Seit 1943 schlägt man in Madrid aber nicht nur alle Münzen, sondern stellt auch alle Banknoten und Briefmarken dort her. Die Münzstätte trägt den Namen "Fabrica Nacional de Moneda y Timbre".
"Fä" (auch: Fei) ist die mikronesische Bezeichnung für Geld. Es steht für die verschiedenartigen vormünzlichen Zahlungsmittel, die dort im Gebrauch waren, und besonders für das Steingeld auf der Insel Jap.
Im juristischen Sinne gelten nur unbefugt geprägte kursgültige Geldzeichen als "Fälschungen". Jede Nachbildung einer jetzt noch kursfähigen Münze ist also eine Fälschung, gleich ob es sich um eine Kursmünze des Jahres 1998 oder beispielsweise um die wertvolle 5-DM-Münze "Germanisches Museum" von 1952 handelt, die ja zu DM-Zeiten ein offizielles Zahlungsmittel war.
Die &&"Fähringer-"&& bzw. "Färöer-Inseln" (färöisch: Føroyar, dänisch: Færøerne) sind eine zu Dänemark gehörende Inselgruppe im Nordatlantik, zwischen Schottland und Island gelegen.
Fläche: 1.399 qkm
Einwohner: 44.300 Einwohner
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner/qkm
Hauptstadt: Tórshavn
Staatsform: seit 1948 autonomer Staatsteil Dänemarks
Verwaltungsgliederung: sieben Kreise (Syýla) mit 50 Gemeinden
Währung: Dänische und Färöische Krone
Als im 2. Weltkrieg das Mutterland Dänemark besetzt war, wurden für die Färöer 1941 in London im Wert von 1 bis 25 Öre einige Scheidemünzen geprägt. Diese unterscheiden sich von den dänischen Münzen nur durch die Jahreszahl und das fehlende Münzzeichen. Daneben gab die Firma Petersen, Fuglefjord und Kjölbro, Klakksvig Notgeld heraus.
Die Färöer haben eigene Banknoten, nutzen allerdings die Münzen von Dänemark. Dänische und färöische Banknoten können in allen Banken gebührenfrei im Verhältnis eins zu eins gewechselt werden. Im Gegensatz zu "Dänischen Kronen", die offizielles Zahlungsmittel auf den Färöern sind, werden "Färöische Kronen" in Dänemark nicht akzeptiert. Die "Färöische Krone" ist keine eigenständige Währung, sondern eine gesonderte Auflage der dänischen Banknote mit einem individuellen Design. Sie entspricht dem Format und Wert der dänischen Banknoten. Auf der Vorderseite sind auf den Färöern beheimatete Lebewesen und auf der Rückseite färöische Landschaften abgebildet. Die Dänische Nationalbank hat auch die Hoheit über den Druck und die Ausgabe der Färöischen Krone. Nach Zahlung eines Betrages in Dänischen Kronen auf ein Konto der Zentralbank erhält die färöische Landesregierung Färöische Banknoten entsprechend dem eingezahlten Wert. Am Ende des Jahres 2009 waren färöische Banknoten im Wert von 362 Mio. Kronen im Umlauf.
Während der britischen Besetzung der Färöer-Inseln im 2. Weltkrieg trat ein Engpaß in der Münzversorgung auf, der die Briten zwang, 1-Øre-, 2-Øre-, 5-Øre-, 10-Øre- und 25-Øre-Münzen zu prägen. Dabei bestanden die drei kleinsten Einheiten aus Bronze und die größeren beiden aus Kupfer-Nickel. Die Prägungen des Jahres 1942 sind identisch mit den Vorkriegsmünzen. Es fehlt lediglich das kleine Loch als Erkennungsmerkmal für Münzen der königlichen dänischen Münzstätte in Kopenhagen. Die Münzen wurden jedoch in Dänemark nicht mehr ausgegeben, als das Land beschloß, seine Münzen aus Zink zu prägen.
Die modernen färöischen Banknoten wurden in den 1950er-Jahren eingeführt, und noch im Geldkreislauf befindliche alte Banknoten wurden aus dem Verkehr gezogen und entwertet.
Hierbei handelt es sich um eine mehrfach verschlossene Büchse aus Eisen, die zur Aufbewahrung von Zainproben und Musterprägungen diente. Nach den Reichsmünzordnungen wurden zur Kontrolle der Münzstätten in Deutschland zweimal im Jahr sog. Kreisprobationstage abgehalten. Dazu wurden in die mit einem Schlitz versehenen Fahrbüchsen eingewickelte Proben eingeworfen, die nach den Augsburger Reichsmünzordnungen mit Angaben zu Datum, Gewicht und Feingehalt der Legierung versehen sein mußten. Diese Angaben wurden auf den Kreisprobationstagen von den Kreis- oder Reichswardeinen kontrolliert. Der Gebrauch der Fahrbüchsen war in Deutschland (16. Jh.) und auch in benachbarten Ländern durchaus üblich. Im 17. Jh. verlor die Fahrbüchse allmählich ihre Bedeutung. Zuletzt wurde sie in Kursachsen bis in die Mitte des 19. Jh. benutzt.
Hierbei handelt es sich um Jagdmünzen (Dukaten) aus der Regierungszeit des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1729-1757), die auf der Vorderseite eine Szene der Reiherbeizjagd mit zwei Falken und dem Falkner zu Pferd und auf der Rückseite einen Beizfalken zeigen.
Die &&Falkland-Inseln&& (auch Malwinen, englisch: Falkland Islands, spanisch: Islas Malvinas) sind eine Gruppe von 200 Inseln im Südlichen Atlantik und waren britische Kronkolonie. Zur Kolonie gehörten bis zum 02.03.1962 auch Südgeorgien, die Süd-Sandwich-Inseln, das Graham-Land, die Süd-Orkney-Inseln und die Süd-Shetland-Inseln. Die Inseln gehören geographisch zu Südamerika und liegen 600 bis 800 km östlich von Südargentinien und Feuerland bei 52° Süd und 59° West. Die Falkland-Inseln sind heute ein britisches Überseegebiet. Seit 1833 werden sie von Argentinien beansprucht. Sie bestehen aus etwa 200 Inseln, deren wichtigste Westfalkland und Ostfalkland mit je etwa 6.000 qkm sind.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Stanley
Staatsform: Britisches Überseegebiet
Fläche: 12.173 qkm
Einwohnerzahl: 2.955 (2007) und ca. 1.700 stationierte britische Soldaten
Zeitzone: UTC -4
Währung: Falkland-Pfund
Das "Falkland-Pfund" (ISO-4217-Code: FKP; Abkürzung: Fl£) ist die Währung der Falkland-Inseln. Auch in Süd-Georgien und den Süd-Sandwich-Inseln, die verwaltungstechnisch zu den Falkland-Inseln gehören, wird es als Zahlungsmittel eingesetzt, obwohl das offizielle Zahlungsmittel dort das Pfund Sterling ist.
Eigene Banknoten werden seit 1921 verwendet, Münzen sind seit 1974 in Benutzung. Das "Falkland-Pfund" ist (ähnlich der Währungen der Kanalinseln) dem Pfund Sterling nachempfunden und steht mit ihm in einem festen Kursverhältnis von 1:1.
Als "Falknermünzen" werden einige Münzen des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1729-1757) bezeichnet, die Jagdfalken beim Reiherbeizen zeigen. Sie gehören deshalb zu den sog. Jagdmotiven.
Bezeichnung in der numismatischen Fachliteratur für eine Fälschung. Bezeichnung für eine gefälschte, unechte Münze (dänisch: falsk, englisch: forged, französisch: faux, italienisch, portugiesisch und spanisch: falso, niederländisch: vals).
Hierbei handelt es sich um die illegale und strafbare Nachahmung von gesetzlich geltenden Zahlungsmittel, im Gegensatz zur Herstellung von historischen Münzen zum Nachteil des Sammlers (Münzfälschung).
Die "Falschmünzerei" ist so alt wie das Geld und wurde schon in Gesetzen des athenischen Gesetzgebers Solon (594-560 v.Chr.) und von den römischen Kaisern unter drastische Strafen gestellt. In der Antike wurde die Falschmünzerei hauptsächlich in Form von Nachgüssen unter Gewichtsverminderung und Verwendung unedler Metalle betrieben. Vor allem während der Wirtschafts- und Geldkrisen im dritten Jh. n.Chr. wurden Falschmünzerförmchen aus Ton zu Batterien zusammengestellt, mit denen Fälschungen aus Blei-Zinn-Silber-Legierungen hergestellt wurden. Da sich aber das Metall nicht so gut erhalten hat wie die Edelmetalle der Originale, sind solche Fälschungen für den Sammler leicht erkennbar. Im Mittelalter und in der Neuzeit wurde den Münzen aus unedlen Metallen oftmals das giftige Halbmetall Arsen zugesetzt, das den Silberglanz der Fälschungen bewirkte. Auch die Feuerversilberung und die Feuervergoldung kamen zur Anwendung. Mit dem Aufkommen des Papiergelds begann auch dessen Fälschung ("Blüten"). Sogar schon die Assignaten der Französischen Revolution wurden in großen Mengen gefälscht, obwohl sie ständig an Wert verloren.
Die vielleicht größte Falschmünzerwerkstatt der Geschichte im englischen Birmingham ahmte Münzen des europäischen Festlands in verschlechtertem Münzfuß nach, die dann durch den Handel auf dem Kontinent in Umlauf gebracht wurden. Diese staatlich gedeckte Falschmünzerei blieb ebenso unbestraft wie die Herstellung der Ephraimiten unter dem preußischen KönigFriedrich dem Großen.
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde Falschmünzerei mit grausamen Strafen geahndet. Das Beschneiden des Münzrands oder das Befeilen wurde z.B. mit Abhacken der Hand bestraft. Die Peinliche Halsgerichtsordnung Karls V. von 1532 sah den Verbrennungstod für den Fälscher vor, auch das Sieden in Öl war eine durchaus übliche Bestrafung. Die Falschmünzerei wurde nicht als Delikt gegen den Geldverkehr wie heute, sondern als Angriff auf die Münzhoheit des Münzherrn und damit als Majestätsbeleidigung gesehen. Erst unter dem Einfluß der Aufklärung im 18. Jh. setzten sich Freiheitsstrafen durch. Heute wird die Geldfälschung und die Verfälschung von Geld in Deutschland mit Freiheitsstrafen von zwei bis fünfzehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsentzug bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafen geahndet. Für das Inverkehrbringen und Abschieben von Falschgeld wird eine Geldstrafe oder Freiheitsentzug bis zu fünf Jahren verhängt.
Schon zur Römischen Kaiserzeit gab es zahlreiche Fälschungen, die meist als Nachgüsse vorkamen. Besonders im 3. Jh. n.Chr. wurde aus Mangel an Edelmetall durch den Staat das Geld vermehrt und verschlechtert. Dies machte es Fälschern besonders leicht, ihre Münzen in den Umlauf zu bringen. Es gab etliche illegale Werkstätten, in denen man die &&"Falschmünzerformen"&& gefunden hat. Sie sind meist aus geschlämmtem Ton, in den man Originale eindrückte. Die Gußmatrizen wurden getrocknet, die dann säulenförmig über einander gestellt wurden. Mehrere Säulen bildeten Batterien, die mit einem Tonmantel versehen wurden und dann für das Gießen der Fälschungen verwendet werden konnten. Als Gußmaterial verwendete man Blei, Silber und Zinn.
Latinisierte Bezeichnung für "Fälschung". Gemeint sind hiermit falsche Münzen der Falschmünzerei und der Münzfälschung sowie für nachgeahmtes und verfälschtes Papiergeld. Der Ausdruck setzt sich aus den lateinischen Worten "falsus" (deutsch: "falsch") und "factum" (deutsch: "gemacht" bzw. "geschaffen") zusammen.
Bis zum Anschluß des Emirats Buchara an die UdSSR im Jahre 1920 galten 10 Falus einen Tenga. Heute ist Buchara Teil von Usbekistan.
Alternative Bezeichnung für Fels.
Famagusta ist eine Stadt und ehemalige Festung auf Zypern, wo in venezianischer Zeit meist Deniers und Sizains geprägt wurden, die auf der Vorderseite einen Löwen und auf der Rückseite ein Kreuz und den Namen des Dogen zeigen.
Bezeichnung für eine breite Talermünze, geprägt anläßlich des Todes des Kurfürsten Johann Georg II. (1656-1680) von Sachsen. Sie gehört damit zum Gebiet der Sterbemünzen. Sie wurde nach der Darstellung der geflügelten "Fama" (Personifizierung des Ruhmes) benannt, die sich auf Vorderseite der Münze über dem sächsischen Wappen erhebt, das in das Band des Hosenbandordens eingefaßt ist. So erklärt sich auch die Umschrift "HONI SOIT QUI MAL Y PENSE", die Inschrift des Ordens, dem der sächsische Kurfürst als Ritter angehörte.
Als "Familienmünzen" bezeichnete man in der Renaissance, als das Sammeln von Münzen aus der Römerzeit in Mode kam, die Gepräge der Römischen Republik, die die Familiennamen der römischen Münzbeamten zeigten. Man ordnete sich alphabetisch und nicht nach Epochen, wodurch allerdings der chronologische und geldgeschichtliche Überblick verloren ging.
Hierbei handelt es sich um eine alte indische Münzeinheit, die vermutlich schon seit dem 9. Jh. als Goldfanam in den südindischen Tamilstaaten, Travancore und an der Malabarküste vorkommt. Gesichert ist ihre Verbreitung im 14. Jh. auf Ceylon. Der "Fanam" war sowohl die kleinste Gold- als auch die größte Silbereinheit. Der Ausdruck geht wohl auf das Hindi-Wort "Panam" zurück, was - ähnlich wie das griech. "Drachmon" - soviel wie "eine Handvoll" bedeutet, nämlich 80 Rati-Samenkörner, die einem Gewicht von etwa 9 1/2 g entsprachen. Dieses Gewicht bezieht sich allerdings auf Kupfer, so daß der Gegenwert in Gold entsprechend gering ausfiel. Die goldenen Fanams waren im 14. Jh. geradezu winzige Goldstückchen im Durchmesser bis zu 5 mm und mit einem Gewicht von etwa 0,3-0,4 g.
Im 16. Jh. erlebte der Fanam seine Blütezeit. Im Königreich Vijayanagar galten 20 Pagoda einen Fanam. Er wurde in Gold und Silber in großer Typenvielfalt im gesamten südindischen und tamilischen Bereich ausgegeben. Die ostindischen Kolonialgesellschaften bzw. die europäischen Staaten übernahmen im 17. Jh. die Prägung des silbernen Fanam. Die ersten englischen Stücke wurden in der 2. Hälfte des 17. Jh. geschlagen. Sie zeigen die Gottheit Swami und das Monogramm König Charles' II. (1660-1685), das doppelte "C" auf der Vorderseite und hinduistische Beschriftung auf der Rückseite. Die Dänen prägten in Tranquebar als Fano, die Franzosen in Pontichery als Fanon bezeichnete kleine Silbermünzen bis ins 19. Jh. Silberne Fanams wurden in Travancore noch bis 1946 geprägt.
Bezeichnung des kleinen silbernen Fanam aus dem indischen Tranquebar (Dänisch-Ostindien), der zwischen 1730 und 1818 geprägt wurde, zwischen 1755 und 1808 allerdings unter dem Namen Royalin. 1 Fano galt 80 Kas (Cash), 8 Fanos wurden mit 1 Rupie, 18 Fanos mit 1 Speciesdaler bewertet.
Dies sind Prägungen, die seit 1968 nach einem Plan der FAO (Food and Agriculture Organization), der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen, in einer ganzen Reihe ihrer Mitgliedsstaaten hergestellt wurden. Ihre Hauptziele sind die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und des Fischfangs zur Bekämpfung des Hungers und zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den armen Ländern. Die FAO verspricht sich von der Ausgabe der Münzen Gewinne, die sie für ihre Ziele in den ausgebenden Ländern verwendet. Die "FAO-Münzen" sind ein eigenständiges Sammelgebiet, meist mit Münzbildern von Nahrungsmitteln (Getreide, Fisch) und mit Beschriftungen wie "LET US GROW MORE FOOD" versehen oder sie beziehen sich auf Konferenzen ("WORD FISHERIES CONFERENCE") der Organisation.
Bezeichnung für eine durch das Auge vermittelte Sinnesempfindung elektromagnetischer Wellen bestimmter Länge (dänisch: farve, englisch: colour, französisch: coleur, italienisch: colore, niederländisch: kleur, portugiesisch: côr, spanisch: color).
Hierbei handelt es sich um eine kleine englische Silber-, später Kupfermünze, die zuerst unter König Eduard (Edward) I. (1272-1307) mit einem Gewicht von 0,3-0,4 g ausgegeben wurde. Ihre Benennung leitet sich von "fourthling" (deutsch: "Viertelstück") nach ihrem Wert als Viertelpenny ab. Obwohl der Bedarf nach den Penny-Teilstücken groß war, wurden sie nur unregelmäßig ausgegeben. Seit 1612 gab es kupferne "Farthings" (Harington Tokens) und ab 1672 kam es zu regelmäßigen staatlichen Ausgaben der Kupferstücke bis zum Ende des Jh. Unter Königin Viktoria (1837-1901) wurden die Farthings seit 1860 in Bronze ausgebracht, die letzten unter Königin Elisabeth (seit 1952) im Jahr 1956. Es gab eine große Typenvielfalt, viele zeigen die Germania mit dem Dreizack des Neptun. Auch in Schottland und Irland wurde der Farthing ausgegeben, berühmt sind die schottischen Black Farthings unter König Jakob III. (1460-1488). Zwischen 1902 und 1913 wurden Drittelfarthings für Malta geprägt.
"Fasces" sind ein umschnürtes Rutenbündel mit herausstehendem Beil und galten in der Antike als Symbol der Herrscher- und Amtsgewalt. In der Römischen Republik wurde es von den Liktoren getragen und auch auf Bronzemünzen dargestellt. Die Fasces-Typen erscheinen in der Neuzeit beispielsweise als Symbol für die republikanische Verfassung auf französischen Münzen der Revolutionszeit oder auf italienischen Münzen der faschistischen Ära.
Hierbei handelt es sich um Beschädigungen, entstanden durch die Bearbeitung von Münzen, die als Amulette oder als Schmuck getragen wurden. Sowohl beim Einfassen der Münze, als auch beim Ausfassen entstehen neben geringfügigen Klammerspuren auch Löt- und Schweißspuren (Henkelspur), die sich je nach Grad der Beschädigung sehr wertmindernd auswirken können.
Die Fatimiden waren eine schiitisch-ismailitische Dynastie, die von 909 bis 1171 in Nordafrika ein &&großes Reich&& beherrschte.
Nach der Spaltung der Muslime in Sunniten und Schiiten wurden letztere von Imamen geführt, welche Nachkommen des Ali ibn Abi Talib und der Fatima waren. Allerdings kam es auch unter den Schiiten zu Spaltungen, da der Übergang der Führungsrolle nicht immer unumstritten war. So entstanden bis ins 9. Jh. die schiitischen Hauptzweige der Imamiten, Ismailiten und Zaiditen. In der Mitte des 9. Jh. begann Abdallah al-Akbar mit der Mission für seine ismailitische Lehre. Er verkündete das baldige Erscheinen des verborgenen siebenten Imams, durch den alle Gesetzesreligionen (neben dem Christentum und Judentum auch der Islam) abgeschafft und die kultlose Urreligion hergestellt werden solle.
Wegen Verfolgungen leitete er und seine Nachfolger die Mission bald aus dem Verborgenen durch Boten und Sendschreiben. Am erfolgreichsten war dabei die Mission im Irak, in Ostarabien, im Jemengebiet und im Maghreb. Erst nach der Machtergreifung im Maghreb führten die Nachkommen von Abdallah al-Akbar ihre Abstammung auf Fatima bint Muhammad, die Tochter des Propheten Muhammad und Frau des Ali ibn Abi Talib zurück, weshalb die Dynastie als Fatimiden bezeichnet wird.
Nachdem der Missionar Abu Abd Allah asch-Schi'i die Lehre der Ismailiten unter den Berbern des Maghreb verbreitet hatte, stürzte er die Dynastie der Aghlabiden in Ifriqiya (Ost-Algerien, Tunesien, Libyen). Damit ebnete er den Weg für Ubaid Allah al-Mahdi, der in Ifriqiya das Reich der Fatimiden begründete. Dieser führte nun als angeblicher Enkel von Ismail ibn Dschafar seine Abstammung auf Fatima, die Tochter des Propheten Muhammad zurück.
Abdallah al-Mahdi (910–934) nahm den Titel eines Kalifen an und gründete die Hauptstadt al-Mahdiya südlich von Sousse. Von Anfang an wurde der Sturz der Abbasiden angestrebt, die aus Sicht der Fatimiden Usurpatoren waren. Zwar gelang die Unterwerfung von Algerien und Sizilien, doch scheiterte die Eroberung Ägyptens zunächst ebenso wie die Feldzüge nach Marokko.
Unter Abu l-Qasim al-Qaim (934–946) wurde Sizilien erneut unterworfen und die Küsten Italiens und Frankreichs durch Flottenexpeditionen geplündert. Um Sizilien zu befrieden, wurden die Kalbiten als Emire eingesetzt). Allerdings kam es durch den Aufstand der charidschitischen Berber unter Abu Yazid (944–947) zu einer schweren Krise, als die Aufständischen zeitweise die Hauptstadt al-Mahdiya belagerten. Nach der Reorganisation des Reiches durch Ismail al-Mansur (946–953) und Abu Tamin al-Muizz (953–975) gelang den Fatimiden unter dem Feldherrn Dschawar as-Siqilli zwar der Vorstoß bis zum Atlantik, doch konnte die Herrschaft über Marokko nicht behauptet werden, da sich der Schwerpunkt der fatimidischen Politik auf die Eroberung Ägyptens ausrichtete.
969 gelang die Eroberung Ägyptens und der Sturz der Ishibiden. Kalif al-Muizz verlegte nun 972 die Hauptstadt des Reiches nach Kairo und setzte die Ziriden als Vizekönige im Maghreb ein. Damit war dieser nur noch ein Randbereich des fatimidischen Imperiums. Nachdem noch Abu Tamin al-Muizz die neue Reichshauptstadt Kairo gegründet hatte, wurde unter al-Aziz die fatimidische Herrschaft in Ägypten konsolidiert. Dabei wurden, trotz des schiitisch-ismailitischen Bekenntnisses der Fatimiden, die sunnitischen Muslime toleriert. Gleichzeitig wurde Palästina und Syrien bis 978 erobert sowie die Kontrolle über Mekka und Medina gewonnen. Damit unterstanden die wichtigsten Heiligtümer des Islam den Fatimiden.
Unter Al-Hakim (995–1021) wurde die tolerante Religionspolitik gegenüber Nichtmuslimen zunehmend aufgegeben. So wurden öffentliche Prozessionen und Kulthandlungen der Christen und Juden ebenso wie der Genuß von Wein und Bier untersagt. Zeitweise wurden auch christliche Kirchen und Klöster geplündert, um Finanzen für das Heer und den Bau von Moscheen zu beschaffen. So kam es 1009 zur Zerstörung der Grabeskirche in Jerusalem. Um 1017 entstand in Ägypten eine Sekte, die al-Hakim als die Inkarnation Gottes ansah. Aus dieser entwickelte sich später die Religionsgemeinschaft der Drusen.
Az-Zahir (1021–1036) gelang wieder die Befriedung des Reiches und die Niederschlagung einiger Beduinenaufstände in Syrien. Den Höhepunkt der Macht erreichten die Fatimiden unter al-Mustansir (1036–1094) als ismailitische Missionare im Jemen die Macht ergriffen und die Abbassiden in Bagdad 1059 kurzzeitig gestürzt werden konnten. Allerdings führte diese ausgedehnte Machtpolitik zum Staatsbankrott und zum Niedergang der Dynastie. Zwar konnten die Ziriden in Ifriqiya durch die Abschiebung der Banu Hilal und Banu Sulaym wieder unter die Botmäßigkeit der Fatimiden gezwungen werden, doch gingen Syrien und Palästina 1076 an die Seldschuken verloren. Auch im Inneren mußte die Regierung zunehmend den Befehlshabern der Truppen und den Wesiren überlassen werden.
Auch die Eroberung von Jerusalem 1099 durch die Kreuzfahrer während des Ersten Kreuzzugs und die Gründung des Königreichs Jerusalem konnten die Fatimiden nicht mehr verhindern und nach erfolglosen Rückeroberungsversuchen (Schlacht von Ramla) gerieten sie 1130 zunehmend unter den Einfluß der Kreuzfahrer. Mit dem erfolgreichen Abschluß der Belagerung von Askalon (1153) durch König Balduin III. von Jerusalem verloren die Fatimiden den letzten Stützpunkt in Palästina. Um einer Eroberung Ägyptens durch die Kreuzfahrer zuvor zu kommen führte Nur ad-Din, der Herrscher von Damaskus, bereits 1163 einen Feldzug nach Ägypten, bis sein Offizier Saladin 1171 die Fatimiden stürzte und die Dynastie der Aijubiden begründete.
Der Fauvismus ist eine Stilrichtung der Malerei. Er entstand aus einer Bewegung innerhalb der französischen Avantgarde zu Anfang des 20. Jh. Der Fauvismus, getragen von sehr unterschiedlichen Künstlern, bildet die erste Bewegung der klassischen Moderne.
Das lateinische Wort "Fecit" (deutsch: "machte") bezeichnet - zusammen mit dem Signum bzw. der Signatur - den Stempelschneider der betreffenden Münzen oder Medaillen. Zur Bezeichnung des Auftraggebers wurde "fieri fecit" oder "direxit" verwendet und mit dem Hinweis "invenit" zeichnete der Gestalter der betreffenden Medaille oder Münze.
Das "Federal Reserve System" (abgekürzt: FED) ist das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten von Amerika. Es besteht aus dem Board of Governors, zwölf regionalen Federal Reserve Banks und einer Vielzahl von Mitgliedsbanken und anderen Institutionen. Da die Mitgliedsbanken gleichzeitig die Eigentümer der FED sind, das Direktorium aber vom Präsidenten der USA ernannt wird, ist das "Federal Reserve System" teils privat und teils staatlich strukturiert. Die FED berichtet regelmäßig an den Kongreß über ihre Aktivitäten und ihre Pläne zur Geldpolitik. Obgleich der Kongreß die Macht hat, die Gesetze betreffend der Geschäftstätigkeit der FED zu ändern, erfordern ihr Tagesgeschäft und ihre operativen Entscheidungen nicht die Zustimmung des Kongresses und des Präsidenten.
Die "Fédération Internationale de la Médaille" (FIDEM) ist eine internationale Gesellschaft mit Sitz in Paris, die sich seit ihrer Gründung 1937 der Förderung der Medaille und der Medailleure verschrieben hat. Die Gesellschaft veranstaltet u.a. regelmäßige Ausstellungen und Versammlungen in verschiedenen Ländern und gibt in Paris die Zeitschrift "Médaille" heraus.
Das "Federgeld" war ein Zahlungsmittel und Wertobjekt auf den Santa-Cruz-Inseln im Osten Melanesiens aus den wertvollen roten Vogelfedern des Kardinalhonigfressers. Die Federgeldrollen wurden ursprünglich auf der Insel Ndeni, später auch auf anderen Inseln des Archipels arbeitsteilig von Spezialisten hergestellt. Der "Vogelfänger" fing die spatzengroßen Vögel mit Hilfe von Fallen, riß ihnen die roten Kopf-, Brust-, und Rückenfedern aus und entließ sie wieder in die Freiheit, wenn sie die Prozedur überstanden hatten. Zur Herstellung einer einzigen Geldrolle mußten Hunderte von Vögeln ihre leuchtend-roten Federn lassen. Der "Elemente-Hersteller" klebte Taubenfedern zu 5-6 cm breiten, rechteckigen Plättchen zusammen, an deren Rand ein Streifen mit den roten Federn verklebt wurde. Der "Binder" fügte die einzelnen Elemente (etwa 1500 bis 1800 Stück) dachziegelartig auf zwei parallel laufenden Bastschnüren so zu einem Wulst zusammen, dass die roten Federn an der Oberseite zu sehen waren. Anschließend wurde das etwa 8 m lange Federband von beiden Enden her vorsichtig zu einer Doppelrolle aufgewickelt. Der Herstellungsprozeß war von rituellen Handlungen und dem Aufsagen magischer Zauberformeln begleitet.
Die Federgeldrollen wurden zum Erwerb von Kanus und Schweinen, zur Zahlung des Brautpreises, zur Sühnung von Vergehen, vor allem aber als "Reichtumsanzeiger" verwendet. Je nach Erhaltung und Sichtbarkeit der roten Federn waren die Doppelrollen in Stufen eingeteilt, wobei sich der Wert von Stufe zu Stufe halbierte. Eine Federgeldrolle erster Wertstufe mußte tadellos rot sein. Als Brautpreis wurden 10 Doppelrollen in jeweils verschiedenen Wertstufen gefordert. Um den Wert der Geldrollen so lange wie möglich zu erhalten, wurden sie sorgsam und trocken aufbewahrt. In den 70er Jahren des 20. Jh. wurde auch die Herstellung des Federgeldes endgültig aufgegeben.
Dies ist die west- und südwestdeutsche Bezeichnung für die seit 1741 in Straßburg geprägten Laubtaler (Ecu blanc), nach ihrem auf dem Münzbild dargestellten Lorbeerkranz aus Laub, der wie Federn aussah.
Die "Fedi di credito" (auch: Fedi di deposito) waren seit der Mitte des 16. Jh. Einzahlungsquittungen der öffentlichen Banken, die zunächst in den Städten des Königreichs beider Sizilien und im 17. Jh. auch in anderen italienischen Städten gab. Sie waren durch Indossament übertragbar und konnten auf Konten gutgeschrieben oder in klingender Münze ausgezahlt werden. Der "Fede di credito" konnte oftmals den Besitzer wechseln, bevor er eingelöst wurde, und ist somit der Vorläufer der Banknoten.
Hierbei handelt es sich um fehlerhafte Münzen, bedingt durch falsches Verhalten beim Prägevorgang oder in Verbindung mit Mängeln am Material oder Stempel. Durch Verwechslungen (unpassende Stempelpaare, falscher Schrötling), Verdrehungen, Risse oder Sprünge der Stempel entstandene "Fehlprägungen" müssen sich für den Sammler nicht immer wertmindernd auswirken.
Vor allem einzigartige Exemplare oder kleine Auflagen können im Preis steigen, wie im Fall der 50-Pfennig-Stücke von 1950, die fälschlicherweise mit dem Stempel "Bank Deutscher Länder" versehen wurden. Die ungenügende Zentrierung der Stempel auf antiken Münzen war durchaus häufig, aufgrund der technischen Weiterentwicklung ist dieser Fehler bei neuzeitlichen Geprägen selten geworden. Ebenfalls selten finden sich heute orthographische Fehler durch fehlerhafte Rechtschreibung (absichtlich oder unabsichtlich) oder die Verwendung falscher oder ungenauer Wappen, wie das bei Fehlprägungen im Mittelalter und der frühen Neuzeit der Fall sein kann.
Materialfehler können durch die falsche Zusammensetzung der Legierung, verminderten Feingehalt oder einfach durch Verwechslung der Plättchen (Schrötlinge) entstanden sein. Die Zuführsysteme moderner Prägemaschinen sondern Plättchen mit abweichendem Durchmesser oder falscher Dicke automatisch aus. In die Zeit der Hammerprägung gehören die Fehlprägungen, die durch zu schwache, zu starke oder mehrfach ausgeführte Schläge mit dem Hammer verursacht worden sind; letztere werden auch als Doppelschlag bezeichnet.
Hierbei handelt es sich um Ereignismünzen in Talerform, die der "Große Kurfürst" von Brandenburg-Preußen Friedrich Wilhelm I. (1640-1688) auf die siegreiche Schlacht bei Fehrbellin am 28.06.1675 gegen die Armee der damaligen schwedischen Großmacht prägen ließ. Die Talermünzen zeigen auf der Vorderseiten den Kurfürsten mit gezücktem Schwert auf einem Pferd galoppierend. Die Rückseiten sind beschriftet oder mit der Siegesgöttin Victoria bzw. der Friedensgöttin Pax versehen.
"Feilspuren" an Münzen können aus verschiedenen Gründen entstanden sein, z. B. bei der Entnahme von Metallproben oder bei der Beseitigung von Lötstellen, durch die Umarbeitung zu Amuletten oder Schmuck entstanden sind (Fassungsspuren). Auch das Justieren"al pezzo" mit der groben Justierfeile führte zu Feilspuren (Justierspuren). Das Befeilen der Münzen zu betrügerischen Zwecken (bis ins 18. Jh.) fiel in den Zeiten der Justierung "al marco" weniger auf.
Das "Feinbuch" war ein im 19. Jh. im Edelmetallhandel gebräuchliches Buch mit Tabellen zur Errechnung des Verhältnisses von Rau- und Feingewicht bzw. zur Umrechnung des Feingehalts (Karat, Lot, Grain) in Gewicht.
Bei Edelmetallen wird meistens der "Feingehalt" angegeben. "925er" Silber, auch Sterling-Silber genannt, besteht z. B. aus 925 Teilen purem Silber und 75 Teilen Kupfer.
"999er" Gold ist praktisch reinstes Gold, das nur zu einem Tausendstel seines Gewichts aus anderen Bestandteilen besteht.
"Feinsilber" ist die Bezeichnung für chemisch reines Silber. Es wird mit 1000/1000 Promille bzw., vor 1871, als 16-lötiges Silber bezeichnet bzw. so gestempelt. Das nach der Verhüttung und Seigerung erhaltene "Feinsilber" wird als Ausgangsmetall für die Prägung von Münzen und die Schmuckindustrie verwendet. Auf vielen Münzen des 17. und 18. Jh. findet sich dieser Begriff als "Feinsilber", "feines Silber" oder "Silber fein" im Gepräge zur Abgrenzung gegenüber den unterwertigen Scheidemünzen.
Eine "Feinsilbermünze" ist eine Münze aus feinem Silber, die wegen des Silberreichtums im Harz in größeren Mengen vor allem in der Grafschaft Stolberg und in Braunschweig-Lüneburg geprägt wurde. Von der Mitte des 17. bi in das erste Viertel des 19. Jh. ließen die Münzberechtigten Stücke im Wert von einem Zweidritteltaler (24 Mariengroschen), einem Dritteltaler (12 Mariengroschen) und einem Sechsteltaler (6 Mariengroschen) mit Aufschriften wie "FEIN SILBER" für den inländischen Umlauf prägen. Wegen ihres hohen Gehalts an Silber wurden sie vom Ausland gern zur Prägung eigener Münzen aufgekauft. In der Mitte des 17. Jh. folgten noch einige Ausbeutetaler, die aus den bergischen Minen Heidbröl und Wildberg stammten.
Bezeichnung für die meist glatte Grundfläche der Münze, von der sich die Beschriftung und die Bilder abheben. Bei Prägungen mit dem Erhaltungsgrad"Polierte Platte" ist die Unversehrtheit der spiegelnden "Felder" ein wichtiges Merkmal.
"Feldklippen" sind Belagerungs- und Notmünzen in Klippenform, die von Belagerten, manchmal auch von den Belagerern der Städte oder Festungen als Zahlungsmittel ausgegeben wurden.
"Feldmünzen" zählen zu den Notmünzen und sind mit den Belagerungsmünzen vergleichbar. Sie wurden aus Geldmangel von Feldherrn aus erbeutetem Edelmetall geprägt, meist als Klippen, um die Söldner bezahlen zu können.
Da Feldmünzen meist als Taler geprägt wurden, spricht man auch von "Feldtalern". Diese gab es z. B. im Jahre 1547 während des Schmalkaldischen Krieges in Leipzig.
Hierbei handelt es sich um Fahnen und Standarten, die die Truppen voneinander unterschieden und vor allem in der Römerzeit häufig auf Münzbildern zu finden sind.
Die Felicitas ist die römische Personifikation des Glücks und des Segens. Auf Münzen aus der Römischen Kaiserzeit wird sie oft als weibliche Person stehend und sitzend dargestellt, meist mit den AttributenFüllhorn und Merkurstab.
"Fels" (auch: Fals, Falus, Fols oder Fulus) ist die Bezeichnung für eine Kupfermünze, die seit dem 7. Jh. n.Chr. im gesamten arabischen Raum verbreitet war. Der Ausdruck leitet sich von dem byzantinischen Follis ab. Der arabische "Fels" wurde zunächst auch nach byzantinischem Vorbild geprägt.
Ursprünglich galten 48 Fulus = 1 Dirhem. Zur Zeit des Kalifats der Abbasiden wurde neben der üblichen religiösen Legende auch der Name des Münzherrn, der Prägeort und das Prägejahr auf der Münze genannt. Im 11. Jh. verlor der Fels allmählich an Bedeutung. Danach fand er sich als "Fulus" im Emirat Buchara und als Hauptumlaufmünze des 14./15. Jh. in Ägypten, wobei 1 Dirhem = 24 Fulus galten. Die Bezeichnung "Fulus" wurde daraufhin zur Bezeichnung für Kupfermünzen allgemein verwendet und blieb in Tunesien und Marokko in dieser Bedeutung bis ins 19. Jh. erhalten. Dort standen die Kupfermünzen im Rechnungsverhältnis 1 zu 24 zur jeweiligen Silbermünze. Heute lebt die Tradition in der Bezeichnung "Fils" als kleinste Währungseinheit in vielen arabischen Ländern fort.
Dies ist der Beiname der sizilianischen Oncia, die 1734-1759 in der Regierungszeit des bourbonischen Königs Karl (Carlo di Borbone) geschlagen wurde. Der Name leitet sich von dem Münzbild auf der Rückseite ab, das den Vogel Phönix (italienisch: "fenice") zeigt. Die Vorderseite trägt die Büste des Herrschers.
Dies ist die polnische Bezeichnung für Pfennig. Während des 1. Weltkriegs wurden im Deutschen Reich 1-, 5-, 10- und 20-Fenig-Stücke aus Eisen und Zink für das geplante Königreich Polen geprägt.
Feodosia (früher: Theodosia) ist eine Hafenstadt auf der Krim in der Ukraine, die in früherer Zeit auch eine Münzstätte besaß und das Münzzeichen "TM" verwendete.
Dies ist die Bezeichnung des Farthing in Irland, der in der Irischen Republik aus Bronze mit dem Bild der Waldschnepfe auf der Rückseite bis zur Einführung des Dezimalsystems 1971 geprägt wurde. Es galten 4 Feorling = 1 Pingin (irisch für Penny).
Hierbei handelt es sich um eine baltische Silbermünze im Wert einer Viertelmark aus dem 16. Jh., wahrscheinlich schon seit 1516 in Livland im Umlauf. Nach der Eroberung Estlands 1561 führte der schwedische König Erik XIV. (1560-1568) ein neues Münzsystem in Estland ein, u.a. den silbernen "Ferding" (deutsch: Vierling). Die Stücke trugen das Wappen des Reichs und den Schild der Stadt Reval im Münzbild. Die Münze wurde auch auf der estnischen Insel Ösel und in Dorpat beigeschlagen.
Fermo ist eine Stadt in Italien in der heutigen Region Marken. Im Mittelalter gab es dort auch eine päpstliche Münzstätte, die vor allem vor und während der Napoleonischen Feldzüge in Italien (1796 und 1799) für die PäpsteKupfermünzen prägte.
Ferrara war ein norditalienischen Marquisat und ab 1571 auch Herzogtum, das zur Zeit der Familie d'Este auch ein Zentrum der Kultur der Renaissance war. Dies wirkte sich auch nachhaltig auf die Münzen aus. Unter Ecole I. (1475-1502) wurde einer der berühmtesten Testonen geprägt. Dieser zeigt auf der Rückseite ein Pferd samt Reiter, deren Modell Leonardo da Vinci für das Grabmal von Coradini schuf. Auch eine goldener Zecchino ist erwähnenswert, der auf der Vorderseite eine Büste des Herzogs in Helm und Harnisch zeigt, sowie auf der Rückseite die Auferstehung Christi. Das Wappen der Familie d'Este gibt es auch auf zahlreichen Münzen. Ende des 16. Jh. erbte der Kirchenstaat das Herzogtum, wobei die päpstliche Münzstätte bis zur Zeit Benedikts XIV. (1740-1754) erhalten blieb.
Der Ausdruck ist eine Wortschöpfung aus "Raritäten" und "Ferrari" und bezeichnet Sonderprägungen für den Münzsammler Ferrari, die in den staatlichen Münzstätte des Deutschen Reiches speziell hergestellt wurden. Dabei handelt es sich beispielsweise um originale Markstücke, die aber mit diesem Jahrgang offiziell nicht geprägt wurden oder Stücke mit fehlendem Perlkreis usw. Die Sammlung wurde 1927 bei Schulmann, Amsterdam, versteigert.
Dies ist der Beiname einer Reihe von Goldmünzen aus Savoyen, auf denen die Buchstaben "FERT" zu sehen sind und die zwischen 1450 und 1550 geschlagen wurden. Die Bedeutung der Abkürzung ist nicht ganz geklärt. Eine Erklärung ist die, daß es sich um die Anfangsbuchstaben des Mottos "FORTITUDO EIUS RHODUM TENUIT" (deutsch: "Seine Tapferkeit hielt Rhodos") handelt, das die Herzöge von Savoyen in Anspielung auf die angebliche Verteidigung der Insel durch Amadeus IV. (1232-1253) angenommen hatten. Auf späteren Goldstücken von Victor Amadeus I. (1630-1637) ist aber das Motto "FOEDERE ET RELIGIONE TENEMUR" (deutsch: "Durch Bündnis und Religion werden wir bewahrt") zu finden.
Ursprünglich war "Fettmännchen" die volkstümliche Bezeichnung für eine niederrheinische Silber-, später Billonmünze im Wert von einem halben Stüber oder 8 bzw. 10 Hellern. Die Herleitung des Namens ist nicht vollständig geklärt. Der Ausdruck gilt als Gegensatz zu den niederländischen Magermännchen, die nur die Hälfte der "Fettmännchen" galten. Eine andere Erklärung geht von dem schmierigen Aussehen der dünnen Stücke aus, das durch den häufigen Gebrauch verursacht wurde. In den zeitgenössischen Urkunden wurden Münzen auch als Fettmängel oder latinisiert als Fettmannus bezeichnet.
Die ersten Typen mit den MünzbildernReichsadler und Wappen stammen ab dem Jahre 1583 z. B. aus Köln (Stadt und Erzbistum), aus der Stadt Aachen und von den Herzögen von Kleve-Jülich-Berg. Zu Beginn des 17. Jh. wurden sie mit Wertzahlen in lateinischer Schrift versehen, die sich auf das Verhältnis vom Reichstaler zum Albus und auf den Heller bezogen. Die Jahreszahl wurde in mit einem Gleichheitszeichen verbundenen Ziffern abgekürzt (z. B.: "6 = 8" steht für das Jahr 1608). Da die "Fettmännchen" im Laufe des 17. Jh. immer geringhaltiger ausgebracht wurden, fiel ihr Kurs stark ab. Im ausgehenden 17. Jh. wurden sie nur noch in geringen Mengen ausgebracht und verschwanden in der ersten Hälfte des 18. Jh. vollständig.
Der Begriff "Feudalismus" (von lateinisch "feudum" = deutsch: "Lehen" oder "Lehnswesen") bezeichnet in der Sozialwissenschaft eine Gesellschafts- und Wirtschaftsform des europäischen Mittelalters. Der Begriff wurde in Frankreich im frühen Zeitalter der Aufklärung geprägt, das durch Montesquieu 1748 bekannt gemacht und insbesondere von Voltaire erläutert. Zur Zeit der Französischen Revolution 1789 spielte er als Kampfbegriff zur Charakterisierung der früheren Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung eine große Rolle. Im deutschsprachigen Raum kam der Ausdruck erst Anfang des 19. Jh. auf.
Im weiteren Sinn bezeichnet der Begriff "Feudalmünzen" (von lateinisch: "feudum" = deutsch: "Lehen") Münzen, die von den Lehnsherren der mittelalterlichen Feudalstaaten geprägt wurden. Besonders ausgeprägt war der Feudalismus in Frankreich. Dort entwickelte sich die ausgeprägteste feudale Staatsordnung auf dem europäischen Kontinent. Die von der französischen Krone mehr oder weniger unabhängige Münzprägung seit dem Mittelalter wird im engeren Sinn als Feudalprägung bezeichnet. Die Schwächung der Zentralgewalt unter den letzten Karolingern und den ersten Kapetingern und die englischen Gebietsansprüche in Westfrankreich führten zum Erstarken weltlicher Lehnsherren, die nicht nur Kirchengüter in ihre Hand brachten und geistliche Ämter nach ihrem Gutdünken besetzten, sondern sich auch ohne die Einwilligung des Königs das Münzrecht aneigneten.
Im Hochmittelalter ließen im Gebiet Frankreichs mehr als 300 Münzherren ihre Münzen schlagen, wobei die Abhängigkeit vom französischen Thron verschieden stark oder schwach ausgeprägt war. Mächtige Herzöge und Grafen (Anjou, Aquitanien, Dauphiné, Gascogne, Navarre, Provence), Erzbischöfe (Arles, Cambrai, Reims) und Äbte (Cluny, St. Martin) prägten nahezu selbst ständig. Ein Dekret Ludwigs X. aus dem Jahr 1315 beschränkte die Zahl der Münzstätten auf 30 und die Prägungen auf Deniers (Pfennige) und Obole (halbe Pfennige). Die mittelalterlichen Gepräge sind in Form und Stil meist den karolingischen Münzen nachempfunden. Doch schon im 15. Jh. entstand auf Grund der Schwächung des Königtums während des Hundertjährigen Krieges gegen England eine Reihe neuartiger Feudalprägungen. Die letzten Feudalmünzen datieren aus dem 17. Jh. und stammen aus den Münzstätten des Prinzen von Orange und der Prinzessinnen von Dombes.
Der Begriff "Feudalprägung" bezeichnet allgemein die seit dem Mittelalter von Frankreich ausgehende, von der Krone unabhängige Herstellung von Feudalmünzen.
Dies ist die gebräuchliche Bezeichnung für Brandspuren auf Münzen, die nach einem Brand auf Münzen entstehen. Der Ausdruck wird auch in Auktionskatalogen verwendet.
Dies ist die Technik des Vergoldens von Münzen, Medaillen oder anderen Metallgegenständen, die aus der Spätzeit des Römischen Reiches stammt. Dabei wurden die Oberflächen der zu vergoldenden Stücke mit einer Quickbeize (meist eine Lösung aus Quecksilbernitrat) gewaschen und mit einem Amalgam aus Quecksilber und Feingold versehen. Durch Erhitzen verdampfte das Quecksilber, so daß ein fester Überzug aus Feingold übrig blieb. Schon ab dem 3./4. Jh. n.Chr. wurde dieses Verfahren als Methode der Falschmünzerei zu betrügerischen Zwecken angewendet, um beispielsweise Bronze- oder Silbermünzen als vermeintliche Goldmünzen in Umlauf zu bringen. In der Renaissance und im Barock war es beliebt, Amulette oder Schmuck durch "Feuervergoldung" zu verschönern.
Seit dem 18. Jh. gibt es aus zahlreichen Länder "Feuerwehrmedaillen" (auch: Feuerwehrmarken), die z. T. als Ausweismarken oder zu Zwecken der Feuerwehrorganisation dienten. Sie werden meist aus lokalem Interesse gesammelt.
Der Fezzan ist eine Landschaft in Libyen, die zur Sahara gehört. Der Fezzan ist 550.000 qkm groß und wird im Norden von Tripolitanien, im Westen von Algerien, im Süden von Niger und vom Tschad begrenzt. Das Land wird im Wesentlichen von Sand-, Kies- und Felswüsten bedeckt, aber es gibt auch bewohnte Oasen. Die libysche Regierung ist bemüht, die Region durch den Ausbau der Infrastruktur und die Einrichtung von Bewässerungsanlagen zu entwickeln. Die Gefahr der Versalzung der Böden ist dabei groß. Während des 2. Weltkriegs wurde der Fezzan, der westliche Teil von Italienisch-Libyen, von Frankreich besetzt. Am 01.01.1948 kam Ghadames unter tunesische Verwaltung, wurde aber am 24.12.1951 zusammen mit den übrigen Teilen der ehemaligen italienischen Kolonie als Königreich Libyen unabhängig.
Eduard Fiala (geb. 1855; gest. 1924) war ein tschechischer Numismatiker. Er war Ehrendoktor der Universität Prag und Präsident des Vereins für Numismatik, der 1919 in Prag gegründet wurde sowie Herausgeber der numismatischen Zeitschrift"Vestnik" (Prag, 1919-1923). Die Schwerpunkte seiner numismatischen Forschungsarbeit lagen auf den Gebieten der habsburgischen, welfischen, böhmischen und tschechischen Münzen und Medaillen. Sein 9-bändiges Hauptwerk "Münzen und Medaillen der Welfischen Lande" (Prag 1904-1919) basiert auf den Sammlungen des Herzogs von Cumberland. Weitere Veröffentlichungen sind u.a. "Ceské dénary" (Prag 1895-1898), "Collection Ernst Prinz zu Windisch-Grätz". Vol. I: "Münzen und Medaillen des Österreichischen Kaiserstaates" (Prag 1895), "Beschreibung der Sammlung böhmischer Münzen und Medaillen des Max Donebauer" (2 Bde., Prag, 1889/90), "Katalog der Münzen und Medaillen-Stempel-Sammlung des k.u.k. Hauptmünzamtes in Wien" (4 Bde., Wien, 1901-1906).
Fides ist die römische Personifikation der Treue, des Eids und des Einhaltens eines Versprechens. Sie ist als weibliche Figur auf römischen Bronzen der Zeit der Römischen Republik und der Römischen Kaiserzeit dargestellt, zivil mit den Attributen Ähren und Fruchtkorb oder militärisch mit Legionszeichen. Auch in den außenpolitischen Vorstellungen der Römer spielte die Fides eine große Rolle. Sie stand als Symbol für die Einhaltung von getroffenen Absprachen. Auf Bronzemünzen der Kaiserzeit finden sich Typen ohne personifizierte Darstellung mit der Aufschrift "FIDES", die verschlungene Hände zeigen, z. B. auf einem As des Aulus Vitellius zur Zeit des Bürgerkriegs 68/69 n. Chr. mit der Aufschrift "FIDES EXERCITVVM".
Der "Fidschi-Dollar" (ISO-4217-Code: FJD; Abkürzung: F$) ist die Währung der Fidschi-Inseln. Obwohl der Inselstaat eine unabhängige Republik ist, tragen sowohl Banknoten, als auch Münzen das Gesicht der britischen Königin, die nach der Unabhängigkeit der Fidschis den Titel eines Obersten Häuptlings von Fidschi erhielt. Es gilt 1 Fidschi-Dollar = 100 Cent. Es gibt Banknoten zu 2, 5, 10, 20, 50 und 100 F$ und Münzen 1 F$, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Cent. Die 100-F$-Note ist die dritte Banknote der Welt, in der ein Durchsichtsfenster aus Plastik im Papier eingearbeitet ist.
Die &&Fidschi-Inseln&& (englisch: Fiji Islands) sind ein Inselstaat im Südpazifik (Polynesien) nördlich von Neuseeland und östlich von Australien. Fidschi ist seit 1970 unabhängig und seit 1987 eine Republik. Fidschi ist eine isolierte Inselgruppe im Südwestpazifik und liegt etwa 2.100 km nördlich von Auckland, Neuseeland. Die Küstenlänge beträgt insgesamt 1.129 km. Der Archipel besteht aus ca. 330 Inseln mit einer Gesamtfläche von 18.270 qm, von denen 106 bewohnt sind. Fidschi war ein Königreich, das am 10.10.1874 britische Kronkolonie wurde und seit dem 10.10.1974 unabhängig ist.
Amtssprache: Fidschi, Englisch, Hindustani
Hauptstadt: Suva
Staatsform: Republik
Fläche: 18.270 qkm
Einwohnerzahl: 853.445 (2006)
Bevölkerungsdichte: 49,6 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 2.088 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit von Großbritannien: 10.10.1970
Zeitzone: UTC+12
Währung: Fidschi-Dollar (FJD)
Dies ist die Bezeichnung für den Auftraggeber auf Medaillen seit der Renaissance. Der Ausdruck kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "hat anfertigen lassen".
Bezeichnung für eine Goldmünze zu 9 Lire, die zur Regierungszeit von Emanuel Philibert (Emanuele Filiberto, 1553-1580) auch als Dreifachstücke im Herzogtum Savoyen geschlagen wurde. Die Einfachstücke zeigen auf den Vorderseiten das Brustbild des Herzogs und auf den Rückseiten einen Elefanten in einer Schafherde mit den lateinischen Worten "INFESTUS INFESTIS" (deutsch: "schwach durch Schwächlinge"). Die Dreifachstücke zeigen die Brustbilder des Herrscherpaars, auf der Rückseite eine Schlange.
Bezeichnung für eine Silbermünze im Wert einer Viertellira, das Doppelstück zu einer halben Lira, ebenfalls unter Herzog Emanuele Filiberto hergestellt. Sie waren vom selben Typ wie die Goldmünzen. Lediglich eine Variante unterschied sich auf der Vorderseite durch die Verwendung des Landesschildes.
"Filippo" (auch: "Felippo") ist eine Talermünze von Mailand, die in der Regierungszeit des spanischen Herrschers Philipp (Filippo) II. (1556-1598) eingeführt wurde. Im Vergleich zu seinem schwereren Vorgänger, dem Ducatone Karls (Carlo) V., wog er lediglich 27,5 g (26 g fein), wurde aber ebenso mit 100 Soldi bewertet. Um die Jahrhundertwende stieg der in großen Mengen gemünzte "Filippo" im Wert auf 140 Soldi bzw. 7 Lira. Danach wurde er bis 1776 nur noch gelegentlich geprägt.
"Filler" ist die ungarische Bezeichnung für den Heller und eine kleine Währungsmünze von Ungarn seit dem Jahre 1892. Es galten 100 Filler = 1 Korona. Sie wurde in einfachen und doppelten Stücken aus Bronze, die 10 Filler-Stücke wurden aus Neusilber oder Nickel und die 20-Filler-Stücke aus Nickel ausgebracht. Während und nach dem 1. Weltkrieg wurden zwischen 1916 und 1921 auch Mehrfachstücke in ungehärtetem Eisen ausgebracht. Die Münzbilder zeigen auf der Vorderseite die Stephanskrone und die Jahreszahl, auf der Rückseite die Wertangabe. Seit 1925 galten 100 Filler = 1 Pengö. Während des 2. Weltkrieges gab es 1941, 1943/44 gelochte 20-Filler-Stücke aus verzinktem und unverzinktem Eisen. Seit dem 01.08.1946 gelten 100 Filler = 1 Forint. Zu Zeiten der Volksrepublik Ungarn (1949-1989) wurden die 2-Fillér-Stücke aus Aluminium und gelocht ausgeführt.
Dies ist die Gesamtheit der über Banken oder Börsen vermittelten Transaktionen. Man unterscheidet zwischen dem kurzfristigen Geldmarkt und dem langfristigen Kapitalmarkt.
Das Wort "Finanzwesen" bezeichnet alle wirtschaftlichen Teilgebiete, die sich mit Finanzen beschäftigen. Es läßt sich in Rechnungswesen, Controlling, Treasury, Finanzwirtschaft und Liquiditätssicherung unterhalten. Das staatliche "Finanzwesen" umfaßt in einem Staat alles, was mit der Regelung seines Haushaltes zu tun hat.
&&Finnland&& (finnisch: Suomi, schwedisch: Finland, amtlich finnisch: Suomen Tasavalta, schwedisch: Republiken Finland, deutsch: Republik Finnland) ist ein Staat in Nordeuropa und liegt zu einem Drittel nördlich des Polarkreises (Lappland). »Finnland« grenzt im Westen an den Bottnischen Meerbusen, im Nordwesten an Schweden, im Norden an Norwegen (Finnmark), im Osten an Rußland und im Süden an den Finnischen Meerbusen. Zu Finnland gehören die 40 km vor der schwedischen Küste in der Ostsee gelegenen Åland-Inseln. Fläche: 338.145 qkm
Einwohner: (1999) 5,165 Mio.
Hauptstadt: Helsinki
Verwaltungsgliederung: 12 Provinzen
Amtssprachen: Finnisch und Schwedisch
Nationalfeiertag: 6. Dezember
Zeitzone: OEZ
Währung: 1 Finnmark (Fmk)= 100 Penniä (p), seit 2002 1 Euro = 100 Euro-Cent
Finnland wurde im 12. Jh. von Schweden aus christianisiert, 1284 schwedisches Herzogtum und 1581 bis 1808 schwedieches Großfürstentum. Ab dem 15. Jh. bis 1558 wurden in Åbo (finnisch: Turku) schwedische Münzen geprägt, die meistens den Anfangsbuchstaben der Stadt, ein "A" mit einer Krone zeigen.
Durch die napoleonischen Kriege wurde Finnland 1808/09 ein autonomes russisches Großfürstentum. Bis 1840 wurde aber neben dem russischen auch noch weiterhin schwedisches Geld benutzt. Erst ab 1860 gab es in Finnland eigenes Geld, die finnische Markka, die 1/4 Rubel galt. Die ersten finnischen Münzen nach über 300 Jahren Pause in Helsinki wurden im Jahre 1864 geprägt. Während des russischen Bürgerkrieges prägte die offizielle Regierung 1917 Münzen, die den Adler ohne Krone zeigen. Unter der kommunistischen Regierung gab es dann nur noch eine Kupfermünze zu 5 Penniä, das auf der Vorderseite drei Trompeten und eine Fahne zeigt. Von diesen Münzen sollen nur 35.000 Stück geprägt worden sein. 1918 wurde Finnland dann Republik.
Außer den finnischen Goldstücken gibt es ca. 75 verschiedene Typen, wobei es sich meist um Kleinmünzen handelt, die recht preiswert sind. 1951 gab es eine Olympia-Münze und 1952 ein 500-Markka-Stück aus Silber. Auch heutzutage gibt es Sonder- und Gedenkmünzen, die erschwinglich sind.
Niccolo Fiorentino (geb. 1430 in Florenz; gest. 1514 in Florenz) war um 1468 zunächst in Flandern als Stempelschneider tätig, bevor er zum größten Vertreter der Florentiner Schule wurde. Nur fünf seiner Medaillen sind signiert, aber viele werden ihm wegen charakteristischer Stilmerkmale zugeschrieben.
Italienische Bezeichnung einer Goldmünze aus Florenz, die nach dem Bild des Stadtwappens, einer Blüte (italienisch: "fiore"), benannt wurde.
Bezeichnung für eine Groschenmünze aus Florenz aus dem 13. Jh., die dem goldenen Floren vorausging und im 14. Jh. Popolino genannt wurde. Die Silbermünze zeigt eine Lilienblüte (Stadtwappen), wie die Mehrzahl der Florentiner Münzen aus dieser Zeit.
Bezeichnung für eine Piemonteser Silbermünze, die in der Regierungszeit des Herzogs Emanuel Philibert (Emanuele Filiberto, 1553-1580) aus dem Hause Savoyen eingeführt wurde. Im 17. Jh. wurden auch Halb- und Mehrfachstücke in Nominalen bis zu 9 Fiorini gemünzt. Die Typen meisten zeigen die Büste des Herrschers und den hl. Amadeus oder das Landesschild. 9 Fiorini galten einen Scud.
Bezeichnung für eine Silbermünze zu 100 Quattrini aus dem Großherzogtum Toskana, die in der Regierungszeit Leopolds II. (1824-1859) von Habsburg-Lothringen ausgegeben wurde. Die Vorderseite zeigt die Büste des Herrschers (seit 1843 das Bildnis des älteren Herrschers) mit der lateinischen Umschrift "LEOPOLDUS II. D(ei) G(ratia) P(rinceps) I(mperialis) A(ustriae) P(rinceps R(egalis) H(ungariae) B(ohemiae) A(rchidux) A(ustriae) MAGN(us) DVX ETR(uriae)", die ihn als Kaiser von Österreich, König von Ungarn und Böhmen, Erzherzog von Österreich und Großherzog von Etrurien auswies. Die Rückseite zeigt die große Florentiner Lilienblüte. Es gab auch Teilstücke (1/4 und 1/2) und Mehrfachstücke (2 und 4) in verschiedenen Typen und Varianten. Die doppelten Fiorini galten 5, die Vierfachstücke 10 Paoli.
Hierbei handelt es sich um eine Silbermünze der Stadt Florenz, die um 1320 erschien. Auf der Vorderseite ist das Symbol der Stadt, eine große Lilie, zu sehen und auf der Rückseite Johannes der Täufer.
"Fiorino di camera" ist die Bezeichnung für eine Goldmünze des Kirchenstaates, die zum ersten Mal unter Papst Sixtus IV. (1471-1484) im Jahr 1475 in Rom geprägt wurde. Die Päpste ließen sie für fast ein Jh. zunächst neben dem Dukat und später neben dem Scudo d'oro weiter prägen. Zuletzt gab es diese Münze unter Papst Pius V. (1566-1572). Der Fiorino di camera zeigt häufig auf der Vorderseite das päpstliche Wappen. In späterer Zeit findet man auch die Büste des Papstes. Auf der Rückseite Petrus im Schiff, manchmal auch Christus und Petrus oder zwei Apostel im Schiff. Dies ist vor allem bei Mehrfachstücken der Fall. Es gab auch Doppelstücke. Papst Sixtus IV. ließ 10-fache und Alexander VI. (1492-1503) 5-fache Fiorini fertigen. Die Prägung der Münzen erfolgte auch in Ancona, Bologna und Macerata.
Hierbei handelt es sich um eine Goldmünze der Stadt Florenz, die ab 1252 geprägt wurde. Auf der Vorderseite ist das Symbol der Stadt, eine große Lilie zu sehen und auf der Rückseite Johannes der Täufer.
Früher wurde auf Island, Neufundland und gelegentlich auch in einigen Gebieten Skandinaviens und Kanadas Fisch in getrockneter Form als Naturalgeld verwendet, woher sich der Begriff "Fischgeld" erklärt. Auf Island wurde der 96. Teil der dänischen und norwegischen Speciestaler als "fisk" bezeichnet.
Der Freistaat Fiume war bis 1867 österreichisch, bis 1918 ungarisch, danach jugoslawisch, 1919 Freistaat, 1924 italienisch und ab 1948 wieder jugoslawisch unter dem Namen Rijeka.
In Systemen "fixer Wechselkurse" vereinbaren die beteiligten Länder einen festen Leitkurs (auch Parität genannt) und versuchen, diesen durch Interventionen konstant zu halten. Der Wechselkurs kann dabei von der Zentralbank an eine andere Währung oder aber an einen Währungskorb gebunden werden. Die Wechselkurse von Ländern mit einem System fixer Wechselkurse sind jedoch nicht grundsätzlich unveränderlich. Spricht man von festen Wechselkursen, sind meist Bandbreitensysteme gemeint, bei denen die Wechselkurse innerhalb bestimmter Bandbreiten von den zentralen Paritäten abweichen können.
Droht der Wechselkurs jedoch aus der Bandbreite auszubrechen, müssen die beteiligten Zentralbanken im Rahmen von Devisenmarktinterventionen eingreifen und selbst als Anbieter bzw. Nachfrager agieren. Die entsprechenden Höchstkurse und Niedrigstkurse am Ende der Bandbreite werden als obere und untere Interventionspunkte bezeichnet. Wechselkursänderungen über die Bandbreiten hinaus können nur durch Paritätsänderungen, sogenannte Realignments, bewirkt werden.
Auch im System fester Wechselkurse müssen Wechselkurs und nominaler Zinssatz die Bedingung der Zinsparität erfüllen. Wenn Kapitalanleger erwarten, daß der Wechselkurs zukünftig unverändert bleibt, fordern sie in beiden beteiligten Ländern den gleichen Zinssatz. Unter festen Wechselkursen und perfekter Kapitalmobilität muß somit der inländische Zinssatz dem ausländischen entsprechen. Beispiele für Festkurssysteme sind der Goldstandard, das System von Bretton Woods sowie das Europäische Währungssystem.
Hierbei handelt es sich um eine Billonmünze zu vier Stuiver aus den Städten Deventer und Groningen ab der zweiten Hälfte des 16. Jh. mit einem Raugewicht von 4,1 g (483/1000 fein). Sie zeigt auf der Vorderseite ein Blumenkreuz und auf der Rückseite einen Adlerschild.
Flandern (niederländisch: Vlaanderen, französisch: Flandre) ist heute eine der drei Regionen von Belgien. Die Grafschaft Flandern reichte im Mittelalter bis weit in das heutige Frankreich hinein.
Nach dem Tod des letzten burgundischen Herrschers Karl der Kühne in der Schlacht bei Nancy 1477 wurden seine Besitzungen zwischen dem habsburgischen Erzherzog Maximilian von Österreich, dem späteren Kaiser Maximilian I. und König Ludwig XI. von Frankreich aufgeteilt. Flandern kam dabei unter die Herrschaft der Habsburger und wurde Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Nach dem Tod Karls V. wurden die gesamten ehemaligen burgundischen Besitzungen einschließlich Flandern den spanischen Habsburgern zugesprochen. Die Provinzen der Utrechter Union sagten sich 1579 von Spanien los und konnten ihre Unabhängigkeit im sogenannten Achtzigjährigen Krieg erkämpfen. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde die Unabhängigkeit der (nördlichen) Niederlande international bestätigt, während Flandern mit den südlichen Provinzen unter spanischer Herrschaft verblieb. In den Kriegen mit Ludwig XIV. von Frankreich mußte Spanien südliche Teile seiner Besitzungen an Frankreich abtreten und es bildete sich in etwa der heutige Grenzverlauf zwischen Belgien und Frankreich heraus. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger und dem Spanischen Erbfolgekrieg kam Flandern mit den anderen ehemals spanischen Provinzen im Frieden von Utrecht 1713 unter österreichisch-habsburgische Herrschaft und verblieb dort, bis es im Rahmen der Französischen Revolutionskriege 1794 von Frankreich erobert wurde. Auf dem Wiener Kongreß 1815 wurde das Vereinigte Königreich der Niederlande geschaffen, das das heutige Belgien und die Niederlande umfaßte. In der Belgischen Revolution von 1830 spaltete sich der Südteil jedoch ab und das Königreich Belgien wurde gegründet. Seitdem teilt Flandern die Geschichte Belgiens.
Dies ist der Spottname für eine Reihe deutscher Kleinmünzen. Sie wurden von der Bevölkerung meist nach den mißglückten Darstellungen der Adler auf dem Gepräge so benannt. Beispielsweise zeigten die schlesischen Gröschel und Dreikreuzer und die preußischen Dreigröscher Adlergebilde, die Fledermäusen glichen. Auch bei den Wappenbildern von Holstein und Schaumburg-Lippe war dies der Fall. Ein Typ des Moritzpfennigs aus der Münzstätte in Halle soll den hl. Moritz so schlecht dargestellt haben, daß man darin eine Fledermaus sah und die Münze ebenfalls danach benannte.
Bezeichnung für Prämienmedaillen und -münzen in Talerform, die vom 17. bis 19. Jh. zur Belohnung oder als Auszeichnung vergeben wurden. Sie wurden meist im gleichen Gewicht wie die offiziellen Taler geprägt und gelegentlich gab es sie auch als Doppel- oder Halbstücke. Dazu zählt z. B. der unter König Anton von Sachsen 1829 geprägte Taler für die königliche Bergakademie zu Freiberg, der auf der Rückseite im Lorbeerkranz die Aufschrift "DEM/FLEISSE" zeigt, darunter zwei gekreuzte Hämmer. Ein Jahr später ließ der König einen Taler mit der Aufschrift "DEM FLEISSE UND GESITTETEN BETRAGEN" für das königliche Forstinstitut zu Tharant prägen.
Der "Fleur de lis" war ein Typ, der besonders im Mittelalter weite Verbreitung fand, wie z. B. auf dem Floren und dem Gigliato. Der Ausdruck stammt aus dem Französischen und bedeutet "Lilienblüte". In Frankreich tauchen die "fleurs de lis", die wenig Ähnlichkeit mit einer Lilie haben, auf Münzen ab dem 13. Jh. auf. Seit Philipp VI. (1328-1350) gab es sie auch auf dem Landesschild (drei Lilien) und sie waren bis ins 19. Jh. im Gebrauch.
"Flexible Wechselkurse" (auch: freie Wechselkurse) entsprechen dem Prinzip einer marktwirtschaftlichen Preisbildung auf dem Devisenmarkt. Die Kursbildung erfolgt ausschließlich durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage, d. h. grundsätzlich ohne staatliche Eingriffe. Der Marktmechanismus auf dem Devisenmarkt, der sogenannte Wechselkursmechanismus, trägt dazu bei, daß die Angebots- und Nachfragemengen zum Gleichgewichtskurs übereinstimmen. So erfolgt beispielsweise die Wechselkursbildung zwischen dem Dollar und dem Euro nach diesem Prinzip.
Für die Entstehung eines Gleichgewichtes auf dem Devisenmarkt muß die Bedingung der Zinsparität erfüllt sein. Das bedeutet, daß die Effektivrendite von in- und ausländischen Kapitalanlagen gleich sein muß. Sie impliziert, daß Zinsunterschiede zwischen in- und ausländischen Kapitalanlagen allein auf erwarteten Wechselkursänderungen beruhen. Beim Gleichgewichtskurs gleichen sich also die erwarteten kurzfristigen Renditen an.
Verschieben sich Devisenangebot und/oder Devisennachfrage der verschiedenen Währungen im Zeitablauf, führt dies zu einer Veränderung der gleichgewichtigen Wechselkurse. Diese Schwankungen werden als "Floating" bezeichnet. Wird der Wechselkurs seitens der Zentralbanken beeinflußt, um kurzfristige Schwankungen zu glätten und für geordnete Marktverhältnisse zu sorgen, spricht man von "Managed floating". Zielen die Interventionen auf die Manipulation des Wechselkurstrends ab, bezeichnet man dies als "Dirty floating".
Damit eine Anpassung des Devisenmarktgleichgewichtes nach Störungen erfolgen kann, beispielsweise auf Grund steigender Importe, müssen die Bedingungen der vollständigen Konkurrenz erfüllt sein. Der Devisenmarkt kommt diesem Idealmodell sehr nahe, da regelmäßig viele Anbieter und Nachfrager auf dem Markt tätig sind, die Markttransparenz sehr hoch ist sowie die sachlichen, persönlichen oder räumlichen Differenzierungen kaum Bedeutung haben.
Ursprünglich war dies die volkstümliche Bezeichnung aus dem 17. Jh. für kleine Billonmünzen (Pfennige und Heller) im Kurfürstentum Trier, die unter Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen (1652-1676) geschlagen wurden. Es handelt sich um die Verkleinerungsform von Flimmer in der Bedeutung von Glänzendem, Glitzerndem. Im 18. Jh. ging die Bezeichnung auf die kupfernen Halbkreuzer oder 2-Pfennig-Stücke über. Auch die seit 1873 geprägten kleinen silbernen 20-Pfennig-Stücke des Deutschen Reiches wurden "Flimmerchen" genannt.
Dies ist die volkstümliche niederdeutsche Bezeichnung für ostfriesische, oldenburgische und jeversche Groschenmünzen im Wert von drei Stuivern. Da die Münzen ursprünglich auf sehr dünnen und breiten Schrötlingen geprägt wurden, leitet sich das Wort vermutlich aus "Flidder" (Flitter) ab. Auch Ableitungen vom englischen Wort "flinder" ("Placken" oder "abgebrochenes Stück") oder von "Flügel" bzw. "Flieger" sind schon genannt worden, letzteres wegen der Harpyie (vierflügliger Vogel mit Mädchenkopf) auf dem Münzbild der ostfriesischen Flindriche. Neben dem Diminutiv (Verkleinerungsform) "Flinderke" wurden Ausdrücke wie "Flieger" (Vlieger) und "Flinder" gebraucht, in Bremen wurde die Münze als "Flinderk" bezeichnet. Die ersten "Flindriche" wurden nach der Mitte des 15. Jh. von den Häuptlingen Ostfrieslands und den Graf von Jever und Oldenburg geprägt. Die in großen Mengen geprägten 4-Grote-Stücke der Stadt Bremen aus der Mitte des 17. Jh. werden ebenfalls "Flindriche" genannt.
Bezeichnung kleiner kupferner Halbpfennigstücke, die in Niedersachsen und Thüringen während der Kipper- und Wipperzeit ausgegeben wurden. Es gab auch 2-, 3- und 4-Flitter-Stücke.
Ursprünglich Bezeichnung für kleine vergoldete Messingplättchen, die mit Sternen und anderen Ornamenten versehen waren. Sie dienten zur Verzierung von Hochzeitshauben und wurden bei Hochzeiten in Türeingänge und auf Wege gestreut. Aus diesem Brauchtum stammt der Ausdruck "Flitterwochen", der sich bis heute erhalten hat.
"Floaten" ist ein währungstechnischer Begriff für das freie Schwanken der Währungen im Verhältnis zueinander. Sie können einzeln oder in Gruppen untereinander "floaten". Ursprünglich bedeutet das englische Wort "im Wasser treiben".
Das "Floaten" ist eng mit dem Scheitern des Währungssystems verbunden, das 44 alliierte Staaten gegen Ende des 2. Weltkriegs im Jahre 1944 in Bretton Woods in den USA beschlossen hatten. Danach sollten die Währungen in festen Paritäten zueinander stehen, die zwar in engen Bandbreiten schwanken, aber nur bei Mißverhältnissen der Zahlungsbilanzen abgeändert werden konnten. Die Währungen sollten in Gold oder goldeinlöslichen Devisen (Goldstandard) gedeckt sein. Reservewährung war der US-Dollar, der sich in den 60er Jahren des 20. Jh. zunehmend inflationär entwickelte, nicht zuletzt in Folge des Vietnamkriegs. Die ständige Verschlechterung des Dollar gegenüber der Unze Gold zu Beginn der 70er Jahre führte schließlich zum Wegfall der Paritätsbindungen und damit zum freien Floaten der Währungen.
Peter Flötner (um 1485-1546) war Bildschnitzer, Plakettenkünstler, Kunsttischler und Holzschneider. Aus der frühen Zeit des Künstlers ist nur wenig bekannt. Vermutlich stammte Flötner aus Thurgau. Es wird angenommen, daß er seine Lehrzeit in Augsburg verbrachte und sich anschließend in Italien aufhielt. Vermutlich ließ er sich um 1523 in Nürnberg nieder. Er schnitt Reliefs in Stein und Holz, entwarf Architekturteile, Möbel, Geräte, Schmuckfassungen und Ornamente. Seine Modelle schnitt er bevorzugt in Speckstein. Es gibt nur wenige Medaillen mit der Signatur Flötners ("P.F."). Für Plaketten schuf er allerdings zahlreiche Reliefvorlagen, die er zum ersten Mal in fremden Auftrag und serienmäßig zum Verkauf herstellte. Berühmte Serien sind u.a. die sieben Todsünden, die sieben Planetengötter und die Neun Musen. Mit Vorliebe behandelte er biblische und mythologische Themen.
"Flóirín" ist die irische Bezeichnung des silbernen Floren zu 2 Scilling (Shilling), der in Irland von 1928 bis zur Einführung des Dezimalsystems 1971 ausgegeben wurde. Der Flóirín wurde von 1928 bis 1943 in 750er Silber im Gewicht von 11,3104 g ausgegeben, 1951-1968 in Kupfer-Nickel. Er zeigt auf der Vorderseite die Irische Harfe mit der Landesbezeichnung, sowie anfangs die Inschrift "SAORSTAT EIREANN" (deutsch: "Irischer Freistaat") und seit 1939 "EIRE" (deutsch: "Irische Republik"). Die Rückseite zeigt den Atlantischen Lachs, die Nominalbezeichnung in der irischen Landessprache und den Wert in Shillings (2 s).
Der &&"Floren"&& ist wohl die bedeutendste Goldmünze des Mittelalters. Sie wurde ab 1252 in der Republik Florenz geschlagen. Seit ca. 500 Jahren gab es damals in Mittel- und Westeuropa nur Silbermünzen, lediglich in Süditalien, Sizilien und Spanien wurde (vorwiegend unter arabischem und byzantinischem Einfluß) auch in Gold geprägt (z. B. Solidus, Augustalis, Tari). Durch den Ausbau des seit den Kreuzzügen begonnenen Handels mit der Levante strömte regelmäßig genügend Gold nach Florenz, um eine eigene Goldprägung aufzunehmen, die durch die vielfältigen Handelsbeziehungen nun auch notwendig geworden war.
Der "Floren" zeigte auf seiner Vorderseite das Stadtsymbol, eine große Lilienblüte, und auf seiner Rückseite den Stadtheiligen, Johannes den Täufer. Sein Gewicht betrug 3,53 g, theoretisch aus reinem Gold, im Mittelalter in der Praxis aus technischen Gründen aber nicht ganz erreicht. In dieser Form blieb der "Floren" zur gesamten Republikzeit (bis 1531) konstant. Schon früh gab es auch Viertelstücke, deren Prägung 1422 endete. Seit diesem Jahr wurden die Einfachstücke in einem etwas größeren Durchmesser ausgebracht. In den Jahren 1504 bis 1531 wurden Doppelstücke geprägt, die auf der Rückseiten die Täuferszene mit Johannes und Christus zeigen. Seit 1300 können die Goldmünzen - mit Ausnahme der Pestjahre im 14. Jh. - mit einer zeitlichen Genauigkeit von einem halben Jahr datiert werden, da sie oben das Wappen des Statthalters (Gonfalier) trugen, dessen Amtszeit halbjährig wechselte.
Der "Floren" wurde zum Vorbild der Goldmünzen nördlich der Alpen seit dem frühen 14. Jh. Er wurde von den Päpsten sowie in Frankreich, Spanien, Ungarn, Böhmen, Schlesien, im Rheinland, England und den Niederlanden nachgeahmt. Die ersten Stücke entstanden meist unter Beibehaltung des ursprünglichen Florentiner Münzbildes. Die ungarischen und böhmischen Nachahmungen mit dem stehenden Herrscher (in Ungarn hl. Ladislaus, in Böhmen hl. Wenzeslaus) auf der Vorderseite und dem Wappen (in Ungarn auch die Madonna) auf der Rückseite wurden in Nord- und Westeuropa zur Haupthandelsmünze.
Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation konnte der Feingehalt des Vorbildes nicht eingehalten werden, so daß sich in der zweiten Hälfte des 14. Jh. im Goldgehalt verschlechterte Florene unter dem Namen "Gulden" durchsetzten. Zur Unterscheidung vom späteren Silbergulden werden sie Goldgulden genannt. Besondere Bedeutung erlangte dabei der rheinische Gulden, der seit 1386 als Gemeinschaftsprägung der rheinischen Kurfürsten und Erzbischöfe ausgegeben wurde. Sein Feingehalt lag zunächst bei 2,77 g und fiel bis auf 2,48 g in der Mitte des 16. Jh.. Die niederländischen Goldgulden lagen im Feingehalt noch niedriger.
Florenz (italienisch: Firenze) ist die größte Stadt der Toskana in Italien mit einer ruhmvollen Geschichte. Als Zentrum des mittelalterlichen europäischen Handels- und Finanzwesens war es eine der reichsten Städte des 15. und 16. Jh. und gilt als die Wiege der Renaissance.
Um 760 n.Chr. wurden nur einige Denare geprägt, so daß die eigentliche Münzgeschichte erst gegen Ende des 12. Jh. begann und bis 1861 dauerte. Bis zum Ende der Republik im Jahre 1532 wurde der Fiorino geprägt. Unter Kaiser Karl V. entstand dann für zwei Jahrhunderte das Herzogtum der Familie Medici. Schon unter Alessandro de Medici (1532-1536) gab es sehr schöne Scudi aus Gold und Testone aus Silber. Unter Cosimo I. (1536-1574) erreicht die Kunst der Münzprägung ihren Höhepunkt. Ab 1719 gab es dann den Ruspone, der 3 Zecchini galt.
Hierbei handelt es sich um eine französische Groschenmünze zu 20 Deniers tournois, die von König Karl (Charles) VI. (1380-1422) im Jahr 1417 als Silbermünze im Raugewicht von 3,4 g (666/1000 fein) eingeführt wurde. Seine Vorderseite zeigt die Krone über drei Lilien und die Rückseite ein Lilienkreuz. Zunächst als Thronanwärter und seit 1422 als König ließ sein Nachfolger, Karl (Charles) VII. (1422-1461), im Silbergehalt verschlechterte Billonmünzen folgen, zuletzt 2,44 g schwer (205/1000). Auch der englische König Heinrich V. (1415-1422) und der Herzog von Burgund, Philipp der Gute (1419-1467), ließen für ihre französischen Besitzungen zu jener Zeit "Florettes "als Billonmünzen schlagen, so daß es eine Vielzahl von Varianten des Typs gibt.
Über Florianus wenig Sicheres bekannt. Er wurde von seinem Halbbruder Marcus Claudius Tacitus (beide hatten vermutlich dieselbe Mutter) nach dessen Ernennung zum Kaiser als Prätorianerpräfekt eingesetzt. Die Halbbrüder kämpften in Kleinasien zunächst gemeinsam gegen die Goten. Als er vom Tod seines Halbbruders erfuhr, erklärte sich Florianus im April 276 umgehend selbst zum neuen Kaiser. Obwohl er weder Zustimmung von den Soldaten noch vom Senat erhielt, gab es keinen Widerspruch. Florianus setzte den Feldzug gegen die Goten, brach diesen aber ab, als er hörte, daß Marcus Aurelius Probus zum Kaiser ausgerufen worden wäre.
Sofort zog er gegen Probus. Durch dessen Hinhaltetaktik und um sich greifende Seuchen bröckelte die Moral der kaiserlichen Truppen zusehends. Im Juni 276 liefen viele Soldaten zu Probus über. Als der Kaiser versuchte, die Loyalität seiner Truppen wieder zu sichern, wurde er im September 276 durch die eigenen Soldaten ermordet und Probus übernahm die alleinige Herrschaft.
Französische, spanische und englische Bezeichnung für den goldenen Floren und dessen Nachahmungen. Die letzten französischen Florins wurden bis ins beginnende 17. Jh. von dem Grafen Charles II. Gonzague (1601-1637) von Rethel an der Aisne (Champagne) und von den Bischöfen von Verdun geprägt.
Die sehr seltenen englischen Nachprägungen des Florin, Halbflorin (Leopard) und Viertelflorin, werden nach ihren heraldischen Darstellungen auf den Vorderseiten als Double Leopard, Leopard und Helm bezeichnet. Die Goldmünzen wurden 1344 von einem Florentiner Goldschmied hergestellt und schon bald wieder eingezogen, da sie zu hoch bewertet waren.
Bezeichnung des silbernen britischen 2-Shilling-Stücks, das zwischen 1849 und 1927 geprägt wurde. Der gebräuchlichste Typ zeigt auf der Vorderseite verschiedene Brustbilder der Königin Victoria (1837-1901) bzw. das Kopfbild der späteren Könige und auf der Rückseite vier ins Kreuz gestellte, gekrönte Wappenschilde von England, Schottland und Irland in verschiedenen Varianten. Auch in den ehemaligen britischen Kolonien bzw. Protektoraten wurden bis zur Einführung der Dezimalwährung Florins zu 2 Shillings ausgegeben, nämlich in Ostafrika (bis 1921), Südafrika (bis 1961), Australien, den Fidschi-Inseln (bis 1966), Neuseeland (bis 1967), Malawi (ehemals Nyassaland, bis 1971). Außerdem wurden in der Republik Irland Florins ausgegeben, die in der Landessprache Flóirín genannt wurden.
Bezeichnung für eine Münzeinheit der Stadt Genf vom 15. Jh. bis zur Vereinigung mit Frankreich im Jahr 1798 und der damit verbundenen Umstellung auf die Franc-Währung. Es galt 1 Florin = 12 Sols = 144 Deniers.
Bezeichnung für eine Währungseinheit der Insel Aruba seit der Selbstverwaltung 1986. Es gilt 1 Florin (Aruba-Florin) = 100 Cent. Die Benennung geht auf den niederländischen Gulden zurück, der bis zur Einführung des Euros galt und mit Fl. abgekürzt wurde.
Dies ist die zeitgenössische norwegische Bezeichnung für einseitige Prägungen (Brakteaten), die zwischen 1100 und 1350 n.Chr. in Norwegen hergestellt wurden. Mit einem Gewicht bis zu unter einem Gramm (0,06 g) zählen sie zu den dünnsten und leichtesten Münzen weltweit. Das Wort bedeutet soviel wie "Schuppenpfennige" (von "Flosu" = "Schuppe").
Hierbei wird dem Papierbrei ein Lumogen-Leuchtstoff beigegeben, der das Papier unter einer speziellen Lampe zum Leuchten bringt. Siehe auch Phosphoreszenz.
Hierbei handelt es sich um Ausbeutemünzen im weiteren Sinn, geprägt aus dem Gold oder Silber, das aus dem Sand des jeweiligen Flusses gewonnen wurde. In Deutschland stammen die "Flußgolddukaten" des 17. bis 19. Jh. aus den Flüssen Rhein, Donau, Eder, Isar, Inn und Schwarza. Die Gepräge zeigen auf dem Münzbild den betreffenden Fluß. Da die Münzen nur in geringen Mengen aufgelegt wurden, sind sie selten und entsprechend teuer.
Flüsse wurden von den alten Griechen wegen des Fruchtbarkeit spendenden Wassers als Ernährer der Jugend, auch übertragen als Spender der Kultur und als Stammväter der Adelsgeschlechter verehrt. Wie die Meergottheiten wurde den Flußgöttern die Fähigkeit zugesprochen, ihre Gestalt zu verwandeln. Sie kommen häufig in Gestalt von Tieren (z. B. Stier, Schlange), Menschen oder in Mischformen (z.B. Stier mit gehörntem Menschenkopf) vor. Personifizierte Darstellungen von Flußgöttern finden sich auf Münzen des Römischen Reiches.
Camerino ist eine Stadt in Italien in der heutigen Region Umbrien. Im Mittelalter gab es dort auch eine päpstliche Münzstätte, die vor allem für die Renaissance-Päpste in der zweiten Hälfte des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jh. prägte.
Hierbei handelt es sich um eine Kupfermünze aus Süditalien nach dem Vorbild des byzantinischen Follis. Seit dem 7. Jh. n. Chr. ließen die Herzöge und Prinzen von Beneventum kupferne "Follari" in Gaeta, Neapel und Sorrent, die Langobarden in Capua, Salerno und Sorrent schlagen. Nach der Eroberung Süditaliens und Siziliens setzten die Normannen die Prägung fort. Es gab auch Halb- und Dreifachstücke. Diese wurden unter König Roger (Ruggero) II. (1130-1154) in konkaver Form mit einem Gewicht von ca. 10 g in Palermo geschlagen. Zur Zeit der Normannen erlebten die Follari ihre höchste Blüte. Es gab die mannigfaltigsten Typen mit Legenden in römischer, griechischer und kufischer Schrift.
Auch in den Kreuzfahrerstaaten wurden kupferne Follari ausgegeben, z. B. von den Grafen von Edessa (bis 1110), den Grafen von Antiochien (bis 1232) und den Herzögen von Neopatras (bis 1318). Vom ausgehenden 13. bis ins frühe 17. Jh. wurden in der Stadt Ragusa Follari geschlagen, der älteste Typ wird Capucia genannt.
Bezeichnung für eine römische Scheidemünze der späten Römischen Kaiserzeit, die im Rahmen der groß angelegten Münzreformen des KaisersDiokletian (294-305 n.Chr.) im Gewicht von ca. 10 g mit einem Durchmesser von ursprünglich ca. 28 mm eingeführt wurde. Der Name "Follis" bedeutet ursprünglich "Beutel" und hat sich vermutlich über die Bedeutungsverschiebung auf den Inhalt des Beutels als Bezeichnung für eine fest abgezählte Menge an Kleingeld eingebürgert. Teilweise ist die Münze mit einer Silberauflage oder einem Silbersud überzogen. Der variantenreiche Haupttyp zeigt den Genius und die Legende "GENIO POPVLI (ROMANI)".
Schon sehr bald gab es auch Halb- und Achtelstücke, entweder als Teilstücke oder aber als Ausdruck der fortschreitenden Münzverschlechterung. Der Münzreform Diokletians war ein kurzfristiger Erfolg beschieden. Bereits 310 n.Chr. ließ Kaiser Maximinus Daia (305-313 n.Chr.) das Gewicht der Folles senken. Er wurde in schwankendem Gewicht zwischen 3 und 5 g ausgebracht. In der Regierungszeit Kaisers Konstantins des Großen (307-337 n.Chr.) verschwand der Silberüberzug vollends und die Münze hatte nur noch ein Gewicht auf ca. 1,5 g. Die Münzen aus Kupfer-Bronze der Konstantin-Zeit werden nach ihrem Durchmesser in Follis (22-25 mm), Mittel-Follis (18-21 mm), Klein-Follis (15-17 mm) und Teil-Follis (10-15 mm) eingeteilt. Trotz der Verschlechterung erreichten die "Folles" zu dieser Zeit ihre größte Typen- und Variantenvielfalt. Darunter fallen auch die Gepräge mit den ersten christlichen Motiven (ein auf dem Helm eingelassenes Christogramm). Die von Kaiser Konstantin dem Großen begonnene und von seinen Söhnen weitergeführte Serie von Klein-Folles als Goldprägungen (330-346 n.Chr.) zu Ehren der neuen Residenz Konstantinopel und der alten Residenz Rom zählen zu den Besonderheiten der römischen Münzprägung der konstantinischen Zeit. Sie gehören zu den letzten Ausgaben des Follis, der 346 n.Chr. durch die Maiorina abgelöst wurde.
Bezeichnung für eine große byzantinische Kupfermünzen im Wert von 40 Nummis (Nummion), die durch die Münzreform Anastasius' I. (491-518 n.Chr.) eingeführt wurde. Die im Byzantinischen Reich in großen Mengen geschlagenen "Folles" und ihre selteneren Teilstücke zeigen auf der Vorderseite das Herrscherbild und auf ihrer Rückseite die Wertzahl "M" = 40, "K" = 20, "B" = 12, "E" = 5, "À" = 3, sowie "A"= 1. Gelegentlich wurde der Wert auch in römischen Zahlbuchstaben angegeben, manchmal finden sich auf der Rückseite Emissionszeichen, auf den frühen Folles Jahreszahlen der Regierungszeit der Kaiser. Die Kupfermünzen zeigen fast immer ein Kreuz und abgekürzte Angaben der Münzstätte, z.B. "CON" (Constantinopel), "ANT" oder "THEVP" (Antiochia vor und nach dem Erdbeben) oder "NIK" (Nikomedia). Die kleinen Teilstücke des Follis wurden auf Grund der Inflation nicht lange ausgegeben, der Follis zu 40 Nummien hielt sich bis in die Spätzeit des Reiches und wurde zum Vorbild der süditalienischen (Follaro) und arabischen (Fels, Fulus) Kupfermünzen.
Der "Formsand" ist ein feuerfester Sand zur Formgebung des Metalls, bei der Herstellung von Münzen lange Zeit zur Formung der Zaine verwendet wurde, je nach Materialbeschaffenheit und Stand der Technik. Bis ins 19. Jh. wurde dafür eine Mischung aus porösem Sand, Asche und Bierhefe hergestellt. Heute bestehen die Gußformen der Münzen meistens aus Eisen. Formsand wird heute nur noch zur Herstellung von Formen bei Medaillen verwendet, z. B. als gebrannte Mischung aus Schamottemehl und Gips.
Ein "Formular" ist ein Ausdruck für amtliche Veröffentlichungen als Ankündigung über die Ausgabe eines neuen Geldscheines. Diese Vorabveröffentlichungen zeigen vereinfachte Darstellungen des künftigen Scheins oder Billets. Wenn keine Geldscheine mehr erhalten sind, wie z.B. bei den Wiener Bankozetteln, ist die Numismatik auf die Formulare angewiesen.
Leonard Forrer (1870-1954) war ein bekannter englischer Numismatiker schweizerischer Herkunft, der während seiner Schulzeit auf die britische Insel kam und dort bei Spink & Son arbeitete. Dort baute er die numismatische Abteilung aus und zeichnete für die Monatszeitung der Firma, "The Numismatic Circular", verantwortlich. Sein Standardwerk in acht Bänden ist "Biographical Dictionary of Medaillists" mit über 10.000 Biographien von bekannten Stempelschneidern, Graveuren, und Medailleuren.
Hierbei geht es darum, Erkenntnisse zu einem gewissen Thema zu gewinnen und diese darzustellen (englisch: research bzw. investigation, französisch: recherche bzw. investigation).
"Forschungsgemeinschaften" sind Zusammenschlüsse von Sammlern, die sich mit der Erforschung bestimmter Themen der Numismatik beschäftigen. Die eigentliche Bezeichnung ist Arbeitsgemeinschaft.
Bezeichnung für eine spezielle numismatische Sammlung, die ein bestimmtes Sammelgebiet umfaßt und zusätzliche Stücke beinhaltet, die noch nicht in einem Katalog bzw. in der Fachliteratur beschrieben worden sind.
Der "Fort d'or" ist eine sehr seltene Goldmünze, die von Herzog Karl (Charles) von Aquitanien (1468-1474), dem Bruder des französischen Königs Ludwig (Louis) XI. (1461-1483), als einzigartiger Typ geschlagen wurde. Die Vorderseite zeigt den stehenden Herrscher, den englischen Leoparden bezwingend, und auf der Rückseite ein Blumenkreuz mit geviertem Schild, das je zweimal die Wappen von Frankreich (drei Lilien) und England (Leopard) zeigt. Die lateinische Umschrift lautet "FORTITUDO MEA ET LAUX (!) MEA TU ES DOMINE DEUS MEUS" (deutsch: "Meine Stärke und mein Ruhm bist du Herr, mein Gott"). Vermutlich entstand der Name aus den ersten vier Buchstaben der Umschrift (französisch: "fort" = "stark"). Die Münze wird auch Samson d'or genannt. Es handelt sich um eine Gedenkprägung auf den endgültigen Sieg Frankreichs über England im Hundertjährigen Krieg, der auch das Ende der Beherrschung Aquitaniens durch England bedeutete.
Die Fortuna ist die römische Göttin des Glücks und des zufälligen Schicksals und wird mit der griechischen Göttin Tyche gleichgesetzt. Auf römischen Münzen aus der Zeit der Römischen Republik wurde schon früh das Kopfbild der Fortuna dargestellt. In augusteischer Zeit wuchs ihre Bedeutung. Als "Fortuna redux" wurde ihr ein Altar errichtet, der die Freude des Volks über die Rückkehr des Augustus ausdrücken sollte. Plinius d. Ä. nennt sie in seiner Naturalis historia (nat. 2,22) die einzige Gottheit für viele, was auf ihre Beliebtheit beim Volk schließen läßt. Obwohl sie keine Priesterschaft (Flamen) hatte, erschien sie mit verschiedenen Beinamen und Attributen als eine der häufigsten und wandlungsfähigsten Gottheit-Darstellungen auf römischen Münzen und griechischen Prägungen (meist als Tyche bezeichnet) der römischen Kaiserzeit. Als "Fortuna dux" (des militärischen Führers), "victrix" (siegreiche), "equestris" (Reiterei), "Populi Romani" (des röm. Volkes) oder "publica" (Öffentlichkeit) hat sie eher eine politische bzw. militärische Bedeutung. Die Beinamen "Fortuna felix" (glückliche), "bona" (gut), "huiusce diei" (des heutigen Tags) oder "privata" (privat) stehen eher für eine volkstümliche Göttin der einfachen Leute.
Außerdem stehen die Beinamen "muliebris" und "virilis" für eine weibliche Verehrung der Fortuna. Ersterer erinnert an eine Legende aus der Frühzeit Roms: Als der aus Rom vertriebene Coriolan sich anschickte, die Stadt mit Hilfe des Stammes der Volsker zu erobern, soll er von seiner Mutter und seiner Gattin umgestimmt worden sein. Die "Fortuna virili" steht für die Bitte der Frauen um Glück bei den Männern. Die Attribute der Fortuna sind ebenso vielfältig und auf Münzen ist sie oft mit Steuerruder und Füllhorn dargestellt. Im Barock kam die allegorische Darstellung der Fortuna als Symbol für das Glück in Mode, so auch auf den Geprägen der Glückstaler.
Hierbei handelt es sich um Kleingeldscheine zu 3, 5, 10, 25, und 50 Cent, die auf Grund des Kleinmünzenmangels während des nordamerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865) ausgegeben wurden. Nach der ersten Emission der Postage Currency legalisierte der Kongreß am 03.03.1863 die Emission der Postal Currency und autorisierte die folgenden Emissionen. Am 10.10.1863 begann die zweite Emission, die fünfte und letzte Emission erfolgte vom Februar 1874 bis zum 15.02.1876.
Das &&"Fränkische Reich"&& (auch: Frankenreich) war ein Königreich in West-, Süd- und Mitteleuropa zwischen dem 5. und 9. Jh., das sich auf dem westeuropäischen Gebiet des Römischen Reiches bildete. Es geht auf mehrere westgermanische Völker der Völkerwanderungszeit zurück.
Das Reich der Franken wurde innerhalb von drei Jahrhunderten zur historisch wichtigsten Reichsbildung im abendländischen Europa seit der Antike und nach dem Zerfall des Römischen Reichs zum Machtzentrum und später zur Großmacht in West- und Mitteleuropa. Es wurde durch die Dynastien der Merowinger und später der Karolinger regiert, die aus den Arnulfingern und Pippiniden hervorgingen. Eine wichtige Stütze der späteren Dynastie der Karolinger war Karl Martell, der 732 in der Schlacht bei Tours und Poitiers an der Loire das Vordringen der islamischen Mauren nach Mitteleuropa verhinderte. Den Höhepunkt seiner Macht und Ausdehnung erreichte das Frankenreich unter Karl dem Großen. Nach der späteren Teilung wurde aus seinem östlichen Teil (Ostfrankenreich) das mittelalterliche deutsche Reich (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) und aus dem westlichen Teil Frankreich.
Hierbei handelt es sich um eine Druckschrift mit gerade stehenden Buchstaben, die zu Beginn des 16. Jh. aus Buchstabenformen der geschriebenen Bücher hervorging.
Der Name "Franc" tauchte erstmals bei einem französischen Goldstück im Jahr 1360 auf. Der zu den schönsten Reitermünzen der Mittelalters gehörende "Franc" wurde als Lösegeld zur Befreiung von Johann dem Guten aus englischer Gefangenschaft geprägt. Seit 1795 war er - bis zur Einführung des Euros - die Währungsmünze von Frankreich. Das Sprichwort "frank und frei" geht auf den "Franc" zurück. Die Franc wird ist unter dem Namen Franc à cheval bekannt.
Eine spätmittelalterliche französische Goldmünze nannte man Franc d'or.
Eine französische Silbermünze des 16./17. Jh. ist als Franc d'argent bekannt.
Der "Franc à cheval" ist ein Typ des Franc d'or im Gewicht von 3,885 g und war der erste Franc überhaupt. Er wurde nach einer Verordnung vom 05.12.1360 mit einem Gewicht von 3,8 bis 3,9 g in Gold im Namen von König Johann dem Guten (Jean le bon, 1350-1364) bis 1864 geschlagen. Der König befand sich nach der Niederlage des französischen Heeres bei Maupertuis (1356) in englischer Gefangenschaft. Nach der Legende soll der Franc zur Bezahlung des Lösegeldes für den König gedient haben. Der Name "Franc" leitet sich wohl aus der Umschrift "FRANCORUM REX" her. Der Typ wurde deshalb "Franc à cheval" genannt, weil nach der Darstellung auf der Vorderseite der König auf dem Pferd in vollem Harnisch mit gezücktem Schwert zu sehen ist. Die Rückseite zeigt das Blumenkreuz im Vierpaß. Die Nachfolger Johanns des Guten, König Karl (Charles V. (1364-1380) und nach einer kurzen Unterbrechung auch Karl VII. (1422-1461), ließen den Franc à cheval noch einmal nachschlagen. Obwohl der Typ in Frankreich verschwand, wurde er in Schottland als "Rider" und in den Niederlanden als "Rijder" noch einmal nachgeahmt.
Der "Franc d'argent" war eine französische Silbermünze, die 1575 unter Heinrich (Henri) III. (1574-1589) als schwererer Nachfolger des Teston mit einem Raugewicht von 14,188 g (833/1000) eingeführt wurde. Das Münzbild zeigt auf der Vorderseite das Porträt des Königs und auf der Rückseite ein "H" (für "Henricus") im Blumenkreuz. Seine Nachfolger ließen weitere Einfach-, Halb- und Viertelstücke prägen. Heinrich IV. (1589-1610) ließ das Gewicht des Franc noch einmal erhöhen, bevor Louis XIII. (1610-1643) zum Ende seiner Regierungszeit schließlich eine Talermünze, den Ecu blanc, ausgab, der den Franc ablöste. In Metz war der Franc eine Rechnungsmünze zu 12 Gros.
Der "Franc d'or" ist eine seltene spätmittelalterliche Goldmünze zur Zeit des Hundertjährigen Kriegs (1338-1453), in dessen Verlauf zeitweise nahezu ganz Frankreich von England besetzt war. Man unterscheidet dabei den Franc à cheval und den Franc à pied.
Der "Franc Malagasy" war von 1925 bis 2003 die Währung von Madagaskar. Ab dem 1. August 2003 wurde er schrittweise durch den Ariary abgelöst. Der Umrechnungskurs ist 1 Ariary = 5 Francs Malagasy. Bis auf weiteres sind die Banknoten zu 500, 1.000, 2.500 und 5.000 Francs aus der letzten ausgegeben Serie gesetzliches Zahlungsmittel, die höheren Werte zu 10.000 und 25.000 Francs können noch bei der Zentralbank umgetauscht werden.
Beiname des silbernen Scudo zu 10 Paoli, den Herzog Franz Stephan von Lothringen (Francesco III.) zu Beginn seiner Regierungszeit (1737-1765) in der Toskana einführte. Auch die nachfolgenden Scudi behielten den Namen "Francescone" bis in die Mitte des 19. Jh. bei. Es gab auch Halbstücke, die in der Verkleinerungsform als Franceschini bezeichnet wurden. Beiname des silbernen Scudo, den Großherzog Francesco I. (1574-1587) in der Toskana einführte.
Die Franche-Comté ist eine Region im Osten von Frankreich. In der frühgeschichtlichen Periode wurde die Franche-Comté von dem Volksstamm der Sequaner besiedelt. Ihre Hauptstadt Vesontio befand sich an der Stelle des heutigen Besançon. Zur Zeit der Völkerwanderung von Burgundern besiedelt, gehörte sie seit 534 zum Fränkischen Reich. Später gehörte das Gebiet zum Königreich Burgund, mit dem es 1033 nach dem Tode des kinderlosen burgundischen Königs Rudolf III. (im Jahre 1032) an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation fiel. Über Beatrix von Burgund kam das Land dann an Friedrich Barbarossa.
Dieser trennte die Franche-Comté 1169 vom übrigen Burgund ab und erhob sie zur Pfalzgrafschaft. Die Bezeichnung "Freigrafschaft" (französisch: "la Franche-Comté") ist erst seit dem 14. Jh. überliefert. 1361 fiel das Land an die Grafen von Flandern und kam 1384 mit diesem zum Länderkomplex des Hauses Burgund. Nach dem Tod Karls des Kühnen in den Burgunderkriegen mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft verzichteten die Eidgenossen für 150.000 Gulden auf ihre Ansprüche auf die Freigrafschaft. 1493 wurde sie im Vertrag von Senlis Philipp dem Schönen zugesprochen und kam damit zum habsburgischen Länderkomplex, 1556 dann an die spanische Linie der Habsburger. Zwischen Habsburg und den Eidgenossen wurde 1512 die Neutralisierung der Freigrafschaft vertraglich festgelegt, wobei die Eidgenossen deren militärischen Schutz übernahmen.
Im Frieden von Nimwegen mußte Spanien 1678 die Freigrafschaft an Frankreich abtreten. Ludwig XIV. beauftragte Vauban mit der Befestigung der ehemaligen Reichsstadt Besançon und machte sie zur neuen Hauptstadt der französischen Provinz Franche-Comté. Zuvor war Dôle Hauptstadt gewesen.
"Franciscus" ist der Beiname des Dizain zu 10 Deniers, der unter dem französischen König Franz (François) I. (1515-1539) geprägt wurde. Der "Franciscus" zeigt auf der Vorderseite ein großes "F" und auf der Rückseite ein Kreuz mit vier Lilien.
Die "Francofurtia" oder "Francofordia" ist die weibliche Personifikation der Stadt Frankfurt (am Main) und wurde auf Vereinstalern und Doppeltalern dieser Stadt zwischen 1857 und 1866 dargestellt. Sie zeigen auf der Vorderseite die Büste, zu der die Schauspielerin Janauschek Modell gesessen hatte.
Die "Franc-Währung" ist eine Währung, die auf dem Dezimalsystem beruht, wie es dies seit 1795 in Frankreich gibt. Es galt (bis zur Euro-Einführung im Jahre 2002) 1 Franc = 100 Centimes. Die Münzen gab es in Gold und Silber und wurden bis zu 0,900 fein geprägt. Diese Legierung setzte sich in ganz Europa nach und nach durch und wurde beispielsweise mit der Lateinischen Münzunion im Jahre 1865 weiter festgeschrieben. Auch viele lateinamerikanische Staaten verwendeten diesen Münzfuß sowie viele ehemalige Kolonien. Heutzutage werden Münzen in Silber fast nur noch für Sammler geprägt und ansonsten meist in Kupfer-Nickel.
"Frang" ist die moselfränkische Bezeichnung für den luxemburgischen Franc, ausgeschrieben auf 5-Francs-Stücken von 1949 und auf Papiergeld der Währung von Luxemburg bis zur Euro-Einführung im Jahre 2002.
"Franka Ar" war eine Münzeinheit von Albanien, die von Präsident Amet Zogu (seit 1928 König) im Jahr 1925 nach dem Vorbild des Franken der Lateinischen Münzunion eingeführt wurde. Obwohl "Ar" eigentlich "Gold" bedeutet, wurden auch die silbernen 1-, 2- und 5-Franka-Stücke, ebenso wie die goldenen 10- bis 100-Franka-Stücke gelegentlich mit dem Zusatz "Ari" (Mehrzahl von "Ar") versehen. Parallel dazu gab es die Lek-Währung (5 Lek = 1 Franka Ar), die durch den Anschluß an Italien 1939 in Parität zur Lira gesetzt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Lek zu 100 Quindarka zur Währungseinheit von Albanien.
Dies ist die offizielle Bezeichnung für den schweizerischen Franc seit 1850. In Deutschland wurde früher auch der französische Franc als "Franken" bezeichnet, besonders im Zusammenhang mit der Währung der Lateinischen Münzunion. Auch die saarländischen Münzen von 1954/55, die in Gewicht, Durchmesser und Legierung genau den gleichwertigen französischen Stücken zu 10, 20, 50 und 100 Francs entsprachen, sind mit der Bezeichnung "FRANKEN" versehen. Am 06.05.1959 trat die Deutsche Mark im Saarland als Währung in Kraft und die Franken wurden im Verhältnis 100 Franken = 0,8507 Mark umgestellt.
Die Franken waren ein germanischer Großstamm, der durch den Zusammenschluß mehrerer germanischer Kleinstämme entstand. Sie wurden erstmals Ende der 50er Jahre des 3. Jh. als "Franci" in römischen Quellen erwähnt und schufen unter Chlodwig I. das Fränkische Reich, aus dem schließlich das ostfränkische (das spätere Heilige Römische Reich Deutscher Nation) und das westfränkische Reich (das spätere Frankreich) hervorgingen.
Das Herzogtum Franken war eines der Stammesherzogtümer des ostfränkischen Reiches, die sich gegen Ende der Zeit der Karolinger Anfang des 10. Jh. herausbildeten. Sein Gebiet umfaßte das heutige Hessen, das nördliche Baden-Württemberg, Südthüringen, weite Teile von Rheinland-Pfalz und Teile der heute fränkischen Gebiete in Bayern.
Frankfurt am Main wurde angeblich durch Karl den Großen gegründet und geht auf eine römische Siedlung zurück. Schon 1184 wurden dort erstmals in der Münzstätte kaiserliche Denare geprägt. Seit dem 13. Jh. war die Stadt an den Einnahmen beteiligt und durfte ab 1346 erstmals auch selber prägen. Bis 1540 wurden Turnosen und Heller geprägt. Ab 1340 gab es auch für eine kurze Zeit eigene Goldgulden, da die kaiserliche Münzstätte weiterhin bestand und ebenfalls Gulden produzierte. 1555 erhielt Frankfurt das volle Münzrecht, nachdem man schon ab 1546 zur Talerwährung übergegangen war. Besonders im 17. Jh. wurden sehr viele Münzen produziert, da die Stadt auch eine wichtige Handelsmetropole war. 1806 kam die Reichsstadt in Folge der napoleonischen Besatzung an das Erzbistum Mainz, wurde 1810 Großherzogtum und war von 1813 bis zur Eingliederung in Preußen wieder Freie Reichsstadt mit eigenen Münzen.
"Frankfurter Judenpfennige" ist die Bezeichnung für die illegalen Kupfermünzen, die zu Beginn des 19. Jh. im Währungsbereich des rheinischen Gulden, vor allem aber in Frankreich und Umgebung in großen Mengen zirkulierten. Die Benennung hat sich durch die Behauptung eingebürgert, da diese Scheidemünzen in der Umgebung von Frankfurt von Juden geprägt worden wären. Ein Teil des Kleingelds stammt auch aus privaten Prägeanstalten und könnte auch aus England bzw. den Niederlanden eingeschmuggelt worden sein. Die Gepräge dieser Münzen tragen auf der einen Seite meist Kränze, Phantasiewappen oder an heraldische Objekte erinnernde Darstellungen und auf der anderen Seite Jahreszahlen (1703, 1740, 1807-1821) sowie die Bezeichnung "Heller" oder "Pfennig", aber auch Phantasienamen wie "Atribuo", "Theler" oder Halbac. Es gab mehr als zwanzig Typen dieser Scheidemünzen, die im Laufe der zwanziger Jahre des 19. Jh. aus dem Verkehr gezogen wurden.
Benjamin Franklin (geb. 17.01.1706 in Boston, Massachusetts; gest. 17.04.1790 in Philadelphia, Pennsylvania) war ein nordamerikanischer Verleger, Staatsmann, Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Erfinder, Naturphilosoph und Freimaurer der Aufklärung. Er gilt zudem als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika.
Er war der Gründer des Selbsterziehungsclubs Junto, in dem der Ursprung der "American Philosophical Society" liegt. Er gilt er als der Erfinder des Blitzableiters, der Bifokalbrille, des Franklin-Ofens und der Glasharmonika. Zu seinen Ehren ist die veraltete cgs-Einheit der elektrischen Ladung mit "Franklin" (Einheitenzeichen "Fr.") benannt worden. Zudem erforschte er den Verlauf des Golfstroms sowie die Temperaturen und den Salzgehalt des Nordatlantiks zwischen England und Nordamerika.
&&Frankreich&& (französisch: La France, amtlich: République Française, deutsch: Französische Republik) ist ein Staat in Europa. Es grenzt im Westen an den Atlantik, im Nordwesten an den Ärmelkanal, im Nordosten an Belgien und Luxemburg, im Osten an Deutschland, die Schweiz und Italien, im Süden an das Mittelmeer und Spanien. "France" oder "RF" findet man als Länderbezeichnung auf den Münzen. Fläche: 543.965 qkm
Einwohner: 58,886 Mio.
Hauptstadt: Paris
Bevölkerungsdichte: 108 Ew/qkm
Staatsform: Republik, seit 1875
Verwaltungsgliederung: 96 Départements in 22 Regionen
Amtssprache: Französisch
Nationalfeiertag: 14. Juli.
Unabhängigkeit: Beginn der Staatsgeschichte 843 mit dem Vertrag von Verdun, Teilung des Frankenreiches
Währung: Euro, Cent (vor der Einführung des Euros: 1 Französischer Franc FF = 100 Centimes)
Die Münzgeschichte von Frankreich begann eigentlich schon zur Zeit der Merowinger und Karolinger und teilweise auch von Burgund. Ab 987 gibt es den Titel "REX FRANCORUM" auf den Münzen von Hugues Capet, dem ersten französischen König. Die Zeit der Kapetinger dauerte bis 1328 und es gab eigentlich nur Feudalmünzen, da der König keinen großen Einfluß besaß. Meist handelt es sich um silberne Pfennige, die Deniers genannt wurden. Unter Philipp II. (1180-1223) kam zum Denier parisis der Denier tournois hinzu.
Unter Ludwig IX. wurden dann zunehmend das Münzwesen zentralisiert. Es gab ab 1266 die ersten Groschen (Gros tournois) und auch Goldmünzen (Ecu d'or). Unter der Dynastie der Valois gab es in den nächsten 100 Jahren weitere Goldmünzen, die zu den schönsten der Gotik gehören. Im späten 14. Jh. wurden die Points secrets eingeführt und es gab wegen der langen englischen Besatzung großer Teile Frankreichs ein Wirrwarr an Münzen.
Die Neuzeit - aus numismatischer Sicht - begann unter Franz I., der ab 1539 die "Point secrets" ablöste. Die Münzreform wurde besonders von Heinrich II. mit den Henri d'or à la Gallia die erste Porträtmünze in Gold prägen ließ. Unter Ludwig XIII. konnte sich endgültig ab 1640 das Spindelprägewerk durchsetzen.
Der Beginn der Französischen Revolution ist auch aus numismatischer Sicht ein wichtiges Datum, da der König nur noch anerkannt wurde, sein Konterfei zwar weiterhin auf der Vorderseite erschien, aber auf der Rückseite an Stelle der Lilien eine geflügelte Figur erschien, die auf eine Tafel das Wort "CONSTITUTION" schrieb.
1795 wurde das Dezimalsystem proklamiert und unter Napoleon Bonaparte endgültig eingeführt. 1803 erschien die erste 20-Franc-Münze in Gold. Obwohl nach der Kaiserkrönung 1804 die französischen Münzen in der Umschrift auf den Vorderseiten "NAPOLEON EMPEREUR" trugen, zeigten die Rückseiten bis 1808 die Inschrift "REPUBLIQUE FRANCAISE".
Danach wurden die meisten Münzstätten nach und nach geschlossen und zunächst gab es noch Bordeaux und Straßburg und ab 1871 nur noch Paris.
Dies ist die Bezeichnung der österreichisch-ungarischen Goldmünzen im Wert von 8 Gulden (Forint) bzw. 20 Franken und 4 Gulden (Forint) bzw. 10 Franken, die Franz Joseph (1848-1916) in den Jahren 1870 bis 1892 in Frankenwährung prägen ließ. Sie zeigen auf der Vorderseite den bekränzten Herrscher mit Backenbart. Bereits am 31.08.1867 hatte er einen Vorvertrag mit Frankreich vereinbart, der die Einführung der Goldwährung und den Anschluß an die Lateinische Münzunion vorsah. Schließlich trat Österreich doch nicht der Lateinischen Münzunion bei, prägte jedoch die Goldmünzen als Handelsmünzen. Die Münzen wurden 1878 zu Zollzahlungen verwendet. Die "Franz-Joseph d´ors" wurden aus 900/1000 feinem Gold ausgebracht. Die 8-Gulden-Stücke im Raugewicht von 8,45 g und die 4-Gulden-Stücke wogen 3,226 g.
Französisch-Äquatorialafrika (französisch: Afrique Équatoriale Française, Abkürzung: A.E.F.) war eine französische Kolonie im zentralen Afrika zwischen Golf von Guinea und dem östlichen Sudan vom 15.01.1910 bis 1958. Hauptstadt war Brazzaville. Die Kolonie hatte eine Größe von ca. drei Mio. qkm und besaß ca. sechs Mio. Einwohner. Sie entstand aus den Kolonien Gabun, Mittelkongo (der heutigen Republik Kongo - Brazzaville) und Ubangi-Tschari-Tschad (den heutigen Staaten Tschad und Zentralafrikanische Republik). Unbangi-Tschari-Tschad wurde 1922 in Ubangi-Schari und Tschad aufgeteilt. Zusammen bildeten die vier Gebiete das Generalgouvernement Französisch-Äquatorialafrika.
Die &&Französischen Gebiete in der Antarktis&& sind ein französisches Überseeterritorium mit Verwaltungssitz in Saint-Pierre (Réunion). Hierzu zählen Adelieland, das Crozet-Archipel, das Kerguelen-Archipel, Neu-Amsterdam und St. Paul.
Anjouan ist eine Insel der Komoren in Ostafrika, die Sultanat und ab 1886 französisches Protektorat war. Im Jahre 1911 wurde sie in die Kolonie Madagaskar eingegliedert und war ab 1946 ein Teil der französischen Kolonie Komoren.
Cochinchina (auch: Kotschinchina, französisch: Cochinchine) ist eine alte Bezeichnung für den Süden Vietnams und Teile des östlichen Kambodschas, zwischen 1863 und 1888 vor allem für die französische Kolonie dieses Namens. Cochinchina wurde 1888 in Französisch-Indochina umbenannt.
Die französische Kolonie Benin wurde am 22.06.1894 in Dahomey umbenannt. Der Name geht auf ein afrikanisches Königreich zurück, das für etwa 260 Jahre an der westafrikanischen Küste bestand.
Die an der Nordspitze von Madagaskar gelegenen Provinzhauptstadt Diégo Suarez war seit 1895 französische Kolonie und wurde 1898 in Madagaskar eingegliedert. Seit 1975 heißt die Stadt Antsiranana und ist Hauptstadt der Region Diana.
Die Elfenbeinküste (offizieller Name: République de Côte d’Ivoire) ist ein Staat in Westafrika. Sie grenzt an Liberia, Guinea, Mali, Burkina Faso und Ghana und im Süden an den Atlantik.
Sie war französische Kolonie und erhielt 1958 ihre Autonomie. Am 07.08.1960 wurde sie unabhängig.
Der Fezzan ist eine Landschaft in Libyen, die zur Sahara gehört. Der Fezzan ist 550.000 qkm groß und wird im Norden von Tripolitanien, im Westen von Algerien, im Süden von Niger und vom Tschad begrenzt. Das Land wird im Wesentlichen von Sand-, Kies- und Felswüsten bedeckt, aber es gibt auch bewohnte Oasen. Die libysche Regierung ist bemüht, die Region durch den Ausbau der Infrastruktur und die Einrichtung von Bewässerungsanlagen zu entwickeln. Die Gefahr der Versalzung der Böden ist dabei groß. Während des 2. Weltkriegs wurde der Fezzan, der westliche Teil von Italienisch-Libyen, von Frankreich besetzt. Am 01.01.1948 kam Ghadames unter tunesische Verwaltung, wurde aber am 24.12.1951 zusammen mit den übrigen Teilen der ehemaligen italienischen Kolonie als Königreich Libyen unabhängig.
Gabun ist ein Küstensavannen- und Regenwaldgebiet im westlichen Zentralafrika. Seit 1883 war das Land französische Kolonie. die am 17.08.1960 unabhängig wurde.
Ghadames ist eine Oasenstadt im westlichen Libyen. Sie liegt rund 550 km südwestlich von Tripolis im libysch-algerisch-tunesischen Länderdreieck. Die Oase wird von Berbern und einigen Tuareg bewohnt und hat 7.000 Einwohner. Traditionell residiert hier der Clan der Imanan, die als Könige der nördlichen Tuareg und Abkömmlinge des Propheten Mohammed galten. Im 2. Weltkrieg wurde die Kolonie Italienisch-Libyen von Frankreich besetzt. Ghadames gehörte zu Fezzan, kam aber zunächst unter tunesische Verwaltung und erhielt 1949 die Selbstverwaltung. Am 24.12.1951 bildete es zusammen mit den anderen Teilen der ehemaligen italienischen Kolonie das Königreich Libyen.
"Grand-Libanon" war die Bezeichnung für das französische Völkerbundsmandat im Libanon in der Zeit von 1920 bis 1945. 1945 wurde das Gebiet als Republik unabhängig.
Guadeloupe ist eine Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik mit La Désirade, Marie-Galante. die Iles des Saintes, Saint-Barthélemy und dem frz. Teil von Saint-Martin und war französische Kolonie. Seit dem 19.03.1946 ist Guadeloupe ein Übersee-Departement Frankreichs.
&&Französisch-Guayana&& (französisch: Guyane française oder Guyane) war französische Kolonie und ist ein seit dem 19.03.1946 Überseedépartement und eine Region Frankreichs und liegt im Norden von Südamerika am Atlantischen Ozean zwischen Brasilien und Suriname bei 4° nördlicher Breite und 53° westlicher Länge. Französisch-Guayana ist ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union. Folglich ist auch der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel. Das Département umfaßt eine Fläche von 86.504 qkm und ist damit etwa so groß wie Portugal. Es hat eine 378 Kilometer lange Küste am Atlantik sowie 730 Kilometer Grenze zu Brasilien und 510 Kilometer zu Suriname.
Amtssprache: Französisch
Hauptort: Cayenne
Fläche: 86.504 qkm
Einwohnerzahl: 195.506 (2005)
Bevölkerungsdichte: 2,26 Einwohner pro qkm
Zeitzone: UTC – 3 h
Währung: Euro (€) 1 Euro = 100 Cent
Inini ist ein im Inneren der Französischen Kolonie Guyana gelegenes Gebiet, das 1930 als Teilen dieser Kolonie gebildet wurde. Als Französisch-Guyana am 19.03.1946 Überseegebiet wurde, wurde das Gebiet wieder angegliedert.
Kamerun (französisch: Cameroun, englisch: Cameroon) liegt in Westafrika und grenzt an Nigeria, den Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Gabun und Äquatorialguinea. Bis zum 1. Weltkrieg war Kamerun deutsche Kolonie. Schon 1914 und endgültig 1916 wurde es vollständig von französischen und britischen Truppen besetzt. Ab 1922 wurde es in ein britisches und ein französisches Völkerbundsmandat geteilt, wobei der britische Teil mit Nigeria zusammen verwaltet wurde. Ab 1946 wurden beide Teile UNO-Treuhandgebiet. Der französische Teil war ab 1957 begrenzt autonom und wurde am 01.01.1960 als Republik selbständig. Der britische Teil wurde ab dem 01.10.1960 begrenzt selbständig. Nach einer Volksabstimmung kamen der Norden am 01.07.1961 zu Nigeria und der Süden zu Kamerun, das sich fortan Bundesrepublik nannte.
Die Komoren sind eine aus Mayotte, Mwali (Mohéli), Njazidja (Grande Comore) und Nzawani (Anjouan) bestehende Inselgruppe zwischen Mocambique und Madagaskar in Ostafrika. 1841 wurde Mayotte, 1886 auch die übrigen Inseln französisches Protektorat. 1911 wurden die Inseln in die Kolonie Madagaskar eingegliedert. Ab 1947 erhielt die Inselgruppe die Autonomie und erhielt am 22.12.1961 das Recht zur Selbstverwaltung. Am 06.07.1975 wurden die Komoren ohne Mayotte, das bei Frankreich verblieb, selbständig.
Madagaskar ist eine der südostafrikanischen Küste vorgelagerte Insel im Indischen Ozean und war ab 1885 französisches Protektorat. 1896 wurde die Insel Kolonie und umfaßte ab 1914 auch alle kleineren französischen Inselbesitzungen außer Réunion. 1958 wurde die Insel autonom und am 26.06.1960 unabhängige Republik.
Das heutige Königreich Marokko (arabisch: al-Mamlaka al-Maghribiya) liegt im Nordwesten Afrikas und ist durch die Straße von Gibraltar vom europäischen Kontinent getrennt. Als westlichstes der drei Maghrebländer grenzt es im Norden an das Mittelmeer, im Westen an den Atlantischen Ozean und im Osten an Algerien. Marokkos Südgrenze ist wegen des Westsaharakonfliktes bis zum Abhalten eines UN-Referendums über die zukünftige Zugehörigkeit der Westsahara international umstritten. Das Sultanat Marokko wurde 1912 französisches bzw. spanisches Protektorat, wobei die Stadt Tanger unter internationale Verwaltung kam. Am 02.03.1956 wurde das französische Protektorat als Königreich Marokko unabhängig.
Martinique ist eine Insel der Kleinen Antillen in der Karibik und war französische Kolonie. Seit dem 190.3.1946 ist Martinique ein Übersee-Departement Frankreichs.
Mauretanien liegt in der westlichen Sahara und grenzt an den Atlantik. Zunächst französisches Protektorat wurde es 1920 Kolonie und kam zum Verwaltungsgebiet Französisch-Westafrika und gehörte ab 1944 auch postalisch zu diesem Gebiet. 1946 wurde es französisches Überseeterritorium, 1958 autonom und am 28.11.1960 als Islamische Republik Mauretanien unabhängig.
&&Mayotte&& ist eine Insel zwischen Mocambique und Madagaskar vor der Küste Ostafrkas und gehört geographisch zu den Komoren. Die Insel wurde 1843 französische Kolonie und kam 1908 zum Verwaltungsgebiet Madagaskar. 1947 erhielten Madagaskar und die Komoren einschließlich Mayotte eine begrenzte Autonomie. 1974 stimmte die Insel für den Verbleib bei Frankreich und ist seit 1976 französische Überseeprovinz.
Mohéli ist eine Insel der Komoren und war seit 1886 französisches Protektorat. 1908 wurde sie in die Kolonie Madagaskar eingegliedert und war ab 1946 ein Teil der Kolonie Komoren.
Die Neuen Hebriden sind eine Gruppe von 80 melanesischen Inseln. Ab dem 20.10.1906 waren sie ein von Großbritannien und Frankreich gemeinsam verwaltetes Treuhandgebiet. Am 30.07.1980 wurden sie als Republik Vanuatu unabhängig.
Neukaledonien wurde im September 1853 von Frankreich in Besitz genommen und war seit dem 18.01.1860 französische Kolonie. Seit dem 27.10.1946 ist es französisches Überseegebiet.
Obersenegal-Niger ist ein Trocken- und Savannengebiet südlich der Sahara. Die französische Kolonie entstand, als 1906 Senegambien und Niger umbenannt wurde. 1921 wurde Obersenegal-Niger in Französisch-Niger und Französisch-Sudan geteilt.
Obervolta ist ein Binnenland am Oberlauf des Schwarzen und Weißen Volta. 1919 wurden Teile der französischen Kolonie Obersenegal-Niger als Obervolta ausgegliedert. 1932 wurde Obervolta auf die Elfenbeinküste, Französisch-Niger und Französisch-Sudan aufgeteilt. 1948 wurde Obervolta wieder hergestellt. Am 11.12.1958 wurde es autonom und am 05.08.1960 als Republik selbständig.
&&Réunion&& ist die westlichste Insel der Maskarenen im Indischen Ozean vor Ostafrika und war französische Kolonie. 1946 wurde die Insel französisches Überseedepartement. Die Insel hat eine Fläche von 2.512 qkm. Sie ist in ihrem Umriß fast oval und hat einen Durchmesser von 50 bis 70 km. Amtssprache: Französisch
Hauptort: Saint-Denis
Fläche: 2.517 qkm
Einwohnerzahl: 776.948 (Juli 2005)
Bevölkerungsdichte; 308 Einwohner pro qkm
Arrondissements: 4, Kantone 49, Gemeinden 24
Zeitzone: UTC + 4
Währung: Euro (€) 1 Euro = 100 Cent
St.-Maire ist eine Insel vor der Ostküste Madagaskars im Indischen Ozean und war französische Kolonie, die 1894 aus der Kolonie Diégo Suarez ausgegliedert und 1898 Madagaskar angegliedert wurde.
St. Pierre und Miquelon war ab 1670 französische Besitzung und zwischen 1942 und 1945 kanadisch besetzt. Ab 1946 wurde die Kolonie zunächst französisches Überseegebiet. Seit dem 16.07.1976 ist St. Pierre und Miquelon ein Übersee-Departement Frankreichs.
Der Senegal war französische Kolonie, die ab 1944 postalisch zu Französisch-Westafrika gehörte. Am 17.01.1959 wurde es zusammen mit Französisch-Sudan zur Föderation Mali vereinigt, trat aber am 20.08.1960 aus der Förderation wieder aus und wurde dann eigenständige Republik.
Syrien ist heute ein Staat in Vorderasien und Teil des Maschrek. Syrien grenzt im Süden an Israel und Jordanien, im Westen an den Libanon und das Mittelmeer, im Norden an die Türkei und im Osten an den Irak. Syrien erreicht auf etwa 193 Kilometer die Ostküste des Mittelmeeres, direkt nördlich des Staates Libanon. Entlang dieser Küste erstreckt sich eine schmale Ebene. Parallel zu ihr verläuft - in etwa 20 km Abstand zur Küste - das Alawitengebirge, dessen Ostabhang steil zur fruchtbaren Orontes-Ebene abfällt. Eine von Norden nach Süden verlaufende Gebirgskette trennt das Orontes-Tal von der syrischen Hochebene. Diese wird weiter südlich vom Antilibanon-Gebirge mit dem 2.814 Meter hohen schneebedeckten Gipfel des Hermon (arabisch: Dschabal asch-Schaich) gegen Westen abgeschirmt. Syrien war Teil des Osmanischen Reiches und wurde 1918 von arabischen Truppen besetzt. Vom 11. März bis 24. Juli 1920 war es Königreich, stand danach unter französischer Verwaltung und war ab 1922 französisches Mandatsgebiet. Ab dem 28.09.1941 war es unabhängige Republik, wurde aber bis zum 17.04.1946 von französischen und britischen Truppen besetzt. Vom 01.02.1958 bis zum 28.09.1961 war es Teil der Vereinigten Arabischen Republik.
Tahiti, dessen ursprünglicher Name "Otaheite" lautet, ist die Hauptinsel der Gesellschaftsinseln und die größte Insel Französisch-Polynesiens in der Südsee. Die Hauptstadt Papeete liegt an der Nordwestküste. Die Insel liegt bei 149,5° West und 17,66° Süd. Während der Regierungszeit der Königin Aimata Pomaré IV. (geb. 1812, reg. 1827-1877) wurde Tahiti 1842 französisches Protektorat. Die Monarchie bestand unter französischer Oberherrschaft weiter. Die Erhebung der Polynesier gegen die französische Herrschaft wurde 1842-1847 von französischen Truppen niedergeschlagen. Tahiti wurde um 1888 schließlich französische Kolonie und König Pomaré V., der 1877 seiner Mutter nachgefolgt war, schloß am 29. Juni einen Vertrag mit Frankreich, wonach die Hoheit über Pomarés Herrschaftsgebiet - die Gesellschaftsinseln, die Tuamotu-Inseln sowie die Austral-Inseln - auf den französischen Staat überging. Mit dem entsprechenden französischen Gesetz vom 30. Dezember wurde Tahiti als Teil Französisch-Ozeaniens, das später in Französisch-Polynesien umbenannt wurde, französische Kolonie.
Togo ist heute ein Staat in Westafrika, am Golf von Guinea gelegen, und grenzt an Ghana im Westen, Benin im Osten und Burkina Faso im Norden. Bis zum 1. Weltkrieg war Togo deutsche Kolonie. 1914 wurde es von französischen und britischen Truppen besetzt. Der westliche Teil wurde 1920 britisches Völkerbundsmandat, kam verwaltungsmäßig zur Goldküste und gehört heute mit zur Republik Ghana. Der größere Ostteil wurde französisches Völkerbundsmandat. Der französische Teil war am 28.10.1956 autonom und am 27.04.1960 als Republik selbständig.
Der Tschad war eine französische Kolonie, die 1922 bei der Aufteilung von Ubangi-Schari-Tschad entstand. Ab dem 16.3.1936 gehörte er postalisch zu Französisch-Äquatorialafrika. Am 28.11.1958 wurde er autonom und am 11.08.1960 als Republik unabhängig.
Die ehemalige französische Kolonie Tunesien ist heute ein Staat in Nordafrika, der im Norden und Osten an das Mittelmeer, im Westen an Algerien und im Süden an Libyen grenzt. Sein Name ist von dem Namen seiner Hauptstadt Tunis abgeleitet. Tunesien ist das östlichste der Maghreb-Länder und doppelt so groß wie Österreich. Es erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und der Sahara, zwischen 37° 20' und 30° 10' nördlicher Breite sowie zwischen 7° 30' und 12° östlicher Länge. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung zwischen Cap Blanc und der Grenzstation Bordj el Khadra beträgt rund 780 km, die größte Ost-West-Ausdehnung zwischen der Insel Djerba und Nefta etwa 380 km. Die Mittelmeerküste mißt ungefähr 1.300 km Länge. Tunesien war französisches Protektorat unter einem Bei, bis es am 20.03.1956 als Königreich unabhängig wurde. Seit dem 25.07.1959 ist es Republik.
Ungani-Schari war ein Savannenland zwischen Tibesti und der Nordäquatorial-Schwelle und ging 1922 aus der Teilung von Ubangi-Schari-Tschad in Ubangi-Schari und Tschad hervor. Ab dem 16.03.1936 gehörte es postalisch zu Französisch-Äquatorialafrika und wurde am 01.12.1958 als Zentralafrikanische Republik autonom und am 13.08.1960 unabhängig.
Tschad war ein Savannenland zwischen Tibesti und der Nordäquatorial-Schwelle. Bis 1915 war es Teil von Französisch-Kongo und wurde 1922 in Ubangi-Schari und Tschad geteilt. Am 28.11.1958 wurde er autonom und am 11.08.1960 als Republik unabhängig.
Wallis und Futuna war französische Kolonie und ist heute Überseeterritorium. Die Vulkaninsel Wallis wurde mit 23 Koralleninseln am 05.04.1887 französisches Protektorat und die Vulkaninseln Futuna und Alofi am 16.02.1888. Am 27.11.1888 wurden die Inseln an Neukaledonien als Dependance angeschlossen und 1917 als Kolonie annektiert. Am 27.07.1961 erhielt Wallis und Futuna dann den Status eines Überseegebietes.
Die Französische Somaliküste wurde 1892 Protektorat, 1902 Kolonie und 1958 Überseegebiet. Am 05.07.1967 wurde sie in Afar und Issa umbenannt und am 27.07.1977 als Republik Djibouti unabhängig.
Der "Französische Franc" war bis zur Einführung des Euro die Währung von Frankreich. Es galt 1 Franc = 100 Centimes.
Am 05.12.1360 wurden die ersten vom Volk als "Francs" bezeichneten Goldmünzen eingeführt. Sie trugen ein Bildnis von König Johann II. mit der Aufschrift "Johannes Dei Gratia Francorum Rex" (deutsch: "Johannes von Gottes Gnaden König der Franken"), aus deren vorletztem Wort die Namensgebung abfärbte. Der "Franc" wurde als nationale Währung im Jahr 1795 als Nachfolger des Livre eingeführt. Er war die erste reine Dezimalwährung Europas. Dieses System hatte einen großen Einfluß auf Währungen in anderen Ländern. Der im Rahmen des Goldstandards festgelegte Wechselkurs gegenüber der Mark betrug 1912 0,81 M. Mit der Lateinischen Münzunion fand der Franc in Europa Verbreitung, und in vielen ehemals französischen Kolonien lautet die Währungsbezeichnung noch heute "Franc". 1958 wurde die Einführung des "Nouveau Franc" (NF) zum 01.01.1960 verfügt. Der "Neue Franc" besaß den Gegenwert von 100 alten Francs ("anciens francs"). Die alten Franc-Münzen konnten als Centimes weiter verwendet werden. In der Alltagssprache blieb die Angabe in alten Francs noch über Jahrzehnte gebräuchlich. Bis heute (2010) werden noch in den meisten Supermärkten Frankreichs die Preise neben Euro auch in Francs angegeben. Die Bevölkerung sagt zum "Euro-Cent" weiterhin "Centime".
Ab 1999 war der Franc fix an den Euro gebunden, im Verhältnis 6,55957 F = 1 €. Zum 01.01.2002 wurde das Euro-Bargeld eingeführt und der Franc noch bis zum 17.02.2002 als Zahlungsmittel zugelassen. Bis zum 17.02.2005 konnten noch Münzen bei der Banque de France umgetauscht werden und Banknoten noch bis zum 17.02.2012. Vor der Einführung des Euro gab es Münzen zu 5, 10, 20, 50 Centimes; 1, 2, 5, 10 und 20 Francs und Banknoten zu 20, 50, 100, 200 und 500 Francs.
Französisch-Indien (französisch: Établissements français de l'Inde) bezeichnet Teile Indiens, die bis zur Mitte des 20. Jh. eine französische Kolonie bildeten. Hauptstadt war Pondicherry. Französisch-Indien war 513 qkm groß und hatte 300.000 Einwohner (1949). Es bestand aus folgenden Teilen:
Yanam (Yanaon, Godavaridelta; 1751 erworben)
Karaikal (K. und Pondicherry, Koromandelküste; 1738 erworben)
Pondicherry (Pondichéry, Karikal und P.; Koromandelküste; 1674 erworben)
Mahé (Malabarküste; 1721 erworben)
Chandannagar (nördl. von Kolkata)
1673 hatte für Frankreich die Kolonisierung von indischen Gebieten begonnen. 1949 kam es zur Volksabstimmung über den Verbleib von Französisch-Indien als freie Städte in der Französischen Union oder den Anschluß an Indien, wobei sich Chandannagar als einzige für den Anschluß entschied. Die restlichen Städte folgten 1956 (staatsrechtlich 1962) und bilden heute Unionsterritorien von Indien.
Die französische Kolonie Cochinchina wurde 1888 in Französisch-Indochina (französisch: Indochine française) umbenannt. Der offizielle Name der Kolonie war "Union Indochinoise" (Indochinesische Union) und die Kolonie vereinte die drei vietnamesischen Landesteile Cochinchina, Annam und Tongking sowie das Königreich Khmer und ab 1893 auch Laos.
Französisch-Niger war französische Kolonie, die 1921 aus Teilen der Kolonie Obersenegal-Niger gebildet wurde und ab 1944 zum Postgebiet von Französisch-Westafrika gehörte.
Französisch-Ozeanien war französische Kolonie. Im Jahre 1842 wurden die Marquesas-Inseln, 1880 Tahiti und die Tuamotu-Inseln, 1881 die Gambier-Inseln, 1888 die Gesellschafts-Inseln und 1900 die Austral-Inseln durch Frankreich annektiert. Am 28.12.1885 wurden diese Gebiete zu Französisch-Ozeanien zusammengeschlossen. Am 27.10.1946 wurden sie französisches Überseegebiet und am 26.07.1957 in Französisch-Polynesien umbenannt.
Französisch-Ozeanien wurde am 26.07.1957 in &&Französisch-Polynesien&& umbenannt. Französisch-Polynesien (französisch: Polynésie française) ist ein französisches Überseeland. Es besteht aus einer Ansammlung kleinerer Inseln, Atolle und Archipele im südlichen Pazifik etwa bei 15° 00' Süd und 140° 00' West. Das bekannteste der Atolle ist Mururoa und die bevölkerungsreichste Insel ist Tahiti. Die Inseln verteilen sich auf eine Wasserfläche von etwa 4 Mio. qkm, bei einer Landfläche von nur etwas mehr als 4.000 qkm. Amtssprache: Französisch
Hauptstadt: Papeete auf Tahiti
Einwohnerzahl 261.114 (2006)
Zeitzone: UTC-10
Währung: CFP-Franc
Französisch-Sudan war französische Kolonie, die 1902 in Senegambien und Niger aufgegangen war, 1921 in Obersenegal-Niger umbenannt wurde. Das Gebiet des Französisch-Sudan entsprach ungefähr dem späteren Staatsgebiet der Republik Mali.
Dies ist die Bezeichnung für das von den Insulanern der mikronesischen Inselgruppe Yap (Westkarolinen) selbst als "Yar" bezeichneten Muschelgelds. Es besteht aus den Schalen der Großen Seeperlmuschel, die innen charakteristisch perlmutten glänzen. Sie wurden als Zahlungsmittel und Schmuck genutzt. Das einzigartige Steingeld auf Yap war nur den Männern vorbehalten, während sich die Frauen des Muschelgelds bedienten, das deshalb als "Frauengeld" bezeichnet wird. Die Muschelschalen wurden seitlich abgeschliffen und am Schloß mit einem Loch durchbohrt, damit sie an Kokosfasern aufgereiht werden konnten. Die Frauengeld-Schnüre bestanden - je nach Größe der einzelnen Stücke - aus 2 bis 10 Muschelschalen. Große Stücke (20 bis 25 cm) konnten auch einzeln oder paarweise - selten auch ungeschliffen - als Zahlungsmittel verwendet werden. Neben der Größe spielte für die Bewertung auch die Farbe eine entscheidende Rolle. Die Yap-Inseln waren zwischen 1899 und 1914 Kolonie des Deutschen Reiches. Der Gegenwert der verschiedenen Yar in Kopra (getrocknetes Nährgewebe der Kokosnuß zu Fettgewinnung) um die Jahrhundertwende ist bekannt: Eine große schwarzumrandete Yar wurde mit 15, ein kleiner Geldstrang mit 7 Sack Kopra bewertet. Für 5 Sack Kopra erhielten die Yap-Insulaner eine große, für 1 1/2 Sack eine kleine goldgelbe Yar.
Beim "Frederik d'or" handelt es sich um eine seltene dänische Goldmünze im Wert von 5 Speciestaler mit einem Raugewicht von 6,64 g (896/1000), die König Frederik VI. (1808-1839) im Jahr 1826 als Doppelstück einführte. Ein Jahr später folgten auch Einfachstücke. Sie zeigen auf der Vorderseite den Kopf des Königs und auf der Rückseite die Wertbezeichnung mit Jahreszahl bzw. das gekrönte Wappen mit Wertbezeichnung und Datum. Die Doppelstücke der Jahrgänge 1836-1839 zeigen den von zwei Wilden Männern gehaltenen gekrönten Landesschild. König Christian VII. (1839-1848) unterbrach die Prägung zu Gunsten von Christian d'ors. Frederik VII. (1848-1863) ließ die Prägung bis 1853 (Einfachstücke) bzw. 1863 (Doppelstücke) noch einmal aufleben.
"Fredriken" ist der Beiname der schwedischen "Caroliner" (Carolin) aus der Regierungszeit von König Frederik I. (1720-1751). Die Münze ist nach dem schwedischen König benannt, dessen Kopfbild auf der Vorderseite zu sehen ist.
Hans Frei (geb. 30.04.1868 in Basel; gest. 1947) war ein bedeutender schweizerischer Medailleur, der sich zunächst zum Graveur ausbilden ließ. Nach einigen Wanderjahren kehrte er in die Heimat zurück und er übte sich im Ziselieren und Modellieren. Ab 1894 arbeitete er auch in Paris und schuf Medaillen. Nach seiner Rückkehr nach Basel unterhielt er ein Zweitatelier in Paris, wohin er immer wieder zurückkehrte.
Freiberg ist eine alte sächsische Bergbaustadt am Nordwestrand des Erzgebirges, die 1170 gegründet wurde. Schon bald gab es dort eine Münzstätte wegen der reichen Funde an Silber. Neben Brakteaten wurden auch Groschen geprägt. Auch Taler gab es bis zur Verlegung der Münzstätte nach Dresden im Jahre 1556. 1765 wurde in Freiberg die erste Bergakademie der Welt gegründet.
Hierbei handelt es sich um Groschenmünzen aus dem Silber der Schneeberger Gruben im Erzgebirge, die 1496 und 1498-1500 mit einem Feingehalt von ca. 480/1000 in Freiberg, Leipzig und Schneeberg in großen Mengen geschlagen wurden. Sie wurden zum Vorbild der bedeutenden Freiberger Groschenprägung. Mit dem Antrag auf Erteilung des Bergbaurechts ("Muth") an einem bestimmten Ort mußte der Antragsteller einen Groschen (Muth- oder Zinsgroschen) bezahlen. Grundsätzlich war jede Person berechtigt, beim Bergamt zu muten.
Freiburg im Breisgau ist eine Stadt im südlichen Schwarzwald, die 1120 von den Zähringern gegründet wurde, 1368 an die Habsburger und 1806 an Baden kam. Die ersten Münzen stammen aus dem 12. Jh. 1327 erhielt die Stadt von den Grafen von Freiburg das Münzrecht als Lehen und gehörte zum Rappenmünzbund, der vom 14. bis zum 16. Jh. bestand. Der letzte Taler wurde im Jahre 1739 geprägt.
Freiburg im Uechtland wurde um 1177 von den Zähringern gegründet und gehörte von Anfang ab zum Münzgebiet des Bistums Lausanne. Gerechnet wurde zuerst in Livres, Sols und Deniers. 1422 erhielt die Stadt von Kaiser Sigismund das Münzrecht für Silbermünzen, das von Papst Martin V. bestätigt wurde. 1435 gab es erste Münzen als ganze oder halbe Pfennige, 1446 erste Groschen und Halbgroschen und Viertelgroschen. 1482 wurde die Stadt in die Eidgenossenschaft aufgenommen. Um 1500 gab es erste Dicken und im 16. Jh. Guldiner. Mitte des 16. Jh. wurden auch Batzen und Kreuzer geprägt. Von 1658 bis 1702 gab die Münzstätte zum Erliegen. Danach wurden meist Scheidemünzen produziert und ab 1786 einfache Piécetten. 1798 ging das Münzrecht an die Helvetische Republik über bis die Stadt 1803 dieses Recht zurück bekam. 1846 wurden die letzten Münzen geprägt.
Hierbei handelt es sich um das Recht von Privatpersonen, Metall bei vorgegebenem Feingehalt gegen Erstattung der Prägekosten in Währungsmünzen ausprägen bzw. bei Übernahme der Einschmelzungskosten in Barren zurückverwandeln zu lassen. Von einigen Ausnahmen abgesehen, galt dieses Recht bis zum Beginn des 1. Weltkriegs. So hatte z. B. die Sperrung des "freien Prägerechts" (1873) für 5-Franken-Stücke in der Lateinischen Münzunion die Wirkung, daß sich der Wert der Doppelwährung nach dem anderen Metall (Gold) richtete, was zur hinkenden Goldwährung führte.
"Freie Währungen" sind beispielsweise der Euro oder der US-Dollar. Hierbei handelt es sich um nicht durch Gold gedecktes, beliebig vermehrbares Geld, wobei die tatsächliche Geldmenge heute normalerweise durch das Zusammenspiel staatlicher Zentralbanken und privater Geschäftsbanken gesteuert wird. Ein Umtausch von Bargeld in Gold- oder Devisenreserven zu einem festen Umtauschkurs ist - im Gegensatz zu Metallwährungen - nicht möglich.
Hierbei handelt es sich um die Mütze der phrygischen Fischer, die von den Jakobinern während der Französischen Revolution zum Freiheitssymbol erhoben wurde. Sie ist auch als Kopfbedeckung auf den frühen Centime- und Décime-Stücken zu sehen.
"Freimaurermedaillen" (auch: "Logenmedaillen") wurden für bestimmte Ereignisse (z. B. Gründung und Jubiläum) und Personen (z. B. Ehrung von Stiftern und Meistern) geschlagen, die im Zusammenhang mit Freimaurerlogen stehen. Eine der ersten "Freimaurermedaillen" wurde 1733 auf Sackville, den Stifter der Loge von Florenz, geschlagen. Obwohl im 18. Jh. viele Großlogen gegründet wurden, wurden in dieser Zeit nur selten "Freimaurermedaillen" geprägt. Erst im 19. Jh. nahm die Zahl der Medaillen stark zu, weil zunehmend auch Fürsten in die Logen eintraten. Die Medaillen weisen meist freimaurerische Symbole wie Zirkel, Hammer, Kelle, Bausteine, Winkelmaß, daneben auch die Sonne, sechseckige Sterne oder Tempel auf.
Es gab auch münzförmige Ausweismarken, die ihre Besitzer als Mitglieder der betreffenden Logen auswiesen. Zu nennen ist auch der bayerische Konventionstaler (auch: Verfassungstaler), der wegen seiner eigenartig gestalteten Rückseite (kubischer Verfassungsstein und Inschrift "CHARTA MAGNA BAVARIAE") auch als Freimaurermünze bezeichnet wurde.
Der Hochstift Freising nördlich von München entstand im Jahre 739 nach der Aufteilung Bayerns in die vier Bistümer Freising, Passau, Regensburg und Salzburg. Die Münzgeschichte begann unter Kaiser Heinrich II. (985-995), als Denare geprägt wurden. Im Jahre 996 gewährte Otto III. das Münzrecht und unter Bischof Engilbert wurden 1006-1039 die ersten eigenen Pfennige hergestellt. Nach einem Streit mit Heinrich dem Löwen schlossen Freising und München 1158 eine Münzunion, die bis 1220 dauerte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden dann wieder eigene Münzen hergestellt. Es wurden Heller, Hohlpfennige und Kreuzer geprägt. 1709 erschien der erste Taler. 1724 gab es einem Doppeldukat und in den Jahren 1749, 1765 und 1766 je einen Dukat. 1790 erschien letztmalig eine Münze, die den Taler lautete.
Eine "Fremdwährung" ist eine Währung, die außerhalb des Einflußbereichs der sie ausgebenden Zentralbank zu Zahlungs- und Wertaufbewahrungszwecken verwendet wird. Die dauerhafte Nutzung einer Währung außerhalb ihres eigentlichen Verwendungsgebietes resultiert hauptsächlich aus der Nichterfüllung der Geldfunktionen durch die jeweilige nationale Währung. Daher gingen einige Entwicklungsländer dazu über, ihre eigene Währung gänzlich aufzugeben und durch eine stabile ausländische Währung zu ersetzen.
Dies ist die Sammelbezeichnung für Medaillen, die sich in Schrift oder Bild auf die Freundschaft beziehen. Sie entstanden ungefähr in der Mitte des 16. Jh. und erlebten ihre Blütezeit gegen Ende des 17. Jh. sowie unter dem Einfluß der Romantik und des Biedermeier auch in der ersten Hälfte des 19. Jh. Bekannte Medailleure wie Georg Hautsch in Nürnberg, Philipp Heinrich Müller in Augsburg, Christian Wermuth in Gotha, Daniel Friedrich Loos in Berlin u.a. stellten "Freundschaftsmedaillen" her.
Die beliebteste und älteste Darstellung der Freundschaft war wohl das biblische Motiv mit den Freunden David und Jonathan. Auch die Eiche (meist efeuberankt) Palme und Palmzweig (auch Friedenszeichen) oder verschlungene Hände (auch Zeichen für politische Bündnisse, der Bruderschaft der Freimaurer oder auf Hochzeitsmedaillen) etc. wurden abgebildet. Im 19. Jh. dominierten eher Motive wie Kränze, Denkmal mit Vase oder brennender Altar. Die Abgrenzung zu Liebesmedaillen ist fließend.
Fribourg ist ein Kanon der Schweiz. Gleich den übrigen Gebieten der Westschweiz gehörte auch dasjenige des jetzigen Kantons Freiburg nacheinander zum römischen (seit 58 v.Chr.), burgundischen (450 bis 532), fränkischen (532 bis 888), neuburgundischen (888 bis 1032) und danach zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. 1157 legte Herzog Berchtold IV. von Zähringen, Rektor von Burgund, in dem Üechtland (Land Ogo) an der Saane auf der deutsch-romanischen Sprachgrenze den Grundstein zu der Stadt Freiburg im Üechtland, der er die Rechte des von Berchtold III. gegründeten Freiburg im Breisgau und einen Bann von drei Stunden im Umkreis gewährte.
Beim "Friedenskreuzer" handelt es sich um einen badischen Kreuzer aus Kupfer, den Großherzog Friedrich (1872-1907) auf die Friedensfeier von 1871 prägen ließ. Er zeigt auf der Vorderseite das gekrönte badische Wappenschild von zwei Greifen gehalten, und auf der Rückseite einen strahlenden Stern über der Inschrift "FRIEDENSFEIER 1871" mit einer Friedenstaube darunter.
Hierbei handelt es sich um Ausgaben, die den Wunsch nach Frieden ausdrücken oder auf einen Friedensschluß geprägt sind. Erstere wurden am häufigsten während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) geprägt (z. B. Friedenswunsch-Dukaten aus Nürnberg), letztere auf den Westfälischen Frieden (z. B. Schautaler von Münster). Auch im 18. Jh. und zu Beginn des 19. Jh. gab es zahlreiche derartige Prägungen, z. B. die Taler, die der Markgraf von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth auf den Frieden zu Teschen (1779) prägen ließ. Auch die Napoleonischen Kriege zogen die Herstellung einer Reihe von Friedensmedaillen nach sich. Auch die Napoleonischen Kriege zogen die Herstellung einer Reihe von Friedensmedaillen" nach sich. Die Friedensmünzen und -medaillen bilden ein eigenes Sammelgebiet.
Hierbei handelt es sich um Ausgaben, die den Wunsch nach Frieden ausdrücken oder auf einen Friedensschluß geprägt sind. Erstere wurden am häufigsten während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) geprägt (z. B. Friedenswunsch-Dukaten aus Nürnberg), letztere auf den Westfälischen Frieden (z. B. Schautaler von Münster). Auch im 18. Jh. und zu Beginn des 19. Jh. gab es zahlreiche derartige Prägungen, z.B. die Taler, die der Markgraf von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth auf den Frieden zu Teschen (1779) prägen ließ. Auch die Napoleonischen Kriege zogen die Herstellung einer Reihe von "Friedensmünzen" nach sich. Die Friedensmünzen und -medaillen bilden ein eigenes Sammelgebiet.
Friedrich I., genannt Barbarossa (geb. um 1122 im Kloster Weingarten bei Altdorf; gest. am 10.06.1190 im Fluß Saleph nahe Seleucia) stammte aus dem Adelsgeschlecht der Staufer und war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er ertrank während des dritten Kreuzzuges bei der Überquerung des Flusses Saleph im damaligen West-Kilikien in der heutigen Türkei. Den Beinamen "Barbarossa" (deutsch: "Rotbart") erhielt er von den Italienern wegen seines rötlich schimmernden Bartes.
Friedrich II., auch Friedrich der Große oder "der Alte Fritz" genannt, (gen 24.01.1712 in Berlin; gest. 17.08.1786 in Potsdam) war ab 1740 König in und ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg. Die von ihm gegen Österreich geführten drei Schlesischen Kriege um den Besitz Schlesiens wurden zum Auslöser des Deutschen Dualismus. Friedrichs Erfolg im letzten dieser Kriege, dem Siebenjährigen von 1756-1763, führte zur endgültigen Anerkennung Preußens als fünfte Großmacht in der europäischen Pentarchie nach Frankreich, Großbritannien, Österreich und Rußland. Friedrich gilt als ein Repräsentant des aufgeklärten Absolutismus.
Mit "Friedrich d'or" wird die Pistole (5-Taler-Goldmünze) bezeichnet, die unter König Friedrich II. (dem Großen, 1740-1786) in Preußen eingeführt und deren Prägung von seinen Nachfolgern Friedrich Wilhelm II. 1786-1797), III. (1797-1840) und IV. (1840-1861) weitergeführt wurde. Die Pistolen nach spanischem (Escudo de oro) und französischem (Louis d'or) Vorbild wurden in mehreren deutschen Staaten geprägt. In Preußen gab es zuerst Doppelpistolen (Wilhelm d'or) und deren Halbstücke in den letzten drei Regierungsjahren Friedrich Wilhelms I. (1713-1740). Sein Sohn Friedrich der Große änderte den Typ und ließ ab 1741 Pistolen ausprägen, ab 1747 auch doppelte und ab 1749 halbe Stücke. Sie zeigen in verschiedenen Varianten die Büste oder das Kopfbild des Königs auf der Vorderseite und den Preußischen Adler mit Trophäen auf der Rückseite. Ihr Feingewicht von 6,05 g wurde 1770 auf 6,03 g geringfügig reduziert. Während des Siebenjährigen Kriegs veranlaßte (1756-1763) der König die Prägung von sog. Mittel-Friedrich d'ors mit einem Gewicht von 4,3 g, ähnlich den Mittel-August d'ors im besetzten Sachsen.
Friedrich der Große ließ die Goldmünzen Mitte des 18. Jh. in großen Mengen ausbringen, um die Kolonialmacht Niederlande aus dem Ostseehandel zu verdrängen. Dank der bedeutenden Goldfunde in Brasilien konnten große Mengen bis ins beginnende 19. Jh. ausgeprägt werden. Mit dem Rückgang des Goldes auf dem Weltmarkt in der ersten Hälfte des 19. Jh. verringerten sich allmählich die Stückzahlen. In den 40er Jahren des 19. Jh. gingen sie dramatisch zurück. Mit dem Übergang Preußens zur Silberwährung erlosch die Prägung der preußischen Pistolen. Die letzten dieser Münzen stammen aus dem Jahr 1855.
Hierbei handelt es sich um eine irrtümliche Bezeichnung der Friedrich d'ors, die unter den preußischen Königen Friedrich Wilhelm II., III. und IV. von 1786 bis 1855 geprägt wurden. Da auch die doppelt so schweren Wilhelm d'ors unter Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) gelegentlich so bezeichnet wurden, kam es zu Irrtümern.
Beim "Friesacher" handelt es sich um beliebte Silbermünzen des Mittelalters, die nach der Stadt Friesach in Kärnten benannt sind. In der Nähe eines Silberbergwerks errichteten dort die Erzbischöfe von Salzburg um 1125 eine Münzstätte und begannen der Prägung eines 15-lötigen Silberpfennigs mit einem Durchschnittsgewicht von 1,22 g. Das Münzbild zeigt in der zweiten Hälfte des 12. Jh. am häufigsten den Erzbischof auf der Vorderseite und zwei Kirchturmspitzen im Perlkreis auf der Rückseite. Im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Pfennigmünzen lag der Feingehalt der Friesacher hoch. Ihre Beliebtheit führte zu Beischlägen vieler Münzstände in Kärnten, der Steiermark, Kroatien und von Ungarn. Wie Funde in Jugoslawien und dem östlichen Donauraum belegen, wurde der Friesacher Pfennig zu einer beliebten Handelsmünze im nördlichen Balkan. Zu ihrer Blütezeit in der ersten Hälfte des 13. Jh. wurde die Münze 14-lötig (875/1000 fein) mit einem Durchschnittsgewicht von 0, 99 g ausgebracht. Es gab vereinzelt guthaltige Beischläge, wie etwa die Agleier. Schlechte Nachahmungen sorgten jedoch für eine allgemeine Verschlechterung des Rau- und Feingewichtes. Die letzten Friesacher wurden in der Mitte des 14. Jh. mit einem Gewicht unter 0,8 g (unter 700/1000 fein) geprägt.
Friesland ist eine Landschaft an der Nordseeküste der Niederlande und Deutschlands. Namensgeber sind die Friesen. Unter anderem ist "Friesland" auch der Name einer niederländischen Provinz.
Bei der "Friktionsspindelpresse" handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Spindelprägewerks durch ein Schwungrad und zwei rotierende Friktionsscheiben, die sich am oberen Ende der Spindel befinden. Sie dienen der Erzeugung des Preßdrucks bei der Prägung der Münzen. Das sich über ein Gewinde abwärts bewegende Spindel mitsamt Stößel wird dadurch angetrieben. Die Friktionsspindelpresse erreichte eine bessere Regulierbarkeit und Gleichmäßigkeit des Drucks als der Balancier, den sie in der Medaillenprägung ersetzte.
Fritzlar ist heute eine Kleinstadt in Nordhessen in Deutschland. Die Entstehung der Stadt geht auf eine Kirchen- und Klostergründung durch Bonifatius zurück. Die Dom- und Kaiserstadt gilt als der Ort, an dem sowohl die Christianisierung Mittel- und Norddeutschlands und auch das mittelalterliche Reich (mit der Wahl von Heinrich I. zum König der Deutschen auf dem Reichstag von 919) ihren Anfang nahmen. Der Name "Fritzlar" ist abgeleitet von der ursprünglichen Bezeichnung "Friedeslar", was "Ort des Friedens" bedeutet. Im Mittelalter gab es in Fritzlar auch eine Münzstätte.
Der Begriff "Frühe Neuzeit" bezeichnet in der Geschichte Europas üblicherweise das Zeitalter zwischen dem Spätmittelalter (Mitte 13. bis Ende 15. Jh.) und dem Übergang vom 18. zum 19. Jh. Das Ende der Frühen Neuzeit wird weitgehend übereinstimmend mit der das Zeitalter der Aufklärung abschließenden Französischen Revolution (1789–1799) angesetzt.
Als Frühmittelalter bezeichnet man die Periode der Geschichte nach dem Ende der Antike bis zum Hochmittelalter.
In der Regel wird damit der Zeitraum zwischen 565/632 und 962/1066 verstanden. Sowohl der Beginn als auch das Ende des Frühmittelalters sind nicht exakt umrissen, da die Periodisierung je nach gewählter Forschungsperspektive variieren kann.
Die "Frührenaissance" war die erste Phase der Renaissance und reichte ca. von 1420 bis 1500 in Italien und von 1520 bis 1555 im deutschsprachigen Raum.
Der "Fuang" (auch: Fueng) war eine siamesische Silbermünze nach europäischem Vorbild, die König Chom Klao (Rama IV., 1851-1868) einführte. Der König ließ sie mit der importierten Münzpresse der Firma Taylor & Challen Ltd. (Birmingham) prägen, die er im Jahr 1860 in Bangkok installieren ließ. Damit gehörte das heutige Thailand zu den ersten Ländern Fernasiens, das die moderne Münzprägung einführte. Es galten 8 Fuang = 1 Baht (Tikal) bzw. 1 Fuang = 8 Att. Die letzten Fuang wurden vor der Umstellung auf Goldwährung im Jahr 1908 geprägt.
"Fuchs" (auch: "Foss" bzw. "Fuß") ist die volkstümliche Bezeichnung für kupferne Kleinmünzen des 17./18. Jh. im nördlichen Rheinland und Westfalen. Die Benennung leitet sich von der roten Kupferfarbe der Münzen ab. Dazu zählen z. B. die 3-Pfennig-Stücke der Städte Hamm und Soest aus der 1. Hälfte des 17. Jh., die bergischen Viertelstüber aus der Münzstätte in Düsseldorf aus der 2. Hälfte des 18. Jh. usw.
Ein "Füllhorn" (lateinisch: Cornucopia) ist ein gewundenes, großes Ziegen- oder Stierhorn, das mit Blumen und Früchten gefüllt war und in der Antike als Zeichen des Überflusses angesehen wurde. Laut altgriechischer Mythologie stammte es von der Ziege Amaltheia, die den jungen Zeus säugte, als er sich vor seinem Vater Kronos auf der Insel Kreta verstecken mußte. Auf Münzen wurde es in der Antike recht häufig abgebildet. In der Neuzeit findet man es auf Münzen und Medaillen des Barock und im Klassizismus wieder.
Dies sind kleine schweizerische Billonmünzen zu 5 Heller, die in vielen Städten der Schweiz, beispielsweise Bern, Lausanne, Zürich, Solothurn u.a., vom ausgehenden 14. bis ins beginnende 16. Jh. im Wert eines Drittelplappart ausgegeben wurden. Der Berner "Fünfer" z. B. hatte im Jahr 1496 ein Raugewicht von 0,94 g (277/1000 fein).
Bezeichnung für die 5-Kreuzer-Stücke, die nach dem Konventionsfuß von 1753 im süddeutschen Raum in großen Mengen geschlagen wurden. Da der Konventionsfuß für die Kleinmünzen nicht eingehalten werden konnte, wurden die Fünfkreuzer oft geringhaltiger geschlagen, als es der geltende Münzfuß vorsah. Ihr Raugewicht lag deshalb bei 1,95 g (500/1000 fein).
Bezeichnung für die fränkischen "schweren Batzen" des 18. Jh. im Wert von 5 Kreuzer oder 16 "Guten Pfennigen". Darunter zählen z.B. die Bamberger oder Henneberger Batzen.
Bezeichnung für sächsische und preußische Zwölfteltaler, die in Riga 5 Ferdinge galten. Ebenso wurden die schwedischen 5-Öre-Stücke in Riga und Pommern genannt.
Dies ist die Bezeichnung des fränkischen Halbschillings, der seit 1495 im Wert von 5 Pfennigen geprägt wurde. Sein Gewicht betrug 1,33 g (406/1000 fein). Die Grundlage zur Prägung des Fünferleins legte der neu geschaffene Münzverein zwischen Friedrich von Brandenburg-Franken (1495-1515), Otto Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern sowie Heinrich von Bamberg. Zwar gab es seit 1457 im brandenburgischen Franken schon einen Halbschilling (lateinisch: Medius solidus) mit einem Raugewicht von 1,44 g, dieser galt aber nur 4 Pfennige.
"Fünfliber" ist die volkstümliche Bezeichnung für ein schweizerisches 5-Franken-Stück um 1795/96, als die ersten derartigen Münzen in Frankreich erschienen.
Hiermit ist eine Münze gemeint, die den fünften Teil eines Scudos ausmacht. Im engeren Sinne ist dies die deutsche Bezeichnung für den Quinto di Scudo.
Dies ist die Bezeichnung für Sechsteltaler (vom Taler zu 90 Kreuzer), die in der 2. Hälfte des 17. Jh. in großen Mengen geschlagen wurden. Sie dienten in den Kriegen (2. Nordischer Krieg, Reunionskriege, Türkenkriege) zur Truppenbesoldung und Beschaffung von Kriegslieferungen. Ihre Prägung wurde von 1659 bis 1665 unter Kaiser Leopold I. (1658-1705) im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation veranlaßt und von vielen Münzständen in Schlesien, Salzburg und Tirol nachgeahmt. Die Fünfzehnkreuzer gelangten auch in Süddeutschland, Sachsen, Brandenburg, Polen und Ungarn in großen Mengen in den Umlauf. Zwanzig Jahre später setzte eine ebenso umfangreiche Ausgabe der Fünfzehnkreuzer ein, die bis in die 1. Hälfte des 18. Jh. anhielt. Diese Fünfzehnkreuzer des Kaisers hielten 3,59 g Silber. Die Münzbilder zeigen meist das Brustbild des Landesherrn oder das Landeswappen (in Ungarn die Madonna) und die Wertbezeichnung 15 oder XV. In der Schweiz wurden die Fünfzehnkreuzer Viertelgulden oder Örtli genannt. Sie galten 1/4 des rheinischen Guldens. Die ersten schweizerischen Fünfzehnkreuzer wurden von 1656 bis 1658 in Schaffhausen geprägt und waren minderwertig, denn sie enthielten nur etwa 3 g Silber. Diese minderwertigen Örtli wurden nach ihrem Münzbild volkstümlich als Böcke bezeichnet. Ebenso minderwertige Örtli wurden in den 70er Jahren des 17. Jh. in Schwyz und in Zürich ausgemünzt.
Ein "Fürst" (auch: Furist, First oder Princeps für "Erster" bzw. "Vorderster") war schon im Mittelalter der höchste Titel unter den Adeligen unterhalb des Königs.
Ein "Fürstbischof" war ein Bischof, der in Personalunion mit seiner geistlichen Macht auch weltliche Herrschaft über ein Territorium ausübte, dem er als Landesherr vorstand. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation verschwand die Funktion de facto mit dessen Auflösung im Jahre 1806.
Fürth ist eine Stadt im bayerischen Mittelfranken, die im Osten nahe bei Nürnberg liegt. Im Mittelalter gab es dort auch zur Zeit des dreißigjährigen Krieges unter schwedischer Besatzung eine Münzstätte.
Fujeira ist ein Emirat und gehört zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es besteht aus zwei Hauptgebieten, die zusammen mit 1.165 qkm ungefähr halb so groß wie das Saarland sind, und liegt an der Ostküste am Golf von Oman. Am 2. Dezember 1971 entließ Großbritannien die ehemaligen Trucial Staaten, zu denen auch Fudschaira gehört, in die Unabhängigkeit. Unter Führung von Abu Dhabi wurden die Vereinigten Arabischen Emirate aus den ehemaligen Trucial Staaten Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al Qiwain und Fujeira gegründet. Am 10.08.1972 trat dann auch Ras al Khaima als siebter und letzter ehemaliger Trucial-Staat der Föderation bei. Fujeira liegt geographisch 25° 8' N, 56° 20' O mit den Koordinaten 25° 8' N, 56° 20' O. Mit der Länderbezeichnung "Fujeira" wurden viele Briefmarken verkauft. Diese meist recht großen Motivmarken sind bei professionellen Sammlern nicht sehr geschätzt, da diese Produkte nicht primär für den postalischen Gebrauch im Lande, sondern zur Vermarktung über Agenturen im Ausland als künstliche Sammelobjekte hergestellt werden.
Staatsform: Emirat
Einwohner: 130.000 (2006)
Fläche: 1.165 qkm
Bevölkerungsdichte: 111,6 Einwohner je qkm
Zeitzone: UTC +4
Das berühmte Kaufmannsgeschlecht der Fugger ging aus einer Barchentweber- und Tuchhändlerfamilie hervor, die seit 1367 in Augsburg ansässig war. Jakob I. Fugger gründete das Fuggersche Handelshaus, das bereits unter seinen Söhnen ein bedeutendes Vermögen erwarb. Das Unternehmen engagierte sich im Montanbereich (vor allem Silber- und Kupferbergbau) und im Bereich des Handels mit Waren (vor allem Gewürze). Der jüngste der drei Söhne, Jakob II. (1459-1525), wurde bereits "der Reiche" genannt. Die Familie erwarb großen Grundbesitz in Schwaben und setzte den erworbenen Reichtum politisch ein. Jakob II. wurde zum Bankier von Kurie und Kaiser.
Kaiser Maximilian I. erhob ihn 1507 in den Adelsstand. Nachdem Jakob II. die Wahl Karls V. zum Kaiser (1519) wesentlich finanziert hatte, wurden seine Erben 1526 in den Reichsgrafenstand erhoben. Die Stärke des Fuggerschen Bankhauses war das hervorragende Informations- und Kommunikationssystem, das es den Kaufleuten ermöglichte, Wechselkursdifferenzen an verschiedenen Orten zu ihrem Vorteil zu nutzen. Denn ihre Faktoreien und Filialen waren an den zentralen Hafen-, Messe- und Börsenplätzen des Welthandels platziert. Voraussetzung für die umfangreichen Aktivgeschäfte war, daß den Fuggern genügend Depositen großer und kleiner Einleger zur Verfügung standen, was einmalig für diese Zeit ist. Dazu gehörten sowohl die geheimen Depositen des Fürstbischofs zu Brixen, die zum Teil aus der Verpfändung der Tiroler Silberausbeute bestand, wie auch Einlagen einer Vielzahl von "kleinen Sparern" aus Augsburg. Viele Herrscher waren den Fuggern als Metalllieferanten verpflichtet. Das Kreditgeschäft der Fugger mit den Habsburgern, deren Wahl zum Kaiser im Wesentlichen mit Mitteln der Fugger finanziert wurden (u.a. Stimmenkauf und großzügige Wahlgeschenke), wurde langfristig zum Problem der Fugger, denn die Verbindlichkeiten, vor allem der Spanischen Linie der Habsburger, band große Mengen Kapital.
Die Verbindlichkeiten der spanischen Krone gegenüber dem Bankhaus beliefen sich im Jahr 1563 auf rund 4 Mio. Gulden. Durch die Staatsbankrotte Spaniens verlor das Bankhaus mehrere Millionen Gulden. Die Beziehung zu Spanien konnte erst 1645 gelöst werden, wobei Forderungen in einem Umfang von 4 bis 5 Mio. Gulden ungedeckt blieben.
König Ferdinand I. verlieh 1535 den Fuggern das Recht zur Prägung von Gold- und Silbermünzen, das Anton Fugger (1493-1560), der Neffe Jakob II., bereits drei Jahre später in einer in Weißenhorn errichteten Münzstätte ausübte. Schon zuvor (um 1509) hatten Ulrich Fugger und seine Brüder in einem Vertrag (Laufzeit 15 Jahre) mit Papst Julius II. (1503-1513) die Münzprägung der päpstlich-römischen Münzen übernommen. Papst Leo X. (1513-1521) brach die Abmachung mit der Begründung, daß der Vertrag für Jakob Fugger und seine Neffen keine Geltung habe.
Im Jahr 1518 kam es erneut zu einem Vertrag, der 1521 wieder abgebrochen wurde. Papst Hadrian (1522/23) erteilte erneut für 15 Jahre ein Monopol, das alle Prägungen des Kirchenstaates betraf und das durch seinen Nachfolger Clemens VII. (1523-1534) wiederum vorzeitig gekündigt wurde. Die Fuggerschen Münzen des Kirchenstaats zur Zeit der Renaissance sind an einem Beizeichen, der Webergabel, zu erkennen, das als Symbol des Hauses Fugger fungierte.
Die im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation geprägten Münzen der Fugger zählen zu den Prägungen der Neufürsten. Die Familie zerfiel in viele Linien (zwei Hauptlinien) und Zweige, von denen nur wenige Mitglieder sich als Münzherren betätigten. Diese Fuggerschen Prägungen sind an den zwei Lilien im Familienwappen zu erkennen. Zuerst prägte Anton Fugger in Weißenhorn. Die Grafen Marquard und Nikolaus von Fugger-Nordendorf prägten 1622/23 in Babenhausen, Franz Ernst vom Zweig Fugger-Glött 1694 in Augsburg. Die längste Prägezeit (1621-1684) nutzten die Grafen von Fugger-Babenhausen-Wellenburg. Zuletzt erschien 1781 eine gemeinschaftlich geprägte Talermünze von Kajetan Joseph v. Zinnenberg-Nordendorf (ältere Linie) und Johann Karl Alexander von Wörth-Nordendorf (jüngere Linie). Die goldenen Dukaten und silbernen Taler der Fugger sind heute selten und entsprechend teuer.
Der "Fugio-Cent" war die erste offizielle Münze der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), die auf Veranlassung des Kongresses im Jahr 1787 ausgegeben wurde. Zuvor gab es schon Prägungen von Einzelstaaten. Die Kupfermünze zeigt auf der Vorderseite oben eine Sonne, die ihre Strahlen auf eine Sonnenuhr darunter wirft. Die Umschrift "FUGIO" (deutsch: "ich fliehe") meint eigentlich, "die Zeit fließt". Außerdem gibt es die Jahresangabe 1787. Darunter steht im Abschnitt "MIND YOUR BUSINESS" (deutsch: "Denk an Deine Aufgabe"). Die Rückseite zeigt eine aus dreizehn Gliedern bestehende Kette (als Symbol für die Mitgliedsstaaten der damaligen Union), in der Mitte ein Kreis, darin die Schrift "WE ARE ONE" (deutsch: "Wir sind eins"). Da die beiden Wahlsprüche Benjamin Franklin zugesprochen werden, bekam die Münze auch den Namen Franklin Cent. Auch Benennungen nach dem Motto im Abschnitt ("Mind-your-business-Cent") oder nach der Darstellung der Sonnenuhr ("Sun-dial-Cent") waren gebräuchlich. Angeblich sollen die Münzen aus Kupferringen der Pulverfässer gefertigt worden sein, die die französischen Verbündeten geliefert haben; danach wurden die teilweise in New Heaven hergestellten Kupfermünzen auch "Ringcents" benannt. Nach dem Fund dreier Stempelpaare 1858 durch einen 14-jährigen Jungen, tauchten Nachprägungen (auch in Silber) auf, die heute sehr gesucht sind.
In der Abtei zu Fulda wurden schon unter dem Abt Burchard (1168-1176) sehr schöne Brakteaten geprägt. Münzen wurden dort bis 1752 hergestellt, wonach Fulda auch Bistum wurde, bis es 1802 säkularisiert wurde. Der erste Taler erschien 1539 unter Abt Johann von Henneberg und zeigte auf der Vorderseite seine Büste und auf der Rückseite das Wappen und die Inschrift "FIAT VOLUNTAS DOMINI PERPETUO". Seit 1642 gab es auch Doppeltaler sowie eine Sedisvakanzmünze im Jahre 1788. 1795/96 wurden die letzten Taler und Gulden unter Abt Adalbert III. mit der Inschrift "PRO DEO ET PATRIA" zur Zeit des Krieges gegen Frankreich geschlagen. Nach der Säkularisierung kam Fulda an Hessen-Kassel.
Alternative Bezeichnung für Fels.
Der Fulus ist eine georgische Münznominale, die zuletzt 1804-1833, schon unter Leitung zaristisch-russischer Münzmeister, in der Münzstätte in Tiflis ausgeprägt wurde. Es galt 1 Bisti = 20 Fuli. Seit 1934 galten nur noch russische Zahlungsmittel.
Dies ist die Bezeichnung in Auktionskatalogen und in Verkaufslisten für Münzen, die aus Bodenfunden stammen. Ihre Oberflächen weisen gelegentlich Beläge von Schwefel- oder Chlorsilber und Korrosionsspuren auf.
Dies ist der türkische Haupttyp des Sequino, der als Hauptmotiv auf der Vorderseite die Tughra trägt. Er wurde von Sultan Achmed III. (1703-1730) eingeführt und im Jahr 1839 n.Chr. vom Piaster abgelöst. Die "Funduk Altun" tragen auf beiden Seiten eine Kette als Verzierung und wurden auch Zendjirli genannt.
Dies ist die Bezeichnung für eine schwedische Münze, die zum ersten Mal etwa 1478 als kleine Silbermünze im Wert von einem halben Örtug ausgeprägt wurde. Der "Fyrk" wurde zu 1/6 Öre (4 Penning) gerechnet. Der Name leitet sich vermutlich von "vierken", einer Verkleinerungsform von "ver" ("vier"), ab. Die kleine Silbermünze schwankte im Feinsilbergewicht unter 0,3 g bei einem Gesamtgewicht von 1 g und weniger. Etwa zu Beginn der Öreprägung in der ersten Hälfte des 16. Jh. verschob sich ihr Wert auf 1/4 Öre (6 Penningar). Seit 1624 wurden kupferne "Fyrkar", zunächst als Klippen, drei Jahre später in runder Form ausgegeben.