Länderkennzeichen für Schweden. Kennbuchstabe der gräflich Mansfeld'schen Münzstätte in Schraplau seit dem 16. Jh., der württembergischen Münzstätte in Stuttgart im 17. Jh., Schwabach auf Münzen des fränkischen Kreises und auf österreichisch-ungarischen Münzen für Schmöllnitz (Smolnik, Slowakei), auf Münzen der Helvetischen Republik für Solothurn (1798-1803), auf französischen Münzen für Troyes von ca. 1540 bis 1698 (zeitweise gekrönt) und Reims von 1679 bis 1772 (mit der hl. Ampulle), auf spanischen Münzen für Segovia bis zum 16. Jh. und Sevilla seit dem 16. Jh., auf schwedischen Münzen für Stockholm (15./16. Jh.) und auf britischen Sovereigns (1871-1931) für die Münzstätte in Sydney in Australien. In Rußland wurde es auf Silbermünzen für Helsinki (19. Jh.), für die Moldau und Walachei (1768-1774) und für die Privatmünzstätte in Sadogura des Freiherrn von Gartenberg (1771-1774). Außerdem wurde es von der amerikanischen Münzstätte in San Francisco (1854-1955) verwendet, die während des 2. Weltkriegs (zwischen 1942 und 1944) auch für die Niederlande, Curacao und die Fidschi-Inseln prägte, und es gab ein großes "S" mit einem kleinen aufgesetzten "o" von der Münzstätte in Santiago de Chile (seit 1743).
Die Saadier waren eine muslimische Dynastie, die von 1549 bis 1664 über das heutige Marokko herrschte. Unter der Herrschaft der Wattasiden (1465–1549) befand sich Marokko in einer schweren Krise, da die Dynastie nur eine geringe Autorität besaß und das Land nicht gegen Portugal schützen konnte. Im Widerstand der religiösen Bruderschaften und Marabouts übernahmen die Saadier die Führung und errichteten eine eigenständige Machtbasis in Südmarokko. Durch die Eroberung des portugiesischen Agadir gewannen die Saadier breite Unterstützung und konnten gegen den Widerstand von Bu Hassun 1549 die Wattasiden stürzen.
Die Sultane Muhammad asch-Schaich (1549–1557) und Abdallah al-Galib (1557–1574) mußten sich zunächst gegen die Osmanen behaupten. Bei Kämpfen um die Thronfolge konnte sich Abu Marwan Abd al-Malik (1576–1578) mit osmanischer Hilfe in Marokko so die Herrschaft sichern. Als der portugiesische König Sebastian I. den entthronten Abu Abdallah (1574–1576) wieder an die Macht bringen wollte, wurde das Invasionsheer bei Qsar al-Kabir vernichtend geschlagen.
Nachdem Abu Marwan Abd al-Malik während der Schlacht starb, konnte sich Ahmad al-Mansur (1578–1603) als neuer Herrscher durchsetzen. Unter diesem erreichte Marokko wirtschaftlich und kulturell nochmals eine Blütezeit. Nach dem Tod al-Mansurs brachen mangels Thronfolgeregelung Machtkämpfe aus, im Laufe derer sich in Fes und Marrakesch zwei Linien der Saadier festsetzten. Während dieser Zeit nahm Marokko viele der Morisken auf, die aus Spanien vertrieben wurden. 1626 ging Fes an die Dila-Bruderschaft verloren und 1659 eroberten die Alawiden Marrakesch und beendeten die Dynastie die Saadier.
Hierbei handelt es sich um kleine Kupfermünzen des Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld (Sachsen-Saalfeld wurde 1735 mit Coburg vereinigt), die seit 1646 in großen Mengen geprägt wurden. Die "Saalburger Heller" wurden weit über den Bedarf des kleinen Herzogtums hinaus geprägt (ähnlich wie der Coburger Heller) und geriet im 17. und 18. Jh. in den Umlauf der umliegenden Gebiete, besonders im Kurfürstentum Sachsen und Nordbayern.
Seit der Rückgliederung ins Deutsche Reich nannte man das Saargebiet "Saarland", auch um sich von der Zeit zwischen 1920 und 1935 deutlich abzugrenzen. Nach dem 2. Weltkrieg war es wieder französisch besetzt. Als das Gebiet 1959 in die Bundesrepublik Deutschland als Bundesland eingegliedert wurde, blieb es bei diesem Namen. Ende 1944 wurde das »Saarland« von alliierten Streitkräften besetzt, die zunächst das linke Saarufer einnahmen. Am 21.03.1945 war der 2. Weltkrieg zwischen Saarbrücken und Neunkirchen zu Ende. Am 20. Juli wurden die amerikanischen Truppen durch französische Streitkräfte abgelöst.
Marcus Asinius Sabinianus war ein römischer Gegenkaiser in der Zeit der Reichskrise des 3. Jh. Sabinianus wurde 240 von den Karthagern zum Kaiser erhoben, weil diese mit Gordian III. unzufrieden waren. Er wurde jedoch noch im selben Jahr vom Statthalter von Mauretanien besiegt. Seine eigenen Truppen lieferten ihn in Karthago aus, womit sie um Vergebung baten.
Das &&Königreich Sachsen&& entstand aus dem Kurfürstentum Sachsen und existierte von 1806 bis 1918. Es gehörte von 1806 bis 1815 dem Rheinbund und von 1815 bis 1866 dem Deutschen Bund an. Seit 1867 war es Mitglied des Norddeutschen Bundes und von 1871 bis 1918 des Deutschen Reiches. Die Hauptstadt war Dresden. Das Königreich Sachsen entstand am 11.12.1806 mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages zwischen Frankreich und Sachsen in Posen. Mit dem Frieden von Posen schied Sachsen aus dem Vierten Koalitionskrieg aus, nachdem die sächsisch-preußischen Truppen im Oktober 1806 von Napoleon bei Jena und Auerstedt vernichtend geschlagen worden waren und Preußen den sächsischen Verbündeten im Stich gelassen hatte. Im Posener Frieden mußte das von Napoleon alsbald besetzte Sachsen dem Rheinbund beitreten und verschiedene in Thüringen gelegene Gebiete abtreten, erhielt dafür aber als Entschädigung die preußische Enklave um Cottbus zugesagt und wurde nach Bayern und Württemberg nun ebenfalls zum Königreich erhoben. Außerdem wurde in Sachsen das römisch-katholische dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis rechtlich gleichgestellt. Am 20.12.1806 erfolgte die Ausrufung des regierenden Kurfürsten Friedrich August des Gerechten zum König von Sachsen. Die Verkündung stieß auf kein besonderes Echo, vermutlich deshalb, weil der Königstitel seit mehr als einhundert Jahren in Sachsen geläufig war, denn seit 1697 war Kurfürst August der Starke König von Polen, 1733 folgte ihm sein Sohn als König August III. auf dem polnischen Thron. Dessen Sohn, Kurfürst Friedrich Christian, regierte 1763 nur ein Vierteljahr lang und damit zu kurz, um in Polen zum König gewählt werden zu können. Friedrich August der Gerechte erklärte zwei Jahre nach seinem Regierungsantritt zunächst den Verzicht auf die polnische Krone (1765), wurde aber in der vom Sejm 1791 verabschiedeten Polnischen Verfassung zum Thronnachfolger bestimmt. Die Königswürde empfing Friedrich August gleichwohl erst Ende 1806 aus der Hand Napoleons und diesmal nun als sächsische Krone. Wenige Monate danach wurde er allerdings auch als Herrscher in Polen eingesetzt. Hervorgegangen ist das Königreich aus dem Kurfürstentum Sachsen, dessen um 1800 erreichter Gebietsstand hauptsächlich im Ergebnis der Übertragung der sächsischen Kurwürde an die wettinischen Markgrafen von Meißen 1423, dem Übergang der Kurwürde von den ernestinischen an die albertinischen Wettiner nach der Wittenberger Kapitulation 1547 sowie dem Zugewinn von Ober- und Niederlausitz im Prager Frieden 1635 resultierte.
Das alte, ostdeutsche Stammesherzogtum Sachsen ist mit dem heutigen Bundesland nicht identisch. Nachdem die Askanier als Herzöge des Landes teilten, wurde die Gegend um Wittenberg das eigentliche "Sachsen". Die Markgrafen von Meißen erhielten es 1423 als Lehen wurden zu Kurfürsten erhoben. Im Laufe der Zeit entwickelten sich viele Nebenlinien, die zu einer Aufsplitterung des Landes führten. Es gab aber auch Erbfolgen, die zu Vereinigungen führten.
Schon in früher Zeit gab es einen großen Reichtum an Silber, das im deutschen Geldwesen eine große Rolle spielte. Sächsisches Geld gerne überall angenommen. Zur Zeit der Groschen besaß es sogar eine beherrschende Stellung und auch bei der Prägung von Guldengroschen nahm Sachsen eine führende Stellung ein. Die Geschichte des sächsischen Geldes ist allerdings recht unübersichtlich und kompliziert, da jede Nebenlinie ihr eigenes Münzrecht besaß und davon auch zum Teil reichlich Gebrauch machte. Die Prägetätigkeit dauerte bis ins 20. Jh. zur Zeit des Deutschen Reiches.
&&Sachsen-Altenburg&& war ein Herzogtum und Bundesstaat des Deutschen Reiches im Gebiet des heutigen Bundeslandes Thüringen. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg bestand aus zwei räumlich voneinander getrennten Gebieten, dem Ostkreis mit den Städten Altenburg, Schmölln, Gößnitz, Lucka und Meuselwitz mit den Exklaven Mumsdorf, Roschütz, Hilbersdorf, Neukirchen bei Waldenburg und Rußdorf bei Chemnitz sowie dem Westkreis mit den Städten Eisenberg, Kahla, Orlamünde und Roda und der Exklave Ammelstädt. Der Ostkreis des Herzogtums entsprach in seinen Grenzen ungefähr dem heutigen Landkreis Altenburger Land im Freistaat Thüringen, zusätzlich gehört das Gebiet um Ronneburg zum Landkreis Greiz. Der Westkreis liegt heute größtenteils im Saale-Holzland-Kreis, zu kleineren Teilen auch in angrenzenden Landkreisen
Das Herzogtum gehörte im Mittelalter zur Markgrafschaft Meißen und seit der Leipziger Teilung von 1485 zum Gesamtbesitz der Ernestiner. Nach weiteren Landesteilungen gehörte es seit 1672 zu Sachsen-Gotha. Nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg 1826 fiel ganz Sachsen-Hildburghausen und der Saalfelder Teil von Sachsen-Coburg-Saalfeld an Sachsen-Meiningen. Herzog Friedrich III. von Sachsen-Hildburghausen erhielt dafür im Gegenzug Sachsen-Altenburg als selbständiges Herzogtum.
Nachdem das Herzogtum Sachsen-Altenburg am 29.04.1831 eine Verfassung erhalten hatte, trat es 1833/34 als souveräner Bundesstaat dem Deutschen Zollverein bei, 1867 dem Norddeutschen Bund und schließlich 1871 dem Deutschen Reich. Als letzter Regent des Herzogtums Sachsen-Altenburg dankte am 13.11.1918 Herzog Ernst II. ab und der Freistaat Sachsen-Altenburg wurde gegründet. Letzter herzoglicher Staatsminister war Waldemar von Wussow (1915-1918).
&&Sachsen-Coburg&& war ein ernestinisches Fürstentum mit dem oberfränkischen Coburg als Residenzstadt. Als Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen 1347 starb, wurde der Besitz des Hauses Henneberg-Schleusingen zwischen der Witwe Jutta von Brandenburg und Heinrichs jüngerem Bruder Johann aufgeteilt, wobei Jutta die sogenannte neue Herrschaft, unter anderem mit Coburg, zugesprochen bekam. Sechs Jahre später folgte nach dem Tod von Jutta die endgültige Aufteilung der neuen Herrschaft unter drei ihrer Töchter. Die zweite Tochter Katharina von Henneberg bekam den südöstlichen Teil mit dem Coburger Land zugesprochen. Markgraf Friedrich III. von Meißen aus dem Haus Wettin, Gemahl von Katharina von Henneberg, forderte zwar schon nach der Heirat 1346 die Mitgift seiner Frau, die sogenannte Coburger Pflege, was allerdings auf Widerstand bei seinem Schwiegervater stieß. So konnte Friedrich III. von Meißen erst nach dem Tod von Jutta im Jahr 1353 den Besitz belehnen. Damit bildete die Pflege Coburg den südlichsten Teil der sächsischen Territorien. Mit der "Großen Sächsischen Landesteilung" 1485 in eine albertinische und eine ernestinische Linie fiel die Pflege Coburg zusammen mit dem größeren Teil der Landgrafschaft Thüringen und den vogtländischen Besitzungen an Ernst von Sachsen und wurde dadurch der ernestinischen Linie zugeteilt.
Nach dem 1547 verlorenen Schmalkaldischen Krieg wurde der Territorialbesitz der Ernestiner in Thüringen stark reduziert (siehe auch Geschichte Thüringens). Da die Ämter der Pflege Coburg aber Herzog Johann Ernst als Ausstattung zugeteilt waren, blieben sie unberührt von den Maßnahmen gegen den geächteten Kurfürsten. Als Johann Ernst kinderlos 1553 starb, war der vormalige Kurfürst Johann Friedrich I., jetzt nur noch Herzog von Sachsen, gerade aus der Haft entlassen und starb seinerseits schon 1554.
Die Pflege Coburg erhielt Herzog Johann Friedrich II. der Mittlere zu seinem Erbanteil. Er regierte von Gotha aus gemeinsam mit seinen Brüdern Johann Wilhelm (in Weimar residierend) und Johann Friedrich, "dem Jüngeren". Nach dem frühen Tod des jüngsten Bruders kam es zu einer vorläufigen Teilung des ernestinischen Gesamtbesitzes, wobei die Brüder eine "Mutschierung", also einen Wechsel in der Regierung, alle 3 Jahre vereinbarten. Johann Friedrich II. regierte in Gotha, Eisenach und Coburg, geriet aber in seinem Bemühen, die Kurwürde wieder für sich und sein Haus zurückzugewinnen, in Konflikt mit dem Kaiser (Grumbachsche Händel) und wurde schließlich geächtet und bis an sein Lebensende gefangen gesetzt. Sein Besitz fiel zunächst an seinen Bruder Johann Wilhelm, der sich an der Reichsexekution an der Seite von Kurfürst August von Sachsen beteiligt hatte, wurde jedoch in der Erfurter Teilung 1572 an seine Söhne zurückgegeben.
Mit dem Erfurter Teilungsvertrag von 1572 wurde das verbliebene Land schließlich zwangsweise auf die Söhne des unterlegenen Kurfürsten Johann Friedrich aufgeteilt (Siehe auch: Johann Ernst I. von Coburg). Der jüngere Sohn Johann Wilhelm erhielt Sachsen-Weimar unter anderem mit den Städten Jena, Altenburg und Saalfeld. Da der ältere Sohn Johann Friedrich II. (der Mittlere) in lebenslänglicher Gefangenschaft in Österreich war, bekamen die minderjährigen Enkel Johann Casimir und Johann Ernst das neue Fürstentum Sachsen-Coburg mit Coburg als Residenzstadt zugeteilt. Das Fürstentum bestand aus süd- und westthüringischen Gebieten, u. a. mit den Städten Eisenach, Gotha und Hildburghausen. Vormund der Kinder war unter anderem Kurfürst August von Sachsen, der für eine Erziehung unter seiner Aufsicht und in seinem Sinne sorgte sowie eine korrupte kursächsische Vormundschaftsregierung in Coburg einsetzte.
Erst nach dem Tode von Kurfürst August von Sachsen 1586 konnte Herzog Johann Casimir zusammen mit seinem Bruder Johann Ernst die Regierung des Fürstentums übernehmen. 1596 wurde für Johann Ernst das Fürstentum Sachsen-Eisenach abgespalten, und Casimir regierte in Coburg alleine weiter. Sein Herrschaftsgebiet bestand aus den Ämtern Coburg mit den Gerichten Lauter, Rodach und Gestungshausen, Heldburg mit Gericht Hildburghausen, Römhild, Eisfeld, Schalkau, Sonneberg, Neustadt, Neuhaus, Mönchröden und Sonnefeld. Unter ihm gab es eine rege Bautätigkeit in Coburg. Vor allem errichtete er aber als Kern Coburger Staatlichkeit einen Verwaltungsapparat, der über seinen Tod hinweg lange bestand und viele politische Umwälzungen überlebte. 1633 starb Casimir, der Gründer des coburgischen Staates, kinderlos. Das Fürstentum Sachsen-Coburg fiel an Sachsen-Eisenach des ebenfalls kinderlosen Bruders Johann Ernst. In dieser Zeit wurde das Coburger Land durch den Dreißigjährigen Krieg als Durchgangsstation zahlreicher Heere stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Einwohnerzahl reduzierte sich von 55.000 auf 22.000. 1638 erlosch dann die Coburg-Eisenacher Linie der Ernestiner und das Territorium wurde zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Altenburg aufgeteilt.
Das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha entstand 1826 aus den ernestinischen Herzogtümern Sachsen-Coburg und Sachsen-Gotha. Es wurde zuerst durch Herzog Ernst I. in Personalunion regiert, die 1852 unter Herzog Ernst II. zu einer Realunion ausgeweitet wurde. Das Doppelherzogtum wurde damit zu einem quasiföderalen Einheitsstaat.
Nachdem Herzog Ernst I. der Fromme von Sachsen-Gotha am 26.03.1675 in Gotha gestorben war, wurde das Fürstentum 1680 unter seinen sieben Söhnen aufgeteilt. Nach dem Tod von Herzog Johann Ernst 1729 regierten seine Söhne Christian Ernst und Franz Josias das Land gemeinsam, jedoch von verschiedenen Residenzorten aus. 1747 konnte er das Erstgeburtsrecht (Primogenitur) bei der Thronfolge gesetzlich verankern und sorgte so zusammen mit einer rasch anwachsenden Familie für das dauerhafte Überleben des Hauses Sachsen-Coburg-Saalfeld. Am 15.12.1806 trat Sachsen-Coburg-Saalfeld mit den übrigen ernestinischen Fürstentümern dem Rheinbund bei. Vom November 1806 bis zum Frieden von Tilsit im Juli 1807 war das Fürstentum französisch besetzt. Herzog Ernst I. konnte erst danach aus Königsberg in Ostpreußen in sein Land zurückkehren. Ein Grenzvertrag mit dem Königreich Bayern führte 1811 zu einem territorialen Ausgleich über strittige Gebiete. 1813 auf Seite der Alliierten kämpfend, brachte der Wiener Kongreß 1815 mit einem Gebiet links vom Rhein, später Fürstentum Lichtenberg genannt, territorialen Zuwachs für den Landesherrn sowie die Mitgliedschaft im Deutschen Bund. Das Aussterben der ältesten Linie Sachsen-Gotha-Altenburg 1825 führte wieder zu Erbstreitigkeiten in der Familie der Ernestiner. Am 12.11.1826 führte der Schiedsspruch des Familienoberhaupts, König Friedrich August I. von Sachsen, zur umfassenden Neugliederung der ernestinischen Herzogtümer. Das neue Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha als Personalunion der beiden Herzogtümer Sachsen-Coburg und Sachsen-Gotha war entstanden.
&&Sachsen-Eisenach&& war ein ernestinisches Herzogtum im heutigen Thüringen und ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Hauptstadt war Eisenach. Sachsen-Eisenach wurde im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation als Fürstentum geführt und war als solches Mitglied im Obersächsischen Kreis. Seit das Haus Wettin 1423 durch Übertragung des Herzogtums Sachsen-Wittenberg die Kurfürstenwürde und den Herzogstitel des alten Stammesherzogtums Sachsen erwarb, trugen alle Mitglieder der Familie, unabhängig davon, ob sie regierten oder nicht, den Titel eines "Herzogs zu Sachsen". Als ältester und vornehmster Titel ging dieser Titel allen anderen Titeln voran (mit Ausnahme des Kurfürstentitels, diesen hatten die Ernestiner allerdings 1547 dauerhaft an die Albertiner verloren). Da der "Fürst von Eisenach" als Ernestiner zugleich auch "Herzog zu Sachsen" war, und dieser Titel dem Fürstentitel voranging, wird auch vom "Herzogtum Sachsen-Eisenach" gesprochen.
Auf Grund der ernestinischen Erbfolgeregelungen kam es im Zuge der jeweiligen Landesteilungen meist zu einer weiteren Aufsplitterung des Gesamtstaates, hiervon war auch das Eisenacher Gebiet in unterschiedlichem Umfang betroffen. Seine Unabhängigkeit verlor es hin und wieder, wenn die regierende Herzogslinie ausstarb und das Land im Zuge von gegenseitigen Erbverträgen mit anderen ernestinischen Ländern vereinigt wurde. Die eigenständige Geschichte des Herzogtums endete 1741 endgültig, als es an den ernestinischen Herzog Ernst August I. von Sachsen-Weimar fiel. 1809 wurde Sachsen-Eisenach unter Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach per Verfassung auch staatsrechtlich mit Sachsen-Weimar zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach zusammengelegt und stieg 1815 auf dem Wiener Kongreß zum Großherzogtum auf.
&&Sachsen-Gotha&& war ein sogenanntes ernestinisches Herzogtum im heutigen Freistaat Thüringen. Es wurde 1640 gegründet und 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg erweitert. Im Jahr 1680 wurde es in einer Erbteilung in sieben verschiedene Herzogtümer aufgeteilt. Sachsen-Gotha entstand 1640 aus einer Erbteilung des Herzogtums Sachsen-Weimar und fiel an Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha (der Fromme), den zweitjüngsten Sohn Herzog Johanns III. von Sachsen-Weimar. Ernst I. wählte für sein Fürstentum Gotha als Residenzstadt. In den 35 Jahren seiner Regentschaft konnte er das Herzogtum durch Erbschaften erheblich vergrößern:
- nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Eisenach 1645 um die Hälfte des Fürstentums Eisenach,
- 1660 um Teile der endgültig geteilten Grafschaft Henneberg,
- nach dem Erlöschen der Linie Sachsen-Altenburg 1672 um drei Viertel der altenburgischen Gebiete einschließlich Coburg. Das Fürstentum trug seit dieser Vergrößerung den Namen Sachsen-Gotha und Altenburg.
Herzog Ernst I. starb 1675 und hinterließ sieben Söhne, die sich zunächst die Regentschaft teilten, da die Ernestiner bis dahin die Primogenitur in der Erbfolge ablehnten. Der älteste Sohn leitete zunächst nach dem Wunsch des Vaters als Herzog Friedrich I. die Regierungsgeschäfte. Der Versuch der gemeinsamen Hofhaltung im Schloß Friedenstein in Gotha scheiterte jedoch, und 1680 wurde das Erbe unter den sieben Brüdern aufgeteilt.
Das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg war ein ernestinisches Herzogtum auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Thüringen. 1806 trat Sachsen-Gotha-Altenburg dem Rheinbund und 1815 dem Deutschen Bund bei. Das Aussterben der Dynastie im Jahr 1825 führte zur Aufteilung, nämlich Sachsen-Gotha kam zu Sachsen-Coburg, und Sachsen-Altenburg kam an den Herzog von Sachsen-Hildburghausen, der das kleine Hildburghausen an Sachsen-Meiningen abgab.
Durch den Erbteilungsvertrag 1680 unter den sieben Söhnen des Herzogs Ernsts I. von Sachsen-Gotha entstand u. a. das Fürstentum Sachsen-Hildburghausen, das dem zweitjüngsten Sohn Ernst zugesprochen wurde. Die volle Souveränität von Gotha wird jedoch erst 1702 eingeräumt, als das Fürstentum mit der Landeshoheit ausgestattet wird.
Zum Fürstentum gehörten Amt und Stadt Hildburghausen, Amt und Stadt Heldburg, heute Teil von Bad Colberg-Heldburg, Amt und Stadt Eisfeld, das Amt Veilsdorf und das halbe Amt Schalkau. 1683 kamen das Amt Königsberg und 1705 das Amt Sonnefeld hinzu. Außerdem erhielt das Fürstentum nach Beendigung der Erbschaftsstreitigkeiten 1714 im Tausch gegen Schalkau Teile von Sachsen-Römhild, das Amt Behrungen, die Echterschen Lehen und Milz.
1684 wurde Hildburghausen zur Residenzstadt erhoben und entsprechend bebaut. Jedoch zerrütteten der aufwendige Hofstaat und die Bauten der Fürsten die Finanzen des Fürstentums so stark, daß ab 1769 eine Zwangsschuldenverwaltung durch eine kaiserliche Debitkommision für die folgenden Jahren durchgeführt wurde, zu deren Direktorin die Regentin Charlotte Amalie von Sachsen-Meiningen bestellt wurde.
Mit der Auflösung des alten Reiches im Jahre 1806 erhielt auch Sachsen-Hildburghausen die volle Souveränität und aus dem Fürstentum wurde das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen, das 1806 dem Rheinbund und 1815 dem Deutschen Bund beitritt. Als eines der ersten deutschen Länder hatte das Herzogtum schon 1818 eine Verfassung.
Das Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1826 erforderte eine Neuordnung der ernestinischen Herzogtümer und die Güter Sachsen-Hildburghausens fallen bis auf die Ämter Königsberg und Sonnefeld, die Sachsen-Coburg und Sachsen-Gotha zugeschlagen wurden, an Sachsen-Meiningen. Herzog Friedrich von Sachsen-Hildburghausen übernahm dafür das Herzogtum Sachsen-Altenburg.
Das Herzogtum && Sachsen-Lauenburg&& war ein seit 1296 reichsunmittelbares Fürstentum im äußersten Südosten des heutigen Schleswig-Holsteins mit dem territorialen Schwerpunkt in dem heutigen nach ihm benannten Kreis Herzogtum Lauenburg.
Neben dem Kernterritorium um Lauenburg und Ratzeburg gehörten zeitweise aber auch andere Territorien hinzu, wie das Land Hadeln im Elbmündungsgebiet, das Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg nördlich der Elbe, die Elbmarschen des heutigen Kreises Lüneburg sowie die Stadt Bergedorf mit den Vierlanden, die heute zu Hamburg gehören. Das Herzogtum entstand 1296 durch Teilung des Rest-Herzogtums Sachsen. Residenzorte des Herzogtums waren die Städte Ratzeburg und Lauenburg.
Das Herzogtum Sachsen-Lauenburg war ein seit 1296 reichsunmittelbares Fürstentum im äußersten Südosten des heutigen Schleswig-Holsteins mit dem territorialen Schwerpunkt in dem heutigen nach ihm benannten Kreis Herzogtum Lauenburg.
Neben dem Kernterritorium um Lauenburg und Ratzeburg gehörten zeitweise aber auch andere Territorien hinzu, wie das Land Hadeln im Elbmündungsgebiet, das Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg nördlich der Elbe, die Elbmarschen des heutigen Kreises Lüneburg sowie die Stadt Bergedorf mit den Vierlanden, die heute zu Hamburg gehören. Das Herzogtum entstand 1296 durch Teilung des Rest-Herzogtums Sachsen. Residenzorte des Herzogtums waren die Städte Ratzeburg und Lauenburg.
&&Sachsen-Meiningen&& war ein ernestinisches Herzogtum im heutigen Thüringen, das 1680 durch Teilung des Herzogtums Sachsen-Gotha unter den Söhnen des Herzogs Ernsts I. "des Frommen" von Sachsen-Gotha (1601–1675) entstand. Ab 1871 war Sachsen-Meiningen eines von 26 Bundesstaaten im Deutschen Kaiserreich.
Der drittälteste Sohn Bernhard I. bekam das neue Fürstentum Sachsen-Meiningen. Wie bei den älteren Brüdern, Herzog Friedrich von Sachsen-Gotha und Herzog Albrecht von Sachsen-Coburg, erhielt Sachsen-Meiningen volle Landeshoheit im Reichsverband. Durch das Aussterben der Linien Sachsen-Coburg 1699 und Sachsen-Römhild 1710 wurde das Territorium des Fürstentums nach jeweils langen und zum Teil kriegerischen Erbauseinandersetzungen (Themarer Krieg) deutlich vergrößert. 1735 wurde das Amt Neuhaus und Gericht Sonneberg von Sachsen-Coburg und 1753 Zweidrittel der Herrschaft Römhild Sachsen-Meiningen zugesprochen. Sachsen-Meiningen hatte bereits 1723 die Hälfte von Sachsen-Hildburghausen und 1729 auch die schaumbergische Hälfte des Amtes Schalkau sowie 1732 den schaumbergischen Gerichtsbezirk Rauenstein erworben. 1742 entstand aus dem Gericht Sonneberg ein Amt Sonneberg, das zusammen mit den Ämtern Schalkau und Neuhaus sowie dem Gericht Rauenstein ein räumlich vom Kerngebiet Sachsen-Meiningen um die Residenzstadt Meiningen durch Sachsen-Hildburghausen getrenntes Gebiet bildete, für das sich die Bezeichnung „Meininger Oberland“ einbürgerte.
Die letzte Neuordnung und Territoriumsveränderung der ernestinischen Herzogtümer erfolgte nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1826. Bis auf die Ämter Königsberg und Sonnefeld erhielt Sachsen-Meiningen ganz Sachsen-Hildburghausen, die Ämter Saalfeld, Gräfenthal und Themar (bisher zu Sachsen-Coburg-Saalfeld), Camburg und Kranichfeld und 1/3 Amt Römhild (bisher zu Sachsen-Gotha-Altenburg) zugesprochen. Sachsen-Coburg-Saalfeld bekam dafür Sachsen-Gotha, das in Personalunion als Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha verwaltet wurde. Der Herzog Friedrich von Sachsen-Hildburghausen wurde zum Ausgleich mit Sachsen-Altenburg abgefunden.
Seit 1815 war Sachsen-Meiningen Mitglied des Deutschen Bundes. 1833 wurde es im Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten Mitglied des Deutschen Zollvereins. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen erhielt 1829 eine eigene Verfassung.
Im Deutschen Krieg 1866 stand Sachsen-Meiningen auf der Seite Österreichs, so daß eine preußische Kriegserklärung am 11. Juli erfolgte. Nach der Niederlage Österreichs und dem späteren Austritt am 26. Juli aus dem Deutschen Bund ersuchte Herzog Bernhard II. um die Aufnahme in den Norddeutschen Bund. Dieses wurde ihm nur unter der Bedingung der Abdankung zu Gunsten seines damals preußenfreundlichen Sohnes Georg II. zugesagt. Nach langwierigen Verhandlungen über einen Auseinandersetzungsvertrag mit seinem Sohn dankte der Herzog schließlich am 20. September nach dem Einrücken eines preußischen Infanterieregimentes in Meiningen zu Gunsten des Erbprinzen Georg ab. So konnte am 8. Oktober ein Friedensvertrag geschlossen werden, der lediglich gegen Abtretung des Dorfes Abtlöbnitz bei Camburg, ohne weitere Kriegsentschädigungen, die Aufnahme in den Norddeutschen Bund ermöglichte.
1871 wurde das Herzogtum Mitglied des Deutschen Reiches, das den Norddeutschen Bund ersetzte. Im Bundesrat in Berlin ließ es sich durch das Königreich Bayern vertreten und nicht wie die meisten anderen thüringischen Staaten durch das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Nach der Abdankung des Herzogs 1918 wurde aus dem Herzogtum der Freistaat Sachsen-Meiningen.
Sachsen-Weimar-Eisenach war ein ernestinisches Herzogtum im heutigen Thüringen und ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Hauptstadt war Weimar. Es entstand 1741, als das Herzogtum Sachsen-Eisenach an das Herzogtum Sachsen-Weimar fiel. 1809 wurden Sachsen-Eisenach und Sachsen-Weimar unter Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach per Verfassung auch staatsrechtlich zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach vereinigt.
Auf dem Wiener Kongreß erlangte das Herzogtum 1815 den Status eines Großherzogtums. Ab 1903 bezeichnete es sich als Großherzogtum Sachsen.
Dem seit 1572 bestehenden Herzogtum Sachsen-Weimar fiel 1741 das Herzogtum Sachsen-Eisenach zu, da die Linie mit dem Tod Herzog Wilhelm Heinrichs erlosch. Erster Herzog des vereinten Landes Sachsen-Weimar-Eisenach war Ernst August, der Bauherr des Schlosses Belvedere bei Weimar. Sein Sohn Ernst August Konstantin regierte nur drei Jahre und starb im Alter von 20 Jahren. Mit achtzehn Jahren hatte er die ein Jahr jüngere braunschweigische Prinzessin Anna Amalia, eine Nichte des preußischen Königs Friedrich II., geheiratet. Sie gebar ein Jahr später ihren Sohn Carl August und nach einem weiteren Jahr, schon als Witwe, den Sohn Konstantin. Als Herzogin-Mutter übernahm Anna Amalia mit Zustimmung der KaiserinMaria Theresia und der Unterstützung ihres integren Ministers Freiherr von Fritsch tatkräftig die Regentschaft des Landes Sachsen-Weimar und Eisenach. Als Prinzenerzieher gewann sie den Dichter Christoph Martin Wieland, damals Professor an der Erfurter Universität. Mit 18 Jahren volljährig, heiratete Carl August die hessische Prinzessin Luise und rief den Dichter Johann Wolfgang Goethe, mit dem ihn bald eine tiefe Freundschaft verband, an seinen Hof. Goethe sorgte für die Berufung Johann Gottfried Herders und Friedrich Schillers. So wuchs, im Hintergrund von Anna Amalia gefördert, der Kreis der Weimarer Klassik, deren Erbe zu hüten, sich die folgenden Regenten zur Aufgabe machten.
Die Hochzeit des Erbprinzen Carl Friedrich mit der russischen Großfürstin Maria Pawlowna 1804 brachte dem Land den Schutz des russischen Zaren Alexander I., den es in den Wirren der napoleonischen Kriege brauchte. Dem Einfluß Alexanders verdankte Carl August auf dem Wiener Kongreß 1815 die Erhebung zum Großherzog und mit 1700 qkm eine umfangreiche Vergrößerung und Abrundung seines Landes. Das Herzogtum erhielt Teile des Kreises Neustadt a. d. Orla (629 qkm Fläche), große Teile der Mainzer Enklave Erfurt und weitere kleine Herrschaften wie zum Beispiel Blankenhain, Kranichfeld. In der Rhön wurde das Eisenacher Oberland geschaffen, dieses bestand aus angrenzenden Gebietsteilen von Hessen und des zuvor säkularisierten Kloster Fulda. National gesinnt und weltoffen zugleich gab der Fürst seinem Land als erstem in Deutschland am 05.05.1816 eine liberale, sog. landständische Verfassung. Die in der Urburschenschaft organisierten Studenten der Universität Jena feierten im Oktober 1817 auf der Wartburg das Wartburgfest. Beteiligt waren viele liberal Gesinnte, die meist studentischen Redner auf dem Fest jedoch müssen bereits der frühen deutschen Demokratie zugerechnet werden.
Maria Pawlowna, seit 1828 Großherzogin, leitete das silberne Zeitalter Weimars ein, das mit Namen wie Franz Liszt und Peter Cornelius vor allem der Musik galt. Ihr kunstsinniger Sohn Carl Alexander (1818-1901) wirkte im gleichen Sinn. Verheiratet mit der Oranierin Sophie, die seine Pläne unterstützte, ließ er die verfallende Wartburg im damals üblichen Stil eines romantischen Historismus renovieren und von Moritz von Schwind ausmalen. Die Gründung der Kunstgewerbeschule Weimar, die 1919 im Bauhaus aufging, wurde von ihm, wenn auch halbherzig, gefördert.
Auf Carl Alexander folgte 1901 sein Enkel Wilhelm Ernst, verheiratet in erster Ehe mit Karoline von Reuß Ältere Linie und in zweiter mit Feodora von Sachsen-Meiningen. Am 09.11.1918 verzichtete er auf den Thron. Damit endete die Monarchie im Großherzogtum Sachsen (so amtlich seit 1903). Das Großherzogtum wurde zum Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach und ging 1920 im neu gegründeten Land Thüringen mit Weimar als Landeshauptstadt auf.
Das Herzogtum Sachsen-Weißenfels war ein Fürstentum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Es bestand von 1656/57 bis 1746. Die Residenzstadt war Weißenfels. Das Herzogtum befand sich im Besitz einer Seitenlinie der albertinischen Wettiner.
&&Sachsen-Wittenberg&& war ein historisches Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Das Herzogtum Sachsen-Wittenberg entstand 1296 durch die Teilung des askanischen Herzogtums Sachsen und erstreckte sich über die heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Durch die Goldene Bulle von 1356 erlangten die Herzog von Sachsen-Wittenberg die Kurwürde.
Nach dem Aussterben der Askanier im Mannesstamme 1422 gingen Herzogtum und Kurwürde 1423 an die meißnischen Wettiner über. 1134 wurde Albrecht der Bär von dem deutschen König Lothar von Supplinburg als Markgraf der Nordmark (Altmark) eingesetzt. Er gehörte zu dem Geschlecht der Askanier, die sich nach der Burg Askanien an der Eine am Ostrand des Harzes nennen. Auf seinen Heereszügen gegen die altsorbischen Slawenstämme eroberte er 1157 Brandenburg. Deshalb legt er sich den Titel Markgraf von Brandenburg zu und dehnte seine Herrschaft bis südlich der Elbe aus. Allerdings wurde das vorher nicht sehr dicht bewohnte und nun unterworfene Gebiet verwüstet und von den Slawen zum Teil verlassen. Andererseits hatten Bauern und Bürger im Rheinland, in Flandern, Sachsen und Franken begonnen, sich der steigenden Lasten zu entziehen und neue Siedlungsgebiete aufzusuchen. Einen Teil dieses Stromes lenkte Albrecht in sein Gebiet. 1159/1160 ließ er unter den Rheinländern werben, vor allem aber unter den Flamen, Seeländern und Holländern, die von Überschwemmungen heimgesucht werden, wobei er günstige Lebensbedingungen versprach. Seine Zusagen fanden Gehör, die Siedler kamen ins Land. Im Süden des Markgrafentums Brandenburg ließen sich vor allem Flamen nieder, so daß der Höhenrücken, den die Eiszeit abgelagert hat, nach ihnen der Fläming genannt wurde. Die Einwanderer bezogen aber auch noch südlich davon Dörfer, sogar links der Elbe. Von der Mündung der Saale in die Elbe bis über den Zusammenfluß von Schwarzer Elster und Elbe hinaus. Oft übernahmen sie die Namen der vorhandenen, meist slawischen Siedlungen. Manchmal gaben sie ihnen einen neuen Namen; ebenso benannten sie die von ihnen gegründeten Orte.
Als in der erste Phase der ostelbischen Herrschaftserrichtung deutscher Feudalherren, das Gebiet der altsorbischen Slawenstämme erobert wurde, teilte man die eroberten Gebiete zunächst in Gaue. In diesen Gauen entstanden befestigte Plätze, von denen aus die umliegende Landschaft beherrscht und verwaltet wurden. Die Anfänge Wittenbergs gehen auf eine solche Burg zurück, die durch Albrecht den Bären zum Schutz des Elbübergangs angelegt worden sein soll und die als deutscher Burgward erstmals 1187 urkundlich erwähnt wird. Förderlich für die frühstädtische Entwicklung war der Verkehr auf dem Fernhandelsweg von Magdeburg und Zerbst über Wittenberg in das Gebiet des Schwarzen Elster und die Niederlausitz oder nach Meißen, also in West-Ost-Richtung, sowie die Nord-Süd-Verbindung von Cölln bzw. Berlin über Wittenberg nach Leipzig.
In der wissenschaftlichen Forschung offen blieb aufgrund des Fehlens schriftlicher Überlieferung die Frage, ob Herzog Bernhard das Gebiet um Wittenberg bereits unmittelbar nach dem Tod seines Vaters Albrechts des Bären 1170 erhielt oder erst durch Erbschaft nach dem Ableben seines Bruders Dietrich von Werben 1183. Als 1180 Heinrich der Löwe das Herzogtum Sachsen verlor, wurde der östliche Teil davon Bernhard zu Lehen gegeben.
Nachdem Herzog Bernhard 1212 gestorben war, wurde sein Erbe unter seinen beiden Söhnen Heinrich und Albrecht I. aufgeteilt. Der ältere Heinrich erhielt die alten askanischen Grafschaften sowie Erb- und Stammlande in der Region des Vorharzes und der unteren Saale und wurde zum Begründer der anhaltischen Landesherrschaft, die bis 1918 in den Händen der Askanier blieb. Der jüngere Albrecht I. erhielt hingegen das Herzogtum Sachsen mit seinen Reichslehen an der mittleren Elbe sowie mehrere askanische Stammgüter östlich und direkt an der Mulde, darunter insbesondere die Region um Aken und Wittenberg sowie Streubesitz in der alten askanischen Grafschaft Aschersleben.
Albrecht I. war bemüht, die Herzogsgewalt an der mittleren Elbe wiederzuerrichten, was ihm auch erfolgreich gelang. Für die von ihm in diesem Raum regierten Gebiete bürgerte sich allmählich der Name Sachsen ein, ab 1227 nannte er sich selbst Herzog von Sachsen, Engern und Westfalen. Herzog Albrecht I. beteiligte sich bereits 1252 direkt an der Wahl des Königs Wilhelm.
Nach dem Tod des Herzogs Albrecht I. 1261 regierten seine beiden Söhne Johann I. und Albrecht II. zunächst gemeinsam, bis der ältere Bruder Johann I. 1282 Sonderbesitz im Norden des Herzogtums übernahm, den er schon bald seinen drei Söhnen Johann II., Albrecht III. und Ericht I. überließ, um selbst in das Franziskanerkloster Wittenberg einzutreten. Johann I. starb jedoch bereits 1286 und seine Söhne wurden der Vormundschaft ihres Onkels Albrecht I. unterstellt. Dieser bemühte sich, den Besitz zusammenzuhalten, doch als seine Neffen 1295 volljährig wurden, war die endgültige Trennung des Herzogtums Sachsen in die beiden Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg nicht mehr aufzuhalten. Das Gebiet elbaufwärts behielt Albrecht II. und benannte es nach dem Ort seiner Residenz "Sachsen-Wittenberg". 1290 wurde dieses Herzogtum um die Burggrafschaft Magdeburg und um die Grafschaft Brehna erweitert. Es kam noch zu weiterem Gebietszuwachs.
Als Albrecht II. 1296 starb, folgte ihm sein Sohn Rudolf I. in der Regierung. Im Streit zwischen Ludwig dem Bayern und dem Luxemburger Karl um die deutsche Königswürde schlug sich Rudolf I. auf die Seite Karls, wofür er 1356 dauerhaft mit der Kurwürde belohnt wurde. Damit war Sachsen-Wittenberg endgültig zu einem der sieben deutschen Kurfürstentümer aufgestiegen.
Als die Wittenberger Askanier mit Albrecht IV. 1422 ausstarben, verfügte Sachsen-Wittenberg nur über geringe Macht, jedoch war es als Kurfürstentum mit einem hohen Rang ausgestattet. Deshalb war die Neubesetzung des Sachsen-Wittenberger Gebiets auch begehrt. Die Vergabe des Gebiets erfolgte am 6. Januar 1423 durch Kaiser Sigismund, der den Wettiner Markgrafen Friedrich dem Streitbaren von Meißen und Thüringen für seinen Kampf gegen die Hussiten mit dem Kurfürstentum Sachsen belehnte. Indem dieser Kurfürst von Sachsen wurde, wanderte die Bezeichnung Sachsen weiter elbaufwärts, mit der weiteren Bindung der Kurfürstenwürde an Wittenberg. Dies heißt also, wer Wittenberg besaß, hatte auch Kurfürstentitel und die Kurstimme des Erzmarschalls inne, mit dem Recht, den römisch-deutschen Kaiser zu wählen; und das blieb so bis zum Erlöschen des Alten Reichs im Jahr 1806.
Am 09.11.1485 teilten, entgegen zahlreicher Ratschläge und Warnungen, Kurfüst Ernst und Herzog Albrecht in Leipzig ihren Besitz. Aus dem bis dahin von beiden gemeinsam regierten Kurfürstentum Sachsen entstanden auf diese Weise zwei wettinische Dynastien. Fortan war von den Ernestinern und den Albertinern die Rede. Der ernestinische Besitz umfaßte neben dem Wittenberger Kurkreis und dem damit verbundenen Amt Teile der alten Landgrafschaft Thüringen sowie das Vogt- und Pleißenland. Friedrich der Weise (1486–1525) baute Wittenberg zur kursächsischen Residenz aus und das Gebiet wurde zum Kernland der Reformation. Ihm folgten sein Bruder Johann der Beständige (1525–1532) und Johann Friedrich der Großmütige (1532–1547). Letzterer wurde von Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Krieg in der Schlacht in der Lochauer Heide 1547 besiegt und gefangen genommen. Der Kaiser nahm ihm die Kurwürde und einen Teil der Kurlande und belehnte damit seinen Vetter Moritz von Sachsen (Wittenberger Kapitulation). Unter Moritz von Sachsen begann die Einteilung des Kurfürstentums in sieben Kreise. Dabei ging der Kurkreis aus dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg hervor.
Bei den &&"Sachsenpfennigen"&& handelt es sich um anonyme mittelalterliche Pfennige aus dem 10. und 11. Jh., die - neben Otto-Adelheid-Pfennigen - die häufigst gefundenen Pfennigmünzen ihrer Zeit sind. Neuerdings werden sie auch Hochrandpfennige genannt, auf Grund ihres hohen aufgebörtelten Randes. In der älteren numismatischen Literatur werden sie als Wendenpfennige bezeichnet, da sie häufig in den von Wenden und anderen slawischen Völkern besiedelten Gebieten gefunden wurden. Ursprünglich stammten sie nicht von den Wenden, die damals keine Christen waren, denn sie zeigen eindeutig christliche Symbole. Vermutlich dienten sie nicht nur dem Fernhandel mit den Westslawen, sondern auch dem Binnenhandel. Sie sind aus sächsischem Silber ausgemünzt worden, das wohl aus dem Harz stammte, als Prägezentrum wird Magdeburg angesehen. Später beteiligten sich auch noch andere (u.a. kirchliche) Münzstätten an der Prägung, denn das Prägezentrum wurde wohl mit dem Slawenaufstand 983 n.Chr. zunächst weitgehend lahmgelegt und es entstand mit den Otto-Adelheid-Pfennigen eine neue Münzsorte, die für den Wikingerhandel wichtig wurde.
Die älteren und im Durchmesser größeren Sachsenpfennige (um 18 mm) aus dem 10. Jh. zeigen auf den Vorderseiten ein stilisiertes Kirchengebäude, die Rückseiten zeigen ein Kreuz mit Kugeln in den Winkeln. Anstelle der Umschrift finden sich häufig Trugschriften in Form von Strichen (Keilen). Die anonymen Stücke wurden früher Heinrich I. (919-936) zugeschrieben, sind aber wohl nicht vor der Mitte des 10. Jh.s geschlagen worden und werden heute in die Zeit der Ottonen datiert (936-1002 n.Chr.). Manche sind mit dem Namen des Königs und Kaisers "O-D-D-O" oder "O-T-T-O" beschriftet, der oft quer über das Münzfeld läuft. Es ist aber nahezu unmöglich zu bestimmen, ob sie unter Otto I. (936-973), Otto II. (973-983) oder Otto III. (983-1002) geschlagen wurden. Die späteren "Sachsenpfennige" aus dem 11. Jh. sind im Durchmesser kleiner (bis 10 mm). Es handelt sich wohl in der Mehrzahl um Beischläge, die von Wenden zwischen Elbe und Oder und auch in Polen und Schlesien angefertigt wurden.
Der "Sachsenspiegel" war ein bedeutendes Rechtsbuch des Mittelalters, das um 1224 von dem sächsischen Ritter und Richter Eike von Repgow in niederdeutscher Sprache verfaßt wurde. Dem Autor wird auch die "Sächsische Weltchronik", das erste deutsche Geschichtswerk in Prosa, zugeschrieben. Der "Sachsenspiegel" überliefert nicht nur das sächsische Gewohnheitsrecht aller Stände, sondern geht auch auf feudalrechtliche Bestimmungen des Münzwesens, auf Neuprägungen, Verrufungen und die Kaufkraft von Pfennigsorten ein.
Dies ist die Bezeichnung für päpstliche Münzen, die nach dem ersten Wort in der Aufschrift "Sacrosanctae Basilicae Lateranensis Posessio" benannt sind. Die Lateran-Basilika war der Sitz der Bischöfe von Rom und wurde von den Päpsten beansprucht. Der Bischofssitz wurde anläßlich einer Prozession zur Lateran-Basilika in Besitz genommen, in deren Verlauf die "Sacrosanctae-Münzen", meist Baiocchi, Grossi oder Giulii, an die Armen verteilt wurden. Papst Clemens IX. führte im Jahr 1667 diesen Brauch ein, der von dreizehn Päpsten fortgesetzt wurde.
Vom lateinischen "saeculum" (deutsch: "Jahrhundert") abgeleitet, sind hiermit Medaillen gemeint, die sich auf den Beginn eines neuen Jahrhunderts oder auf die Jahrhundertfeier historisch bedeutsamer oder denkwürdiger Ereignisse beziehen.
Vom lateinischen "saeculum" (deutsch: "Jahrhundert") abgeleitet, sind hiermit Münzen gemeint, die sich auf den Beginn eines neuen Jahrhunderts oder auf die Jahrhundertfeier historisch bedeutsamer oder denkwürdiger Ereignisse beziehen. Es gibt zahlreiche "Säkularmünzen" auf die Augsburger Konfession von 1530, auf Jahrhundertjubiläen von Universitäten und auf den kalendarischen Beginn neuer Jahrhunderte.
Dies ist die Bezeichnung eines Typs des spanischen Acht-Reales-Stücks, der die Säulen des Herakles zeigt, die zum spanischen Wappen gehörten. Nach antiker Sage soll Herakles nach Vollendung seiner Taten im Westen zu beiden Seiten der Meerenge von Gibraltar je eine Säule als Grenze der Welt aufgestellt haben. Der Bezeichnung Säulenpiaster entspricht in der englischen Sprache die Bezeichnung Pillar Dollar, im Mittelmeerraum die italienische Bezeichnung Colonnato und arabisch Abu Midfa (deutsch: "Vater der Kanone"), weil die Araber die Säulen als Kanonen mißdeuteten.
Die Safawiden waren eine Fürstendynastie in Persien, die von 1501–1722 regierte, den schiitischen Islam als Staatsreligion einführte und das &&Safawidenreich&& gründeten. Die Ursprünge der Dynastie gehen auf Scheich Safi ad-Din Ardabili (geb. 1252; gest. 1334) zurück, der 1301 einen Sufi-Orden in Ardabil gründete, der sich ab der Mitte des 15. Jh. zunehmend militarisierte. Unter Ismail I. (1484–1524) gelang 1501 die Eroberung von Täbriz und der Sturz der turkmenischen Aq Qoyunlu. Nach der Gründung der Dynastie der Safawiden wurde in den folgenden Jahren Persien und der Irak (1507) unterworfen. Nachdem der Ostiran mit einem Sieg bei Herat (1510) über die Usbeken gesichert worden war, kam es zum Konflikt mit den Osmanen im Westen. Diese besiegten 1514 die Safawiden bei Tschaldiran schwer und eroberten die Hauptstadt Täbriz. Die Zwölfer-Schia wurde unter Ismail I. Staatsreligion. Außerdem bemühte er sich um den Ausgleich zwischen den nomadischen Turkmenen (im Militär) und den seßhaften Persern (in der Verwaltung).
Tahmasp I. (1524–1576) befand sich weiter im Konflikt mit den Osmanen und den Usbeken. Während er Khorasan gegen letztere in ständigen Kämpfen behaupten konnte, gingen der Irak und Aserbaidschan bis 1534 an die Osmanen verloren.
Nach einigen dynastischen Wirren erreichte Abbas I. der Große (1587 – 1629) eine Konsolidierung des Reiches. Unter ihm wurde 1601 Bahrain besetzt, seit 1603 die Osmanen aus Aserbaidschan, Armenien und Georgien vertrieben und 1623 sogar der Irak mit Bagdad wieder erobert. Damit kamen die schiitischen Wallfahrtszentren Nadschaf und Kerbala wieder unter persische Kontrolle. Außerdem konnten um 1595 die verheerenden Einfälle des Usbeken Abdullah II. in Khorasan beendet werden. Durch eine geschickte Wirtschaftspolitik kam das Land zu großem Wohlstand, welcher unter anderem in dem großartigen Ausbau der neuen Hauptstadt Isfahan zu erkennen ist.
Unter den schwachen Nachfolgern von Abbas I. verlor die Zentralverwaltung wieder an Einfluß. Nur unter Abbas II. (1642–1666) gelang mit Reformen noch einmal eine Konsolidierung des Reiches. Auch kam es unter ihm zu engen Handelskontakten mit den europäischen Seemächten England und Niederlande. 1649 konnte auch Kandahar in Chorasan endgültig besetzt werden, das zwischen Persien und dem indischen Mogulreich umstritten war.
Gegen Ende des 17. Jh. kam es unter Sultan Hussain (1694–1722) zu einem starken wirtschaftlichen Niedergang Persiens. Da gleichzeitig die Sunniten im Reich zwangsweise zum schiitischen Islam bekehrt werden sollten, kam es 1719 zum Aufstand der sunnitischen Afghanen . Diese eroberten 1722 Isfahan und beendeten 1736 endgültig die Dynastie der Safawiden. Doch diese neue Hotaki-Dynastie konnte sich nur einige Jahre halten.
Zwar wurden auch später von einigen Machthabern (z. B. Nadir Schah) Safawiden als Herrscher eingesetzt, doch waren diese nur noch Marionetten. In einigen Provinzen konnten sich die Safawiden bis 1773 halten. Nach der Vertreibung der Afghanen wurden die Safawiden von den Afschariden abgelöst.
"Saigern" (auch: seigern) ist ein aus dem Mittelalter stammender Ausdruck für das Aussondern von Münzen. Das Wort ist vom mittelhochdeutschen "seigen" (senken, neigen) abgeleitet und bedeutete zunächst soviel wie wiegen. Der Saiger war im Mittelalter eine Feinwaage, die der Münzmeister zum Wiegen und Justieren der Münzen benutzte. Früher justierte man die Kleinmünzen meist al marco, d.h. die vorgeschriebene Anzahl der Münzen, die auf eine Gewichtsmark gingen, wurde gemeinsam gewogen. Dadurch stimmte das Durchschnittsgewicht. Das Gewicht der einzelnen Exemplare schwankte, was dazu ausgenutzt wurde, die schwereren Stücke aussondern, zurückzuhalten und von Zeit zu Zeit einzuschmelzen, um am Silberwert Gewinn zu machen. Dieser als "Saigern" bezeichnete Vorgang schädigte das mittelalterliche Münzwesen, denn dadurch verblieben nur die leichteren Stücke im Umlauf, was zur ständigen Verschlechterung des Münzfußes beitrug. Das "Saigern" war verboten und wurde mit strengen Strafen und Sanktionen belegt So durften z. B. zeitweise nur Münzmeister Fein- und Münzwaagen besitzen. Aber die Unsitte des "Saigerns" verbreitete sich auch in den Münzstätten selbst und war zur Kipper- und Wipperzeit weit verbreitet.
Dies ist der Name einer französischen Familie von Medailleuren und Stempelschneidern. Ferdinand de Saint Urbain (1658-1738) war seit etwa 1673 an der Münzstätte in Bologna und von 1683 bis 1704 an der Münzstätte in Rom beschäftigt. In dieser Zeit arbeitete er unter vier Päpsten. Neben vielen päpstlichen Münzen schuf er auch eine Reihe von Medaillen, u.a. eine unvollendete Suite der Päpste. Der auch als Architekt tätige Münzkünstler verwendete die Signaturen "F.D.Sv" oder "S.V.S." und kehrte um 1704 in seine Heimatstadt Nancy zurück. Dort trat er in die Dienste von Herzog Leopold von Lothringen. An dessen Hof setzte er sein Medaillenwerk fort, u.a. mit einer Suite der Herzöge und Herzoginnen von Lothringen, an der auch schon sein Sohn und Schüler Claude August (1703-1761) beteiligt war. Nach dem Tod seines Vaters 1838 fand Claude August de Saint Urbain (Signaturen: "C.A.S.V." oder "A.S. Urbain") in Wien eine Anstellung als erster Stempelschneider und avancierte später zum Direktor der Wiener Münze.
Claude August de Saint Urbain (geb. 1703; gest. 1761) gehört zum Clan der Saint Urbain und war der Sohn von Ferdinand de Saint Urbain. Er lernte sein Handwerk zunächst in Nancy bei seinem Vater und arbeitete mit ihm zusammen. Zeitweise war er auch in Rom tätig. 1738 ging er nach Wien und wurde an der dortigen Münzstätte erster Stempelschneider und Direktor. Als Signatur verwendete er "A. S. Urbain" bzw. "C. A. S. V.".
Ferdinand de Saint Urbain (geb. 1658; gest. 1738) gehört zum Clan der Saint Urbain und war ein französischer Stempelschneider und Medailleur, der seit 1673 an der Münzstätte in Bologna und ab 1683 in Rom tätig war. 1704 kehrte er nach Nancy zurück und arbeitete für die herzoglich-lothringische Münzstätte. Außer den zahlreichen Münzen für Herzog Leopold von Lothringen schuf er zahlreiche Medaillen. Seine Signatur war "F.D.SV" bzw. "S V. S.". Er war der Vater von Claude August de Saint Urbain.
Salerno (lateinisch: Salernum) ist eine Hafenstadt am Golf von Salerno, im Süden Italiens. Die Stadt wurde im neunten und sechsten Jh. v.Chr. erstmals besiedelt. Der Name der Stadt geht auf die römische Kolonie und Militärlager Salernum zurück. Schon in der Antike war Salerno ein wichtiger Handelsplatz. Im Mittelalter erreichte Salerno mit seinen Handelsbeziehungen zu Sizilien und Nordafrika einen umfangreichen Aufschwung. Salerno war seit 983 Erzbischofssitz. Früher gab es dort auch eine eigene Münzstätte.
Die Salier waren ein fränkisches Adelsgeschlecht im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation des 10. bis 12. Jh. Der Beiname erscheint erstmals Anfang des 12. Jh. als "rex salicus" oder "reges salici". Die Salier gelten als deutsche Nebenlinie der in Italien mächtig gewordenen Widonen bzw. Lambertiner und waren durch die Mutter Konrads des Roten verschwägert mit den Konradinern.
Durch seine Ehe mit Liutgard, der Tochter Ottos des Großen, und seine Ernennung zum Herzog von Lothringen wurde Konrad der Rote zum Begründer des Geschlechts. Er war der Urgroßvater von König Konrad II., der 1024 König des ostfränkisch-deutschen Reiches und 1027 erster Kaiser aus dem Geschlecht der Salier wurde. Der Niedergang der Salier wurde durch einen Streit Heinrichs IV. mit dem Papst eingeleitet. Heinrich V., der letzte Salierkönig, regierte bis 1125. Auf die Herrschaft der Salier folgte als Übergang der Sachse Lothar III. und nach ihm der Staufer Konrad III., der über seine Mutter, die Tochter Heinrichs IV., ein Neffe des letzten salischen Kaisers Heinrich V. war.
Der "Salomonen-Dollar" (ISO-4217-Code: SBD; Abkürzung: SI$) ist die Währung der Salomon-Inseln. Er wurde nach der Unabhängigkeit der Inseln eingeführt, um den Australischen Dollar zu ersetzen. Auf den Münzen ist Königin Elisabeth II., die auch Königin der Salomon-Inseln ist, eingeprägt. Der Wert des "Solomonen-Dollars" nahm in den letzten 30 Jahren und besonders während des Bürgerkriegs von 1999 - 2001 stetig ab.
Den Salomonen-Dollar gibt es in Banknoten zu 2, 5, 10, 20 und 50 Dollar, sowie Münzen zu 5, 10, 20, 50 Cent und 1 Dollar. Die 1- und 2-Cent-Münzen sind nicht mehr im Umlauf.
Die &&Salomon-Inseln&& (auch: Salomonen, englisch: British Solomon Islands) sind ein Inselstaat im Südwesten des Pazifiks, östlich von Neuguinea. Er wird zum größten Teil aus den Gebieten der südlichen Salomon-Inseln sowie den Rennell-Inseln, den Ontong-Java-Inseln und den weiter östlich liegenden Santa-Cruz-Inseln gebildet. Die nördlichen Inseln der Salomon-Inseln gehören zum Staat Papua-Neuguinea. Die Salomonen waren ab 1893/99 britisches Protektorat (ohne Bougainville und Buka), 1942 von Japan besetzt und wurden bis 1944 von den Amerikanern zurückerobert. Am 02.01.1976 erhielten sie die innere Selbstverwaltung und wurden am 07.07.1978 unabhängig. Die Salomonen sind Mitglied des Commonwealth of Nations.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Honiara
Staatsform: Parlamentarische Monarchie
Fläche: 28.450 qkm
Einwohnerzahl: 552.438 (2006)
Bevölkerungsdichte: 19,4 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 620 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit: 07.07.1978
Zeitzone: UTC +11
Währung: Salomonen-Dollar
Salus war die römische Göttin der Gesundheit und der öffentlichen (Salus populi Romani) und kaiserlichen (Salus Augusti) Wohlfahrt. Sie entspricht der griechischen Göttin Hygieia. Sie ist auf römischen Münzen der Römischen Kaiserzeit meist mit Patera, Zepter und Schlange dargestellt, die sie manchmal füttert. Auf einigen Münzen lehnt sich Salus an eine Säule an (Gefühl der Sicherheit) und gelegentlich erscheint sie zusammen mit Aesculap. Auf älteren Münzen aus der Zeit der Römischen Republik wird die Göttin der Gesundheit auch Valetudo genannt.
Die ersten Goldmünzen, die das religiöse Motiv der Verkündigung darstellen, gaben Karl I. von Anjou (1264/66-1275/85) und sein Nachfolger Karl II. (1285-1309) für die Grafschaft Provence und das Königreich Neapel aus. Sie zeigen auf der Vorderseite die Verkündigungsszene: Der Engel Gabriel, verkündet Maria die Geburt Jesu, letzterer symbolisch dargestellt durch einen Rosenstock. Die Rückseite zeigt den Wappenschild (Kreuze/Lilien). Es gab auch Halbstücke.
Später erschien der "Salut d'or" als anglo-gallische Goldmünze, die die englischen Könige Heinrich V. (1415-1422) und Heinrich VI. (1422-1453) für ihre südwestfranzösischen Besitzungen in Aquitanien ausgaben. Die Vorderseiten zeigen die Brustbilder von Gabriel und Maria, darunter die Wappenschilde von Frankreich und England und die Rückseiten ein Kreuz.
Der &&"Salvatortaler"&& ist ein Typ des schwedischen Riksdalers, der auf der Rückseite die Ganzfigur von Christus als Heiland (lateinisch: "salvator") darstellt, der seine Wunden zeigt, in der Hand den Reichsapfel. Die Inschrift lautet entweder "SALVATOR MVNDI ADIVVA NOS" (deutsch: "Heiland der Welt, hilf uns") oder "SALVATOR MUNDI SALVA NOS" (deutsch: "Heiland der Welt, errette uns"). Die Vorderseite zeigt meist Darstellungen des regierenden schwedischen Monarchen, unter denen die als Amulettmünzen beliebten Taler zwischen 1542 bis 1653 geprägt wurden, besonders häufig unter Gustav II. Adolf (1611-1632) und Christina (1632-1654). Letztere ließ auch Halb- und Viertelstücke ausgeben.
Die Fürstbischöfe von Salzburg galten als reich und mächtig und ließen vom Frühmittelalter bis zur Säkularisation im Jahre 1903 zahlreiche Münzen prägen. Im Jahr 996 verlieh Kaiser Otto III. dem Salzburger Erzbischof Hartwich das Münzrecht. Er ließ Denare schlagen, die oft im Ostseeraum zu finden sind, da sie häufig für den Sklavenhandel verwendet wurden. Die Sklaven kamen aus dem slawischen Raum und wurden nach Arabien verkauft. Von der zweiten Hälfte des 11. Jh. bis zur Mitte des 12. Jh. wurden keine Münzen geprägt. Mit dem Einsetzen des Salzhandels kam die Stadt zu Wohlstand und im 13. Jh. setzte auch der Silber- und Goldbergbau ein. Von 1350 bis 1450 ging die Prägetätigkeit allerdings zurück. Erst um 1500 ließ Erzbischof Leonhard von Keutschach ließ wieder zahlreich prägen, und zwar Dukaten, Goldgulden, Batzen, Pfennige und Heller. Später folgten auch Zehner und ein 16 Pfennige zählender Batzen, der wegen des erzbischöflichen Wappens auch Rübenbatzen bzw. Rübler genannt wurden.
Es sind aus der Zeit um 1500 allein 120 verschiedene Stempelvarianten bekannt. Es gab auch eine große Zahl von Geschichtsmünzen bekannt, wie z. B. zur Domweihe im Jahre 1628. 1682 wurde im Erzstift die Jahrtausendfeier zelebriert, zu der es einen Taler gab. Im 30-jährigen Krieg blieb man neutral, allerdings vertrieb man danach im Salzburger Land die Protestanten, was in den Jahren 1731 bis 1733 unter Erzbischof Leopold Anton von Firmian geschah. Der letzte regierende Erzbischof war Hieronymus von Colloredo (1772-1803), der in Folge der Französischen Revolution vertrieben wurde und in Wien Zuflucht fand. 1805 kam Salzburg zu Österreich, 1810 zu Bayern und 1816 endgültig zu Österreich.
Das "Salzgeld" zählt zum Naturalgeld und taucht schon in verschiedenen voneinander unabhängigen Frühkulturen auf. Römische Legionäre bekamen zusätzlich zu ihrem Sold eine Ration Salz als Lohn, das "salarium". Davon leitet sich die Bezeichnung "Salär" (französisch: "salaire") für Lohn und Gehalt von Soldaten und Beamte ab, der sich bis heute erhalten hat.
Salz war als Nahrungsmittel und zur Haltbarmachung (z. B. für Fische) lebensnotwendig und auch als Genußmittel zum Würzen sehr beliebt und darum auch ein begehrtes Handelsgut. Salzlager sind unregelmäßig über die Erde verteilt, so daß das kostbare Gut, von den reichen Salzstädten ausgehend, über weite Salzstraßen zu Lande und zu Wasser gehandelt wurde. In der Regel verteuerte sich das Handelsgut in dem Maße, wie weit das Gebiet vom Zentrum der Salzgewinnung entfernt war, so daß man in abgelegenen Gebieten "gesalzene Preise" in Kauf nehmen mußte. Über den reinen Tauschwert hinaus wurde "Salzgeld" als Zahlungsmittel in Neuguinea, Birma, Borneo, Südchina, Tibet und bei einer Reihe von afrikanischen Völkern in Äthiopien, Angola, Mali, Zaire und Guinea verwendet. Im Mittelalter soll in manchen Gebieten Afrikas Salz mit Gold im Verhältnis 1:1 getauscht worden sein.
Schon vor der Zeitenwende wurde das kostbare Mineral an der Schwarzmeerküste aus Salzwasser gewonnen und gegen Erzeugnisse aus dem Hinterland getauscht. Der ausgedehnte Salzhandel um das Mittelmeer geht auf die Phönizier zurück, ein altorientalisches Handels- und Seefahrervolk im südöstlichen Mittelmeerraum, das zwischen 1200 und 900 v.Chr. den Fernhandel bestimmte und den Salzhandel bis nach England und an die Ostsee ausdehnte.
Dokumenten zu Folge soll Salz in China schon im 7. Jh. v. hr. als Zahlungsmittel benutzt worden sein. Marco Polo berichtete im 13. Jh. n.Chr. im Zusammenhang mit seiner Reise ins südchinesische Grenzgebiet Yunnan über die Herstellung von "Salzmünzen". Sie sollen aus einer bestimmten Solemenge zu Salzbrei eingedampft, zu kleinen Kuchen getrocknet, am Feuer gehärtet und von kaiserlichen Beamten "geprägt" worden sein. Sechzig solcher Salzstücke sollen 10 g Feingold entsprochen haben, in schwer zugänglichen Bergregionen stieg ihr Wert auf das Doppelte. In Tibet sollen zu dieser Zeit Salzklumpen von ca. 250 g als Zahlungsmittel genutzt worden sein. Noch bis ins 20. Jh. waren im südchinesischen Grenzgebiet Salzkuchen als Tauschmittel für Lebensmittel und Trägerlohn in Gebrauch.
Als traditionelles Zahlungsmittel erreichte Salzbarrengeld bei einer Reihe von Stämmen in Afrika größere Bedeutung, besonders das Amoli aus Äthiopien und das Mangul aus dem Königreich Bornu (heute: Nigeria). Auch in anderen afrikanischen Gebieten wurden Salzklumpen in verschiedenen Formen und zu regional und saisonal schwankenden Werten zur Bezahlung des Brautpreises, im Sklavenhandel und zu anderen Zwecken genutzt.
Die Republik &&Sambia&& ist ein Staat im südlichen Afrika. Sie grenzt an Angola, die Demokratische Republik Kongo, Tansania, Malawi, Mocambique, Simbabwe, Botswana und Namibia. Ihr Name leitet sich vom Fluß Sambesi ab. Bei Sambia handelt es sich um die ehemals britische Kolonie Nord-Rhodesien. Amtssprach:e Englisch
Hauptstadt: Lusaka
Staatsform: Republik
Fläche: 752.614 qkm
Einwohnerzahl: 11,261 Mio. (2005)
Bevölkerungsdichte: 14,9 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 823 US-Dollar (2006)
Unabhängigkeit von Großbritannien: 24.10.1964
Zeitzone: UTC+2
Währung: Sambischer Kwacha = 100 Ngwee
Der "Sambische Kwacha" (ISO-4217-Code: ZMK; Abkürzung: K) ist die Währung von Sambia. Er wurde 1968 eingeführt und wurde ursprünglich in 100 Ngwee unterteilt. Heute ist auf Grund der fortgeschrittenen Inflation die kleinste benutzte Einheit die 20-Kwacha-Note. Die größte Banknote ist der 50.000-Kwacha-Schein. Das Wort "Kwacha" bedeutet auf Bemba "Morgendämmerung", "Anbruch" und spielt auf den sambischen nationalistischen Slogan "der neue Anbruch der Freiheit" an. Auch die Währung des östlichen Nachbarstaates Malawi heißt "Kwacha".
Auf der Vorderseite der sambischen Banknoten ist ein Fischadler als Wahrzeichen des Landes abgebildet. Auf den Rückseiten ist die Freiheitsstatue von Lusaka als Zeichen der Freiheit zu finden. Sambia ist das erste afrikanische Land, welches Polymerbanknoten ausgegeben hat. So erschienen am 26.09.2003 erstmals zwei Polymerbanknoten zu 500 und 1.000 Kwacha. Diese Banknoten werden von der Canadian Bank Note Company in Kanada gedruckt.
Die meisten Neueinsteiger sammeln am Anfang wahllos alles, was ihnen gefällt oder irgendwie zwischen die Finger kommt. Früher oder später flammt dann in der Regel der Wunsch auf, Ordnung in die eigene Sammlung zu bringen und sie nach bestimmten Gesichtspunkten zu sortieren bzw. komplettieren.
Deshalb ist es ratsam, sich schon früh zu spezialisieren, denn "Alle Welt" ist nicht sammelbar. Drei große Sammelgruppen lassen sich unterscheiden: Länder, Motive/Themen und Epochen.
Bei der sogenannten Ländersammlung stehen zumeist die Münzen aus dem Heimatland an erster Stelle. Doch haben sich beispielsweise viele deutsche Sammler auch Münzen ferner Länder verschrieben.
Heutzutage lassen sich natürlich die Münzen der Euro-Zone in einer "Ländersammlung" zusammen fassen und – bei Wunsch nach weiterer Spezialisierung – beispielsweise auf die 10-Euro-Silbermünzen - beschränken. Womit die Verbindung zu einer Themensammlung geknüpft wäre. Das Sammelthema "Euro" ließe sich dann erweitern mit den seit 1987 geprägten ECU- und Euro-Gedenkmünzen, die als Vorläufer für die heutigen Euros gelten.
Die traditionell beliebtesten Themen- bzw. Motiv-Sammelgebiete sind Gedenkmünzen zu Olympischen Spielen, gefolgt von Ausgaben zu Fußball-Weltmeisterschaften. Gefragt sind auch Sammelmotive wie "Bedrohte Tiere" oder "Schiffe, Seefahrer und Entdecker".
Bei den Sammlern, die sich gerne auf bestimmte Epochen spezialisieren, stehen hierzulande insbesondere die Sammelgebiete "Deutsches Kaiserreich" und "DDR" im Vordergrund. Auf breites Interesse stößt aber auch beispielsweise die Epochensammlung "Römische Antike".
Diese Dienste gibt es praktisch von allen Staaten und dienen dazu, daß die Sammler von dort ihre Neuheiten - meist im Abonnement, ohne diese jeweils extra bestellen zu müssen - beziehen können.
Der "Sammlerwert" ist eine Art des Münzwertes, nämlich der Wert, den eine Münze für einen Sammler hat. Dieser Wert ist natürlich sehr subjektiv und entspricht nicht dem Marktwert.
Hierbei handelt es sich um ein auf Münzen eingeritzte oder eingeschlagene Zeichen (Monogramme, Wappen) früherer Sammler, die damit deutlich machten, daß sich die betreffenden Sammelstücke in ihrem Besitz befanden. "Sammlerzeichen" traten seit dem 16./17. Jh. bis ins 19. Jh. auf. Sie wirken sich oft wertmindernd aus, es sei denn, die Stücke sind als Teil einer bedeutenden Sammlung ausgewiesen oder tragen das Zeichen einer bekannten Persönlichkeit.
In der Numismatik ist eine "Sammlung" das systematische Zusammentragen von numismatischen Sammelgegenständen (englisch und französisch: collection). Es wird u.a. zwischen einer Ländersammlung und einer Thematiksammlung unterschieden.
&&Samoa&& (samoanisch: Malo Tutoatasi o Samoa, englisch: Independent State of Samoa) ist ein Inselstaat, der den westlichen Teil der Samoa-Inseln umfaßt und deswegen auch "Westsamoa" genannt wird. Der östliche Teil gehört zu den USA. Samoa liegt im südwestlichen Pazifik nordöstlich der Fidschi-Inseln. Die größten Inseln sind Savai'i (1.708 qkm) und Upolu (1.118 qkm) mit der Hauptstadt und dem internationalen Flughafen. Dazu kommen die bewohnten Inseln Manono, Apolima und sechs Inseln, die bis auf eine kleine Ferienanlage auf Namua (Namua Island Resort) unbewohnt sind. Samoa war unabhängiges Königreich und wurde am 02.12.1899 zwischen dem Deutschen Reich und den USA geteilt. Der deutsche Teil bestand aus Westsamoa und wurde deutsche Kolonie. 1914 wurde die Kolonie von neuseeländischen Truppen besetzt und ab 1920 als Völkerbundsmandat von Neuseeland verwaltet, ab 1945 als UNO-Treuhandgebiet. Am 01.01.1962 wurde Westsamoa unabhängig und am 03.07.1997 wurde der Name in "Samoa" geändert. Amtssprache: Samoanisch, Englisch
Hauptstadt: Apia
Staatsform: Parlamentarische Demokratie im Commonwealth
Fläche: 2.944 qkm
Einwohnerzahl: 177.287
Bevölkerungsdichte: 60,2 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 2.020 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit: 01.01.1962
Zeitzone: UTC - 11 Stunden
Währung: Tala
Samos war ab dem 10.12.1832 selbständiges Fürstentum unter türkischer Verwaltung. Schutzmächte waren Frankreich, Großbritannien und Rußland. Am 11.11.1912 erklärte es den Anschluß an Griechenland und wurde am 10.08.1913 im Frieden von Bukarest dem Königreich Griechenland zugesprochen. Der endgültige Anschluß erfolgte 1922.
Dies ist die Bezeichnung für einen mittelalterlichen Rückseitentyp der Agrippiner und deren Nachahmungen und Beischläge. Die Kölner Denare tragen eine dreizeilige Aufschrift, nämlich ein mit einem waagrechten Strich versehenes "S/COLONIA/A" oder später "AG" ("Sancta Colonia Agrippina"). Der Typus soll aus der Zeit Ludwigs IV. (900-911 n.Chr.) stammen, der als Kind zum letzten karolingischen König (900-911 n.Chr.) in Deutschland gesalbt wurde. Konrad I. (911-918 n. Chr.) und Heinrich I. (919-936 n. Chr.) haben keine Kölner Pfennige geprägt, so daß der Typ erst in ottonischer Zeit gesichert ist. Zwischen 940/950 und 1024 n.Chr. wurde der bedeutende Typ in Köln selbst in großen Mengen ausgeprägt und von vielen Münzstätten nachgeahmt oder übernommen. Die Aufschriften der Lütticher ("S/LEDGI/A") und Cambrayer Pfennige ("S/ODDO RE/A") orientierten sich daran. In zahlreichen Münzstätten in Westfalen (vor allem in der Münzstätte Soest der Kölner Erzbischöfe) bis ins entfernte Bremen ("S/BREMA/A") oder Halberstadt ("HALBER/STE/+DI") wurde der Typ zum Teil noch bis ins 12. Jh. nachgeahmt.
Die Schrötlinge moderner Münzen des 20. Jh. bestehen oft aus mehreren Metall- oder Legierungsschichten, die wie ein Sandwich aufeinander liegen, so daß man auch von "Sandwich-Münzen" spricht.
"Sandwirtszwanziger" (auch: Hoferzwanziger) ist ein Beiname der silbernen 20-Kreuzer-Stücke, die während des Tiroler Aufstands unter Führung des "Sandwirts" Andreas Hofer 1809 in der Münzstätte in Hall (Tirol) geprägt wurden. Die von dem Innsbrucker Uhrmacher Josef Beyrer gelieferten Prägestempel zeigen auf der Vorderseite den Tiroler Adler mit Ehrenkranz und die Umschrift "GEFÜRSTETE GRAFSCHAFT TIROL", auf der Rückseite die Aufschrift "20/KREUZER", darunter einen Palmen- und einen Lorbeerzweig gekreuzt und die Jahreszahl 1809 zwischen zwei Rosetten. Die Umschrift lautet "NACH DEM CONVENTIONSFUSS". Neben der Prägung kupferner Kreuzer sind sie die letzten Prägungen der Münzstätte in Hall.
Hierbei handelt es sich um eine Goldmünze aus der norditalienischen Republik Siena, die seit 1340 im Gewicht des Florentiner Fiorino geprägt wurde. Der Typ zeigt auf der Vorderseite ein großes verziertes "S" und auf der Rückseite ein Kreuz. Er wurde auch unter der Herrschaft Giovanni Galeazzos (1390-1404) weitergeprägt und hielt sich bis 1553.
Durch die großen Goldfunde ab 1848 und den folgenden Goldrausch kam es rund um San Francisco zu zahlreichen Ausgaben, die man auch als California Gold bezeichnet. Ab 1851 gab es halboffizielle Ausgaben mit der Inschrift "AUGUSTUS HUMBERT UNITED STATES ASSAYEER OF GOLD". Hierbei handelte es sich um achteckige Stücke im Wert von 50 US-Dollar, die aber von verschiedenem Feingewicht waren. 182 gab es auch Stücke zu 10 und 20 US-Dollar. Eine offizielle Münzstätte gab es in San Francisco erst ab 1854, wobei man zwischen April und Dezember schon in Gold für über 4 Mio. Dollar Münzen prägte. Die Prägetätigkeit dauerte bis 1955, mit kurzer Unterbrechung nach dem großen Erdbeben im Jahre 1906. 1874 und 1937 wurde die Münzstätte jeweils verlegt und ab 1965 wurde auch wieder geprägt. Als Münzzeichen wurde "S. J." verwendet.
San Luis Potosí ist eine Stadt im nördlichen Zentralmexiko und die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Gegründet wurde sie am 04.11.1592. Nach der Unabhängigkeit gab es auch eine Münzstätte, die das Münzzeichen"Pi" verwendete.
Sankt Andreasberg ist eine ehemals freie Bergstadt im Oberharz. Die erste bisher aufgefundene urkundliche Erwähnung ("sanct andrews berge") in einem Brief des Grafen Heinrich zu Stolberg an Dietrich von Witzleben stammt vom 03.11.1487. In mittelalterlicher Zeit gab es dort auch eine herzogliche Münzstätte, in der zahlreiche Rechenpfennige geschlagen wurden.
St. Eligius (ca. 588-660 n.Chr.) ist der Schutzpatron der Goldschmiede, Schmiede, Münzmeister und Münzgesellen arbeitete selbst als Goldschmied und Münzmeister in Paris, Marseille und Arles. Am Hof der Merowinger bekleidete er eine hohe Stellung und wurde unter König Dagobert (628-639) Kanzler. Schließlich leitete er als Bischof von Noyon die Missionierung der nordfranzösischen Germanenstämme. Nach seinem Tod wurde er von der Kirche heilig gesprochen. Seine Attribute sind Zange, Hammer oder Pferdehuf.
St. Gallen ist eine Abtei, Stadt und Kanton in der östlichen Schweiz.
Sankt Gallen - Abtei
Das Kloster St. Gallen entstand aus der Zelle des Hl. Gallus, der im 7. Jh. aus Irland in die Gegend am Bodensee kam. König Otto I. verlieh dem Abt von St. Gallen im Jahre 947 für seinen Ort Rorschach das Markt-, Zoll- und Münzrecht. Es sind allerdings keine in Rorschach zu dieser Zeit geprägten Münzen bekannt.
Die ersten Münzen der Abtei waren Denare aus dem 11. und 12. Jh., wobei der Prägeort nicht eindeutig feststeht. Man vermutet, daß die Münzen zunächst aus Rorschach stammten und die Prägung dann in die Münzstätte in St. Gallen verlegt wurde. Im 12. und 13. Jh. ging man dann zur Herstellung von Brakteaten
über. Als wichtigste Typen kennt man die sog. Galluspfennige (mit dem Haupt des St. Gallus), die Bärenpfennige und die Lammpfennige. Im 14. Jh. wurden die Pfennige kleiner und viereckig, aber im 15. Jh. gab es wieder runde Pfennige, die aber auch klein und geringhaltig waren und als Scheidemünzen dienten.
Schon im 14. Jh. machte die aufstrebende Stadt St. Gallen dem Kloster das Münzrecht streitig und 1373 verpachteten die Mönche dieses an die Stadt. 1415 wurde ihr selber aber das Münzrecht durch König Sigismund verliehen. Nach längeren Streitereien zwischen Abtei und Stadt wurde im Jahre 1457 das von der Stadt beanspruchte Recht für 7.000 Gulden abgelöst. Formell verzichtete die Abtei allerdings nicht und ließ sich 1485 das Recht von Kaiser Friedrich III. bestätigen. Bis 1622 blieb die Prägetätigkeit allerdings eingestellt, als unter Abt Bernhard Müller von Ochsenhausen das Münzrecht nochmals von Kaiser Ferdinand II. bestätigt und danach Reichstaler geprägt wurden. Im 17. Jh. gab es wiederum keine Münzen, aber einige Gedenkmedaillen. Erst Abt Beda Angehrn (1767-1796) ließ als letzter Münzherr nochmals prägen. 1798 ging das Münzrecht an die Helvetische Republik über und 1805 wurde die Abtei aufgehoben.
Sankt Gallen - Stadt
Die Stadt St. Gallen entstand außerhalb der Klostermauern, besaß aber zunächst keine eigenen Rechte. Im 13. und 14. Jh. begannen die Bestrebungen nach Selbstverwaltung. und 1415 gingen wichtige Rechte (darunter das Münzrecht) auf die Stadt über, die Freie Reichstadt wurde und bis 1798 unabhängige Stadtrepublik war. 1454 wurde ein Bündnisvertrag mit der Eidgenossenschaft geschlossen und man blieb zugewandter Ort bis 1798. Die ersten städtischen Prägungen sind noch Hohlpfennige. 1424 schloß man eine Vertrag mit Schaffhausen und Zürich für fünf Jahre über die Prägung von Hellern, Angstern und Plapparten. Auf Basis dieses Vertrages entstand 1424 der sog. "St. Gallener Plappart", der als erste datierte schweizerische Münze gilt. 1475 erschienen weitere Plapparte mit dem Reichsadler und einer Madonna.
Im Jahre 1500 erhielt die Stadt von Kaiser Maximilian das Recht, Großsilbermünzen bis zu 24 Kreuzer zu prägen. Von 1500 bis 1513 gab es zahlreiche dieser Dicken. Aus der gleichen Zeit stammen die ersten sog. Etschkreuzer. Nach 1527 kam es zu einem Stillstand in der Prägetätigkeit und erst die Reichsmünzordnung von 1559 führte zu zahlreichen neuen Prägungen. 1563 bis 1567 gab es erste Taler, 1563 bis 1566 halbe Taler und 1563 bis 1589 große Mengen an Groschen. Von 1589 bis 1618 sind keine datierbaren Münzen bekannt. 1618 bis 1621 gab es einige Goldmünzen, 1620 bis 1624 große Emissionen an Talern, 1620 Halbtaler, 1618 bis 1633 letzte Dicken zu 24 Kreuzern bzw. 6 Batzen und 1619 bis 1624 Halbdicken oder 3-Batzen-Stücke. Ab 1633 stand die Münzstätte dann wieder still.
Erst 1714 wurde die Münzstätte wieder eröffnet und es wurden große Mengen an Scheidemünzen ausgeprägt. Die größte Nominale aus dieser Zeit ist der Halbgulden oder 30 Kreuzer aus dem Jahre 1738. Im Jahre 1798 endete die Münzhoheit der Stadt.
Sankt Gallen - Kanton
Nach dem Zusammenbruch der Helvetischen Republik wurde 1803 aus St. Gallen und verschiedenen umliegenden Gebieten der Kanton St. Gallen. geschaffen, der als souveräner Kanton natürlich auch das Münzrecht erhielt. Von 1807 bis 1821 wurde dort eigenes Geld geprägt, wobei als letzte Jahreszahl 1817 vorkommt. Es gab halbe Schweizer Franken, 5 Batzen, und 6 Kreuzer sowie Batzen, Halbbatzen, Halbkreuzer, 2 Pfennige und 10 Pfennige.
Der "St. Gallener Plappart" entstand 1424 auf Grund eines Vertrag mit Schaffhausen und Zürich, der für fünf Jahre über die Prägung von Hellern, Angstern und Plapparten vorsah. Der "St. Gallener Plappart" gilt als erste datierte schweizerische Münze.
Beim "St. Gaudens Double Eagle" handelt es sich um eine amerikanische 20-Dollar-Goldmünze, die 1907 nach einem Entwurf von Augustus Saint-Gaudens eingeführt wurde und für einen der schönsten Typen der Vereinigten Staaten von Amerika gehalten wird. Die Vorderseite zeigt die stehende Liberty (Freiheitsgöttin) mit Fackel und Zweig in Händen, die Rückseite den Steinadler im Flug vor der aufgehenden Sonne. Die ersten Proben waren sehr hoch reliefiert und mit römischen Zahlbuchstaben (statt der später verwendeten arabischen Zahlen) datiert. Diese und die frühen Umlaufstücke von 1907 und Anfang 1908 waren auf der Rückseite nicht mit dem Motto "IN GOD WE TRUST" versehen, das im Laufe des Jahres 1908 bis zum Prägeende 1933 auf den Rückseiten unterhalb der Sonnenstrahlen angebracht war. Die Vorderseitendarstellung des Saint-Gaudens-Typs ist seit 1986 auf den US-amerikanischen Gold-Bullionmünzen "American Eagle" zu 5, 10, 25 und 50 US-Dollar zu sehen, die zuerst mit römischer, seit 1992 mit arabischer Jahreszahl datiert sind.
St. Kitts ist eine Insel in der Karibik. Sie ist auch noch unter ihrem früheren Namen St. Christopher bekannt. Die Insel gehörte zur Präsidentschaft der britischen Kronkolonie Leeward-Inseln und seit dem Ausscheiden Anguillas aus dem assoziierten Staatenverbund St. Christopher-Nevis-Anguilla geben St. Kitts und Nevis eigene Briefmarken heraus. Am 19.09.1983 wurden St. Kitts und Nevis unabhängig und bildeten zusammen den Inselstaat St. Kitts und Nevis. Ihr Name ist abgeleitet von einem spanischen Namen, der durch Christoph Kolumbus vergeben wurde. Während der letzten Eiszeit war der Meeresspiegel ca. 60 m niedriger und St. Kitts, Nevis, Sint Eustatius und Saba bildeten eine zusammenhängende Insel. Die Insel hat eine Größe von 93 qkm. Seit 1882 war sie mit Nevis vereinigt. Am 19.09.1983 wurde die Insel unabhängig. Die Insel liegt 2.021 km südöstlich von Miami. Die Entfernung zu Saint Eustatius im Norden beträgt 13 km, nach Nevis im Süden 3 km. Die Landfläche beträgt 169 qkm (max. Ausdehnung 30 x 10 km).
Die Inseln St. Kitts und Nevis gehörten zur Präsidentschaft der britischen Kronkolonie Leeward-Inseln. 1908 wurde das Gebiet in St. Christopher (dem späteren St. Kitts), Nevis und Anguilla umbenannt. Ab dem 12.02.1967 war es assoziierter Staat, von dem sich Anguilla am 12.07.1967 faktisch trennte.
Die Föderation &&St. Kitts und Nevis&& (früher: Saint Christopher und Nevis) ist ein unabhängiger Staat im Commonwealth of Nations und Mitglied der Vereinten Nationen. Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Basseterre
Staatsform: Parlamentarische Monarchie
Fläche: St. Kitts 176 qkm, Nevis 93 qkm, zusammen 269 qkm
Einwohnerzahl: 39.349 (2007)
Bevölkerungsdichte: 146,3 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 7.840 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit: 19.09.1983
Nationalfeiertag: 19. September (Unabhängigkeitstag)
Zeitzone: UTC -4 Stunden
Währung: Ostkaribischer Dollar
Das Gebiet St. Christopher (später: St. Kitts), Nevis und Anguilla war ab 1952 unter dem Namen "St. Christopher Nevis Anguilla" bekannt, obwohl sich Anguilla schon am 12.07.1967 faktisch trennte.
Saint-Lô (auch: Saint Laud) ist eine französische Stadt in der Region Basse-Normandie und liegt auf der Halbinsel Cotentin. In den Jahren 1540-1693 besaß die Stadt auch eine eigene Münzstätte.
&&St. Lucia&& liegt nördlich von St. Vincent und den Grenadinen und südlich von Martinique im Bereich der Westindischen Inseln und gehört zu den Kleinen Antillen. Die Insel war britische Kolonie. Am 01.03.1967 wurde die Insel assoziierter Staat des Britischen Königsreichs und am 22.02.1979 unabhängig. Seitdem ist sie ein unabhängiger Inselstaat im Commonwealth of Nations.
Amtssprache: Französisch, Englisch, Spanisch
Hauptstadt: Castries
Staatsform: Parlamentarische Monarchie
Fläche: 619,15 qkm
Einwohnerzahl: 167.640 (2006)
Bevölkerungsdichte: 270,8 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 4.580 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit: 22.02.1979
Zeitzone: UTC -4 Stunden
Währung: Ostkaribischer Dollar
Hierbei handelt es sich um Half Pennies (Halbpfennige) und Farthings (Viertelpfennige), die der irische Einwanderer Mark Newby 1681 nach New Jersey mitbrachte, danach auch "Mark Newby Pieces" genannt. Die Kupferstücke (es gibt auch seltene silberne Farthings) wurden vermutlich in den 70er Jahren in Dublin geprägt und im Mai 1682 von der Generalversammlung der nordamerikanischen Kolonie als legale Zahlungsmittel akzeptiert. Die Vorderseite zeigen einen knienden, Harfe spielenden König, in der Umschrift (durch eine große Krone getrennt) die Worte "FLOREAT REX" (deutsch: "Möge der König aufblühen"). Die Rückseiten zeigen St. Patrick. Auf den größeren Half Pennies ist der Heilige als Prediger mit Bischofsstab und Kleeblatt in Händen zu sehen, umgeben von Menschen. Auf den kleineren Farthings ist er als Beschützer, der Reptilien und Schlangen vertreibt, mit einem Langkreuz in der Linken dargestellt.
&&Saint-Pierre und Miquelon&& ist eine kleine Inselgruppe östlich der kanadischen Küste, und ca. 25 km vor Neufundlund. Die Inselgruppe besteht aus den Inseln Saint-Pierre (26 qkm), Miquelon (110 qkm), Langlade (91 qkm) sowie weiteren kleineren Inseln und hat eine Gesamtfläche von 242 qkm. Früher waren die Inseln Miquelon und Langlade getrennt, heute sind sie mit einer schmalen Nehrung verbunden und werden nun einheitlich als Miquelon bezeichnet. In diesem Gebiet leben etwa 6.316 Einwohner (Saint-Pierre: 5.618 Einwohner, Miquelon zusammen mit Langlade: 698 Einwohner).
Die Inseln stellen das letzte Überbleibsel der französischen Kolonien in Nordamerika dar. 1670 wird erstmals eine kleine Siedlung französischer Fischer auf Saint-Pierre erwähnt, die vermutlich schon seit dem frühen 17. Jahrhundert bestand. Zwischen 1942 und 1945 war das Gebiet kanadisch besetzt. Ab 1946 wurde die Kolonie zunächst französisches Überseegebiet. Seit dem 16.07.1976 ist St. Pierre und Miquelon eine Departement Frankreichs.
Hauptstadt: Saint-Pierre
Fläche: 242 qkm
Einwohnerzahl: 6.316
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner pro qkm
Zeitzone: UTC -3
Währung: Euro (€) 1 Euro = 100 Cent
&&St. Vincent&& ist die Hauptinsel des karibischen Inselstaates St. Vincent und die Grenadinen. Der Staat liegt in der Karibik im Bereich der westindischen Inseln und umfaßt die Insel St. Vincent und die 32 Inseln der nördlichen Grenadinen, die zu den Kleinen Antillen gehören. Grenada selbst gehört nicht dazu. St. Vincent war britische Kolonie. Am 01.06.1967 erhielt die Insel die Selbstverwaltung, war seit dem 01.06.1969 assoziierter Staat des Britischen Königreichs und wurde am 27.10.1979 unabhängig.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Kingstown
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Fläche: 388 qkm
Einwohnerzahl: 117.848 (2006)
Bevölkerungsdichte: 303,7 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 3.530 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit: Autonomie 1969, Unabhängigkeit 27.10.1979
Zeitzone: EST (UTC -5)
Währung: Ostkaribischer Dollar
Die Republik &&San Marino&& (italienisch: Republica di San Marino, Beiname: La Serenissima) ist ein Staat in Südeuropa. Er ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm Monte Titano krönt die Festung La Guaita. San Marino ist die älteste Republik der Welt mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Das Land ist kein Stadtstaat, sondern besteht aus neun Gemeinden.
Amtssprache: Italienisch
Hauptstadt: San Marino
Staatsform: Republik
Fläche: 60,57 qkm
Einwohnerzahl: 30.308 (Stand September 2006)
Bevölkerungsdichte: 500,4 Einwohner pro qkm
Unabhängigkeit: 03.09.301
Zeitzone: MEZ (UTC+1)
Währung: Euro
San Severino ist eine Stadt in Italien in der heutigen Region Marken. Im Mittelalter gab es dort auch eine päpstliche Münzstätte, die vor allem vor und während der Napoleonischen Feldzüge in Italien (1796 und 1799) für die PäpsteKupfermünzen prägte.
&&Sansibar&& (auch: Zanzibar, Bedeutung wahrscheinlich "Küste der Schwarzen") ist eine Inselgruppe vor der Ostküste Afrikas. Sie besteht aus der Hauptinsel Unguja, welche von Europäern meist fälschlich "Sansibar" genannt wird, und der weiter nördlich gelegenen Insel Pemba. Unguja hat eine Größe von 1.658 qkm und Pemba eine Größe von 984 qkm. Sansibar ist ein autonomer Teil des Unionsstaates Tansania (der Landesname "Tansania" setzt sich aus den zwei föderalen Teilen Tanganjika und Sansibar, verbunden mit der Bezeichnung "Azania" zusammen). Hauptstadt und ökonomisches Zentrum ist Zanzibar City mit der weltberühmten Altstadt Stone Town auf Sansibar. Die Inselhauptstadt von Pemba ist Chake Chake. Das Sultanat war britisches Schutzgebiet und erlangte am 10.12.1963 seine Unabhängigkeit. Am 26.04.1964 erfolgte der Zusammenschluß mit Tanganjika zu Tanganjika-Sansibar, das 1965 in Tansania umbenannt wurde.
Hierbei handelt es sich um eine Luccheser Münze zu 25 Soldi oder im Wert von 2 Barbone, die in der 2. Hälfte des 16. Jh. eingeführt wurde. Die Silbermünze der Republik Lucca im Gewicht von 8,64 g (895/1000 fein) wurde zwischen 1615 und 1682 sowie 1734 und 1756 geprägt. Der Typ zeigt auf der Vorderseite das verzierte Wappen und auf der Rückseite den gekreuzigten St. Vultus.
Santa Fé de Bogota war eine spanisch-amerikanische Münzstätte, die 1626 gegründet wurde und ab 1628 hauptsächlich Goldmünzen prägte. Als Münzzeichen wurden "V", "VA" und "BOGOTA" verwendet. Ab 1813 wurden hier die Münzen für Kolumbien geprägt.
Beim "San Thomé" handelt es sich um eine Goldmünze aus Portugiesisch-Indien, die seit 1545 (bis 1841) in Goa und 1684 bis 1757 in Diu geprägt wurde. Zwischen 1753 und 1755 kam es auch in Daman (Damao) zur Ausgabe, der nach St. Thomas, dem Apostel Indiens, benannten Goldmünze. Auf Grund der primitiven Prägebedingungen handelt es sich um oft sehr schlecht geprägte Stücke. Das betrifft vor allem die aus Diu (Münzzeichen "D-O") geschlagenen Stücke. Es gibt mehrere Typen. Die früheren zeigen den Apostel Thomas (stehend oder sitzend) auf den Vorderseiten und den gekrönten Wappenschild auf den Rückseiten, zuletzt 1728. Im 18. und 19. Jh. zeigen die Vorderseiten meist das gekrönte Wappen und die Rückseiten Kreuze, häufig das Thomaskreuz. Sie schwanken stark in Durchmesser, Gewicht und Wert (zwischen 1 und 12 silberne Xerafim).
Schon Ende des 17. Jh. stellte man in Santiago de Chile den Antrag zur Errichtung einer Münzstätte, die aber erst im Jahre 1743 vom Vizekönig genehmigt wurde, nachdem die Bürger zugesagt hatten, die Kosten zu übernehmen. Zunächst blieb die Münzstätte in Privatbesitz, bis sie 1772 verstaatlicht wurde. Ab 1749 gab es schon 4- und 8-Escudo-Stücke in Gold und ab 1751 in Silber. Seit 1817 ist Santiago de Chile die Münzstätte der Republik Chile. Als Münzzeichen wird ein "S" mit einem kleinen "o" darüber verwendet.
Hierbei handelt es sich um eine kleine Münze der Republik Lettland von 1922 bis zur russischen Besetzung 1940 und - nach Anerkennung der Unabhängigkeit Lettlands 1991 - wieder seit der Münzreform vom 05.03.1993. Es galten 100 Santimi = 1 Lats. Die Bezeichnung lehnt sich landessprachlich an das französische Wort "Centime" an. Es gibt Stücke zu 1 Santims, 2 und 5 Santimi und 10, 20, und 50 Santimi.
Santo Domingo war nach Mexico City die zweite Münzstätte, die die Spanier in Amerika errichteten. Nach einem Edikt von 1542 wurden hier Münzen zu 1/2, 1, 2 und 4 Reales.
&&Sao Tomé & Principe&& war von 1876 bis 1950 portugiesische Kolonie, ab 1954 bis 1975 »portugiesische Überseeprovinz«.
Die Insel São Tomé im Golf von Guinea ist ein Teil des afrikanischen Staates São Tomé und Príncipe. Sie bildet gleichzeitig zusammen mit umliegenden kleineren Inseln die Provinz São Tomé mit der Stadt São Tomé als Provinzhauptstadt. Die Südspitze von São Tomé liegt nur zwei km nördlich des Äquators. Ca. 1 km südlich dieser Südspitze liegt die 3 qkm kleine Insel Rolas, die vom Äquator geschnitten wird. Vom afrikanischen Festland (Hafenstadt Port-Gentil in Gabun) ist die Insel 240 km entfernt.
Hauptstadt: São Tomé
Fläche: 859 qkm
Einwohner: 91.356 (1991)
Bevölkerungsdichte: 106,35 Einwohner pro qkm (1991)
Währung: São-toméischer Dobra
Der "São-toméische Dobra" (ISO-4217-Code: STD; Abkürzung: Db) ist die Währung auf São Tomé und Príncipe. Ein Dobra war in 100 Céntimos eingeteilt. Diese werden zur Zeit aber nicht mehr genutzt. 1.000 Dobra werden auch "Conto" genannt. Bis zur Unabhängigkeit am 12.07.1975 war der portugiesische Escudo die Währung in Sao Tomé und Principe. Im Umlauf befinden sich seit 1997 Münzen zu 500, 1.000 und 2.000 Dobra, sowie Banknoten zu 5.000, 10.000, 20.000, 50.000 und 100.000 Dobra.
"Sapèque" (auch: Sapek) ist die französische Bezeichnung für das Geld von Annam, die aus dem Malaiischen "sa" (deutsch: "eins") und "paku" (deutsch: "Kette") abgeleitet ist, da man die durchlochten Münzen an einer Schnur aufreihte.
Der "Saracenatus" (auch: Sarazino oder Saraceno) wurde in Europa ein nach dem Fuß des byzantinischen Solidus geschlagenes arabisches Goldstück genannt. Um die Mitte des 12. Jh. bezeichnete man dann die von den Kreuzfahrerstaaten nachgeahmten Stücke der ayubidisch-arabischen Dinare lateinisch als "Saracenati". Die kufischen Aufschriften der Nachahmungen sind von den Kreuzfahrern anfangs meist nur vorgetäuscht worden (Trugschriften). Als im 13. Jh. fast identische Beischläge mit echten kufischen Legenden auftauchten, ließ sie Papst Innozenz IV. (1254-1261) verbieten. Später wurden von den Kreuzfahrern noch "Saracenati" mit fatimidischer Schrift, aber mit abweichendem (christlichen) Inhalt und Kreuzzeichen geprägt.
Saragossa ist heute die Hauptstadt der spanischen Autonomen Gemeinschaft Aragonien sowie der Provinz Saragossa und des gleichnamigen Kreises . Sie liegt am Mittellauf des Ebro ungefähr in der Mitte der Region Aragonien in Spanien. In der Zeit von 1366 bis 1387 gab es dort auch eine Münzstätte, die den Kennbuchstaben"Z" verwendete.
Sarazenen ist ein Begriff, der ursprünglich einen im Nordwesten der arabischen Halbinsel siedelnden Volksstamm bezeichnete. Im Gefolge der islamischen Expansion wurde der Begriff in lateinischen Quellen und im christlichen Europa als Sammelbezeichnung für die muslimischen Völker, die ab ca. 700 n.Chr. in den Mittelmeerraum eingedrungen waren, verwendet, meist in angstgeprägtem Sinn. Obgleich dieser Begriff noch heute zuweilen in historischen Darstellungen als Bezeichnung für Muslime verwendet wird, ist dieser Gebrauch geschichtswissenschaftlich nicht korrekt, da häufig nicht klar wird, welche muslimische Macht (Fatimiden, Ziriden, Abbasiden usw.) konkret damit gemeint ist.
Sardinien, das zu Altitalien gehört, wurde in der Antike auch von Phöniziern, Griechen und Römern besiedelt. Die phönizisch-punische Zeit auf Sardinien begann im 9. Jh. v.Chr. Mitte des 6. Jh.v. Chr. hatten die Punier den Süden und Westen Sardiniens unter Kontrolle gebracht.
Bis zum Ersten Punischen Krieg waren die punischen Bewohner Karthagos nominell die Herren der Insel. Nach der römischen folgte die achtzigjährige Besetzung durch die Vandalen ab 455 n.Chr. Die byzantinische bzw. oströmische Besetzung begann dann 534, als der kaiserliche Feldherr Belisar die Inseln im westlichen Mittelmeer eroberte. Kurz erschienen die Ostgoten auf der Insel, die 552 unter Totila Cagliari eroberten. Die Langobarden versuchten die Insel ab 568 mehrmals zu erobern, aber ohne Erfolg.
Mit der Eroberung von Sulcis im Jahre 704 brach eine mehr als zweihundertjährige Phase an, in der die Araber immer wieder die Insel überfielen. Die byzantinische Herrschaft endete als Folge der arabischen Eroberung Siziliens um 832 mit der Sezession des byzantinischen Statthalters. Sardinien wurde ab 860 mehr oder weniger völlig von arabischen Muslimen beherrscht, die um 1020 von den Armeen der Stadtstaaten Genua und Pisa verdrängt wurden.
Der Staufer und König von Sizilien, Friedrich II. (1198–1250), ernannte 1239 seinen illegitimen Sohn Enzio zum König von Sardinien (1239–1249, gest. 1272). Sardinien fiel später, ebenso wie Sizilien, zunächst dem Königreich von Aragon (1323–1409) zu, das den sardischen Reichsstatus erneuerte, und gehörte seit dem frühen 16. Jh. in Personalunion zum Königreich Spanien.
Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger fiel Sardinien nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 an die österreichische Linie des Hauses Habsburg, wurde jedoch schon 1720 von Österreich – im Tausch gegen Sizilien – an das Herrscherhaus von Savoyen abgetreten. Das neu entstandene Königreich Sardinien mit seiner Hauptstadt Turin und seinen Provinzen Savoyen und Piemont hatte seinen geographischen Schwerpunkt jedoch auf dem italienischen Festland. Lediglich während der französischen Okkupation des norditalienischen Reichsteils zwischen 1799/1800 und 1814 regierten die sardischen Könige Karl Emanuel II. (1796–1802) und sein Bruder Viktor Emanuel I. (1802–1821) – ähnlich wie wenig später der aus Neapel vertriebene bourbonische König von Sizilien, Ferdinand IV. – unter dem Schutz der britischen Flotte direkt von ihrer Insel Sardinien aus, die sonst eher vernachlässigt wurde. Im Zuge der italienischen Einigung wurde der Herrscher Sardiniens Viktor Emanuel II. (1849–1878) im Jahre 1861 König von Italien.
Sarnen ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des schweizerischen Kantons Obwalden. Dort gab es auch eine Münzstätte, die Münzen aus Gold, Silber und Billon prägte.
Der Gründer des &&Sassanidenreiches&& war Ardaschir I. (Regierungszeit 224–240), ein aufständischer Fürst aus dem Süden des Partherreiches, der Persis, wo die Sassaniden als Unterkönige fungierten. Nachdem er den letzten Partherkönig, den Arsakiden Artabanos IV., im Jahre 224 n.Chr. getötet hatte, nahm er dessen Platz ein, schaltete bald auch Vologaeses VI., aus und eroberte wohl 226 die parthische Hauptstadt Ktesiphon, die Hauptresidenz der Sassanidenkönige wurde. Es kam auch zu Feldzügen im Nordosten des Reiches sowie an der Golfküste.
Eine erste Auseinandersetzung mit den Römern unter KaiserSeverus Alexander gab es 231/32, die aber trotz hoher Verluste auf beiden Seiten weitgehend ergebnislos verlief. Nach dem Tod des Kaisers 235 griff Ardaschir jedoch wohl 238 erneut an und eroberte mehrere Städte. 240/41 konnte dann das strategisch wichtige Königreich Hatra nach mehrjähriger Belagerung der Hauptstadt und mit gewaltigem Aufwand erobert werden.
243 fielen die Römer in Persien ein. Schapur besiegte (nach anfänglichen Rückschlägen) im Jahr 244 den römischen Kaiser Gordian III., der gegen ihn gezogen war und nun den Tod fand, in der Schlacht von Mesiche.
Schapurs Sohn und Nachfolger Hormizd I. betrieb eine ähnlich tolerante Religionspolitik. Hormizd regierte jedoch kaum länger als ein Jahr, und unter seinen Nachfolgern Bahram I. (273–276) und vor allem Bahram II. (276–293) wurden die Manichäer, die auch im Römischen Reich Anhänger fanden, dann wiederholt verfolgt. Mani wurde hingerichtet. Bahram II. mußte sich mehrerer Bedrohungen erwehren, so eines Angriffes der Römer unter Kaiser Carus. In der Regierungszeit des römischen Kaisers Diokletian mußten die Sassaniden dann unter König Narseh (293–302) nach einer schweren Niederlage gegen den Caesar Galerius 298 im Frieden von Nisibis einige Gebiete im nördlichen Mesopotamien und fünf Satrapien östlich des Tigris abtreten.
Die Sassaniden, ganz ähnlich wie die Römer, hatten nicht nur an einer Front zu kämpfen. Auch das Neupersische Reich mußte sich (wie schon die Parther) gegen Eindringlinge aus den Steppen Zentralasiens zur Wehr setzen. Die Pässe des Kaukasus mußten ebenso verteidigt werden wie die stets gefährdete Nordostgrenze, wo die Sassaniden zunächst gegen die Kushan und Saken zu kämpfen hatten.
Der westliche Teil des Kushanreiches wurde vielleicht schon von Ardaschir I. besetzt. Um 350 fielen auch die Chioniten in das östliche Perserreich ein. Zu Beginn des 5. Jh. folgten ihnen die Hephthaliten (die "Weißen Hunnen"), die ein noch gefährlicherer Gegner waren und sich wiederholt auch in die inneren Angelegenheiten Persiens einmischten.
Im Verhältnis zu Rom kam es im Laufe der Zeit zu einer bemerkenswerten Wandlung. Die Römer akzeptierten die Sassaniden notgedrungen als nahezu gleichberechtigt. Für sie waren diese Perser keine Barbaren im engeren Sinne mehr (wie etwa die Germanen), sondern eine zivilisierte, gleichstarke und (fast) ebenbürtige Macht.
Kaiser Julian, der Nachfolger des Constantius, nahm den Perserkrieg seines Vorgängers wieder auf und rückte im März 363 mit einem starken Heer von etwa 65.000 Mann in Mesopotamien ein. Bald stand der Kaiser, dem Schapur immer wieder geschickt ausgewichen war, vor Ktesiphon. Dort aber entschied er sich zur Umkehr. Von seinen Nachschublinien abgeschnitten, fiel Julian am 26. Juni in einem Gefecht und ließ das römische Heer in einer verzweifelten Situation zurück.
Schapur III. (383–388) stellte die Christenverfolgungen ein und vereinbarte mit dem römischen Kaiser im Osten, Theodosius I., wohl 387 die Teilung des stets umstrittenen Armeniens. In der Regierungszeit Bahrams IV. (388–399) kam es 395 zu einem Einfall von Hunnen, welche die Kaukasuspässe passierten und bis tief nach Mesopotamien eindrangen.
Bahram V. Gor (420/421–439), einem Sohn Yazdegerds I., wurde die Königswürde auf Grund der Unbeliebtheit seines Vaters zunächst verweigert, so daß er sich den Thron mit Hilfe der arabischen Lachmiden, die eine bedeutende Rolle in der persischen Grenzverteidigung gegen Rom spielten, erkämpfen und zu diesem Zweck auch einige Kompromisse mit dem mächtigen Adel eingehen mußte. Dennoch entwickelte sich Bahram V. zu einem der bedeutendsten Sassanidenkönige.
Nach der nur kurzen Regierungszeit Hormizds III. (457–459) gelangte dessen Bruder Peroz I. (459–484) gewaltsam auf den Thron. Im 5. Jh. waren die Beziehungen zu den Römern zumeist friedlicher Natur, da nicht nur die Kaiser, sondern auch die Perser Probleme an anderen Fronten hatten. 484 fiel König Peroz im Kampf gegen die Hephthaliten, die zeitweise sogar Tribute von den Sassaniden empfangen hatten - ein Tiefpunkt der sassanidischen Geschichte. Allerdings spielten die Hephthaliten auch eine Rolle bei der Thronbesteigung Kavadhs I. (488–496 und wieder von 499–531), als er mit ihrer Hilfe seinen Konkurrenten Balasch (484–488) entmachten konnte. In Kavadhs Regierungszeit kam es aber auch zu inneren Wirren. Letztendlich konnte sich das Königtum jedoch behaupten. Kavadh, der zwischenzeitlich vertrieben und durch Zamasp (496–499) ersetzt worden war, aber mit Hilfe der Hephthaliten wieder an die Macht kam, gelang es sogar, die Stellung der Zentralregierung gegenüber den mächtigen Adelsfamilien zu stärken.
Großkönig Chosrau I. Anuschirvan ("mit der unsterblichen Seele"; 531–579) war der große Gegenspieler des nicht minder bedeutenden oströmischen Kaisers Justinian I. Während Chosraus Herrschaft erreichte das Reich seine größte Blüte, er selbst lebt in der Sagenwelt des Orients weiter, während sein Name als "Kisra" bei den Arabern bis heute das Synonym für "König" ist (ähnlich wie Caesar als "Kaiser"“ im Deutschen). Noch 540 wurde die Weltstadt Antiochia am Orontes erobert und geplündert, auf demselben Kriegszug machte Chosrau auch in anderen oströmischen Städten reiche Beute und deportierte Zehntausende nach Persien. Justinian sah sich nun gezwungen, den Krieg gegen die Perser wieder aufzunehmen und entsandte seinen magister militum Belisar in den Osten. Die Römer und Sassaniden schlossen schließlich 562 erneut Frieden, wobei Justinian diesmal Tributzahlungen zustimmen mußte, aber dafür die Kontrolle über Lazika behielt. Allerdings kam es nur wenige Jahre später unter Justinians Nachfolger Justin II. erneut zu Kampfhandlungen, wobei die Perser nach großen Anfangserfolgen 575 (oder 576) bei Melitene ihre seit langem schwerste Niederlage gegen die Römer hinnehmen mußten. Chosrau konnte nur mit Mühe entkommen, doch brachte der römische Sieg keine Entscheidung.
Chosraus Sohn Hormizd IV. (579–590) führte den 572 erneut ausgebrochenen Krieg gegen Ostrom mit wechselndem Erfolg fort und mußte sich bald auch der Türken an der Nordostgrenze erwehren. Von 603 bis 629 tobte zwischen Oströmern und Sassaniden dann der letzte große Krieg der Antike. Chosrau II., der mit Hilfe seines Beraters Yazdin die Staatsfinanzen saniert hatte und der die Schwäche des Oströmischen Reichs nach dem Sturz des Maurikios nutzte, präsentierte einen angeblichen Sohn seines 602 ermordeten Gönners und fiel daraufhin Anfang 603 in oströmisches Gebiet ein. 614 eroberten die Perser Jerusalem und führten das angebliche Kreuz Christi fort, 615/16 erreichten persische Truppen zeitweilig Chalkedon. Seit 619 standen sassanidische Truppen in der Kornkammer des römischen Reiches, in Ägypten, und drangen im Westen bis in die Barka, im Süden bis in den Sudan vor.
Während die Sassaniden in den vorangegangenen drei Jahrhunderten niemals ernsthaft versucht hatten, ihren Machtbereich im Westen über Armenien und Mesopotamien hinaus auszuweiten, brach Chosrau angesichts der militärischen Erfolge nun mit dieser Politik. Syrien und Ägypten wurden um 620 als dauerhafte Eroberung administrativ in das Perserreich integriert.
Anfang Dezember 627 fügte Herakleios den Persern in der Schlacht bei Ninive eine Niederlage zu. Chosrau II., der sich in der Nähe aufhielt und von dem römischen Vorstoß überrascht worden war, mußte fliehen und verlor damit sein Ansehen und seinen Rückhalt bei den Großen des Reiches; er wurde bald darauf (Februar 628) entthront und schließlich ermordet. Sein Nachfolger Kavadh II. ersuchte um Frieden. Die Sassaniden mußten das Kreuz Christi und alle eroberten Gebiete zurückgeben (629/630). Nach der Ermordung Chosraus II. und dem Tod Kavadhs II. folgten eine Zeit der Wirren und rund ein Dutzend schnell wechselnder Herrscher. Das Ende des geschwächten Sassanidenreiches wurde in der Regierungszeit Yazdegerds III. (632–651) besiegelt, als die Heere der muslimischen Araber sowohl in die oströmischen Orientprovinzen als auch in das Sassanidenreich eindrangen.
Die Sassaniden sind die letzte altpersische Dynastie, die von Ardaschir, einem Vasallen der Parther, in der Persis begründet wurde. Die Dynastie ist nach dem Großvater Ardaschirs, Sassan, einem Priester des Feuerkults, benannt.
Bei den Münzen der Sassaniden handelt es sich um stilistisch eigenständige flache und relativ dünne Münzen. Die Drachmen, deren Teilstücke und Obolen sind in Pehlewi, einer altiranischen Schrift, beschriftet. Sie zeigen auf den Vorderseiten in der Regel die bekrönten Büsten der Könige. Die wechselnde Gestalt der Kronen stellt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal dar, nach dem undatierbare oder unleserliche sassanidische Münzen zeitlich eingeordnet werden können. Die Rückseiten zeigen häufig zwei Priester an einem Feueraltar, vermutlich der Altar des obersten Gottes Ahura Mazda. Die ursprünglich noch naturalistischen Darstellungen werden im Laufe der Zeit immer abstrakter. Nach der Eroberung durch die Araber lehnten sich viele Gepräge an den späten sassanidischen Typ an, allerdings mit arabischen Aufschrift. Diese Münzen werden als arabo-sassanidische Münzen bezeichnet.
Hierbei handelt es sich um Medaillen, deren Darstellungen sich in beißendem Spott auf Personen, Mißstände oder Anschauungen der Zeit beziehen. Satirische Darstellungen auf Kursmünzen sind selten, obwohl es gemilderte satirische (spöttische) Darstellungen gibt, wie die emblematischen Prägungen (Taler) des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1589-1613) auf die Auseinandersetzung mit einigen Adligen des Landes. Man spricht in diesem Fall von Rebellen-, Pelikan-, Wespen-, Lügen- und Wahrheitstalern. Zu den "satirischen Medaillen" gehören aber auch Volksmedaillen, die satirische Darstellungen auf Krieg, Inflation und Notzeiten zeigen. Auf den mit dem Hunger der Bevölkerung verbundenen Getreidewucher spielen die Kornjudenmedaillen des MedailleursChristian Wermuth von 1694 an. Auch religiöse Phänomene wie Reformation, Gegenreformation oder Pietismus werden ebenso satirisch beleuchtet wie erotische Themen (Hahnrei-Medaillen).
Saturn (lateinisch: Saturnus) ist ein römischer Gott, der im Lauf der Zeit mit dem griechischen Kronos gleichgesetzt wurde. Er wurde auch auf vielen Münzen abgebildet, wie z. B. auf dem Semis.
Saturn war vor allem der Gott des Ackerbaus und galt als Symbol des mythischen Goldenen Zeitalters, der "Saturnia regna". Nach Hesiod ist er der Sohn des Himmelsgottes Uranus und der Erdgöttin Tellus (vielleicht aber auch Gäa, die allerdings griechisch ist). Er kommt zu großer Macht, nachdem er seinen Vater überwältigt und kastriert. Eine Prophezeiung jedoch sagt voraus, daß er durch die Hand seines eigenen Sohnes entmachtet werden wird. Deshalb fraß Saturn alle seine Kinder, bis auf seinen sechsten Sohn Jupiter, den Saturns Gattin Ops auf der Insel Kreta versteckt hielt und Saturn an seiner Stelle einen in Kleider gehüllten Stein anbot. Nach seiner Entmachtung durch Jupiter floh er zusammen mit Ops (sie entspricht der griechischen Rhea), der römischen Göttin des Erntesegens und der Fruchtbarkeit, nach Latium, wo er von Janus aufgenommen wurde. Als Dank lehrte er die Einwohner Latiums die Kunst des Ackerbaus.
Bezeichnung für eine komplette Serie verschiedener Wertstufen. Es handelt sich dabei um gleiche oder unterschiedliche Motive, die sich aber alle auf das gleiche Thema beziehen. Die Münzen oder Medaillen müssen nicht unbedingt zum gleichen Zeitpunkt verausgabt werden, sondern können auch über einen längeren Zeitraum erscheinen (englisch und französisch: set).
Das Königreich &&Saudi-Arabien&& ist eine absolute Monarchie in Vorderasien, die sich auf den Islam als Staatsreligion beruft. Saudi-Arabien liegt auf der Arabischen Halbinsel und grenzt an deren Anrainerstaaten, an das Rote Meer und den Persischen Golf. Die beiden heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Ruhestätte des islamischen Propheten Mohammed in Medina, liegen in Saudi-Arabien. Der Islam wahhabitischer Prägung spielt in Saudi-Arabien eine sehr große Rolle, das Land gilt als besonders strenggläubig und islamisch-konservativ. Der Donnerstag ist teilweise Ruhetag, der Freitag ist ein kompletter Ruhetag. In Saudi-Arabien gilt die islamische Zeitrechnung. Saudi-Arabien ging 1932 aus der Vereinigung von Hedschas und Nedschd hervor.
Amtssprache: Arabisch
Hauptstadt: Riad
Staatsform: Absolute Monarchie
Fläche: 2.240.000 qkm
Einwohnerzahl: 26,417 Mio. (2005)
Bevölkerungsdichte: 11,8 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 12.510 US-Dollar (2004)
Währung: Saudi-Rial
Unabhängigkeit: 23.09.1932
Zeitzone: UTC+3
Währung: Saudi-Rial
Savoyen (französisch: Savoie, italienisch: Savoia) ist eine Landschaft, die sich heute im Wesentlichen auf die französischen Départements Haute-Savoie und Savoie verteilt. Savoyen liegt zwischen der Schweiz, Piemont und den Départements Isère sowie Ain.
In keltischer Zeit wurde das Gebiet von den Allobrogern bewohnt. 121 v.Chr. unterwarfen es die Römer und vereinigten es mit Gallien, aus dem sie später die Provinz Alpes Graiae et Vallis Poeninae bildeten. Im Jahr 354 wird das Land als "Sapaudia" (keltisch für "Waldland") bezeichnet. 443 werden hier von den Römern die Burgunder angesiedelt, nachdem ihr Reich am Rhein von den Hunnen zerstört worden ist. 534 eroberten die Franken das Land. Im Jahr 838 kam die Sapaudia an Hochburgund, gehörte dann ab 934 zum Königreich Burgund und kam mit diesem 1032 zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
1023 wurde das Land dem Erzbischof von Vienne gegeben. 1310/1313 wurde Savoyen zum Reichsfürstentum erhoben, 1349 ging die südlich gelegene Dauphiné an Frankreich, woraufhin Kaiser Karl IV. 1361 Savoyen vom alten Königreich Burgund (Arelat) ablöste und reichsunmittelbar sowie den Grafen 1365 zum Reichsvikar für Arelat machte. 1416 wurden die Grafen von Savoyen zu Herzögen erhoben. 1512/1521 wurde Savoyen schließlich formal in den Oberrheinischen Kreis aufgenommen.
Da Franz der I. Savoyen 1536 im 3. Italienischen Krieg besetzte und das Stammland somit bis zum Zweiten Vertrag von Cateau-Cambrésis 1559 zur französischen Krone gehörte, verlegten die Herzöge ihre Hauptstadt von Chambéry nach Turin. Gleichzeitig (1534/36) gingen erhebliche Teile des Landes an die Schweiz verloren. Genf und Wallis an die Eidgenossen, Pays de Gex, Waadtland und Chablais an Bern, lediglich das Chablais kehrte 1564 (gegen Verzicht auf die anderen Gebiete) zurück. Am 17.01.1601 wurden die Gebiete im äußersten Westen (Bresse, Bugey, Valromey und Gex) mit dem Vertrag von Lyon an Frankreich abgetreten, 1631, am Ende des Mantuanischen Erbfolgekriegs, auch die Festung Pinerolo; im Gegenzug bekam Savoyen Teile der Markgrafschaft Montferrat zugesprochen.
Im Frieden von Utrecht 1713 mußte Spanien dann Sizilien und Teile des Herzogtums Mailand an das Herrscherhaus von Savoyen abtreten, woraufhin der Herzog den Königstitel annahm. Sizilien wurde 1720 gegen Sardinien getauscht, das Herzogtum Savoyen mit Sardinien zum Königreich Sardinien vereinigt. 1738 wurden Novara und Tortona und 1748 weitere Gebiete erworben.
Am 22.09.1792 rückten französische Revolutionstruppen ohne Kriegserklärung in das Gebiet ein. Zwischen 1796 und 1815 war Savoyen Teil Frankreichs und bildete zunächst das Département Mont-Blanc. 1798 wurde es in die Départements Mont-Blanc und Léman geteilt. 1801 schied das Land auch offiziell aus dem Reich aus. Nach dem Wiener Kongreß kam es zurück zum Königreich Sardinien.
In der Folgezeit spielte Savoyen eine Rolle bei der italienischen Einigung und die Könige wurden zu Königen von Italien.
"S C" ist die Abkürzung für "Senatus consulto" (deutsch: "auf Beschluß des Senats"), die vor allem auf den Rückseiten von römischen AE-Münzen der Römischen Kaiserzeit vorkommt. Die Abkürzung "S C" bedeutet, daß die betreffenden Münzen auf Anordnung des römischen Senats geprägt wurden, der bei den AE-Münzen bestimmte Rechte innehatte, während die Prägungen in Gold und Silber dem römischen Kaiser vorbehalten war.
Die von "scalpere" (deutsch: "ritzen", "gravieren") abgeleitete lateinische Bezeichnung steht für die römischen Gemmen- und Stempelschneider sowie die Münzgraveure.
Scarborough ist eine englische Stadt in der Grafschaft Yorkshire, die während der Bürgerkrieges 1644/45 belagert wurde. Man zerschnitt altes Silber und stempelte darauf die Ansicht von Scarborough Castle sowie den Wert. Es gab die Nominalen von 4 Pence bis 5 Shillings 8 Pence.
Dies ist die Bezeichnung einer frühmittelalterlichen Münzsorte, die ursprünglich von den Angelsachsen seit der 2. Hälfte des 7. Jh. geschlagen wurde und von der sich das Wort "Schatz" ableitet. Es handelt sich um kleine silberne Münzen im Gewicht von 1 bis 1,5 g und im Durchmesser von ca. 10-13 mm), die stilistisch - trotz starker Abstrahierung - an spätrömische Vorbilder und keltische Münzen erinnern.
Es gibt viele Typen und Varianten, die in England teilweise bestimmten Gebieten zugeteilt sind. Die "Sceattas" kamen durch Handel auch auf das europäische Festland und wurden von den Friesen und den Dänen nachgeprägt. Die Benennung der Typen orientiert sich meist daran, an welche gegenständliche Darstellung sie erinnern. Es finden sich Bezeichnungen wie Drachen-, Wolfs-, Porcupine (Stachelschwein)-, Wodan/ Monstertyp und ähnliche Bezeichnungen. Bei der Beschriftung der Stücke handelt es sich oft um Trugschriften oder verwilderte Aufschriften. Manchmal sind sie durch Runen ersetzt worden und werden als Runenmünzen bezeichnet.
Im 8. Jh. entwickelte sich in England ein breiterer Pfennigtyp. Ausgenommen von dieser Entwicklung war das Königreich Northumbria, wo die Fabrikation der "Sceattas" weiterführt wurde, die dann im 9. Jh. in eine Kupferprägung überging (Styca).
Anton Schaeffer (geb. 1722; gest. 1799) war ein pfälzischer Medailleur und Stempelschneider, Sohn des Münzgraveurs Wiegand Schaeffer. Als Münzmeister der kurpfälzischen Münzstätte in Mannheim, die 1735 von Heidelberg nach Mannheim verlegt worden war, gestaltete Anton Schaeffer eine Reihe kurpfälzischer Münzen, wie beispielsweise die Rheingolddukaten von 1763 und 1764 und die Konventionstaler von 1766 und 1775. Zu seinem umfangreichen Medaillenwerk zählt eine 26 Exemplare umfassende Medaillensuite auf die pfalzgräflichen Ahnen, die Anton Schaeffer (Signatur meistens "A.S.") im Auftrag des Pfalzgrafen und Kurfürsten Karl IV. Philipp Theodor (1743-1799) schuf.
Im Auktionswesen vom Auktionator angesetzter Preis für ein einzelnes Los, der als Anhaltspunkt für die Abgabe von Geboten dienen soll. Er ist gleichzeitig der Mindestpreis, der überboten werden kann.
Dies ist die Bezeichnung des doppelten Stübers in Ostfriesland im 16. Jh., der wohl im beginnenden 16. Jh. ursprünglich 3 Stüber gegolten hat. Die Bezeichnung leitet sich vermutlich von einem burgundisch-niederländischen Silbermünztyp aus dem ausgehenden 15. Jh. ab, der aus den Niederlanden in den Umlauf Ostfrieslands gelangte und dort mit drei Stübern bewertet wurde. Dieser in Anlehnung an die Darstellung des burgundischen Ordens vom Goldenen Vlies, niederländisch als Zilveren Vliesen (deutsch: "Silbernes Vlies") oder französisch Toison d'argent genannte Typ ist wohl in Ostfriesland im Volksmund schon als "Schaf" bezeichnet worden.
Schaffhausen ist eine schweizerische Stadt und ein Kanton. Er hatte an der Seite der Schweizer schon im Bürgerkrieg geben die Burgunder von 1476 mitgefochten. 1333 pachtete die Stadt zunächst das Münzrecht vom Kloster Allerheiligen. 1424 wurde mit St. Gallen und Zürich ein Vertrag geschlossen zur Prägung gleichwertiger Münzen. Bis 1658 kamen größere und kleinere mit dem Reichsmünzfuß übereinstimmende Münzen im Umlauf. Danach war die Münzstätte lange außer Betrieb, bis ab 1808/09 nochmals Münzen zu einen 1/2 und 1 Batzen und zu 1 Kreuzer ausgeprägt.
Dies ist die volkstümliche Bezeichnung der Doppelschillinge des Wendischen Münzvereins des 16. Jh. im norddeutschen Raum nach dem rückseitigen Motiv, das Johannes den Täufer mit einem Schaf auf dem Arm zeigt.
Dies ist die persische Bezeichnung für König. Der Titel war auch schon für die Dynastie der Achämeniden und Sassaniden sowie für kleinere Dynastien gebräuchlich. Er bezeichnet auch die Herrscher der indischen Mogul-Dynastie.
Hierbei handelt es sich um einen Taler aus Zürich aus dem 18. Jh., der die Stadt am Limmat innerhalb ihrer neuen Schanzen (Befestigungen) zeigt, die im 17. Jh. erbaut wurden. Die Vorderseite zeigt zwei Löwen, die das Wappen halten.
Anton Scharff (geb. 10.06.1845 in Wien; gest. 05.06.1903 in Brunn am Gebirge) war ein bedeutender österreichischer Medailleur, Münzgraveur und Stempelschneider, der an der Münzstätte in Wien tätig war. Sein Hauptwerk besteht aus einer Vielzahl Medaillen im Stil des Realismus, die sich durch die künstlerische Gestaltung ausdrucksvoller Porträts auszeichnen. Außerdem gravierte Scharff, der meist mit "A. SCHARFF" signierte, Münzen für Österreich und andere Länder, die ihre Münzen in Wien herstellen ließen. Dazu zählen der goldene persische Toman von 1879 mit dem Porträt des Schah Nasreddin, bulgarische und rumänische Silbermünzen aus den 90er Jahren des 19. Jh. sowie mehrere serbische Münzen.
Bei den "Scharfrichterpfennigen" handelt es sich nicht um Münzen, sondern Hamburger Medaillen aus Silber, die im Gewicht etwa einem doppelten Taler entsprechen. Nach einem alten Brauch übergaben die Hamburger Scharfrichter den aus dem Amt scheidenden Richtern der Stadt die Medaillen als eine Art Treue- oder Lehensgabe. Die Tradition der Ausgabe von Hamburger "Scharfrichterpfennigen" bestand seit 1541 und wurde bis 1810 gepflegt.
Das bundesdeutsche "Schatzregal" löste die alten Ausgrabungsgesetze ab. Es regelt, daß bestimmte Kulturfunde mit ihrer Entdeckung Eigentum des Landes werden. Wenn Privatpersonen auf einem ihnen gehörenden Gelände einen Fund machen, gilt dies aber nur, wenn die gefundenen Gegenstände einen "herausragenden wissenschaftlichen Wert" darstellen.
&&Schaumburg-Lippe&& war bis 1946 ein selbstständiges deutsches Land (Grafschaft, Fürstentum, Freistaat) im Gebiet des heutigen Niedersachsen, zwischen der Stadt Hannover und der westfälischen Grenze gelegen. Der Name bezieht sich auf die Schaumburg im Wesergebirge (heute: Rinteln) und die Grafen von Lippe, die 1647 aus einer Nebenlinie die Grafen der neu gebildeten Grafschaft lippischen Anteils stellten. Hauptstadt war Bückeburg.
Ein "Scheck" ist ein Mittel des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, eine auf den Namen des Empfängers oder auf den Inhaber ausgestellte übertragbare schriftliche Anweisung an eine Bank zur Zahlung einer Geldsumme aus dem Guthaben des Ausstellers. Nach dem für Deutschland gültigen Scheckgesetz vom 14.08.1933 muß der "Scheck" als solcher gekennzeichnet sein, die Anweisung auf eine bestimmte Geldsumme lauten, die Angabe des Geldinstituts, Zeit und Ort der Ausstellung und die Unterschrift des Ausstellers enthalten. Bei den in Deutschland überwiegend vorkommenden Inhaberschecks wird keine bestimmte Person als Empfänger bezeichnet, sondern hier ist der Zusatz "oder Überbringer" vorgegeben. Man unterscheidet zwischen dem Verrechnungsscheck und dem Barscheck.
Die Bezeichnung Scheck leitet sich von dem italienischen Wort "scacco" (deutsch: "Staatsschatz") ab, von dem auch der englische Ausdruck Exchequer bills abgeleitet ist. Der etymologische Ursprung deutet an, daß die Vorläufer der modernen schriftlichen Depotanweisungen früher meist für Zahlungen für die Staatsgewalt (oder andere öffentliche Gewalten) Verwendung fanden.
Eine Bankanweisung aus privater Hand ist erstmals in Italien im ausgehenden 14. Jh. nachweisbar. Die Bankanweisung erlangt aber erst im 17. Jh. Bedeutung in Antwerpen und Amsterdam und verbreitete sich von dort aus nach England, damals noch "orders" oder "discharges" genannt. Die Funktion von "Scheck" und Banknoten begann sich im 18. Jh. zu trennen. In Großbritannien wurde der "Scheck" noch als Sonderform des Wechsels betrachtet und nicht gesondert geregelt. Nach der Peelschen Bankakte von 1844 waren die "Schecks" nicht von der Kontingentierung des Banknotenumlaufs betroffen und somit das einzige schnell und ausreichend zur Verfügung stehende Zahlungsmittel. Deshalb begannen die privaten Zettelbanken erfolgreich den Aufbau des Depositengeschäfts. Erstmals erwähnt wird der Scheck im "Bills of Exchange Act" von 1882, als er als Zahlungsmittel wesentlich bedeutender war als der Wechsel und die Banknote. Im ausgehenden 19. Jh. war England allen anderen Staaten bei der Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehr weit voraus. Die Rückständigkeit Kontinentaleuropas auf diesem Gebiet wurde durch staatliche Restriktionen begünstigt. Die wohl aus fiskalischen Überlegungen (staatliches Münzregal) hergeleiteten Vorbehalte gegen den bargeldlosen Zahlungsverkehr drückten sich in Deutschland und Frankreich auch in der hohen Besteuerung von Scheck und Wechsel aus. Ähnliche Gründe mögen auch die Entwicklung privater Notenbanken gehemmt haben.
Hierbei handelt es sich um einen niederländischen silbernen Gulden (Schiffsgulden), der nach der Darstellung auf der Rückseite (Dreimaster) benannt ist. Die Vorderseite zeigt den bekrönten Löwenschild. Die Schiffsgulden und ihre Teilstücke (1/16, 1/8, 1/4 und 1/2) wurden 1802 im westfriesischen Enkhuisen (Münzzeichen: Stern) geprägt und sollten ursprünglich in die Kapkolonie gehen, die jedoch an Großbritannien verloren ging. Die "Scheepjesgulden" brachte man per Schiff nach Batavia (heute Jakarta) auf der Insel Java. Der "Scheepjesgulden" entspricht mit seinem Raugewicht von 10,616 g genau dem niederländischen Gulden. Sein Silbergehalt (916/1000) lag um vier Tausendstel unter dem vergleichbaren holländischen Stück.
Dies ist die Bezeichnung für einen niederländischen Schillingtyp zu 6 Stuiver, der nach der Darstellung eines Segelschiffs auf der Rückseite benannt ist. Die Vorderseiten zeigen die Wappenschilde der prägenden Provinzen Holland (1670-1793), Westfriesland (1673-1771) und Utrecht (1700-1794). Sie wurden im Gewicht von 4,95 g (583/1000 fein) ausgebracht. Die ersten westfriesischen Münzen (zwischen 1673 und 1679) stammen aus der privaten Münzstätte von Dirk Bosch aus Enkhuisen. Es gibt auch einen "Scheepjesschelling" in Klippenform (Westfriesland 1716) sowie eine ganze Reihe von Abschlägen in Gold (fast alle im Gewicht von 7 g), vor allem in den Provinzen Holland und Utrecht. Die als Huedjesschellinge bezeichneten Schillinge gleichen Gewichts zeigen zwischen 1750 und 1793 ein ähnliches Segelschiffmotiv auf den Rückseiten.
Franz Andreas Schega (geb. 16.11.1711 in Novo mesto/deutsch: Neustadt bei Laibach/Krain; gest. 04.12.1787 in München) war ein angesehener Medailleur und Stempelschneider des Rokoko, der seit 1738 in München tätig war und zahlreiche Münzen für Bayern und die Pfalz fertigte (Signatur meist "F. A. S."). Im Jahr 1751 wurde er zum Ersten Bayerischen Hofmedailleur ernannt und schuf eine Reihe von künstlerisch wertvollen Medaillen (Signatur meist "F. A. SCHEGA F.").
Hierbei handelt es sich um Kleinmünzen zum Ausgleich kleiner Wertdifferenzen zwischen Käufer und Verkäufer, also, um an einem Geschäft beteiligte Leute friedlich "zu scheiden", was bei groben Münzsorten wie Taler und Gulden nicht möglich war. Der Begriff "Schieds- oder Scheidemünze" bildete sich im 16. Jh., da mit dem Umlauf der Großsilbermünzen eine differenzierte Geldwirtschaft gefordert war. Die Prägung von "Scheidemünzen" war von Anfang an mit Problemen verbunden. Einerseits sollte sich ihr innerer Wert, wie bei den groben Sorten oder Währungsmünzen möglichst dem Nennwert annähern, um nicht mit einem Abschlag versehen zu werden oder gar die Verweigerung der Annahme zu riskieren. Andererseits kam die Ausprägung der kleinen Werte wegen des größeren Arbeitsaufwandes für die gleiche Summe Geldes wesentlich teuerer als die Ausprägung grober Münzen. Die "Scheidemünzen" wurden also ihres inneren Wertes beraubt und zuerst aus geringhaltigeren Silberlegierungen (Billon) und später vermehrt aus Kupfer geprägt. Außerdem waren die Prägezahlen und die Annahmebedingungen beschränkt. Im 18. Jh. ist auf den entsprechenden Münzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die Aufschrift "Scheidemünz" oder ähnliches aufgeprägt.
Da bei den Reichsmünzordnungen des 16. Jh. der Münzfuß für die auszuprägenden Scheidemünzen zu hoch angesetzt war, prägten viele Münzstände entweder gar keine Scheidemünzen aus oder richteten ihre Prägung nicht nach der geltenden Reichsmünzordnung und gaben geringerhaltige Scheidemünzen aus. Diese Entwicklung führte zu den schlechten Scheidemünzen der Kipper- und Wipperzeit, die eine Münzkrise im ganzen Reich auslöste. Zwar kam es auch später im Reich gelegentlich noch zu Problemen), aber eine vergleichsweise katastrophale inflationäre Entwicklung wie bei den Kippermünzen blieb bis zur Inflation im Jahre 1923 aus. Ähnliche Probleme gab es auch in Italien, während im 17. Jh. zu große Mengen an Kupferprägungen in Spanien (Inflation der Vellonmünzen) und Polen (Achtzehngröscher) wirtschaftlichen Schaden anrichteten. In Großbritannien prägte man zu geringe Mengen an Scheidemünzen, was zur Ausgabe privater Token führte.
Mit der Einführung der Goldwährungen im 19. Jh. änderten sich die Verhältnisse. Mit Ausnahme der Goldmünzen waren alle Münzen der Währung des Deutschen Reiches Scheidemünzen, auch wenn sie nicht so genannt wurden. Die Annahmepflicht dieser Münzen wurde begrenzt, um die Bevölkerung vor finanziellen Nachteilen zu schützen.
Heute ist das bedeutungslos geworden, da die Währungen auf anderen Grundlagen beruhen. Jede ausgeprägte Kursmünze ist praktisch eine Scheidemünze und sogar der kupferne Pfennig hat einen höheren inneren Wert (Metallwert) als das Papiergeld (zu weit höheren Nennwerten), das nur ein Kreditgeld ist.
Dies ist die Bezeichnung der Salpetersäure (HNO 3) in einer Konzentration von 50 bis 55 Prozent, die früher in Münzstätten zur Scheidung von Silber und Kupfer aus Goldlegierungen und zur Feingehaltsbestimmungen von Goldmünzen verwendet wurde. Diese Lösung greift Gold (und Platin) nicht an, löst aber Silber und Kupfer aus der Goldlegierung heraus und bildet mit diesen Nitratsalze.
Hierbei handelt es sich um ein angebliches Verkaufsangebot, das jedoch nur zum Testen der Aufnahmefähigkeit des Marktes, des Umfangs des Interessentenkreises und zur Einschätzung der Preislage abgegeben wird.
Der "Schekel" (ISO-4217-Code: ILS; Abkürzung: NIS) ist die Währung von Israel seit 1980. Es gelten 100 Agorot = 1 Israelisches Pfund ab 1960, seit 1980 100 Neue Agorot = 1 Schekel.
Das Wort "Schekel" (auch: Shekel oder Shegel; Mehrzahl: Shekalim oder Shegalim) leitet sich in den alten semitischen Sprachen von der Bezeichnung für "Wiegen" ab. Ursprünglich war der "Schekel" ein altorientalisches Gewicht (nachweisbar in Babylon und Kanaan), wobei 60 Schekel auf eine Mine gingen, die allerdings lokal im Gewicht verschieden war. Da die Mine im einfachen (leichte Mine) und doppelten Betrag (schwere Mine) unter dem gleichen Namen vorkommt, erklären sich so auch die unterschiedlichen Bezeichnungen der Münzwerte (je nachdem, welche Gewichte zu Grunde gelegt werden). Die Bezeichnung "Schekel" kommt schon im Alten Testament als Recheneinheit des jüdischen Volkes vor. Der Schekel wird griechisch als Siglos bezeichnet.
Die Silbermünzen einiger phönizischer Handelsstädte vom späten 5. Jh. wurden bis zur Eroberung durch Alexander den Großen (um 332 v.Chr.) als Dischekel (doppelte Schekel) und "Schekel" bezeichnet. In Sidon wurden etwa seit 425 n.Chr. Silbermünzen nach dem Schekelfuß gemünzt. Von der gemeinhin als Dischekel bezeichneten Silbermünze im Gewicht von 25,75 bis 28,4 g bis zu Teilstücken (1/16-Schekel) im Gewicht von 0,6 bis 0,8 g. Die Vorderseiten zeigen meist eine Kriegsgaleere und die Rückseiten eine bärtige Gottheit im Streitwagen (mit und ohne eine königliche Gestalt dahinter) oder eine bärtige Gestalt (Gottheit oder Heros), die einen Löwen tötet. Sie wurden zuletzt unter dem persischen Satrapen Mazaios (345-335 v.Chr.) geprägt.
Die ersten jüdischen Schekel wurden als Silbermünzen im Gewicht zwischen 13,5 und 14,5 g während des 1. jüdischen Aufstands gegen Rom (66-70 n.Chr.) ausgemünzt. Ihrer charakteristischen Form wegen - dicker Schrötling mit nach außen gewölbtem Rand - werden sie auch als "dicke Schekel" bezeichnet. Ihre Vorderseiten zeigen einen Kelch, die Rückseiten einen Zweig des Granatapfels. Es gab auch Halbstücke und Bronzemünzen, die heute als Viertel-Schekel gedeutet werden. Eine zweite Aufgabe erfolgte während des 2. jüdischen Aufstands (132-135 n. Chr.) unter Simon Bar Kochba. Sie zeigen auf den Vorderseiten den viersäuligen Tempel mit Heiligtum, auf den Rückseiten Lulav (Zweigbündel) mit dem Ethrog.
Vom sog. "dicken" Schekel des ersten jüdischen Aufstandes 66-70 n.Chr. gab es schon sehr früh Fälschungen, da man sie der Epoche des Simon Makkabäus zuordnete und glaubte, daß dies die "Silberlinge" des Neuen Testaments wären. Sie wurden vom Anfang des 19. Jh. bis heute hergestellt. Man erkennt sie an der Schrift und anderen Herstellungsmerkmalen. Meist haben sie auch ein anderes Gewicht und eine andere Legierung.
Bei den "Schekelmedaillen" handelt es sich um einfache Nachahmungen der Schekel zur Zeit des ersten jüdischen Aufstandes 66-70 n.Chr., da man diese ursprünglich für das Silbergeld des alten jüdischen Königreiches aus der Zeit des Simon Makkabäus hielt und glaubte, daß es diese Münzen auch zu Lebzeiten Christi in Jerusalem gegeben hätte. Sie wurden deshalb auch als die "Silberlinge" des Judas Ischariot angesehen. Erste Nachahmungen gab es schon im 16. Jh., die meist nicht geprägt, sondern gegossen waren und in Stil, Schrift und Form von den Originalen abwichen. Im 18. Jh. waren sie meist aus Blei oder Zinn. Große Mengen wurden zum Ende des 19. Jh. hergestellt.
Nach dem Weißsieden wurden die Münzen früher gescheuert, um sie zu polieren. Bei wertvollen Gold- und Silbermünzen geschah dies per Hand durch eine Mischung aus Kohlenstaub und Wasser, später benutzte man Sägespäne und pulverisierten Weinstein. Münzen aus minderen Materialien wurden in Rollfässern gescheuert.
Bezeichnung für "geneigt", "nicht gerade", bzw. "krumm" (dänisch: skrâ, englisch: oblique bzw. slanting, französisch: oblique bzw. incliné, italienisch und portugiesisch: obliquo, niederländisch: schuin, spanisch: oblicuo).
Münzen mit Schiffsmotiven erfreuen sich bei den Sammlern in aller Welt seit Jahrzehnten größter Beliebtheit und sind somit ein wichtiges Sammelgebiet in der Numismatik. Schon auf frühen antiken Münzen sind Galeeren dargestellt, vor allem auf Münzen des phönizischen Seefahrervolkes (in Arados, Byblos, Sidon) seit dem späten 5. Jh. v.Chr. So zeigen die etwa seit 425 v.Chr. geschlagenen Schekel der Stadt Sidon eine Kriegsgaleere unter vollem Segel auf Wellen, der im späten 5. Jh. folgende Typ eine Galeere vor der Stadtmauer. Die Prora (Bug des Schiffes) erscheint schon im späten 6./frühen 5 Jh. auf Silbermünzen der Stadt Phaselis in Lykien (im Südwesten Kleinasiens). Die Prora ist ein häufig dargestelltes Motiv auf römischen Münzen und erscheint von Anfang an auf dem Aes grave der Römischen Republik. Unter dem Flottenpräfekten Antonius wird Anzahl der Schiffe (3, 2 und 1) und die Prora zum Unterscheidungsmerkmal und dient der Wertabstufung der AE-Münzen. Prora- und Schiffsdarstellungen im Zusammenhang mit Getreidelieferung, Reisen der Kaiser erscheinen auf römischen Münzen bis in die späte Römischen Kaiserzeit. Das Schiffshinterteil (lateinisch: "puppis") findet sich vor allem auf Münzen der Makedonen.
Im Mittelalter sind Schiffe auf karolingischen Denaren von Dorestad und auf einigen Nachahmungen in Schweden (Hedeby-Münzen) dargestellt. Auch auf dem goldenen englischen Nobel und seinen niederländischen Nachahmungen ist aus Anlaß des Seesiegs von Sluys (1340 n.Chr.) über die Franzosen das Hüftbild des siegreichen Königs Edward III. in einem Schiff dargestellt.
Mit dem Aufkommen der Medaille in der Renaissance kommen Schiffe oder Darstellungen mit nautischem Bezug auch auf Medaillen häufig vor. Zu den ersten Medaillen mit nautischem Bezug zählt eine für Papst Sixtus IV. 1454 hergestellte Medaille, die den Papst in einem Nachen zeigt, der lateinisch als "Eclesia" (deutsch: "Kirche") bezeichnet ist. Im 17. Jh. sind zu Ehren der Admirale Ruyter und Tromp niederländische Medaillen geprägt worden. Im 17. und 18. Jh. erscheint in den Niederlanden ein Typ von Schillingen zu 6 Stuiver, der nach dem Segelschiff-Motiv auf der Rückseite als Scheepjesschelling bezeichnet wird. Die von Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666) ausgegebenen Talermünzen mit Schiffsmotiven werden Reise- oder Schiffstaler genannt. Ein Typ der Nürnberger Rechenpfennige wird nach seiner Darstellung als Schiffspfennig bezeichnet. In jüngerer Zeit erscheinen viele Münzen mit Schiffsmotiven, vor allem von den Inselstaaten in der Karibik. Ihre Schiffsdarstellungen gedenken oft Schiffen und Entdecker aus Spanien, Portugal oder England. Berühmte Schiffe wie die Nina, Pinta und Santa Maria (die drei Schiffe der 1. Entdeckungsreise des Christoph Kolumbus) oder die Bounty sind auf Münzen oft dargestellt worden.
Als "Schiffsgeld" werden die roh geprägten spanisch-amerikanischen Silbermünzen in Werten von 1 bis 8 Reales bezeichnet, die Acht-Reales-Stuecke dieser groben Machart wurden Schiffspesos oder -piaster genannt. Auf Grund der schlechten Gepräge und der nur unvollkommen runden Formen nahm man an, daß die Stücke in aller Eile während der Überfahrt von den spanischen Kolonien Süd- und Mittelamerikas nach Spanien geschlagen wurden. Tatsächlich war aber das Verbot, in den spanischen Kolonien ungeprägtes Silber zu besitzen, der Grund dafür, daß das Bergsilber in schlecht ausgestatteten Münzstätten grob geprägt und dann nach Europa verschifft wurde. Vielleicht hat die Bezeichnung auch damit zu tun, daß man auf gestrandeten oder gesunkenen Schiffen Münzen dieser Machart fand, die englisch als "Cob", spanisch als "Macuqina" bezeichnet werden.
Als "Schiffstaler" (auch: Reisetaler) werden die von Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666) undatierten Talermünzen genannt, die auf den Rückseiten Schiffsmotive zeigen. Sie zeigen in verschiedenen Varianten entweder zwei Schiffe oder einen Dreimaster. Auf allen Stücken steht rechts unten am Ufer ein Mann. In der Umschrift der Wahlspruch des Herzogs "ALLES MIT BEDACHT" und "ALEA EST IACTA" (deutsch: "Der Würfel ist gefallen").
Der "Schild" ist eine wichtige Schutzwaffe, die schon lange vor Entstehen der mittelalterlichen Heraldik zum Symbol seines Trägers wurde. Der auf den Vorderseiten der Gepräge aus Böotien (z. B. Theben, Akraiphia, Haliartos, Koroneia, Mykalessos, Orchomenos, Pharai und Tanagra) schon in archaischer und klassischer Zeit sehr einheitlich dargestellte Ovalschild mit zwei seitlichen Einbuchtungen wurde praktisch zum Wahrzeichen der nördlich von Attika gelegenen griechischen Landschaft Böotien.
Auch auf makedonischen und römischen Münzen kommen runde Schildformen vor, die meist in Verbindung mit Gottheiten (z. B. Diana und Pan) oder Trophäen dargestellt sind. Auf einigen Münzen aus der Zeit des Augustus findet man den großen goldenen Rundschild, den der Senat Augustus für seine Tugenden verlieh, mit der Aufschrift "S.P.Q.R. CL. V." (abgekürzt für "Senatus Populusque Romanorum Clipeus Virtutis"; deutsch: "Tugendschild des Senates und Volkes von Rom").
Im Mittelalter entwickelten sich mit dem Aufkommen der Heraldik die Wappenschilde. Sie erscheinen auf vielen Münzen, vor allem seit dem Spätmittelalter. Die seit 1266 geprägte französische Goldmünze ist nach der Darstellung des charakteristischen Lilienschildes deshalb auch Ecu d'or (deutsch: "goldener Schild") benannt. Auf neuzeitlichen Münzen gibt es neben die Wappen- und Landesschilden auch Schildhalter.
Der "Schildgroschen" ist ein Typ des Meißner Groschens, bei dem zum ursprünglichen Typ auf beiden Seiten der Landsberger Pfahlschild tritt, weshalb auch als Landsberger Groschen bezeichnet wird. Auf der Vorderseite ist der Schild in der Umschrift zu sehen, teilweise mit einem kleinen Löwen darüber. Auf der Rückseite befindet er sich im Münzfeld, links neben dem Löwen. Der Schildgroschen wurde erstmals unter den Markgrafen Friedrich IV. und Wilhelm II. sowie dem Landgrafen Friedrich dem Einfältigen von Thüringen zwischen 1409 und 1425 geprägt. Auch die Bezeichnung "schildige Groschen" ist gebräuchlich und bezieht sich auf die typähnlichen hessischen "Schildgroschen", die unter Landgraf Ludwig I. von Hessen (1413-1458) geschlagen wurden Sie tragen statt des Landsberger Pfahlschildes den hessischen Löwenschild. Auf den Gulden gingen zunächst 20 Schildgroschen, aber nach 1442 schwankte der Wert zwischen 24 und 26 Schildgroschen, je nach Wertrelation des Silbers zum Gold.
Hierbei handelt es sich um heraldische Figuren, die bei der Wappendarstellung den Schild halten oder bewachen. Sie kommen u.a. in Gestalt von Wilden Männern (in Brandenburg und Braunschweig), Wildem Mann und Wilder Frau (Schwarzburg), Engeln (Sachsen), Hirsch und Löwe (Württemberg), Löwe und Greif (Köln), Greifen (Brandenburg-Bayreuth und Baden) und Basilisken (Basel) seit dem 15./16. Jh. auf Münzen vor. Das Auftreten der "Schildhalter" steht oft in Zusammenhang mit dem Wappen oder der Geschichte der jeweiligen Stadt bzw. des Landes.
"Schilling" ist eine häufige Bezeichnung für Münzen, die zu verschiedenen Zeiten zu verschiedenen Gewichten, Werten, Gestaltungen und Materialien ausgebracht wurden. Ihr gemeinsamer Ursprung wurzelt in Bezeichnungen, wie "Skullinger", "Skilligs" und "Scilling" o.ä., die germanische Völker zur Völkerwanderungszeit vermutlich für den byzantinischen Solidus bzw. für seine Nachahmungen verwendeten. Spätere "Schillinge" tragen auch offiziell als lateinische Bezeichnung den Namen "Solidus".
Das unter Karl dem Großen als Gewichtseinheit eingeführte Karlspfund wurde in 20 Schillinge (Solidi) zu je 12 Pfennige (Denarii) eingeteilt. Aus dem Karlspfund wurden demnach 240 Pfennige geprägt. Der Schilling wurde nicht ausgeprägt, sondern bestand nur als Zähl- oder Recheneinheit zu 12 Pfennigen.
Zum ersten Mal ausgeprägt wurde das 12-Pfennig-Stück in Form des französischen Gros tournois, als im 13. Jh. der aufstrebende Handel eine größere Nominale als den Pfennig benötigte. Diese Groschenmünzen, die auch in Deutschland als Handelsmünzen dienten, und ihre Nachahmungen (Turnosen oder Turnosengroschen) wurden zum Ausgangspunkt der Groschenprägung in Deutschland und Europa (nördlich der Alpen).
Im Rheinland wurden die Nachfolgemünzen aus Billon nach ihrer Farbe als Weißpfennig oder Albus bezeichnet. Im Ostseeraum, in Preußen, dem Gebiet des Wendischen Münzvereins und in süddeutschen Gebieten (Franken und Schwaben) wurden die Münzen nach ihrem Wert "Schillinge" genannt.
Eine der ältesten als "Schilling" bezeichnete Münze wurde unter Hochmeister Winrich von Kniprode (1351-1382) im Gebiet des Deutschen Ritterordens im Gewicht von etwa 1,67 g (ca. 1,39 Silbergewicht) geschlagen. Die Ordensschillinge verschlechterten sich aber bald zu Billonmünzen und hielten im ausgehenden 15. Jh. (bei einem Raugewicht von ca. 1,32 g) nur noch ca. 0,24 g Silber. Ihr Münzbild wurde weitgehend unverändert beibehalten und zeigt den Wappenschild des Hochmeisters und den Ordensschild.
Nach diesem Vorbild ließen die Bischöfe und der Ordensmeister in Livland ähnliche Schillinge prägen. In Pommern begann die Prägung von Schillingen unter Bogislaus IX. (1418-1446). Im polnisch-baltisch-preußischen Raum waren die Schillinge (im Wert von 1/3 Groschen) im 16. Jh. zeitweise die kleinste Münze, da dort wenige Pfennigmünzen (Denare und Ternare) geprägt wurden.
In der Mitte des 17. Jh. wurden die polnischen und baltischen Schillinge zu Kupfermünzen (Boratinki). Die preußischen Schillinge blieben kleine Billonmünzen. Im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh. wurden auch die Schillinge von Preußen und Posen aus Kupfer geschlagen.
Um 1432 begannen die vier im Wendischen Münzverein zusammengeschlossenen Städte Lübeck, Hamburg, Wismar und Lüneburg regelmäßig nach gemeinsamem Fuß Schillinge zu prägen. Anfangs lag ihr Gewicht bei ca. 2,54 g und ihre Stempel (meist Stadtwappen/Kreuz) wurden in Lübeck hergestellt. Im späten 15. Jh. begann auch die Ausgabe von Doppelschillingen als Gemeinschaftsprägung des Wendischen Münzvereins, an der sich auch umliegende Münzstände beteiligten. Die Lübecker Schillinge wurden bis ins ausgehende 18. Jh., die Hamburger Schillinge (1/32-Taler) bis 1855 und die mecklenburgischen Schillinge (1/48-Taler) sogar bis 1866 (beide zuletzt in Berlin) geprägt.
In Süddeutschland, vor allem im fränkischen und schwäbischen Raum, entstanden seit dem ausgehenden 14. Jh. und im beginnenden 15. Jh. Schillinge von verschiedenem Gewicht und Gepräge. Je nach Vereinbarung beteiligten sich verschiedene Münzstände an der Schillingprägung. Im fränkischen Raum waren vor allem Nürnberg, die Bischöfe von Bamberg und Würzburg, Brandenburg und die Pfalzgrafen an der Prägung beteiligt. An der ersten spätmittelalterlichen Schillingprägung in Schwaben nahmen Herzog Leopold von Österreich, die Grafen von Württemberg und Oettingen, der Bischof von Augsburg, die Reichstände von Ulm, Eßlingen und Schwäbisch Gmünd teil. In Württemberg wurden Schillinge bis in die Kipper- und Wipperzeit, im Bistum Würzburg bis zur Säkularisation geschlagen.
In Westfalen hatten die Schillinge von Dortmund, Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn ebenfalls verschiedene Gewichte und Werte. In Osnabrück wurden zuletzt 1628-1633 kupferne Schillinge zu 12 Pfennigen geschlagen.
In den Niederlanden waren die ersten Schillinge unter der Bezeichnung Snapphaan oder Schnapphahn bekannt. Es folgten Schillinge zu 6 Stuiver wie Arendschelling, Hoedjesschelling, Rijder- oder Staatenschelling, Roosschelling und der Scheepjesschelling. Den englischen Schilling gab es unter der Bezeichnung Shilling und den skandinavischen unter Skilling.
In Österreich wurde die Schillingwährung im Jahre 1925 eingeführt, die die Kronenwährung ablöste. Es galt 1 Schilling = 100 Groschen. Die erste Prägephase endete mit der Eingliederung Österreichs in das sog. Dritte Reich im Jahre 1938. Die 2. österreichische Republik nahm die Schillingwährung 1945 wieder auf. Die vielen österreichischen Gedenkmünzen in Schillingwerten machten den Schilling bei Sammlern weltweit bekannt.
Die Bezeichnung "Schinderlinge" steht für die schlechten spätmittelalterlichen Pfennige, die 1457 bis 1460 im österreichischen und süddeutschen Raum geprägt wurden und mit der ersten großen monetär bedingten Inflation der deutschen Geldgeschichte verbunden sind. Der Grund für diese Entwicklung liegt in der Edelmetallknappheit und im Gewinnstreben der Münzherren. Der Wiener Pfennig war in der ersten Hälfte des 15. Jh. in Österreich und Bayern, das 1395 den Münzfuß des Wiener Pfennigs übernommen hatte, eine wichtige Umlaufmünze. Es kamen aber Klagen auf, daß die Ingolstädter, Münchener, Landshuter, Augsburger und Oettinger Pfennige um 1/5 schlechter seien als die Wiener Pfennige. Im Jahr 1457 begann der Graf von Oettingen unterwertige Pfennige in größeren Stückzahlen zu prägen. Der Erzbischof von Salzburg, der Bischof von Passau und die Landgrafen von Hals schlossen sich der Prägung von "bösen Schwarzpfennigen" (Böse Halser) an. Kaiser Friedrich III., der durch den Erbstreit mit seinem Bruder, Erzherzog Albrecht, in Geldverlegenheit geriet, verpachtete seinen Gläubigern und Kämmerern noch Ende 1457 das Münzrecht, die nicht zögerten, in Wien, Wiener Neustadt, Graz, St. Veit und wohl auch in Laibach (Ljubljana) große Mengen verschlechterter Pfennige und auch Kreuzer herzustellen. Sie scheuten nicht davor zurück, die Münzbilder des längst verstorbenen Königs Albrecht zu verwenden, um die minderwertigen Geldstücke leichter in Umlauf bringen zu können. Sein Bruder und Kontrahent, Erzherzog Albrecht, ließ in den neu errichteten Münzstätten in Linz und Enns minderwertige Stücke ausprägen. Schließlich beteiligten sich auch die Herzöge Albert (seit 1460 auch Johann und Sigmund) zu Bayern-München, Ludwig zu Bayern-Landshut, der Pfalzgraf Otto in Neumarkt und Graf Johann zu Görz an der Prägung der "bösen Schwarzpfennige", die schließlich 1460 mancherorts nur noch aus Kupfer bestanden und vom Volk "Schinderlinge" genannt wurden.
Bis 1458 hielt sich die Verschlechterung der Pfennige noch einigermaßen im Rahmen des Erträglichen. Um 1455 gingen in Wien noch 240 Pfennige auf den ungarischen Goldgulden, Ende 1458 waren es 300 Pfennige. Aber 1459 und vor allem 1460 erreichte die Geldentwertung dramatische Ausmaße: Ende 1459 lag der Kurs des ungarischen Goldguldens in Wien bei 960 Pfennigen und am 17.04.1460 bei 3686 Pfennigen. Dies hatte rasante Preissteigerungen zur Folge. Im Mittelalter waren für Preissteigerungen allenfalls Mißernten und andere nicht-monetäre Ereignisse verantwortlich. Bis zur Zeit der Schinderlinge hatte sich der Silbergehalt eines Pfennigs im Lauf eines Menschenlebens höchstens auf die Hälfte verringert und selbst dies kannte man nur von anderen Währungsgebieten, denn der Wiener Pfennig war seit dem 13. eine äußerst stabile Münze gewesen und hatte sich über die Grenzen Österreichs hinaus größter Beliebtheit erfreut. Nun aber zeigten sich täglich spürbare Münzverschlechterungen verantwortlich für immense Preissteigerungen. Schließlich wollte niemand mehr die kupfernen Pfennige annehmen, der Handel stockte und die Bevölkerung verarmte. Wer hingegen noch gute (alte) Pfennige oder Prager Groschen besaß, konnte sich dafür alles kaufen.
Als man am 28.04.1460 in Wien die Münzprägung wieder an die Wiener Hausgenossenschaft übertrug, die sich nicht an der Prägung der Schinderlinge beteiligt hatten, setzte eine Geldstabilisierung ein. Mit Unterstützung des reichen Wiener Kaufmanns Wilhelm Teschler ging die Hausgenossenschaft zur Prägung silberner Pfennige (300/1000 fein) über, die den Wiener Kreuzschild zwischen den Buchstaben "W(iener) H(ausgenossen) T(eschler)" trugen. Auch andernorts stellte man die Prägung der Schinderlinge ein. Aber der Pfennig hatte durch die Schinderlinge seinen Kredit als Währungsmünze für immer verloren. Größere Nominale traten an seine Stelle und der Pfennig wurde zur Klein- und Scheidemünze.
"Schlägel und Eisen" sind die Wahrzeichen des Bergbaus und werden aus sich kreuzenden Schlägeln oder Hämmern und einem Spitzmeißel gebildet. Das Zeichen erscheint auf den meisten Ausbeutemünzen. auf dem Kopf stehend bedeutet es, daß die Grube stillgelegt ist. Ähnlich sieht auch das Münzzeichen der norwegischen Münzstätte in Kongsberg aus, das durch ein sich mit einem Hammer kreuzenden Schlägel gebildet wird.
Dies ist eine spöttische Bezeichnung für den sehr seltenen sächsischen Konventionstaler von 1816, der auf der Vorderseite das Brustbild des Königs Friedrich August I. (1763-1827, seit 1806 König) von Sachsen in sehr weitem Uniformrock (ohne Epauletten) zeigt. Die Rückseite zeigt einen gekrönten, mit einer Lorbeergirlande behängten ovalen Wappenschild zwischen gekreuzten Palmzweigen.
Der "Schlagschatz" ist der Reingewinn, den der Münzherr oder die Regierung mit der Münzprägung macht. Der "Schlagschatz" einer Prägung ergibt sich, wenn man von der Summe ihres Nennwert den Metallwert und die Kosten, die durch ihre Herstellung entstehen (u.a. Prägekosten, Herstellungskosten der Stempel, Transportkosten) abzieht. Der Schlagschatz fiel bei den verschiedenen Münzsorten unterschiedlich aus. Bei Hauptwährungsmünzen war der Schlagschatz immer knapper bemessen, um die Währung nicht zu gefährden. Bei Klein-, Scheide- oder Landmünzen, die aus Legierung mit geringerem Edelmetallgehalt geprägt wurden, könnte man auf den ersten Blick einen höheren Gewinn erwarten. Aber oftmals wurden die Gewinnerwartungen, zumindest teilweise, durch höhere Prägekosten zunichte gemacht, denn bei den Kleinmünzen war der Arbeitsaufwand zur Herstellung einer bestimmten Summe Geldes relativ hoch. So mußte beispielsweise eine preußische Münzstätte in der 2. Hälfte des 18. Jh. 288 Pfennige oder 24 Gute Groschen herstellen, um auf dieselbe Summe zu kommen, die mit der Prägung eines Talers schon erreicht war. Der Schlagschatz lag in Friedenszeiten in der Regel zwischen 0,25 und 2,5 Prozent, konnte sich aber in Kriegs- und Notzeiten steigern. Zur Zeit der Schinderlinge und zur Kipper- und Wipperzeit stieg der Schlagschatz gewissenloser Münzenhersteller auf über 50 Prozent. Französisch wird der Schlagschatz als Seigneuriage, englisch als Seignorage und italienisch als Signoraggio bezeichnet.
"Schlagstempel" sind Stempel aus Werkzeugstahl, mit denen einzelne Buchstaben und Zahlen mit Hilfe eines Hammers in Werkstoffe eingeprägt werden können.
&&Schlesien&& (schlesisch: Schläsing; slowakisch: Slunsk; polnisch: Slask; tschechisch: Slezsko; lateinisch und englisch: Silesia; französisch: Silesie) ist eine Region in Mitteleuropa beiderseits des Ober- und Mittellaufs der Oder.
Schlesien gehörte zunächst zum Großmährischen Reich, wurde dann von dem deutschen Kaiser eingesetzten Herzog Boleslav II. aus Böhmen regiert. Als dieser jedoch Meißen besetzt hielt, zogen thüringisch-sächsische Truppen des Kaisers Otto III. zusammen mit Mieszko, dem ersten Herzog der Polanen, 986 (987, 989, 990) gegen Böhmen. Daraufhin wurde Mieszko I., der ebenfalls Lehnsmann des Kaisers war, für seine Hilfe als Herzog Schlesiens eingesetzt. 1161 teilte der Kaiser das Herzogtum Schlesien auf in Ober- und Niederschlesien.
Mit dem Anschluß an die Krone von Böhmen 1348 wurde Schlesien Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Kulturell waren die Verbindungen nach Westen ausgeprägter als es der politischen Bindung an Böhmen bzw. Österreich entsprochen hätte. Von 1740/45 (Schlesische Kriege Friedrichs II.) bis 1945 gehörte der größte Teil Schlesiens zum Königreich Preußen und damit von 1871 bis 1945 zum Deutschen Reich.
Seit 1945 gehört Schlesien größtenteils faktisch zu Polen und seit dem Deutsch-Polnischen Grenzvertrag auch völkerrechtlich.
Ein kleiner Teil des südlichen Schlesiens, die Region Tschechisch-Schlesien (früher Österreichisch-Schlesien), gehört zu Tschechien und ein weiterer Teil der ehemaligen preußischen Provinz Schlesien liegt heute im Freistaat Sachsen, dieses Gebiet gehört jedoch historisch ebenfalls zur Oberlausitz und wird heute als Schlesische Oberlausitz bezeichnet (Niederschlesischer Oberlausitzkreis).
Schlesien gehörte - wie Böhmen - formal zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, war aber nicht in Reichskreise eingeteilt, so daß die Münzstände und ihre Prägezeiten gesondert aufgeführt werden: Bistum Breslau/Fürstentum Neiße (von 1505-1796), die Herzogtümer Jägerndorf (1560-1621), Liegnitz-Brieg (1503-1675), Münsterberg-Öls (1502-1623), Württemberg-Öls (1671-1785), Oppeln-Ratibor (1622-1664), Teschen (1559-1653) und Troppau (1614-1629), ferner die Grafschaft Glatz (1505-1554), die Herrschaft Reichenstein, Grafschaft (seit 1592 Fürstentum) Rosenberg (1532, 1582-1595). Ferner prägten die Städte Breslau (1505-1723), Brieg (1622/23), Glogau (1622), Goldberg (1622/23), Liegnitz (1622/23), Schweidnitz (1506, 1517-1527 und 1621/22) und Striegau (1622).
Das &&Herzogtum Schleswig&& (dänisch: Hertugdømmet Slesvig; friesisch: Slasvig) existierte bis 1864. Hauptstadt war die Stadt Schleswig. Vorläufer des Herzogtums war im frühen Mittelalter das Jarltum Südjütland (Sønderjylland).
Das Jarltum Schleswig bildete sich im Hochmittelalter innerhalb Dänemarks als Lehen heraus. Im 12. und 13. Jh. nahmen die Jarle nach deutschem Vorbild den Herzogtitel an und behaupteten zunehmend ihre Autonomie gegenüber dem dänischen Königshaus. Nach dem Aussterben des Abelgeschlechts im 14. Jh. gelang es den Schauenburgern, die erbliche Belehnung mit dem Herzogtum Schleswig zu erhalten. Die dynastische Verflechtung zwischen dem Herzogtum Schleswig, der Grafschaft Holstein und dem Königreich Dänemark sollte von da an 500 Jahre lang die Geschichte bestimmen.
Nach der Unterwerfung der Sachsen durch Karl dem Großen wurden das Frankenreich und Dänemark zu Nachbarn. Karl der Große und der Dänenkönig Gudfred vereinbarten 808 als Grenze die Eider, die daraufhin über ein Jahrhundert unangetastet festlag.
Unter den Kolonisationsbestrebungen des sächsischen Königs Heinrich I. wurde 934 das Gebiet zwischen Eider und Schlei mit der Stadt Schleswig erobert und diente den Kaisern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Otto I., Otto II., Otto III., Heinrich II. und Konrad II. unter dem Namen Mark Schleswig (auch Dänische Mark) als Grenzmark.
Nachdem Kaiser Konrad II. bei seiner Heirat mit der Tochter Knuts des Großen von England, Dänemark, Schottland und Norwegen diesem Teile von Norddeutschland überlassen hatte, fiel 1025 die Mark Schleswig wieder an Dänemark und die Eidergrenze wurde erneut zur Grenze zwischen dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und Dänemark.
Die Schauenburger Grafen, die seit dem frühen 12. Jh. mit dem zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörenden benachbarten Holstein belehnt waren, unterstützten die Selbständigkeitsbestrebungen Schleswigs. Graf Gerhard III. von Holstein nötigte 1326 Waldemar III. von Dänemark zur Constitutio Valdemariana, die eine gemeinsame Regierung von Dänemark und Schleswig verbot. Nach dem Aussterben des Schleswiger Herzogsgeschlechts 1386 erzwangen die Schauenburger ihre erbliche Belehnung mit dem Herzogtum Schleswig durch das dänische Königshaus und der holsteinische Adel begann verstärkt, Besitz in Schleswig zu erwerben und die Kolonisierung voranzutreiben.
Als das Schauenburger Geschlecht 1459 mit dem Tod Adolfs VIII. ausstarb, war dem Adel in beiden Territorien daran gelegen, daß in beiden Gebieten weiterhin derselbe Herrscher regieren solle. Darum wählten sie König Christian I. von Dänemark, Norwegen und Schweden aus dem Hause Oldenburg, einen Neffen Adolfs VIII., zum Landesherrn. Im Vertrag von Ripen (Ribe) 1460 – der Wahlkapitulation Christians I. – stand unter anderem, "dass se bliwen tosamende up ewig ungedelt". Obwohl dieser weit hinten in der Urkunde stehende Paragraf im zeitgenössischen Kontext nichts mit einer territorialen Unteilbarkeit zu tun hat, wurde "op ewig ungedeelt" das Leitmotto der schleswig-holsteinischen Bewegung des 19. Jh., die eine Loslösung vom dänischen Gesamtstaat anstrebte.
&&Schleswig-Holstein&& (dänisch: Slesvig-Holsten, friesisch: Slaswik-Holstiing, niederdeutsch: Sleswig-Holsteen) ist das nördlichste Land Deutschlands. Bis zum März 1864 wurde dort die dänische Währung verwendet.
Im frühen 13. Jh. versuchte der dänische König, - neben Schleswig - auch Holstein in sein Reich zu integrieren. Er scheiterte nach anfänglichen Erfolgen jedoch 1227 in der Schlacht von Bornhöved am Widerstand norddeutscher Fürsten. Ab 1250 entwickelte sich die Hanse zu einem bedeutenden Macht- und Wirtschaftsfaktor und Lübeck wurde zu einer der bedeutendsten Städte Nordeuropas. Ab 1386 zeigten sich Schleswig und Holstein erstmals vereint im Wappen, als die Schauenburger Grafen Schleswig als dänisches Lehen erhielten. Nachdem holsteinische Grafen im 14. Jh. ihren Einfluß weit nach Jütland hinein ausdehnen konnten, gelang es Margrete I. um 1400, wieder die dänische Lehnshoheit in Schleswig zu erlangen. Aber auch sie mußte die Besitzansprüche der holsteinischen Adligen in Schleswig anerkennen.
1460 wählte die Schleswig-Holsteinische Ritterschaft nach dem Aussterben der Schauenburger in direkter Linie den dänischen König Christian I. aus dem Haus Oldenburg zum Landesherrn. Er war ein Neffe des letzten Schauenburgers Adolf VIII. Die im Vertrag von Ripen beschlossene Regelung bestimmte für die Herzogtümer, "dat se bliven ewich tosamende ungedelt" (deutsch: "Daß sie ewig ungeteilt zusammenbleiben"). Der dänische König regierte Schleswig und Holstein nicht in seiner Eigenschaft als König, sondern als Herzog der beiden Gebiete, wobei das Herzogtum Schleswig ein königlich-dänisches Lehen blieb, während das Herzogtum Holstein zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte und damit ein Reichslehen war. Die dänische Vorherrschaft bestand bis 1864.
1848–1851 kam es zum Schleswig-Holsteinischen Krieg, in dem deutschgesinnte Schleswig-Holsteiner versuchten, die dänische Oberhoheit zu beenden. Der dänische Sieg bei Idstedt 1850 beendete vorerst die deutschen Hoffnungen auf ein deutsches Schleswig-Holstein. Am 02.07.1850 wurde schließlich der Frieden von Berlin zwischen dem Deutschen Bund und Dänemark geschlossen. Eine Antwort auf die Schleswig-Holsteinische Frage konnte jedoch nicht gefunden werden.
Im dänischen Gesamtstaat herrschte seit Einführung des Grundgesetzes 1849 eine konstitutionelle Monarchie im Königreich und Absolutismus in Holstein, jedoch mit einem gemeinsamen Staatsrat, was die Gesetzgebung erschwerte. Dänemark verabschiedete im November 1863 eine Verfassung, die neben den einzelnen Verfassungen des Königreichs und des Herzogtums Schleswigs für die gemeinsamen Angelegenheiten der beiden gelten sollte. Da die Friedensbestimmungen von 1851 damit gebrochen waren, ergriff der preußische Kanzler Bismarck die Chance, die schleswigsche Frage im deutschen Sinne zu lösen. Nach der Verstreichung eines sehr kurzen Ultimatums erklärten Preußen und Österreich Dänemark den Krieg. Den Deutsch-Dänischen Krieg konnten Preußen und Österreich im April 1864 für sich entscheiden. Verhandlungen über eine Teilung Schleswigs führten nicht zu einer Lösung, so daß Schleswig und Holstein von den Siegern zunächst gemeinsam als Kondominium verwaltet wurden. Nach der Gasteiner Konvention 1865 kamen Schleswig und Lauenburg unter preußische Verwaltung, Holstein unter die Österreichs. Nur kleine Teile im Norden Schleswigs blieben dänisch, wie die Insel Ærø, sieben Kirchspiele südlich von Kolding und ein Streifen um Ribe. Dafür gab Dänemark seine Ansprüche auf die königlichen Enklaven an der schleswigschen Westküste auf. Nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 wurde Schleswig-Holstein 1867 als Ganzes eine preußische Provinz. 1871 wurde das Deutsche Reich gegründet. Die Schleswig-Holsteinische Frage war ein zentraler Aspekt der Politik Bismarcks, die schließlich zur Reichseinigung führte.
Das herzogliche Haus Schleswig-Holstein-Gottorp (ab dem 18. Jh. nur noch Holstein-Gottorf genannt) war eine Nebenlinie des Hauses Oldenburg. Sie wurde benannt nach Schloß Gottorf bei Schleswig, dem Stammsitz der Familie. Die Gottorfer Herzöge regierten von 1544 bis zum Beginn des 18. Jh. das gleichnamige, territorial verstreute Teilherzogtum in Schleswig-Holstein, von 1713 bis 1773 nur noch in Holstein. Aus dem Haus Gottorp gingen zwischen 1751 und 1818 vier schwedische Könige und seit 1762 die russischen Zaren hervor.
Schleswig-Holstein-Hadersleben war eine Linie des Fürstengeschlechtes Haus Oldenburg. Sie wurde 1544 mit Johann II. begründet, als dieser für den entgangenen dänischen Thron mit Teilen Schleswigs und Holsteins entschädigt wurde. Johann II. blieb kinderlos, und die Linie erlosch wieder 1580 mit seinem Tod. Im Herzogtum Schleswig gehörten die Ämter Hadersleben, Tondern (mit Sylt und dem Osterland-Föhr) und Lügumkloster sowie die Landschaften Nordstrand und Fehmarn zum Haderslebener Anteil, in Holstein die Ämter Rendsburg und Bordesholm sowie ab 1559 der Mittelteil von Dithmarschen.
Schleswig-Holstein-Sonderburg war der Name einer Nebenlinie aus dem Haus Oldenburg und zugleich die Bezeichnung für deren Herrschaftsgebiet. Schleswig-Holstein-Sonderburg war kein Territorialherzogtum, sondern ein personengebundenes Teilherzogtum innerhalb der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Es verteilte sich auf mehrere einzelne Herrschaftsgebiete, die vor allem im Südosten und Norden Schleswig-Holsteins und zum Teil auf dem Gebiet des heutigen Dänemarks lagen. Nach diversen Erbteilungen zerfiel es in zahlreiche Kleinstterritorien, die im 18. Jh. im dänischen Gesamtstaat aufgingen.
Hierbei handelt es sich um ein Verkaufsangebot zu wesentlich unter dem üblichen Preis liegenden Konditionen. Ursachen sind ein Verkauf unter Zeitdruck, Räumung von Restposten oder auch Preisdumping.
Der "Schleuderguß" ist ein gußtechnisches Verfahren, das in der Zahntechnik, von Goldschmieden, aber auch von Falschmünzern benutzt wird. Eine Gußform wird in eine schnelle Rotation versetzt, wobei die dadurch entstehenden Fliehkräfte genutzt werden, um das Metall mit hohem Druck eng an die Form zu pressen.
Die Prägungen der Grafen Schlick sind vor allem auf Grund der Bedeutung der Joachimstaler, die auch Schlicktaler oder Schlicksche Taler genannt wurden, international ein beliebtes Sammelgebiet. Dazu gehören auch die späteren Prägungen der gräflichen Familie. In nur acht Jahren (1520-1528) hatten der mit dem Münzrecht ausgestattete Stephan Schlick und seine Brüder in Joachimsthal die für damalige Verhältnisse immense Anzahl von ca. 2 Mio. Joachimstalern (und in geringeren Mengen auch Mehrfach- und Teilstücke) ausgemünzt. Dies begründete das international so hohe Ansehen der Joachimstaler, deren Bezeichnung namengebend für die Taler wurde. Im Jahr 1528 fiel das Münzrecht wieder an die böhmische Krone zurück.
Im 17. Jh. erhielt die gräfliche Familie Schlick das Münzrecht für ihre Herrschaft Plan in Böhmen. Graf Heinrich IV. (1612-1650) begann 1627 mit der Prägung von Halbtalern und Talern (zwei Jahre später), die auf den Vorderseiten die heilige Anna Selbdritt (Madonna mit dem Jesuskind und Anna) über dem Schlickschen Wappen zeigen. Die Rückseite trägt den gekrönten Doppeladler, der mit dem böhmischen Brustbild (doppelt geschwänzter Löwe) belegt ist.
Der Typ wurde mit Varianten (u.a. Madonna mit Kind ohne Anna, später vorwiegend Anna Selbdritt in den Wolken) bis zum Ende der "Schlickschen Prägungen" (auch für Dukaten und Kreuzer) beibehalten. Seit 1632 gab es auch Mehrfachtaler, (teilweise in Form von Klippen) sowie einfache (nur 1630) und dreifache (1628-1638) Kreuzer. Als Handelsmünzen in Gold wurden seit 1628 Dukaten und 5-fache Dukaten (seit 1634) geprägt. Die Schlickschen Prägungen des 17. und 18. Jh. erreichten nicht mehr die Bedeutung der früheren Joachimstaler und endeten mit den Talern und Dukaten von 1767, dem einzigen Prägejahr unter Graf Leopold Heinrich Schlick (1766-1770).
E. Schlöser veröffentlichte 1883 in Hannover sein Buch "Die Münztechnik", das eigentlich auch heute noch recht aktuell ist. Mit über 120 Illustrationen erläutert es ausführlich die Schritte von der Grundeinrichtung einer Münzstätte bis zur Prüfung und Sortierung des Endproduktes.
August Ludwig von Schlözer (auch unter dem Pseudonym "Johann Joseph Haigold" schreibend; geb. 05.07.1735 Gaggstatt/Grafschaft Hohenlohe-Kirchberg, heute Kirchberg an der Jagst; gest. 09.09.1809 in Göttingen) war ein deutscher Historiker, Staatsrechtler, Schriftsteller, Publizist, Philologe, Pädagoge und Statistiker der Aufklärung.
Er war Sohn des Pfarrers Johann Georg Friedrich Schlözer (gest. 1740) und begann 1751 ein Theologiestudium an der Universität Wittenberg. Dem Ruf des berühmten Orientalisten Johann David Michaelis folgend, setzte er seine Studien in Göttingen fort. Um sein Bibelverständnis zu vertiefen, studierte er Geographie und Sprachen des Orients zur Vorbereitung einer Reise nach Palästina. Er studierte auch Medizin und Staatswissenschaften. Drei Jahre als Hauslehrer in Schweden genügten ihm, um in schwedischer Sprache wissenschaftliche Arbeiten schreiben zu können. Sein Versuch einer allgemeinen Geschichte der Handlung und Seefahrt in den ältesten Zeiten (1758), 1761 ins Deutsche übersetzt, ist ein Beispiel seiner Geschichtsschreibung, die lebensweltliche mit ökonomischen und politischen Faktoren verbindet, um zu einer vollständigeren geschichtlichen Erkenntnis zu gelangen.
Von 1761 bis 1770 in Rußland, zunächst als Hauslehrer, dann als Adjunkt der Petersburger Akademie der Wissenschaften und Lehrer für russische Geschichte, nahm er sehr schnell die Anforderungen seiner neuen Umgebung auf und vertiefte sich in die Quellen zur russischen Geschichte. Aus dieser Beschäftigung entstand sein Hauptwerk, die Edition der altrussischen Nestorchronik (1802-1809), die genaue Kenntnis und Reflexion der historischen Methode belegt. Zar Alexander I. würdigte seine Verdienste um die russische Geschichte durch Nobilitierung. Mit seiner Berufung zum ordentlichen Professor in der Philosophischen Fakultät der Göttinger Universität hatte Schlözer seine Bestimmung gefunden. Er lehrte zunächst Universalgeschichte, nach dem Tod Gottfried Achenwalls auch Statistik, Politik, neuere Staatengeschichte und Staatsrecht. Als Lehrer faszinierte er seine Studenten, unter ihnen künftige Politiker und Beamte wie Heinrich Friedrich Karl vom Stein und Karl August von Hardenberg, durch sein didaktisches Geschick, die Gegenwartsbedeutung historischer Erkenntnis offenzulegen, seine freimütige Kritik an jeder obrigkeitlichen Willkür und sein leidenschaftliches politisches Temperament.
In seiner Vorstellung seiner Universalgeschichte (1772) schreibt Schlözer die Fortentwicklung der Menschheit dem verantwortungsvollen Handeln des Menschen zu. Geschichte und Politik waren in seinem Verständnis aufeinander bezogen. Schlözer hat als Lehrer, Schriftsteller und Publizist die öffentliche Diskussion über die Normen und Werte der Politik und des menschlichen Zusammenlebens angeregt und die Entwicklung bürgerlicher Emanzipation gefördert, eine Leistung, die er selbst - müde und verbittert am Ende seines Lebens - kritisch beurteilte. Seine "Geschichte des russischen Geldwesens" (1791) ist deshalb numismatisch bedeutend, da er nicht nur die Münzen, sondern auch den wirtschaftlichen Hintergrund und die russischen Bergwerke behandelt.
Der im Jahr 1531 in Schmalkalden gegründete Bund protestantischer Fürsten und Städte unter Führung des Kurfürsten von Sachsen und des Landgrafen von Hessen hatte die Wahrung des Glaubens und der Selbstständigkeit zum Ziel. Zwischen 1541 und 1546 wurden in Goslar die sog. "Schmalkaldische Bundesmünzen" geprägt. Es handelte sich dabei um Taler, Halb- und Vierteltaler, die auf einer Seite das Hüftbild des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen (1532-1547) und auf der anderen Seite das des Landgrafen Philipp von Hessen (1509-1567) zeigen. Im Jahr 1546 verhängte Karl V. die Reichsacht über die beiden Fürsten. Mit dem Schmalkaldischen Krieg und der Gefangennahme der Geächteten endete der Bund im Jahre 1547.
Beim "Schmetterlingstaler" handelt es sich um eine Talermünze des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen (1694-1733) mit einem Schmetterling auf der Rückseite und dem gekrönten Monogramm des Herrschers auf der Vorderseite. Die Prägung soll Gräfin Cosel, die Mätresse des Herrschers, veranlaßt haben. Es gibt von der auch Teilstücke.
Schmöllnitz ist ein Ort in der heutigen Ostslowakei. Er liegt im Tal des gleichnamigen Flusses imd im Gebirge Volovské vrchy.
Die schon vorher bestehende slawische Siedlung wurde von deutschen Kolonisten im 13. Jhl. vergrößert und 1327 als "Semelnech" zur Königlichen Freistadt erhoben. Die Bergleute förderten vor allem Gold, Silber, Kupfer und später Eisenerz und Pyrit. Zu österreichischer Zeit existierte auch eine Münzstätte.
Beim "Schmuckgeld" handelt es sich um Zahlungsmittel, die sich aus Schmuck entwickelt haben oder gleichzeitig als Schmuck und Geld Verwendung fanden. Schmuck wird von jeher von Menschen aller Völker als Zierrat getragen und ist sehr begehrt. Schmuck und Wert waren schon früher eng miteinander verbundene Begriffe, denn noch heute wird Schmuck als Kapitalanlage, Wert- und Statussymbol gesehen, Würde- oder Kriegsschmuck dient zur Auszeichnung des Besitzers. Oftmals dient Schmuck auch dazu, das Vermögen oder den Reichtum des Besitzers zur Schau zu stellen (Reichtumsanzeiger). Schmuckobjekte, die als Amulette getragen werden, erfüllen die Funktion, vor Unheil und Krankheit zu schützen oder magische Kräfte zu übertragen. Ringgelder in Form von Arm-, Hals-, Finger-, Bein- oder Fußringen stellen einen wichtigen Bestandteil des Schmuckgeldes dar. Im alten Ägypten hatten um 1490 v.Chr. aus Gold und Silber gegossene Ringe Zahlungscharakter, wie u.a. ein bemaltes Relief aus dem Grab des Benia-Prahekamen (Theben) über das Abwiegen von Gold- und Silberringen zeigt. Auch bei den Kelten und wohl auch bei den Germanen, später vor allem in Schwarzafrika, fanden Ringgelder aus verschiedenen Metallen Verwendung. In Asien, Amerika, Australien und den Inseln der Südsee wurden Schmuckgelder aus Perlen, Muschelschalen, Glas oder Steinen hergestellt. In Westafrika und der Südsee wurden Glasperlen aus europäischer Produktion als Tausch- und Zahlungsmittel verwendet. Perlen, Muschel- und Seeschneckenschalen erhielten erst ihren Geldcharakter, wenn sie in bestimmter Reihenfolge auf Schnüre aufgezogen waren. Seltener konnten auch Zähne, Pflanzenfasern, Federn u.ä. als Bestandteile oder Ornamente für Geldschnüre oder Schmuckgeldobjekte dienen. Solche teilweise kunstvoll gefertigten "Schmuckgelder" kommen vor allem im Bereich der Inselwelt Papua-Neuguineas, Melanesiens und Mikronesiens vor.
Die "Schmula-Sammlung" ist bis heute eine der bedeutendsten Sammlungen zum Thema Ausbeutemünzen. Die Sammlung von Dagobert Schmula wurde 1914 in Halle/Saale versteigert.
"Schnapphahn" (niederländisch: Snapphaan) ist die Bezeichnung für die (ersten) Schillinge in den Niederlanden. Gemeint sind damit niederländisch-niederrheinische Silbermünzen im Wert von 6 Stuivern (deutsch: Stüber), die erstmals von Herzog Karl von Geldern 1509 geprägt wurden. Die Vorderseite zeigt den reitenden Herzog mit geschwungenem Schwert, den das Volk als Raubritter (deutsch: "Schnapphahn", niederländisch: "Snapphaan") deutete. Die Münze wurde auch von anderen Münzständen wie Lüttich und Nimwegen und der Mark nachgeprägt und nach 1581 auch auf wertgleiche Schillinge der niederländischen Provinzen übertragen.
Beim "Schnapphahnschilling" handelt es sich um einen niederländischen Schilling, ähnlich dem Schnapphahn, der ab 1581 von verschiedenen Provinzen geprägt wurde.
Schneeberg ist eine Stadt im Erzgebirge in Sachsen. Die über 500-jährige Geschichte Schneebergs ist vor allem vom Bergbau geprägt, dem die Stadt ihre Gründung am 06.02.1471 verdankt. Der ursprüngliche Silberbergbau wich seit Mitte des 16. Jh. dem Abbau von Cobalt und Wismut. In den Jahren 1492 und 1493 wurde in Schneeberg der sog. Bartgroschen geprägt.
Beim "Schnepfenheller" handelt es sich um eine dem Heller ähnliche Münze, die die Fürsten von Isenburg seit dem beginnenden 19. Jh. zur Erinnerung an die Teilnahme bei Schnepfenjagden verteilten. Die Erinnerungsstücke tragen auf einer Seite den Namen des Fürsten, die andere Seite zeigt eine Schnepfe. Sie zählen zu dem Sammelgebiet der Jagdmünzen und -medaillen.
Im Mittelalter bedeutete "Schock" eine Anzahl von 60 Stück. Der Name wurde auf die ersten Prager und Meißner Groschen übertragen, von denen 60 Stück auf eine Mark kamen. Die später von Friedrich II. und Wilhelm III. zwischen 1444 und 1451 geschlagenen, im Gewicht verminderten Meißner Sechshellergroschen (auch als "kleinen Landsberger" mit dem Landsberger Schild bekannt) nannte man "neue Schockgroschen", weil 60 Stück auf den rheinischen Gulden gingen. Diese in Freiberg in Sachsen geprägten Groschen zeigten auf der Vorderseite ein Lilienkreuz und den darauf liegenden Landsberger Schild im Vierpaß und auf der Rückseite einen Löwen mit verschiedenen Beizeichen.
Von "schön" beim Erhaltungsgrad einer Münze spricht man, wenn diese deutliche Abnutzungsspuren mit noch erkennbaren Reliefkonturen ("s" = schön) aufweist (englisch: fine, französisch: beau, italienisch: molto bello, niederländisch: fraai, spanisch: bien conservado).
Dies ist die Bezeichnung für eine Talermünze, die Herzog August der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666) kurz vor seinem Tod in den Jahren 1665/66 schlagen ließ. Die Münze zeigt auf der Vorderseite. einen Engel mit Posaune, der einen Lorbeerkranz über das mit einer Mütze versehene Haupt des Herzogs hält. Die Rückseite zeigt den von Wilden Männern gehaltenen behelmten Schild und den Wahlspruch des Herzogs "ALLES MIT BEDACHT" und die Jahresangabe.
Bezeichnung für eine geringe Beeinträchtigung der Erhaltung von Münzen etc., die noch nicht als Qualitätsfehler gilt. Der Abschlag vom Wert beträgt ca. 10-20 Prozent.
Die Farbe "schokoladen" ist eine bräunliche Farbe, die recht selten bei Banknoten vorkommt (dänisch: chokolade, englisch, portugiesisch und spanisch: chocolate, französisch: chocolat, italienisch: cioccolato, niederländisch: chocolade).
Das "Schoter" (auch: Skot) war ursprünglich ein osteuropäisches Silbergewicht und vom 13. bis ins 15. Jh. auch eine Rechnungsmünze (1/24 der Gewichtsmark = 30 Pfennige) in Polen, Preußen und Schlesien. Der ganze "Schoter" wurde nie ausgeprägt, aber das Halbschoter genannte Halbstück kam durch den Hochmeister des Deutschen Ritterordens Winrich von Kniprode (seit etwa 1370) in Ostpreußen zur Ausprägung, wenn auch in geringen Mengen. Die Gewichtsmark (Mark I) zerfiel dabei nicht wie üblich in sechzehn Teile (Lot), sondern in 24 Teile (Skot).
&&Schottland&& (englisch und schottisch: Scotland, gälisch: Alba, lateinisch-keltisch: Caledonia) ist ein Landesteil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland und ein Land im Nordwesten Europas. Schottland besteht aus dem nördlichen Teil der größten europäischen Insel Großbritannien sowie mehreren Inselgruppen. Bis 1707 war es ein eigenständiges Königreich. In diesem Jahr wurde es mit dem Königreich England - mit dem es bereits seit 1603 in Personalunion regiert wurde - vereinigt.
Amtssprache: Englisch, Schottisch-Gälisch, Scots
Hauptstadt: Edinburgh
Staatsform: Konstitutionell-parlamentarische Monarchie
Fläche: 78.772 qkm
Einwohnerzahl: 5,094 Mio. (2002)
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner pro qkm
BIP: 130 Mrd. US-Dollar (2002)
BIP/Einwohner: 25.546 US-Dollar (2002)
Zeitzone: UTC +0, Sommerzeit: UTC +1
Währung: Pfund Sterling, £, GBP mit eigenen schottischen Noten der Bank of Scotland, Royal Bank of Scotland (beide Edinburgh) und Clydesdale Bank (Glasgow); Münzen wie in England.
Vor Vereinigung mit England im Jahre 1603 prägte das Königreich Schottland eigene Münzen und auch noch bis 1709 im geringen Umfang in der Münzstätte in Edinburgh. Zeitweise gab es bis zu 22 Münzstätten, wovon sich sogar vier während der mittelalterlichen Grenzkriege in England befanden. Die sehr schönen Goldmünzen wurden allerdings nur in der Hauptstadt Edinburgh geprägt. Kirchliche Prägungen sind auf St. Andrews beschränkt und gab es nur in der Mitte des 15. Jh.
Die Münzgeschichte von Schottland begann mit David I. (1124-1153), der silberne Pennies schlagen ließ, die den englischen sehr ähnlich waren. Gegen Ende des 12. Jh. gab es einen markanten Penny unter Wilhelm I., bei dem auch die französische Form des Königstitels, "Le Rei Willame", als Inschrift vorkommt. Unter David II. (1329-1371) gab es dann den ersten Groat und das erste Goldstück (als Nobel). Unter Robert III. (1390-1406) wurde dann das erste Goldstück geprägt, das einen eigenen Charakter hatte und sich nicht an englischen Vorbildern orientierte, eine Crown zu 5 Shillings, die im Volksmund auch als "Lion" (deutsch: "Löwe") bezeichnet wurde. Überhaupt vermehrten sich die Typen im 15.Jh., denn in Gold kam ein Rider hinzu sowie eine Billonmünze, der Plack. Unter Jakob V. (1613-1542) gab es eine weitere Billonmünze, den Bawbee, und einen seltenen goldenen Dukaten, das Bonnet Piece. Die meisten Münzen gab es allerdings unter Maria Stuart (1542-1567) und unter ihrem Sohn Jakob VI. mit insgesamt acht verschiedenen Ausgaben.
Im 17. Jh. gab es nur eine eigene Münze in Kupfer, den Turner. Die anderen Ausgaben unterschieden sich von der englischen nur durch das Münzzeichen, die Distel. Zur Zeit Karls I. weilte Nicolas Briot in Schottland und durch ihn entstanden einige schöne Stücke. Ab 1675 gab es einen schottischen Dollar zu 4 Merk mit mehreren Teilstücken zu 2, 1 und 1/2 Merk sowie 1/2, 1/4 und 1/8 Dollar. Münzen aus Gold gab es nicht mehr, mit Ausnahme der Pistole von 1702. Unter Königin Anna I. wurde 1707 das schottische Parlament abgeschafft und die Bindung an England vertieft. 1709 wurde die Münzstätte in Edinburgh aufgelöst.
Schraplau liegt zwischen Halle (Saale) und der Lutherstadt Eisleben im Tal der Weida. In früherer Zeit gab es dort auch eine gräflich Mansfeldsche Münzstätte, die seit dem 16. Jh. das Münzzeichen"S" verwendete.
Die Schraubtaler waren im 17. und 18. Jh. so beliebt, daß man darauf verfiel, die Stücke speziell als "Schraubmedaillen" herzustellen, ohne bereits vorhandene Talermünzen oder Medaillen zu bearbeiten. Diese Typen enthalten oft ganze Serien von Bildern, meist auf Papier, manchmal auch auf Marienglas gemalt. Auch Gravierungen und geschriebene Texte kommen vor, seltener sind feine, in Öl gemalte Miniaturbildnisse. Ein Bedeutendster Hersteller der Schraubtaler war im 18. Jh. der Augsburger Silbertreiber Abraham Remshart. Im 19. Jh. wurden manchmal Bilder fototechnisch auf die polierten Innenseiten der Schraubtaler oder -medaillen geätzt. Es handelt sich oftmals um Bildergeschichten, die sich inhaltlich auf private, modische, religiöse oder politische Themen beziehen. In Kriegszeiten sollen die Münzkapseln auch zum Transport von Geheimbotschaften gedient haben.
Als "Schraubmünzen" (auch: Schraubtaler oder Schraubmedaillen) bezeichnet man Geldstücke, die aus zwei mit einem Gewinde versehenen Teilen bestehen. Die Herstellung von "Schraubmünzen" reicht vom Ende des 16. bis zur ersten Hälfte des 20. Jh., wobei der Großteil in Augsburg produziert wurde sowie in Nürnberg und Wien. Die meisten Exemplare sind kreisrund und bestehen aus zwei Teilen. Es kommen aber auch diverse Varianten vor.
Hierbei handelt es sich um halbierte, ausgedrehte und mit einem Schraubgewinde versehene Taler, die in ihrem Hohlraum Bilder aufnehmen können. "Schraubtaler" wurden zwischen dem ausgehenden 16. und dem 19. Jh. vorwiegend in Süddeutschland (vor allem in Augsburg) gefertigt. Sie wurden auf zwei verschiedene Arten aus einem oder aus zwei Talern hergestellt. Bei der frühesten Machart wurden aus zwei Talern die Rückseiten und der Großteil des Münzmaterials herausgedreht, ohne den Rand zu verletzen. Es entstanden zwei flache Schalen mit Münzrändern, an deren Innen- bzw. Außenseite Gewinde eingeschnitten wurden, so daß die beiden ausgedrehten Taler miteinander verschraubt werden konnten. Die Innenseiten wurden oft mit Miniaturmalereien versehen, meist mit Porträts, gelegentlich auch mit eingelegten einzelnen Bildern. Bei der anderen Machart zersägte man einen Taler in Vorder- und Rückseite und lötete zwischen beide Seiten ein verschraubbares Zwischenstück.
Als "Schreckenberger" oder "Engelgroschen" wurden die ursprünglich guthaltigen sächsischen Silbergroschen bezeichnet, die seit 1498 aus den kurz zuvor entdeckten reichen Silbervorkommen des Schreckenberges bei St. Annaberg geschlagen wurden. Sie zeigen auf den Vorderseiten den von einem Engel gehaltenen sächsischen Kurschild (gekreuzte Schwerter) und auf den Rückseiten das Wappen der Herzöge von Sachsen. Sie wogen zunächst ca. 4,5 g (ca. 933/1000 fein) und seit 1558 etwa 5 g (908/1000 fein). Anfangs gingen sieben, seit 1558 sechs "Engelgroschen" auf einen Gulden. Die bis 1571 geprägten "Schreckenberger" waren über Sachsen und Thüringen hinaus beliebte Münzen. Wegen ihrer Größe wurden sie auch Mühlsteine benannt.
Ihren schlechten Ruf erhielt die Münzsorte, als man in der Kipper- und Wipperzeit (1618-1623) in Massen unterwertige Schreckenberger im Nominalwert von 4 Groschen oder 12 Kreuzern prägte. Ihr Gewicht betrug ebenfalls etwa 5 g, aber bei einem Feingehalt, der (anfangs) nur bei ca. 370/1000 lag und noch weiter fiel. Ihre Vorderseiten waren ähnlich wie die des ursprünglichen Typs und die Rückseiten zeigten zwei Engel und drei Schilde. Sie wurden nicht nur von sächsischen Münzständen geprägt, sondern von umliegenden Münzständen noch schlechter nachgeahmt und überschwemmten das ganze Land. Der Name "Schreckenberger" wurde auf ähnliche Sorten mit anderen Geprägen übertragen und wurde schließlich zum Inbegriff und Schimpfwort für die schlechten Münzen der Kipper- und Wipperzeit.
In der alten Münztechnik wurde die ausgestanzte, aber noch ungeprägte Münze als "Schrötling" bezeichnet (von schroten = zerhacken, zerteilen, ausstanzen). Seit dem 18. Jh. haben sich andere Namen wie Plättchen, Platte oder Ronde eingebürgert.
Bei "Schrötlingsfehlern" handelt es sich um Fehler, die schon vor der Prägung dem Schrötling anhafteten. Diese konnten schon beim Gießen, Strecken oder Walzen der Zaine entstanden sein.
Diese entstehen durch die Ausdehnung der Schrötlinge beim Prägevorgang durch Risse am Rand oder im Feld der Münze. "Schrötlingsrisse" traten früher durch die Materialbeanspruchung bzw. -verunreinigung oder bei sprödem Material auf, vorwiegend an extrem dicken antiken Münzen oder besonders dünnen mittelalterlichen Brakteaten. Seit der Ringprägung, spätestens aber seit der Einführung des Kniehebelprägewerkes kommen diese Schönheitsfehler, die wertmindernd sein können, nicht mehr vor.
Friedrich Freiherr von Schrötter (geb. 1862; gest. 1944) war Nationalökonom, Historiker und Numismatiker mit dem Schwerpunkt auf dem Gebiet des neuzeitlichen Münzwesens Brandenburg-Preußens, zu dem er zwischen 1904 und 1925 ein mehrbändiges Werk herausgab. Auch zu dem neuzeitlichen Geldwesen von Brandenburg-Franken, des Kurfürstentums Trier und Magdeburg liegen Veröffentlichungen vor. Das von ihm 1930 herausgegebene "Wörterbuch der Münzkunde" zählt noch heute zum Standardwerk der numismatischen Literatur, wenn es auch stellenweise etwas veraltet ist. Besondere Verdienste erwarb er sich als Mitarbeiter am Berliner Münzkabinett, an dem er seit 1927 Kustos war.
Das Verb "schroten" bedeutet das Ausstückeln oder Ausstanzen der Schrötlinge aus den Zainen. Das Substantiv "Schroten" bezeichnet die Reste, die nach dem Ausschneiden oder Ausstanzen der Schrötlinge von den Zainen übrig blieben. Diese Rückstände wurden meist wieder eingeschmolzen.
Die traditionelle Redewendung "von echtem Schrot und Korn" stammt aus der Welt der Münzen. "Schrot" bezeichnete ursprünglich das Rau- bzw. Gesamtgewicht einer Münze, während "Korn" für das Feingewicht der Münze stand, das heißt für ihren Anteil an Edelmetall.
Besonders in Krisenzeiten wurde an diesen beiden Größen gerne manipuliert, weshalb unverfälschte Münzen von echtem Schrot und Korn hoch angesehen waren. Im übertragenen Sinne ist damit ein aufrichtiger Mensch gemeint.
Der Ausdruck erschien erstmals im Jahr 1530 auf Talermünzen des albertinischen Herzog Georg dem Bärtigen (1500-1539). Dieser weigerte sich, den verschlechterten Münzfuß des Kurfürsten Johann zu übernehmen und setzte den Ausdruck "Nach altem Schrot und Korn" auf seine Münzen, um zu verdeutlichen, daß die betreffenden Münzen nach dem (guten) alten Münzfuß geprägt waren.
"Schuerken" war die niederländische Spottbezeichnung für eine Silbermünze von Brabant im Wert eines halben Groot. Die Vorderseite zeigt die verunglückte Darstellung der Peterskirche von Leuven, die im Volksmund zu "Schuerken" (deutsch: "Scheuer" bzw. "Scheune") verballhornt wurde.
"Schüsselpfennige" (auch: gehulchte Pfennige) sind einseitig beprägte Pfennige, deren Ränder (meist Perlränder) sich durch den Hammerschlag bei der Pfennige teller- oder schüsselartig hochwölbten. Auf der leicht nach außen gewölbten ungeprägten Seite drückte sich das Münzbild teilweise konkav durch. Vorläufer der Schüsselpfennige wurden schon im 14. Jh. in Straßburg, Trier und der Pfalz (seit 1374) in großen Mengen geschlagen. Durch die Aschaffenburger Konvention von 1424 wurde der Münzfuß der Schüsselpfennige auf ein Raugewicht von 0,39 g (Feingewicht ca. 0,2 g) festgelegt. Ihr Gepräge zeigt meist einen Wappenschild. Seltener sind auch Halbstücke im Gewicht von 0,21 g (0,1 g fein) geschlagen worden. Die beliebten Pfennige wurden bis ins 18. Jh. hergestellt, u.a. in der Pfalz, in Bayern, Mainz, Speyer, Fulda, Ulm, in württembergischen und braunschweigischen Münzstätten sowie in der Schweiz.
Eine "Schützenmedaille" ist eine an einen erfolgreichen Schützen ausgeteilte Prämienmedaille. Vorläufer waren im 16. Jh. die goldenen Schmuckketten der fürstlichen Jagdgesellschaften.
Eine "Schützenmünze" ist eine an einen erfolgreichen Schützen ausgeteilte Prämienmünze. Die ersten Schützenmünzen kamen im 17. Jh. in zahlreichen Varianten auf.
"Schulprämienmedaillen" (auch: Schulpreismedaillen) wurden von Schulen und Universitäten zur Belohnung fleißiger Schüler und Studenten ausgegeben und waren (später) teilweise auch mit Geldpreisen verbunden. Sie wurden meist am Ende des Schuljahrs, nach Abschluß von Examina oder auf Grund besonderer Preisaufgaben vergeben. Sie verbreiteten sich im späten 16. Jh. von der Schweiz (Altdorf, Bern) aus und wurden früher Brabeon (wörtlich: "Kampfpreis") genannt. Im 17. und 18. Jh. wurden sie auch an deutschen Schulen und Universitäten (bis ins 20. Jh.) ausgegeben. Auch in Frankreich und den USA waren Schulprämienmedaillen weit verbreitet.
Georg Schultes (geb. ca. 1520; gest. 1556) war der erste Nürnberger Rechenpfennigmacher, dessen Signaturen (u.a. "GEORG" oder "IORG SCHULTES") auf Nürnberger Rechenpfennigen auftauchte. Hans Schulte (geb. 1553; gest. 1583), der eine Vielzahl von verschiedenen Typen von Rechenpfennigen schlug, war vermutlich sein Sohn.
Schwabach ist eine Stadt in Bayern, in der Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach gelegen. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, die Münzen für den Fränkischen Kreis prägte und das Münzzeichen"S" verwendete.
"Schwaben" steht sowohl für die Volksgruppe der Schwaben (altdeutsch: Suaben), die teils mit den Alemannen gleichgesetzt, teils als Untergruppe derselben betrachtet wird, als auch für die Landschaft Schwaben, die im Mittelalter auch politisch – als Herzogtum Schwaben – existierte.
Schwäbisch Gmünd ist eine Stadt im Osten des heutigen Bundeslandes Baden-Württembergs, ca. 50 km östlich von Stuttgart. In mittelalterlicher Zeit gab es dort auch eine Münzstätte.
Zu den neuzeitlichen Prägungen des schwäbischen Reichskreises (bis 1806) zählen die Münzen des Markgrafen Christoph I. von Baden (Stammhaus) und die von seinen Söhnen in seinem Namen geprägten Münzen (1501-1525) sowie die der Markgrafen von Baden-Baden (nach 1536-1714) und Baden-Durlach (1572-1803, 1803-1806 Kurfürstentum). Ferner gehören dazu die Prägungen der Herzöge von Württemberg (1501-1803, seit 1803 Kurfürstentum), der Grafen und Fürsten von Hohenzollern (ca. 1505-2544), Hohenzollern-Hechingen (1606-1804) und Hohenzollern-Sigmaringen (1621-22), die ihre Prägungen 1838/39 fortführten, ferner der Fürsten von Fürstenberg (ca. 1621-1804) und der Grafen (seit 1674 Fürsten) von Öttingen (1499-1759). Die Prägungen der Neufürsten von Liechtenstein zählten zwischen 1728 und 1778 zum "Schwäbischen Kreis", die Haupt- und Seitenlinien der Grafen/Neufürsten Fugger nahmen nur vereinzelt ihr Prägerecht wahr. Ferner prägten Graf Johann Jakob von Ebernstein, die Grafen von Welfenstein-Gundelfingen (1562-1623), Königsegg (1756, 1759), Montfort (nach 1520-1763), Sulz(1621-1675) und Waldburg (anonym, 1657, 1675).
Die ReichsstädteAugsburg (1515- ca. 1564) und Nördlingen (1503-1572) unterhielten Reichsmünzstätten, die unmittelbar der obersten Reichsgewalt unterstanden. Weitere Prägungen stammen aus den Reichsstädten Augsburg (1521-1805), Biberach, (1619/39), Breisach (1499-1600, 1633), Buchhorn (1700-1704), der Stadt Freiburg im Breisgau (1498-1739), Schwäbisch-Hall (1494-1798), Isny (1508-1702), Kaufbeuren (1540-55, 1622), Kempten (1572-1748), Konstanz (1498-1727), Menningen (1622-1716), Ravensburg (1550-1701), Rottweil (1506-1623), Überlingen (1694-1704) und Ulm (Anfang 16. Jh.- ca. 1780). Die beiden letztgenannten Orte prägten auch gemeinsam (1501-1503) und mit Ravensburg (1501/02) in der Münzstätte Ulm. Auch Lindau, Isny, Wangen und Leutkirch prägten gemeinschaftlich 1732 in Langenargen. Die Gemeinschaftsprägungen des "Schwäbischen Kreises" aus den Jahren 1694 und 1737 wurden von Württemberg und dem Bistum Konstanz ins Leben gerufen. Die Bischöfe von Konstanz ließen in der Neuzeit zwischen 1508 und 1772 Münzen prägen, das Stift Kempten zwischen 1572 und 1748, die Fürstprobstei Ellwangen zwischen 1621 und 1765 und schließlich das Johanniter-Großpriorat Heitersheim 1659.
Der "Schwäbischer Münzbund" war im Spätmittelalter einen Münzverein auf schwäbischem Gebiet. Schon im Jahr 1404 kam es zu einer Vereinbarung zwischen Württemberg und den Bodenseestädten, nach der Schillinge im Wert von 1/25 des (rheinischen) Goldguldens und Hellers geschlagen wurden.
Der Schwäbische Münzverein wurde 1423 durch einen Riedlinger Vertrag zwischen den Bodenseestädten, den württembergischen Städten und den Grafen von Württemberg gegründet. Später gehörten diesem Münzverein auch Ravenburg, Biberach und schweizerische Städte an. Neben Schillingen und Hellern wurden nun auch die einseitigen Hörnleinspfennnige zu zwei Hellern geprägt. Außerdem kam es 1475 zur ersten Gemeinschaftsprägung mit Baden. In Tübingen wurden Schillinge geprägt, die auf der einen Seite das Wappen von Baden und auf der anderen Seite das württembergische Wappen zeigen. Im Jahr 1495 wurde Württemberg zum Herzogtum erhoben und führte seitdem die Turmfahne im Wappen. Der "Schwäbische Münzbund" hatte bis ins beginnende 16. Jh. Bestand.
Dies ist die Sammlerbezeichnung für die Münzen des 19. Jh., die vor der Einführung der Reichswährung in Deutschland geprägt wurden. Die Bezeichnung entstand durch die Kataloge des sächsischen Sammlers C. Schwalbach "Die neuesten deutschen Münzen unter Talergröße vor Einführung des Reichsgeldes sowie die neuesten österreichischen und ungarischen Münzen vor Einführung der Kronenwährung" (Leipzig 1879, 1895, 1904). Die Kataloge wurden später ergänzt durch "Die neuesten deutschen Taler, Doppeltaler und Doppelgulden vor Einführung der Reichswährung". Obwohl es mittlerweile genauere Kataloge zu diesem Gebiet gibt, wird der Schwalbach-Katalog gelegentlich immer noch zitiert.
Hugo Schwaneberger (geb. 23.05.1853 in Neumarkt/Schlesien), gest. 31.08.1934 in Bückeburg) war ein bekannter deutscher Philatelist und Numismatiker, Bearbeiter und Herausgeber des nach ihm benannten Schwaneberger-Albums, das ab 1879 erschien. Er machte sich auch um das Organisationsleben um die Jahrhundertwende des 19./20. Jh. verdient, gründete u.a. 1882 die Selektion Leipzig des Internationalen Philatelistenverbandes Dresden und war bis zu seinem Tod dort Vorsitzender.
Dies ist der Name des bedeutendsten deutschen Verlages. Die "Schwaneberger Verlag GmbH" für Kataloge und Zubehör hat ihren Sitz in München und ist Herausgeber der weltbekannten Michel-Kataloge. Im Internet ist die Firma unter der Adresse »www.michel.de« erreichbar.
Die Benennung "Schwaren" leitet sich vermutlich von der Bezeichnung sware Penninge (schwere Pfennige) ab, die im 14. Jh. in Bremen gebräuchlich war. Damit waren ursprünglich aber nicht die eigenen leichten Hohlpfennige gemeint, sondern die schweren westfälischen Dickpfennige, die im Verhältnis 1:3 in Bremen umliefen. Im Jahr 1369 verpfändete Erzbischof Albrecht II. der Stadt Bremen das Münzrecht. Demnach dürften die ersten bremischen Schwaren nicht vor dem ausgehenden 14. Jh. geprägt worden sein.
Das Vorbild waren wohl die bischöflichen Pfennige von Münster, die den hl. Paulus zeigen (Paulusmünzen). Die ersten bremischen Schwaren zeigen den hl. Petrus mit Schlüssel und den segnenden Bischof. Ein zweiter Typ mit dem Wappenschild von Bremen und dem hl. Petrus mit Schlüssel und Schwert folgte. Ihr Raugewicht schwankte ursprünglich wohl um ca. 1 g (etwa 0,5 g fein). Fünf Schwaren galten einen Groten. Unter Erzbischof Heinrich II. von Schwarzenburg (1463-1496) wurden erstmals auch erzbischöfliche "Schwaren" geschlagen.
Die bremischen Schwaren fielen im Laufe der Zeit im Gewicht und wurden 1719 erstmals in Kupfer geschlagen. Sie zeigen auf den Vorderseiten den bremischen Schlüssel zwischen der Jahresangabe und auf der Rückseite die Wertzahl und Angabe "I/SCHWA/REN" in drei Zeilen. Es wurden auch 2 1/2-Schwaren-Stücke ausgegeben, zuletzt 1866. Etwa zur selben Zeit wie in Bremen begann in Oldenburg die Prägung von Schwaren. Die oldenburgischen Schwaren zeigen allerdings den hl. Lambert, der mit Schwert dargestellt ist.
Die Farbe "schwarz" ist eine Farbe, die auch bei Banknoten gelegentlich vorkommt (dänisch: sort, englisch: black, französisch: noir, italienisch: nero, niederländisch: zwart, portugiesisch: preto, spanisch: negro).
Der gebürtige Augsburger Hans Schwarz gilt als der erste deutsche Medailleur und ist gleichzeitig auch einer der bedeutendsten Vertreter seiner Zunft. Geburts- und Todesjahr sind nicht genau bekannt. Seine Hauptschaffenszeit liegt zwischen 1516 und 1527. Heute sind über 130 Medaillen aus seiner Hand bekannt. Am berühmtesten ist wohl das Porträt, das seinen Künstlerkollegen Albrecht Dürer zeigt. Außerdem ließen sich u.a. Kaiser Maximilian, Herzog Georg von Sachsen und Jakob Fugger von Schwarz modellieren. Seine Modelle sind meist einseitig aus Buchsbaumholz geschnitzt.
&& Schwarzburg-Rudolstadt&& ist der Name eines Fürstentums in Thüringen, das 1599 zunächst als Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt gebildet wurde und ab 1697 bis 1918 ein Fürstentum war.
Die Geschichte des Fürstentums geht auf das Geschlecht der Grafen von Schwarzburg zurück, die erstmals im 11. Jh. erwähnt wurden. Durch verschiedene Erbteilungen und Erwerbungen veränderte die Grafschaft bis zum 16. Jh. häufig ihre Gestalt. Nach dem Tod von Graf Günther XLI. im Jahr 1583 teilten seine beiden Brüder die Grafschaft Schwarzburg und bildeten ab 1584 die beiden Hauptlinien Schwarzburg-Arnstadt und Schwarzburg-Rudolstadt. Mit dem Stadtilmer Vertrag vom 21.11.1599 wurden die schwarzburgischen Territorien neu aufgeteilt und die beiden Grafschaften und späteren Fürstentümer erhielten ihre Gestalt, die bis 1920 im Wesentlichen unverändert blieb. 1815 trat das Fürstentum dem Deutschen Bund bei, nachdem es 1807 Mitglied des Rheinbunds geworden war und damit bis 1813 unter der Protektion Napoleon Bonapartes gestanden hatte.
Nachdem 1866 Schwarzburg-Rudolstadt gegen die von Österreich im Bundestag des Deutschen Bundes beantragte Mobilmachung gegen Preußen gestimmt hatte, trat das Fürstentum dem neuen Norddeutschen Bund bei, wodurch 1867 die Militärhoheit an Preußen überging. Seit dem 18.01.1871 gehörte das Land dem Deutschen Reich an.
Das Fürstentum &&Schwarzburg-Sondershausen&& in Thüringen wurde im Jahre 1599 zunächst als Grafschaft Schwarburg-Arnstadt gebildet und war seit 1697 ein Fürstentum, das von 1716 bis 1918 die Bezeichnung Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen trug.
Die Geschichte des Fürstentums geht auf das Geschlecht der Grafen von Schwarzburg zurück, die erstmals im 11. Jh. erwähnt wurden. Durch Erbteilungen und Erwerbungen veränderte die Grafschaft Schwarzburg bis zum 16. Jh. häufig ihre Gestalt. Nach dem Tod von Graf Günther XLI. im Jahre 1583 teilten seine beiden Brüder die Grafschaft Schwarzburg und bildeten ab 1584 die beiden Hauptlinien Schwarzburg-Arnstadt und Schwarzburg-Rudolstadt. Mit dem Stadtilmer Vertrag vom 21.11.1599 wurden die schwarzburgischen Territorien neu aufgeteilt. Die beiden Grafschaften und späteren Fürstentümer erhielten ihre Gestalt, wie sie bis 1920 im Wesentlichen unverändert blieben.
Der letzte Fürst verstarb 1925 in Sondershausen. Seine Gemahlin Anna-Luise von Schwarzburg verstarb 1951 ebenda. Sie war neben dem Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg und der geschiedenen Frau von Ernst II., Adelheid (1875–1971), die einzige Fürstin, die in der Deutschen Demokratischen Republik blieb.
"Schwarzpfennige" (auch: "schwarze Pfennige") sind ungesottene Münzen, die schwarz oder dunkelfarbig aussehen, im Gegensatz zu den Weißpfennigen, die an der Oberfläche weißlich-silbrig glänzen. Der Unterschied liegt nicht im Silbergehalt, denn beide Pfennigsorten enthalten wenig Silber, sondern im Verfahren des Weißsiedens. Der Albus oder "Weißpfennig", wie ihn z. B. einige fränkische Münzstände im 14. Jh. ausgaben, wurde gesotten, so daß eine silbrigglänzende Oberfläche entstand, die sich im Umlauf aber bald abrieb.
Die Schwarzpfennige waren von vornherein ungesotten, sahen dunkler aus und nahmen durch Oxidation nach einiger Zeit sogar eine schwarze Farbe an. Im Jahr 1533 bildete sich in Augsburg ein Münzverein (vor allem aus dem Raum Bayern und Oberpfalz), der sich geradezu als "Verein der schwarzen Münze" bezeichnete. Die Prägung der Schwarzpfennige hielt sich in diesem Raum bis ins 17. Jh. In Österreich wurden von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jh. Schwarzpfennige geprägt. Bei der Bevölkerung waren die schwarzen Münzen natürlich unbeliebt und wurden mit Bezeichnungen wie z. B. Möhrchen verspottet.
&&Schweden&& (schwedisch: Konungariket Sverige; deutsch: Königreich Schweden) ist eine Monarchie in Nordeuropa. »Schweden« grenzt im Südwesten an das Skagerrak (Nordsee), das Kattegat (Ostsee) und den Sund, im Süden und Osten an die offene Ostsee und den Bottnischen Meerbusen, im Nordosten an Finnland und im Westen an Norwegen. Fläche: 449.964 qkm
Einwohner: (1999) 8,892 Mio.
Hauptstadt: Stockholm
Verwaltungsgliederung: 21 Län (Bezirke)
Amtssprache: Schwedisch
Weitere, offizielle (Minderheiten-)Sprachen: Finnisch, Samisch (was eigentlich mehrere stark verschiedene Sprachen sind) und Meänkieli (eine Art altertümliches Finnisch; wird im
Tornedalen gesprochen)
Nationalfeiertag: 6. Juni
Zeitzone: MEZ
Währung: 1 Schwedische Krone (skr) = 100 Öre
Im frühen Mittelalter war das Gebiet des heutigen Schweden von Svear und Goten besiedelt, wobei die Goten während der Zeit der Völkerwanderung in den Mittelmeerraum zogen. Es gab schon recht früh Handelsbeziehungen zum Römischen Reich, wobei die gefundenen Münzen meist aus dem 2. Jh. stammten. Danach gelangten erst wieder im 5. und 6. Jh. römische Münzen nach Schweden, wobei es sich um oströmische Solidi aus Gold handelte. Anfangs des 1. Jh. bis zum Ende des 10. Jh. tauchten große Mengen arabischer, kufischer Silberdirhems auf. Als sich die Handelsbeziehungen der Wikinger mehr vom östlichen in den westlichen Raum verschoben, kam nach 950 bis 1100 verstärkt westliches Geld auf. Angelsächsische Pennies wurden nicht nur im Baltikum und sonstigen Skandinavien, sondern auch in Schweden nachgeprägt. Als Münzstätte gilt Sigtuna und als Münzherr der schwedische König Olof Skötkonung. Die Nachahmungen sind die ersten in Schweden geprägten Münzen. Im Geldverkehr spielten sie aber neben den ausländischen Münzen und dem Hacksilber nur eine geringe Rolle.
Erst um 1140 wurde die Prägung an verschiedenen Orten wieder aufgenommen. Bis 1363 schlug man nur Pennnige. 1364 kam neben den Penningen auch der Örtug hinzu, der bis zum Ende der Prägezeit unter Johann III. 1591 den Drei-Kronen-Schild zeigte. Schon zu Beginn der Kalmarer Union (Vereinigung der drei nordischen Königreiche unter Margaretha von Dänemark) im Jahre 1389 mußten die Schweden hohe Steuern für die dänischen Kriege zahlen und 1434 erhoben sich die Bauern, die 1439 den dänischen König Erich von Pommern absetzten. Danach kamen zwar noch dänische Könige auf den Thron, führte dieser Aufstand letztendlich zur Auflösung der Union. Karl Knutsson Bondes (1448-1470) und die Reichsverweser aus dem Hause der Sture setzten die Unabhängigkeitsbestrebungen fort. Als Dänemark diese Bestrebungen blutig beenden wollte, kam 1523 Gustav Eriksson Wasa auf den Thron. Er führte 1522 die Öre, 1536 die Mark und 1534 den Taler ein.
Mit der Einführung von Kupfergeld im Jahre 1624 wollte König Gustav II. Adolf auf dem Weltmarkt den Kupferpreis hochhalten, da Schweden zu dieser Zeit zwei Drittel des europäischen Bedarfs deckte. Dennoch fiel der Kupferpreis und Silbermünzen wurden höherwertiger. Weil man zuwenig Kupfer für die Prägung verbrauchte, begann man ab 1644 große Kupferplatten zu prägen. Hinzu kamen 1715 bis 1719 die ersten Görtzschen Notdaler.
Erst die Münzreform von 1776 brachte eine Besserung im schwedischen Geldverkehr, indem man den Silbermünzfuß festsetzte. Der Rigsdaler wurde in 48 Skilling eingeteilt und diese in 12 Runstycke. 1775 bis 1777 wurden Münzen in doppelter Wertbezeichnung geprägt (1 Riksdaler = 3 Daler S.M.). Die Geldscheine und Scheidemünzen aus Kupfer wurden auf den halben Wert gesetzt. Durch diese Reform konnte allerdings die Bildung von Parallelwährungen nicht verhindert werden, da Schweden seit 1661 als erstes europäisches Land Banknoten verwendete. Es gab diese von der Bank Johan Palmstruch, der Rikets Ständers Bank und dem Riksgäldkontor, das 1789 eröffnet wurde. Als Deutschland zum Goldmünzfuß überging, wurde die Skandinavische Münzunion gegründet, der Dänemark und Schweden 1873 und Norwegen 1875 beitraten. Die Krone ersetzte fortan den Riksdaler und zählte 100 Öre.
Dies ist die Bezeichnung für Prägungen der schwedischen Könige in deren Besitzungen in Deutschland, Polen und im Baltikum. Dazu zählen die Münzen der Städte Tallinn/Reval (1561-1681), Narva (1670-72), Riga (1621-1707), Elbing (1627-35, 1656-60), Thorn (1654-1658) und die Münzen Livlands (1644-1669). Letztere wurden in der Münzstätte in Riga geprägt.
Durch die schwedische Einmischung im Dreißigjährigen Krieg und durch seine Folgen kam es zwischen 1631 und 1635 zu einer ganzen Reihe von schwedischen Münzprägungen in den deutschen Städten Augsburg, Erfurt, Fürth, Mainz, Nürnberg, Osnabrück und Würzburg. Hinzu kommen die Münzprägungen aus der königlich-schwedischen Münzstätte in Stralsund (auch Wolgast und Stettin) für das schwedische Herzogtum Pommern (1633-1814), von Wismar (1648-1803), Bremen-Verden und Stade (1648-1719).
Die schwedischen Besitzungsmünzen sind nach den regionalen Münzfüßen der besetzten Gebiete ausgeprägt und unterscheiden sich stilistisch von den Münzen Schwedens. In der Mehrzahl handelt es sich um 1/24-Taler (Dreipölker) und Solidi (Schillinge). Letztere wurden in der Fälscherwerkstatt der Burg Suczava in großen Mengen gefälscht (Suczava-Fälschungen).
Die "Schwedische Krone" (ISO-4217-Code: SEK; Abkürzung: Skr) ist die Währung von Schweden. Sie ist frei konvertierbar. Die Krone wurde 1873 eingeführt und war damals sowohl in Schweden als auch Dänemark, Norwegen und dem heutigen Island gültig. Die selbstständige schwedische Variante gibt es seit 1924. Im Laufe der Geschichte und abhängig von der jeweiligen wirtschaftlichen Lage wurde die schwedische Währung sowohl an den Gold-, Silber- und Papierstandard als auch an das Britische Pfund und den US-Dollar angebunden, um ein stabiles Preisniveau zu schaffen. Die Münzen und Banknoten werden von der Schwedischen Reichsbank (schwedisch: Sveriges Riksbank) ausgegeben. Münzen gibt es zu 1, 2, 5 und 10 Kronen und Banknoten zu 20, 50, 100, 500 und 1.000 Kronen.
Die "Schwedische Reichsbank" (schwedisch: Sveriges Riksbank) ist die Zentralbank von Schweden. Sie ist eine Behörde des schwedischen Reichstags. Die Schwedische Reichsbank wird von einer Direktion geleitet, die aus sechs Mitgliedern besteht. Die Direktionsmitglieder werden vom Reichsbankausschuß für sechs Jahre gewählt, wobei jährlich ein Mitglied gewählt wird. Die elf Mitglieder des Reichsbankausschusses werden vom Reichstag gewählt, wobei die Zusammensetzung des Ausschusses die politische Zusammensetzung des Reichstags widerspiegelt.
Die Schwedische Reichsbank hat die alleinige Verantwortung für die schwedische Geldpolitik, aber nicht für die Währungspolitik. Die allgemeinen Richtlinien für die Währungspolitik werden von der Regierung getroffen, die Reichsbank ist aber für deren Umsetzung verantwortlich. Die Reichsbank hat auch das Monopol auf die Emission von Banknoten und Münzen. In der Durchführung ihrer Aufgaben ist die Reichsbank selbständig und darf keine Weisungen entgegennehmen.
Die Schwedische Reichsbank ist die älteste noch existierende Zentralbank der Welt. Sie entstand durch die Übernahme der 1656 von Johan Palmstruch gegründeten Palmstruck-Bank oder Stockholms Banco. Die Bank von Palmstruch bekam 1656 das Recht, Banknoten herauszugeben. Auf Grund einer Überemission ab 1661 ging die Bank 1668 in Konkurs und wurde vom schwedischen Reichstag übernommen, um das Vertrauen in das Bankwesen wieder herzustellen. Die Herausgabe von Banknoten wurde erst 1701 vorsichtig wieder aufgenommen. Im 19. Jh. wurde auch Privatbanken erlaubt, Banknoten herauszugeben, die aber gegen Reichsbankscheine einlösbar waren. 1897 bekam die Reichsbank das Monopol auf die Emission von Banknoten und von 1904 an galten nur mehr die Banknoten der Reichsbank als Zahlungsmittel. Damit übernahm die Reichsbank auch die Kontrolle über die Geldpolitik in Schweden.
Das Silbersulfid (Ag2S) ist eine Salzverbindung des Silbers, die meist durch den Schwefelwasserstoff-Gehalt in der Luft entsteht und sich als bläulich-schwarzer Belag auf Münzen niederschlägt. Die Schwefelsilber-Beläge treten vor allem in Städten mit hohem Schwefeldioxid-Gehalt in der Luft auf oder in Wohnungen, die mit Kohleöfen beheizt sind. Die Reaktion verstärkt sich, wenn die Münzen starken Licht- und Temperaturschwankungen ausgesetzt sind (photochemische Reaktion). Vielen Sammlern moderner Münzen, die eine silberglänzende Oberfläche ihrer Stücke bevorzugen, mögen das Auftreten von "Schwefelsilber" auf ihren Münzen nicht. Die Beläge lassen sich zwar im Tauchbad oder durch Abwaschen mit einer Salmiaklösung leicht entfernen, treten aber auf den empfindlicheren frisch gereinigten Silberoberflächen bald wieder auf. Langsam gewachsene Schwefelsilber-Beläge bilden eine Silberpatina, die bei Sammlern älterer Münzen beliebt ist und nicht entfernt werden sollte.
Dies ist die Bezeichnung für eine Rupie, die 1911 unter König Georg V. (1910-1936) in Britisch-Indien geprägt wurde. Die Bezeichnung geht auf den mißglückten Stempelschnitt des Elefanten (vom Elefantenorden) zurück. Die Darstellung des Tiers mit verkürztem Rüssel und kurzen Beinen wurde von der Bevölkerung als Schwein gedeutet, das in Indien als "unrein" angesehen wird. Nachdem etwa 700.000 Stück in den Umlauf gelangt waren, kam es zu Protesten. Die britische Kolonialregierung sah sich zur Verrufung der "Schweine-Typ-Variante" veranlaßt, obwohl die Münzstätten in Bombay und Kalkutta bereits etwa 9,6 Mio. Stück geprägt hatten. Sie wurden mit dem Großteil der bereits ausgegebenen Stücke eingeschmolzen und durch eine Emission ersetzt, die eindeutig einen Elefanten zeigt.
Das "Schweineschnauzengeld" ist ein Typ des sog. Tok money. Es zeichnet sich durch eine vergleichsweise höherwertige Legierung aus Silber aus. Auch hier ist die Oberseite hoch aufgewölbt.
Schweinfurt ist eine Stadt in Unterfranken. Vom 12. Jh. bis 1802 war die Stadt eine freie Reichsstadt. Im Mittelalter gab es dort auch eine Münzstätte.
Als "Schweißpatina" bezeichnet man die häßliche Oberfläche auf Münzen, die glatt und fettig wirkt und besonders bei Münzen auftritt, die längere Zeit als Schmuck auf der Haut oder auch auf Textilien getragen wurden (wie z. B. Amulettmünzen). Münzen mit "Schweißpatina" wirken selbst dann noch unansehnlich, wenn das Relief noch gut erhalten ist. Sie sollten nur Eingang in Sammlungen finden, wenn es sich um seltene Stücke oder numismatisch besonders bedeutsame Objekte handelt. Die "Schweißpatina" wirkt sich meistens als wertmindernd auf die betreffenden Stücke aus.
Die &&Schweiz&& (französisch: Suisse, italienisch: Svizzera, bündnerromanisch: Svizzra, amtliche Namen: Schweizerische Eidgenossenschaft, Confédération Suisse, Confederazione Svizzera, lateinisch; Confoederatio Helvetica) ist ein Bundesstaat in Mitteleuropa. Das Land grenzt im Westen an Frankreich, im Norden an Deutschland, im Osten an Liechtenstein und Österreich und im Süden an Italien. Fläche: 41.285 qkm
Einwohner: 7.164.000
Bevölkerungsdichte: 124.412 Einwohner/qkm
Hauptstadt: Bern
Staatsform: Parlamentarischer Bundesstaat, seit 1848 unabhängig, de facto aber schon seit dem 22.09.1499 (Basler Friede), anerkannt 24.10.1648 (Westfälischer Friede)
Verwaltungsgliederung: 20 Vollkantone, 6 Halbkantone
Amtssprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch
Nationalfeiertag: 1. August
Währung: 1 Schweizer Franken (SFr.) = 100 Rappen (Rp) / Centimes (c)
Die Gründung der Schweiz geht auf den Bund der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden zurück. 1798 umfaßte der Bund dreizehn souveräne Orte, die von 1798 bis 1803 durch die französischen Eroberer in einen Einheitsstaat gezwungen wurden und danach wieder einen Staatenbund bildeten. Am 12.08.1848 gab es eine neue Bundesverfassung, die zur heutigen Form der Eidgenossenschaft führte. die meisten schweizerischen Kantone, Städte und Bistümer hatten bis zu dieser Zeit eigene Münzen geprägt, so daß es ein großer Wirrwarr gab. Mit der neuen Bundesverfassung wurde auch das Münzwesen vereinheitlicht. Es galt fortan 1 Franken zu 100 Rappen. Anfangs wurde der Bedarf an Münzen durch die Münzstätten in Paris und Straßburg gedeckt, wo 5, 2, 1 und 1/2 Franken in Silber, 20, 10 und 5 Rappen in Billon sowie 2 und 1 Rappen in Bronze geprägt wurden.
Die Einführung des neuen Geldes erfolgte schrittweise nach Kantonen, wobei man am 01.08.1851 in der Westschweiz begann und ein Jahr später die beiden letzten Kantone Graubünden und Tessin versorgte. Betreffend Gewicht, Gehalt und Form hatte sich die Schweiz 1865 der Lateinischen Münzunion angeschlossen, die am 10.01.1927 ihre Wirkung verlor. Der Münzumlauf in der Schweiz war sehr international, da z. B. 1898 63 Prozent der 5-Franken-Stücke aus Italien, 24 Prozent aus Frankreich, 9 Prozent aus Belgien, 1 Prozent aus Griechenland und nur 3 Prozent aus der Schweiz selbst stammten. Erst ab 1927 waren ausschließlich eigene Münzen zugelassen. 1931 gab es ein neues Münzgesetz, das das 5-Franken-Stück von 37 auf 31 mm verkleinerte und das Gewicht von 25 auf 15 g. 1936 wurde der schweizerische Franken um 30 Prozent abgewertet und es gab die ersten Gedenkmünzen.
Der Medaillen- und Münzkünstler Jacob Stamper schuf die als "Schweizer Bundestaler" bekannte Schaumünze, die auf der Vorderseite die Schilde der dreizehn Kantone und der sieben ihnen zugewandten Orte zeigt und auf der Rückseite den Rütlischwur darstellt.
Das "Schwert" ist eine Hieb- und Stichwaffe mit gerader oder gebogener, ein- oder zweischneidiger Klinge, Griff und, je nach Epoche und Herkunftsland, Parierstange und Knauf. Das Wort "Schwert" ist aus dem althochdeutschen Wort "swert" oder auch "swerd" entstanden. Der Ursprung dieses altgermanischen Substantivs ist jedoch unbekannt. Es wird häufig auch auf Münzen abgebildet.
Dies ist die Bezeichnung für einen Meißner Groschen, welcher 1457-1464 unter Kurfürst Friedrich II., dem Sanftmütigen geprägt wurde und in der Umschrift einen Schild mit gekreuzten Kurschwertern zeigt. Halbstücke zu 6 Pfennigen bzw. 12 Hellern wurden auch noch nach 1464 geprägt.
Durch das Zusammenziehen des Metalls beim Erkalten entsteht eine Differenz zwischen den ursprünglichen Maßen des Modells und dem gegossenen (erkalteten) Stück, die als "Schwundmaß" bezeichnet wird. In welchem Umfang sich das Schwundmaß bewegt, hängt von dem Schmelzpunkt des Metalls ab (im Durchschnitt etwa 1 1/2 Prozent). Wenn Stücke in einem genau festgelegten Maß gewünscht werden (Maßanfertigungen), so muß das Modell um das "Schwundmaß" größer angefertigt werden.
Die Schwyz zählt zu den drei schweizerischen Urkantonen. Um 1622 wurde dort eine eigene Münzstätte errichtet, wobei Münzpächter bis 1624 zahlreiche Batzen fertigten. Von 1623 bis 1656 gab es sporadisch auch Dicken und 1653 die einzigste Talermünze. 1730 wurde in Bäch am Zürichsee eine Münzstätte eröffnet, die 20-Kreuzer-Stücke prägte. Da es aus Zürich Reklamationen gab, wurde sie nach kurzer Zeit wieder geschlossen. Erst 1776 wurden wieder Münzen geprägt. Das letzte Prägejahr war 1846.
Irische Bezeichnung für Schilling. Südirland wurde 1922 Freistaat mit Dominionstatus (Irischer Freistaat) und nach Inkrafttreten der Verfassung am 29.12.1937 unabhängige Republik. Der irische "Scilling" wurde seit 1928 im Gewicht von 5,6552 g ausgegeben und zeigt auf der Vorderseite die irische Harfe und auf der Rückseite einen Stier. Das gleichzeitig geprägte Doppelstück im Gewicht von 11,3104 g (rückseitig: Atlantischer Lachs) wird landessprachlich als "Flóirín" bezeichnet. Beide Stücke wurden bis 1942/43 in 750er Silber und nach dem 2. Weltkrieg (erstmals 1951) in Kupfer-Nickel geprägt und behielten ihre Münzbilder bis zu zum Prägeende 1968 bei. Wie beim englischen Shilling war das Ende des "Scilling" durch die Umstellung auf die Dezimalwährung im Jahre 1972 bedingt. Es galten 100 Nua Pingin bzw. New Pence = 1 Irisches Pfund bzw. 1 Pfund Sterling. Die Währungsparität 1 Irisches Pfund = 1 Pfund Sterling galt noch bis zum 30.03.1979.
"Scripulum" (auch: "Scrupulum"; deutsch: "Steinchen") ist die lateinische Bezeichnung eines kleinen und beliebten römischen Gewichts zu 1/288 des römischen Pfunds (Libra) bzw. 1/24 Uncia, umgerechnet 1,137 g. Der Sesterz, die kleinste Silbermünze zur Zeit der Römischen Republik, wurde um 211/210 v.Chr. im Gewicht des Scripulums ausgeprägt.
"Scudo" ist die vom italienischen Wort "Schild" abgeleitete Bezeichnung, die zunächst allgemein jede italienische Münze aus Gold oder Silber bezeichnete, die einen heraldischen Wappenschild zeigte.
Der goldene "Scudo" (Scudo d'oro) war weniger bedeutend und wurde zwischen 1350 und 1800 (vor allem im 16. und 17. Jh.) von einigen Münzständen in Italien geprägt. Die "Scudi d'oro" waren vor allem in Form von Vielfachstücken als prachtvolle Schaumünzen beliebt, wie sie z. B. Francesco I. d'Este (1629-1658) zwischen 1631 und 1633 (Vielfache bis 24 Scudi d'oro) prägen ließ. Auch die Könige von Savoyen und Sardinien, Vittorio Amadeo I. (1630-1637) und Carlo Emanuele II. (1638-1675) gaben prächtig Scudi d'oro aus. Vittorio Amadeo I. ließ zwischen 1633 und 1636 (Vielfache bis 30 Scudi), Carlo Emanuele II. zwischen 1639 und 1671 (bis 40 Scudi) diese Stücke prägen.
Der silberne Scudo (Scudo d'argento) entwickelte sich im Laufe des 16. Jh. zur Großsilbermünze in ganz Italien. U.a. wurden "Scudi d'argenti" in Ancona, Bergamo, Bologna, Florenz, Genua, Lucca, Mantua, Mailand, Modena, Turin und Venedig geschlagen.
Bekannte Scudo-Typen sind der seit 1596 in Genua geprägte Scudo stretto (gekröntes Tor/Kreuz mit Sternen in den Winkeln), dem der Typ Madonnina folgte. Der venezianische Haupttyp Scudo della croce (Blumenkreuz/Löwenwappen) wurde bis herunter zum Achtelstück und bis zum Ende der Republikzeit geprägt. Die Reihe der päpstlichen Silber-Scudi erstreckt sich von der Mitte des 16. Jh. über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahrhunderten.
Der venezianische "Scudo della croce" (mit Blumenkreuz/Löwenwappen) war ein Typ des italienischen Scudo und wurde bis herunter zum Achtelstück bis zum Ende der Republikzeit geprägt.
Lateinisch für "hat gestochen" bei einem Stecherzeichen. Dies weist auf den Künstler hin, der das Stück entwarf und modellierte, nicht aber den Stempel schnitt.
Die "Seated Liberty" ist ein Haupttyp der Darstellung der Liberty, der die Personifikation der Freiheit sitzend zeigt. Der Entwurf geht auf Christian Gobrecht zurück. Der Typ "Seated Liberty" ist auf mehreren US-amerikanischen Silbermünzen des 19. Jh. zu sehen. Die zwischen 1836 und 1891 geprägten Half Dimes (1837-1873), Dimes (1837-1891), 20-Cent-Stücke (1875-1878), Quarter Dollars (1838-1891), Half Dollars (1839-1891) und Dollars (1836-1873) zeigen die sitzende Freiheitsgöttin.
Dies ist die Bezeichnung eines seltenen Typs des Guldens der Reichsstadt Nürnberg, der auf der Rückseite den hl. Sebaldus als stehende Figur mit Kirchenmodell darstellt. Die Sebalduskirche in Nürnberg beherbergte bis zur Reformationszeit die Reliquien des Stadtpatrons, dem Peter Vischer zwischen 1508 und 1519 ein kunstvolles Grabmal schuf. Die "Sebaldusgoldgulden" wurden bereits 1429 und von 1623 bis 1646 geprägt. Die frühen Goldstücke zeigen auf der Vorderseite das Wappen im Dreipaß, die späteren einen Adler mit dem Zeichen "N" (für Nürnberg) auf der Brust. Sie wurden nach dem Fuß der Stadtwährung geprägt, den der Fränkische Münzverein von 1407 festgelegt hatte (ca. 924/1000 fein) und waren damit feiner als der zur gleichen Zeit in Nürnberg häufiger geprägte Laurentiusgoldgulden.
Hierbei handelt es sich um eine Talermünze des Fürsten Johann Aloys I. zu Öttingen-Wallerstein-Spielberg (1737-1780) von 1759 mit der Darstellung des Martyriums des heiligen Sebaldus, der nach der Legende von Pfeilen durchbohrt wurde. Die Rückseite zeigt den Patron der Schützen und Schutzheiligen gegen die Pest auf einer Wolke von mehreren Pfeilen durchbohrt vor einem Baumstumpf. Die Vorderseite zeigt den Wappenschild von zwei Bracken (Wappentier der Öttinger) gehalten. Darunter ist die Wertigkeit "X/EINE FEINE/MARCK" ("10 Sebastianstaler sollten aus der Gewichtsmark geschlagen werden") in einer Kartusche angegeben, die die Jahresangabe 1759 teilt. Es gibt auch typengleiche "Sebastiansgulden" zu 60 Kreuzern, die sich durch die Angabe "XX/EINE FEINE/MARCK" als Halbstücke des "Sebastianstalers" ausweisen. Sebastianstaler und -gulden zählen zu den letzten Prägungen des Geschlechts der Öttinger, die ihre Besitzungen (zwischen Donau und Main, Kerngebiet im Nördlinger Ries) zeitweise zum größten weltlichen Herrschaftsgebiet in Ostschwaben ausdehnen konnten.
Hierbei handelt es sich um ein römisches Pontifikalgerät, ein einschneidiges Opfermesser, mit dem der Priester die Stirnhaare des Opfertiers abschnitt.
Der "Sechsbätzner" zu 24 Kreuzern (6 Batzen) wurde seit dem beginnenden 17. Jh. im österreichischen und süddeutschen Raum geprägt. In der Kipper- und Wipperzeit (1619-1623) wurden sie in großen Mengen weit unter ihrem Nominalwert geprägt. Neben den Dreibätznern und den mitteldeutschen Schreckenbergern waren die verschlechterten Sechsbätzner die typischen Kippermünzen.
Dies ist die volkstümliche Bezeichnung für eine Reihe von Münzen, die das Sechsfache einer kleinen Münzeinheit darstellen, wie Sechspfennig-Stücke, Sechsbätzner und Sechsgröscher und Sechskreuzer. Letzterer wurde als Halbstück des Pfundners (zuerst auch Halbpfundner, später "Sechser" genannt) im Wert von 6 Kreuzern etwa zeitgleich mit dem Ganzstück um 1483 in Tirol unter Erzherzog Sigismund im Raugewicht von 3,19 g (Feingewicht ca. 2,99 g) eingeführt. Unter dessen Nachfolger (seit 1490) als Landesfürst von Tirol, dem späteren Kaiser Maximilian I. (1508-1519) erlangte der "Sechser" im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jh. eine große Bedeutung für den Zahlungsverkehr.
Hierbei handelt es sich um eine polnisch-preußische Silbermünze, polnisch als Szostak bezeichnet. König Sigismund I. führte sie im Jahr 1526 im Gewicht von ca. 5,3 g (868/1000 fein) ein. Unter König Sigismund III. (1587-1632) verschlechterten sich die "Sechsgröscher", im Laufe des 17. und 18. Jh. wurden sie u.a. auch in Königsberg geprägt. Die letzten Dreigröscher um 1764/5 waren Billonmünzen im Gewicht von etwa 3,1 g (ca. 333/1000 fein).
Der "Sechsling" (niederdeutsch: Sösling oder Sesling) galt 6 Pfennige oder 1/2 Schilling und wurde seit dem beginnenden 15. Jh. als Billonmünze in Lübeck, Hamburg, Mecklenburg und Holstein geschlagen. Nach dem Hamburger Vertrag von 1622 gingen westlich der Elbe nach wie vor 64 Sechslinge auf einen Reichstaler, in den ostelbischen Gebieten entsprachen 96 Sechslinge dem Reichstaler. Die letzten "Sechslinge" prägte Hamburg 1855.
Dies ist die Bezeichnung für das Tagegeld, das in Bern an Ostern dem Wahlkollegium ausgezahlt wurde, das die oberste Behörde der Stadt wählte. Der Name entstand, weil sich der Wahlausschuß, außer den Mitgliedern des kleinen Rats, auch noch aus 16 gewählten Mitgliedern des großen Rats zusammensetzte, urkundlich erstmals 1485 erwähnt. Damals betrug das Tagegeld 4 Berner Plapparte (5 Schillinge), später 2 Batzen (5 1/2 Schillinge), einen Dicken und einen Doppeldicken. Im Jahr 1666 kam erstmals der eigens geschaffene Sechzehnertaler zur Ausprägung. Das Münzbild zeigt meist das Berner Wappen (Bär) und zwei Arme mit Schwertern in den Händen.
Im Jahr 1666 kam erstmals der eigens geschaffene "Sechzehnertaler" zur Ausprägung, der in der Tradition des Sechzehnerpfennigs stand. Das Münzbild zeigt meist das Berner Wappen (Bär) und zwei Arme mit Schwertern in den Händen.
Der "Sechzehnteltaler" ist eine Münze, die den Wert des sechzehnten Teiles eines ganzen Talers besitzt. Als Beispiel sei hier der nach 1623 ausgebrachte Sechzehnteltaler des Wendischen Münzvereins genannt.
Als "Securis" wurde in Rom das Liktorenbeil bezeichnet, mit dem zur Zeit der Römischen Republik die Strafe der Enthauptung vollzogen wurde. Zur römischen Kaiserzeit trat das Schwert an dessen Stelle. Daneben gab es auch noch das Pontifikalgerät, ein einschneidiges Opferbeil, das zum Töten der geopferten Tiere diente.
Die Securitas gilt als römische Personifikation der Sicherheit des römischen Volkes. Sie wurde auf Münzen der römischen Kaiserzeit vor allem mit den Attributen Stab, Lanze, Füllhorn und Palmzweig dargestellt. Als sitzende Figur stützt sie meist den Kopf mit dem Arm ab. Als stehende Figur ist sie oft an eine Säule angelehnt dargestellt.
"Sedisvakanzmünzen" wurden von bestimmten Verwaltern in der Interrimszeit zwischen dem Tod eines geistlichen Münzherren und der Wahl eines neuen Amtsinhabers geprägt. Im Vatikan wurde die zeitlich begrenzte Prägeberechtigung in der Regel durch die Kardinalkämmerer, in Deutschland durch die Stifts- und Domkapitulare wahrgenommen. Sedisvakanzmünzen sind oft an der Beschriftung "SEDE VACANTE" oder ähnlichen Hinweisen zu erkennen. Sie wurden nur selten aus einem finanziellen Bedürfnis heraus geprägt, sondern stellten für die Prägeberechtigten eine oft willkommene Gelegenheit dar, ihre temporäre Souveränität und Bedeutung auszudrücken. Die Münzen sind deshalb oft besonders dekorativ gestaltet und sorgfältig gearbeitet.
Die bekanntesten "Sedisvakanzmünzen" sind die des Kirchenstaates bzw. des Vatikans, die von vielen Sammlern weltweit sehr begehrt sind.
Bei den deutschen Sedisvakanzmünzen handelte es sich meist um Taler, deren Teilstücke und Vielfachstücke. Ihre Münzbilder zeigen oft Stiftsheilige, andere religiöse Darstellungen, Ansichten von Kirchengebäuden oder Wappen. Wenn Art und Umfang der Prägung von Stiften oder Abteien die Ausgabe von regulären Sedisvakanzmünzen als nicht sinnvoll erscheinen ließen, wurden Schaumünzen und Medaillen geschlagen (vor allem im 18. Jh.). Mit der Säkularisation geistlicher Güter verloren die letzten Fürstbischöfe im beginnenden 19. Jh. das Münzrecht (Reichsdeputationshauptschluß).
Eine der letzten deutschen Sedisvakanzprägungen stellen Taler (Speciestaler, 2/3- und 1/3-Reichstaler) von 1801 des Hochstiftes Münster dar, die auf den RückseitenKarl den Großen mit Schwert und Reichsapfel zeigen. Die vorläufig letzten Sedisvakanzmünzen des Vatikans erschienen 1978, als es - auf Grund der kurzen Amtszeit von Papst Johannes Pauls I. (26.8.1978-18.9.1978) - zu zwei Sedisvakanzprägungen durch Kardinal Jean Villot kam: Die 500-Lire-Stücke zeigen auf den Rückseiten die Taube des Heiligen Geistes und auf den Vorderseiten das Wappen des Kardinals und die römische Jahreszahl. Die Münzen der Sedisvakanz II sind mit dem Zusatz "SEPTEMBER" versehen.
Nicolas Seeländer (geb. ca. 1683 in Erfurt; gest. ???) war Medailleur und Kupferstecher. Im Jahre 1716 kam er auf Bitten von Leibniz als Kupferstecher an die kurhannoversche Bibliothek. Dort illustrierte er das Werk von Leibniz über die Geschichte der Welfen (Origines Guelficae) und stach 151 Kupfertafeln der Welfenmünzen des Abtes Molan, dessen Münzen die Grundlage der von dem NumismatikerEduard Fiala beschriebenen Sammlung der Könige von Hannover bildete. Numismatische Berühmtheit erlangte Seeländer als Fälscher durch sein 1743 veröffentlichtes Werk "Zehen Schriften von Teutschen Münzen mittlerer Zeiten". Diese Schriften auf dem noch jungen Gebiet der Brakteatenforschung enthielten eine Reihe von Zeichnungen von Brakteaten, die hundert Jahre später als falsche Brakteaten enttarnt wurden. Ungeklärt ist dabei, ob es sich um beabsichtigte oder unbeabsichtigte Irrtümer des Autodidakten handelt. Jedenfalls ging Seeländer durch die nach diesen Zeichnungen gefertigten falschen Brakteaten, die er auch verkaufte, als "Münzfälscher" in die Geschichte der Numismatik ein.
Segovia war königlich-spanische Münzstätte seit dem Jahr 1497. 1586 erhielt sie auf Veranlassung Phillips II. die ersten mechanischen Einrichtungen. Die von dort stammenden Prägungen nennt man Monedas de molino. Die Maschinen und Arbeiter kamen damals aus Augsburg. Das Münzzeichen von Segovia war ein Aquädukt.
Französisch für "Schlagschatz" (englisch: Seignorage, italienisch: Signoraggio, den Gewinnanspruches der Münzherren an der Prägung. Der "Seigneuriage" sank in Frankreich zu Gunsten einer höheren Besteuerung seit der unter König Franz (François) I. 1540 durchgeführten Münzreform zur Bedeutungslosigkeit herab. In Mailand schaffte das Edikt des Galeazzo Maria Sforza schon 1474 den Schlagschatz ab. Anders verfuhr König Heinrich (Henry) VIII. von England, der zwischen 1544 und 1547 den Feingehalt der Goldmünzen bei gleichem Nominalwert um drei Karat (von 958 auf 833 Promille) verringerte. Bei den Silberprägungen war der Gewinn durch die Verringerung des Silbergehaltes noch beträchtlicher und vergrößerte den königlichen Schlagschatz erheblich.
Beim "Seiseno" handelt es sich um eine kleine Kupfermünze zu 6 Dineros, die von den aufständischen Katalanen, dem spanischen König Philipp IV. und französischen Königen (Ludwig XIII. und XIV.), zwischen 1640 und 1652 ausgegeben wurden. Ursprünglich wurden schon spätmittelalterliche katalanische Silbermünzen zu 6 Dineros, die als Teilstücke des Croat ausgeprägt wurden, als "Seisenos" bezeichnet.
Zusammenfassende Bezeichnung für Arbeitsgemeinschaften oder sonstige Unterorganisationen eines Verbandes. Früher auch übliche Bezeichnung für die örtliche Organisation eines großen Vereins oder Verbands.
Die Seldschuken (1040–1194) waren eine türkische Fürstendynastie, die das Reich der Großseldschuken begründete, das sich über Mittelasien, den Iran, Irak, Syrien, Anatolien und Teile der arabischen Halbinsel erstreckte. Einige Seldschuken-Fürsten beherrschten das gesamte Großseldschukenreich, andere Teilgebiete wie Kerman und Syrien (bis zum Anfang des 12. Jh.) oder Anatolien (Sultanat von Rum bis zum Anfang des 14. Jh.). Die Seldschuken waren sunnitische Muslime und leiteten mit ihrem Sieg in der Schlacht von Manzikert im Jahr 1071 die türkische Landnahme Anatoliens ein.
Selene ist die griechische Mondgöttin, deren Büste oder Kopfbild auf griechischen Geprägen meist zusammen mit einer Mondsichel dargestellt ist. Ihre römische Entsprechung ist Luna.
Das &&Seleukidenreich&& (305–129 v.Chr.) gehörte zu den Diadochenstaaten, die sich nach dem Tod Alexanders des Großen gebildet hatten. Während des 3. und 2. Jh. v.Chr. beherrschte das Reich den Vorderen Orient und erstreckte sich in seiner größten Ausdehnung vom europäischen Thrakien bis zum Industal auf dem Territorium der heutigen Staaten Türkei, Syrien, Libanon, Irak, Kuwait, Iran, Afghanistan, Armenien, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Israel und Palästina.
Nach dem Tod Alexanders kam es zu den so genannten Diadochenkriegen. In diesen setzte sich im Osten ein Weggefährte Alexanders, Seleukos I. durch. Der Iran war während des Hellenismus jedoch nur teilweise und unvollständig unter der Kontrolle der Seleukiden. Dies war zum einen der Größe des Raumes, andererseits der geringen Anzahl von Griechen bzw. Makedonen geschuldet, die diese Region kontrollieren mußten. Die Seleukiden auch eine gezielte Urbanisierungspolitik, vor allem in Syrien und Mesopotamien.
Die ersten Zerfallserscheinungen traten mit dem Abfall Baktriens (ca. 256 oder 240 v.Chr.) auf. So beschränkten die Seleukiden ihre Herrschaft auf den westlichen Teil des heutigen Irans sowie auf Mesopotamien, Syrien und Kleinasien. Im Osten traten in dieses Machtvakuum die Parther, die um 240 v. Chr. den Nordosten des Irans in Besitz nahmen. Antiochos III. versuchte noch durch seine berühmte "Anabasis" (deutsch: „Hinaufmarsch“; gemeint ist ein Feldzug in die Oberen Satrapien, der von etwa 212 bis 205/04 v.Chr. dauerte), diese Regionen wieder unter die Oberhoheit der Zentralregierung zu zwingen, musste sich jedoch letztendlich mit einer formalen Oberherrschaft zufrieden geben.
In den nächsten Jahrzehnten (zw. 141–138 v.Chr.) verloren die Seleukiden, bedingt durch interne Auflösungserscheinungen ihres Staates und stärkeres Engagement im Westen gegen das Römische Reich und seine Verbündeten, fast sämtliche östlichen Territorien. Antiochos VII. trat den Parthern noch einmal kraftvoll entgegen, doch fiel er nach ersten Anfangserfolgen im Jahr 129 v.Chr. im Kampf gegen sie. Mit dem darauffolgenden endgültigen Verlust Mesopotamiens ging auch die östliche Residenzstadt der Seleukiden, Seleukeia am Tigris, an die Parther verloren, womit die Seleukiden auf ihre westlichen Randbesitzungen mit dem Zentrum im heutigen Syrien beschränkt wurden.
Die Seleukiden waren eine Diadochendynastie in Vorderasien, die nach dem Gründer des Seleukidenreichs Seleukos I. "Nikator" (geb. 358/354, ermordet 281 v.Chr.) benannt wurde, der einer vornehmen Makedonenfamilie entstammte. Er beteiligte sich am Asienzug Alexanders des Großen und erhielt bei der Aufteilung des Erbes nach dessen Tod die Satrapie Babylon. Von dem Diadochen Antigonos I. vertrieben, floh er 316 v.Chr. zu Ptolemaios I., mit dessen Hilfe er nach 312 v.Chr. nach Babylonien zurückkehren und die vorläufige Hauptstadt Seleukeia (am Tigris) gründen konnte. Zwischen 311 und 304 v.Chr. dehnte sich seine Herrschaft nach Osten bis zum Indus aus. Um 305 v.Chr. nahm er den Königstitel an und begann später den Herrscherkult aufzubauen, nach dem der König als Gott verehrt wurde. Danach wandte er sich nach Westen und gewann 301 v.Chr. Syrien, jedoch ohne Koilesyrien, das (neben Phönizien) zum Zankapfel mit den Ptolemäern wurde.
Der Schwerpunkt des Reiches verlagerte sich seitdem nach Nordsyrien mit der Hautstadt Antiochia (heute Antakya), die Seleukos I. um 300 v.Chr. am Orontes gründete. Im Jahr 298 v.Chr. heiratete er - ohne sich von seiner ersten Frau Apame zu trennen - Stratonike, die Tochter des Antigoniden Demetrios I. "Poliorketes", den Seleukos I. 285 v.Chr. in Gefangenschaft setzte. Nach dessen Tod vermählte er Stratonike 283 v.Chr. mit seinem Sohn und Mitregenten Antiochos I. "Soter". Nach der Eroberung großer Teile West- und Süd-Kleinasiens erreichte das Seleukidenreich seine größte Ausdehnung. Mit Ausnahme Ägyptens, Thrakiens und Makedoniens war der Großteil des Erbes des Alexanderreiches an Seleukos I. gefallen. Beim Versuch Thrakien und Makedonien zu erobern, wurde er von Ptolemaios Keraunos 281 v.Chr. ermordet.
Der Reichsgründer Seleukos ließ zunächst Münzen nach dem Vorbild Alexanders des Großen prägen, die meist Alexander, griechische Götter und Heroen zeigen. Seleukos I. gab eine breit angelegte Reihe von Bronzemünzen heraus. Diese sind in ihrer Vielfalt nur mit den später unter Antiochos IV. (175-164 v.Chr.) und den in der kurzen Regierungszeit unter Alexander I. "Balas" (150-145 v.Chr.) ausgegebenen Münzen vergleichbar.
Eine Besonderheit der Bronzeprägung sind dicke, gezahnte Münzen mit einem sägeähnlichen Rand, die im 2. Jh. v. Chr. ausgebracht wurden. Goldmünzen kommen bei den Seleukiden seltener vor. Die Darstellung eines mit Horn und Zügel versehenen Pferdekopfes zeigen schon silberne Drachmen unter Seleukos I. Das Pferdekopfmotiv ist auch auf Münzen seines Sohnes und Nachfolgers Antiochos I. zu sehen, u.a. als Rückseitendarstellung auf Prägungen, die er zu Ehren seines Vaters ausgab. Die Vorderseiten zeigen das Porträt seines Vorgängers mit einem Horn über dem Ohr als Zeichen seiner Göttlichkeit.
Auffallend oft finden sich seit Antiochos I. Darstellungen des Gottes Apollon (meist unbekleidet mit Pfeil oder Bogen als Attribute) als stehende Figur, auf einem Omphalos (hl. Stein von Delphi) sitzend oder als Kopfbild.
Das Geschlecht der Seleukiden führte seine Abstammung auf Apollon zurück. Unter Antiochos I. erscheint auch zum ersten Mal das eigene Porträt mit Diadem um den Kopf. Schöne Herrscherporträts sind typisch für die Prägung der Seleukiden und wurden als Meisterleistungen der hellenistischen Kunst gewürdigt. Später zeigen einige Porträtdarstellungen König und Königin gemeinschaftlich (u.a. Demetrios I. und Laodike, Kleopatra I. und Antiochos VIII.). Die Münzen der Seleukiden kommen aus verschiedenen Münzstätten, die sich u.a. durch ihre Rückseiten unterscheiden. Die Stücke sind teilweise nach der seleukidischen Ära datiert, die im Jahr 312 v.Chr. begann. Die Münzen der letzten Seleukiden lassen in Gestaltung und Stil nach und sind auch im Feingehalt verringert.
Selge war eine antike Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Pisidien in der heutigen Türkei. Der Überlieferung nach soll Selge nach dem Krieg um Troja durch den Seher Kalchas gegründet und durch Griechen aus Sparta besiedelt worden sein. Auf Münzen ist der Ort seit dem 5. Jh. v.Chr. nachweisbar. Politisch bestanden zu Aspendos gute Beziehungen. Als Alexander der Große durch Kleinasien zog, verbündete sich die Stadt mit ihm. 25 v.Chr. verlor Selge die Selbstständigkeit und wurde in die römische Provinz Galatien eingegliedert. Seine größte Blüte erreichte Selge in der Römischen Kaiserzeit. Im Jahr 339 kam es zu einer erfolglosen Belagerung durch die Goten. In byzantinischer Zeit war Selge Bischofssitz. Die Stadt wurde später in seldschukischer Zeit aufgegeben.
Beim "Seligkeitstaler" handelt es sich um eine beidseitig beschriftete Talermünze, die Herzog Ernst von Sachsen-Gotha (1640-1675) im Jahr 1672 verausgabte. Die Vorderseite zeigt eine elfzeilige und die Rückseite eine zehnzeilige Inschrift.
Allgemeine Bezeichnung für etwas, was nicht häufig vorkommt und deshalb rar, sowie häufig auch recht teuer ist (dänisch: sjaelden, englisch und französisch: rare, sowie englisch: scare, italienisch, portugiesisch und spanisch: raro, niederländisch: zeldzaam).
Der "Semilibralfuß" (vom lateinischen Wort "semi libra" = 1/2 Pfund abgeleitet) ist eine Reduktionsstufe des Aes grave der Römischen Republik. Der As wurde nur noch im (reduzierten) Gewicht eines halben römischen Pfundes (Libra) ausgebracht. Der reduzierte As schwankte im Gewicht etwa zwischen 160 und 132 g. Mit der Verminderung des Gewichts der Asses wurden auch die anderen Wertstufen der römischen Bronzemünzen im Gewicht auf den "Semilibralfuß" (englisch: Semilibral Standard) gebracht. Die Gewichtsverringerung erlaubte die Herstellung der kleinen Werte (Sextans und Uncia) im Prägeverfahren, während die höheren Werte weiterhin im aufwendigeren Gußverfahren hergestellt werden mußten. Der genaue Zeitpunkt der Umstellung auf den Semilibralfuß ist nicht gesichert. In der neueren numismatischen Literatur wird die Einführung des Semilibralfußes meist in die (ausgehenden) 20er Jahre des 3. Jh. v.Chr. datiert. Der Gewichtsstandard hatte nicht lange Bestand, denn bald wurden die Bronzemünzen im Gewicht weiter reduziert.
Mit "Semis" (vom lateinischen Wort "semi as" = 1/2 As abgeleitet) bezeichnet man den halben Wert des römischen As. Bei der Teilung des Duodezimalsystems (1 As = 12 Unciae) der Bronzeprägung in der Zeit der Römischen Republik war der Wert des "Semis" 6 Unciae. Der "Semis" wurde in allen Reduktionsstufen ausgegeben, ursprünglich als gegossene Münze des Aes grave, zuletzt als geprägte Bronzemünzen.
Die Stücke sind meist mit dem Wertzeichen "S" versehen. Sie zeigen auf den Vorderseiten das Kopfbild des Jupiter oder Saturn und auf den Rückseiten die Prora.
Zur Römischen Kaiserzeit wird der Semis unter den KaisernAugustus und Nero als kleine Bronzemünze zu 1/2 As im Durchmesser von 18 bis 19 mm geprägt. Die Vorderseiten zeigen das Porträt des Herrschers und die Rückseiten Altar, Spieltisch und andere Darstellungen sowie im Abschnitt "SC", teilweise auch noch das Wertzeichen "S" im Feld. Der "Semis" der Kaiserzeit wurde aber nur noch vereinzelt ausgebracht und durch den Quadrans ersetzt. Im 4. Jh. n.Chr. wird der Ausdruck "Semissis" gebräuchlich, der sich aber auf das Halbstück des neu geschaffenen goldenen Solidus bezieht und nicht mit dem "Semis" verwechselt werden darf.
Der "Semissis" war das Halbstück des Straßburger Assis. Zum ersten Mal erscheint der Ausdruck "Semissis aureorum" in der Biographie des KaisersAlexander Severus (222-235 n.Chr.) in der Bedeutung "die Hälfte des Aureus" belegt. Seit konstantinischer Zeit wurde die Münzbezeichnung "Semissis" für das Halbstück (1/144 römisches Pfund) des Solidus (1/72 Pfund) gebräuchlich, der unter Kaiser Konstantin I. als Standardgoldmünze des spätrömischen Reichs eingeführt wurde. Die "Semisses" zeigen meist auf den Vorderseiten die Büsten der Kaiser und auf den Rückseiten die geflügelte Victoria, die auf ein Schild ("VOT X...") schreibt. Auch im frühen Byzantinischen Reich wurde das Halbstück des Solidus noch geprägt.
Der Ausdruck "Semissis aureorum" taucht erstmals in der Biographie des KaisersAlexander Severus (222-235 n.Chr.) auf und bedeutet soviel wie "die Hälfte des Aureus", denn der Semissis war ein Halbstück des Solidus.
"Semuncia" (abgeleitet vom lateinischen Wort "semi uncia" = 1/2 Uncia) bezeichnet den Wert einer halben Uncia (1/24 As). Ursprünglich war die "Semuncia" eine kleine und selten gegossene Wertstufe des Aes grave der Römischen Republik. Sie wurde nicht in allen Aes-grave-Reihen zwischen ca. 269 bis 222 v.Chr. gegossen. Ihr typisches Münzbild zeigt die Eichel und das griechische Zeichen für Sigma (auch spiegelverkehrt). Im Zuge der Reduktionen des As wurden die nach 222 v.Chr. erscheinenden Semunciae nicht mehr gegossen, sondern geprägt. Sie zeigen verschiedene Münzbilder, oft auf den Vorderseiten das Kopfbild des Merkur und auf den Rückseiten die Prora. Nach 180 v.Chr. wurden keine Semunciae mehr geprägt.
Der "Sen" ist Teil des japanischen Münzsystems, wobei 1 Yen = 10 Rin = 100 Sen zählt. Mit dem im Jahr 1870 unter Kaiser Mitsuhito (1868-1812) in Japan eingeführten modernen Münzsystem wurde der "Sen" erstmals als Münzeinheit eingeführt. Die einfachen (und halben) "Sen" wurden seit 1873 in Kupfer geprägt. Mehrfachstücke zu 5, 10, 20 und 50 Sen wurden seit 1870/71 zunächst als Silbermünzen ausgemünzt, später nach und nach auch in unedlen Metallen. Schon seit einigen Jahrhunderten wurden auch gegossene Lochmünzen als "Sen" bezeichnet. Der Ausdruck bedeutete im alten Japan"Münze" oder "Geld" schlechthin.
Der &&Senegal&& (französisch: République du Sénégal) ist ein Staat in Westafrika am Atlantik. Senegal liegt im äußersten Westen Afrikas. Es liegt im Übergang der Sahelzone zu den Tropen. Östliches Nachbarland ist Mali. Im Norden grenzt Senegal mit dem Grenzfluß Senegal an Mauretanien und im Süden an Guinea und Guinea-Bissau. Senegal umschließt das ebenfalls am Atlantik liegende Gambia vollständig. Das Land war französische Kolonie, die ab 1944 postalisch zu Französisch-Westafrika gehörte. Am 17.01.1959 wurde es zusammen mit Französisch-Sudan zur Föderation Mali vereinigt, trat aber am 20.08.1960 aus der Föderation wieder aus und wurde dann eigenständige Republik. Amtssprache: Französisch
Hauptstadt: Dakar
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 197.722 qkm
Einwohnerzahl: 11,126 Mio. (2005)
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner pro qkm
Unabhängigkeit von Frankreich: 20.08.1960
Zeitzone: UTC
Währung: CFA-Franc BCEAO
Die "Senkung von Transaktionskosten" gehört zu den Zielen der Währungspolitik. Es gibt zwei Arten von Transaktionskosten, die durch eine währungspolitische Strategie gesenkt werden können. Wirtschaftssubjekte müssen sich weniger gegen Wechselkursschwankungen absichern und sie können ggf. zu geringeren Kosten umtauschen:
- Erreichen einer hohen Wettbewerbsfähigkeit: Während der Nutzen stabiler Wechselkurse in einer Senkung der Inflation besteht, können auch Auf- oder Abwertungen einen Nutzen für die Volkswirtschaft generieren. Wertet eine Währung ab, so macht dies inländische Produkte im Ausland billiger (kompetitive Abwertung). Man spricht in einem solchen Fall von einer höheren Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft.
- Erreichen einer hohen inländischen Kaufkraft: Während eine abwertende Währung ausländische Güter teurer macht, werden diese durch eine Aufwertung billiger, da man sich so zu einem bestehenden Vermögen mehr ausländische Güter kaufen kann. Dies kann u. a. für solche Länder von Bedeutung sein, die wichtige Güter importieren müssen (beispielsweise Rohstoffe oder Investitionsgüter).
Als "Senkverfahren" (auch: Umsenkverfahren) wird ein münztechnischer Vorgang bezeichnet, der zur Herstellung der negativen Matrize dient. Dabei wird die positive Patrize mittels einer hydraulischen Presse mit einem Druck von mehreren hundert Tonnen in einen ungehärteten Stahlpfropfen eingesenkt. Daraufhin kann die somit entstandene negative Matrize (Prägestempel) gehärtet werden.
Als "Sent" wurde die kleinste Münzeinheit der Republik Estland zwischen 1928 und 1940 bezeichnet und seit der Währungsreform am 20.06.1992 bis zur Einführung des Euro am 01.01.2011. Es gelten 100 Senti = 1 Kroon (Krone). Die kleinen Werte wurden von 1 Sent bis 5 Senti wurden zwischen 1929 und 1939 in Bronze, die größeren Werte (10 bis 50 Senti) in Nickel-Messing ausgeprägt. Nach Wiederaufnahme der Prägung der aus dem Staatsverband der Sowjetunion ausgetretenen unabhängigen Republik Estland (1991) wurden Werte zwischen 5 und 50 Senti in Aluminium-Nickel-Bronze ausgeprägt.
Lucius Septimius Severus (geb. 11.04.146 in Leptis Magna; gest. 04.02.211 in Eboracum) war vom 09.04.193 bis zum 04.02.211 römischer Kaiser. Er begründete die Dynastie der Severer und war einer der Kaiser des zweiten Vierkaiserjahres. Geboren wurde er als Sohn des Publius Septimius Geta und der Fulvia Pia. Obwohl er nicht die militärische Laufbahn durchlaufen hatte, wurde er auf Grund der Fürsprache eines seiner Verwandten von Kaiser Marc Aurel in den Senatorenstand erhoben. 170 war er quaestor in Rom, im Jahr darauf in Sardinien, 173/174 legatus proconsulis provinciae Africae, 178 Praetor und schließlich Legat der Legio IV Scythica. Anschließend verbrachte er einige Zeit in Athen. 190 wurde er Suffektkonsul und erhielt im Jahr darauf von Kaiser Commodus den Befehl über die Legionen in der Provinz Pannonien.
Nach der Ermordung von Commodus' Nachfolger Pertinax in Rom am 28.03.193 wurde Severus in Carnuntum am 9. April von den pannonischen Truppen zum Kaiser ausgerufen.
Die Herrschaft des Septimius Severus hat sich trotz mancher Schrecken für Senat und Christen insgesamt stabilisierend auf das Reich ausgewirkt. Er sicherte die Grenzen, die Provinzen und die Wirtschaft profitierten von der Ruhe im Reich. Die Verdrängung von Senatoren aus der Reichsführung war eher eine folgerichtige Maßnahme als eine wirkliche Neuerung. Die Ausschaltung des Senats und die Bevorzugung des Militärs brachte Septimius Severus in der damaligen Geschichtsschreibung einen schlechten Ruf ein.
Der "Serafiner-Orden" ist ein hoher schwedischer Orden, der 1260 durch König Magnus I. Ladulas gegründet wurde. Friedrich I. erneuerte ihn am 28.04.1748 und ließ zu diesem Anlaß die sog. Serafimer-Riksdaler prägen.
Dies ist die Bezeichnung der schwedischen Riksdalers (deutsch: Reichstaler) und deren Viertelstücke mit dem Datum vom 17.04.1748. Sie wurden auf die Erneuerung des schwedischen Serafimer-Ordens durch König Friedrich (Frederick) I. (1720-1751) geprägt. Die Vorderseite zeigt die Büste des Königs und die Rückseite das gekrönte Wappen (drei Kronen auf rundem schraffierten Feld), darum das Ordensband mit Collane und das Datum. Seitdem ist der Orden, der ursprünglich von König Magnus I. Ladulas (1260-1285) gestiftet worden sein soll, bis ins 20. Jh. auf schwedischen Münzen abgebildet.
Serapis (auch: Sarapis) war eine griechisch-ägyptische Gottheit, den der Gründer der hellenistischen Dynastie der Ptolemäer in Ägypten, Ptolemaios I. "Soter" (323-285 v.Chr.), als Reichsgott einführte und der sich über die Grenzen des Ptolemäerreiches im hellenistischen Osten bis weit in die römische Kaiserzeit verbreitete. Der vielgestaltige pantheistische Allgott Serapis ist eine Verschmelzung aus dem altägyptischen Totengott Apis-Osiris (Hauptkultstätte Serapeum bei Memphis) und dem griechisch-hellenistischen Gott der Unterwelt (Zeus-Pluto), dessen Kultstatue von der Handelsstadt Sinope (Paphlagonien) am Schwarzen Meer nach Alexandria (Ägypten) gebracht wurde. Die Vielgestaltigkeit des Gottes zeigt sich vor allem auf römischen Provinzial- und Lokalprägungen im 2. und 3. Jh. n.Chr. im östlichen Mittelmeerraum, besonders im ägyptischen Alexandria. Dort ist er oft bärtig mit Polos und Zepter dargestellt und ähnelt Zeus. Andere Darstellungen zeigen ihn mit Füllhorn, Strahlenkrone usw. im Stil des Sonnengottes (Helios), des römischen Genius oder des Nilgottes dargestellt. Auch mit Isis (Schwester des Osiris) oder Cerberus (Höllenhund des Pluto) ist er dargestellt. Im ausgehenden 3. Jh. ging der Serapiskult zugunsten des aufkommenden Christentums zurück und flackerte nur noch unter Julianus II. "Apostatus" (355-363 n.Chr.) auf, der sich selbst u.a. als "DEO SERAPIDI" bezeichnete und eine Reihe von AE-Bronzen mit Darstellungen von Serapis, Isis (auch zusammen) und Apis ausgab.
&&Serbien&& (serbisch: Srbija) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa und ging aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die offizielle Bezeichnung lautet Republik Serbien (Republika Srbija). Das Land liegt im Zentrum der Balkanhalbinsel und grenzt im Norden an Ungarn, im Osten an Rumänien und Bulgarien, im Süden an Mazedonien und Albanien, im Südwesten an Montenegro und im Westen an Bosnien und Herzegowina (Republika Srpska) und Kroatien. Die längste Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 500 km, die längste Ost-West-Ausdehnung 350 km. Zu Serbien gehört auch die autonome Provinz Vojvodina im Norden. Früher zählte auch der neuerdings selbständige Kosovo im Süden des Landes zu Serbien.
Amtssprache: Serbisch (regional auch einige Minderheitensprachen)
Hauptstadt: Belgrad (serbisch Beograd)
Staatsform: Republik
Fläche: 88.361 qkm
Einwohnerzahl: 9.396.411
Bevölkerungsdichte: 106.34 Einwohner pro qkm
Gründung: 15.02.1835
Nationalfeiertag: 15. Februar
Zeitzone: UTC+1 MEZ UTC+2 MESZ (März - Oktober)
Währung: Serbischer Dinar (RSD) 1 Dinar = 100 Para
Serbien und Montenegro (serbisch: Srbija i Crna Gora), auch genannt "Serbien-Montenegro", war ein Staat in Südosteuropa. Er existierte vom 04.02.2003 bis zum 03.06.2006 und bestand aus den Teilstaaten Serbien und Montenegro. Serbien-Montenegro ging aus dem früheren Bundesstaat (Rest-)Jugoslawien hervor. Es handelte sich um einen Bundesstaat stark staatenbündischer Ausprägung. Dies war begründet einerseits in der kontinuierlichen Auseinanderentwicklung Serbiens und Montenegros während der Zeit der Balkankriege in den 1990er Jahren, andererseits im Wunsch der EU (die die Bildung Serbien-Montenegros forcierte), nicht noch mehr Staaten auf dem Balkan entstehen zu lassen. Rechtsnachfolger ist die Republik Serbien. Amtssprache: Serbisch
Hauptstadt: Belgrad
Staatsform: Republik
Fläche: 102.350 qkm
Einwohnerzahl: 10.829.175 (Juli 2005)
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner pro qkm
Gründung: 27.04.1992 (BR Jugoslawien), 04.09.2003 (Serbien-Montenegro)
Zeitzone: UTC+1
Währung: Serbien Dinar, Montenegro und Kosovo Euro
Die Republik &&Serbische Krajina&& (serbokroatisch: Republika Srpska Krajina, Abkürzung: RSK) war ein international nicht anerkanntes De-Facto-Regime, das in den Jahren 1991 bis 1995 ca. ein Drittel des Gebietes der Republik Kroatien kontrollierte. Die Republika Srpska Krajina stellt kein historisches geographisches Gebiet dar. Am 19.12.1991 wurde dieses Gebiet im Gegenzug zur Unabhängigkeitserklärung Kroatiens als von Kroatien unabhängiger Staat proklamiert. Zur Hauptstadt der Republika Srpska Krajina wurde Knin erklärt. 1992 schlossen sich der RSK auch die zu diesem Zeitpunkt serbisch kontrollierten Gebiete im Osten Slawoniens und der Baranja an. Das Ziel war die Vereinigung dieses Gebietes mit der Republika Srpska (Serbische Republik, heute eine der beiden Entitäten in Bosnien und Herzegowina) und der Bundesrepublik Jugoslawien zu einem gemeinsamen großserbischen Staat. Die kurze Geschichte der Serbenrepublik ist im Zusammenhang mit dem Kroatien-Krieg und den anderen Jugoslawien-Kriegen zu sehen und zu bewerten. Der Großteil des Territoriums der Republika Srpska Krajina wurde 1995 im Zuge der Operation Oluja durch die kroatische Armee erobert. Der restliche Teil des Gebietes in Ostslawonien wurde im Rahmen der UNTAES-Mission friedlich in Kroatien integriert.
Die &&Serbische Republik Bosnien-Herzegowina&& (serbokroatisch: Republika Srpska) ist nach dem Dayton-Vertrag neben der bosniakisch-kroatischen Föderation Bosnien und Herzegowina eine von zwei Entitäten (Teilrepubliken) des Staates Bosnien und Herzegowina. Sie wurde kurz vor Ausbruch des Bosnienkrieges errichtet. Der Sitz der Verwaltung ist seit 1998 Banja Luka. Währung ist der jugoslawische Dinar, ab 1994 der Neue Dinar und seit 1999 1 Mark = 100 Fening.
Der "Serbische Dinar" (ISO-4217-Code: RSD; Abkürzung: Din.) ist die Währung von Serbien. Es gilt 1 Dinar = 100 Para unterteilt, wobei es heutzutage keine gültigen Para-Münzen mehr gibt. Ein "Serbischer Dinar" wurde erstmals vom König Stefan Nemanjic ungefähr im Jahre 1214 eingeführt. Danach prägten serbische Könige und Fürsten bis zum Ende des mittelalterlichen Serbiens 1459 den Dinar. Neben dem Dinar gab es noch eine Unterwährung, den Perper. Der Perper war in der Regel eine Kupfermünzen und der Dinar eine Silbermünze. Eine eigene Münze war im Mittelalter an sich ein wichtiges Symbol der staatlichen Unabhängigkeit. Mit der osmanischen Eroberung wurden dann verschiedene Währungen bis zur Mitte des 19. Jh. verwendet. Die Osmanen betrieben mehrere Münzprägesätten in Serbien, so z. B. in Novo Brdo im Kosovo, Kucajna und in Belgrad.
Im 19. Jh. waren im Fürstentum Serbien an die 43 verschiedenen Währungen in Umlauf (so etwa zehn Währungen in Gold, 28 in Silber und fünf in Kupfer). Mit dieser Vielzahl von Währungen konfrontiert ordnete Fürst Mihailo Obrenovic an, daß eine nationale serbische Währung geprägt werden sollte. Die neuen Münzen aus Kupfer wurden als "Para" benannt und im Wert von 1, 5 und 10 Para ausgegeben. Die Vorderseite trug das Porträt des Fürsten und das Jahr 1868 als Prägung.
1875 wurde schließlich der silberne Dinar (wieder)eingeführt. Der silberne Dinar hatte einen Wert von 100 Para. Geprägt wurden 1875 Silbermünzen zu 50 Para, 1 Dinar und 2 Dinar. Die ersten Goldmünzen wurden im Jahr 1879 im Wert von 20 Dinaren ausgegeben. Mit der Krönung des Fürsten Milan II. Obrenovic zum serbischen König wurde die Prägung von Goldmünzen 1882 neu reguliert, und es kam der Milan d'or (französisch; deutsch: goldener Milan) im Wert von 10 Dinaren bzw. 2 Milan d'or im Wert von 20 Dinaren. Der Milan d'or wurde später wieder aufgegeben und die nationale Währung rein auf den Dinar und die Para festgelegt. Diese blieben als nationale Währungen auch in Jugoslawien erhalten.
Bis 1999 verwendeten beide Teilrepubliken der Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien und Montenegro) den Jugoslawischen Dinar. Dieser wurde in Montenegro 1999 durch die Deutsche Mark und 2002 durch den Euro ersetzt. Im Kosovo wurde wie in Montenegro von 1999 bis Ende 2001 die Deutsche Mark und seit 2002 der Euro verwendet.
Es gibt Münzen zu 1, 2, 5, 10 und 20 Dinar jeweils in verschiedenen Metallen und mit verschiedenen Wappen sowie Staatsbezeichnungen ("Republika Srbija", "SR Jugoslavija"). Die 50-Para-Münze ist seit dem 01.1.2008 kein gesetzliches Zahlungmittel mehr. Die Unterteilung in Para ist somit praktisch bedeutungslos geworden. Seit dem 01.01.2009 sind auch die Münzen zu 1, 2 und 5 Dinar mit der Prägung "Jugoslawien" nicht mehr gültig. Banknoten gibt es zu 10, 20, 50, 100, 200, 500, 1.000 und 5.000 Dinar.
"Serebrnik" ist die alte kirchenslawische Bezeichnung für den "Silberling" (Silbermünze) in den Übersetzungen der Evangelien. Es fiel schwer, die Bezeichnung, einem bestimmten Münztyp zuzuweisen. Die Numismatik ist übereingekommen, diejenigen seltenen altrussischen Silbermünzen als Serebrniki zu bezeichnen, die zur Zeit des Großfürsten von Kiew, Wladimir dem Heiligen (978-1015 n.Chr.) und seinen Söhnen Jaroslaw (bis 1054) und Swatopolk (bis 1016) ausgegeben wurden. Es handelt sich um verschiedene Typen, meist barbarisierte Nachahmungen byzantinischer Vorbild, die im Gewicht sehr schwanken (etwa zwischen 1,7 und 4,7 g). Auf den Vorderseiten ist meist das Bildnis des Großfürsten zu sehen und auf den Rückseiten finden sich unbekannte Zeichen und die Schrift.
Numismatischer Begriff für eine Reihe von Münzen oder Medaillen, die über einen längeren Zeitraum zu einem gemeinsamen Ausgabeanlaß erscheinen (dänisch, italienisch, niederländisch und spanisch: serie, englisch: series, französisch und portugiesisch: série).
Unter dem Begriff "Serienmedaillen" versteht man eine Serie von Medaillen zu einer bestimmten Thematik, wie z. B. über berühmte Künstler, Politiker oder Baudenkmäler, die besonders in jüngster Zeit hergestellt werden. Medaillen einer Serie gab es auch schon früher, wie z. B. die sog. Suiten-Medaillen im 18. und 19. Jh. vor allem in Frankreich. Die einzelnen Stücke einer Serie haben meist einheitliche Größe und Ausführung und sind größtenteils aus Bronze hergestellt. Der Vertrieb von Serienmedaillen zielt auf die bei den Sammlern ausgeprägte Leidenschaft, eine Serie vollständig oder komplett besitzen zu wollen.
Dies ist die Bezeichnung für die am Rand sägeartig gezackt ausgeschnittenen römischen Denare aus der Zeit der Römischen Republik, die im Zeitraum von etwa hundert Jahren seit der Mitte des 2. Jh. v.Chr. hergestellt wurden. Nach Fertigung der Schrötlinge wurden die von den Römern als "nummi serrati" (lateinsch: "serratus", deutsch: "gesägt" bzw. "gezackt") bezeichneten Stücke noch vor der Prägung an den Münzrändern eingeschnitten. Zur Erklärung der arbeitsaufwendigen Herstellung der Serrati wird meist angeführt, die Einschnitte zeigten, daß es sich um Münzen handle, die nicht mit unedlen Metallen gefüttert seien. Diesen Grund gibt der römische Historiker Tacitus in der "Germania" an, um die Vorliebe der Germanen für die "Serrati" zu begründen. Diesem naheliegenden Argument steht die Tatsache gegenüber, daß es auch gefütterte "Serrati" gibt. Abgesehen von wenigen Ausnahmen waren die Typen der Serrati und die normalen Denare nicht identisch. Schon vor den römischen Serrati, etwa um 200 v.Chr., gaben die Karthager gezackt ausgeschnittene Münzen aus Elektron aus. Die dicken Bronzemünzen der Seleukiden im 2. Jh. v.Chr. waren bereits mit gezacktem Rand.
Beim "Sesino" handelt es sich um eine kleine italienische Münze zu 6 Denari oder 1/2 Soldo, die zwischen dem 14. und 18. Jh. in verschiedenen Orten Italiens aus Billon oder Kupfer geprägt wurden. Der "Sesino" lief im 14. Jh. in Genua, Mailand und Perugia um. Auch die Päpste prägten Sesini in Avignon und später in Parma. Die letzten Sesini wurden in den 90er Jahren des 18. Jh. in Mantua und Parma ausgegeben.
Der "Sesterz" (lateinisch: Sestertius, abgeleitet von "semis tertius" = deutsch: Dritthalber = 2 1/2) war eine Münze, die es sowohl zur Zeit der Römischen Republik, als auch zur Römischen Kaiserzeit gab. Der Sesterz wurde ursprünglich als Silbermünze zu 2 1/2 Asse zusammen mit dem Denar (10 Asses) und dem Quinar (5 Asses) um 211 v.Chr. eingeführt.
Die ersten Münzbilder zeigen auf den Vorderseiten das Kopfbild der Roma und die reitenden Dioskuren. Hinter dem Kopf der Roma erscheint die Wertangabe "IIS" (2 Asses und 1 Semis = 2 1/2 Asses). Später war auch das Zeichen "HS" gebräuchlich.
Der "Sesterz" wurde im Gewicht von 1/288 des römischen Pfundes (1,137 g) ausgebracht und entsprach damit genau dem Scripulum. Zwar wurde der silberne Sesterz in der Republikzeit nur sporadisch und in geringem Umfang geprägt, aber die Übereinstimmung mit dem beliebten Scripulum mag dazu geführt haben, daß der Sesterz und nicht der in großem Umfang geprägte Denar zur Rechnungsmünze des Römischen Reiches wurde. Große Summen, Vermögen, Steuern usw. wurden in Sesterzen ausgedrückt. Silberne Sesterze wurden nur noch sporadisch im 1. Jh. mit verschiedenen Darstellungen geprägt (vor allem um 48 bis 44 v.Chr. unter Caesar), allerdings mit veränderter Wertrelation zum As. Mit der Neutarifierung um 130 v.Chr. galt ein Sesterz nun 4 Asses.
Das Wertverhältnis zum Denar veränderte sich nicht, auch nicht als der Sesterz im Rahmen der Neuordnung des Münzwesens unter Augustus um 23 v.Chr. als größte AE-Münze mit dem Gewicht einer Uncia (27 g) eingeführt wurde. Er wurde zunächst aus Aurichalkum (Messing) geprägt, bei sinkendem Gehalt an Zink, später auch aus Kupfer-Bronze.
Die Sesterze der Kaiserzeit zählen zu den beliebtesten Sammelobjekten der antiken römischen Münzen. Dies mag im Zusammenhang stehen mit der Vielgestaltigkeit ihrer Münzbilder und dem großen Durchmesser der Großbronzen, der genug Platz für viele schöne Porträts und vielseitig gestaltete Rückseitendarstellungen bot. Gut erhaltene und seltene Spitzenstücke erzielen immer wieder Höchstpreise und auch häufiger vorkommende Stücke in mittelmäßiger Erhaltung sind allgemein höher bewertet als selbst relativ selten vorkommenden Denare oder Asse.
Als einziger Kaiser ließ Decius (249-251 n.Chr.) Doppelsesterze im Gewicht von 34 bis 38 g schlagen, die die Strahlenkrone (als Symbol der Verdoppelung) tragen. Darstellungen des Kaiserhauptes mit der Strahlenkrone kommen auch auf normalgewichtigen Sesterzen des Rebellen-Kaiser Postumus (259-268 n.Chr.) vor. Seit der Regierungszeit Kaiser Valerians (253-255 n.Chr.) wurden die Sesterzen spärlicher geprägt. Die Inflation der höher bewerteten Antioniane aus Billon machte die Prägung der AE-Münzen unrentabel. Die letzten Sesterze wurden wohl in der Interregnumszeit nach dem Tod Kaiser Aurelians 275 n.Chr. geprägt. Als Rechnungsmünze bestand der Sesterz bis in die Zeit der diokletianischen Reformen im ausgehenden 3. Jh. n.Chr.
Der "Sestino" war eine neapolitanische Münze im Wert von 1/6 Tornese, die im ausgehenden 15. Jh. als Billonmünze eingeführt wurde. Bereits im beginnenden 16. Jh. wurden kupferne Sestini in Neapel geschlagen. Später prägte man kupferne Sestini im Wert von 1/6 Soldo oder 2 Denari in Lombardei-Venetien bis ins 18. Jh. geschlagen.
Das Geschlecht der "Severer" stellte zwischen 193 und 235 v.Chr. die römischen Kaiser. Der erste Severer war der erste aus Nordafrika stammende Kaiser Septimus Severus, der nach der Ermordung des Pertinax 193 n.Chr. von seinen Soldaten zum Kaiser ausgerufen wurde und sich in den folgenden Jahren gegen seine Widersacher (Pescennius Niger im Osten und Clodius Albinus im Westen) durchsetzte. Nach dem Tod Septimius Severus 211 n.Chr. folgten die aus seiner zweiten Ehe mit Julia Domna hervorgegangen Söhne Caracalla und Geta. Noch zehnmonatiger gemeinsamer Regentschaft fiel Geta einem Anschlag seines Bruders Caracalla zum Opfer. Über Geta wurde eine Damnatio memoriae verhängt und sogar Bildnis und Namen auf Münzen getilgt (Erasion) bzw. die Münzen eingeschmolzen.
Caracalla, dessen offizieller Kaisername Marcus Aurelius Antoninus sich auf Münzen findet, errichtete eine Terrorherrschaft. In seine Regierungszeit fiel die Verleihung der Bürgerrechte an alle freien Bürger des Römischen Reiches (Constitutio Antoniniana) und die Einführung des Doppeldenars, der später unter dem Namen Antoninian bekannt wurde. Nach der Ermordung Caracallas und dem Selbstmord seiner politisch einflußreichen Mutter Julia Domna 217 n.Chr. sorgte deren Schwester Julia Maesa dafür, daß die Severer an der Macht blieben. Sie gab Elagabal, den Sohn ihrer Tochter Soaemias als Sohn Caracallas (in Wahrheit sein Neffe) aus und erreichte, daß er 218 v. Chr. inthronisiert wurde. Elagabal (218-222 n.Chr.) erwies sich als religiös besessen, exzentrisch, zügellos und grausam. Nachdem er und seine politisch einflußreiche Mutter 222 n. Chr. ermordet und in den Tiber geworfen worden waren, war die Tyrannei beendet.
Ein Jahr vor Beendigung der Schreckensherrschaft hatte Julia Maesa ihren Enkel Alexianus, ein Sohn ihrer anderen Tochter Julia Mammaea durch Adoption seines Cousins Elagabal als Nachfolger protegiert. Der vierzehnjährige Knabe folgte als Kaiser Alexander Severus (222-235 n.Chr.) auf den Thron. Der letzte Kaiser der Severer-Dynastie stand im Schatten seiner politisch einflußreichen Mutter. Von Senat und Volk akzeptiert, aber beim Heer unbeliebt, wurde er 235 n.Chr. zusammen mit seiner Mutter bei Mainz von Soldaten ermordet. In die Regierungszeit Alexander Severus fällt ein Ausprägestopp für Antoniniane (Doppeldenare), deren Prägung erst 238 n.Chr. wieder aufgenommen wurde. Die Severer hinterließen eine reichhaltige Prägung, allerdings um den Preis einer Währungsverschlechterung. Eine Besonderheit sind Überschneidungen der Legenden auf Münzen von Caracalla und Elagabal, die sich denselben Kaisernamen zulegten.
Severus Alexander (geb. 01.10.208 in Arca Caesarea im heutigen Libanon; gest. im März 235 in der Nähe von Mogontiacum) war vom 13. März 222 bis zu seinem Tod römischer Kaiser. Sein ursprünglicher Name war Bassianus Alexianus. Ab Juni 221 nannte er sich Marcus Aurelius Alexander, als Kaiser trug er den Namen Marcus Aurelius Severus Alexander.
Im Juni 221 wurde der noch nicht dreizehnjährige Alexander von seinem nur vier Jahre älteren Vetter, Kaiser Elagabal, zum Caesar erhoben und damit zum Nachfolger bestimmt. Im folgenden Jahr trat er nach Elagabals Ermordung die Herrschaft an. Zeit seines Lebens stand er unter dem dominierenden Einfluss seiner Mutter Julia Mamaea. Sie war die eigentliche Herrscherin und arrangierte auch seine Ehe. Da sie sich aber weder bei den hauptstädtischen Prätorianern noch im Heer Autorität verschaffen konnte, war ihre Machtausübung stets prekär.
Nach einem verlustreichen Perserkrieg mit unentschiedenem Ausgang mußte der Kaiser zur Abwehr eines Germaneneinfalls an den Rhein eilen. Dort wurde ihm seine Unbeliebtheit im Heer zum Verhängnis. Er fiel mit seiner Mutter einer Soldatenmeuterei zum Opfer. Mit Alexanders Tod endete die Dynastie der Severer. Es begann die Epoche der Soldatenkaiser und mit ihr die "Reichskrise des 3. Jh.", eine krisenhafte Verschärfung der von den Severern hinterlassenen strukturellen Probleme.
Sevilla ist heute die Hauptstadt der Autonomen Region Andalusien und der Provinz Sevilla in Spanien imd besaß eine bedeutende Münzstätte. Nach einer späten Legende wurde die Stadt von dem griechischen Helden Herakles gegründet. Sevilla war aber eventuell eine phönizische Gründung und bereits vor der Ankunft der Römer ein wichtiges Handelszentrum. Es soll die Hauptstadt des sagenhaften Reiches Tartessos gewesen sein. 428 wurde die Stadt von den durchziehenden Vandalen geplündert. Als während der Spätantike die Westgoten den größten Teil von Spanien beherrschten, spielte Hispalis/Sevilla eine wichtige Rolle als Bischofssitz. 553 wurde die Stadt offenbar zeitweilig von den oströmischen Truppen des KaisersJustinian erobert, war aber spätestens um 580 wieder unter Kontrolle der Westgoten.
Die islamischen Mauren eroberten die Stadt 712, ein Jahr nach der entscheidenden Niederlage der Westgoten, und machten sie zur Hauptstadt einer Provinz Išbiliya), woraus sich der Name Sevilla ableitet. Im Jahr 844 wurde die Stadt von den Normannen zerstört. Nach dem Sturz des Kalifats von Córdoba etablierte sich in Sevilla mit Abbad I. die Taifendynastie der Abbadiden, die die Stadt in ihre erste Glanzperiode führten. 1091 kam sie in den Besitz der berberischen Almoraviden, die 1147 von den Almohaden abgelöst wurden.
Am 23.11.1248 wurde Sevilla nach mehrmonatiger Belagerung von Ferdinand III. von Kastilien erobert und blieb seitdem im Besitz der christlichen Spanier. Doch sank die Wirtschaftskraft, als mit der Zeit ca. 300.000 Mauren in die muslimischen Gebiete nach Granada und Nordafrika auswanderten. Peter I. ließ 1363 maurische Handwerker aus Granada kommen, die den Alcázar-Palast erbauten. 1391 wütete ein Pogrom gegen die jüdischen Stadtbewohner, die bis dahin unter königlichem Schutz stehend im Viertel Barrio de Santa Cruz in Nachbarschaft zum Alcázar-Palast lebten.
Internationale wirtschaftliche Bedeutung erhielt die Stadt im 16. und 17. Jh., als sie Hauptumschlagplatz des spanischen Seehandels und Zentrum der spanischen Kunst, namentlich der Malerei, war. Amerigo Vespucci und Ferdinand Magellan planten und starteten hier ihre Entdeckungsreisen. Das transatlantische Handelsmonopol verlor Sevilla 1717 durch das Emporkommen des von den Bourbonen begünstigten Cádiz. Dazu trug maßgeblich auch die zunehmende Versandung des Guadalquivir bei.
Das "Sexagesimalsystem" ist ein Stellenwertsystem mit dem Wert 60 (lateinisch: "sexagesimus" = der sechzigste) als Basiszahl. Erstmalige Nachweise eines schriftlichen sexagesimalen Rechensystems, das jedoch noch ein Additionssystem war, reichen in die Zeit der Sumerer um 3300 v.Chr. zurück. Im weiteren Verlauf wurde in der babylonischen Mathematik ab ca. 2000 v.Chr. ein sexagesimales Stellenwertsystem verwendet. Die Hauptquellen zur Mathematik stammen aus der Zeit 1900 v.Chr. bis 1600 v.Chr., die ältesten Tabellentexte sind jedoch noch aus neusumerischer Zeit. Die nachalexandrinische Zeit zeigt unter den Seleukiden zunehmend griechische Einflüsse, die eine Synergie mit den babylonischen Kenntnissen eingingen, um später die gesammelten Erfahrungen der Sumerer, Akkader, Assyrer und Babylonier vollends nach Griechenland zu exportieren. Arabische Astronomen benutzten in ihren Sternenkarten und -tabellen die Schreibweise des berühmten griechischen Astronomen Ptolemäus, die auf sexagesimalen Brüchen basierte. Auch frühe europäische Mathematiker wie Fibonacci benutzten solche Brüche, wenn sie nicht mit ganzen Zahlen operieren konnten.
Als Motiv für die Einführung eines Sexagesimalsystems sehen viele Historiker in der Astronomie, da die babylonischen Jahre 12 Monate zu 30 Tagen umfaßten, es gab aber auch etwa alle 3 Jahre einen zusätzlichen 13. Schaltmonat. Weitere Hinweise finden sich in der frühen Zählung der Mondmonate, die bis in das Jahr 35.000 v.Chr. nachgewiesen werden können (Kalender-Stöckchen). In der Republik Tschechien wurde der Speichenknochen eines jungen Wolfes von etwa 30.000 v.Chr. entdeckt, der eine Reihe von insgesamt 55 Einkerbungen aufweist, wobei die 9., die 30. und die 31. Kerbe von oben rund doppelt so lang sind wie die anderen Kerben. Weil die mittlere Periode der Mondphasen 29,53 Tage beträgt, könnten die Markierungen mit den Mondphasen in Verbindung stehen. Andere Wissenschaftler sehen als Grund für die Wahl der Zahl 60 als Basis des Rechensystems die Absicht, möglichst viele der beim praktischen Zählen und Messen (Handel) auftretenden Teile einfach ausdrücken bzw. berechnen zu können.
"Sextans" ist ein Sechstel einer zwölfteiligen Maß- oder Gewichtseinheit. Als Münzbezeichnung taucht der Name im Zusammenhang mit der Unterteilung des römischen Aes grave auf. Der "Sextans" wurde als 1/6 As, also im Wert von 2 Unciae ursprünglich gegossen und seit der Einführung des Semilibralfusses als AE-Münzen geprägt. Die Münze kommt in nahezu allen Reduktionsstufen zwischen der Mitte des 3. Jh. bis in die 2. Hälfte des 2. Jh. vor. Sein Wertzeichen sind zwei Kugeln. Die frühen Münzbilder zeigen eine Muschel, später den Kopf des Merkur und die Prora.
Die frühen Münzen des Aes grave der Römischen Republik wurden im Gewicht schrittweise abgesenkt. Eine wichtige Stufe ist der "Sextantalfuß", in der anglo-amerikanischen numismatischen Literatur Sextantal Standard genannt. Dabei entsprach der As im "Sextantalfuß" im Gewicht 1/6 des römischen Pfundes (Libra) oder dem ursprünglichen Sextans (1/6 As), deshalb auch Sextantar-As genannt. Mit dem Erreichen des "Sextantalfußes" war man in der Lage, die Münzreihe (As und seine Unterteilungen) bis zum As zu prägen (zuvor waren sie gegossen worden). Seitdem spricht man nicht mehr vom Aes grave, sondern von den römischen Bronze- oder Kupferprägungen. Heute nimmt man an, daß der Sextantalfuß oder -standard gleichzeitig mit dem silbernen Denar etwa um 211 v.Chr. eingeführt wurde. 10 Sextantal-Asse galten 1 Denar.
Der römische As im Gewicht von 1/6 des römischen Pfundes (Libra) wurde als "Sextantal-As" bezeichnet. Es wird angenommen, daß mit dem Erreichen dieser Reduktionsstufe (Sextantalfuß) der As nicht mehr gegossen, sondern geprägt wurde. Man glaubt, daß der Sextantalfuß während des 2. Punischen Kriegs (218-201 v.Chr.) um etwa 211 v.Chr. eingeführt wurde.
Die Republik der &&Seychellen&& ist ein Inselstaat im Indischen Ozean. Dieser liegt östlich von Afrika und nördlich von Madagaskar und Mauritius. Zwischen Afrika und den Seychellen liegen die Komoren. Die Republik besteht aus 115 Inseln und gliedert sich in 32 Gebirgsinseln (hauptsächlich Granitstein), welche die eigentlichen Seychellen darstellen, und in zahlreiche kleine Koralleninseln, die sogenannten Outer Islands, die auf einer Meeresfläche von über 400.000 qkm verteilt liegen. Die Seychellen waren zunächst Teil der Kolonie Mauritius, die ab 13.08.1903 eigenständige britische Kolonie waren. 1965 wurden die Inseln Aldabra, Farquhar und Desroches aus- und 1976 wieder eingegliedert. Am 01.10.1975 erhielten sie die innere Selbstverwaltung und wurden am 28.06.1976 unabhängige Republik. Amtssprache: Seselwa, Englisch, Französisch
Hauptstadt: Victoria
Staatsform: Republik
Fläche: 455 qkm
Einwohnerzahl: 80.832 (2004)
Bevölkerungsdichte: 177 Einwohner pro qkm
Währung: Seychellen-Rupie
Unabhängigkeit von Großbritannien: 29.06.1976
Zeitzone: UTC +4
Währung: Seychellen-Rupie
Die "Seychellen-Rupie" (ISO-4217-Code: SCR; Abkürzung: SR) ist die Währung der Seychellen. Es gilt 1 Rupie = 100 Cents. Es gibt Münzen zu 5 SR, 1 SR, und 25, 10, 5 und 1 Cents (wobei die Ein-Cent-Münze zuletzt 1992 geprägt wurde) und Banknoten zu 500, 100, 50, 25, 10 Rupien. Daneben gibt es noch Gold- und Silbermünzen bis zu 1.500 SR, die aber kein offizielles Zahlungsmittel sind. Die seychellische Regierung gestattet nur die Ein- und Ausfuhr von 100 Rupien.
Das italienische Wort "Sgraffiti" ist die numismatische Bezeichnung für Einkratzungen auf antiken, besonders griechischen Münzen. Dies können einzelne oder mehrere Buchstaben, Namen oder bildliche Darstellungen sein.
"Shahi" ist eine feste persische (iranische) Einheit im Wert von 50 Dinar, die erstmals 1501 n.Chr. als Silbermünze geprägt wurde. Nach Einführung des Abbasi entsprachen vier silberne "Shahi" einem Abbasi. Die Silbermünze wog im 17. Jh. 1,92 g. Es gab Teil- und Mehrfachstücke und viele verschiedene Typen. Der "Shahi" verlor zunehmend an Gewicht und wurde im 19. Jh. auch aus Kupfer geprägt. Der Wert des Shahi zu 50 Dinar blieb bis 1932 bestehen. Neben dem kupfernen Shahi wurde der silberne "Shahi Sefid" (weißer Shahi) zu 3 kupfernen Shahi im Wert von 150 bis 156 1/4 Dinaren ausgegeben. Diese Stücke dienten bis in das erste Viertel des 20. Jh. als Glückwunschgeschenke zum persischen Neujahrsfest (Newroz). Der Shahi wurde von den persischen Eroberern zwischen 1623 und 1638 auch in Mesopotamien (heute: Irak) geprägt. In Afghanistan galt der Shahi im 19. Jh. 5 Paise.
Sharjah ist ein Scheichtum am Persischen Golf mit den Gebieten Dhiba, Kalbah und Khor Fakkan, das seit dem 02.12.1971 Mitglied der Vereinigten Arabischen Emirate ist.
Staatsform: Emirat
Geografische Lage: 25° 21' N, 55° 26' O Koordinaten: 25° 21' N, 55° 26' O
Einwohner: 699.000 (2006)
Fläche: 2.590 qkm
Bevölkerungsdichte: 269,9 Einwohner je qkm
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"Shauri" (auch: Schauri) ist eine grusinische (georgische) Währungseinheit bis ins 19. Jh., die in etwa dem persischen Shahi entsprach und wie dieser 1/4 Abbasi galt. Nach der russischen Eroberung Georgiens entsprach der Shauri 5 Kopeken.
Rostgeschützte (sheradisierte) Eisenmänzen wurden z. B. während des 1. Weltkriegs zwischen 1915 und 1922 ausgegeben. Es handelt sich um 5- und 10-Pfennig-Stücke, die mittels des aufwendigen Verfahrens der Sheradisierung durch mehrstündiges Glühen in Zinkpulver vor Korrosion geschützt werden sollten.
&&"Shield-Nickel"&& ist die Bezeichnung des ersten Typs des US-amerikanischen 5-Cent-Stücks aus Nickel, das als Nachfolger des silbernen Half Dime von 1866 bis 1883 geprägt wurde. Der von James Barton Longacre entworfene Typ zeigt auf der Vorderseite den Wappenschild der USA und auf der Rückseite die Wertzahl 5 in einem Kreis von Sternen und Strahlen. Seit 1867 wurden die Strahlen weggelassen. Das Münzmetall besteht - wie der Nickel 3-Cent von 1865 - aus einer Legierung von Kupfer (75 Prozent) und Nickel (25 Prozent). Der Typ wurde ohne weitere Änderung bis zur Ablösung durch den Typ Liberty Head Nickel 1883 fortgeführt.
Der "Short-cross Penny" ist ein Typ des englischen Penny, der 1180 unter Heinrich II. eingeführt wurde. Wie der Name "kurzes Kreuz" schon sagt, gehen die vier Kreuzenden nicht bis an den Rand. Die Münze wurde bis 1247 geschlagen. Nachfolger war der Long-cross Penny.
Die Firma Shultz & Co. war eine private amerikanische Prägeanstalt in der kalifornischen Stadt San Francisco, die 1851 ein Goldstück zu 5 Dollar verausgabte, das dem Typ "Coronet Head" (gekröntes Kopfbild der Liberty im Sternenkreis/Wappenadler mit ausgebreiteten Schwingen) des offiziellen US-amerikanischen Half Eagle gleicht, der zu dieser Zeit geprägt wurde. Im Unterschied zur Umschrift der offiziellen Half Eagles (United States of America) trägt die Umschrift dieser Goldmünze die Umschrift "PURE CALIFORNIA GOLD". Das Unternehmen wurde von Richter G. W. Schultz und seinem Partner W. T. Garratt geleitet.
"Sicca Rupee" ist die volkstümliche Bezeichnung der Rupie, die die britische East India Company zwischen 1773 und 1818 in Bengalen prägte. Sie sind immer mit islamischen Datum "A. H. 1212" und mit dem Namen "Murshidabad" versehen, auch wenn sie in Kalkutta oder anderen Münzstätten geprägt wurden.
Der Euro soll nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) sicherer sein als die D-Mark. Die sieben Banknoten sind über die gesamte Serie mit anspruchsvollen Sicherheitsmerkmalen wie Wechselfarbdruck und Wasserzeichen ausgestattet. Die acht Münzen sind von verschiedenen Rändelungen umgeben. Die Euroscheine und -münzen gelten vom 01.01.2002 an für 300 Mio. Menschen in zwölf europäischen Staaten.
Die acht verschiedenen Münzen unterscheiden sich in Dicke, Gewicht, Größe, Material und Farbe. Die leicht magnetische 1-Euro-Münze ist zweifarbig. Sie ist innen silberfarben, besitzt einen goldfarbenen Rand und eine gebrochen geriffelte Rändelung. Farblich umgekehrt sieht das ebenfalls leicht magnetische 2-Euro-Stück aus. Es ist außen silberfarben und innen goldglänzend. Der Münzrand ist mit einer geriffelten Schriftprägung versehen.
Das 50-Cent-Stück ist goldfarben und hat eine feine Wellenprägung. Es ist nicht magnetisch. Ebenfalls goldfarben präsentiert sich die Münze zu 20 Cent. Das ebenfalls nicht magnetische Geldstück zeigt statt einer Randprägung sieben Einkerbungen. Mit einer feinen Wellenprägung ist die 10-Cent-Münze versehen. Die kupferfarbenen 1-, 2- und 5 Cent-Stücke sind stark magnetisch. Sie haben jeweils einen glatten Rand, nur die 2-Cent-Münze hat eine Einkerbung.
Der Euro soll nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) sicherer sein als die D-Mark. Die sieben Banknoten sind über die gesamte Serie mit anspruchsvollen Sicherheitsmerkmalen wie Wechselfarbdruck und Wasserzeichen ausgestattet. Die acht Münzen sind von verschiedenen Rändelungen umgeben. Die Euroscheine und -münzen gelten vom 01.01.2002 an für 300 Mio. Menschen in zwölf europäischen Staaten.
In alle sieben Banknoten im Wert von 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro sind unter anderem die bekannten Wasserzeichen und Sicherheitsfäden eingearbeitet. Beim Kippen lassen sich changierende Lichteffekte auf Perlglanzstreifen und bei den Scheinen von 50 Euro aufwärts Architektur-Hologramme und mehrfarbige Wertzahlen erkennen. Bereits beim Anfassen können die per Stichtiefdruck aufgebrachten architektonischen Motive gefühlt werden. Dies bedeutet vor allem für blinde und sehbehinderte Menschen einen wirksamen Schutz.
Sidon war der größte phönizische Hafen und ab Ende des 5. Jh. v.Chr. gab es dort auch eine Münzstätte, wo nach dem Fuß des phönizischen Schekels geprägt wurde. Ab 333 v.Chr. war die Münzstätte für das Weltreich Alexanders des Großen tätig. Nach dem Zerfall des Reiches geriet sie in den Besitz des Ptolemäer und ab 202 gehörte sie den Seleukiden. 111 v.Chr. war die Stadt nochmals autonom und unter den Römern besaß sie eine Münzstätte für Provinzialmünzen.
Bezeichnung für ein Druckverfahren, bei dem die Farbe mit einem wischerähnlichen Werkzeug (Rakel) durch ein feinmaschiges textiles Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Material gedrückt wird. An denjenigen Stellen des Gewebes, wo dem Bildmotiv entsprechend keine Farbe gedruckt werden soll, sind die Maschenöffnungen des Gewebes durch eine Schablone farbundurchlässig gemacht worden. Im Siebdruckverfahren ist es möglich, viele verschiedene Materialien zu bedrucken, sowohl flache (Folien, Platten etc.) als auch geformte (Flaschen, Gerätegehäuse etc.). Im Vergleich zu den anderen Druckverfahren ist die Druckgeschwindigkeit relativ gering. Der Siebdruck wird hauptsächlich im Bereich der Werbung und Beschriftung, im Textil- und Keramikdruck und für industrielle Anwendungen eingesetzt.
Siebenbürgen ist ein waldiges Bergland nordwestlich der Karpaten. Im Mittelalter gehörte es zu Ungarn und wurde 1538 selbständiges Fürstentum, das zeitweise unter türkischer Oberherrschaft stand. Nach 1690 fiel das Land an das Königreich Ungarn und wurde somit habsburgisch. Zu Beginn des 18. Jh. gab es Aufstände, die aber nicht zur Unabhängigkeit führten. Auf den Münzen erscheint immer der Name "Transsilvanien". Die Münzprägung begann unter Johann Zapolya (1538-1540), der Dukaten nach ungarischem Vorbild schlagen ließ. Die siebenbürgischen Fürsten ließen in mehreren Münzstätten prägen, nämlich Clausenstadt, Hermannstadt, Kronstadt, Kremnitz, Nagybanya, Oppeln und Schässburg. Auch unter den Habsburgern Leopold I. bis Maria Theresia wurden in Siebenbürgen Münzen geprägt.
Bereits Ende des 17. Jh. stiegen in Österreich die 6-Kreuzer-Stücke auf den Wert von 7 Kreuzern. Trotzdem prägte man in der ersten Hälfte des 18. Jh. weiter 6-Kreuzer-Stücke. Schließlich nahm man die Einführung des Konventionsfusses zum Anlaß, die Prägung des 6-Kreuzer-Stückes zu beenden und das 7-Kreuzer-Stück im Gewicht von etwa 3,24 g (422/1000 fein) auszumünzen. Die im Volksmund auch "Siebener" genannten Stücke wurden in Österreich zwischen 1751 und 1776 geprägt. Sie zeigen auf den Vorderseite die Büste der Kaiserin Maria Theresia, seit 1765 auch die ihres Sohnes Joseph II., und auf den Rückseiten den gekrönten Doppeladler mit Wappen, darunter die Wertzahl VII. Im Jahre 1802 wurden in Österreich die 1795 geprägten 12-Kreuzer-Stücke im Gewicht von 4,68 g (250/1000 fein) zu 7-Kreuzer-Stücken umgeprägt. Diese Siebener zeigen auf den Vorderseiten den Doppeladler, auf den Rückseite die Wertzahl 7 im Viereck. Sie wurden 1807 auf 6 Kreuzer gesetzt und noch im selben Jahr verrufen.
Im ausgehenden 17. Jh. stieg der Wert der österreichischen 15-Kreuzer-Stücke auf 17 Kreuzer. Mit Einführung des Konventionsfusses wurde an Stelle des alten 15-Kreuzer-Stücks das silberne 17-Kreuzer-Stück im Gewicht von etwa 6,12 g (542/1000 fein) ausgemünzt. Die Stücke wurden zwischen 1751 und 1765 geprägt. Die Vorderseite zeigen die Büste der Kaiserin Maria Theresia und die Rückseiten den gekrönten Doppeladler mit der Wertzahl XVII darunter.
Bezeichnung für den Abdruck mit Hilfe eines Petschaft oder speziellen Metallstempels in weiche Siegelmasse, die allmählich erhärtet (englisch: seal, französisch: cachet de cire bzw. sceau, italienisch: timbro, portugiesisch: carimbo, spanisch: sello). Das Siegel wird zur Beglaubigung von Urkunden sowie zum gesicherten Verschließen von Briefen verwendet. Später wurden die Siegel durch die Siegelmarke verdrängt.
Die "Siegelkund" (auch: Sphragistik vom griechischen Wort "sphragis" = Siegel) ist eine der historischen Hilfswissenschaften. Ihr Ziel ist die Kenntnis der Siegel (lateinisch: Sigillum = "Bildchen") und insbesondere der Urkundensiegel. Sie entstand seit dem 17. Jh. als Nebenzweig der Diplomatik (Urkundenlehre). Von dieser differenzierte sie sich durch abweichende Methodik, die der Heraldik (Wappenkunde) und Numismatik (Münzkunde) nahe kommt beziehungsweise entlehnt ist.
Untersucht wird dabei die physische Beschaffenheit der Siegel, aus der auf die Zeit der Entstehung oder Anbringung der Siegel geschlossen werden kann. Daneben ist auch die kunsthistorische Entwicklung von Siegeln interessant, die Rückschlüsse auf Kleidung, Bewaffnung und unter Umständen auch auf die Stadtgeschichte ziehen lassen. Dort, wo Wappen und Herrschersymbole betroffen sind, ergeben sich vielerlei Überschneidungen zur Heraldik.
Hermann Ernst Sieger (geb. 16.06.1902 in Bad Cannstadt, gest. 21.11.1954 in Göppingen) war Berufsphilatelist und seit 1922 Verleger. Er erkannte schon früh die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Zeppelin-Luftfahrt, war philatelistischer Berater des Luftschiffsbaus Zeppelin in Friedrichshafen und gab 1930 den ersten Zeppelinpost-Katalog heraus. Er war Förderer philatelistischer Literatur sowie Gründer und (bis 1945) Kurator des Postmuseums in Liechtenstein.
Die Firma Hermann E. Sieger GmbH in Lorch/Württemberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Firmen in Deutschland, die sich auf Philatelie und Numismatik spezialisiert hat. Hermann Ernst Sieger kam 1922 auf die Idee, einen Neuheitendienst für Sammler einzurichten. Daneben machte er sich auch um die Zeppelinpost verdient, für die er Spezialist war. Heute wird das Unternehmen von seinem Sohn Hermann Walter Sieger geführt. Von der Firma wurden auch wichtige Spezialkataloge editiert. Im Internet ist die Firma unter der Adresse »www.sieger.de« erreichbar.
Hierbei handelt es sich um Gepräge, die in Schrift und Bild Bezug auf einen militärischen Sieg nehmen. Die ersten "Siegesmünzen" wurden von den Römern geprägt. In der Neuzeit wurden Siegesmünzen meist als Taler geprägt.
Die norditalienische Stadt Siena prägte über 200 Jahre das Goldstück, das unter dem Namen Sanese d'oro bekannt ist. Die Münzgeschichte der Stadt begann im frühen 9. Jh., als KaiserKarl der Große hier silberne Denare schlagen ließ. Außer einer kurzen Oberherrschaft von Mailand in den Jahren 1390 bis 1404 blieb Siena selbständig, bis die Stadt 1531 von Karl dem V. erobert wurde. Die Bürger stellten sich daraufhin unter den Schutz des französischen Königs Heinrichs II. und aus dieser Zeit gibt es einer sehr seltenen Ecu d'or mit der Umschrift "HENRICO II AUSPICI" und einem diagonalen Band inmitten eines Kranzes "LIBERTAS". 1555 eroberte Karl V. die Stadt zurück und gab sie an Florenz. Unter Cosimo I. gab es noch einige Münzen, aber danach wurde die Münzstätte geschlossen.
Die Republik &&Sierra Leone&& ist ein Staat in Westafrika. Das Land grenzt an Guinea, Liberia und den Atlantik. Das Land ist auch heute noch eines der am wenigsten entwickelten Länder. Nach einem Jahrzehnt blutigen Bürgerkrieges ist das Land nun mit seinem Wiederaufbau und der Aufarbeitung der jüngeren Geschichte beschäftigt. Sierra Leone war britische Kolonie. Am 27.04.1961 wurde es unabhängig und am 19.04.1971 Republik.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Freetown
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 71.740 qkm
Einwohnerzahl: 5,159 Mio. (2007)
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner pro qkm
Unabhängigkeit von Großbritannien: 27.04.1961
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Währung: Leone
Die ersten Münzen des westafrikanischen Landes Sierra Leone stammen von der "Sierra Leone Company", einer englischen Handelsgesellschaft, die dort bis Ende des 18. Jh. dort tätig war. Sie wurden schon 1791 in Dezimalwährung geprägt in Dollar und Cent. In Silber gab es 1 Dollar, 50, 20 und 10 Cent und in Kupfer 10 Cent und 1 Cent sowie 1 Penny, der aber wohl nie umlief, sondern wohl nur eine Probe war.
Griechische Bezeichnung für Schekel (Gewicht und Recheneinheit zu 1/50 und 1/60 der Mine). Der "Siglos" ist die persische Standardsilbermünze der Achämeniden im Wert von 1/20 des goldenen Dareikos. Das Münzbild zeigt auf der Vorderseite die Knielauf-Figur (Bogenschütze) und auf der Rückseite das Quadratum incusum, oftmals mit kleinen Gegenstempeln versehen. Es gab auch Doppel- und Halbsigloi. Auch die nach persischem Münzfuß geprägten Silbermünzen benachbarter Völker, die unter persischem Einfluß standen, werden als "Sigloi" bezeichnet.
"Signum" ist der kateinische Ausdruck für das militärische Zeichen, die Fahne und vor allem das römische Feldzeichen. Das römische Signum war militärisch, taktisch, moralisch und religiös von größerer Bedeutung als die Truppenfahnen der Neuzeit. Das wichtigste Feldzeichen der römischen Legionen war der an einer Stange getragene Legionsadler (lateinisch: Aquila). Signa hatten auch die militärischen Untereinheiten, umstritten ist, ob Centurien oder Manipeln. Kleinere militärische Einheiten (Kohorten) hatten keine Feldzeichen mehr. Es sind vermutlich die Manipel-Signa, die oft eine Hand (lateinisch: manus) an der Spitze der Stange zeigen. An Querstangen waren manchmal rechteckige Tücher angebracht, die Zeichen und Nummern der Legion trugen. Die Feldzeichen-Stangen waren mit Ehrenzeichen, u.a. mit Bändern, Kränzen, Sternen, Halbmonden, Phalerae (runde Zierscheiben), Torques (Ringe, Girlanden) und manchmal auch mit dem Wappen der Legion verziert.
Feldzeichen finden sich häufig auf römischen Legions-Denaren der späten Republik- und der Kaiserzeit dargestellt. Zwei (auch drei) römische Feldzeichen, die zwischen dem Legionsadler dargestellt sind, sind zum ersten Mal als Rückseitentyp auf den sehr zahlreichen Legionsdenaren Marc Antons (geb. 83-30 v.Chr.) dargestellt. Dieser Typ wurde unter Kaiser Septimius Severus (193-211 n.Chr.) wieder aufgenommen. Wenn auch nicht so zahlreich wie bei Marc Anton, so tragen doch viele Rückseiten von Münzen (auch von Goldmünzen) unter Augustus Feldzeichen, u.a. auch auf die Wiedergewinnung der von Germanen und Parthern erbeuteten Signa mit diesbezüglicher Schrift ("SIGNIS RECEPTIS" oder "...RECUPERATIS"). Bei späteren Kaisern sind die Feldzeichen meist in den Händen römischer Kaiser und Gottheiten (u.a. Concordia, Fides Victoria) dargestellt.
"Sik" ist die Bezeichnung des 2-Fuang-Stücks nach dem alten Münzsystem von Siam (heute: Thailand). Es galten 2 Sik = 1 Fuang, 16 Sik = 4 Salung = 1 Baht.
Hiermit bezeichnet man die im späten 5. und 4. Jh. v.Chr. in Sizilien aufgekommenen Prägungen, die der Bezahlung der karthagischen Söldner in Sizilien dienten. Die andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Karthager, den einheimischen Stämmen der Sikuler und den von griechischen Kolonisten gegründeten Städten wurden mit wechselndem Erfolg geführt, bis schließlich im Verlauf der Punischen Kriege das aufstrebende Rom um 227 v.Chr. die Vorherrschaft gewann und Sizilien zur römischen Provinz wurde. Die frühen sikulo-punischen Prägungen orientierten sich weitgehend an den Geprägen anderer sizilischer Städte, vor allem an den Münzen von Syrakus. Spätere Gepräge aus dem späten 4. und frühen 3. Jh. v.Chr. zeigen oft, wie die Münzen von Zeugitana, den Kopf der punischen Gottheit Tanit und den Pferdekopf. Viele dieser Prägungen sind noch heute nicht sicher einer bestimmten Münzstätte zuweisbar. In Katalogen sind sie sowohl unter "Sizilien" (vorwiegend unter den Münzstätten Panormos, Kephaloidion und Motya) zu finden als auch unter Zeugitana oder Karthago.
Sikyon war ein antiker Stadtstaat auf dem nördlichen Peloponnes, nordwestlich von Korinth gelegen. Die Stadt besaß auch eine eigene Münzstätte. Die Münzen zeigten u.a. die Mainaden (meist tanzend).
"Silber" ist - wie auch Gold - eines der ältesten Münz- und Tauschmetalle. Der überwiegende Teil der modernen Gedenkmünzen wird aus Silber geprägt. Das Edelmetall hat das chemische Zeichen "Ag" (lateinisch: Agentum), ein Dichte von 10,5 g/ccm (Schwermetall) und einen Schmelzpunkt von 960,8 Grad Celsius. Das weißglänzende Metall ist härter als Gold und weicher als Kupfer, mit dem es zur Verbesserung seiner metallurgischen Eigenschaften oft legiert wurde.
Das gut zu verarbeitende, dehnbare Silber läßt sich dünn aushämmern und fein ausziehen und leitet hervorragend Wärme und Elektrizität. Es korrodiert nicht, bildet aber unter dem Einfluß von Schwefelwasserstoffen, die immer in Spuren in der Luft enthalten sind, eine dünne schwärzliche Schicht von Silbersulfid (Anlaufen). Das Metall war schon in prähistorischer Zeit bekannt und entwickelte sich seit dem 6. Jh. v.Chr. - bald nachdem in der antiken griechischen Welt die ersten Münzen aus Elektron aufkamen - zum wichtigsten Münzmetall.
Diesen Rang konnte das Silber bis zum 19. Jh. behaupten, denn das wertvollere Gold war nicht in ausreichender Menge verfügbar und das Silber erwies sich als praktischer für die Stückelung in kleinere Nominale. Das Wertverhältnis der beiden Edelmetalle schwankte je nach Bedarf und Fördermenge. Das klassische Verhältnis von 12:1 wird u.a. mit der Einteilung eines Jahres in 12 Monate in Zusammenhang gebracht, denn das alchemistische Symbol für Silber ist der Mond (Luna), für Gold die Sonne (Sol).
Zu den frühesten Münzprägungen aus Silber in archaischer Zeit zählen die silbernen Statere des sagenumwobenen Königs Kroisos von Lydien (560-546 v.Chr.) in Kleinasien, die nach äginäischem Münzfuß Schildkröten der griechischen Handelsstadt Aigina und die Wappenmünzen von Athen nach dem Attischen Münzfuß darstellten. Umfangreiche Silberprägungen setzen den Silberbergbau voraus. Die erste und berühmteste Silberwährung der Antike waren die Eulen aus Athen, deren Metall von den Silberbergwerken von Laurion stammte. Das meiste Silber der antiken Welt kam von der Iberischen Halbinsel. Bereits die Phönizier und später die Karthager verhandelten spanisches Silber rund um das Mittelmeer, bevor die Römer die iberischen Silbervorkommen systematisch ausbeuteten.
Im Mittelalter begann der Silberabbau im Harz und Erzgebirge, in Böhmen, Tirol und Ungarn. Die Blütezeit des mitteleuropäischen Silberbergbaues ging mit dem 16. Jh. zu Ende. Nach der Entdeckung der Neuen Welt floß das überseeische Silber von den spanischen Kolonien Amerika (Mexiko, Peru, Bolivien) nach Europa. Durch die großen Fördermengen in Amerika fiel der Wert des Silbers im Verhältnis zum Gold.
Als Währungsmetall hatte das Silber im 19. Jh. ausgedient, als Münzmetall war es noch bis zum 2. Weltkrieg bedeutend. Nachdem das Deutsche Reich nach 1871 den Übergang zur Goldwährung ankündigte, drückte der Verkauf großer Mengen überschüssigen Silbers den Preis. Bald darauf gingen mehrere Länder zur Gold- bzw. Doppelwährung über, so daß das Silber im Verhältnis zum Gold stark abfiel (von 15,5:1 auf 35,5:1 im Jahr 1910). Nach kurzer Erholung im 1. Weltkrieg (19,9 :1) fiel das Silber weiter (auf 74,8:1 im Jahr 1931). Als letzter Staat gab das Kaiserreich China 1935 die Silberwährung auf. Noch heute kommt der größte Anteil der Weltsilberproduktion aus Amerika, aber auch in Australien und Sibirien befinden sich reiche Silbervorkommen.
Silber wurde praktisch nie rein vermünzt, sondern mit anderen Metallen legiert. Meist wurde dem Silber Kupfer beigemischt, um die Silbermünzen für den Geldumlauf geeigneter zu machen. Die Silberfeinheit der Währungsmünzen bewegte sich in der Regel zwischen 860 und 960 Promille (Tausendteile) Silber. Bei Scheidemünzen lag der Silberanteil bei der Hälfte (500/1000) oder darunter (Billon). Eine Ausnahme bilden die silbernen Münzen des Deutschen Reichs (Goldwährung), die als Scheidemünzen einen Feingehalt von 900/1000 hatten. Heute werden von verschiedenen Staaten noch Gedenkmünzen und Sonderserien in Silber zu Sammelzwecken hergestellt.
Als "Silberbronze" werden sowohl silberhaltige als auch silberfarbene Legierungen bezeichnet. Die silberhaltigen Silberbronzen zeichnen sich durch eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit sowie gute Festigkeitseigenschaften aus. Als silberfarbene Silberbronze bezeichnet man auch eine Legierung aus 98 Prozent Zinn und 2 Prozent Zink.
Bezeichnung für die zweitniedrigste Medaillenstufe, die zu Ehrenzwecken (z. B. bei guten Ausstellungsergebnissen oder sonstigen Verdiensten) vergeben werden kann.
Am 02.04.1792 wurde durch Beschluß des Kongresses der Vereinigten Staaten von Amerika verfügt, eine Silbermünze mit dem Namen "Dollar" zu schaffen, nachdem er bereits 1785 als Währungseinheit beschlossen worden war.
Der Dollar (angelsächische Übersetzung des deutschen Worts "Talers") wurde in 100 Cents unterteilt. Die ersten Silberdollars wurden im Jahre 1794 geprägt. Die variantenreichen ersten Jahrgänge der Silberdollars bis 1803 wurden nur in relativ kleinen Auflagen geprägt und sind heute gesuchte Raritäten.
Auch die Silberdollars der zweiten Prägeperiode von 1840-1873 sind selten. Erst die sogenannten Morgan Dollars, benannt nach ihrem MedailleurGeorge T. Morgan, die von 1878 bis 1921 geprägt wurden, sind relativ häufig und noch heute zu erschwinglichen Preisen erhältlich.
Die schönen Motive dieser ersten Silberdollars der amerikanischen Liberty und Adler finden sich heute in abgewandelter Form noch auf den "Silber-Eagles" (Silberadlern), die jährlich mit neuer Jahreszahl vom Schatzamt der Vereinigten Staaten herausgegeben werden.
In den 20er und 30er Jarhen gab es den sogenannten Peace Dollar, und schließlich lebte die Tradition der US-Silberdollars 1971 mit dem Porträt des zwei Jahre zuvor verstorbenen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower und dem Weißkopf-Seeadler auf der Rückseite wieder auf. Die modernen Silberdollars sind als Gedenkmünzen wichtigen Ereignissen und Jubiläen gewidmet.
Die Sammlung an Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland zu fünf und zehn Deutsche Mark wird durch die neuen Silber- und Gold-Euros erst komplett. Ab 2002 gab das Bundesfinanzministerium fünf Silber-Euro-Gedenkmünzen zu 10 Euro pro Jahr heraus. Ab 2003 bis zur Fußball-WM 2006 erschien jährlich zusätzlich noch eine sechste silberne Fußball-Euro-Münze. Seit 2010 gab es eine mehrteilige Serie in Gold zum Thema "Deutscher Wald".
Die Themen für 2002 waren beispielsweise "Übergang zur Währungsunion – Einführung des Euro", "100 Jahre U-Bahn in Deutschland", "Kunstausstellung Documenta", "Museumsinsel Berlin" und "50 Jahre Deutsches Fernsehen". Die Themen für 2003 waren "Industrielandschaft Ruhrgebiet", "100 Jahre Deutsches Museum München" und "200. Geburtstag des Chemikers Justug von Liebig".
Bezeichnung für die zweithöchste Medaillenstufe, die zu Ehrenzwecken (z. B. bei guten Ausstellungsergebnissen oder sonstigen Verdiensten) vergeben werden kann.
Bei der "Silbermark" handelt es sich nicht um ein Zahlungsmittel, sondern um eine Rechnungseinheit. Die Silbermark wurde in Richtpfennige (256 Stück), seit dem 14. Jh. zusätzlich in Heller (512 Stück), seit dem 16. Jh. noch genauer in Ässchen (4352) unterteilt.
Bezeichnung für die mittlere Medaillenstufe, die zu Ehrenzwecken (z. B. bei guten Ausstellungsergebnissen oder sonstigen Verdiensten) vergeben werden kann.
Der &&"Silberne Reiter"&& ist ein Taler der Niederlande, benannt nach der Darstellung auf der Vorderseite eines geharnischten Reiters mit Schwert auf galoppierendem Pferd. Darunter befindet sich das Provinzialwappen. Die Rückseite zeigt den von zwei Löwen gehaltenen gekrönten Löwenschild der Generalstaaten. In der Umschrift steht "CONCORDIA RES PARVAE CRESCVNT" ("Die kleinen Dinge wachsen durch Eintracht"). Die "Niederländisch Zilveren Rijder" genannte Silbermünze wurde 1659 mit einem Gewicht von 32,78 g (941/1000 fein) in der Provinz Holland eingeführt und im Laufe der 2. Hälfte des 17. Jh. bei leicht verringertem Gewicht und Feingehalt und in nur wenig veränderter Form von allen Provinzen der Generalstaaten geschlagen. Sie entsprach im Wert dem Dukaton der Habsburgischen (Südlichen) Niederlande. Es gab auch Halbstücke.
Beim "Silbernen Vlies" (französisch: "Toison d'or"; niederländisch: "Zilveren Vliesen") handelt es sich um eine Silbermünze, die von Herzog Philipp dem Schönen von Burgund im Jahre 1499 zum Gedenken an die Stiftung des Ordens vom Goldenen Vlies durch seinen Großvater eingeführt wurde.
Der Pandabär ist das Nationaltier von China und er ernährt sich ausschließlich von Bambus. Seit 1982 werden Goldmünzen als "Gold-Pandas" und seit 1983 auch Silbermünzen als "Silber-Pandas" geprägt, beide aber nur in limitierter Auflage und somit haben sie ein hohes Wertsteigerungspotential.
Jährlich erscheinen neu gestaltete Panda-Münzen, die den Kleinbären mal beim Bambus knabbern oder mal beim Spielen zeigen. Auf den gemeinsamen Rückseiten ist die 32 m hohe, dreistöckige Halle der Jahresgebete im Pekinger Himmelstempel zu sehen.
Dies ist die Bezeichnung einer feinen, dunklen und regelmäßigen Patina, die sich durch die Verbindung von Schwefelteilchen mit dem Silber im Laufe der Zeit auf Silbermünzen bilden kann. Ein feiner und regelmäßiger Silberbelag ist bei den Münzsammlern durchaus beliebt.
Der "Silberpreis" entsteht aus dem Zusammenspiel fundamentaler Marktdaten wie Angebot von und Nachfrage nach Silber, wird aber auch von Emotionen, von eher kurzfristigen Ereignissen und Spekulationen wie auch von langfristigen Erwartungen beeinflußt. Weitere Faktoren, die auf den Silberpreis Einfluß nehmen, sind der Ölpreis und der aktuelle Wechselkurs des US-Dollars, da Silber in dieser Währung gehandelt wird.
Als "Silberreserve" werden nationale Silberbestände bezeichnet, die meist im Verantwortungsbereich einer Zentralbank oder eines Finanzministeriums stehen. Der Zweck nationaler Silberreserven bestand früher zumeist in der Deckung von Währungen (Silberstandard). Heute wird Silber vorwiegend als nationale Reserve für Krisenzeiten aufbewahrt. Der Staat kann durch Verkäufe unerwartete Sonderausgaben bestreiten und sich damit gegen Katastrophen absichern.
Im Gegensatz zum Goldschmied, dessen Schwerpunkt nach Ausbildung und Tätigkeit bei der Gestaltung und Herstellung von Schmuck liegt, ist der "Silberschmied" derjenige, der aus den Materialien sakrales Gerät und profanes Gerät in Form von Gefäßen und Eßbestecken herstellt.
Ein "Silberstandard" ist ein Standard, unter dem der Geldwert in den verwendeten Währungseinheit als Wert einer feststehenden Menge von Silber definiert wird. Üblicherweise ist ein Silberstandard mit der Prägung und dem Umlauf von Silbermünzen verbunden.
In Deutschland gab es von ca. 800 bis 1871 eine Silberstandardwährung. In einer solchen wird der Preis jeder Ware oder Dienstleistung mit dem Wert des Silbers verglichen bzw. auf diesen bezogen. Nun kann man diesen Wert nicht für alle Zeiten als absolut stabil ansehen, sondern es bildet sich vielmehr ein ungefährer Preismittelwert über eine längere Zeitepoche heraus, der maßgeblich von den Silberbeschaffungskosten und psychologischen Faktoren abhängig ist. Dieser Wert kann durchaus nach oben oder unten schwanken. Silber stellt letztendlich auch eine Ware dar, die nach Angebot und Nachfrage gehandelt wird. Auf jeden Fall war dieser Wert relativ stabiler als bei unserer heutigen Papierwährung, die nur noch von "Treu und Glauben" des Bürgers an die Regierenden, Währungsspekulanten bzw. von der Zentralbank abhängt.
Der Wertbezug der Währung auf ein Währungsmetall bedeutete somit eine größere Unabhängigkeit vom Willen der Obrigkeit, die den internationalen Silberpreis damals nicht so einfach manipulieren konnte, wie es heute mit der modernen "Papier- und Giralgeldwährung" geschehen kann.
Gleichzeitig zur Zeit des Silberstandards umlaufende Goldmünzen hatten einen Kurs zum Silberkurantgeld, der auf den Kurszetteln der Börsenplätze ablesbar war. Die parallel zum Silbergeld gleichzeitig umlaufenden Goldmünzen hatten im Binnenland die Funktion von Sondergeld bei der Bezahlung höchstwertiger Güter sowie häufig auch noch die Funktion von Handelsmünzen mit dem Ausland, während dann das Silberkurant- und Scheidemünzgeld für die gewöhnliche, übliche Zahlung vorgesehen war.
Von einer "Silberwährung" spricht man, wenn die Kurantmünzen in Silber ausgeprägt werden, der Wert einer Münzeinheit sich nach dem Wert ihres Gehalts an Feinsilber richtet. Wenn sich Papiergeld im Umlauf befand, mußte dies in Silber einlösbar sein. Seit der Münzreform von Karl dem Großen galt in Mitteleuropa die Silberwährung. In der Neuzeit herrschte in weiten Teilen der Welt Silberwährung. Als im 19. Jh. zunehmend manipulierte Paierwährungen erschienen, wurde das Gold immer wichtiger. Mit der in der 2. Hälfte des 19. Jh. beginnenden Silberentwertung rückten die Staaten zunehmend von der Silberwährung ab, zuletzt China 1935. Die silbernen Umlaufmünzen wurden damit zu Scheidemünzen. Spätestens in den 60er Jahren des 20. Jh. verzichteten die letzten Staaten auf Silber für die Münzprägung ihrer Umlaufmünzen. Anstelle des Silbers traten billigere Münzwerkstoffe (Schichtwerkstoffe, Legierungen aus unedlen Metallen).
&&Sildeflas&& ist die volkstümliche Bezeichnung des kleinen norwegischen Skilling aus Kupfer, der 1812 unter König Friedrich (Frederik) VI. ausgegeben wurde. Die Vorderseite zeigt das bekrönte Monogramm des Königs und die Rückseite die Inschrift "I/SKILLING/DANSK/1812" und das Münzzeichen (Hammer und Bergeisen) der norwegischen Münzstätte in Kongsberg. Die skandinavische Bezeichnung "Sildeflas" bedeutet "Heringsschuppe".
Als "Siliqua" wurde eine römische Silbermünze bezeichnet, die unter Konstantin dem Großen (307-337 n.Chr.) um 320 n.Chr. eingeführt wurde und den Argenteus ersetzte. Die "Siliqua" entsprach 1/24 Solidus und ihr ursprüngliches Gewicht betrug ca. 3,4 g. Sie wurde aber schon untergewichtig ausgebracht. Unter Constantius II. (337-361 n.Chr.) erfolgte die Ausgabe einer "Neusiliqua" zu reduziertem Gewicht von ca. 2,25 g, die also etwa 2/3 des Gewichts der "Altsiliqua" entsprach, die kurzfristig noch parallel ausgemünzt wurde. Die näheren Umstände der Neuausgabe sind ungeklärt, wahrscheinlich wurde damit eine Erhöhung des Silberwertes so ausgeglichen, daß das Wertverhältnis der reduzierten "Siliqua" zum Solidus (24:1) unangetastet blieb. Es gab auch Halbstücke der Siliqua. Die oftmals untergewichtig ausgebrachten Stücke erschweren die Unterscheidung, ob es sich um eine gewichtsreduzierte Siliqua oder eine Halb-Siliqua handelt. Im Ostteil des Römischen Reiches hielt sich die Siliqua (als halbe Miliarense) bis in die byzantinische Zeit und in den westlichen Münzstätten wurde sie (gewichtsreduziert) bis ins 7. Jh. geprägt.
"Silizium" (auch: Silicium) ist ein chemisches Element mit dem Elementzeichen "Si" und der Ordnungszahl 14. Es ist ein klassisches Halbmetall, weist daher sowohl Eigenschaften von Metallen als auch von Nichtmetallen auf und ist ein Elementhalbleiter. Reines, elementares Silicium besitzt eine grau-schwarze Farbe und weist einen typisch metallischen, oftmals bronzenen bis bläulichen Glanz auf.
Die Republik &&Simbabwe&& (englisch: Zimbabwe, übersetzt: "Steinhäuser" in der Sprache der Shona) ist ein Staat im südlichen Afrika. Der Name "Simbabwe" geht auf die heute "Great Zimbabwe" genannte Ruinenstätte zurück, die größten vorkolonialen Steinbauten im südlichen Afrika. Die Republik Rhodesien nahm am 01.07.1979 den Namen Rhodesien-Simbabwe an und heißt seit dem 18.04.1980 Simbabwe. Amtssprache: Englisch, gesprochen werden vorwiegend Shona und Ndebele
Hauptstadt: Harare
Staatsform: diktatorisches Präsidialregime, nominell Republik
Fläche: 390.757 qkm
Einwohnerzahl: 11,750 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 1.045 US-Dollar (2005)
Unabhängigkeit von Großbritannien: 18.04.1980
Zeitzone: UTC +2
Währung: 1 Simbabwe-Dollar = 100 Cents
Der "Simbabwe-Dollar" (ISO-4217-Code: ZWL; Abkürzung: Z.$) ist die Währung von Simbabwe. Es gilt 1 Simbabwe-Dollar = 100 Cents. Die neue Währung löste bei der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1980 den Rhodesien-Dollar im Verhältnis 1:1 ab. Beide Währungen liefen zunächst parallel weiter. Erst im Laufe des Jahres 1981 wurde der "Rhodesien-Dollar" aus dem Verkehr gezogen. Heute ist der "Simbabwe-Dollar" wegen der hohen Inflation praktisch wertlos und zur Zeit außer Kraft gesetzt. Simbabwes Inflationsrate liegt bei mehreren Millionen Prozent und innerhalb von wenigen Tagen findet eine Verdoppelung der Preise statt.
Thomas Simon (geb. ca. 1623; gest. 1665) war ein bedeutender englischer Medailleur und Münzgraveur. Er war vielleicht der begabteste englische Stempelschneider. Bereits seit Ende der 30er Jahre arbeitete Simon für die gegen König Charles I. revoltierenden Schotten, seit der Mitte der 40er Jahre für die aufständischen Puritaner. Schon seine Porträtmedaillen auf zeitgenössische Puritaner zeigen seinen prägnanten Stil, der weniger fein und zierlich als der von Nicolas Briot ist. Durch Verzicht auf die sonst üblichen barocken Verzierungen und bei scharfer Konturierung der Höhenunterschiede des Gesichts, Halses usw. erreichte er einen Zug von Realismus und Strenge, die den Charakter seiner Modelle zutreffend darstellt. 1649 wurde er Chefgraveur an der Münzstätte in London und schnitt für ein Jahrzehnt die meisten Münzen und Siegel für England, Schottland und Irland.
Mit der Cromwell crown (1658), die nicht zu den regulären Münzprägungen von England zählt, gelang ihm ein hervorragendes Porträt Oliver Cromwells. Sie wird noch übertroffen von dem Porträt König Karls II. auf der Petition crown (1663), einer Nachahmung der Crown von Jean Roettiers. Dieser hatte auf Grund der Protektion des Königs Simon als Chefgraveur abgelöst. Auch wenn die Probemünze Simons künstlerisch dem roettierschen Vorbild weit überlegen war, erfüllte sich seine Hoffnung auf Wiedereinsetzung in den alten Posten nicht. Er mußte sich mit der zweitrangigen Stellung eines Siegelschneiders zufrieden geben und starb 1665 an der Pest.
"Simpuvium" (auch: Simpulum) ist die Bezeichnung eines der ältesten römischen Pontifikalgeräte in Form einer Schöpfkelle aus Ton. Sie wurde im täglichen Gebrauch durch den metallenen Kyathos verdrängt, hielt sich aber als Kultgegenstand zum Schöpfen des Trankopfers (Weinspende). Das "Simpuvium" erscheint auf römischen Münze auch als Abzeichen des Pontifex.
&&Singapur&& (amtlich: Republik Singapur, englisch: Republic of Singapore, malaiisch: Republik Singapura, chinesisch: Xinjiapo) ist ein Insel- und Stadtstaat sowie das kleinste Land in Südostasien. Der Staat Singapur liegt südlich der Johorstraße unmittelbar vor dem Südende der Hinterindischen und der Malaiischen Halbinsel, auch Malakka-Halbinsel genannt. Dort befindet er sich zwischen Malaysia im Norden und Indonesien im Süden auf einer Hauptinsel, drei größeren und etwa 50 kleineren weiteren Inseln. Nach Auflösung der Kolonie Straits Settlements am 01.04.1946 war Singapur eine eigenständige britische Kronkolonie, die bis 1948 unter britischer Militärverwaltung stand. Bis 1955 gehörten auch die Kokos-Inseln und bis 1957 auch die Weihnachts-Insel dazu. Am 03.06.1959 erhielt Singapur die Autonomie und wurde am 01.09.1963 unabhängig. Vom 16.09.1963 bis zum 08.08.1965 war es ein Teilstaat von Malaysia.
Amtssprache: Malaiisch, Chinesisch, Tamilisch, Englisch
Hauptstadt: Singapur
Staatsform: Republik
Fläche: 704 qkm
Einwohnerzahl: 4,425 Mio. (2005)
Bevölkerungsdichte: 6479,8 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 28.368 US-Dollar (2005)
Unabhängigkeit: 09.08.1965
Zeitzone: UTC + 8
Währung: Singapur-Dollar
Der "Singapur-Dollar" (ISO-4217-Code: SGD; Abkürzung: S$) ist die Währung von Singapur. Das "Board of Commissioners of Currency, Singapore" (BCCS) hat das alleinige Recht, Banknoten und Münzen herauszugeben. Der "Singapur-Dollar" ist eine frei gehandelte Währung, die über einen Warenkorb mit anderen Währungen durch die Behörde "Monetary Authority of Singapore" überwacht wird. Aus welchen Währungen sich dieser zusammensetzt, wird geheim gehalten, um zu verhindern, daß Spekulanten die Währung angreifen oder von außen Druck auf den "Singapur-Dollar" ausgeübt werden kann.
Der "Singapur-Dollar" hat einen festen Wechselkurs von 1:1 mit dem Brunei-Dollar. Die Geldscheine und Münzen beider Staaten sind auch im jeweils anderen Staat gültiges Zahlungsmittel. Es gibt Banknoten zu 2, 10, 50, 100, 1.000 und 10.000 Singapur-Dollar, sowie Münzen zu 1, 5, 10, 20 und 50 Cents und 1 Singapur-Dollar.
Sinope ist eine Stadt in Paphlagonien and der Südküste des Schwarzen Meeres, die seit ca. 500 v.Chr. eine wichtige Münzstätte besaß. Ab 420 bis Ende des 4. Jh. wurden dort Drachmen mit dem Kopf der Nymphe Sinope auf der Vorderseite und einem Seeadler auf einem Delphin über dem Stadtnamen auf der Rückseite geschlagen. Im 3. Jh. wurden Kleinsilbermünzen und Bronzemünzen angefertig, die im nordwestlichen Kleinasien weit verbreitet waren.
Sint Maarten ist seit dem 10. Oktober 2010 ein eigenständiges Land innerhalb des Königreiches der Niederlande. Zuvor gehörte es bis zu deren Auflösung zu den Niederländischen Antillen. Sint Maarten besteht aus dem südlichen Teil der Karibik-Insel St. Martin sowie einigen sehr kleinen und unbewohnten Nebeninseln und Felsen (darunter Pelican Cay, Molly Beday, Cow and Calf, Hen and Chicks). Der nördliche Teil der Insel wird vom französischen Überseegebiet Saint-Martin eingenommen.
Sint Maarten ist eine Offshore-Zone. Die Firmen, die auf Sint Maarten registriert sind und im niederländischen Teil der Insel keine Geschäfte betreiben, sind von den Steuern befreit. Weiterhin gibt es keine Eigentums- und Kapitalertragsteuern. Die Mehrwertsteuer beträgt fünf Prozent.
Offizielle Währung ist der Karibische Gulden, bezahlt werden kann aufgrund des festen Wechselkurses in der Regel auch mit dem US-Dollar. Mit der 2010 durchgeführten Auflösung der Niederländischen Antillen ist das Ende der Währung beschlossen. Für die besonderen Gemeinden Bonaire, Saba und Sint Eustatius wurde die Landeswährung am 1. Januar 2011 durch den US-Dollar abgelöst. Ende August 2009 wurde auf einer mit Fachleuten besetzten Konferenz in Willemstad auch für Curacao und Sint Maarten die Dollarisierung diskutiert. Diese Lösung hatte zwangsläufig die Abschaffung des Antillen-Gulden zur Folge. 2012 wurde die Umwandlung zum Karibischen Gulden abgeschlossen. An Stelle der Banknoten zu 25 und 250 Gulden gibt es dann Banknoten zu 20 und 200 Gulden. In der Tourismusbranche wird oftmals auch der Euro akzeptiert.
Sisak (lateinisch: Siscia) ist eine Stadt im heutigen Kroatien. Die Stadt liegt an der Mündung der Kupa in die Save. Dort wurde 294 n.Chr. zur Zeit der Römer die damals wichtigste Münzstätte auf dem Balkan eröffnet.
Hierbei handelt es sich um ein altägyptisches Schlaginstrument in Form von durch ein gebogenes Blech gesteckten Metallstäbchen. Das "Sistrum" war im Römischen Reich Zeichen des Isiskults und ist meist als Beizeichen der GöttinIsis auf Alexandrinern (römischen Provinzialpraegungen aus dem ägyptischen Alexandria) dargestellt.
Sitten (französisch: Sion, lateinisch: Sedunum, walliserdeutsch: Sittu) an der Mündung der Sionne in die Rhone ist der Hauptort des Kantons Wallis in der Schweiz. 580 wurde der Bischofssitz von Martigny hierher verlegt, und seit 999 amtierte der Bischof des Bistums Sitten gleichzeitig als Landesherr. In früherer Zeit gab es in Sitten auch eine bischöfliche Münzstätte.
Die "Situla" (deutsch: "Henkeleimer") ist ein metallenes Gefäß der Bronze- und frühen Eisenzeit im etruskisch-italischen Gebiet sowie in der Hallstattkultur. Sie gehört auch zu den Attributen der ägyptischen GöttinIsis.
Hierbei handelt es sich um eine venezianische Billonmünze, die für den Umlauf (der venezianischen Besitzung) in Zypern ab 1569 als vierfache Nominale des Carzia geprägt wurde.
Beim &&Sixpence&& handelt es sich um eine englische Silbermünze zu 6 Pence, die (gemeinsam mit dem Threepence) als Halbstück des Shilling um 1551 unter König Edward VI. eingeführt wurde. Sie zeigt (wie Shilling und Threepence) auf der Vorderseite die bekrönte Büste des Königs von schräg vorne, rechts daneben die Wertzahl "VI" (Shilling "XII", Threepence "III"). Auf der Rückseite findet man den viergeteilten Wappenschild auf einem Langkreuz. In der Folge zeigen die Sixpence-Stücke häufig ein ähnliches Münzbild wie der Shilling, so z. B. das Vis-à-vis-Porträt von Maria Tudor und Philipp von Spanien nach deren Vermählung 1554 (Bajoire).
Nach Vertreibung des katholischen Königs James II. 1688 gab dieser im Rahmen seines Gun Money (aus umgeschmolzenen Kanonen und Glocken) auch den Sixpence aus. Seine Tochter Mary (1688-1694) und ihr protestantischer Ehemann William (Wilhelm von Oranien) gaben 1693 einen Sixpence-Typ aus, der die Büste des Königspaares gemeinsam hintereinander zeigt (auf der Rückseite sind fünf Wappenschilde in Kreuzform angeordnet, in den Winkeln die verschlungenen Initialen "W" und "M"). Die Alleinherrschaft Wilhelm von Oraniens als König William III. (1694-1702) ist gekennzeichnet von einer umfangreichen Neuprägung aller Münzsorten (1696/97), die vor allem den Sixpence betraf. Denn an der Prägung des Sixpence waren nicht nur die meisten Münzstätten beteiligt, es war auch die variantenreichste Prägung aller Nominalen. Unter Königin Viktoria gab es eine lange Reihe des Sixpence mit Stempelnummern über der Jahresangabe. Seit 1947 wurde der Sixpence in Kupfer-Nickel ausgeprägt und verschwand schließlich mit der Einführung der Dezimalwährung 1971. Die Nominale war auch in einigen Kolonien Großbritanniens im Umlauf und war z. B. Bestandteil des zur Kolonialzeit in Nordamerika geprägten Massachusettsgeldes. Der Sixpence ist für den Sammler britischer Münzen recht preisgünstig.
Hierbei handelt es sich um eine französische Billonmünze zu 6 Deniers als Halbstück des Douzain, das in der ersten Hälfte des 16. Jh. unter den Königen Ludwig XII. (1498-1515) und Franz I. (1515-1547) ausgeprägt wurde. Im 17. Jh. wurde der "Sizain" nur sporadisch geprägt, zuletzt 1658. Die Münzbilder zeigen, in Entsprechung zum Dizain, meist auf den Vorderseiten den Lilienschild und auf den Rückseiten ein Kreuz.
Wegen seiner zentralen Lage im Mittelmeer hat Sizilien eine wechselvolle Geschichte und als Stützpunkte für Seefahrt und Handel hatten die Städte Siziliens stets eine große Bedeutung. Um das Jahr 1.000 v.Chr. war Sizilien hauptsächlich von drei Völkern besiedelt, den Sikanern, den Sikulern und den Elymern. Es folgte ab etwa 800 v.Chr. eine Periode der Kolonialisierung durch Phöniker, Griechen und Karthager beziehungsweise Punier. Die bedeutendste griechische Stadt Siziliens war Syrakus. Die Blütezeit endete, als die Karthager am Ende des 5. Jh. v.Chr. fast alle bedeutenden griechischen Städte zerstörten. Die meisten zerstörten Städte wurden zwar später wieder aufgebaut, erreichten aber nicht mehr ihre ursprüngliche Größe.
Während des 1. Punischen Krieges wurde Sizilien im Jahr 241 v.Chr. durch den römischen Sieg bei den Ägadischen Inseln zur ersten Provinz des Römischen Reiches. Nach dem Untergang des Westreichs im 5. Jh. wurde Sizilien zunächst von den Vandalen und Ostgoten beherrscht und kam im 6. Jh. zum Byzantinischen Reich. In die Zeit von 835 bis 884 fielen diverse Beutezüge der Araber gegen sizilianische Städte.
Eine weitere Blütezeit erlebte Sizilien, nachdem es im 11. Jh. von den Normannen erobert worden war und zu einem eigenständigen Königreich wurde. Auch unter den Staufern dauerte diese Blüte noch an. Danach geriet Sizilien wieder unter die Kontrolle ausländischer Mächte. Aragon, Spanien, Savoyen und Österreich folgten aufeinander. Unter den spanischen Bourbonen kam Sizilien zum Königreich Neapel, das nach dem Wiener Kongreß zum Königreich beider Sizilien wurde und Sizilien und Unteritalien umfaßte, wobei die Hauptstadt jedoch Neapel blieb. Mit der Vereinigung Italiens, die mit Garibaldis Invasion in Sizilien begann, kam Sizilien 1861 zu dem neuen Königreich Italien.
Die griechischen Münzen aus den antiken Städten aus Sizilien werden oft als die schönsten, griechischen Münzen überhaupt bezeichnet. Aber auch später zog es immer wieder fremdländische Herrscher auf die Insel, wie z. B. den byzantinischen Kaiser Konstans II. (630-668), der 659 seine Hauptstadt nach Syrakus verlegte. Dort prägte er Münzen aus Bronze, aber auch aus Gold. 878 wurde die Insel von den Arabern erobert, die aber auch Konkurrenz durch die Normannen erhielten. Arabische Münzen wurden meist in Palermo, normannische in Messina geprägt.
Unter Kaiser Friedrich II. breitete sich das sizilianische Königreich auch auf dem Festland bis nördlich von Neapel aus. 1231 erließ der Kaiser sein Münzedikt, wobei er den an den antiken Aurei angelehnten Augustalis einführte. Aber auch die nachfolgenden Herrscher hinterließen münzgeschichtliche Spuren, wie Anjou und Aragon, Johanna II. von Neapel und Ludwig XII. von Frankreich, Karl V. und Philipp II. von Spanien. Die letzten Münzen wurden 1859 unter Francesco II. geprägt, nachdem Garibaldi ein Jahr zuvor Sizilien für Italien erobert hatte.
Der 1873 von Dänemark und Schweden gegründeten Münzunion trat 1875 auch Norwegen bei. Nach Umstellung von Silber- auf Goldwährung im Dezimalsystem (100 Öre = 1 Krone) galten die Münzen (gleiche Größe und Legierung) der einzelnen Staaten im gesamten Gebiet der "Skandinavischen Münzunion", später auch die Geldscheine.
Aus Gold wurden Stücke zu 10 Kronen (4,4803 g schwer) und 20 Kronen (8,9606 g), nur in Schweden seit 1881 auch 5-Kronen-Stücke (2,24 g) geprägt, alle 0.900 fein. Als Scheidemünzen wurden 0.800 feine 1- (7,5 g) und 2-Kronen-Stücke (15 g,), 10- (0.400 fein), 25- und 50-Öre-Stücke (beide 0.600 fein) in Silber sowie kleinere Werte zu 1, 2 und 5 Öre in Bronze geprägt.
Schon während des 1. Weltkriegs traten Kursverschiebungen auf, der länderübergreifende Münzumlauf und die Einlösungspflicht von Papiergeld in Gold wurden weitgehend aufgehoben. Schließlich wurde die "Skandinavische Münzunion" 1924 aufgelöst. Dänemark versah die Stücke von 1 bis 25 Öre mit einem Zentralloch und prägte die höheren Werte in Aluminium-Bronze. Norwegen behielt die 1-, 2- und 5-Öre-Stücke bei, die 10- bis 50-Öre-Stücke und das 1-Kronen-Stück erschienen (mit Ausnahme der deutschen Besatzungsmünzen im 2. Weltkrieg) von 1924 bis 1951 gelocht. Schweden behielt seine alten Typen weitgehend bei.
"Skar" (auch: Skarung) ist eine tibetische Kupfermünze, die 1/10 Sho oder 1/15 Tangka galt. Ein früher Typ (Vorderseite ein Drachen im gepunkteten Kreis, darum tibetische Schriftzeichen, Rückseite im Zentrum eine stilisierte Lotusblume im Perlkreis, darum vier chinesische Schriftzeichen) ist noch nach der Regierungsepoche "Hsüan Tung" des letzten chinesischen Kaisers (1909-1911) datiert. Davon gab es auch Halbstücke. Danach erschienen nur noch Mehrfachstücke (2 1/2, 5 und 7 1/2-Stücke) nach zyklischer Datierung auf Basis des tibetischen Kalenders. Die verschiedenen Typen und Varianten zeigen meist einen stilisierten Löwen, tibetische Schriftzeichen und buddhistische Symbole. Die Prägung des "Skar" wurde in den beginnenden 20er Jahren des 20. Jh. aufgegeben. Zuletzt erschien 1926 ein 7 1/2-Skar-Stück auf einem mit gerundetem Zackenrand.
Alternative Bezeichnung für Schilling. Diese skandinavische Münze war in Dänemark zunächst eine Rechnungsmünze, bevor sie unter König Christoph III. (1440-1448) aus dem Hause Wittelsbach erstmals nach dem Vorbild des lübischen Schillings ausgeprägt wurde. Es galt 1 Skilling = 12 Penninge.
Ein Jahrhundert später war der dänische Silber-Skilling bereits eine Kleinmünze, die sich schneller verschlechterte als die lübischen Schillinge. Im Jahr 1588 wurden 2 Skilling dänisch (dänisch: Skilling Danske) auf 1 Schilling lübisch (Skilling Lybske) tarifiert. Die dänischen Schillinge wurde als Skilling Courant (96 S.C. = 1 Daler Courant) und als Kronen-Skilling (60 K.S. = 1 Krone) geschlagen. Von 1625 bis zum Staatsbankrott von 1813 galten 16 Skilling eine Mark, 64 Skilling eine Krone und 96 Skilling einen Daler Specie. Da die Scheidemünzen geringwertiger ausgemünzt wurden als die Kronen- oder Talermünzen, berechnete man dem Käufer einer Ware in der Regel ein Agio, wenn er in Skillingmünzen bezahlte. Es gab auch Halb- und Mehrfachstücke. Wichtig wurde das 24-Skilling-Stück, das seit 1731 die Krone als bedeutendste Umlaufmünze ablöste. Durch die Münzreform von 1813 trat der Rigsbank Skilling an seine Stelle. Es galten 192 Rigsbank Skilling (in Holstein 60 Schilling Courant) = 2 Rigsdaler bzw. 1 Daler Specie. Bei Einführung der Dezimalwährung 1873 wurde der Skilling in 2 Öre eingewechselt und aufgegeben.
In Norwegen, das lange Zeit von Dänemark (1380-1814) und danach von Schweden (1814-1905) beherrscht war, wurde der Skilling unter König Hans (1481-1512) eingeführt. Die norwegischen Schillinge zeigen häufig das norwegische Wappen (Löwe mit Axt) oder gekreuzte Hammer und Bergeisen als Münzzeichen für die Münzstätte in Kongsberg (seit dem ausgehenden 17. Jh.). Die norwegischen Skillinge wurden bei der Einführung der Dezimalwährung 1875 aufgegeben.
In Schweden wurde der Skilling 1777 eingeführt, aber erst unter König Gustav IV. Adolf (1792-1809) seit 1802 in Kupfer ausgeprägt. Man unterscheidet (von 1835 bis 1855) den Skilling der Riksgälde-Währung von dem der Bancosedlar-Währung. Letzterer ist an der Aufschrift"Banco" auf der Rückseite zu erkennen. Es galt 1 Skilling Riksgälds = 2/3 Skilling Banco. Es wurden Mehrfachstücke bis 4 Skilling (nur Banco) und Teilstücke bis 1/12 Skilling ausgemünzt. Letztere wurden auch Runstycke genannt. Bei der Einführung der Dezimalwährung (1855) ging Schweden wieder zur Öre-Rechnung (1 Riksdaler Riksmynt = 100 Öre) über.
"Sklavenringe" oder Sklavengelder sind keine numismatischen Begriffe, sondern werden in Sammler- und Händlerkreisen manchmal für afrikanische Ringgelder, Manillas oder Drahtringe und -spiralen verwendet, die im Sklavenhandel eine Rolle gespielt haben sollen. Angeblich konnte man früher gegen bestimmte Ringe einen Sklaven eintauschen. Den in die Neue Welt verschleppten afrikanischen Sklaven wurden zur Identifikation auch gelochte Münzen (meist kupferne Tokens) angehängt, die mit einem Zeichen versehen waren. Sie werden im englischsprachigen Raum Slave Tokens genannt.
"Skyphate" (abgeleitet von griechisch "skyphos" = "Becher", lateinisch: "Scyphati") bezeichnet schüsselförmige Münzen aus der späten Zeit des Byzantinschen Reiches. Es gibt verschiedene Münzen aus Gold, Elektron, Billon und Kupfer, die ein schüsselförmig gebogenes Aussehen haben.
Den in die Neue Welt verschleppten afrikanischen Sklaven wurden zur Identifikation auch gelochte Münzen (meist kupferne Tokens) angehängt, die mit einem Zeichen versehen waren.
Aus einem Nekrologium des Domstifts zu Münster um 1170 stammt der Ausdruck "Slegerpennynge" (wörtlich: "Schlageinnahme"), der die Einkünfte des Münzbetriebs meint, also Schlagschatz bedeutet.
Am 14.03.1939 erklärte sich die &&Slowakei&& von der Tschechoslowakei unabhängig. Die (erste) Slowakische Republik (slowakisch: prvá Slovenská republika) war ein unabhängiger slowakischer Nationalstaat und Verbündeter des Deutschen Reiches während des 2. Weltkriegs zwischen 1939 und 1945. Sie erstreckte sich auf dem Gebiet der heutigen Slowakischen Republik mit Ausnahme der südlichen und östlichen Gebiete und grenzte dabei an das Deutsche Reich und Ungarn sowie kurzzeitig an Polen.
Obwohl das Land während seines kurzen Bestehens international großteils anerkannt war, wurde es durch die Siegermächte des 2. Weltkrieges rückwirkend im Zuge der Annullierung des Münchner Abkommens und der Wiener Schiedssprüche für nicht existent erklärt.
Die Unterscheidung "Erste Slowakische Republik", oft auch "Slowakischer Staat" (slowakisch: Slovenský štát) wird vor allem vorgenommen, um sie von der seit 1993 unabhängigen heutigen (also zweiten) Slowakischen Republik/Slowakei zu unterscheiden, die nicht als ihr offizieller Nachfolgestaat angesehen wird. Die Bezeichnung "Slowakischer Staat" wurde vor allem während der Zeit des Kommunismus in der Tschechoslowakei (1948–1989) verwendet.
Nach der Eroberung durch die Sowjets im Herbst 1944 endete vorläufig diese Unabhängigkeit und die tschechoslowakische Verwaltung wurde wieder errichtet. Am 25.11.1992 beschloß die Bundesversammlung der Tschechoslowakei die Teilung in zwei souveräne Republiken und am 01.01.1993 entstanden die Slowakische und die Tschechische Republik (auch als Tschechien bezeichnet).
Die &&Slowakische Republik&& (slowakisch: Slovenska Republika) ist ein Staat in Mitteleuropa, der 1992/1993 aus der Teilung der Tschechoslowakei hervorging. Er grenzt an Österreich, die Tschechische Republik, Polen, die Ukraine und Ungarn. Seit dem 29.05.2004 ist die Slowakei Mitglied der NATO. Sie gehört seit dem 01.05.2004 zur Europäischen Union.
Amtssprache: Slowakisch
Hauptstadt: Bratislava
Staatsform: Republik
Fläche: 49.035 qkm
Einwohnerzahl: 5,431 Mio.
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner pro qkm
Gründung: 01.01.1993
Zeitzone: UTC+1 MEZ, UTC+2 MESZ (März - Oktober)
Währung: Euro (bis Ende 2008: Slowakische Krone)
&&Slowenien&& (slowenisch: Slovenija) ist ein Staat des ehemaligen Jugoslawiens in Europa, der an Italien, Österreich, Ungarn, Kroatien und die Adria grenzt. Das Land wurde am 01.05.2004 mit neun anderen Beitrittsländern Mitgliedsstaat der Europäischen Union. Am 01.01.2007 wurde auch der Euro, welcher den slowenischen Tolar ablöste, eingeführt.
Amtssprache: Slowenisch (regional: Italienisch, Ungarisch)
Hauptstadt: Ljubljana
Staatsform: Republik
Fläche: 20.273 qkm
Einwohnerzahl: 2,019 Mio. (2007)
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 21.911 US-Dollar
Unabhängigkeit von Jugoslawien: 25.06.1991
Zeitzone: MEZ (UTC+1)
Währung: Euro
Das Gesetz der US-Regierung vom 21.02.1857 brachte neben dem Umlaufverbot für ausländische Münzen (insbesondere für den spanisch-amerikanischen Peso) eine einschneidende Veränderung der Cent-Prägung. Der auf einem breiten Schrötling im Durchmesser von etwa 28,5 mm beruhende, aufwendige Large Cent (zuletzt im Gewicht von 10,89 g) wurde durch den kleineren und kostengünstigeren "Small Cent" ersetzt, der auf einem kleineren Schrötling im Gewicht von 19 mm beruhte. Noch bevor das Gesetz in Kraft war, prägte man bereits nach einem Entwurf von James Barton Longacre Proben (1856) vom Typ Flying Eagle (Vorderseite fliegender naturalistischer Adler, Rückseite "ONE/Cent" im Kranz), der für die reguläre Prägung übernommen wurde, aber bereits 1859 durch den bis 1809 geprägten Indian Head Cent abgelöst wurde. Darauf folgte der Lincoln Cent, dessen Rückseite 1959 neu gestaltet wurde (Lincoln Memorial Cent).
Im Vergleich zum Large Cent war das Gewicht auf 4,67 g nahezu halbiert (später auf 3,11 g und 2,5 g reduziert) und auch das Münzmetall von reinem Kupfer zu einer Legierung aus Kupfer-Nickel (88 Prozent Kupfer, 12 Prozent Nickel) verändert worden (seit 1864 Bronze). Die Small-Cent-Stücke waren im Umlauf kleiner und handlicher und erfreuten sich im Geldverkehr großer Beliebtheit.
Die "Smithsonian Institution" ist eine nach dem englischen Chemiker und Mineralogen James Smithson (1754-1829) benanntes Forschungsinstitut in Washington, der das Institut testamentarisch stiftete. Die 1846 gegründete "Smithsonian Institution" unterhält verschiedene große Museen, darunter u.a. die National Gallery und ein kunsthistorisches Museum. Letzteres beherbergt eine der schönsten Sammlungen von Medaillen der Renaissance, die sog. "Kress Collection". Die numismatische Abteilung des Forschungsinstituts zählt zu den größten der Erde und beschäftigt sich mit allen geldgeschichtlichen Bereichen (u.a. vormünzliche Zahlungsmittel, Münzen, Münztechnik usw.). Das Forschungsinstitut vergibt Stipendien und unterhält ein umfangreiches Verlagsprogramm. In der Smithsonian Institution ist auch die Sammlung der ersten amerikanischen Münzstätte in Philadelphia untergebracht.
Smolensk ist eine russische Stadt im Westen Rußlands nahe der Grenze zum heutigen Weißrußland. Die Stadt wurde 863 das erste Mal als eine Stadt der ostslawischen Kriwitschen urkundlich erwähnt. Ihre Lage in der Kiewer Rus an dem entlang des Dneprs verlaufenden Handelsweg von den Warägern zu den Griechen nach Konstantinopel brachte ihr schon früh den Rang einer Handelsstadt ein. Später bestanden auch Handelsbeziehungen zur Hanse. Im 12. Jh. war Smolensk Hauptstadt eines unabhängigen russischen Fürstentums Smolensk, ehe sie 1238 von den Mongolen geplündert wurde. 1404 fiel das Smolensker Gebiet an das Großfürstentum Litauen und wurde 1514 vom Großfürstentum Moskau erobert.
1611, während des Polnisch–Russischen Krieges von 1609–1618, wurde die Stadt nach einer fast zweijährigen Belagerung von polnisch-litauischen Truppen eingenommen, und bildete ab 1618 einen Teil von Polen-Litauen. Erst 1654, während des Russisch-Polnischen Krieges von 1654–1667, wurde die Stadt von den Truppen des Zaren zurückerobert und kam 1667 wieder zu Rußland. 1812 eroberte Napoleon Bonaparte die Stadt auf seinem Weg nach Moskau nach der Schlacht bei Smolensk. In Folge der administrativen Umgestaltungen nach der Februar- und der Oktoberrevolution, einhergehend mit der unübersichtlichen Situation in der Endphase des 1. Weltkriegs und dem beginnenden Russischen Bürgerkrieg kam Smolensk 1917 zur Westlichen Oblast. Die kurzlebige bürgerliche Weißrussische Volksrepublik beanspruchte 1918 die Stadt ebenfalls für sich. Am 01.01.1919 wurde in Smolensk die Sozialistische Sowjetrepublik Weißrussland/Belarus ausgerufent. Am 27.02.1919 wurde diese erste eigenständige weißrussische Sowjetrepublik in dieser Form wieder aufgelöst. Bei der endgültigen Neugründung der Weißrussischen SSR am 31.07.1920 verblieb Smolensk bei der RSFSR.
Im 2. Weltkrieg war die Stadt ebenfalls hart umkämpft. In der Kesselschlacht bei Smolensk im Spätsommer 1941 wurde Smolensk besetzt und fast vollständig zerstört. Tausende Bewohner der Stadt kamen ums Leben oder wurden zwischen 1941 und 1943 zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich gebracht. Im Herbst 1943 wurde die Stadt von der Roten Armee zurückerobert.
Niederdeutsch für Sechsling. Hierbei handelte es sich um eine dänische Münze zu 6 Penning oder 1/2 Skilling, die durch den Hanserezeß von 1424 zum ersten Mal in Dänemark ausgeprägt wurde. Das Feingewicht des silbernen "Sösling" von 0,96 g entsprach dem hanseatischen Sechsling lübischer Währung. Die letzten dänischen Söslinge wurden 1651 geprägt. Danach ging der Ausdruck auf das 1/2-Skilling-Stück über, das auch 6 Penning galt. In Norwegen, das in Personalunion mit Dänemark verbunden war, sollen unter König Hans (1481-1513) zwei sehr seltene Typen des Sösling in Umlauf gewesen sein.
Die "Soho Mint" war eine Privatmünzstätte in Handsworth nahe Birmingham, deren Inhaber Matthew Boulton in enger Zusammenarbeit mit seinem Freund James Watt die ersten mit Dampfkraft betriebenen Prägemaschinen entwickelte, die er 1786 in der "Soho Mint" errichtete. Die Münzstätte war Teil der Soho Werke, die im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh. europaweit als Vorbild für großindustrielle Anlagen galten. Nach dem Vorbild der "Soho Mint" entwickelte Boulton Prägemaschinen für die Londoner Tower Mint und die Münzstätten in Kopenhagen und Madrid. Die "Soho Mint" arbeitete anfangs vor allem im Auftrag britischer Kolonialgesellschaften (u.a. East India Company) und stellte Münzen für verschiedene britische Kolonien her. Die bekannteste Münze der Soho Mint für England war wohl der schwere kupferne Cartwheel. An der Soho Mint waren so berühmte Stempelschneider und Medailleure wie Jean-Pierre Droz und Conrad Heinrich Küchler angestellt.
Der "Sol" war eine französische Recheneinheit und Münze, in späterer Form "Sou" genannt. Ursprünglich stellte der Sol im Mittelalter in Frankreich nur eine Recheneinheit von 12 Deniers dar und entsprach dem deutschen Schilling. Die Recheneinheit geht auf das karolingische Rechensystem zurück, nach der das Karlspfund, aus dem 240 Denare (Deniers) gemünzt wurden, in 20 Schillinge oder Sols unterteilt war (12 Denare wurden also zu 1 Schilling bzw. Sol gerechnet). Ausgemünzt wurde dieser Wert erstmals im Jahr 1266 in Form des Gros tournois (zu 12 Deniers), der zum Vorbild der Groschen nördlich der Alpen wurde. Seit König Ludwig XII. (1498-1515) wurde der Sol in Form des Gros blanc zu 15 Deniers (entsprechend dem Wert des schwereren Gros parisis zu 15 Deniers) und des Douzain zu 12 Deniers ausgeprägt. Letztere wurden seit 1640 gegengestempelt, um ihren Wert auf 15 Deniers zu erhöhen (Sou marqué). Unter König Ludwig XIV. (1643-1715) verfiel der Sol zur Billonmünze mit geringem Silbergehalt. Im 18. Jh. wurde das Halbstück des Sol als Kupfermünze, das 1-Sol-Stück zunehmend in Kupfer und das 2-Sol-Stück in Billon ausgegeben. Höhere Werte ab 6 Sols (1/20 Ecu) wurden in Silber geprägt. In den ersten Revolutionsjahren erschienen auf Grund des Metallmangels verschiedene Sols aus Bronze und Glockenmetall, zuletzt 1793/94 (im Jahr II nach republikanischem Kalender).
Nach Einführung der Franc-Währung im Dezimalsystem wurde der historisch gewachsene Begriff in Form des Ausdrucks "Sou" wieder zur Rechnungsmünze und auf das 5-Centime-Stück (1/20 Franc) übertragen. Wenn also in der französischen Literatur im 19. Jh. von einem Sou-Stück die Rede ist, handelt es sich um diese Münze.
In Peru wählte man 1863 den Namen "Sol" in der Bedeutung "Sonne" (Symbol des Landes schon seit der Inkazeit) als Währungseinheit im Dezimalsystem. Es galt 1 Sol (= 10 Dineros) = 100 Centavos und 10 Soles = 1 Libra. Bis 1917 entsprach das 1-Sol-Stück in Gewicht (25 g) und Feingehalt (900/1000) dem 5-Franc-Stück der Lateinischen Münzunion. Die 1/2- und 1/5-Stücke waren entsprechend ihrem Teilwert leichter, bei gleicher Feinheit. Nach 1917 beendete Peru die Prägung der 1/5-Stücke und brachte bis 1835 den Sol und sein Halbstück mit reduziertem Feingehalt (500/1000) aus, anschließend aus Nickel-Messing und Messing. Auf Grund der hohen Inflation ging Peru 1985 zum Inti von 100 Céntimos (1000 Soles de oro = 1 Inti) und im Juli 1991 zum Nuevo Sol (1.000.000 Intis = 1 Nuevo Sol) über. Letzterer ist aus Neusilber geprägt.
Nach Gründung der Republik Bolivien 1825 bekam der Real den Namen "Sueldo", von 1852 bis zur Einführung der Dezimalwährung 1863 den Namen "Sol". Es galten 8 Soles (Sueldos, Reales) = 1 Peso.
Der zur Revolutionszeit in Frankreich geprägte letzte Typ des Sol ist nach dem Bild auf der Rückseite, einer umkränzten Waage (französisch: "balance"), benannt. Im Kranz findet sich die Wertangabe (1 S), darüber die Freiheitsmütze, die die Umschrift "LIBERTE" und "EGALITE" trennt. Die Vorderseite zeigt die Verfassungstafel mit der Schrift "LES HOMMES SONT EGAUX DE LA LOI" (deutsch: "Die Menschen sind vor dem Gesetz gleich") zwischen Traube und Ähren, darüber ein Auge, das die Umschrift "REPUBLIQUE FRANÇOISE" trennt. Die nach dem Dekret vom 26.04.1793 geprägten Stücke sind entweder auf den Rückseiten mit der Jahreszahl 1793 nach dem Gregorianischen Kalender und/oder auf den Vorderseiten mit der Jahreszahl II (22.09.1793 bis zum 21.09.1794) versehen. Die nach dem Dekret vom 24.11.1793 von Januar bis März 1794 geprägten Stücke sind nach dem republikanischen Kalender datiert oder ohne Jahresangabe. Aus Materialmangel wurden sie aus Messing und Glockenmetall hergestellt. Stücke aus Glockenmetall sind heute nur in schlechter Erhaltung zu finden. Entsprechend dazu gab es auch Doppelstücke (Wertbezeichnung 2 S). Einige sind auf Monnerons zu 2 Sols überprägt (Monnaie de confiance) Für die Gravierung zeichnete Augustin Dupré verantwortlich. An der Prägung waren insgesamt fünfzehn Münzstätten beteiligt.
Der &&"Soldatenpfennig"&& ist keine Münze, sondern eine Marke aus Kupfer, die beurlaubte schwedische Soldaten unter den Königen Karl XI. (1672-1697) und Karl XII. (1697-1718) in den unter schwedischer Herrschaft stehenden Herzogtümern Bremen und Verden mit sich führen mußten, um nicht als Deserteure angesehen zu werden.
Der "Soldo" ist die italienische Entsprechung zum französischen Sol und dem deutschen Schilling. Der "Soldo" wurde gegen Ende des 12. Jh. von Heinrich VI. (1190-1197) in Mailand eingeführt. Der König ließ ihn als Einfachstück im Gewicht von ca. 1,25 g und als Doppelstück (Doppio Soldo) im Gewicht von etwa 2,1 g schlagen. Andere italienische Städte nahmen die Prägung des Soldo auf, Bologna noch im 12. Jh., Genua im 13. Jh. und Venedig im 14. Jh. Der Soldo sank zur Billonmünze herab und wurde seit der 2. Hälfte des 18. Jh. als Kupfermünze geschlagen. Es gab auch Mehrfachstücke. In der Regel entsprach der Wert eines Soldo 12 Denari und 20 Soldi galten eine Lira. Es gab aber auch andere Bewertungen. Unter der Oberherrschaft Napoleons Bonapartes galt folgendes Wertverhältnis: 100 Centesimi = 20 Soldi = 1 Lira. Nach der Einigung Italiens wurden keine Soldi mehr geprägt. Der Name "Soldo" ging auf das 5-Centesimo-Stück über.
Der "Soldus" war ein Münze aus Venedig, die ab 1806 unter der napoleonischen Herrschaft geprägt wurde und auf dem französischen Dezimalsystem basierte.
Mit &&"Solidus"&& (lateinisch: "in der Bedeutung gediegen") bezeichnete man erstmalig in konstantinischer Zeit eine Goldmünze, die Konstantin der Große (306/309-337) sukzessive in seinem Herrschaftsgebiet prägen ließ. Bereits vor 310 v.Chr. wurden Solidi in der Münzstätte Treveri (Trier) und danach auch in anderen Münzstätten des konstantinischen Einflußgebiets geprägt. Nachdem der Kaiser durch den Sieg über Licinius 324 n.Chr. zum Alleinherrscher des Römischen Reiches wurde, machte er den Solidus zu 1/72 Libra zur Standardgoldmünze im gesamten Reich. Sie löste den langlebigen Aureus ab, der im 3. Jh. seinen guten Ruf eingebüßt hatte. Es folgte eine intensive Prägephase der 4,5 g schweren Solidi, von denen auch Halbstücke zu 1/144 (Semissis) Libra und Drittelstücke zu 1 1/2 Scripulum (Tremissis) ausgegeben wurden. Unter den meisten nachfolgenden Kaisern wurde bei der Prägung des Solidus auf die Einhaltung des Gewichts und die Reinheit des Gehalts geachtet, so daß seine Solidität sprichwörtlich wurde. Solidi und Tremisses wurden bis zum Untergang des Weströmischen Reiches ausgegeben und darüber hinaus von verschiedenen germanischen Stämmen zur Völkerwanderungszeit nachgeahmt. Das im Osten entstandene Oströmischen Reich übernahm den Solidus, der bei mehrfach wechselnden Typen bis ins 10. Jh. als byzantinische Hauptgoldmünze Bestand hatte. In mittelalterlichen Dokumenten wird der Schilling häufig lateinisch als "Solidus" bezeichnet und darauf gehen wohl auch die MünzbezeichnungenSol (französisch), Soldo (italienisch) und Sueldo (spanisch) zurück.
Der "Solot" war die kleinste Münzeinheit im Königreich Siam (heute: Thailand), nach dem alten Gewichtssystem. bei dem 128 Solot = 64 Att = 8 Fuang = 1 Tikal (Baht) galten. Der Solot war somit die kleinste Unterteilung des Tikal, der bis ins 19. Jh. ausgegeben wurde. Das Silbergewicht lag bei etwa 0,12 g. Nach Umstellung auf die Münzprägung nach europäischem Vorbild wurde der Solot in Zinn (1862), Kupfer (1874), Kupfer-Nickel (1882) und Bronze (seit 1887) geprägt. Schon bald nach der Umstellung auf die Dezimalwährung (1897) entfiel der Solot, der zuletzt im Jahre 1905 geprägt wurde.
Solothurn ist eine Stadt und Kanton in der Schweiz, die 1471 in die Eidgenossenschaft eintrat. Wann das Münzrecht vergeben wurde, ist unklar. Im Jahre 1146 wurden die Solothurner Münzen erstmals urkundlich erwähnt. Die ersten noch erhaltenen Münzen stammen aus dem letzten Drittel des 13. Jh. und sind viereckige Pfennige. Bis ins 15. Jh. wurden zahlreiche Pfennige, Angster und Hälblinge geprägt, die fast immer das Haupt des Hl. Urusus zeigen. 1377 und 1387 trat man mehreren Münzkonventionen bei. Die letzten Hohlpfennige und Heller aus dem 15. und 16. Jh. zeigen da Standeswappen zwischen "S-O" und dienten nur noch als Scheidemünzen.
In der zweiten Hälfte des 15. Jh. wurden Plapparten, Fünfer und Etschkreuzer geprägt. Um 1500 gab es auch erste Batzen und in der zweiten Hälfte des 16. Jh. wurden zahlreiche Taler und Dicken sowie Halbtaler, Halbdicken, Halbbatzen, Kreuzer und Vierer. 1562 und 1567 wurden die einzigen Groschen zu 3 Kreuzern geprägt.
1560 wurde eine Münzkonvention mit Fribourg, Bern, Neuenburg, dem Bistum Sitten und Genf geschlossen. Alle schlugen die gleichen Münzen, wobei der Kreuzer die wichtigste war. Im 17. Jh. begannen die Prägungen erst 1622 und dauerten bis 1642. 1630 gab es die ersten Dukaten und von 1642 bis 1759 kam es zum Stillstand der Prägung, die erst 1759 wieder aufgenommen wurde. Bis 1798 wurden Scheidemünzen und kleinere Silbermünzen geprägt. 1795 und 1798 gab es 20-Batzen-Stücke oder halbe Neutaler. Von 1787 bis 1798 gab es auch zahlreiche Goldmünzen nach dem Fuß des französischen Louis d'or. Nach dem französischen Einmarsch 1798 ging das Münzrecht an die Helvetische Republik über. Die Münzstätte blieb aber weiterhin in Betrieb und prägte für die neue Zentralregierung. Die 40-, 20-, 10-, 5- und 1-Batzen-Stücke wurden mit dem Münzzeichen"S" versehen.
Nach dem Ende der Helvetischen Republik erhielt Solothurn das Münzrecht zurück und prägte 1805 erste Batzen, 1809 und 1811 5 Batzen sowie 1812 Franken. 1825 trat man dem Konkordat der westlichen Kantone bei, wodurch die Prägung weiterer Scheidemünzen verboten wurde. 1830 wurden die letzten Münzen in Solothurn geprägt.
Der "Som" (ISO-4217-Code: KGS; Abkürzung: K.S.) ist die Währung von Kirgisistan. Die Währung wurde 1993 eingeführt und löste den Rubel aus der Sowjetzeit ab. Kirgisistan war damit das erste Land Zentralasiens, das sich aus der Rubelzone löste. Die Nationalbank der kirgisischen Republik brachte die ersten Banknoten am 10.05.1993 aus. 1 Som ist in 100 Tyjyn unterteilt. Anfänglich war der "Tyjyn" in kleinformatigen Banknoten zu 1, 10 und 50 Tyjyn in Umlauf. Auf Grund des Kursverfalls des Som in den ersten Jahren nach dessen Einführung ist diese kleinere Einheit jedoch heute nur noch selten in Gebrauch, so daß die Unterteilung in der Praxis keine Rolle spielt. Kleinste Einheit ist in der Praxis die Banknote zu 1 Som.
Der "So'm" (von lateinisch Solidus abgeleitet; ISO-4217-Code: UZS; Abkürzung: U.S.) wurde im November 1993 in Usbekistan als Parallelwährung (Kupon) ohne Unterteilung eingeführt. Seit dem 01.01.1994 galt 1 So'm (Kupon) = 1 Russischer Rubel. Die Währungsreform vom 01.07.1994 brachte einen neuen So'm = 1.000 So'm (Kupons), der in 100 Tiyin unterteilt war. Wie andere Republiken der früheren Sowjetunion benutzte auch Usbekistan nach der Unabhängigkeit zunächst weiterhin den Rubel. Am 26.07.1993 wurde in Rußland der alte sowjetrussische Rubel durch den neuen russischen Rubel abgelöst. Bis zur Einführung des So'm am 15.11.1993 wurden in Usbekistan beide Rubelwährungen nebeneinander benutzt. Usbekistan ersetzte den Rubel durch Som zum Nennwert. Es wurden Geldscheine zum Nennbetrag von 1, 3, 5, 10, 25, 50, 100, 200, 500, 1.000, 5.000 und 10.000 Som ausgegeben.
&&Somalia&& (Somali: Soomaaliya) ist ein Staat im äußersten Osten Afrikas, am Horn von Afrika. Er grenzt an den Indischen Ozean im Osten, den Golf von Aden im Norden, Djibouti und Äthiopien im Westen und Kenia im Süden. Der Landesname ist vom Volk der Somali abgeleitet, das die große Bevölkerungsmehrheit stellt und auch in den Nachbarländern ansässig ist. Somalia war nach dem 2. Weltkrieg italienisches Treuhandgebiet und wurde 1960 unabhängig. Es entstand aus dem Zusammenschluß der vormaligen Kolonien Britisch-Somaliland und Italienisch-Somaliland. Seit dem Fall der autoritären Regierung unter Siad Barre 1991 befindet sich das Land im Bürgerkrieg und hatte zumindest bis zur Bildung einer international anerkannten Übergangsregierung im Jahr 2000 keine funktionierende Regierung. Die Übergangsregierung kontrolliert jedoch nur einen Teil des Landes. Der Norden Somalias ist als "Somaliland" seit 1991 de facto unabhängig. Amtssprache: Somali, Arabisch
Hauptstadt: Mogadischu
Regierungssitz: Baidoa
Staatsform: Republik (de jure)
Fläche: 637.657 qkm
Einwohnerzahl: 9 bis 12 Millionen (2006)
Bevölkerungsdichte: 13,90 Einwohner pro qkm
Unabhängigkeit: 26.06.1960 erklärt, 01.07.1960 anerkannt
Zeitzone: MSK (UTC +3)
Währung: Somalia-Schilling (SOS)
Der "Somalia-Schilling" (somalisch: Shilin soomaali; ISO-4217-Code: SOS; Abkürzung: SoSh) ist die Währung von Somalia. Es gilt 1 Somalia-Schilling = 100 Centesimi oder Senti.
Seit der Unabhängigkeit Somalias 1960 wurde der "Somalia-Schilling" von der Somalischen Zentralbank herausgegeben. Nach Beginn des somalischen Bürgerkriegs und dem Zusammenbruch des somalischen Staatswesens im Jahr 1991 ließen verschiedene Kriegsfürsten in eigener Regie große Mengen an 500- und 1000-Schilling-Scheinen drucken, was den Wert der Währung einbrechen ließ. Im Juni 1990 bekam man auf dem freien Markt rund 2.000 Schilling für einen US-Dollar, im August 1991 bereits 7.000 Schilling und 2002 bisweilen bis zu 25.000 Schilling. Der Wechselkurs erholte sich bis März 2006 auf 13.400, sank bis Mai 2008 aber wieder auf 30.000 Schilling pro Dollar.
Die Somalische Zentralbank (Somali: Bankiga Dhexe ee Soomaaliya) war ab 1960 die Zentralbank des Staates Somalia. 1968 fusionierte die Regierung die Somalische Kreditbank Credito Somalo, die die Treuhandverwaltung Italienisch-Somalilands 1954 gegründet hatte, mit der Banca Nazionale Somala. Es ist unklar, inwiefern die Somalische Zentralbank seit dem Zusammenbruch der Regierung und dem Beginn des somalischen Bürgerkrieges 1991 tätig war. Es gibt keine Internetpräsenz und Nachrichten über die Bank sind selten. Banknoten des Somalia-Schillings wurden in Somalia im Bürgerkrieg in großem Umfang illegal gedruckt.
Sombrerete war eine Münzstätte im mexikanischen Staat Zapatecas, die 1810 bis 1812 während des Aufstandes Notgeld schlug. Der Gouverneur General Vargas blieb dem König Fernando VII. treu, aber es entfiel die Büste des Königs auf der Vorderseite. Die Münzen tragen nur das Wort "VARGAS" und die Jahreszahl sowie auf der Rückseite vier Punzen.
Dies ist die norwegische Bezeichnung für "Sommerschutz". Dies ist die Inschrift auf einer Münze aus Norwegen zu 12 Skilling. Auf der Vorderseite zeigt sie einen Reiter nach links und die Umschrift "*XVI*SOMMER* SCHYDTZ* P(OST)*" und auf der Rückseite den norwegischen Löwen. Es gibt die Münzen auch ohne den Hinweis "Sommerschydtz". In Norwegen kostete das Reisen pro Meile (10 km) im Winter 16 Skilling und im Sommer 12 Skilling. Für den Sommer gab es den Winterschydtz.
Der "Somoni" (tadschikisch: Somonij; ISO-4217-Code: TJS) ist die Währung von Tadschikistan. Es gilt 1 Somoni = 100 Diram. Der Somoni ersetzte am 30.01.2000 den Tadschikischen Rubel. Die Wechselrate war 1 Somoni für 1.000 Rubel. Anfangs wurden nur Banknoten ausgegeben, seit 2001 auch Münzen. Es gibt Banknoten zu 1, 5, 20 und 50 Diram und 1, 3, 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Somoni. Münzen gibt es zu 5, 10, 20, 25 und 50 Diram und 1, 3 und 5 Somoni.
Dies ist die volkstümliche deutsche Bezeichnung des letzten unter Ludwig XIV. (1643-1715) geprägten Typ der französischen GoldmünzeLouis d'or. Der Typ ist nach einer kleinen Sonne - dem persönlichen Kennzeichen des Königs - im Zentrum der Rückseite benannt. In Frankreich wird die Münze auch "Louis d'or au soleil" genannt. Der zwischen 1709 und 1716 in großen Mengen geprägte Louis d'or au soleil war auch in West- und Südwestdeutschland im Umlauf.
Der "Sophiendukat" ist ein unter Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen zu Weihnachten 1616 erstmals geprägter Dukat, der später als Patengeschenk zur Taufe beliebt war und bis ins 19. Jh. in der Münzstätte zu Dresden nachgeprägt wurde, immer mit der ursprünglichen Jahresangabe. Die Vorderseite zeigt das Monogramm der Kurfürstin Sophia (der Mutter Johann Georgs), die ineinander gestellten Initialen "CS" vor den gekreuzten Kurschwertern. Die Umschrift lautet "WOL DEM DER FREVD AN SEINEM KIND ERLEBT", weshalb man auch vom "Kinderdukaten" spricht. Die Rückseite zeigt untereinander die Symbole der heiligen Dreifaltigkeit, nämlich das Auge Gottes, die Initialen "IHS" und eine Taube, in der Umschrift "HILF DV HEILIGE DREYFALTIGKEIT" und die Jahreszahl, weshalb man auch vom Dreifaltigkeitsdukat spricht.
George Soros (gebürtig: Dzjchdzhe Shorash, geb. 12.08.1930 in Budapest) ist ein US-amerikanischer Investmentbanker ungarischer Herkunft. Er wurde als Sohn von Tivadar Soros in Budapest geboren. Trotz der jüdischen Herkunft seiner Familie überlebte Soros die deutsche Besetzung Ungarns und die Schlacht um Budapest. 1946 flüchtete er vor der sowjetischen Okkupation aus Ungarn in den Westen und emigrierte 1947 nach England. An der London School of Economics and Political Science (LSE) absolvierte er 1952 sein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Dort studierte er bei Karl Popper, dessen Vorstellungen über eine offene Gesellschaft ihn stark beeinflußten.
1956 zog er in die USA und übernahm 1968 einen Investmentfonds (Hedgefonds) in Curaçao. Auch seine späteren Quantum Funds, die er gemeinsam mit Jim Rog