Sebastian Dadler (geb. 1586 in Straßburg; gest. 1657 in Hamburg) war Medailleur und Goldschmied, der zunächst in Augsburg, kurz in Wien und zwischen 1632 und 1632 in Dresden arbeitete. Von 1634 bis 1647 war er in Danzig. Danach lebte er bis zu seinem Tod in Hamburg. Er war einer der berühmtesten Medailleure seiner Zeit und für viele Herrscherhäuser tätig. Bekannt geworden ist er für seine Porträtmedaillen, die u. a. den Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen, Georg Wilhelm von Brandenburg und Gustav Adolf von Schweden zeigen. Seine Signaturen waren "Dadler", "Dattler", "Seva", "Datt:", "S.D.", "SD" und "D".
&&Dänemark&& (amtlich: Kongeriget Danmark, dänisch: Danmark, deutsch: Königreich Dänemark) ist ein Staat in Nordeuropa, der im Westen an die Nordsee, im Nordwesten an das Skagerrak, im Nordosten an das Kattegatt, im Osten an die Ostsee und im Süden an die Bundesrepublik Deutschland grenzt. Zum Staatsgebiet von »Dänemark« gehören auch die Färöer-Inseln und Grönland, die sich beide in Selbstverwaltung regieren. Als Länderbezeichnung findet man Denmark, Danemark oder Danmark.
Fläche: 4.309.400 qkm
Einwohner: 5,282 Mio.
Hauptstadt: Kopenhagen
Verwaltungsgliederung: vierzehn Amtsbezirke (Amtskommuner) und zwei Stadtbezirke
Amtssprache: Dänisch
Nationalfeiertag: 5. Juni
Zeitzone: MEZ
Währung: 1 Dänische Krone (dkr)= 100 Ore
Die ersten skandinavischen Münzen waren Imitationen der Denare von Karl dem Großen, die um 800 n. Chr. in Hotheby geschlagen wurden und die Inschrift "CARO/LUS" auf der Vorderseite und "DOR/STAD" auf der Rückseite in jeweils zwei Zeilen zeigten. Von Dorestad gingen Handelswege nach Hedeb (Haithabu) und Birka und Holmegaard. Nachdem Dorestad geplündert und gebrandschatzt wurde, prägten die Wikinger ihre Münzen in Hotheby selber. Trotzdem zahlte man meist weiterhin mit Hacksilber. Daneben gab es aus Hotheby sog. Halbbrakteaten, die bis ca. 996 n. Chr. geprägt wurden.
Nach der Jahrtausendwende kamen die englischen Lösegeldzahlungen, das sog. Danegeld, hinzu. Die weiteren dänischen Prägungen orientierten sich nun am Vorbild der Denare des englischen Königs Aethelred und stammen häufig sogar von englischen Münzmeistern. Sven Estridsen (1047-1076) zeigte sein Interesse für die Kirche, indem er Engel, Christus und byzantinische Motive prägen ließ. In seinen letzten zehn Regierungsjahren gab es Denare in Runenschrift, die sog. Runenmünzen. Im Laufe der Zeit wurden die Münzen immer dünner und minderwertiger, so daß z.B. Bürgerkriegsmünzen aus den Jahren 1241 bis 1377 fast nur noch aus Kupfer bestanden.
1422 schloß man sich dem Wendischen Münzverein ab und prägte fortan Hvide und Skillinge zu 1/3 Schillingen und 4 Pfennigen. 1537 wurde der erste Joachimstaler geprägt und es gab Markstücke zu 1/3 Talern und Goldmünzen, die aber eher repräsentativen Charakter besaßen. Christian IV. (1588-1648) versuchte, aus höherwertigen Münzen Kapital zu schlagen und diese durch minderwertigere Stücke zu ersetzen. 1618 schuf er die Krone und deren Teilstücke.
Bei der Münzreform bleiben aber die alten Stücke neben den neuen gültig. Hinzu kam, daß allein Christian IV. über 150 verschiedene Typen schlagen ließ. Erst 1625 gab es eine neue Regelung, die bis 1813 gültig war. Nun galt 1 Daler = 6 Mark = 96 Skilling, 1 Krone = 4 Mark = 64 Skilling sowie 1 Mark = 16 Skilling. Es gab also drei parallel laufende Währungen. Der Taler verschwand nach und nach und es wurde die Krone und 2 Mark zu den wichtigsten Münzen. Talermünzen wurden bis 1764 nur noch in sehr geringen Auflagen geprägt. 1713 wurde auch in Dänemark das Papiergeld eingeführt. Die Krone als bedeutendste Münze wurde durch das 24-Skilling-Stück ab dem Jahre 1731 abgelöst.
Nach dem Staatsbankrott im Jahre 1813 wurde der Speciesdaler = 2 Rigsbankdaler = 192 Rigsbank Skillinge eingeführt. Wegen der Herzogtümer Schlewig und Holstein wurde die Wertbezeichnung zwischen 1841 und 1851 auch in "Schilling Courant" angegeben. Seit Wiedereinführung des Goldstandards im Jahre 1873 galt wieder die Krone zu 100 Öre.
Die "Dänische Asien-Kompanie" war die dritte und letzte Kompanie Dänemarks in Asien und ging aus der Dänischen Ostindien-Kompanie hervor. Trotz der Rückschläge war das Interesse am Handel mit Asien ungebrochen und so wurde die Gesellschaft als Dansk Asiatiske Kompagni wieder errichtet. Das Monopol für den Handel mit Indien wurde der Gesellschaft 1772 genommen, da viele Anteilseigner ihr Kapital zurückzogen und eigenverantwortlichen Freihandel betreiben wollten, das Monopol auf den Handel mit China blieb den Dänen jedoch erhalten. Vor allem die Neutralität Dänemarks war immer wieder hilfreich, denn so konnten verschiedene Nationen die Handelsstationen auch in Kriegszeiten nutzen und die dänische Präsenz konnte gesichert werden.
Während den Napoleonischen Kriegen kämpfte Dänemark auf Seiten der Franzosen und auf Grund dessen attackierte die britische Royal Navy 1801 und 1808 die Niederlassungen der dänischen Kompanie, was den Handel zum Erliegen brachte. Auch der Wiener Kongreß 1814 konnte die vorherigen Strukturen nicht wieder gänzlich herstellen und die Geschäfte liefen sehr schlecht, so daß die Dänische Asien-Kompanie 1840 aufgelöst wurde und auch der dänische Gouverneur 1845 seinen Sitz in Tranquebar räumte, nachdem der Handelssitz verkauft worden war.
Die "Dänische Krone" (dänisch: im Singular Dansk Krone, im Plural Danske kroner; ISO-4217-Code: DKK; Abkürzung: dkr.) ist seit dem 01.01.1875 die offizielle Währung des Königreichs Dänemark, einschließlich der autonomen Provinzen Grönland und Färöer. Seit der Einführung des Euro am 01.01.1999 ist sie an diesen gebunden. Die "Dänische Krone" wird von der Dänischen Nationalbank in fünf verschiedenen Banknotenwerten und sechs verschiedenen Münzwerten in Kronen und Öre ausgegeben. Dabei wird eine "Dänische Krone" in 100 Øre unterteilt, obwohl die derzeitig kleinste Münze einen Wert von 50 Øre hat. Anders als die grönländischen unterscheiden sich die färöischen Banknoten durch ihr landesspezifisches Design. Im 10. Jh. begann mit ihrer erstmaligen Prägung die Geschichte der dänischen Währung. Die älteste Silbermünze stammt aus dem Jahr 995 und trägt das Bildnis des dänischen Königs Svend Tveskæg sowie den Namen seines Landes. Der Wert der Währung richtete sich für lange Zeit nach dem Gegenwert des Materials, das zur Prägung genutzt wurde. Papiergeld wurde in Dänemark erst im 18 Jhr. eingeführt. In der damals zu Dänemark gehörenden Stadt Lund fand im Jahr 1020 die erste geregelte Münzprägung unter dem damaligen dänischen König Knut dem Großen statt.
Das dänische Münzsystem basierte auf dem Wert des EdelmetallsSilber. Um die Staatseinnahmen zu erhöhen, wurde der Metallwert schrittweise reduziert und stimmte nicht mehr mit dem Nennwert der Münzen überein. Zwischen 1713 und 1728, der Zeit des Großen Nordischen Krieges, erfolgte die Einführung von Banknoten.
1736 wurde die erste dänisch-norwegische Bank unter dem Namen "Den Københavnske Assignations-, Veksel- og Lånebank" (auch "Kurantbank") genannt, als Privatnotenbank gegründet. Diese hatte das alleinige Recht, Banknoten zu drucken und auszugeben. Auch der Tausch von Silbermünzen gegen Banknoten war möglich.
Während der Napoleonischen Kriege wurde Dänemark von Großbritannien angegriffen. Schon während der Kriegsjahre führten die dänischen Rüstungskosten zu einer Inflation, die sich in den Nachkriegsjahren weiter verstärkte und in einer Phase großer Instabilität gipfelte. Während der Staat 1807 noch Noten für 26 Mio. Taler ausgegeben hatte, stieg der Umlauf bis 1812 auf 142 Millionen (und der Kurs sank auf ein fünfzehntel). Im Januar 1813 wurde die Währung erneut reformiert und dabei der von der Kurantbank eingeführte "Kurantbanktaler" im Verhältnis sechs zu eins gegen den Reichsbanktaler eingetauscht. Allerdings wurden auch die dänischen Staatssicherheiten im gleichen Verhältnis verringert, was dazu führte, daß Dänemarks Verbindlichkeiten nicht mehr ausreichend gedeckt waren. Auf Grund dieser Überschuldung wird die Währungsreform von 1813 auch als Staatsbankrott bezeichnet.
1873 wurde ein neues Münzgesetz verabschiedet, das am 01.01.1875 in Kraft trat. Zu diesem Zeitpunkt wurden die "Dänischen Kronen" und Øre eingeführt und ersetzten damit die vorher gültigen Reichstaler. Der Dänische Reichstaler wurde dabei im Verhältnis 1:2 getauscht. Mit der Einführung der Krone erfolgte gleichzeitig die Umstellung auf die Dezimalwährung im Rahmen der Skandinavischen Münzunion. Diese wurde 1873 zwischen Dänemark und Schweden als Münzunion gegründet, der sich 1877 auch Norwegen anschloß. Die auch Nordischer Münzbund genannte Union wurde gegründet, um gegenüber den wichtigsten Handelspartnern England und Deutschland, die bereits 1819 beziehungsweise 1873 den Goldstandard eingeführt hatten, keine wirtschaftlichen Nachteile befürchten zu müssen.
Am 01.08.1914 erreichten Dänemark die ersten Nachrichten über den Ausbruch des 1. Weltkrieges, woraufhin die Bevölkerung begann, ihr Bargeld gegen Gold einzutauschen. Dabei entsprachen 2480 Kronen einem Kilogramm Gold. Am 02.08.1914 wurde das Recht zum Umtausch von Geld in Gold vorübergehend aufgehoben, da zu dieser Zeit bereits Banknoten im Wert von 5 Mio. Kronen getauscht wurden. Im Vergleich dazu betrug der gesamte Banknotenumlauf 146 Mio. Kronen. Wenige Tage später erfolgte außerdem der Stopp des Goldexports. In den Jahren vor beziehungsweise während des 1. Weltkrieges kam es aber zur gewinnbringenden Ausnutzung von Wechselkursunterschieden in den Ländern der Währungsunion, was dazu führte, daß dänische und norwegische Banknoten in Schweden zu einem höheren Kurs in Gold getauscht wurden. Als Schweden 1915 diese Banknoten nur noch mit einem Abschlag tauschte, wurde das Ende der Währungsunion eingeleitet. Sie galt offiziell noch bis 1924, war aber bedingt durch die Goldexportverbote de facto außer Kraft gesetzt.
1908 kam es zu einer schwerwiegenden Bankenkrise, in deren Folge 1910 eine Kommission einberufen wurde, die Verordnungen für Banken erstellte. Das Bankengesetz wurde allerdings erst im Jahr 1919 in Kraft gesetzt. Am 20.12.1924 wurde ein Gesetz zur Anpassung des Wertes der "Dänischen Krone" erlassen, da dieser zu Beginn des Jahres 1924 bei gerade einmal 60 Prozemt des Vorkriegswertes lag. Daher sollte der aktuelle Wert der "Dänischen Krone" wieder auf den ursprünglichen Wert von 2.480 Kronen für ein Kilogramm Gold angenähert werden. Im Jahr 1927 gelang es, den Vorkriegswert der Dänischen Krone zu erreichen, was sich jedoch in Form einer Deflation negativ auf die Wirtschaft auswirkte. Dies führte unter anderem zu einer Arbeitslosenquote von 21 Prozent bis 22 Prozent. Die Konsequenz der Krise war, daß der Goldstandard 1931 endgültig abgeschafft wurde.
Die Banknoten, die zur großen Währungsreform nach dem 2. Weltkrieg eingeführt wurden, haben bis heute Gültigkeit. Allerdings werden alte Scheine sukzessive aus dem Verkehr gezogen und durch die neue Serie von 1997 ersetzt. Die Euroeinführung in den Ländern der Europäischen Union im Jahr 2002 wurde in Dänemark durch einen Volksentscheid am 28.09.2000 verhindert. Der Wechselkurs der "Dänischen Krone" ist jedoch mit einer maximalen Schwankungsbreite von 2,25 Prozent an den Euro gebunden.
Die "Dänische Nationalbank" (dänisch: Danmarks Nationalbank oder auch nur Nationalbanken) ist die Zentralbank von Dänemark. Sie ist verantwortlich für die Geld-und Währungspolitik. Die dänische Währung ist seit 1999 an den Euro gebunden. Gegründet wurde sie als privates Bankinstitut am 01.08.1818 von König Friedrich VI. und ihre Unabhängigkeit wurde 1936 gesetzlich festgelegt.
Von der "Dänischen Ostindien-Kompanie" zu sprechen, ist eigentlich nicht ganz korrekt, denn zwischen 1616 und 1840 existierten nacheinander drei privilegierte Kompanien.
Die erste Dansk Ostindisk Compagni war eine Handelskompanie, die dem Handel mit Indien diente. Sie wurde gegründet durch ein Privileg, das Christian IV. im Jahre 1616 erteilte.
Die Aufnahme der Geschäfte verzögerte sich allerdings, da es zunächst Schwierigkeiten gab, ausreichend Kapital zusammen zu bringen und erst 1618 war eine ausreichende Summe von 178.999 Talern aufgebracht. Die Anteile verteilten sich auf das Königshaus (12,5 Prozent), den Adel (15,5 Prozent), auf Kopenhagener Bürger (35 Prozent), Anleihen aus den verschiedenen Staatsteilen (29,5 Prozent) sowie niederländische und Hamburger Kaufleute (zusammen 7,5 Prozent).
Der Hauptstützpunkt der "Dänischen Ostindien-Kompanie" lag in der Stadt Tranquebar im Fort Daneborg. Ein Vertrag zwischen dem dortigen Herrscher und dem König von Dänemark besiegelte, daß die neue Niederlassung offiziell dänisches Eigentum und der Gouverneur Vertreter der Krone sei. Bis 1639 schickte die Kompanie vierzehn Schiffe nach Asien, die neben Handelsgütern auch dänische Siedler transportierten, bevor der Kontakt auf Grund von hohen Schiffsverlusten und nicht zuletzt dem Dreißigjährigen Krieg vorerst einschlief. Nach dem Tod Christian IV. 1648 kamen die Kontakte vollends zum Erliegen und die Kompanie wurde 1650 aufgelöst, Tranquebar blieb jedoch ein dänischer Außenposten.
1668 wurde ein teils staatlich, teils privat finanziertes Versorgungsschiff nach Indien entsandt, das mit vielen Waren nach Dänemark zurückkam. Aufgrund dieser erfolgreichen Reise erwachte wieder neues Interesse an engeren Handelsbeziehungen mit Asien, so daß im Jahr 1670 die zweite "Dansk Ostindisk Kompagni" gegründet wurde. Ab 1670 fuhren jährlich ein bis zwei Schiffe nach Asien. Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten, die auch durch dauernde Angriffe der Schweden auf die Schiffe der Kompanie verursacht waren, und bereits 1681 eine Kapitalerhöhung um 12 Prozent notwendig machten, die finanzielle Situation aber nicht verbessern konnte, wurde die Kompanie bereits 1729 wegen Zahlungsunfähigkeit wieder aufgelöst und Tranquebar fiel an die Krone zurück. Da das Interesse am Handel mit Asien aber ungebrochen war, wurde (als dritte Handelsgesellschaft) die Dänische Asien-Kompanie gegründet.
Die "Dänische Westindien-Kompanie" (vollständige Bezeichnung: Dänisch-Westindisch-Guinesische Compagnie) (dänisch: Dansk Vestindisk Compagni) war eine dänische Handelskompanie, die den Handel zwischen den dänischen Kolonien an der sogenannten Goldküste (heute: Ghana) und den Inseln St. Thomas, St. John, St. Croix in Dänisch-Westindien (heute: Virgin-Islands) betrieb.
Sie wurde am 11.03.1671 als "Westindische Kompanie" ("Vestindisk Compagni") gegründet und am 30.08.1680 in "Westindisch-Guinesische Kompanie" ("Vestindisk-Guineiske Compagni") umbenannt. Am 24.08.1754 verkündete die dänische Regierung, daß die Kompanie am 28.11.1754 in "Rentekammeret Vestindisk-guineisk renteskriverkontor" umgewandelt werden sollte. Ab 1760 war sie bekannt als "Vestindisk-guineiske rente og generaltoldkammer".
Das führte zu einer kurzzeitigen Gründung der "Det Guineiske Compagni" durch einen königlichen Erlaß vom 18.03.1765, um den Handel mit der dänischen Kolonie an der Goldküste aufrecht zu erhalten. Im November kamen zwar Fort Christiansborg und Fort Fredensborg für 20 Jahre in ihren Besitz, aber die Kompanie erhielt nie wieder das Handelsmonopol, das die frühere Westindische Kompanie besaß. Der Handel blieb für alle dänischen, norwegischen, schleswigschen und holsteinischen Gesellschaften offen.
In der Mitte der 1770er Jahre geriet die Kompanie in derart starke finanzielle Probleme, daß sie am 22.11.1776 aufgelöst wurde. Bereits im August/September 1775 hatte die Regierung wieder die Kontrolle über die Forts übernommen.
Dänische-Ostindien (auch: Trankebar, Tranquebar oder Tharangambadi) war zwischen 1620 und 1845 unter dem Namen "Tranquebar" bzw. "Dänisch-Indien" eine dänische Kolonie in Indien. Gegründet wurde sie von der Dänischen Ostindien-Kompanie. Tranquebar wurde bedeutsam als Ort der ersten deutschen protestantischen Mission. Die Deutschen Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau wurden von der Dänisch-Halleschen Mission, einer Stiftung des dänischen Königs Friedrich IV. (1699–1730), als lutherische Missionare nach Tranquebar entsandt. Am 09.07.1706 in Tranquebar angelangt, konnten sie bereits ein Jahr später die ersten Tamilen und Mischlinge taufen und eine kleine lutherische Gemeinde gründen, die bis 1712 etwa 221 Glieder umfaßte. Am 14.08.1707 war die neue kreuzförmige Jerusalemskirche fertig gestellt worden (neu errichtet 1717). Von der dänischen Kolonialbehörde angefeindet, die durch die Missionsarbeit ihre Handelsinteressen gefährdet sah, wurde Bartholomäus Ziegenbalg ein Jahr später mehrere Monate in dem Fort Dansborg inhaftiert (1708 bis 1709). Heute erinnern ein Denkmal und eine Büste von Bartholomäus Ziegenbalg in der Nähe der Festung von Tranquebar an den 09.07.1706.
Dänisch-Ostindien wurde 1602 als dänische Kolonie an der Südostküste in Indien nahe der französischen Kolonie Pondicherry gegründet. 1621 wurde Danisborg als Fort angelegt, indem ab 1612 erste kleine Kas-Stücke aus Blei geprägt wurden, die das Porträt des dänischen Königs, den Wert "CAS", Figuren oder einzelne Buchstaben und ab 1644 auch oft das Prägejahr zeigten. Nach 1667 wurden auch Doppelkas-Stücke aus Kupfer geprägt. Unter Friedrich IV. (1609-1730) gab es auch vier- und zehnfache Kas.
Nach der Errichtung der Dansk Ostindisk Compagni im Jahre 1670 gab es neben dem Monogramm des Königs auch das der Kompanie, nämlich ein "DOC" unter einer Fürstenkrone, sowie 1732 bis 1777 das Monogramm der Dansk Asiatiske Compagni "DAC".
1730 erhielt die Kompanie das Recht, Silbermünzen zu prägen und es gab bis 1818 einfache und doppelte Fano sowie von 1755 bis 1807 Royalin. Insgesamt gibt es über 300 Typen, die meist schlecht erhalten, klein und unscheinbar, aber trotzdem recht teuer sind, da sie schwer erhältlich sind.
Die Kolonie &&Dänisch-Westindien&& umfaßte die karibischen Inseln St. Thomas, St. Croix (St. Cruz) und St. Jan (St. John). Hauptstadt war Charlotte Amalie auf St. Thomas. Die Inseln wurden 1754 vom änischen König von der Dänischen Westindien-Kompanie erworben. Am 31.03.1917 wurden die Inseln für 25 Mio. Dollar an die USA verkauft. Am 01.04.1917 wurden die Inseln in "U.S. Virgin Islands" umbenannt.
Die Währung war 1 Dollar = 100 Cents und ab 1905 1 Franc = 100 Bit.
Die ersten Münzen von Dänisch-Westindien wurden 1740 geprägt. Sie galten 12 dänische Skillinge und hatten den gleichen Wert wie ein spanischer Real. Die 6-, 12- und 24-Skilling-Stücke wurden nach den Napoleonischen Kriegen von 2-, 10- und 20-Skilling-Stücken abgelöst., die von 1816 bis 1848 unverändert geprägt wurden. Das 10-Skilling-Stück entsprach dabei 1 Real. Da die Menge an Münzen nicht den Bedarf an Kleingeld deckte, waren auch ausländische Münzen im Umlauf.
In Anlehnung an die US-amerikanische Währung wurden ab 1859 auch Cent-Münzen geschlagen. Als Hauptmünzen wurden Dollars und Pesos anerkannt. Zwischen 1888 und 1892 ließen Firmen auf St. Thomas auch privates Geld prägen, das parallel verwendet wurde.
Nach dem Anschluß an die Lateinische Münzunion und Einführung des Goldstandards wurden nach 1904 alle Münzen mit doppelter Wertbezeichnung versehen. Es galten 1 Cent = 5 Bits, 20 Cents = 1 Franc und 1 Dollar = 5 Francs. Das Kleingeld bestand aus unedlem Metall, 50 Bits, 1 und 2 Francs aus Silber und 20 und 50 Francs aus Gold.
Die französische Kolonie Benin wurde am 22.06.1894 in Dahomey umbenannt. Der Name geht auf ein afrikanisches Königreich zurück, das für etwa 260 Jahre an der westafrikanischen Küste bestand. 1958 erhielt die Kolonie ihre Autonomie und wurde am 01.08.1960 als Republik unabhängig. Das Staatsgebiet deckte sich in Teilen mit dem Gebiet des alten Königreiches, reichte aber in den nördlichen Teilen weit darüber hinaus. Am 30.11.1975 nannte sich der Staat in Volksrepublik Benin um.
"Dala" ist die hawaiianische Bezeichnung für den Dollar und erschien im Königreich Hawaii als Wertbezeichnung auf Münzen, die unter König Kalakaua 1883 geprägt wurden. Der Dollar ist mit der Bezeichnung "AKAHI DALA" versehen, der Halbdollar mit "HAPALUA", der Vierteldollar mit HAPAHA, das Dime (10 Cents) mit "UMI KENETA". Dem Cent entspricht der Hapa Haneri (deutsch: "Bruchteil von Hundert"), der im Jahr 1847 aus Kupfer geprägt wurde und seit 1940 als Replik aus Messing an Touristen verkauft wird. Es gelten 100 Hapa Haneri = 1 Akahi Dala. Es soll 1891 unter Königin Lilioukalani auch ein Probe-Dala geschlagen worden sein. Die letzte Monarchin Hawaiis scheiterte nach kurzer Regierungszeit 1893 an ihrer antiamerikanischen Politik.
"Daler" ist die skandinavische Bezeichnung für den dänischen, norwegischen und schwedischen Taler.
Unter König Christian III. (1534-1559) wurde 1537 der erste Joachimstaler für Dänemark, 1546 für Norwegen geprägt. Seine Vorgänger Christian II. (1513-1523) und Frederik I. (1523-1533) hatten seit 1516 schon silberne Gulden (Sölvgylden) ausgegeben. Frederik gab als Herzog von Schleswig-Holstein 1522 für sein Lehensgebiet im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation eine Talermünze heraus, die Husumer Taler genannt wurde. In der Folgezeit waren die Mark und der Skilling Vielfache und die Hauptmünzen von Dänemark und Norwegen.
Die Specis- oder Rigsdaler wurden seltener geprägt und meist nur zu besonderen Anlässen wie Krönungen oder Reisen (Reisetaler). Der Wert des "Dalers" stieg bald von ursprünglich 4 Mark auf 6 Mark dänisch = 96 Skilling dänisch (= 48 Skilling lübisch) und behielt diesen Wert nominell bis 1813 bei. Da die Scheidemünzen aber schlecht ausgemünzt wurden, mußte im täglichen Umlauf meist ein Agio bezahlt werden, das in Krisen- und Kriegszeiten beträchtlich hoch ausfallen konnte. Damit lag der tatsächliche Wert des "Daler" oft über 100 Skilling. Zur Zeit des Nordischen Kriegs (1710-1718) war der "Daler" praktisch aus dem Verkehr gezogen. Die dänische Krone trat an seine Stelle, konnte sich in der Folgezeit aber auch nicht durchsetzen. Nach dem Staatsbankrott 1813 wurde in Dänemark der Rigsbankdaler eingeführt.
Die Kolonialgesellschaft Dansk Ostindisk Compagnie gab u.a. 1604 goldene Klippen mit Dalerwerten (3, 4, 6 und 8) und 1671/72 silberne Daler und seltene Doppelstücke (1671) aus. Mit der endgültigen Auflösung der Kolonialgesellschaft gingen die Kolonien an die dänische Krone über. Bis zum Verkauf an die Vereinigten Staaten von Amerika 1917 war in Dänisch-Westindien der "Daler" Währungseinheit. Es galt 1 Daler = 5 Francs = 100 Cents.
Mit der Neuordnung des Finanz- und Münzwesens unter Gustav I. Wasa (1523-1560) wurde 1534 der Daler auch in Schweden eingeführt. Der Kurs des schwedischen Dalers zur Mark schwankte in der 2. Hälfte des 16. Jh. zwischen 4 1/2 Mark (in Friedenszeiten) und 38 Mark (in Kriegszeiten). Als der Kupferreichtum Schwedens dazu führte, daß Kupfergeld geprägt wurde, entstand im beginnenden 18. Jh. parallel zur Silberwährung (SM) eine Kupferwährung (KM). Es galt 1 Riksdaler = 3 Daler SM = 9 Daler KM (Öre). Im Jahr 1644 begann die Ausgabe der Plåtmynten (Kupfer-Plattenmünzen). Die kupfernen Ausgaben der Görtzschen Notdaler, die während des Nordischen Kriegs 1715-1719 in Daler-Werten ausgegeben wurden, zählen zu den skandinavischen Notmünzen. Vor der Münzreform von 1776 gab es den Riksdaler, Daler SM in Markmünzen, Daler SM in (silbernen) Öremünzen (Daler Kurant), Daler SM in (kupfernen) Plattenmünzen (Plåtmynt), Daler KM in (kupfernen) Kleinmünzen. Dazu kamen noch Geldscheine mit wechselnden Werten. Ein Rechnungsbetrag in SM konnte nicht in KM zurückgezahlt werden, denn man mußte "mit gleicher Münze zurückzahlen". Die als Quittungen für die unhandlichen Plattenmünzen fungierenden "Transportscheine", die von der Stockholms Banco ausgegeben wurden, entwickelten sich zu Geldscheinen der nachfolgenden Rikets Ständers Banco, der sog. Bancosedlar-Währung. Im Jahr 1789 gründete sich das Riksgäldskontor (Reichsschuldenamt), das zur Finanzierung des Rußlandfeldzugs von 1799 bis 1802 Halb- und Viertel-Skillinge (Rikets Ständers Riksgäldskontor-Polletter) und Geldscheine, als sog. Riksgäld-Währung ausgab. Das "Riksgäld" fiel im Wert auf 2/3 des Wertes der "Bancosedlar". Beide Währungen erforderten eine eigene Scheidemünzenprägung (Skilling) und gewöhnlich wurde in Skilling Banco gerechnet. Im Jahr 1834 galt 1 silberner Riksdaler (Species) 2 2/3 Riksdaler Banco und 4 Riksdaler Riksgäld. Im Jahr 1855 wurde mit der Einführung der Dezimalwährung der Skilling abgeschafft. Die Währungsmünze, der Riksdaler Riksmynt (umgerechnet 32 Skilling Banco, 1/4 Riksdaler Species) wurde in 100 Öre unterteilt. Die 1873 eingeführte Krone der Skandinavischen Münzunion (Schweden, Dänemark und 1875 Norwegen) ersetzte schließlich den Riksdaler.
In Ostfriesland war der Daler Rechnungsmünze zu 30 Stüber, wurde aber nur 1666 einmal ausgeprägt.
Dalmatien (slawisch: Dalmacija, lateinisch: Dalmatia, italienisch: Dalmazia) ist eine Region an der Ostküste der Adria, im Süden und Südosten von Kroatien und im Südwesten von Montenegor. Die Bezeichnung "Dalmatien" entstand im 1. Jh. und geht auf die Delmaten (Dalmaten) zurück, eines illyrischen Stammes. Die räumliche Ausdehnung Dalmatiens hat sich im Lauf der Zeit wesentlich verändert. Die historische Region "Dalmatia" erstreckte sich zeitweilig auch auf Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien und weite Teile Seriens. Die Bezeichnung "Dalmatien" gilt heute nur noch für die Teile in Kroatien und einen kleinen Teil Montenegros.
Bezeichnung für eine dicke indische Kupfermünze aus dem 16. Jh., die ein Vorläufer der Paisa war. Sie hatte einem Durchmesser von 19 bis 25 mm, bei einem Gewicht von ca. 21 g. Es galten 2 Dam = 1 kupferne Tanka.
Bezeichnung für die kleinste nepalesische Münzeinheit bis 1931. Es galt 1 Mohar = 128 Dam.
Hierbei handelt es sich um in Weichholz geprägte oder reliefgedrechselte Spielsteine für das Damespiel. Sie werden als Holzmedaillen zu den numismatischen Objekten gezählt.
Dies ist der lateinische Ausdruck für die Austilgung des Andenkens an einen unbeliebten römischen Kaiser nach dessen Tod, die durch Senatsbeschluß offiziell angeordnet wurde. Demnach sollten sämtliche öffentliche Namensbezeigungen der betroffenen Person ausgemerzt werden. Dies war bei Münzen natürlich schlecht möglich und demnach gibt es auch wenig Beispiele für solche Erasionen. Es gibt jedoch Dokumente, die über Einschmelzungen von Münzen mit der Darstellung der verdammten Kaiser Nero, Geta und Caligula berichten. Vermutlich wurden auch Porträtmünzen des Tyrannen Commodus (177/180-192 n. Chr.) nach dessen Ermordung eingeschmolzen oder auf andere Weise vernichtet.
Sammelbezeichnung für mittelalterliche Steuer- und Tributzahlungen Angelsachsens (England) an die Könige und Fürsten der Wikinger, um sich von Plünderungen und Verwüstungen freizukaufen. Erstmals war 991 n. Chr. ein Betrag von 10.000 Pfund Silber ausgewiesen. Der angelsächsische König Ethelred II. (979-1006) soll allein 167.000 Pfund Silber an Tributzahlungen geleistet haben. Nach der Eroberung Englands soll der Dänenkönig Knut der Große (1018-1035) für die Abdankung seines Heeres 82.500 Pfund Silber erhoben haben. Später nahmen die Zahlungen die Form von regelmäßigeren Schutzgeldern an. Obwohl die genauen Summen nicht überliefert sind, so bezeugen doch Runensteine und viele Bodenfunde von englischen Denaren in Schweden und Dänemark die Tributzahlungen, wenn auch der Großteil der Funde wohl auf den Handelsverkehr zurückgeht.
Beiname des Talers aus der Regierungszeit des Fräuleins Maria von Jever (1536-1575) aus den Jahren 1561, 1567 und Talern ohne Jahresangabe. Der Name geht auf die Darstellung auf den Rückseiten zurück, die Daniel in der Löwengrube zeigen. Das biblische Motiv ist eine Allegorie der bedrängten Lage, in der sich Maria durch die Ansprüche der ostfriesischen Grafen auf Jever befand.
Danisborg war ein Fort in Dänisch-Ostindien, in dem ab 612 erste kleine Stücke Kas aus Blei geprägt wurden, die das Porträt des dänischen Königs, die Wertangabe "CAS", Figuren oder einzelne Buchstaben und ab 1644 auch oft das Prägejahr zeigten. Nach 1667 wurden auch Doppelkas-Stücke aus Kupfer geprägt.
"Dantes" (auch: Tandes) ist eine zeitgenössische Bezeichnung für Rechenpfennige und Spielmarken aus dem 18./19. Jh. Der Begriff leitet sich aus einem Dialektwort für "Tand" ab und stammt vermutlich aus Nürnberg, der Hochburg der Rechenpfennig- und Spielmarkenproduktion.
Die Freie Hansestadt Danzig war nach dem 1. Weltkrieg deutsches Abstimmungsgebiet und hat eine lange Geschichte. Danzig war häufig umstrittenes Gebiet. Die Stadt erhielt gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 den Status einer Freien Stadt unter Verwaltung des Völkerbundes und wurde aus dem Reichsgebiet herausgetrennt, bis die Stadt im Zuge des nationalsozialistischen Eroberungskrieges wieder eingegliedert wurde.
Hierbei handelt es sich um eine französische Kupfermünze im Wert von 6 Deniers, die 1710 bis 1712 in der Grafschaft Provence ausgegeben wurde. Zu ihrer Herstellung wurde eingeschmolzenes Kanonenmetall verwendet.
Nach dem Gesetz vom 04.08.1914 konnten die Reichsdarlehenskassen als Zahlungsmittel "Darlehenskassenscheine" in Umlauf setzen. Damit konnte während des 1. Weltkriegs der erhöhte Kreditbedarf (an Lombardkrediten) für die deutsche Privatwirtschaft gedeckt werden. Da sie aber von der Reichsbank zur Notendeckung verwendet wurden, trugen sie zur Expansion der Geldmenge und damit zur Inflation bei. Vor allem die von der Reichsschuldenverwaltung ausgegebenen Scheine konnten nach dem Krieg nicht mehr umgetauscht werden.
Darmstadt ist eine Stadt im Süden von Hessen. Die älteste erhaltene Erwähnung einer Ansiedlung unter der Bezeichnung "Darmundestat" stammt aus dem 11. Jh., mehrere Jahrhunderte nach Gründung der Siedlung. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte. Auf Münzen des Deutschen Reiches (1872-1882) findet man das Münzzeichen "H".
Maximilian Dasio (geb. 1865; gest. 1954) war Mitbegründer und Hauptvertreter der Münchner Medaille, der zu den Erneuerern der deutschen Medaillenkunst zählt. Er war eigentlich Maler und betätigte sich erst mit 40 Jahren als Medailleur und Stempelschneider (um 1905). Trotzdem schuf er etwa 200 Medaillen, vor allem Porträtmedaillen nach Vorbildern der späten Gotik und der frühen Renaissance. Typisch für die Medaillen Dasios sind die breit angelegten Porträts auf den Vorderseiten und die Allegorien auf den Rückseiten. Als passionierter Lehrer war Dasio an verschiedenen Privatschulen und als Professor der Kunstgewerbeschule in München tätig. Ab 1909 unterstand ihm der Unterricht für Kunsterziehung an den Real- und Mittelschulen in Bayern, 1910 wurde er Ministerialrat.
Die Münzentwürfe, die Maximilian Dasio anläßlich des Dürerbundausschreibens 1907/8 einreichte, kamen zwar nicht zur Ausführung, wohl aber Entwürfe zur Zeit der Weimarer Republik. Das "Eichbaum-Motiv" ist leicht verändert auf der Vorderseite des Stücks zu 5 RM (1927-1933) zu sehen. Ferner bekam er die Aufträge für die Gedenkmünzen "100 Jahre Bremerhafen" (3 und 5 RM, 1927), "1000 Jahre Nordhausen" (3 RM, 1927) und 300. Jahrestag des Brandes von Magdeburg (3 RM, 1931). Die Stadtansicht von Magdeburg ist das vorläufig letzte Städtebild auf deutschen Münzen.
Hierbei handelt es sich um eine schweizerische Dynastie von Medailleuren und Stempelschneidern, die über drei Generationen Chefgraveure an der Münzstätte in Genf stellte. Die größte Berühmtheit erlangte Jean Dassier (1676-1763), der u.a. bei Roettiers in Paris ausgebildet wurde und 1720 den Posten des Chefgraveurs der Genfer Münzstätte von seinem Vater Domaine übernahm. Er schuf u.a. Medaillenserien der französischen und englischen Könige und eine Medaillensuite auf berühmte Reformatoren. Sein Sohn Antoine nahm nach seinem Tod seine Stelle an der Genfer Münzstätte ein. Ein anderer Sohn, Jacques Antoine, arbeitete als Medailleur und fertigte u.a. eine Porträtmedaille auf Montesquieu.
Eine regelmäßige "Datierung" europäischer Münzen setzt erst im 16./17. Jh. ein. Zuvor sind Münzen nur gelegentlich mit der Angabe einer Jahreszahl versehen. Als erste datierte Münze Mitteleuropas gilt eine dänische Münze von 1248. Seit 1300 konnte z.B. der florentinische Floren (Fiorino) mit einer Genauigkeit von einem halben Jahr datiert werden, weil die Goldmünzen der Republik Florenz das Zeichen des Gonfaliers oder Statthalters trug, der in halbjährigem Wechsel amtierte. In arabischen Ländern war die Angabe der Jahreszahl nach der Hedschra schon früher verbreitet und sie findet sich auch auf Münzen arabisch beeinflußter Länder in Europa (Portugal, Sizilien, Spanien). Die Datierung arabischer Münzen wurde im Mittelalter von den christlichen Kreuzfahrerstaaten nachgeahmt. So ließ z.B. Kaiser Friedrich II. einen Tari in Sizilien prägen, der auf einer Seite die Jahreszahl nach der Hedschra (595 AH), auf der anderen Seite (lateinisch) nach Christi Geburt (1198 n. Chr.) angibt. Die Datierung antiker Münzen ergibt sich meist aus einer Kombination von Daten, die aus Angaben auf der Münze (Iterationszahl, Alexandriner) sowie aus Dokumenten außerhalb der Münze bestehen können.
Bezeichnung für eine Zeitangabe nach dem Kalender (dänisch: dato, englisch und französisch: date, italienisch und portugiesisch: data, niederländisch: datum, spanisch: fecha).
Bezeichnung für einen vertraglich vereinbarten Neuheitendienst in Form eines Abonnements, bei dem der Sammler die Neuerscheinungen automatisch von der Münzstätte oder von einem Händler zugeschickt bekommt.
Die Dauphiné ist eine Landschaft im Südosten von Frankreich zwischen Rhône und italienischer Grenze. Sie geht auf einen weitgehend eigenständigen Feudalstaat zurück, der sich zwischen dem 11. und dem 14. Jh. herausbildete und ehemals zum Königreich Burgund, dann zum Frankenreich, danach zum Mittelreich Lotharingen und schließlich zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörten. 1349 verkaufte der kinderlose letzte Dauphin Humbert II., Gründer der Universität Grenoble, die Dauphiné dem französischen Thronfolger Karl, dankte ab und wurde Dominikaner. Der Vertrag bestimmte die Dauphiné zur Apanage des jeweiligen Thronfolgers, womit es faktisch Teil des Königreichs Frankreich wurde. 1356 leistete der neue Dauphin Kaiser Karl IV. den Lehenseid. Sein Sohn, der spätere französische König Karl VI., wurde 1378 zum Reichsvikar für das Königreich Burgund ernannt. Ein Jahrhundert später wurde die Dauphiné der Krondomäne (Domaine royal) einverleibt und hörte damit auch de jure auf, Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu sein.
Pierre-Jean David d'Angers (geb. 1788; gest. 1856) war ein französischer Bildhauer und Medailleur, der ab 1814 fast alle berühmten Personen seiner Zeit modellierte. Er spezialisierte sich auf große einseitige Gußmedaillen aus Bronze und gilt als größter Meister dieser Technik seit der Renaissance. Er signierte entweder garnicht oder mit "DAVID".
Der "Davidsgulden" ist ein niederländischer unterwertiger Goldgulden aus der Amtszeit des Utrechter Bischofs David von Burgund (1455-1496). Seinen Namen erhielt er nach dem Motiv des Harfe spielenden biblischen Königs David, deshalb auch Davidsharfe genannt. Er wurde 1499 auf 16 1/4 Stuiver tarifiert. Im Vergleich dazu galt der guthaltige Rheinische Gulden 20 Stuiver. Es gab auch Doppelstuecke.
Hierbei handelt es sich um ein numismatisches Standardwerk, das von Guillaume Budé geschrieben wurde, von 1514 bis 1550 in siebzehn Auflagen erschien und sogar ins Italienische und Portugiesische übersetzt wurde.
Dies ist die Bezeichnung des französischen 10-Centimes-Stücks aus Bronze, das nach der Münzreform der ersten Französischen Republik geschaffen, aber nur in den Jahren 4 bis 9 des Revolutionskalenders (1796-1801) ausgeprägt wurde. In den Jahren 1814/15 prägte die Münzstätte in Straßburg während der 100-tägigen Belagerung noch einmal Décime-Stücke, die teilweise mit den Initialen "N" (für Napoleon Bonaparte), teilweise mit "L" (für Louis XVIII.) versehen waren.
Dies ist die Bezeichnung des 10-Centavo-Stücks in verschiedenen Staaten Südamerikas (z.B. Chile und Kolumbien). In einigen Staaten ist das Wort auch als Bezeichnung auf der Münze angegeben.
Gaius Messius Quintus Traianus Decius (geb. ca. 190 oder 200/201 in Budalia bei Sirmium im unteren Pannonien; gest. erste Hälfte des Juni 251 bei Abrittus, heute Rasgrad, Dobrudscha) war römischer Kaiser von 249 bis 251, der erste in einer längeren Reihe fähiger Männer aus den illyrischen Provinzen. Allerdings war Decius im Gegensatz zu den meisten späteren illyrischen Kaisern bereits der Aufstieg in den Senat gelungen. Seine Familie zählte offenbar zur Reichsaristokratie und er stammte damit anders als viele spätere Herrscher nicht aus einfachen Verhältnissen.
232 hatte Decius unter Kaiser Severus Alexander das höchste senatorische Amt, das Konsulat, bekleidet. Anschließend amtierte er als Statthalter in den Provinzen Germania inferior, Moesia und Hispania citerior. Während des Sechskaiserjahrs 238 stand er loyal zu Maximinus Thrax. Um 246 wurde Decius von Kaiser Philippus (auch: Philippus Arabs) mit einem wichtigen Kommando an der Donau betraut. Nachdem er im Herbst 248 den Befehl erhalten hatte, eine Militärrevolte unter Pacatianus in Moesia und Pannonien niederzuschlagen, wurde er 249 (oder schon gegen Ende 248), von seinen Soldaten (angeblich) gedrängt, den Kaisertitel anzunehmen. Wahrscheinlich wurde Decius aber aus eigener Initiative zum Usurpator. Er wies zwar weiterhin ostentativ auf seine Loyalität zu Philippus hin, marschierte aber zugleich entschlossen mit seinen Truppen nach Italien und entblößte dadurch die Donaugrenze. Als der Kaiser schließlich gegen ihn vorging, schlug Decius ihn in der Nähe von Verona in einer ausgesprochen blutigen Schlacht im Herbst 249. Philippus fand dabei den Tod. Nach seiner nunmehr offiziellen Ernennung zum Kaiser durch den Senat erhob Decius seine Frau Herennia Cupressenia Etruscilla zur Kaiserin.
Während seiner kurzen Regierungszeit war Decius vor allem mit wichtigen Militäroperationen gegen die Goten beschäftigt, die die Donaugrenze seit einiger Zeit bedrängten. Diese hatten nach dem Abzug der Truppen 249 die Donau überquert und die Provinzen Moesien und Thrakien überrannt. Genauere Einzelheiten sind unbekannt. Der Anteil, den Decius und sein Sohn Herennius Etruscus am folgenden Feldzug hatten, ist ungeklärt, denn die Quellenlage zu Decius' Regentschaft ist sehr schlecht. Decius sammelte ein Heer und zog persönlich gegen die Feinde. Die Goten wurden vom Kaiser offenbar bei der Belagerung von Nikopolis an der Donau überrascht. Bei seiner Annäherung überquerten sie das Balkangebirge und griffen Philippopolis an. Decius folgte ihnen, aber eine schwere Niederlage bei Beroë, dem heutigen Stara Sagora, machte es ihm unmöglich, Philippopolis zu retten.
Die Belagerung von Philippopolis hatte Anzahl und Kräfte der Goten aber dermaßen erschöpft, daß sie anboten, ihre Beute und ihre Gefangenen unter der Bedingung freien Abzugs auszuliefern. Aber Decius war es endlich gelungen, sie einzukesseln, und nun hoffte er, ihren Rückzug abzuschneiden und einen entscheidenden Sieg zu erringen. Er weigerte sich, zu verhandeln. Das letzte Gefecht, in dem die Goten mit dem Mut der Verzweiflung kämpften, fand auf dem sumpfigem Boden der Dobrudscha bei Abrittus oder Forum Trebonii statt. Die römische Armee wurde in dieser Schlacht auf Grund taktischer Fehler vernichtet und Decius erschlagen. Nachdem die Nachricht vom Untergang der beiden Kaiser im Juni des Jahres 251 die Hauptstadt erreicht hatte, wurden Vater und Sohn auf Beschluß des Senates zunächst dennoch unter die Götter erhoben, nachdem Hostilian zum Augustus erhoben worden war. Es gibt allerdings Hinweise darauf, daß Decius bereits wenig später, nach dem frühen Tod Hostilians, das Schicksal seines Vorgängers Philippus teilte und einer damnatio memoriae verfiel, vielleicht, weil man ihn für die militärische Katastrophe verantwortlich machte.
Hierbei handelt es scih um eine sehr seltene und schwere römische Bronzemünze aus der Zeit der Römischen Republik, die ca. 220-210 v. Chr. mit einem Gewicht von ca. 700-720 g gegossen wurde. Der Name leitet sich aus ihrem Wert von zehn (lateinisch: decem) Assen ab. Die Vorderseite zeigt das Haupt einer Göttin, die Rückseite eine Prora, darüber das Wertzeichen "X".
Im Gegensatz zur Inflation versteht man unter "Deflation" eine Steigerung des Geldwerts bei sinkendem Preisniveau in Zeiten wirtschaftlicher Depression. Die wirtschaftliche Ursache der Deflation ist in einem gesamtwirtschaftlichen Angebot zu sehen, das über die Nachfrage hinausgeht. Diese deflatorische Lücke führt zu sinkenden Preisen bei steigendem Geldwert. Die Menge (Quantität) des Geldes ist also verknappt im Vergleich zum Angebot an Gütern.
Lateinisch für "von Gottes Gnaden". Auf Münzen ist dies ein sehr oft verwendeter lateinischer Ausdruck für das Gottesgnadentum, der die Zugehörigkeit der Herrscher zum christlichen Glauben bekundet und die daraus abgeleiteten Herrschaftsansprüche rechtfertigt. Im Mittelalter war die Formel auf Urkunden und Siegeln üblich. Auf Münzen setzt die regelmäßige Verwendung des "Dei Gratia" (oft auch "D. G." abgekürzt) im 15. Jh. ein. Im 19. Jh. wurde die Formel zu "Von Gottes Gnaden" eingedeutscht und auf deutschen Münzen mit den Anfangsbuchstaben "V. G. G." abgekürzt. Das Fehlen des Beititels auf Münzen wurde vom Volk so sehr beachtet, daß daraus manchmal Beinamen entstanden, wie beim Angsttaler oder der britischen Godless coinage des Commonwealth. In Kanada verursachte das Weglassen des "D. G." auf den ersten Emission von König Georg V. (1910-1935) einen solchen Skandal, daß das Kürzel auf den Umschriften ab 1912 wieder beigefügt war.
Die "Dekadrachme" ist eine antike griechische Silbermünze zu zehn Drachmen (altgriechisch: deka = zehn). Die ersten Stücke sind seit dem frühen 5. Jh. in Athen geprägt worden. Auch in den sizilischen Städten Akragas und Syrakus wurden "Dekadrachmen" geprägt (Demareteion), sowie gelegentlich im Namen Alexanders des Großen. In hellenistischer Zeit gab es auch ptolemäische Prägungen und Dekadrachmen aus Karthago. Sie sind nach verschiedenen Münzfüßen geprägt worden, z.B. das Stück aus Athen nach dem Attischen Münzfuß im Gewicht von 43 g. Heute sind nur noch wenige Stücke erhalten.
"Dekanummion" ist ein byzantinische Kupfermünze zu 10 Nummia, was dem Wert eines Viertelfollis entspricht. Die ersten Stücke stammen aus der Regierungszeit Anastasios´ I. (491-518 n. Chr.). Die Prägung der Münzen wurde über zwei Jh. fortgesetzt. In Münzstätten aus dem Osten wurde ihre Wertzahl "10" mit einem griechischen "I" (Iota) angegeben, auf Geprägen aus dem Weströmischen Reich wurde der lateinische Zahlbuchstabe "X" verwendet.
"Dekobolon" war nur eine Rechnungseinheit zu 10 Oboloi aus dem antiken Griechenland. Das "Dekobolon" ist dokumentarisch zwar erwähnt, es ist aber keine Münze mit dieser Nominale bekannt. Nach aktuellem Stand wurden Oboloi nur als einfache, doppelte, drei-, vier- und fünffache Stücke geprägt. Im griechischen Münzsystem gingen 6 Oboloi auf eine Drachme.
Das 10-Unzenstück wurde nur in den sizilischen Städten Katane (nach 212 v. Chr.) und Kentoripai (nach 241 v. Chr.) als Bronzemünze geprägt. Die katanische Münze zeigt auf der Vorderseite die Büsten von Serapis und Isis zwischen Kornähre und der Wertbezeichnung "X" und auf der Rückseite den Apollon mit Lorbeerzweig und Bogen, Köcher und Omphalos zu Füßen. Das "Dekonkion" von Kentoripai zeigt auf der Vorderseite den Kopf des Zeus, dahinter einen Adler, und auf der Rückseite den geflügelten Blitz. Das Pentonkion (5-Unzenstück) wurde häufiger ausgeprägt. Die bronzene Litra war in 12 Unzen unterteilt.
Dies ist die Bezeichnung für die Darstellung eines oder mehrerer Delfine auf Geprägen, was vor allem in der Antike sehr beliebt war. Sie finden sich besonders auf antiken Geprägen phönizischer und griechischer Städte (oder Stadtgründungen) sowie auf Sizilien, wie z.B. der Delfin im sichelförmigen Hafenumriss auf frühen Geprägen von Zankle.
Auf den frühen Geprägen von Syrakus umkreisen meist vier Delfine den Kopf der Artemis-Arethusa (Arethusa), die Didrachmenserie der bedeutenden unteritalienischen Stadt Tarent zeigt den jugendlichen Stadtheros Taras auf einem Delfin reitend. Ferner bilden auf AE-Münzen von Aigina zwei senkrecht stehende Delfine in der Mitte den Anfangsbuchstaben der Stadt. Die Vorderseiten der archaischen Silberstatere der Stadt Thera zeigen zwei Delfine, später zeigt eine zwischen 400 und 200 v. Chr. geschlagene AE-Reihe die beiden Delfine im Abschnitt. Viele antike Gepräge der am Schwarzen Meer gelegenen Städte Olbia, Istros und Sinope zeigen einen Delfin in den Fängen eines Seeadlers. Auch im Zusammenhang mit der Darstellung des Meeresgottes Poseidon kommt das Meeressäugetier häufig vor.
Nach 1349 finden sich Delfinmotive auf französischen Münzen. Hintergrund ist die Bedingung der Provinz Dauphiné, den Anschluß an Frankreich nur unter der Voraussetzung zu akzeptieren, daß die künftigen Thronfolger den Titel Dauphin tragen. Seitdem befinden sich Darstellungen des Delfins auf französischen Prägungen, manchmal ganz groß auf der Münzmitte, zuweilen bekrönt, manchmal im Wappen oder in Winkeln versteckt oder als Verzierung in der Umschrift.
Delphi war ein altgriechischer Wallfahrtsort, in dem aber auch einige wenige, recht unbedeutende Münzen geschlagen wurden. Berühmt ist allerdings die Gedenkmünze aus dem Jahre 346 v. Chr., als sich die Amphiktyonie am Ende des Phokäischen Krieges traf und zu diesem Anlaß die Münze herausgegeben wurde. Auf der Vorderseite findet man den Kopf der Demeter, auf der Rückseite die GottheitApollon.
Hiermit ist eine sagenumwobene antike Münze aus dem sizilischen Syrakus gemeint, die nach der Gattin Gelons, Demarete, benannt ist. Nach dem Sieg von Syrakus über Karthago in der Schlacht bei Himera um 480 v. Chr. soll Demarete bei den Friedensverhandlungen für die Schonung Karthagos eingetreten sein. Für ihre Bemühungen soll sie von Hamilkar 100 Talente in Gold (ca. 2.620 kg) in Form eines Kranzes erhalten haben, deren Gegenwert sie für die Prägung der Dekadrachmen verwendet haben soll.
Als "Demareteion" galt lange Zeit eine künstlerisch vollendet gestaltete und sehr selten erhaltene Dekadrachme, deren Datum und genaue Bedeutung sich aber heute nicht mehr ohne weiteres definieren lassen. Die Vorderseite zeigt das mit einem Ölzweig geschmückte Haupt der Quellnymphe Arethusa von vier Delfinen umgeben. Die Rückseite zeigt eine Quadriga im Perlkranz, von Nike überflogen, mit einem Löwen im Abschnitt, der als Symbol für Afrika (Karthago) gedeutet wird. Ihre Prägezeit wird entweder um 479 n. Chr. oder erst um 465 n. Chr. angesetzt.
"Demeter" gehört zu den griechischen Gottheiten und ist die Göttin der Pflanzen und der Fruchtbarkeit, insbesondere des Landbaus und der Heirat. Ihre Tochter Persephone verbrachte die Hälfte des Jahres (Sommer) bei ihrer Mutter, die andere Hälfte (Winter) bei ihrem Gemahl Hades in der Unterwelt. Dieser Mythos verkörpert den Gedanken, daß die Kräfte der Natur im Sommer aktiv sind und im Winter ruhen. Demeter ist häufig auf antiken Münzen dargestellt, oftmals ist ihr Kopf mit Ähren bekränzt oder verschleiert. Manchmal trägt sie eine oder zwei Fackeln, um ihre Tochter zu suchen. Gelegentlich ist sie als Lenkerin eines Streitwagens dargestellt, der von zwei Schlangen gezogen wird. Ihre römische Entsprechung ist Ceres.
"Demi-Franc" ist die Bezeichnung für ein Halbstück, das es zu verschiedenen Zeiten in Frankreich gab.
Zwischen 1575 und 1641 wurde es als Silbermünze als Halbstück des Franc d'argent ausgegeben.
Der während der Französischen Revolution geschaffene Franc wurde als Halbstück nur unter Napoleon Bonaparte von 1803 bis 1845 geprägt. Die Rückseiten des "Demi-Franc" in napoleonischer Zeit zeigen die Wertbezeichnung "DEMI/FRANC" im Kranz. Nach der Niederlage Napoleons und der Wiederherstellung des Ancien Régime (1815) zeigen die Rückseiten die Wertzahl 1/2 und den Buchstaben "F" (Abkürzung für "Franc"), dazwischen den gekrönten Bourbonenschild.
Bezeichnung für eine Münze, die 1897 von Oscar Roty gestaltet wurde und 1964 anläßlich "500 Jahre Marianne" (1962) nochmals als Gedenkmünze geprägt wurde.
Bei der "Demonetisiserung" handelt es sich um eine Maßnahme, die Münzen oder sonstige Zahlungsmittel außer Kurs setzt. Dies geschah in früheren Zeiten, wenn eine Sorte im Laufe der Zeit oder auch aus anderen Gründen unterwertig geworden war. Ein Beispiel ist das Ende der sog. Kipperzeit im Jahre 1622. Ein Beispiel aus der modernen Zeit ist die deutsche Währungsreform im Jahre 1948.
Der "Denar" (lateinisch: Denarius) war 450 Jahre lang die wichtigste römische Silbermünze. Die Einführung des "Denars" wird nach neueren Erkenntnissen in die Zeit des Zweiten Punischen Kriegs datiert. Im Rahmen einer Münzreform um 211 v. Chr. wurden mit dem Denar auch der silberne Quinar und der Sesterz eingeführt wurden. Der Name "Denar" oder "Denarius" leitet sich aus dem lateinischen Wort "deni" ("je zehn") ab. Daneben gab es auch noch das As, denn der Denar wurde mit 10 Assen bewertet, die zu dieser Zeit als AE-Münzen geprägt wurden. Die ersten Denare zeigen auf den Vorderseiten das behelmte Kopfbild der Roma mit dem römischen Zahlbuchstaben "X" (10) dahinter und auf den Rückseiten die Dioskuren auf galoppierenden Pferden, darunter die Schrift "ROMA".
Als die Asse schließlich im sog. Unzialfuß (zu 27,3 g) ausgegeben wurden, stieg unter Tribun G. Gracchus (123-122 v.Chr.) der Wert des römischen Denars auf 16 Asse, bei einem Gewicht von 3,89 g. Zwar wurden seitdem auch Denare mit der Wertbezeichnung "XVI" geprägt, aber nicht konsequent. Kurzzeitig könnte also eine Art Doppelbewertung existiert haben. Mit dem unter Caesar in größeren Mengen geprägten Aureus gewann die Goldwährung immer mehr an Bedeutung und die Silberwährung verschlechterte sich. Unter Nero wurde der Denar auf 1/96 römische Pfund, also auf 3,41 g abgesenkt. Die drastische Verschlechterung des Denars unter Septimius Severus (193-211 n.Chr.) führte schließlich 214 n. Chr. zur Einführung eines Doppeldenars (Antoninian) unter Caracalla. Nach dem Verfall der Silberwährung taucht der Denar seit dem späten 3. Jh. n. Chr. nur noch als Rechnungseinheit auf. Karl der Große übernahm nach seiner Münzreform 800 n. Chr. die Bezeichnung auch für seine Pfennigmünzen. Die silberne Pfennigmünze wurde nach den zentralistischen Münzreformen der Frankenkönige Pippin (751-768) und seines Sohnes Karls des Großen (768-814) im ausgehenden 8. Jh. zur Hauptmünze des Früh- und Hochmittelalters. Aus einem Karlspfund zu etwa 408 oder 409 g wurden 240 Stück sog. karolingischen Denare geschlagen. Da die Münzen aber "al marco" ausgebracht wurden, schwankte das Gewicht der einzelnen Stücke erheblich um das Durchschnittsgewicht von 1,7 g. Innerhalb der autarken dörflichen Gemeinschaften benötigte man in dieser Zeit nur wenig Gold für den Umlauf, da sogar Abgaben in Naturalien geleistet wurden. Deshalb wurde der Denar vorwiegend als Fernhandelsmünze gebraucht. Dies belegen die hohen Fundzahlen von Denaren in Skandinavien, im Gegensatz zu den geringen Fundzahlen in Mitteleuropa. Der Denar blieb, außer einem selten geprägten Halbstück (Obol), praktisch die einzige Nominale im Frankenreich und darüber hinaus. Daher ist die lateinische Bezeichnung "Denarius" gelegentlich in der allgemeinen Bedeutung für "Geld" in mittelalterlichen Dokumenten anzutreffen.
Mit zunehmender Verleihung des Münzrechts an Äbte, Bischöfe, Grafen, Herzöge usw. vom 11. Jh. an begann die Zersplitterung des deutschen Münzwesens. Diese Entwicklung führte, in Verbindung mit der zeitgleichen Städtegründungsperiode, zur Ausprägung der kunstgeschichtlich bedeutenden Brakteaten. Die Unmöglichkeit einer ausreichenden Kontrolle der vielen Münzstätten und die häufigen Münzverrufungen bahnten eine ungünstige Entwicklung an: Die verschiedenen Pfennige verschlechterten sich so sehr, daß das Raugewicht im ausgehenden 13. Jh. an manchen Orten nur noch 0,3 bis 0,5 g erreichte. Die meisten Pfennige hatten nur noch regionale oder lokale Bedeutung, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Seit dem 13. Jh. wurden Pfennigvielfache geprägt, die je nach Region verschiedene Wertigkeit hatten. Schließlich drängte die Groschenwährung den Denar allmählich zurück.
Der "Denar" ist auch eine Währungseinheit der Republik Makedonien (ehemalige jugoslawische Teilrepublik Makedonien), die am 26.04.1992 eingeführt wurde: 1 Jugoslawischer Dinar = 1 Denar = 100 Deni. Die Währungsreform vom 10.05.1993 schuf einen neuen Denar, der 100 alten Denari entspricht.
Der "Denarius apuliensis imperalis" gehört zu den Apuliensern und wurde von Kaiser Heinrich VI. und seine Gemahlin Konstanze 1195 in Brindisi im Gewicht von etwa 1 g geschlagen.
"Denaro" ist der italienische Ausdruck für "Denar". Die Nachfolger des karolingischen Denars in Oberitalien und Rom fielen schnell in Gewicht und Feingehalt. In Genua waren schon im Jahr 1102 sog. "bruni" und "brunetti", also schwarze Paveser Pfennige, im Umlauf, die bei einem Normalgewicht von ca. 1 g lediglich einen Feingehalt von 500/1000 Silber aufwiesen. Mitte des 12. Jh. erreichten die Denare aus Pavia ein Feingewicht von 0,243 g. In Verona hatte der Denaro schon Ende des 11. Jh. ein Durchschnittsgewicht unter 0,5 g (ca. 280/1000 fein). Er wurde als Piccolo von den Dogen in Venedig übernommen und wog Ende des 12. Jh. ca. 0,36 g rau und 0,1 g fein. In Süditalien wurden im Wesentlichen Kupfermünzen (Folles) ausgeprägt, mit Ausnahme des Apulienser.
Dies ist ein russisches kupfernes Halbkopekenstück, das nach 1849 ausgeprägt wurde. Die Bezeichnung ist ein Diminutiv (Verkleinerungsform) von Denga, dem eigentlichen russischen Halbkopekenstück, dessen Prägung aber zwanzig Jahre zuvor eingestellt wurde.
&&"Denga"&& ist eine kleine russische Silbermünze aus dem ausgehenden 14. Jh., die in der Art der Drahtkopeke gefertigt wurde. Der Name "Denga" leitet sich vermutlich aus dem tatarischen "Tengah" her, wie die Tataren ihre frühe Nachahmung des arabischen Dirham genannt haben sollen. Das Gewicht der Denga von 0,93 g entsprach 1/200 des ostrussischen Rubelbarrens. Im 15. Jh. entstand eine interessante Typenvielfalt, die unter dem Großfürsten von Moskau, Iwan III. (der Große, 1462-1505), schon auf wenige Typen vereinheitlicht wurde. Nach der Münzreform von 1535 blieb schließlich das charakteristische Münzbild der Denga, das den Großfürsten zu Pferd mit geschwungenem Säbel zeigt. Daher die volkstümliche Bezeichnung Säbelmünze (Sablanica) oder Schwertmünze. Dieselbe Reform setzte den Denga als Halbkopeke fest. Seit der Krönung (1547) Iwans IV. (der Schreckliche, 1530-1584) zum Zaren erschien der Titel regelmäßig auf den Münzen. Die Denga wurde zeitweise auch im Halb- (Poludenga oder Poluschka) und vor allem im Viertelwert (Tschetveretsa) ausgeprägt. Mitte des 16. Jh. kam die Pluralform (Mehrzahl) Dengi in Rußland als Bezeichnung für "Geld" allgemein in Gebrauch. Der Denga wurde als Kupfermünze im 18. Jh. immer spärlicher ausgebracht und 1828 schließlich gänzlich aufgegeben.
"Deni" ist die kleine Münzeinheit in Mazedonien seit der Unabhängigkeit des Landes 1992. Es gelten 100 Deni = 1 Denar. Die erste Prägung eines Deni-Werts stellt ein 50-Deni-Stück in Messing aus dem Jahr 1993 dar.
"Denier" ist der französische Ausdruck für den Denar. In der Nachfolge des karolingischen Denars entwickelte sich unter dem Kapetinger Ludwig dem Dicken (1108-1137) der Denier parisis. Dieser Typ verbreitete sich unter Philipp II. August (1180-1223) in Nordfrankreich und Teilen Mittelfrankreichs. Nach dessen Eroberung der Grafschaft Touraine 1205 kam der noch wichtigere Denier tournois hinzu. Die beiden Münzen standen im Verhältnis 5 (Denier tournois) zu 4 (Denier parisis).
Mit der Prägung des Gros tournois (deutsch: Turnosegroschen), die um 1266 einsetzte, ging die Bedeutung der beiden Denarsorten allmählich zurück. Unter König Philipp IV. (dem Schönen, 1285-1314) gab es von beiden Münzsorten auch Doppelstücke (Doubles). Die Prägung der Deniers und Doubles parisis endete im ausgehenden 16. Jh., der Denier tournois hielt sich als Kupfermünze noch bis 1649. Bis zur Einführung des Dezimalsystems 1795 existierte der Denier als Rechnungsmünze weiter.
Der einzige deutsche Denier war eine Ausgleichsmünze, die 1758 während des Siebenjährigen Kriegs für die französischen Besatzer in Braunschweig ausgegeben wurde. Sie wurde bereits im selben Jahr wieder außer Kurs gesetzt. Auf der Münzrückseite war die Wertbezeichnung mit "13 EINEN MATTHIER" angegeben (13 Deniers = 1 Mattbier = 4 Pfennig).
Alternative Bezeichnung für den ersten Ecu d'or, der von König Ludwig IX. (1226-1270), Saint Louis (der Heilige), um 1270 im Wert von 10 Sols tournois oder 120 Deniers tournois eingeführt wurde.
In der Nachfolge des karolingischen Denars entwickelte sich unter dem Kapetinger Ludwig dem Dicken (1108-1137) der Denier parisis (deutsch: "Denar von Paris", abgekürzt "d.p.") mit der Inschrift "FRA/NCO(rum rex)" auf der Vorderseite und dem Kreuz auf der Rückseite. Dieser Typ verbreitete sich unter Philipp II. August (1180-1223) in Nordfrankreich und Teilen Mittelfrankreichs.
Dies ist die Bezeichnung für eine bedeutendste französische Silbermünze (Denar) des Mittelalters. Sie zeigt auf der Vorderseite ein Kreuz, in der Umschrift den Namen des Königs, auf der Rückseite das Châtel tournois. Die Einführung der Münze geht auf die Eroberung der Grafschaft Touraine durch König Philipp II. (Philippe Auguste) im Jahr 1205 zurück. Der König vereinheitlichte für seine Besitzungen die Münzprägung. Es entstanden zwei Systeme, das des Denier parisis, der um Paris und in Nordfrankreich verbreitet war und das des Denier tournois. Die frühen Deniers tournois tragen zwei Umschriften auf den Rückseiten, nämlich "SCS MARTINVS" (Abtei Saint Martin) sowie "TVRONVS CIVI" (Stadt Tours). Erstere verschwindet bald zu Gunsten der zweiten. Allmählich gewann der Denier tournois eine größere Bedeutung als der ältere.
Veralteter Ausdruck für Gedenkmünzen, wobei es sich um Münzen mit Geldcharakter handelt, deren Münzbilder oder Beschriftungen an denkwürdige Ereignisse oder Personen erinnern.
"Denninge" sind dänische und norddeutsche Nachahmungen russischer Tropfkopeken, abgeleitet vom russischen Denga. Die ersten Denninge wurden 1619 in Kopenhagen als Handelsmünze unter König Christian IV. (1588-1648) in demselben Schrot und Korn wie ihre russischen Vorbilder geschlagen. Anlaß der Prägung könnte die Ausstattung einer dänischen Handelsexpedition gewesen sein, die der dänisch-norwegische König zum Einkauf von Pelzen nach Rußland schickte. Der Grenzhandel zwischen den norwegischen Finnmarken und Rußland könnte ein weiterer Grund für die Ausbringung gewesen sein. Das Münzbild zeigt den reitenden König, auf den Rückseite sind Name und Titel des dänischen Königs in russischer Sprache angegeben.
Ab 1620 wurden auch norddeutsche Silbermünzen zu 2 und 4 Schilling (lübisch) als Denninge bezeichnet. Sie wurden aus Talersilber geprägt, erreichten aber nicht die Größe und das Gewicht ihrer russischen Vorbilder. Nach dem Reitermotiv auf den Vorderseiten wurden sie auch Reiterpfennige genannt, die Rückseiten waren deutschsprachig beschriftet. An ihrer Ausmünzung beteiligten sich Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorp (1616-1659), Johann der Jüngere von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1564-1622), Erzbischof Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorp (1596-1634) und König Christian IV., der in Glücksburg prägen ließ.
Baron Dominique Vivant Denon (geb. 1747; gest. 1825) zählt zu den wichtigsten Personen der Münzgeschichte und Kunstgeschichte zur Zeit des Napoleonischen Kaiserreiches. Er begleitete Napoleon Bonaparte auf seinem Ägyptenfeldzug und wurde danach Direktor der Münzstätte in Paris, der Porzellanwerke in Sèvres sowie der Tapisseries Gobelin und danach Generaldirektor aller Museen in Frankreich. Er war maßgeblich für den Napoleon-Kult in der Kunst und auf Münzen und Medaillen verantwortlich.
Das "Dentaliumgeld" zählt zu den vormünzlichen Zahlungsmitteln, und zwar zum Molluskengeld. In Küstengebieten Neuguineas und vor allem an der Pazifikküste Nordamerikas spielten die Schalen der Kahnfüßer-Gattung Dentalium als Zahlungsmittel, Grabbeigaben und Schmuck eine wichtige Rolle. Die Weichtiere, die in allen Meeren (es gibt etwa 300 Arten) leben, stecken in länglich-schmalen, leicht gebogenen Schalen, die wie verkleinerte Stoßzähne von Elefanten aussehen. Die Schalen mit Perlen- und Schneckenscheibchen wurden zu Geldschnüren verarbeitet. Die amerikanischen Stücke wurden im Küstengebiet von Vancouver-Island gefischt und an andere Indianerstämme weiter verhandelt. Ihr Wert stieg mit der Entfernung von der Küste und war außerdem von der Größe der Exemplare abhängig. Als wichtigstes und universales Zahlungsmittel galt das Dentaliumgeld bei den nordamerikanischen Yuroks.
Denver ist die Hauptstadt des amerikanischen Bundesstaates Colorado und Nebenmünzstätte seit dem Jahre 1905, die das Münzzeichen "S" verwendet. Eine Testanstalt gab es zuvor schon in den Jahren 1863 bis 1877, als das Gold aus der Umgebung zu Barren verarbeitet wurde. Im Jahre 1906 wurde ein 5-Peso-Goldstück für Mexiko geprägt, bevor es 1976 die erste, offizielle Medaille gab. Heute ist Denver eine wichtige Zweigstelle.
"Depositenscheine" sind papiergeldartige Urkunden über kurzfristige Geldeinlagen (Depositen), die meist übertragbar, verzinslich und voll gedeckt waren. Der Ausdruck leitet sich vom lateinischen "deponere" (deutsch: nieder- bzw. hinterlegen) ab. Depositen stellten kein Kreditgeld dar, waren also vor Verlusten durch Spekulationen geschützt. Historisch gesehen waren die Depositen die Vorläufer der Banknoten. Schon seit dem 12. Jh. vergaben Geldwechsler nicht übertragbare Inhaberscheine. Englische Goldschmiede gaben seit dem 16. Jh. sog. "Goldsmith's Notes" heraus, bis schließlich die Notenbanken das Depositengeschäft übernahmen.
Hiermit bezeichnet man prähistorische Funde von Metallgeräten aus der Bronzezeit. Solche Pfeilspitzen, Beile, Schwerter usw. wurden entweder frei oder in Gefäßen bzw. Umhüllungen (Leder, Stoff oder Rinde) gefunden und gelten als vormünzliche Zahlungsmittel. Barren-, Hacksilber- und Münzfunde werden als Schatzfunde bezeichnet.
Mit "Designatus" wurde auf Münzen nicht nur eine Amtsperson bezeichnet, sondern bei den Römern auch das Konsulat, das mit "COS DESIG" auf den Münzen vermerkt wurde. Im Mittelalter kommt die Bezeichnung auf Münzen geistlicher Herren vor.
Detmold ist heute eine Stadt in Ostwestfalen-Lippe im Land Nordrhein-Westfalen. Es war Hauptort des ehemaligen Fürstentums Lippe-Detmold. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, in der von 1623 an eine unbekannte Zeit lang Münzen geprägt wurden.
Dies ist eine römische Maß- und Gewichtseinheit, die nie ausgeprägt wurde. Bezeichnung für das Ganze minus einer Unze, im römischen Duodezimalsystem also 11/12.
"Deut" ist der deutsche Ausdruck für Kleinmünzen im Wert von 1/8 Stüber, in Entsprechung zum niederländischen Duit. Der Duit diente als Vorbild für Deut-Prägungen im westdeutschen Raum. Im brandenburgischen Cleve wurden z. B. zwischen 1669 und 1697 Deute zu 1/8 Stüber bzw. 2 Pfennigen geprägt, im 17. Jh. gab es kupferne Deute aus Bentheim-Tecklenburg-Rheda im Wert von 1 Pfennig. Auf dem geringen Wert der Deute beruht die Redensart "keinen Deut wert sein".
Besetzungsausgaben von Deutschland gab es während des 1. Weltkrieges für Belgien, Gent, das Etappengebiet Ober-Ost und Polen, In Folge der nationalsozialistischen "Lebensraumpolitik" wurden im 2. Weltkrieg viele Länder Europas besetzt. In diesen Ländern erschienen sog. "Besatzungsausgaben". Teilweise waren dies Überdrucke auf deutschen bzw. landeseigenen Marken oder sie wurden mit einer eigenen Gebietsbezeichnung herausgegeben. Hitlers Kriegsziel war die Vorherrschaft in Europa, wobei es ihm besonders um "Lebensraum im Osten" ging. Die Besatzungsausgaben unterstreichen diese Vision eines "Großdeutschen Reiches" auch auf Briefmarken. Der Bevölkerung der eroberten bzw. besetzten Gebiete sollten diese signalisieren, daß man sich auf Dauer einrichten wollte und die Gebiete in das zu schaffende Großreich integrieren wollte. Im 2. Weltkrieg gab es Ausgaben für Böhmen und Mähren sowie für das Generalgouvernement.
Im besetzten Belgien gab es seit dem 26.08.1914 einen Generalgouverneur. Dieser verfügte die Prägung eigener Münzen, die zweisprachig gehalten waren und bis zum 13.08.1922 als gesetzliche Zahlungsmittel galten. Um Frankreich nicht frontal angreifen zu müssen, wurde Belgien - trotz seiner Neutralitätserklärung - aufgefordert, den deutschen Truppen ein Durchmarschrecht zu gewähren. Da dies abgelehnt wurde, wurde das Königreich Belgien von deutschen Truppen besetzt. Ganz Belgien (bis auf einen kleinen Teil von Westflandern, der nie besetzt wurde) verblieb bis zum Ende des 1. Weltkrieges 1918 unter deutscher Okkupation.
Der Verkehrsknotenpunkt Gent im belgischen Ostflandern war im 1. Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt. Die Münzen wurden auf Beschluß des Stadtrates geprägt. Es gab auch einige Münzen für wohltätige Zwecke.
In den von deutschen Truppen besetzten Teilen von Rußland gab es in Kowno (Litauen) eine Darlehenskasse, die 1916 eigene Münzen verausgabte. Diese Münzen wurden von deutschen Armeeangehörigen im Zahlungsverkehr mit der einheimischen Einwohnerschaft verwendet.
Im besetzten Polen, das 1915 besetzt wurde, wurde am 05.11.1916 das Königreich Polen proklamiert. Wegen der Ablehnung durch die Bevölkerung und der Kriegsereignisse konnte es aber zu keiner Zeit eine bedeutende Rolle spielen und blieb von der deutschen Verwaltung abhängig. Am 11.11.1918 stürzte Marschall Pilsudski diese Verwaltung und etablierte das bereits 1917 gegründete Polnische Nationalkomitee als Regierung. Der neu gegründete Staat war aber erst 1923 in der Lage, eigene Münzen zu verausgaben. Deshalb wurden die Münzen der geplanten Königreiches erst am 01.07.1924 für ungültig erklärt.
Das sog. "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren" wurde schon direkt zu Beginn des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 besetzt. Mit dem Münchener Abkommen vom 29.08.1938 zwischen dem Deutschen Reich, Frankreich, Großbritannien und Italien wurde die Tschechoslowakei zu Gebietsabtretungen gedrängt. Am 15.03.1939 erzwang Hitler unter Bruch des Abkommens die Zustimmung des tschechischen Staatspräsidenten zur Eingliederung des tschechischen Landesteiles ins Deutsche Reich. Einen Tag später wurde die Reichsmark als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt, aber die tschechische Krone blieg weiterhin gültig. Erst im Jahre 1941 wurden die tschechischen Münzen eingezogen und durch andere Münzen ersetzt, die auch nach dem Ende des 2. Weltkrieges noch im Umlauf blieben.
Genauso wie die Tschechoslowakei wurde Polen schon 1939 erobert. Das Land wurde zerschlagen und hörte auf, als selbständiger Staat zu existieren. Der größte Teil wurde dem Deutschen Reich und der Sowjetunion zugeschlagen, kleinere Gebiete kamen zu Litauen und der Slowakei. Der südöstliche Teil mit der Hauptstadt Krakau wurde als "Generalgouvernement" bezeichnet. Am 08.04.1940 wurde eine Emissionsbank gegründet, die schon kurze Zeit später neue Münzen verausgabte.
Die "Deutsche Bundesbank" ist die 1957 gegründete unabhängige Zentralbank (Notenbank) der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Bundesbank war bis Ende 1998 allein zuständig für die deutsche Geldpolitik und damit verantwortlich für die Erhaltung der Kaufkraft der D-Mark im Inland.
Die im Bundesbankgesetz geregelte Struktur der Bundesbank und ihre Aufgaben (u.a. Unabhängigkeit, Vorrang der Preisstabilität) war Vorbild für das Statut des ESZB. Seit Beginn der Währungsunion ist die Bundesbank Teil des ESZB. Die Verantwortung für die Geldpolitik in der Euro-Zone ist damit auf das ESZB übergegangen.
Die &&Deutsche Demokratische Republik&& existierte vom 07.10.1949 bis zum 02.10.1990. Bis zum Wende-Herbst 1989 war sie eine von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) beherrschte Diktatur. Als "sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern" gehörte sie wie andere Ostblockländer der sowjetischen Machtsphäre an. Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten NS-Staates entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung während der vier Jahrzehnte ihres Bestehens von der Sowjetunion abhängig.
Große Teile der Bevölkerung waren mit den herrschenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen nicht einverstanden. Dies zeigte sich in der Frühphase besonders drastisch beim Volksaufstand am 17. Juni 1953, der von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde, und an der die DDR in ihrer Existenz gefährdenden Abwanderungsbewegung, die erst mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 gestoppt wurde. Es zeigte sich auch daran, dass das Ministerium für Staatssicherheit (kurz: MfS oder "Stasi") zu einem die ganze Gesellschaft durchdringenden Organ der Überwachung und gezielten Zersetzung oppositioneller Aktivitäten und Gruppierungen ausgebaut wurde. Das staatliche Erziehungs- und Bildungswesen war vom Kindergarten bis zur Universität auf die Heranbildung „sozialistischer Persönlichkeiten“ gemäß der als gesetzmäßige Wahrheit angesehenen Lehre des Marxismus-Leninismus ausgerichtet. Dem SED-Führungsanspruch waren auch Blockparteien und Massenorganisationen in der DDR unterworfen, nicht nur bei den über eine Einheitsliste abgehaltenen Wahlen zur Volkskammer, sondern auch durch ein ausgedehntes Kontrollsystem bei der Besetzung von Führungspositionen aller Art im Rahmen der Kaderpolitik.
Amtssprache: Deutsch
Hauptstadt: Ost-Berlin
Regierungsform: sozialistische (quasi) Ein-Parteien-Diktatur
Fläche: 108.179 qkm
Einwohner: 16,675 Mio. (1990)
Währung: 1949–1964: Deutsche Mark,
1964–1967: Mark der Deutschen Notenbank,
1967–1990: Mark der DDR (drei Namen, aber dieselbe Währung), nach der Währungsunion 1990: Deutsche Mark
Als Währung galten in Kamerun Mark und Pfennig. Im Jahre 1868 gründete der Reeder und Inhaber der Hamburger Handelsfirma C. Woermann, Adolf Woermann, an der Mündung des Kamerunflusses in Batanga eine Niederlassung und 1875 folgte die Hamburger Firma Jantzen & Thormälen, die zusätzliche Niederlassungen in Viktoria, Bimbia, Malimba und am Campofluß errichtete. Die Firma Woermann richtete auch eine Dampferlinie ein, die die Handelsplätze miteinander verband, was der britischen Konkurrenz nicht gefiel. 1882 baten einheimische Häuptlinge um die Einrichtung einer Schutzherrschaft. Da Großbritannien aber zu spät reagierte, wurde diese Bitte auch an die deutschen Niederlassungen gerichtet, so daß am 14.07.1884 unter Anwesenheit von Reichskommissar Dr. Gustav Nachtigal (1834-1885) die deutsche Flagge gehißt werden konnte.
Als Währung galten auf den Karolinen Mark und Pfennig. Der Versuch, in den 80er-Jahren des 19. Jh., auch auf den Karolinen und Marianen Handelsniederlassungen zu gründen, scheiterte zunächst an spanischen Ansprüchen. 1886 wurden die Inselgruppen durch Schiedsspruch des Papstes Leo XIII. Spanien zugesprochen und das Deutsche Reich erhielt als Ausgleich die Insel Nauru, die über ein großes Phosphatvorkommen verfügte. 1899 konnte das Deutsche Reich aber die Karolinen, die Marianen und die Palau-Inseln von Spanien für ca. 18 Mio. Mark erwerben. Mikronesien bestand aus drei Inselgruppen, wobei die Karolinen und die westlich gelegenen Palau-Inseln die Mitte bildeten, die Marianen lagen im Norden und im Osten die Marshall-Inseln. Meist waren es sehr kleine Inseln. Nennenswert sind eigentlich nur Ponape mit 348 qkm, Yap mit 207 qkm, Truk mit 132 qkm und Kusaie mit 110 qkm, während der Rest in einer Größenordnung von 200 qkm aus 700 Koralleninseln bestand. Die Entfernung zwischen Yap im Westen und Kusaie im Osten betrug etwa 3.000 km.
Als am 01.11.1897 die beiden deutschen Missionare Nies und Henle ermordet wurden, nahm Admiral von Diederichs dies zum Anlaß, das Kiautschou-Gebiet zu besetzen. Am 06.03.1898 schloß der Gesandte in Peking, Freiherr von Heyking, mit dem Kaiserreich China den Kiautschou-Vertrag ab. Im Unterschied zu den anderen Gebieten war Kiautschou keine klassische Kolonie. Für 99 Jahre hatte man einen Pachtvertrag zwecks Austauschs von Gütern geschlossen. In der Bucht wurde die Stadt Tsingtau gegründet, im Juni 1899 wurde die Schantung-Eisenbahngesellschaft aus der Taufe gehoben, die bis 1904 die 395 km lange Linie Tsingtau-Kiautschou fertigstellte. In Tsinanfu gab es einen Anschluß an die Tientsin-Peking-Bahn und ab 1914 konnte die Post unter Einbeziehung der Sibirischen Eisenbahn binnen zwölf Tagen von Berlin nach Tsingtau befödert werden.
Als Währung galten auf den Marianen Mark und Pfennig. Der Versuch, in den 80er-Jahren des 19. Jh. auch auf den Karolinen und Marianen Handelsniederlassungen zu gründen, scheiterte zunächst an spanischen Ansprüchen. 1886 wurden die Inselgruppen durch Schiedsspruch des Papstes Leo XIII. Spanien zugesprochen und das Deutsche Reich erhielt als Ausgleich die Insel Nauru, die über ein großes Phosphatvorkommen verfügte. 1899 konnte das Deutsche Reich aber die Karolinen, die Marianen und die Palau-Inseln von Spanien für ca. 18 Mio. Mark erwerben.
Als Währung galten auf den Marschall-Inseln Mark und Pfennig. Der Versuch, in den 80er-Jahren des 19. Jh. auch auf den Karolinen und Marianen Handelsniederlassungen zu gründen, scheiterte zunächst an spanischen Ansprüchen. 1886 wurden die Inselgruppen durch Schiedsspruch des Papstes Leo XIII. Spanien zugesprochen und das Deutsche Reich erhielt als Ausgleich die Insel Nauru, die über ein großes Phosphatvorkommen verfügte. 1899 konnte das Deutsche Reich aber die Karolinen, die Marianen und die Palau-Inseln von Spanien für ca. 18 Millionen Mark erwerben. Mikronesien bestand aus drei Inselgruppen, wobei die Karolinen und die westlich gelegenen Palau-Inseln die Mitte bildeten, die Marianen lagen im Norden und im Osten die Marshall-Inseln. Die Marshall-Inseln wurden 1889 entdeckt und erhielten ihren Namen nach dem Entdecker. Sie bestanden aus 32 Atollen, die nur eine Fläche von 400 qkm abdecken. 1910 waren 30 Inseln bewohnt, auf denen knapp 10.000 Einheimische und etwas über 80 Weiße lebten. Die meisten Einwohner hatte die Hauptinsel Jaluit.
Als Währung galten in Samoa Mark und Pfennig. Auch in der Südsee waren es Kaufleute, die mit ihren Handelsniederlassungen die Voraussetzung für ein späteres deutsches Schutzgebiet schufen. Der Inhaber des Hamburger Handelshauses Johann Cesar Godeffroy und Sohn, Johann Cesar Godeffroy (1813-1885), ließ sich zunächst auf den Turmotu-Inseln, auf Tahiti und zur Mitte des 19. Jh. auch auf Samoa nieder. 1873 folgten Niederlassungen auf den Marschall-Inseln, im Bismarck-Archipel und in Neupommern. Gleichzeitig errichtete das Handelshaus Hernsheim und Kompagnon Stationen auf den Karolinen, den Marshall- und den Gilbert-Inseln. Als 1878 das Haus Godeffroy in Konkurs ging und der Deutsche Reichstag die Erteilung der Schutzherrschaft über Samoa ablehnte, kam es zu einer kurzen Unterbrechung der kolonialen Entwicklung. Am 16.02.1900 wurde zwischen den USA und dem Deutschen Reich ein Vertrag unterzeichnet, der eine Aufteilung Samoas vorsah. Als Ersatz für seinen Gebietsanspruch erhielt Großbritannien die Tonga-Inseln und die Salomon-Inseln Choiseul und Isabel zugesprochen.
Als Währung galten in Togo Mark und Pfennig. In Togo hatten in der Mitte des 19. Jh. Hamburger und Bremer Kaufleute in Anécho und Klein-Popo Handelsniederlassungen errichtet. Am 05.07.1884 unterzeichnete der deutsche Reichskommissar Dr. Gustav Nachtigal (1834-1885) mit dem togoischen König Mlapa das Abkommen über die deutsche Schutzherrschaft.
Die "Deutsche Mark" (auch: D-Mark oder DM) war ab 1945 Währungseinheit der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (bis 1964). Es galt 1 Deutsche Mark = 100 Pfennige.
Die bundesdeutsche Währung wurde von den westlichen Alliierten (unter Ausschluß der Sowjetunion) durch die Währungsreform vom 20.06.1948 eingeführt. Vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 24.05.1949 wurden Zahlungsmittel in Werten zu 1, 2, 10 und 50 Pfennigen ausgegeben. Sie zeigen die Umschrift"Bank Deutscher Länder" auf der Rückseite, seit 1950 "Bundesrepublik Deutschland". Einzige Ausnahme bilden die irrtümlich mit dem Datum 1950 (statt 1949) in Karlsruhe (Münzzeichen "G") in einer Auflage von 30.000 Stück geprägten 50-Pfennig-Stücke, die mit der alten Umschrift "Bank Deutscher Länder" versehen waren. Letztere erfuhren eine beträchtliche Wertsteigerung im Münzhandel. Davon existieren Fälschungen, zum Teil in der Erhaltung "PP". Die DM der Bundesrepublik entwickelte sich zu einer unerwartet stabilen Währung (Sprichwort: "harte Mark").
Die offizielle Bezeichnung der Währungseinheit der aus der sowjetischen Besatzung am 11.10.1949 hervorgegangenen Deutschen Demokratischen Republik (abgekürzt: DDR) lautete bis zum 31.05.1964 ebenfalls Deutsche Mark (DM), danach Mark der Deutschen Notenbank (MDN) und seit dem 01.01.1968 Mark der Deutschen Demokratischen Republik (M). Mit dem Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion am 01.07.1990 - noch vor der Vereinigung beider deutscher Staaten am 03.10.1990 - ist die Deutsche Mark als alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel auf dem Gebiet der DDR eingeführt worden. Die Ablösung der Deutschen Mark durch den Euro erfolgte im Jahr 2002.
Nach der Reichsgründung 1871 ging das Münzrecht von den einzelnen deutschen Staaten an das Deutsche Reich über. Per Beschluß des Bundesrats vom 07.12.1871 wurden Großbuchstaben des Alphabets als Münzzeichen verwendet und zwar in der Reihenfolge, wie die Bundesstaaten in Artikel 6 der Reichsverfassung rangmäßig aufgezählt waren. Dabei wurde "I" ausgelassen wegen Verwechselungsgefahr mit "J" (das nunmehr Hamburg repräsentierte. So galt das "A" für Berlin, "D" für München, "F" für Stuttgart, "G" für Karlsruhe und "J" für Hamburg.
Die Staatliche Münze Berlin (SMB) ist eine Prägestätte in der Bundesrepublik Deutschland, die mit der Prägung des Euro vom Bundesministerium für Finanzen beauftragt ist. Die SMB führt seit 1750 das Prägezeichen "A". Die SMB ist ein nach § 26 Landeshaushaltsordnung (LHO) erwerbswirtschaftlich geführter Teil der Berliner Hauptverwaltung. Sie ist eine nachgeordnete Einrichtung der Senatsverwaltung für Finanzen, der auch die Fachaufsicht obliegt.
Zu den hoheitlichen Aufgaben der SMB gehört die Prägung von Umlauf- und Sondermünzen für die Bundesrepublik Deutschland. Im gewerblichen Geschäftsbereich werden Medaillen und Token geprägt.
Vom 04.04.1280 datiert die älteste urkundliche Erwähnung der Münzstätte in Berlin. Münzen wurden zu dieser Zeit mit dem Hammer und Muskelkraft geprägt. Im Jahr 1356 erhob das Reichsgesetz der Goldenen Bulle die Markgrafschaft Brandenburg zum Kurfürstentum. Damit wurde die Markgräfliche Münze zur Kurfürstlichen Münze. Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg ließ sich im Jahr 1701 als Friedrich I. zum König in Preußen krönen und beauftragte einen Neubau der königlichen Münze. Unter König Friedrich II. von Preußen wurde im Jahr 1750 das Münzwesen neu geordnet und die Berliner Münze erhielt mit dem Buchstaben "A" ihr noch heute gültiges Münzzeichen. Es ist eines der ältesten Markenzeichen überhaupt.
Der Standort der königlichen Münze hat sich im 18. Jh. mehrfach geändert, lag jedoch immer im Bereich der Spree, deren Wasser die Maschinen antrieb. Ab 1802 befand sie sich im von Heinrich Gentz entworfen Gebäude am Werderschen Markt, das an Stelle des abgebrannten Werderschen Rathauses erbaut worden war und trug den von Friedrich Gilly entworfen und von Johann Gottfried Schadow ausgeführten umlaufenden Figurenfries. Das Gebäude wurde 1885 abgebrochen und die Münze zog innerhalb desselben Straßenblocks weiter spreewärts in den noch auf Plänen von August Stüler beruhenden, bereits 1871 errichteten Erweiterungsbau. Dieser mußte 1934 seinerseits dem Neubau der Reichsbank weichen.
Im Jahr 1820 hielten modernste Fertigungsmethoden Einzug. Maschinen mit der 1817 entwickelten Prägetechnik des Kniehebelprägewerks von Dietrich Uhlhorn arbeiteten in der Münze. Im Jahr 1871 bekam die Münze den neuen Namen "Preußische Staatsmünze". 55 Prozent aller Münzen des Reichs wurden hier geprägt. Auch das Ausland ließ in Berlin prägen. Vier Jahre später, 1875, haben die Prägemaschinen eine Leistung von jeweils 60 bis 70 Münzen pro Minute. Täglich entstanden so auf achtzehn Maschinen etwa 750.000 Münzen in Berlin. Im Jahr 1935 war Baubeginn der Deutschen Reichsmünze; Ziel war die Zusammenlegung der noch sechs deutschen Ländermünzen zur "Reichsmünze" auf dem Gelände der Stadtvogtei und des Krögels an der Spree.
Durch den 2. Weltkrieg wurde die Reichsmünze nicht fertiggestellt. Im Jahr 1947 wurde die Münzproduktion in dem Gebäude der ehemaligen Reichsmünze wiederaufgenommen. Aus der Preußischen Staatsmünze wurde die Münze Berlin. Bereits im Dezember 1947 wurde aus alten, aber überarbeiteten Mustern dringend benötigtes Kleingeld aus Zink geprägt.
Nach der Währungsreform 1948 bestanden die neuen Münzen aus Aluminium. Nach der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik gab es im Jahr 1952 wiederum neue Münzen. Zum 700-jahrigen Jubiläum "Münzprägung in Berlin" wurde 1980 ein sogenannter "Ewiger Pfennig" mit der Abbildung des Silberpfennigs von 1369 als Gedenkmünze geprägt.
Im Jahr 1990 wurden die letzten Münzen der DDR geprägt. Bereits im Mai 1990 erhielt der VEB Münze der DDR vom Bundesfinanzministerium den Auftrag zur Prägung von DM-Münzen. Am 16.06.1990 startete man mit der Prägung von 1-DM-Münzen. Aus dem VEB Münze der DDR wurde die Staatliche Münze Berlin. Sie erhielt zu dieser Zeit einen Prägeanteil von 20 Prozent an der Gesamtmenge der zu prägenden Bundesmünzen. Im Jahr 2005 wurde der Standort der Staatlichen Münze Berlin von Berlin-Mitte nach Berlin-Reinickendorf verlagert.
Die "Hamburgische Münze" (auch: Münze Hamburg) ist die älteste deutsche Münzprägeanstalt. Sie vereindet das Münzzeichen "J" und untersteht als Landesbetrieb der Behörde für Wirtschaft und Arbeit der Hansestadt Hamburg.
Die Hamburgische Münze produziert sowohl einen Teil der deutschen Umlaufmünzen (21 Prozent) und Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland, als auch ausländische Münzen und Gedenkprägungen ohne Nominalwert.
Im Jahr 834 werden in Hamburg erstmals Münzen geschlagen. Das Münzrecht, das durch den Kaiser verliehen wurde, hatte der Erzbischof zu Hammaburg inne. 1189 verlieh Kaiser Friedrich Barbarossa der Hamburgischen Münze das Recht zur Prüfung der Gräflich Schauenburgischen Münzstätte. Nachdem 1325 den Grafen von Holstein die Münzstätte erworben hatte, war es Hamburg erlaubt, selbst Münzen zu schlagen.
1435 wurde der Hamburgischen Münze das Recht zur Prägung von Goldmünzen, den Gulden, durch Kaiser Sigismund verliehen. 1553 werden in der Münzstätte erstmals Taler und Portugaleser geprägt. Nachdem 1806 französische Truppen die Stadt besetzt hatten, wurde im Jahr 1813 der Betrieb der Prägeanstalt kurzzeitig ausgesetzt. 1842 wird die Münzstätte durch einen Brand zerstört. Erst 1873 beschloß die Hamburger Bürgerschaft eine neue Münzstätte, die 1875 eröffnet wurde und seitdem das "J" trägt.
Im 2. Weltkrieg wurde die Münzstätte Hamburg schwer beschädigt, so daß sie erst 1948 wieder ihren Betrieb aufnehmen konnte. 1982 folgte dann der Umzug in ein neues Gebäude, einem Zweckbau in Meiendorf, einem Ortsteil von Hamburg-Rahlstedt.
Die "Staatliche Münze Baden-Württemberg - Standort Karlsruhe" ist die kleinste Münzprägestätte der Bundesrepublik Deutschland. Das Münzzeichen der Münzstätte in Karlsruhe ist "G".
Wie früher üblich, so gehörte zur Residenz eines Fürsten stets auch eine Münzprägestätte. Diese fand 1732 in einem Nebengebäude des Schlosses ihren Platz. Bereits zwei Jahre nach der Gründung der Münzprägestätte wurde sie in die schützenden Mauern Durlachs verlegt. Durch eine geschickte Bündnis- und Heiratspolitik nahm Baden stark an Einfluß zu und wurde Großherzogtum. Als Folge dieser Ereignisse wurde bereits 1816 der Neubau einer Münzprägestätte beschlossen.
Das Gebäude beruht auf Plänen des Militärbaumeisters Friedrich Arnold aus dem Jahre 1816, die vom bekannten Karlsruher Architekten Friedrich Weinbrenner aufgegriffen und nach dessen Tode am 09.02.1827 von dessen Schüler Friedrich Theodor Fischer vollendet wurde. In der Münzprägestätte, in der heute noch zwischen 210 und 250 Mio. Münzen jährlich geprägt werden, wurde im Frühjahr 1827 die erste Zehnguldenmünze geprägt. 1998 schlossen sich die Staatlichen Münzen in Karlsruhe und Stuttgart zu den Staatlichen Münzen Baden-Württemberg zusammen.
Das "Bayerische Hauptmünzamt" ist eine deutsche Münzprägestätte mit Sitz in der bayerischen Landeshauptstadt München und verwendet das Prägezeichen "D". Es existiert unter anderen Bezeichnungen seit 1158 und ist dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen unterstellt.
Es stellt hauptsächlich Umlaufmünzen für das In- und Ausland her. Der Anteil der im Umlauf befindlichen Münzen in der Bundesrepublik Deutschland beträgt 21 Prozent. Seit 1871 schon wird das Münzzeichen "D" auf Umlaufmünzen geprägt. 2008 gab sie anläßlich des 850-jährigen Jubiläums der Stadt München eine Serie von elf Gedenkmedaillen in der QualitätPolierte Platte heraus.
Außer Münzen werden auch Medaillen inklusive Verpackungen sowie Dienstsiegelplatten angefertigt. Das Bayerische Hauptmünzamt stellte 1947/1948 die Urstempelplatten für die Münzen der Deutschen Mark vor der Währungsreform 1948. Die Münze prägte 1972 sämtliche Siegermedaillen der XX. Olympische Spiele in München.
Das Dienstgebäude und die Produktionsstätten befindet sich seit 1986 in der Zamdorfer Straße, zuvor befand es sich im Alten Marstall.
Die "Staatliche Münze Stuttgart" in Stuttgart ist die größte deutsche Münzprägeanstalt und gehört zu den Staatlichen Münzen Baden-Württemberg. Münzzeichen> der Prägeanstalt ist "F".
In Stuttgart werden 24 Prozent aller Umlaufmünzen der Bundesrepublik Deutschland geprägt. Dazu kommen noch die Gedenkmünzen, die ebenfalls anteilig geprägt werden, sowie eine 10-Euro-Gedenkmünze pro Jahr, die ausschließlich durch die Staatliche Münze Stuttgart ausgegeben wird. Des Weiteren werden hier auch Gedenkprägungen ohne Nonimalwert hergestellt. Insgesamt werden bis zu 2 Mio. Münzen pro Tag produziert.
Am 17.01.1374 wurde Graf Eberhard II. von Württemberg durch Kaiser Karl IV. das Recht der Münzprägung verliehen. Stuttgart wurde zur Hauptmünzstätte in Württemberg. Im 15. bis 17. Jh. wurden die hier geprägten Münzen entweder mit dem Prägebuchstaben "S" oder dem vollen Namen des Prägeortes "Stuttgart" versehen. Teilweise wurde auch das Wappentier, das "Rössle", abgebildet. Erst nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde der Prägebuchstabe "F" eingeführt.
Jahrhunderte lang wurden die Münzen in der Stuttgarter Innenstadt nahe dem Marktplatz und dem Alten Schloß in einer kleinen Prägestätte geschlagen. Heute erinnert die Münzstraße noch daran. 1844 zog die Prägeanstalt in die Neckarstraße um, wo König Wilhelm I. ein repräsentatives Palais errichten hatte lassen. Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt und diente nach einer notdürftigen Instandsetzung bis 1967 als Münzstätte. Seitdem befindet sich die Münzstätte in der Reichenhaller Straße in Bad Cannstatt, die eine Nutzfläche von 6.000 qm aufweist. 1998 schlossen sich die Staatlichen Münzen in Karlsruhe und Stuttgart zu den Staatlichen Münzen Baden-Württemberg zusammen.
Der "Deutsche Ritterorden" (auch: Deutschherren- oder Deutschritterorden) ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter- bzw. Malteserorden ist er ein heute noch bestehender Rechtsnachfolger der Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge. Er ist heute ein Orden regulierter Chorherren.
Die lateinische Bezeichnung lautet "Ordo Teutonicus", das Ordenskürzel lautet "OT". Der Langname ist "Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem" (lateinisch: "Ordo fratrum domus Sanctae Mariae Theutonicorum Ierosolimitanorum").
Er ging aus einem 1190 im Heiligen Land gegründeten Hospital hervor. Nach der Erhebung zum geistlichen Ritterorden beteiligten sich die Mitglieder der ursprünglich karitativen Gemeinschaft im Verlauf des 13. Jh. an der deutschen Ostkolonisation. Im Baltikum begründete der Orden einen eigenen Staat, den Deutschordensstaat. Er umfaßte am Ende des 14. Jh. ein Gebiet von rund 200.000 qm.
Durch eine schwere militärische Niederlage gegen die Polnisch-Litauische Union im Sommer 1410 sowie einen langwierigen Krieg gegen die preußischen Stände in der Mitte des 15. Jh. beschleunigte sich der um 1400 einsetzende Niedergang. In Folge der Säkularisierung des Ordensstaates im Zuge der Reformation im Jahre 1525 und seiner Umwandlung in ein weltliches Herzogtum übte der Orden in Preußen und nach 1561 in Livland keinen nennenswerten Einfluß mehr aus. Er bestand jedoch im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation mit erheblichem Grundbesitz, vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz fort.
Nach rechtsrheinischen Gebietsverlusten im späten 18. Jh. infolge der Koalitionskriege und einer weiteren Säkularisierung in den Rheinbundstaaten im Jahre 1809 blieben nur noch die Besitzungen im Kaiserreich Österreich. Mit dem Zerfall der Habsburger Donaumonarchie nach dem 1. Weltkrieg ging neben dem Verlust erheblicher Besitztümer auch die ritterliche Komponente in der Ordensstruktur verloren. Seit 1929 wird er von Ordenspriestern geleitet und somit nach kanonischem Recht in der Form eines klerikalen Ordens geführt. Der Deutsche Orden widmet sich heute vorwiegend karitativen Aufgaben.
Das &&Deutsche Reich&& wurde zur Reichsgründung am 18.01.1871 nach dem Sieg des Norddeutschen Bundes und der mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten im Deutsch-Französischen Krieg gegründet. Auf kleindeutscher Grundlage und unter der Herrschaft der preußischen Hohenzollern war damit erstmals ein deutscher Nationalstaat entstanden.
Der Bundesstaat mit dem Namen "Deutsches Reich" war bis zur Novemberrevolution und der Abdankung Wilhelms II. am 09.11.1918 eine konstitutionelle Monarchie. Nach der Proklamation der Republik am Ende des 1. Weltkriegs konstituierte die verfassunggebende Nationalversammlung das Reich 1919 als parlamentarische Demokratie.
Der 31.12.1937 wurde erstmals auf der Außenministerkonferenz in Moskau 1943 als Stichtag zur Definition der deutschen Reichsgrenzen vor der territorialen Ausdehnung benannt. Auch das Londoner Protokoll von 1944 und die Potsdamer Konferenz von 1945 verwenden dieses Datum für Deutschland als Ganzes.
Amtssprache: Deutsch
Hauptstadt: Berlin
Regierungsform: Konstitutionelle Monarchie
Nationalfeiertag: inoffiziell 2. September (Sedantag)
Währung: 1 (Reichs-)Mark = 100 Pfennig
Als Währung galten in Deutsch-Neuguinea Mark und Pfennig. Im Jahre 1880 wurde in Berlin durch den Geheimen Kommerzienrat von Hansemann eine Gesellschaft zum Aufbau eines Kolonialreiches in der Südesee gegründet, die sich 1884 in Neuguinea-Compagnie umbenannte. 1885 erhielt die Gesellschaft den kaiserlichen Schutzbrief, der deutsche Teil der Insel wurde vom niederländischen Territorium abgegrenzt und mit Großbritannien wurde 1886 vereinbart, das Gebiet unter diese drei Mächte aufzuteilen. Außerdem erhielt das Deutsche Reich die Salomon-Inseln, Buka, Bougainville, Choiseul und Isabel. Die deutsche Bevölkerung in Deutsch-Neuguinea bestand um 1914 herum aus ca. 1.000 Menschen und in den übrigen Südseegebieten mit Samoa dürften ca. 500 Deutschstämmige gewohnt haben.
Als Währung galten in Deutsch-Ostafrika zunächst Rupie und Pesa, ab 1905 Rupie und Heller. Am 28. März 1884 gründeten der Historiker und Geograph Dr. Carl Peters und Graf Behr-Bandelin die "Gesellschaft für deutsche Kolonisation", die es sich zur Aufgabe machte, möglichst einen großen deutschen Kolonialbesitz zu schaffen. Obwohl Bismarck einer Kolonisierung eines Gebietes am Sambesi und im Transvaal kritisch gegenüber stand, weil er Konflikte mit Großbritannien befürchtete, fand im September 1884 eine Expedition nach Sansibar statt. Am 27.02.1885 wurde Deutsch-Ostafrika als vierte deutsche Kolonie unter deutschen Schutz gestellt und am 31.07.1887 konnte Peters mit Salid Bargasch, dem Sultan von Sansibar, einen Schutzvertrag abschließen.
Als Währung galten in Deutsch-Südwestafrika Mark und Pfennig. Schon 1883 schloß der Kaufmann Franz Adolf E. Lüderitz einen Vertrag mit Einheimischen, nachdem er 1881 eine Fabrik in Lagos gegründet hatte und dann das Gebiet um die Bucht von Angra Pequena erwarb, das auch als "Lüderitzland" bekannt ist. Am 07.08.1884 wurde das Gebiet als "Deutsch-Südwestafrika" dann offizielles deutsches Schutzgebiet.
Auf dem Gebiet um Deventer lebten schon vor Anfang des 4. Jh. Germanen. Der Ort selber wurde vor dem 8. Jh. gegründet. Der angelsächsische Missionar Lebuin gründete dort 768 oder 769 eine Kirche. Als die Wikinger den Ort 882 zerstörten, wurde Deventer bald wieder aufgebaut und mit Erdwällen befestigt.
Im 9. und 10. Jh. war Deventer vorübergehend Sitz des Utrechter Bischofs. Eine Münze von hier aus dem 11. Jh. findet sich im Münzfund von Sandur auf den Färöer. Als im 16. und 17. Jh. die Seewege über die Niederlande immer wichtiger wurden und der Wasserpegel in der Ijssel sank, so daß große Schiffe den Fluß nicht länger benutzen konnten, verlor die Stadt vorübergehend stark an Bedeutung. In der Zeit Napoleon Bonapartes hatte Deventer stark unter der Besatzung durch französische Truppen zu leiden.
Dies war zunächst die Bezeichnung für Wechsel (Handelspapiere) in ausländischer Währung, heute für alle ausländischen Zahlungsmittel. Die Devisenkurse richten sich nach Angebot und Nachfrage.
Während Devisenverkehrsbeschränkungen eine zentrale staatliche Lenkung und Kontrolle des gesamten Außenhandels erfodern, zielt die "Devisenbewirtschaftung" auf eine totale Regelung des Außenwirtschaftsverkehrs ab. Die Währung des Landes ist nicht konvertibel (wie z. B. die Mark der Deutschen Demokratischen Republik) und besitzt allein in dem Land Gültigkeit, das sie herausgibt.
Hierbei handelt es sich um einen Stempelvermerk auf Briefen, die von einer Zollbehörde amtlich geöffnet wurden, um den Briefinhalt auf ausfuhrverbotene Inhalte wie Bargeld zu überprüfen.
"Devisenmarktinterventionen" gehören zu den Instrumenten der Währungspolitik. In diesem Fall greift die Zentralbank aktiv in das Marktgeschehen ein. Sie tritt als Anbieter oder Nachfrager auf, um den Wechselkurs entweder zu erhöhen oder zu senken.
"Devisenverkehrsbeschränkungen" sind innerhalb der Devisenbewirtschaftung alle dirigistischen Maßnahmen einer Regierung zur Regelung des Zahlungsverkehrs mit dem Ausland mit dem Ziel der Stabilisierung des Wechselkurses, der Herbeiführung eines Zahlungsbilanzausgleichs oder der Verhinderung von Wechselkursspekulationen.
Devisenverkehrsbeschränkungen erfordern eine zentrale staatliche Lenkung und Kontrolle des gesamten Außenhandels. Während die Devisenbewirtschaftung auf eine totale Regelung des Außenwirtschaftsverkehrs abzielt, werden einzelne Maßnahmen als partielle Devisenbewirtschaftung oder Devisenverkehrsbeschränkung bezeichnet.
"Dextans" ist eine römische Maß- und Gewichtseinheit, von "dempto sextante", also 10/12 des Ganzen. Es sind nur zwei Münzen zu 10 Unciae bekannt, die in der 2. Hälfte des 3. Jh. geprägt wurden.
Man spricht von "dezentriert", wenn etwas nicht mit dem gleichen Abstand zum Rand steht. Eine Dezentrierung wirkt sich meistens wertmindernd aus (dänisch: skaevt centreret, englisch: off-centre, französisch: mal centré, italienisch: fiori centro, niederländisch: gedecentreerd).
Dies ist ein Ausdruck für Gepräge, deren Stempelabdruck sich nicht genau mittig im Zentrum der Münze befindet, sondern seitlich verrutscht ist, da einer oder beide Stempel nicht die Mitte des Schrötlings trafen. In der Antike waren solche Dezentrierungen die Norm und beeinträchtigten keinesfalls den Wert der Münze. Heute werden solche dezentrierte Prägungen als Ausschußmünzen bzw. Fehlprägungen behandelt und eingeschmolzen.
Das "Dezimalsystem" (von lateinisch: "Dezimus" = "der Zehnte") wird auch als Zehnersystem oder Denärsystem bezeichnet und ist ein Stellenwertsystem zur Darstellung von Zahlen. Es verwendet die Grundzahl (oder Basis) 10. Das Dezimalsystem ist heute das weltweit verbreitetste Zahlensystem und stammt ursprünglich aus Indien.
Vermutlich hat das Dezimalsystem seinen Ursprung im Umstand, daß der Mensch zehn Finger hat, die den weniger geübten als Rechenhilfe dienen konnten. Mathematisch gesehen wäre das Duodezimalsystem zur Basis 12 praktischer, da die Zahl 12 durch die Zahlen 2, 3, 4 und 6 teilbar ist. Die Sumerer und Babylonier, bei denen sich das Stellenwertsystem zum ersten Mal nachweisen läßt, haben sogar ein 60er-System benutzt, das zusätzlich auch noch die restfreie Teilung durch 5 ermöglicht. Noch heute ist das Dutzend eine Handelseinheit oder wird der Tag in 2 mal 12 Stunden zu 60 Minuten zu 60 Sekunden eingeteilt.
Im Dezimalsystem verwendet man die zehn Ziffern 0 (Null), 1 (Eins), 2 (Zwei), 3 (Drei), 4 (Vier), 5 (Fünf), 6 (Sechs), 7 (Sieben), 8 (Acht), 9 (Neun). Diese Ziffern werden jedoch in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich geschrieben.
Die "Dhaba" ist eine gelochte Kupfermünze aus dem im Nordwesten Indiens gelegenen Fürstentum Kutsch im 19. Jh. Es galt 1 Dhabu = 2 Dhinglo = 3 Dokda und 1 Kori = 8 Dhabu.
"Dharana" waren rohe altindische Purana-Münzen aus dem 6. bis 2. Jh. v. Chr. mit unregelmäßigem Aussehen und Gewicht. Sie waren gepunzt und wurden deshalb von den Engländern "Punch marked coins" genannt.
Hierbei handelt es sich um eine Kopfbinde aus Stoff, die in der Antike als Zeichen des Sieges und als Symbol der Priester und Herrscher diente. Seit dem 3. Jh. v. Chr. schmückt das "Diadem" das Haupt auf Münzbildern der Perserkönige. Erst in der konstantinischen Zeit im 4. Jh. n. Chr. taucht das mit Perlen und Edelsteinen besetzte "Diadem" (neben dem Lorbeerkranz) wieder auf Münzen des KaisersKonstantin der Große (324-337) auf. Die byzantinischen Kaiser erscheinen auf Münzen häufig mit einem Diadem in Form eines mit Perlen eingefaßten Stirnbands, in der Mitte ein Edelstein, von weiteren Edelsteinen umgeben. Die Enden des hinter dem Kopf zusammengebundenen Stirnbands wurden im Wind flatternd oder über die Schulter fallend dargestellt.
Hierbei handelt es sich um der Aussprache bestimmter Laute in Sprachen dienende Zeichen wie Punkte, Striche, Akzente oder Häkchen. Beispiele sind der Cédille im Französischen oder Portugiesischen oder die Tilde im Spanischen. Diese Zeichen werden auf Münzen schon mal weggelassen.
Dies ist der Beiname einer Silbermünze aus Ferrara, die aus dem 15. Jh. stammt. Sie wurde nach der vorderseitigen Darstellung des rhomboiden Wappenschilds des Hauses Este benannt, das an einen Diamanten erinnert.
Beiname des 5-Tornesi-Stücks, einer Cinquina aus Neapel in der 2. Hälfte des 15. Jh., das nach der Darstellung eines Berges in Diamantform benannt wurde.
"Diaana" gehört zu den römischen Gottheiten und war die Göttin der Jagd, Schwester des Apollon und entspricht der griechischen Artemis. Auf römischen Münzen wird sie mit den Attributen Bogen und Köcher dargestellt und von Jagdhunden und Jagdtieren begleitet. Auf Kistophoren des Königs Hadrian ist die "DIANA EPHESIA" dargestellt.
Veralteter Ausdruck für die zweiseitig beprägten Denare aus dem Mittelalter, zur Unterscheidung von den dünneren einseitig geprägten Hohlmünzen oder Brakteaten.
Numismatisch gesehen, ist dies die Bezeichnung für die Dicke der Münze (dänisch: tyk, englisch: thick, französisch: épais, italienisch: spesso, niederländisch: dik, portugiesisch: espêsso, spanisch: grueso).
Dies ist die volkstümliche Bezeichnung des Doppeltalers, der in der Regierungszeit der Fürstin Emma zu Waldeck und Pyrmont 1847 geprägt wurde. Der als Vereinsmünze geprägte Doppeltaler ist die einzige Münze, die in ihrer Umschrift auf die Fürstin hinweist, die zwischen 1845 und 1852 die Regierungsgeschäfte für ihren minderjährigen Sohn Georg Victor (1852-1893) führte. Die Vorderseite zeigt - wie bereits der 1842 und 1845 geprägte doppelte Vereinstaler - das neunfeldige Wappenschild auf Hermelinmantel unter dem Fürstenhut, jedoch die Umschrift "EMMA FÜRSTIN REGENT. U. VORMÜND. ZU WALDECK U. P.". Die Rückseite zeigt den Wert "(2 / THALER / 3 1/2 / GULDEN" und die Jahreszahl im Eichenkranz und darüber "VEREINSMÜNZE", darunter "VII EINE F. MARK".
Beim "Dicken" handelt es sich um einen Münztyp aus dem schweizerischen und süddeutschen Raum, der nach dem Vorbild der oberitalienischen Testone seit Ende des 15. Jh. geschlagen wurden. Die erste Münzen dieses Typs stammten aus Bern aus dem Jahr 1482.
Dies ist die volkstümliche, zeitgenössische Bezeichnung für Taler im 16./17. Jh., vermutlich aus einer Verballhornung von Ducatone entstanden und möglicherweise im deutschen Sprachraum nur für diese italienischen Talermünzen gebraucht.
Dies ist die Bezeichnung für Talermünzen, die im Vergleich zu den im Standard geprägten Talern gleichen Gewichts und Feingehalts einen kleineren Umfang besitzen, dafür aber dicker sind. Ihre Form erklärt sich aus der Modeerscheinung des 17. Jh., Talermünzen mit Stempeln zu beprägen, die eigentlich für Stücke vorgesehen waren, die nur die Hälfte oder ein Viertel des zu prägenden Talers wogen und deshalb auch einen geringeren Umfang hatten. Da die Stempel für die Talerteilstücke also auch einen kleineren Umfang hatten, mußten die mit diesem Stempel geprägten Stücke im doppelten oder vierfachen Gewicht sich der Größe des Stempels anpassen. Das fehlende Gewicht wurde dann dadurch ausgeglichen, daß die Münzen dicker gemacht wurden.
Es wurden auch halbe Dicktaler aus den Stempeln von Viertel- und Achteltalers sowie Vierteldicktaler aus den Stempeln von Achteltalern hergestellt. Ebenso wurden Doppelstücke aus den Stempeln von einfachen Talern, seltener von Halbstücken geprägt. Der Ausdruck "Dicker Doppeltaler" findet in der Numismatik jedoch keine Verwendung.
Das gelegentliche Fehlen von Wertangaben auf Talermünzen und dementsprechend auch auf den Stempeln und die Annahme nach Gewicht erleichterte die Prägung der Dicktaler. Sie wurden häufig zu Geschenkzwecken hergestellt. Manchmal erlaubte der Münzherr dem Münzmeister, Dicktaler auf eigene Rechnung herzustellen und zu vertreiben.
Das 2-Drachmen-Stück der antiken griechischen Staatenwelt, das in den verschiedenen Münzfüßen in manchen Gebieten - z.B. in einigen griechischen Städten Siziliens - häufiger geprägt wurde als die Drachme. Im Attischen Münzfuß entspricht die Didrachme dem Stater. In Athen selbst wurde die Münze nur sehr selten ausgemünzt.
Um Didrachmen im Gewicht von 7,5 g handelt es sich bei den ersten Silberprägungen des Römischen Münzwesens, deren Prägebeginn auf 269 v. Chr., die Zeit kurz vor dem 1. Punischen Krieg (264-241 v. Chr.) datiert wird. Es gab vier verschiedene Typen, die alle die Aufschrift "ROMANO" tragen, nämlich 1. Behelmter Marskopf/Pferdekopf, 2. Kopf des Apollon/galoppierendes Pferd, 3. Diana- oder Romakopf/stehende Victoria mit Palmzweig und 4. Herakleskopf/Wölfin säugt die Zwillinge Romulus und Remus. Vermutlich stammt zumindest ein Teil dieser Didrachmen aus den griechischen Kolonien in Süditalien. Danach folgten Didrachmen im reduzierten Gewicht von ca. 6,8 g, die nach ihrem Rückseitentyp auch Quadrigatus genannt werden.
In der Römischen Kaiserzeit wurden in den östlichen Provinzen des Reichs Didrachmen geprägt, besonders hochwertige im kappadokischen Caesarea. Die Vorderseiten der griechisch beschrifteten Silbermünzen zeigen Bildnisse der Angehörigen der Kaiserfamilie, die qualitativ mit den römischen Herrscherporträts durchaus konkurrieren können. Auf den Rückseiten ist oft der Berg Argaeus dargestellt. Sie hatten zuerst ein Gewicht von ca. 7,5 g, das aber mit der Verschlechterung des Denars auf 6,6 g herabsank. Dabei wurde auch ihr Feingehalt reduziert.
"Die schwarze Schande" (1920) ist eine Arbeit von Karl Xaver Goetz. Sie zeigt eine an einen baumgroßen Phallus gefesselte Frau und auf der anderen Seite ist der karikiert überzeichnete Kopf eines afrikanischen Soldaten dargestellt. Die Propaganda richtete sich gegen die bei der Besetzung des Rheinlands eingesetzten afrikanischen Verbände der französischen Armee.
Dijon ist eine Stadt im Osten Frankreichs am Westrand der Saône-Ebene. Die frühesten Funde im Gebiet der heutigen Stadt Dijon stammen aus der Hallstattzeit, einer Epoche der Eisenzeit. Die Römer bauten dort ein Lager, das sie Divio, Diviodunum, Divionum oder Castrum divionense nannten. Es gehörte zu der Provinz Gallia Belgica. Im ausgehenden 2. Jh. n. Chr. starb der Missionar Benignus von Dijon, der lange Zeit in dieser Stadt sein Werk getan hatte. Im Jahr 500 besiegten die Franken unter Chlodwig I. die Burgunder unter Gundobad bei der Schlacht von Dijon.
Später kam Dijon unter die Herrschaft des Bistums Langres und 1007 n. Chr. an die Herzöge von Burgund. 1016 gelangte die Stadt durch Kauf in den Besitz von Königs Robert II. des Frommen, der sie in das Herzogtum Burgund eingliederte. Nach dem Tode Philipps I. von Burgund im Jahre 1361 übergab der König von Frankreich 1363 das Herzogtum Burgund mit Dijon als Hauptstadt an seinen Sohn, Philipp den Kühnen. Dieser erwarb 1377 einige Grundstücke vor den Toren der Stadt und gründete 1384 darauf die Chartreuse de Champmol, ein Kartäuserkloster und die künftige Grabstätte der Herzöge von Burgund. Nach dem Tode Karls des Kühnen kam Dijon 1477 mit Burgund an Frankreich und König Ludwig XI. errichtete hier das Parlament für Burgund. Die Stadt kapitulierte 1513 im Dijonerzug gegenüber der Schweiz.
Im 17. und 18. Jh. wurde Dijon zu einer Großstadt und 1722 wurde die Universität gegründet. 1725 erhielt die Stadt wieder einen Bischofssitz. Im 19. Jh. wuchs die Stadt erneut stark an und die alten Befestigungsanlagen wurden abgerissen. 1833 wurde der Canal de Bourgogne fertig gestellt, 1844 die erste Eisenbahnverbindung nach Dijon. 1940 wurde die Stadt von den Deutschen bombardiert und besetzt. Am 11.09.1944 wurde die Stadt wieder befreit.
&&"Dime"&& ist die Bezeichnung für das US-amerikanische 10-Cent-Stück, das im Jahr 1796 zum ersten Mal ausgeprägt wurde. Eine Probeprägung von 1792 erschien mit der Bezeichnung "Disme". Der Name ist also eine verkürzte Form des französischen Décime. Der "Dime" war bis 1964 eine Silbermünze mit einem Feingehalt von 900/1000, nach dem Gesetz vom 18.01.1837. Seit 1965 werden sie in einer Legierung von 3/4 Kupfer und 1/4 Nickel hergestellt.
Die ersten Typen sind sog. Liberties. Sie zeigen auf der Vorderseite die Freiheitsgöttin (Büste oder sitzend), auf der Rückseite im Kranz den Adler oder die Wertbezeichnung in Buchstaben. Zwischen 1892 und 1916 wurde der sog. Barber Dime (Barber-Typen) ausgeprägt, nach dem Entwurf von Charles E. Barber mit lorbeerumkränztem Kopf der Freiheitsgöttin nach rechts mit der Umschrift "UNITED STATES OF AMERICA". Auf der Rückseite steht die umkränzte Wertbezeichnung "ONE/DIME". Darauf folgte der Mercury Dime, der nach der Deutung des Kopfs der Liberty mit Flügelhelm als Gott Merkur bezeichnet wurde. Die Rückseite zeigt das Liktorenbündel mit der Aufschrift "E PLURIBUS UNUM". Der jüngste Typ ist der Roosevelt-Dime (seit 1946), nach dem Kopfbild des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt (1933-1945) benannt. Die Rückseite zeigt eine Fackel mit zwei Zweigen.
Bezeichnung für eine Goldmünze des mittelalterlichen arabischen Münzwesens, die nach dem Gewicht des byzantinischen Solidus (4,25 g) eingeführt wurde. Die Benennung leitet sich aus dem lateinischen Denarius (Aureus) ab. Nach der Münzreform im Jahre 77 AH (= 696/7 AD), die das Münzwesen der Omajjaden schuf, wurde der Dinar zu 10 Dirhems gerechnet. Auch die Abbasiden übernahmen den Golddinar. Die große Ausdehnung des arabischen Gebietes nach den islamischen Eroberungen brachte es mit sich, daß die Dinare in verschiedenen Größen, Gewichten und Typen herausgebracht wurden. Ihr Feingehalt liegt meist über 22 Karat (sogar 950-980/1000 fein sind keine Seltenheit), aber auch hier gibt es Ausnahmen, denn sie wurden zeitweise auch aus einem elektronähnlichen Metall ausgeprägt. Deshalb schwankt auch ihr Wert zu dem seinerseits im Gewicht schwankendem Silberstück, dem Dirhem. Das Gepräge der Dinare zeigt keine Bilder wie die meisten mittelalterlichen arabischen Münzen. Sie sind in der Regel in arabischer Schrift (nach Mustern aus dem Koran) beschriftet und werden nach der Kalligraphie der Beschriftung eingeordnet.
Im 16. Jh. wurde der Dinar in Persien zur kleinen Rechnungs- und Scheidemünze und er ist seit 1935 die Münzeinheit im Iran, wo 100 Dinars = 1 Rial gelten.
Durch das Gesetz vom 12.12.1873 führte Serbien das Münzsystem der Lateinischen Münzunion ein. In Entsprechung zum Franc wurde der Dinar Währungseinheit, wobei 1 Dinar = 100 Para galten. Die Währung wurde auch für das Königreich von Serbien, Kroatien und Slowenien - seit 1929 Jugoslawien - übernommen. Die Sozialistische Föderative Republik (seit 1945) führte auf Grund inflationärer Entwicklungen 1966 einen neuen (Novi) Dinar ein (Bewertung: 1 zu 100 alte Dinara) und 1990 einen konvertiblen (Konvertibilni) Dinar (1 zu 10.000 Novi Dinara). Ab der Währungsreform vom 01.07.1992 nannte die aus Serbien und Montenegro neugegründete Bundesrepublik Jugoslawien ihre Währungseinheit "Dinar", wobei 10 Konvertible Dinara = 1 Dinar galten.
Der "Dinar" ist Währungseinheit in folgenden islamischen Staaten:
- Algerien: 1 Dinar = 100 Centimes
- Bahrain: 1 Dinar = 1.000 Fils
- Irak: 1 Dinar = 1.000 Fils
- Jordanien: 1 Dinar = 1.000 Fils
- Kuwait: 1 Dinar = 1.000 Fils
- Libyen: 1 Dinar = 1.000 Dirhams
- Sudan: 1 Dinar = 10 Pfund
- Tunesien: 1 Dinar = 1.000 Millimes.
Bis September 1991 war der Dinar im Südjemen noch gesetzliches Zahlungsmittel und konnte bis zum Ende des Jahres zum Kurs von 26 Rial eingetauscht werden.
Mehrzahl für den (serbischen) Dinar.
Bezeichnung für eine Goldmünze des nordwestindisch-asiatischen Reichs Kushan, das sich schon vor Christus vom heutigen Afghanistan aus im Indusgebiet ausbreitete. Vermutlich im 3. Jh. n. Chr. beherrschte Kanischka, der bedeutendste Großkönig des Kushan-Reichs, Teile Zentralasiens, Baktriens, den Hindukusch, das Kabultal, Nord- und Nordwestindien. Auf Grund des regen Handels mit dem Römischen Reich kamen große Mengen römischer Aurei in diese Gebiete. Deshalb wurde der Dinara des Kushan-Reichs häufig mit dem Metall des Aureus und sogar im selben Münzfuß geprägt. Das Münzbild des undatierten Dinara zeigt meist den jeweiligen Herrscher, meist mit Dreizack und Götter aus der griechisch-römischen, buddhistischen und zarathustrischen Mythologie.
Die nachfolgende Gupta-Dynastie (320-500 n.Chr.) übernahm die Prägung der Dinaras mit nahezu gleichen Münzbildern. Erst gegen Ende der Gupta-Zeit änderte sich die Darstellung des Münzbildes. Die Gottheiten waren nun buddhistisch, der Dreizack wurde durch eine Waffe ersetzt (Schwert oder Speer). Das Gewicht der Münze sank stark ab. Somit sank auch der Wert der Dinara. Sie stellte seit dem 8. Jh. nur noch eine kleine Rechnungseinheit dar. Im 12. Jh. wurde die Bezeichnung "Dinara" für Münze allgemein verwendet. Bis 1926 galten in Afghanistan 100 Dinara einen Schahi.
Bezeichnung der Währungseinheit in Andorra seit 1983. Es gilt 1 Diner = 100 Centimes. Die zwischen 1960 und 1965 geprägten 25- und 50-Diner-Stücke sind privat ausgegebene Medaillen mit fiktiven Nennwerten.
Dies ist die spanische Bezeichnung für den Denar. Der spanische Denar entwickelte sich in den nordöstlichen Gebieten Spaniens, die nicht arabisch besetzt waren, nach dem französischen Denier. Im 11. Jh. ließen Sancho III. von Navarra (1000-1035) und Alfonso VI. von Kastilien Dineros schlagen. Die unter Alfonso VI. geprägten Stücke zeigen das Kreuz und das Christogramm und wurden Pepiones, ihre Halbstücke aber Malla genannt. In der Regierungszeit Alfonsos X. (1253-1285) erschienen sog. Dineros negros (schwarz) oder Dineros prietos (dunkelbraun) mit einem Feingehalt von 1/3 Silber und weniger. Während des Spanischen Erbfolgekriegs ließ Karl III. (1701-1714) von Habsburg 1711 die letzten Dineros in Barcelona prägen. Bis ins 19. Jh. war der Dinero in KatalonienRechnungsmünze gebräuchlich. Es galten 12 Dineros = 1 Sueldo.
Bezeichnung des peruanischen 10-Centavos-Stücks bis 1916.
Der "Dinero negro" (deutsch: "schwarzer Dinero") wurde als Dinero in Spanien in der Regierungszeit Alfonsos X. (1253-1285) zusammen mit dem Dinero prieto (deutsch: "dunkelbrauner Dinero") mit einem Feingehalt von 1/3 Silber und weniger geprägt.
Der "Dineor prieto" (brauner Dinero) wurde als Dinero in Spanien in der Regierungszeit Alfonsos X. (1253-1285) zusammen mit dem Dinero negro (schwarzer Dinero) mit einem Feingehalt von 1/3 Silber und weniger geprägt.
Bezeichnung für preußische Talermünzen von 1871, mit den auf den Adlerschwingen aufgelöteten Brustbildern des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und des Prinzen Friedrich Karl. Ihr Name leitet sich von einem Diner (Festessen) in Magdeburg ab, bei dem sie angeblich an die Teilnehmer des Festbanketts verschenkt worden sind. Es handelt sich vermutlich um Anfertigungen eines Magdeburger Goldschmieds.
Portugiesische Bezeichnung des Dinars. Die ersten portugiesischen Dinare wurden unter dem ersten portugiesischen Königs Alfons I. (1143-1185) als Billonmünzen im Gewicht von ca. 1 g geprägt. Das Halbstück hieß Maelha. Alfons IV. (1325-1357) ließ leichtere Dinare, sog. Dinheiros affonsinos, schlagen.
Dies ist die regelmäßige Zahlung des Athener Staats an beschäftigungslose arme Bürger der Stadt, im Umfang von einem Diobolon täglich. Die Diobelie wurde wahrscheinlich um 413 v. Chr. eingeführt und war Vorläufer der Theorika.
Hierbei handelt es sich um ein antikes griechisches 2-Obolos-Stück, das in zahlreichen griechischen Staaten nach verschiedenem Münzfuß ausgebracht wurde. Nach Attischen Münzfuß galt es eine Dritteldrachme, auch Gramma genannt. Die Münze zeigt zwei Eulen mit einem Kopf auf der Rückseite und wog ca. 1,4 g. Das Diobolon war eine sehr gebräuchliche Münze. In Athen war es lange Zeit die Gegenleistung der Stadt für den Besuch einer öffentlichen Versammlung, wie auch die Zahlung an einen armen (arbeitslosen) Bürger. Den Verstorbenen wurde häufig ein Diobolon als Fährlohn für Charon, den Fährmann der Toten, unter die Zunge gelegt. Nach der griechischen Mythologie war die Überquerung des mythischen Flusses Styx notwendig, um an die Pforte des Hades (Unterwelt) zu gelangen.
Gaius Aurelius Valerius Diocletianus (genannt: "Diokletian"; geb. zwischen 236 und 245 in Dalmatia; gest. um 312 in Spalatum)) war von 284 bis 305 römischer Kaiser. Er leitete etliche Reformen ein, durch die das Römische Reich die Krise des 3. Jh. endgültig überwand und damit die Zeit der Soldatenkaiser beendet wurde. Die wichtigsten Reformen wurden im Bereich der Verwaltung durchgeführt, darunter eine umfangreiche Reform des Provinzialwesens. Ein anderer Punkt war die Einführung des Herrschaftsmodells der Tetrarchie. Während die Verwaltungsreformen zu einer Bürokratisierung führten, die während der ganzen restlichen Spätantike anhielt und sogar noch zunahm, fiel das tetrarchische System schon nach Diokletians Abdankung in sich zusammen. Die Epoche des Prinzipats endete mit Diokletian und die Spätantike setzte ein.
Dione zählt zu den griechischen Gottheiten wurde in Dodona als Gemahlin des Zeus und Mutter der Aphrodite verehrt. Sie erscheint auf Münzen von Epiros zusammen mit Zeus mit belorbeerter Stephane (Stirnreif) und Schleier. Allein kommt sie belorbeert und verschleiert vor.
Dionysos zählt zu den griechischen Gottheiten und ist der Gott des Weines und des Weinanbaus, ursprünglich aus der thrakischen Mythologie, und entspricht dem römischen Bacchus. Auf antiken griechischen und römischen Münzen ist Dionysos ein sehr häufiges Motiv. Er erscheint bärtig oder als nackter Jüngling mit Weinlaub bekränzt. Als Naturgott ist er oft in Begleitung seines Kreises dargestellt, zu dem gelegentlich auch Pan, die andere Naturgottheit gehört.
Dies ist die Bezeichnung des Zwillingsgötterpaars Kastor (lateinisch: Castor) und Polydeukes (lateinisch: Pollux), Söhne von Zeus und Leda und Brüder von Helena. Ursprünglich galten sie wahrscheinlich als Lichtgötter, später als Helfer und Beschützer von Reisenden, vor allem von Seeleuten. Von den Römern schon in früher Republikzeit übernommen und auch als "Castoren" (Verdopplung von Castor) bezeichnet. Den wachsenden Einfluß verdanken sie ihrer astrologischen Bedeutung als Leitsterne im Sternzeichen der Zwillinge. Auf griechischen Münzen sind sie seltener, auf römischen Münzen häufiger dargestellt. In der Regel treten sie zusammen mit ihren Pferden auf, mit besternten Hüten oder von Sternen, gelegentlich von Helena begleitet.
Bankgebühren sollen möglichst gering gehalten werden, deshalb wird auf präsente Filialen und damit verbundene Kosten verzichtet, indem man eine "Direktbank" gründet. Der Kundenkontakt erfolgt über direkte Kommunikationskanäle wie Internet oder Telefon.
Dies war im 18. und 19. Jh. eine beliebte Inschrift auf Münzen und Medaillen, meist in Form der Abkürzung"dir". Sie bezeichnet den für das betreffende Stück Verantwortlichen. Das Verb kommt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich "er hat anfertigen lassen". Meistens ist dies verbunden mit der Benennung des Direktors, Besitzers oder Pächters der Münzstätte. Oft werden damit auch Personen bezeichnet, die ein Stück angeregt oder es entworfen haben.
Der "Dirham" ist ein Währungseinheit bzw. Münznominale, nach dem arabischen Dirhem benannt.
In Marokko war der "Dirham" zu Beginn des 19. Jh. eine Nominale im Wert von 4, seit 1882 von 50 Mazunas. Zur Zeit des französischen Protektorats erhielt das 100-Francs-Stück die Bezeichnung "Dirham" und war schließlich Währungseinheit seit 1972. Es galt 1 Dirham = 100 Santimi.
Währungseinheit der Vereinigten Arabischen Emirate seit 1972. Es galt 1 Dirham = 100 Fils. Am 02.12.1971 schlossen sich die Scheichtümer Abu Dhabi, Adschman, Dubai, Fujeira, Sharjah und Umm Al Qiwain zu einer Union zusammen, zu der Ras Al Khaima im Februar 1972 hinzukam.
Münznominale des seit September 1971 unabhängigen Emirats Quatar, das mit dem Scheichtum Dubai bis zu dessen Anschluß an die Vereinigten Arabischen Emirate zu einer Währungsunion zusammengeschlossen war. Es galt 1 Riyal = 100 Dirhams.
Kleine Münznominale von Libyen seit der Einführung einer neuen Währung am 01.09.1971. Es galt 1 Dinar = 1.000 Dirhams.
Dies ist die Bezeichnung für eine Silbermünze des mittelalterlichen arabischen Münzsystems aus dem späten 7. Jh., in Persien nach dem Vorbild der sassanidischen Drachme entstanden. Nach der Münzreform des omajjadischen Kalifen Abd al Malik im Jahr 77 AH (696/7) wog der Dirhem ca. 2,97 g und wurde mit einem Zehntel des Golddinars bewertet. Sein Gepräge war meist bildlos, aber es tauchten früh Angaben zu Münzstätte, Prägejahr, Herrscher, manchmal zum Statthalter oder zum Emir auf. Außerdem waren die arabischen Münzen mit wechselnden Inschriften aus dem Koran versehen. Wie Funde aus dem skandinavischen, baltischen und slawischen Raum zeigen, war der Dirhem für 300 Jahre die wichtigste silberne Fernhandelsmünze der Araber. Zur Zeit der Bujiden-Dynastie erreichte die Prägung der Münzsorte ihren Höhepunkt. Im 10. Jh. war der Silberabbau in Zentralasien, im Atlasgebirge und im jemenitischen Bergland noch ertragreich. So entstanden im Ostiran Mehrfachstücke, die bis zu 15 g wogen und einen Durchmesser von bis zu 45 mm erreichten. In Europa wurde der Dirhem vor allem unter den islamischen Herrschern in Spanien und in Bulgarien nachgeahmt.
Wohl auf Grund der Silberkrise in Vorderasien und mit dem Niedergang des Kalifats zerfiel der Dirhem in Regionalwährungen bei sinkendem Feingehalt. Die Münze verschlechterte sich im 11. und 12. Jh. zur Billon- bzw. Kupfermünze. In Kleinasien prägten die Seldschuken im 13. Jh. einige Typen mit bildlichen Darstellungen. Der Dirhem wurde im 13. /14. Jh. vom Tanka abgelöst.
Dies ist die Differenz zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Kurswert, im Gegensatz zu Agio. Münzen aus Edelmetall, deren Nennwert im Vergleich zum Feingewicht zu hoch angesetzt sind, werden mit einem Abschlag auf den nominellen Wert gehandelt. Früher war der geltende Münzfuß für Groschen- und Scheidemünzen häufig zu hoch angesetzt, zumal die Prägung der kleineren Münzen unterhalb des Talers mit einem höheren Arbeitsaufwand verbunden war. Daher war es vor allem kleineren Münzstätten nicht möglich, zugleich kostendeckend zu arbeiten und nach dem geltenden Münzfuß zu prägen.
Disentis war eine Benediktinerabtei in Graubünden, die im 7. Jh. gegründet wurde und deren Münzrecht nicht eindeutig zu klären ist. Erste Münzen gab es unter Abt Christian von Castelberg (1566-1584), der Pfennige, Etschkreuzer und Dicken prägenließ. 100 Jahre später kam die Prägetätigkeit zum Erliegen.
Der "Diskont" ist eine spezielle Form eines Zinses, nämlich der Betrag, der beim Ankauf einer Forderung (meist Wechsel) zum Ausgleich des Zinsverlustes abgezogen wird, wenn das betreffende Papier vor dem Verfallstag eingelöst wird.
Diese Transaktion erforderte neben der Übertragbarkeit und Veräußerbarkeit von Kreditpapieren auch die Legalisierung der Zinsforderungen, um einer Anklage wegen Wucher zu entgehen. Deshalb nahmen Diskontierungen erst seit dem ausgehenden 16. Jh. zu und wurden zu einem wichtigen Typ der Finanzierung der Industriellen Revolution in England. Dort transferierten Country Banks die Überschüsse aus den ländlichen Ersparnissen auf den Londoner Geldmarkt. In den entstehenden Industrieregionen diskontierten sog. "Bill Brokers" (Diskonthäuser) Wechsel, die sie zum Rediskont bei der Bank of England einreichten, um sich so wieder zu finanzieren. In Deutschland fehlten solche Möglichkeiten der Rediskontierung, bis sie die Reichsbank ab 1876 den Banken anbot.
"Diva" (deutsch: "die Göttliche") ist die lateinische Bezeichnung einer posthum zu einer Göttin erhobenen, verstorbenen römischen Kaiserin. Die männliche Form lautet Divus. Die Titulierung wurde für Consecrationsmünzen aus der Römischen Kaiserzeit verwendet. Gewöhnlich verlieh der römische Senat den Titel, als offizielle Anerkennung für die Vergöttlichung (Apotheose) der verstorbenen Kaiserin (Diva) bzw. des Kaisers.
"Divus" (deutsch: "der Göttliche") ist die lateinische Bezeichnung eines posthum zu einem Gott erhobenen, verstorbenen römischen Kaisers. Die weibliche Form lautet Diva. Die Titulierung wurde für Consecrationsmünzen aus der Römischen Kaiserzeit verwendet. Gewöhnlich verlieh der römische Senat den Titel, als offizielle Anerkennung für die Vergöttlichung (Apotheose) des verstorbenen Kaisers (Divus) bzw. der weiblichen Angehörigen des Kaiserhauses (Diva).
Dies ist die Bezeichnung für vormünzliches Zahlungsmittel in Neulauenburg auf dem Bismarck-Archipel (heute: Duke-of-York-Inseln). Die kleinen Schneckengehäuse der Nassaschnecke (Nassa callosa) werden bearbeitet, gebleicht und an Rotangstreifen zu verschiedenen Längen aufgefädelt. Das in Neulauenburg (Bismarck-Archipel) "Diwarra" genannte Molluskengeld wird von den Bewohnern der benachbarten Gazelle-Halbinsel (Neupommern) "Tambu" genannt. Auf dem Markt von Rabaul ist das Diwarra oder Tambu heute noch gültig, allerdings nur zum Erwerb einheimischer Waren. Eingeführte Waren müssen in der offiziellen Währung von Papua-Neuguinea (Kina) bezahlt werden. 1 Diwarra von 12 aufgefädelten Schneckengehäusen entspricht etwa der 10-Toea-Münze der Kina-Währung.
Bezeichnung für das französische Stück zu 10 Deniers tournois. Verschiedene Typen des "Dizain" (deutsch: "Zehner") erhielten Beinamen wie Karolus, Ludovicus oder Franciscus, nach den französischen Königen, in deren Regierungszeit sie geschlagen wurden.
Die Französische Somaliküste wurde 1892 Protektorat 1902 Kolonie und 1958 Überseegebiet. Am 05.07.1967 wurde sie in Afar und Issa umbenannt und am 27.07.1977 als &&Republik Djibouti&& unabhängig. Die Republik Djibouti (deutsch: Dschibuti, französisch: Djibouti) ist ein Staat in Nordostafrika an der Meerenge Bab el Mandeb und ist etwas größer als Hessen. Das Land grenzt im Westen an Äthiopien, im Norden an Eritrea und im Süden an Somalia bzw. das (international nicht anerkannte) Somaliland sowie im Osten an den Golf von Aden und das Rote Meer. Die Republik Jemen liegt nur wenige Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Roten Meeres.
Amtssprache: Arabisch, Französisch
Hauptstadt: Dschibuti
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 23.200 qkm
Einwohnerzahl: 496.374 (2007)
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 950 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit von Frankreich: 27.06.1977
Nationalfeiertag: 27. Juni
Zeitzone: UTC+3
Währung: 1 Dschibuti-Franc (FD) = 100 Centimes
Der Name "Mark" tauchte zwar schon im Mittelalter auf, bezeichnete jedoch zunächst eine Gewichtseinheit mit regionalen Unterschieden. Zum Beispiel wog die Kölner Mark 233,856 g, die Nürnberger oder Wiener Mark dagegen 237,52 bzw. 280,664 g.
Erste Mark-Silbermünzen erschienen ab dem 16. Jh. in norddeutschen Städten, trugen aber nur selten die Wertangabe in "Mark". Nach Gründung des Deutschen Reiches war die Stunde der Mark als Münzeinheit gekommen.
Am 04.12.1871 wurde durch das "Gesetz, betreffend die Ausprägung von Reichsgoldmünzen" die Mark als der zehnte Teil der zu prägenden Reichsgoldmünze definiert und zur neuen Währungseinheit erklärt und seitdem schrieb die deutsche Mark Münzgeschichte.
Die erste 1-Mark-Kursmünze erschien 1873. Sie wurde seinerzeit in Silber geprägt und war, auf Vorder- und Rückseite in allen Bundesstaaten einheitlich. Das Design der Wertseite stammt von Johann Adam Ries aus München.
Die erste Mark-Gedenkmünze erschien 1901. Die mit 2 und 5 Mark Nennwert geprägte Silbermünze von Preußen und erschien anläßlich des 200jährigen Jubiläums Preußens. Sie zeigt Friedrich Franz I. und Friedrich Franz IV.
Abkürzung auf spätrömischen und byzantinischen Münzen für den Titel "Dominus Noster" ("Unser Herr"), den sich die Kaiser seit Aurelian (270-275 n.Chr.) gaben.
"Dobla" ist der panische Ausdruck für das Doppelte, der für eine Münzeinheit verwendet wird, vor allem bei Goldmünzen. "Dobla" bezeichnet aber auch eine spanische Münzeinheit, und zwar die mittelalterliche Goldmünze des vereinigten Königreichs von Kastilien und Leon. König Alfons (Alfonso) XI. (1312-1350) führte den Typ "Dobla Castellana" ein, der auf der Vorderseite das dreitürmige Kastell von Kastilien (Legende: "...REX CASTELLE") und auf der Rückseite den Löwen von Leon ("...REX LEGIONIS") zeigt. Es gab Stücke zu 25 und 20 Maravedi. Sein Nachfolger Peter (Pedro) I. (1350-1369) führte diesen Typ fort und ließ darüber hinaus einen Typ schlagen, der auf der Vorderseite die gekrönte Büste des Königs, auf der Rückseite zwei Kastelle und zwei Löwen im gevierten Feld zeigt. Einige seltene erhaltene Prachtstücke dieses Typs zu 10 Doblas (Gewicht: 45 g, Durchmesser: 68 mm) gehören zu den schönsten Goldprägungen des Mittelalters. Ihr Gepräge zeigt zwar die Büste Pedros, sie sind nach der Jahresangabe auf der Umschrift aber möglicherweise erst unter König Heinrich (Enrique) III. (1390-1406) geschlagen worden. Die Prachtstücke sind ursprünglich wohl zu Geschenk- oder Schauzwecken geschlagen worden.
Zusätzlich ließ Peter (Pedro) I. eine Art Mischtyp im Wert von 20 Maravedis ausgeben, der auf der Vorderseite. die Büste des Königs, auf der Rückseite das dreitürmige Kastell zeigt. Heinrich (Enrique) II. (1368-1379) gab nach dem Vorbild der französischen Franc à cheval eine Dobla mit dem reitenden König auf der Vorderseite und den zweifachen Darstellung der Wappen von Kastilien (Kastell) und Leon (Löwe) im gevierten Schild auf der Rückseite aus.
Mit dem gleichen Rückseitenmotiv erscheint die sog. "Dobla de la Banda" von Johann (Juan) II. (1406-1454), die nach der Darstellung einer Schärpe im Schild - dem Wahrzeichen des Ritterordens de la Banda - bezeichnet wurde. Die prächtigste und umfangreichste Dobla-Prägung stammt von Heinrich (Enrique) IV. (1454-1474). Er behielt nicht nur die Prägung des Castellana und Banda-Typs bei, sondern ließ nach dem Vorbild der französischen Chaise d'or die prächtigsten Doblas schlagen, nach dem Königsnamen "Enrique" genannt. Die Prägung der Dobla endet schließlich in der Regierungszeit Alfonsos von Avila (1465-1468) mit einfachen Stücken und Halbstücken im Reitertyp und sie wird unter dem Königspaar Ferdinand und Isabella (1476-1516) von dem "Excelente" abgelöst.
Die sog. "Dobla Castellana" ist ein Typ der kastilischen Dobla, die unter König Alfons (Alfonso) XI. (1312-1350) geprägt wurde. auf der Vorderseite sieht man das dreitürmige Kastell von Kastilien (Legende: "...REX CASTELLE") und auf der Rückseite den Löwen von Leon ("...REX LEGIONIS") zeigt. Es gab Stücke zu 25 und 20 Maravedi.
Die sog. "Dobla de la Banda" ist ein Typ der kastilischen Dobla, die unter König Johann (Juan) II. (1406-1454) geprägt und nach der Darstellung einer Schärpe im Schild - dem Wahrzeichen des Ritterordens de la Banda - bezeichnet wurde.
Bezeichnung für den südamerikanischen goldenen Doppel-Escudo, der nach der Befreiung von Spanien - also seit etwa 1825 - in den meisten ehemaligen spanischen Kolonien Südamerikas übernommen wurde. "Doblados" wurden beispielsweise in Argentinien und Ecuador ausgegeben. Die Prägung wurde mit der Einführung der Dezimalwährung in den einzelnen Staaten beendet.
Die ist eine mittelalterliche spanische Billonmünze im Wert von zwei Dineros im 12./13. Jh., die zur Zeit der Vereinigung der Grafschaft Barcelona mit dem Königreich Aragon entstand.
Hierbei handelt es sich um eine geringhaltige Billonmünze auf der Insel Mallorca, die als Doppelstück des Diners (Denars) in der ersten Regierungszeit von Jakob (Jaime) II. (1276-1285 und 1298-1311) eingeführt wurde. Das Gepräge zeigt die Büste des Königs und das Kalvarienkreuz. Später wurde sie als Kupfermünze ausgebracht und hielt sich als 6-Dobler-Stück bis ins beginnende 19. Jh.
Der "Doblón de Isabel" gehört zu den Centen und war ein goldenes spanisches 100-Reales-Stück, das von 1850 bis 1864 unter Königin Isabella II. (1833-1849) geprägt wurden. Die "Doblón de Isabel" (Dublone) wog 8,33 g (900/1000 fein).
Nach dem Maravedi war die "Dobra" der zweite portugiesische Goldmünzentyp überhaupt. Die "Dobra" soll schon in der Regierungszeit Pedros I. (1357-1367) nach dem Vorbild des französischen Ecu d'or geschlagen worden sein. Unter Fernando I. (1367-1383) wurden zwei Typen ausgeprägt, die "Dobra pé terra" (auch als Halbstück) und die "Dobra gentil".
Bezeichnung im weiteren Sinn für das 1722 unter Johann (João) V. nach dem Vorbild der spanischen Dublone ausgebrachte goldene 2-Escudos-Stück. Diese Bedeutungsvariante entstand durch die numismatische Benutzung des Ausdrucks für Doppelstücke. Um Verwechslungen mit den 8-, 16- und 24-Escudos-Stücken zu vermeiden, die auch als "Dobra" bezeichnet werden, wird das 2-Escudos-Stück auch als "Halbpeca" (Peca ist das 4-Escudos-Stück) bezeichnet.
Bezeichnung im engeren Sinn für die 22-karätige brasilianisch-portugiesische "Doppelpeca" zu 8 Escudos mit einem Gewicht von 28,68 g, die 1722 bis 1732 unter König Johann (João) V. (1706-1750) geprägt wurde. Ihr Wert betrug ursprünglich 12.800 Reis und wurde 1822 auf 15.000, Mitte des 19. Jh. auf 16.000 Reis erhöht. Der Großteil der Stücke wurde jedoch eingeschmolzen. Als Dobras wurden auch ihre sehr seltenen Doppel- und Dreifachstücke zu 16 und 24 Escudos bezeichnet. Die mit dem Münzzeichen "L" für Lissabon versehenen Stücke von 1722 waren Probeprägungen, die nicht in Umlauf gebracht wurden. Die Vorderseite zeigt den belorbeerten Kopf des Königs, die Rückseite das Wappen in jährlich wechselnder Gestaltung. Währungseinheit der Demokratischen Republik Sao Tomé und Principe (Sankt Thomas und Prinzeninsel) seit 1977. Die am 21.12.1470 (St. Thomas-Tag) entdeckte Insel wurde nach ihrem Entdeckungstag St. Thomas, die Nachbarinsel zu Ehren Alfons (Afonso) V. (1438-1481) Prinzeninsel genannt. Die portugiesische Kolonie erklärte am 12.06.1975 ihre Unabhängigkeit. Es gilt 1 Dobra = 100 Centimos.
Die "Dobra gentil" gehört zum portugiesischen Typ der Dobra. Sie wurde in Lissabon und in größerer Anzahl in Porto geschlagen, bei verändertem Gewicht und Feingehalt zur früheren "Dobra pé terra". Sie zeigt auf der Rückseite die Quinas (ein aus fünf Schilden angeordnetes Kreuz) im Kreis. Die Stücke aus Porto sind durch ein kleines "P" im Winkel gekennzeichnet. Die Vorderseite ist entspricht der "Dobra pé terra", hat jedoch keinen Thronhimmel.
Hierbei handelt es sich um eine brasilianisch-portugiesische Goldmünze aus dem 18./19. Jh., die auf der Grundlage ungeheuer reicher Goldfunde (17. Jh.) in der brasilianischen Provinz Minas Gerais geprägt wurde. Nach der Eröffnung der Münzstätte in der Provinzhauptstadt Villa Rica (Münzzeichen "M", auch "MMMM") 1724 ließ der portugiesische König Johann (João) V. drei Jahre lang große Mengen der "Dobrão" prägen. Mit einem Gewicht von 53,78 g war die 22-karätige Dobrão wohl die schwerste für den Geldumlauf vorgesehene Goldmünze überhaupt. Der Wert des 5-Moeda-Stückes wurde mit 20.000 Reis angegeben, im Umlauf wurde es sogar mit 24.000 Reis bewertet. Die Vorderseite zeigt den Landesschild mit der Wertzahl (in Reis) rechts, die Rückseite das Kreuz des Christusordens mit der Umschrift "IN HOC SIGNO VINCES" (deutsch: "Unter diesem Kreuz wirst du siegen"). Nach der Unabhängigkeit Brasiliens im Jahre 1822 wurden viele Stücke eingeschmolzen. In der Regierungszeit Marias II. (1834-1853) wurde 1847 der Wert einiger noch vorhandener Stücke durch Gegenstempelung mit dem bekrönten Landeswappen auf 30.000 Reis erhöht.
Die "Dobra pé terra" gehört zum portugiesischen Typ der Dobra, nach dem Vorbild des französischen Franc à pied. Sie zeigt auf der Vorderseite den stehenden König unter gotischem Thronhimmel mit geschultertem Schwert in der rechten Hand, die Linke auf das Schild von Portugal gestützt. Die Rückseite zeigt das geschmückte Blumenkreuz im Vierpass. Ihr Gewicht betrug 4,6 g (986/1000 fein).
Die "Doctrina nummorum veterum" (deutsch: "Die Lehre von alten Münzen") ist das achtbändige Hauptwerk von Joseph Hilarius Eckhel, das 1792-1798 in Wien erschien.
Bezeichnung des silbernen 12-Drachmen-Stücks, der größten antiken Silbermünze aus dem griechisch beeinflußten Kulturkreis. "Dodekadrachmen" wurden nach Attischen Münzfuß (im Gewicht von ca. 51,6 g) von den Ptolemäern im antiken Ägypten geschlagen. Im späten 3. Jh. v Chr. wurden in Karthago 12-Drachmen-Stücke nach eigenem Münzfuß geschlagen.
Dies ist die Bezeichnung für eine römische Maß- und Gewichtseinheit, zusammengesetzt aus lateinisch "de quadrans" (eigentlich: "ein Viertel fehlend vom Ganzen") nach dem Dodekadischen System (also 9/12 oder 3/4). Als Bronzemünze wurde ein "Dodrans" mit dem Gewicht von 9 Unciae oder 3/4 As in der Römischen Republik nur zwischen 125 und 110 v. Chr. für M. C. Metellus und C. Cassius ausgemünzt. Die Vorderseite zeigt die Büste des GottesVulcanus nach rechts, dahinter Zange und "S", die Rückseite einen Schiffsbug mit den Beschriftungen "M METELLVS" bzw. "C CASSI". Der Grund für die Herausgabe der Münze ist unbekannt.
Bezeichnung einer silbernen Medaille im Gewicht eines Talers aus dem Jahr 1857. Sie ist nach dem Pächter des thüringischen Ritterguts Uffenhoven, Friedrich Doepping, benannt, der für seine Mitarbeiter eine Auflage von 440 Exemplaren zur 46-Jahr-Feier seiner Pacht schlagen ließ.
Kurzbezeichnung für den Dog Dollar,
Zeitgenössische Spottbezeichnung aus dem 18./19. Jh. für kleine, geringhaltige Billonmünzen im Gebiet der westindischen Kolonien (Black dog).
Spottbezeichnung aus dem frühen 18. Jh. für die niederländische Handelsmünze, den Löwentaler. Die Bezeichnung entstand in den englischen Kolonien Nordamerikas. Der Löwe auf dem Gepräge des Talers wurde als Hund gesehen.
Dies ist die Bezeichnung des Oberhaupts der oberitalienischen Republiken Venedig (seit 697) und Genua (seit dem 12. Jh.), vom lat. "Dux" (Führer, Herzog) abgeleitet. Die Dogen von Venedig wurden zwar ursprünglich vom Volk gewählt, die Ausübung der Amtswürde beschränkte sich jedoch auf wenige Patrizierfamilien. Der Kampf um den Titel des Dogen der Seerepublik war von einer Kette von Bluttaten und Aufständen begleitet. Der Florentiner Politiker und Geschichtsschreiber Machiavelli stellte fest, daß keine andere italienische Stadt im Mittelalter so unter den Kämpfen der Adelsfamilien zu leiden hatte wie Venedig. Um die absolute Herrschaft des Dogen zu beschränken, wurde 1172 der "Große Rat" gebildet. Die Mitglieder des Rats wurden ursprünglich jährlich gewählt. Eine Änderung im oligarchisch-aristokratischen Sinn trat 1297 ein, als die Zusammensetzung des Großen Rats erblich auf 287 Angehörige der im "Goldenen Buch" verzeichneten Adelsfamilien beschränkt wurde. Der Große Rat wählte den Dogen und seine sechs Räte (Kleiner Rat) sowie ihr Kontrollorgan, die 60 Mitglieder des "Consiglio dei Pregadi" (der spätere Senat). Aus dem "Kleinen Rat" bildete sich die "Signorie", die weitreichende politische und richterliche Entscheidungsgewalt besaß. Der Senat und das Volk unterdrückten im 14. Jh. blutig einige Verschwörungen, u.a. die des Dogen Marino Falieri (1355).
Die frühe Expansion Venedigs als Seemacht (seit etwa 1000 n.Chr.) ist mit dem Namen des ebenso fähigen wie skrupellosen Dogen Enrico Dandolo verbunden. Er nutzte den mit dem Papst geschlossenen Flottentransportvertrag für den 4. Kreuzzug (1202-1204), um die abendländischen Ritter, die ursprünglich ins "Heilige Land" (Jerusalem/Ägypten) ziehen sollten, zur Eroberung und Plünderung Konstantinopels zu veranlassen.
Die Kreuzfahrer gründeten 1204 aus den Resten von Byzanz das Lateinische Kaiserreich, das unter dem bestimmenden Einfluß Venedigs stand und sich 57 Jahre halten konnte. Diese Zeit nutzte Venedig nicht nur, um seine Vormachtstellung als Seemacht an der Adria auszubauen, sondern auch, um sie auf die Ägäis und das östliche Mittelmeer auszudehnen. Damit beherrschte Venedig wirtschaftlich und politisch die Levante und war stark genug, gegen die Rivalin Genua 1257 den Kampf aufzunehmen. In dem sich in vier Kriegen über ein Jh. hinziehenden Konflikt sah es lange Zeit nach einer Niederlage für Venedig aus, bis der Choggia-Krieg 1381 für Venedig siegreich beendet werden konnte. Danach wandte sich die Lagunenstadt der Eroberung ihres westlichen Hinterlandes, der sog. "Terra ferma", zu. Die inneritalienischen Einmischungen erforderten ein Landheer, das auf Kosten einer Schwächung der Flotte Venedigs erkauft werden mußte. Nach dem Fall Konstantinopels (1463) verschob sich die militärische und politische Lage im östlichen Mittelmeer zugunsten des Osmanischen Reiches.
In der reichen und mächtigen Hafenstadt Genua wechselten die Dogen häufiger als in Venedig, in der Regel alle zwei Jahre. Sie blieben bis 1339 auf Münzen anonym. Die Macht wechselte zuerst zwischen den führenden Familien der Guelfen (Anhänger der Päpste) und den rivalisierenden Ghibellinen (Anhänger der staufischen Kaiser). Die adligen Familien (Grimaldi, Fieschi, Doria, Spinula u.a.) bekämpften sich gegenseitig, so daß in Genua das Volk die Übermacht bekam und im Jahr 1339 den "Volksabt" Simone Boccanegra zum Dogen bestimmte. Dieser hielt sich (mit Unterbrechung) bis zu seiner Vergiftung 1363 an der Macht, eine für die politischen Verhältnisse der Stadtrepublik ungewöhnlich lange Zeit. Seit 1339 können der Münzherr und die Datierung der Genueser Goldmünzen (bis 1415 Genovinos, danach Dukaten) an Kennzeichen (Nummerierung, Initialen, Namen) nachvollzogen werden. Auf Grund der sich fortsetzenden inneren Zwistigkeiten wurde die Signorie 1396 an den französischen König übertragen, 1421 ging sie an Mailand über. Es ist verwunderlich, dass die ligurische Hafenstadt ihre führende Stellung (neben Venedig) als Handels- und Seemacht bis ins 15. Jh. behaupten konnte, angesichts der inneren Zwistigkeiten, der äußeren Abhängigkeit (Frankreich, Mailand) und des sich über ein Jh. hinziehenden Kriegs mit Venedig, der 1381 zu Ungunsten Genuas endete. Großen Schaden nahm der Genueser Handel durch den Niedergang von Byzanz und den damit verbundenen Aufstieg des Osmanischen Reichs (1453 Eroberung Byzanz). Mit der Schutzherrschaft durch Andrea Doria, den Admiral des Kaisers Karl V., begann 1528 der Aufstieg der Stadt. Das Amt des Dogen wurde im 2-jährigen Wechsel neu besetzt (bienale Dogen). Mit dem Erbfolgekrieg von Mantua endete 1627 die Blütezeit der Stadt. Frankreich und die habsburgische Großmacht brachten die Stadt in der Folgezeit mehrfach an den Rand der Existenz, bis sie schließlich 1861 endgültig im Königreich Italien aufging.
Bezeichnung für eine Kupfermünze des 18./19. Jh. aus den indischen Fürstentümern Katsch, Navanagar, Porbandar und später auch aus Dschunagadh. Es galt 1 Dokdo = 2 Trambiyo. Das Gewicht der Kupfermünze schwankte, je nach Zeit und Ort, zwischen 6,5 und 9 g. Die Stücke zu 1 1/2 Dokda wurden Dhinglo, die häufig geprägten, schweren 3-Dokda-Stücke Dhabu genannt. Gelegentlich gab es auch 2-Dokda-Stücke. Der Dokdo und seine Mehrfachstücke hielten sich bis zur Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947.
Volkstümliche Bezeichnung (auch: Dölchlein) aus dem 16. Jh. für die lothringischen Halbgroschen, die auf ihrer Rückseite ein so kurzes Schwert zeigen, daß es eher einem Dolch ähnelt.
Dôle liegt an der Peripherie der Franche-Comté, am Doubs kurz vor der Einmündung des Canal du Rhône au Rhin, auf halbem Weg zwischen Dijon und Besançon. Dole war die Hauptstadt der Franche-Comté, bis diese im Frieden von Nimwegen (1678/79) Frankreich zugesprochen wurde. Das Parlament wurde nach Besançon verlegt, ebenfalls die von Philipp dem Guten 1422 gegründete Universität. In den Jahren 1530-1556 besaß die Stadt auch eine Münzstätte.
Unter "Dollarisierung" ist die Einführung des US-Dollars als Ersatz für die nationale Währung eines Staates, also ein Fall von Währungssubstitutionß, bei dem der Dollar als Zahlungsmittel sowie zur Wertaufbewahrung innerhalb des nationalen Territoriums anerkannt wird, zu verstehen.
&&Dominica&& ist eine Insel der Kleinen Antillen in der östlichen Karibik und liegt zwischen den französischen Karibikinseln des Überseedépartements Guadeloupe im Norden und Martinique im Süden. Die Insel ist 46,4 km lang und 25,6 km breit. Die Insel zählte zur Präsidentschaft der britischen Kronkolonie Leeward-Inseln. Ab 1940 war es Teil der Föderation der Windward-Inseln, von 1958 bis 1962 Teil der Britisch-Westindischen Föderation. Am 01.03.1967 war es ein mit dem britischen Königreich assoziierter Staat und wurde am 03.11.1978 unabhängig. Seitdem ein das Land eigenständiger Mitgliedstaat des Commonwealth of Nations.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Roseau
Staatsform: Parlamentarische Demokratie, Republik
Fläche: 746 qkm
Einwohnerzahl: 68.910 (2006)
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 3.554 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit von Großbritannien: 03.11.1978
Zeitzone: UTC -4
Währung: Ostkaribischer Dollar (XCD)
Die &&Dominikanische Republik&& (spanisch: República Dominicana) ist ein Inselstaat und liegt auf der Insel Hispaniola östlich von Haiti, zwischen dem Atlantik und der Karibik, die zu den Großen Antillen zählt.
Amtssprache: Spanisch
Hauptstadt: Santo Domingo
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 48.730 qkm
Einwohnerzahl: 9,183 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 181 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 2.383 US-Dollar (2005)
Unabhängigkeit von Haiti: 27.02.1844
Zeitzone: UTC -4 (MEZ -5, MESZ -6)
Währung: Dominikanischer Peso
Der "Dominikanische Peso" (ISO-4217-Code: DOP; Abkürzung: RD$ bzw. dom$) ist die Währung der Dominikanischen Republik. Ein Peso wird unterteilt in 100 Centavos. Der "Dominikanische Peso" ist eine reine Binnenwährung und darf nicht ausgeführt werden. Preise werden beim Bezahlen oft auf ganze Peso abgerundet oder das Wechselgeld wird in Naturalien (z.B. Bonbons) ausbezahlt. In großen Supermärkten sind als Wechselgeld auch Münzen üblich. Es gibt Münzen zu 1, 5, 10, 25 Pesos und Banknoten zu 10, 20, 50, 100, 200, 500, 1.000, 2.000 Pesos.
Titus Flavius Domitianus (geb. 24.10.51 in Rom; gest. 18.09.96 in Rom), meist kurz Domitian genannt, war römischer Kaiser von 81 bis 96. Als Nachfolger seines Vaters Vespasian und seines Bruders Titus war er der dritte und letzte Herrscher aus dem Geschlecht der Flavier.
Domitian war der zweite Sohn des Senators Titus Flavius Vespasianus, des späteren Kaisers. Über seine Jugend ist wenig bekannt. Als Sohn einer senatorischen Familie, die neben finanziellen Mitteln auch Ansehen und Einfluß hatte, dürfte Domitian standesgemäß erzogen worden sein. Als Vespasian im Vierkaiserjahr 69 zum Kaiser ausgerufen wurde, konnte Domitian der Verfolgung durch die Anhänger des Vitellius entkommen und war nach dem Sieg der Flavier der politische Statthalter des neuen Kaisers in Rom. In den folgenden Jahren wurde Domitian von seinem Vater zwar nicht ostentativ zurückgesetzt, spielte aber neben seinem als Mitherrscher und Nachfolger herausgestellten Bruder Titus. Als Titus im Jahr 79 Vespasians Nachfolge antrat, machte er seinen Bruder zum Kollegen im ordentlichen Konsulat des Jahres 80. Titus am starb am 13.09.81 und die Prätorianer riefen Domitian zum Imperator aus. Am 14. September trat er die Nachfolge als Kaiser an. Der Senat verlieh ihm die Titel Imperator, pater patriae, pontifex maximus, Augustus sowie die tribunicia potestas.
Domitian erwies sich damit zumindest am Anfang seiner Regierungszeit auch in den Augen des Senats als fähiger Regierungschef. Er bekämpfte energisch die Korruption, steigerte die Effizienz der Verwaltung und brachte die Staatsfinanzen in Ordnung. Den Senat brachte er aber offenbar recht schnell gegen sich auf, weil er ihn kaum noch zu Rate zog und sich von seinem Umfeld als dominus et deus ("Herr und Gott") angeredet haben lassen soll. Ähnlich wie vor ihm Caligula und nach ihm Commodus brach Domitian die Spielregeln des Prinzipats, denen zufolge der Kaiser zwar faktisch alle Macht in Händen hielt, nach außen aber die Rolle von Volk und Senat in Ehren zu halten hatte. Domitian entschied sich auch für Kommandanten aus dem Ritterstand, während er patrizische Legaten abberief oder nicht wie erwartet beförderte. Dennoch suchte der Princeps die Unterstützung des Senats und hinderte fähige Senatoren nicht an ihrer Karriere.
Als die Chatten im Winter 88/89 n. Chr. den obergermanischen Statthalter Lucius Antonius Saturninus gegen Domitian unterstützen wollten, reagierte Domitian nach Niederschlagung der Revolte. Danach begann unter Domitian die Phase einer erneuten (begrenzten) römischen Expansion rechts des Rheins im Bereich der obergermanischen Heeresgruppe. Unter dem Vorwand, einen Zensus in Gallien abhalten zu wollen, zog Domitian, dem es an militärischem Ruhm mangelte, im Jahre 83 n. Chr. an den Rhein und begann gleich im Frühjahr einen Krieg gegen die Chatten. Im Herbst wurde der Kriegszug in Germanien gegen die Chatten zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht. Dabei gelang die Unterwerfung des Gebiets zwischen Taunus, Lahn und Main (Wetterau). Domitian begann schließlich mit der Errichtung des Limes, des römischen Grenzwalles zwischen Rhein und Donau. Außerdem nahm Domitian den Siegerbeinamen "Germanicus" an. Am Ende des Jahres 83 n. Chr. feierte er den Triumph in Rom und bekam weitere Ehrungen durch den Senat verliehen. Nach einem erneuten Chattenkrieg im Jahre 85 gelang es Domitian, nach der Sicherung seines Teilerfolges im Chattenland durch die Taunuskastelle die Bereiche des ober- und niedergermanischen Heeres mit propagandistischem Aufwand in zwei regelrechte Provinzen umzuwandeln. Domitian erklärte so das seit Augustus ungelöste Germanienproblem durch die offizielle Gründung der beiden Provinzen Germania superior ("Obergermanien") und Germania inferior ("Niedergermanien") für beendet.
Die Feldzüge gegen die Chatten brachten reiche Beute ein und führten zu kleineren Gebietsgewinnen für die Römer, sie mußten dann aber abgebrochen werden, da die Legionen an der Donau benötigt wurden. Mitte 85 drangen starke dakische Kriegerverbände des Stammesfürsten Diurpaneus von Nordosten in die römische Provinz Moesien ein und trafen die Römer völlig unvorbereitet. Der Kaiser ordnete eine Verlegung von Legionen aus allen Teilen des Reiches an und auf dem Marsch von Rom aus verstärkte Domitian seine Truppen aus Pannonien und Dalmatien. Mit zwei erfolgreichen Expeditionen konnte Diurpaneus über die Donau zurückgetrieben werden, Fuscus blieb als Oberbefehlshaber in Moesien, reorganisierte die Provinz und das Heer und bereitete den Rachefeldzug gegen die Daker vor. Mitte 86 überschritt er die Donau, stellte Diurpaneus und verlor in der ersten Schlacht, die ihn das Leben kostete, fast die gesamte Expeditionsarmee. Diese zweite Niederlage innerhalb kurzer Zeit konnte Domitian neben dem außenpolitischen Schaden auch innenpolitisch in Bedrängnis bringen, so daß er erneut nach Moesien aufbrach und Truppen verlegte. Bis Ende 86 schlug Cornelius Nigrinus als neuer Oberbefehlshaber mindestens zwei erfolgreiche Schlachten gegen die Daker und in erster Linie Diurpaneus. Im Spätherbst 86 kehrte Domitian nach Rom zurück und verzichtete auf einen Triumph. Nach dem Ausfall von Diurpaneus wurde Decebalus zum Führer der dakischen Stämme. Bisher hatte er sich neutral verhalten und dem Kaiser bei beiden Aufenthalten in Moesien seine Neutralität versichert. Nun verband er sich mit den in der Walachei sitzenden sarmatischen Panzerreitern der Roxolanen. Domitian reagierte mit Truppenverlegungen und Reorganisation. Die schon im Herbst 86 durchgeführte Trennung der Provinz in Moesia Superior und Moesa Inferior zeugt davon, daß der Kaiser eine systematische Befriedung der Daker plante, die er nun umsetzte. Während Cornelius Nigrinus in Moesia Inferior die Ordnung hielt und die römische Position ausbaute, griff Lucius Tettius Julianus von Moesia Superior aus im Jahr 88 Sarmizegetusa, das dakische Machtzentrum in den Westkarpaten, an. Nach Verlusten mußten die Römer sich zurückziehen und überwinterten in Obermoesien. Nach der Schlacht von Tapae, die für Decebalus mit einer Niederlage endete, bot dieser Domitian einen Friedensschluss an, den der Kaiser aber ablehnte. Stattdessen sollten die Legionen von Mainz und Britannien aus verstärkt werden, was sich auf Grund des Saturninusaufstandes verzögerte. Im Sommer 89 startete die zweite Strafexpedition gegen Decebalus und Sarmizegetusa, die sich zuerst gegen die Markomannen richtete, deren Bündnisangebot Domitian abgelehnt hatte. Der Widerstand war jedoch so groß, daß die Römer sich über die Donau zurückziehen mussten. Als Folge des Angriffs und der römischen Niederlage traten die Quaden und Jazygen in den Krieg ein und bildeten eine bedrohliche pannonische Allianz gegen die Römer. Der Kaiser änderte nach Beratungen seine Strategie: Er nahm Friedensverhandlungen mit Decebalus auf. Der Dakerkönig unterwarf sich Rom, Domitian selbst reiste in das dakische Hinterland, wo der Bruder des Königs, Diegis, zum römischen Klientelfürsten gekrönt wurde. Decebalus erhielt zivile und militärische Unterstützung sowie Subsidienzahlungen, die wirtschaftlichen Beziehungen prosperierten in der Folgezeit. Die nicht unüblichen Zahlungen an die Daker waren einer der Gründe für den Feldzug Trajans gegen die Daker. Im Jahr 92 war Domitian erneut an der östlichen Donaufront, um die Einfälle der sarmatischen Jazygen niederzuschlagen, die zuvor bei Brigetio die Legio XXI Rapax vernichtet hatten.
In Britannien gelang es Domitian mit Hilfe des Statthalters Gnaeus Iulius Agricola, Schwiegervater des Geschichtsschreibers Tacitus, den römischen Machtbereich bis zur Grenze des schottischen Hochlandes zu erweitern. Im Jahr 83 oder 84 überschritt Agricola auf Anweisung des Kaisers den Firth of Clyde, um die schottischen Gebiete endgültig zu befrieden. Die Gegenwehr der Kaledonen unter ihrem Führer Calgacus war massiv, so daß Agricola sieben Feldzüge führen mußte. Die letzte Schlacht fand am mons Graupius statt, die Kaledonen flohen und Rom stand der Weg nach Norden offen. Der Kaiser aber hatte auf Grund der Lage in Pannonien gute Gründe, diese Front stillzulegen und die Legionen zu verlegen. Der Rückzug sicherte die schottische Front und sorgte für Ruhe im Norden; unter Trajan wurde die Grenzlinie noch weiter südlich gelegt. In den letzten drei Jahren seiner Regierungszeit wurde Domitian, der sich auch als Mäzen der Künste betätigte zunehmend mißtrauisch und fürchtete Verschwörungen gegen sich. Auslöser dafür dürften tatsächliche Umsturzpläne gewesen sein und der erste scheint bereits 87 aufgedeckt worden zu sein. Domitian wurde schließlich am 18.09.96 in Rom „hinterlistig ermordet“. Angeführt wurde die Tat von Stephanus, dem Verwalter von Domitians Nichte Domitilla und unter Beteiligung von rangniedrigen Soldaten, Freigelassenen und Gladiatoren. Der Kaiser starb unter starker Gegenwehr. Sein Nachfolger wurde der langjährige Senator Nerva.
Das "Dompkapitel" ist die geistliche Körperschaft an einer Bischofskirche, die aus Vikaren, Dignitären (Domprobst) und Kanonikern (Domkapitularen) bestand. Gegenüber dem Bischof hatte es nicht nur beratende Funktion, sondern durchaus eine starke und eigenständige Stellung. Im 12./13. Jh. hatte das "Domkapitel" sogar das Recht der Bischofswahl. Zwischen dem Tod des alten und der Weihe des neuen Bischofs führte das Domkapitel die Geschäfte des Bistums weiter. Damit oblag auch die Münzprägung dem Domkapitel. Manchmal hatte es auch ein Mitspracherecht bei der bischöflichen Münzstätte oder sogar ein eigenes Münzrecht (Kapitelmünzen). Erst nach dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) verlor das Domkapitel seine Bedeutung zu Gunsten eines Priesterrats.
Numismatische Bezeichnung für Münzen, die eigens zu Geschenkzwecken geprägt wurden und in der Regel nicht für den allgemeinen Umlauf gedacht waren. Der Ausdruck leitet sich vom lateinischen "donativum" ab, was den seit dem frühen 3. Jh. v. Chr. üblichen Brauch der Feldherrn (später der römischen Kaiser) bezeichnet, Geldgeschenke an verdiente Soldaten zu verteilen. Die Geldgeschenke stammten ursprünglich aus der Beute römischer Kriegszüge. Seit der Regierungszeit Cäsars konnten solche Belohnungen große Ausmaße annehmen, bis zu 24.000 Sesterze pro Kopf. Aber auch Aurei, Solidi und Bronze-Medaillons wurden als "Donative" verteilt.
In der Neuzeit wurden "Donative" meist in Form von wertvollen Silber- oder Goldabschlägen aus Taler- oder Dukatenstempeln oder eigens zu diesem Zweck hergestellten Stempeln geprägt. Sie dienten als Prämien für Kriegsdienste oder für Schützenfeste, als Geschenkgaben bei Hochzeitsfesten von Fürsten (Auswurfmünzen) oder zur Bestechung. Zu den berühmtesten Geschenkmünzen zählen die Goldmünzen des polnischen Königs Sigismund III. (1566-1632). Sie reichen bis zu einem Gewicht, das 100 Dukat entspricht. Sie sollen aus Beutegold stammen und dienten als Geschenke an seine Offiziere und den Hofadel. Auch die Danziger, Thorner, Salzburger und Siebenbürger Dukaten sind bekannte Geschenkprägungen. Die Hamburger Portugaleser werden gewöhnlich auch zu den Donativprägungen gezählt. Dazu zählt auch der silberne Pronkdaalder, den der spanische König Philipp II. (1556-1598) als Herzog von Geldern in den Niederlanden prägen ließ.
Dies ist die Bezeichnung für die Ausbeutedukaten, die 1756-1830 im Kurfürstentum bzw. Königreich Bayern aus dem Waschgold des Flusses Donau hergestellt wurden. Die Vorderseite zeigt das Porträt des regierenden Landesherrn, die Rückseite den Flußgott mit Quellurne und die Umschrift "EX AURO DANUBII" (deutsch: "aus dem Gold der Donau").
Der "Dong" (ISO-4217-Code: VND; Abkürzung: D) ist seit dem 03.05.1978 die offizielle Währung der Sozialistischen Republik Vietnam. Ausgegeben wird er von der Vietnamesischen Staatsbank. Es gilt 1 Dong = 10 Hao = 100 Xu. Der Name ist von der vietnamesischen Beschriftung "Thong Bun" auf den Münzen des 18./19. Jh. abgeleitet, was soviel wie Geld bzw. Kurantmünze bedeutet.
Ursprünglich wurde der "Dong" seit dem Mittelalter als Rundmünze mit viereckigem Loch in der Mitte in Bronze gegossen, in Entsprechung zu den chinesischen Käsch (Ch'ien). Eine aus 60 Dongs aufgereihte Kette wurde als Tien bezeichnet (in Entsprechung zu dem chinesischen Tael) und von den Vietnamesen um den Hals getragen. Die französische Bezeichnung Sapèque (Sapek) für ein Tien setzt sich aus dem malaiischen "sa" (eins) und "paku" (Kette) zusammen.
Die meisten noch erhaltenen Dongs bestehen aus einer Kupfer-Zinn-Zink-Legierung und stammen aus dem 19. Jh. Sie liefen im damaligen Kaiserreich Annam in festen Umrechnungsverhältnissen zueinander um. Zu Beginn des 19. Jh. standen Bronze-Dongs zu den Zink-Dongs im Verhältnis 5 zu 6. In der 2. Hälfte des 19. Jh. hatte sich das Verhältnis schon so verändert, daß 1 Bronze-Dong zu 6 Zink-Dongs umgerechnet wurde. Ebenso wie die chinesischen Großkäsch-Münzen wurden in Annam zu dieser Zeit auch Nominale bis zu 60 Dong gegossen. Der "Dong" als Gewichtseinheit lag bei ca. 3,9 g.
Dies ist die Bezeichnung des doppelköpfigen Adlers, der als Reichswappen vor allem auf (österreichischen, böhmischen, ungarischen und deutschen) Münzen der Kaiser aus dem Hause Habsburg und auf Münzen aus dem zaristischen Rußland zu sehen ist.
Der erste bekannte "Doppeladler" stammt aus dem 23. Jh. v. Chr. aus dem alten Babylonischen Reich. In der altorientalischen Teppichweberei wurden die Figuren umgekehrt wiederholt. Aus diesem Teppichstil wurde in anderen Kunstzweigen diese sich gegenüberstehenden Tierpaare als dekorative symmetrische Muster übernommen. Durch Verkürzung entstanden aus ihnen die doppelköpfigen Tiere. So ist auch der Doppeladler rein technisch aus zwei einköpfigen Adlern.
Der Doppeladler ist im kleinasiatischen Raum als dynastisches Zeichen seit dem 4. Jh., im ehemaligen Armenien (heutiges Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei) schon 302 als religiöses Zeichen verbreitet. Mit den Herrschern Ostroms verbreitet er sich über Ägäis und Südosteuropa, und ist Symbol in der Konfrontation mit dem Islam. Der Doppeladler gelangte durch orientalische Stoffe im 11. Jh. nach Europa und wurde um 1100 von der Kunst aufgegriffen. Erwähnt sei hier nur die Verwendung in der romanischen Plastik in Frankreich.
Das erste Doppeladlersiegel erscheint 1180 als freigewähltes Persönlichkeitszeichen der Grafen von Saarwerden. Der doppelköpfige Adler in Gold auf Schwarz wurde der Stadt Wien schon 1237 von Kaiser Friedrich II., anläßlich der Wahl Konrad IV. zum deutschen König, verliehen. Im späten Byzantinischen Reich wurde der doppelköpfige Adler bei Kaisern aus der Familie der Palaiologen gebräuchlich – von diesen Adlern leiten sich wohl alle europäischen Reichsadler ab. Der byzantinischer Doppeladler war der dreifach gekrönte Doppeladler, später mit Brustschild, das den heiligen Georg zeigt. Er ist nach 1453 nachweisbar und besonders auf russischen Wappen vertreten.
Von Byzanz übernahm das russische Zarenreich als "das dritte Rom" - nach dem "heidnischen" Rom und dem christlichen Konstantinopel - den Doppeladler in Gold auf rotem Grund seit dem Jahr 1487. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation verwendete den Doppeladler in Schwarz auf Gold seit der Regierungszeit Kaiser Sigismunds lt. Beschluß aus dem Jahre 1433. Vorher galt seit Karl dem Großen der einköpfige Reichsadler als Zeichen kaiserlicher Gewalt. Das 1871 errichtete Deutsche Reich ersetzte den Doppeladler wieder durch einen einköpfigen Adler.
Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahre 1806 kam der Doppeladler auch in das österreichische Wappen. Dort blieb er bis zur Auflösung der österreich-ungarischen Monarchie 1918. Österreich hat politische Veränderungen lange sorgfältig nachvollzogen. Der Brustschild seines Doppeladlers schwoll im "großen" Wappen auf zweiundsechzig Felder an, im "mittleren" trugen die Schwungfedern Schildchen der Erblande, darunter auch Ungarn. Zur Zeit des Austrofaschismus zwischen 1934 und 1938 wurde der Wappenadler erneut doppelköpfig.
Auch die griechisch-orthodoxe Kirche führt den Doppeladler in Übernahme aus Ostrom. Die armenische Kirche benutzt das Symbol des Doppeladlers nach 1300-jähriger Tradition.
Beim "Doppeldukaten" handelt es sich um ein goldenes 2-Dukaten-Stück, das meist in kleinen Auflagen bis in das frühe 19. Jh. geprägt wurde. In den deutschen Kleinstaaten ließ zuletzt Fürst Karl von Isenburg (1806-1815) 1811 einen "Doppeldukaten" mit dem Gewicht von 6,98 g unter Verwendung eines Dukatenstempels schlagen, der den Kopf des Fürsten auf der Vorderseite und das Stadtwappen mit der Angabe "DUCAT" auf der Rückseite zeigt. Die Doppeldukaten wurden häufig als Gedenkprägungen zu Geschenkzwecken ausgebracht. Ein berühmtes Beispiel ist der unter König Ludwig II. (1864-1886) geprägte Geschenk-Doppel-Dukat "zum 200 jaehrig(en) Jubiläum der K(öniglichen) Leibgarde der Hartschiere (am) 13. April 1869", wie es auf der Münze heißt. König Wilhelm III. (1849-1890) ließ 1867 den letzten niederländischen Doppeldukaten schlagen, von dem vier Exemplare bekannt sind. Die meisten Typen wurden von den Habsburgern ausgegeben, im 18. Jh. sogar mit der Wertzahl 2 versehen.
Beim "Doppelgroschen" handelt es sich um ein 2-Groschen-Stück, das seit der Mitte des 17. Jh. in Brandenburg ausgebracht wurde. Die ersten Stücke wurden noch aus siebenlötigem (437,5/1000), nach Einführung des Leipziger Fußes 1690 aus achtlötigem Silber (500/1000) ausgemünzt. Sie galten 1/12 des Rechnungstalers (24 Groschen) oder 1/16 des Speciestalers (32 Groschen). Die Doppelgroschen wurden auch in Kursachsen in großen Mengen ausgemünzt.
Dies ist der offizielle Name des goldenen 20-Mark-Stücks, das zwei Jahre nach der Gründung des Deutschen Reiches (1871) bis zum Beginn des 1. Weltkriegs (1914) geprägt wurde.
Der "Doppelpeca" ist ein Typ der brasilianisch-portugiesischen Dobra, wobei es sich um eine Bezeichnung für das Escudos-Stück handelt. Die Münze hatte 22 Karat mit einem Gewicht von 28,68 g. Sie wurde von 1722 bis 1732 unter König Johann (João) V. (1706-1750) geprägt. Ihr Wert betrug ursprünglich 12.800 Reis und wurde 1822 auf 15.000, Mitte des 19. Jh. auf 16.000 Reis erhöht. Der Großteil der Stücke wurde jedoch eingeschmolzen.
Dies ist die Bezeichnung der Doppelstücke der weit verzweigten Familie der Pistolen. Die Doppelstücke des französischen Louis d'or wurden unter der Herrschaft der Bourbonen Louis XIII. von 1640 bis zur Enthauptung Louis XVI. 1793 in Frankreich geprägt. Auch die goldenen 10-Taler-Stücke des 18./19. Jh. aus den deutschen Münzstätten zählen zu den "Doppelpistolen" sowie der doppelte Friedrich d'or aus Preußen und der doppelte August d'or aus Sachsen. Im 19. Jh. waren die deutschen Doppelpistolen häufig mit der Wertangabe "10 Thaler" versehen; im täglichen Gebrauch schwankte der Wert aber je nach dem Verhältnis des Kurswertes von Gold zu Silber. Denn zu dieser Zeit gab es in Deutschland (ausgenommen Bremen) keine Goldwährung, so daß die Goldmünzen reine Handelsmünzen waren.
Grundlage für die Prägung des "Doppelschillings" war der Beschluß der Städte Hamburg, Lübeck, Lüneburg und Wismar von 1468, den "Doppelschilling" als Vereinsmünze des Wendischen Münzvereins im Wert von vier Sechslingen bzw. acht Dreilingen auszuprägen. 12 Doppelschillinge sollten einem (rheinischen) Goldgulden entsprechen. Die ersten Typen zeigen auf den Vorderseiten die Stadtwappen, auf den Rückseiten die Madonna oder Johannes den Täufer (mit Lamm auf dem Arm). Sie sind nur aus Lübeck und Hamburg erhalten. Das Doppelstück des Schillings erfuhr neben einer Verringerung des Feingehalts (Bewertung: 16 Doppelschillinge = 1 Guldengroschen) auch eine Veränderung im Gepräge. Es zeigt auf der Vorderseite das Wappen des Prägeortes, auf der Rückseite die Wappen der anderen drei Städte. Während einer Prägepause der vier beteiligten Städte seit 1492 beginnen Mecklenburg, das Bistum Minden und seit 1514 auch Schleswig-Holstein, die allesamt nicht Mitglieder im Wendischen Münzverein waren, Nachahmungen der Münze zu prägen. In den zwanziger Jahren des 16. Jh. setzte die Prägung der vier Ursprungsstädte wieder ein.
Im Jahr 1567 ließ Herzog Ulrich III. (1555-1603) von Mecklenburg den ersten Doppelschilling mit einem "S" innerhalb eines "D" auf der Rückseite prägen. Diese Abkürzung steht für "Doppelschilling" bzw. "Duplex Solidus". Nach einer vollständigen Einstellung der Prägung von 1572 bis 1591 - auf Grund der Vorschrift eines zu guten Münzfusses seitens des Niedersächsischen Kreistages und einer stillschweigenden Revision des Beschlusses - begann zwischen 1592 und 1618 die Blütezeit des Doppelschillings, der in zahlreichen Beischlägen zwischen Rhein, Nordsee, Ostsee und Elbe zur Kurantmünze Norddeutschlands wurde. Die in dieser Zeit im Westen vorherrschenden Typen zeigen meist einen Adler mit der eingekreisten Wertzahl 16 in der Mitte, die östlichen Typen die verschlungenen Kürzel "DS". Zu Beginn des 17. Jh. verloren die Stücke ständig an Gewicht. Der Grund hierfür lag an dem Zustrom minderwertiger Nachahmungen der Doppelschillinge in den Niedersächsischen Kreis. Schließlich verschlechterte sich die Münzsorte während der Kipper- und Wipperzeit (1618-1623) so sehr, daß sie mit Prägeverboten und Verrufungen belegt und mit Gegenstempeln versehen wurde. Schließlich durften die Doppelschillinge nur noch nach Gewicht angenommen werden und wurden 1622 auf dem Münztag zu Hamburg schließlich verboten. Der nach 1623 ausgebrachte Sechzehnteltaler war dann kein Doppelschilling mehr, sondern das Düttchen zu 3 Schillingen.
Bezeichnung für das Doppelstück des süddeutschen Schillings, das während der Kipper- und Wipperzeit auch als Kupfermünze ausgeprägt wurde. Es galt 1 Taler = 14 Doppelschillinge.
Daneben gab es den westfälischen Doppelschilling, der im 17./18. Jh. z.B. von den Bistümern Münster und Paderborn ausgebracht wurde. Es galt 1 Taler = 14 Doppelschillinge.
Selten gebrauchte Bezeichnung für österreichische Gedenkmünzen, die als 2-Schilling-Stücke von 1928 bis 1937 geprägt wurden.
Beim "Doppelschlag" handelt es sich um einen Prägefehler, der bei der Hammerprägung häufiger auftrat, bei der modernen maschinellen Herstellung der Münzen jedoch seltener geworden ist. Vor allem größere und dickere Münzen, z. B. die Dicktaler, mußten durch mehrmaliges Zuschlagen mit dem Hammer geprägt werden, wenn der Druck des ersten Schlags nicht ausreichte. Dabei konnte der Stempel oder der Schrötling verkanten, verrutschen oder springen. Auch durch ungenaues Aufsetzen des Stempels bei leichteren Schlägen konnten die Übergänge vom Relief zum Feld verschwimmen, das galt besonders bei Münzen mit hohem Relief. Der "Doppelschlag" kann zu einer Verdoppelung der Konturen führen, in besonders schwerwiegenden Fällen sind dann statt einem Porträt zwei Porträts zu sehen oder statt einer Legende zwei Legenden zu lesen. Außerdem ist es möglich, daß manche Buchstaben verschluckt werden, wenn sie übereinander geschlagen werden, z.B. "E" über "F" oder "O" über "U". Wenn dadurch die Legende unleserlich wird, können sogar Schwierigkeiten beim Bestimmen der Münze auftreten.
Wenn durch den Doppelschlag die Münze entstellt wird, wirkt er sich wertmindernd aus. Leichte Doppelschläge werden in der Regel aber toleriert, sofern sie für die entsprechenden Prägungen typisch sind (wie z.B. bei antiken und mittelalterlichen Münzen sowie handgeprägten Talermünzen). In der modernen Münzproduktion sind Verprägungen seltener. Sie können entstehen, wenn die Ronden, die in der Maschine hängen bleiben, nicht entfernt werden.
Dies ist die Bezeichnung für eine rare antike Bronzemünze, die nur in der kurzen Regierungszeit des römischen KaisersDecius (249-251 n. Chr.; voller Name: Gaius Messius Quintus Traianus Decius) geschlagen wurde. Ihr Durchmesser von 34 bis 38 mm, bei einem Gewicht von 30 g und darüber, weist die Münze als Großbronze aus. Sie erreichte jedoch nicht das doppelte Gewicht des Sesterz. Wie bei den anderen römischen Doppelstücken (z.B. Dupondius, Antoninian) zeigt der Doppelsesterz die Strahlenkrone um die Büste des Kaisers, nicht wie beim einfachen Sesterz das belorbeerte Haupt des Kaisers, der übrigens grimmige, verbitterte Züge erkennen läßt. Der für seine Gemahlin Herennia Etruscilla geschlagene Typ zeigt ihre mit einem Diadem versehene, drapierte Büste auf einer Mondsichel (Lunula). Die seltenen, mit Strahlenkronen-Büste versehenen Großbronzen des Kaisers Postumus (259-268 n. Chr.) wurden irrtümlich gelegentlich als "Doppelsesterze" bezeichnet, auf Grund ihrer Größe und ihres Gewichts aber als Sesterze eingeordnet.
Alternative Bezeichnung für ein "Paar" bzw. eine "Dublette".
Bezeichnung für eine Münze, die den doppelten Wert (und meist auch die doppelte Größe) der "normalen" Münze besitzt.
Hiervon spricht man, wenn etwas mehr als einmal vorhanden ist (dänisch: dobbelt, englisch und französisch: double, italienisch: dopplo, niederländisch: dubbel, portugiesisch: duplo, spanisch: doble).
Bezeichnung für das 2-Taler-Stück, das in Form von Dickabschlägen (Dicktaler) oder mittels eigens hergestellter, größer bemessener Stempel hergestellt wurde. Im 17./18. Jh. diente der zweifache Taler vorwiegend zu Geschenk- und Sammelzwecken und befand sich nur in geringen Mengen im Umlauf. Das änderte sich aber mit dem im Dresdner Münzvertrag von 1838 gefaßten Beschluß der Staaten des Deutschen Zollvereins, den "Doppeltaler" (7 Stück aus der feinen Mark) zu ihrer Vereinsmünze zu bestimmen. Das führte zu einer sprunghaften Steigerung der Prägezahlen.
Der "Doppelvierer" war eine kleine Silbermünze, die nach dem Beschluß vom 30.11.1498 im oberrheinischen Gebiet des Rappenmünzbundes im Wert von 2 Vierern = 4 Rappen = 8 Stäbler eingeführt wurde. Das Raugewicht des Doppelvierers betrug 1,39 g. Das die Umschrift unterbrechende Zwillingsfadenkreuz auf der Rückseite kennzeichnete die Nominale. Im 16. Jh. wurden in der Zentralschweiz ähnliche Doppelvierer geprägt.
"Doppelwährung" (auch Bimetallismus genannt) ist eine Bezeichnung für das System einer Währung, das die Kurantmünzen zweier Metalle (meist Gold und Silber) in einem gesetzlich festgelegten Verhältnis zueinander bewertet. Der Einführung einer "Doppelwährung" lagen meist wirtschaftspolitische Erwägungen zugrunde, z.B. der Gedanke, Gold könne für die Erfordernisse einer modernen Volkswirtschaft eine zu schmale Basis abgeben und zu deflationären Entwicklungen führen.
Die Doppelwährung brachte das Problem mit sich, daß das Verhältnis der beiden Edelmetalle im Währungsgebiet festgelegt war, international aber immer etwas schwankte. Die Einführung einer Doppelwährung beinhaltete auch die Verpflichtung, beide Metallsorten frei aufzukaufen und auszuprägen. An diesem Anspruch scheiterten viele der bisherigen Versuche, eine Doppelwährung zu etablieren. Denn sie führten in der Regel dazu, daß das international höher bewertete Metall in das Ausland abfloß. Dieser Umstand führte zu einer sog. "hinkenden" Doppelwährung, d.h., nur ein Metall (in der Praxis das Gold) war frei ausprägbar, das andere (Silber) wurde künstlich verknappt. Eine hinkende Doppelwährung hatten beispielsweise die Mitgliedsstaaten der Lateinischen Münzunion (u. a. Frankreich), die das Verhältnis von Gold zu Silber auf 1 zu 15,5 festgelegt hatten, aber nach dem Verfall des Silberpreises so viele 5-Francs-Stücke ausprägten, daß 1876 die freie Prägung aufgehoben und das Silber für alle assoziierten Staaten kontingentiert wurde.
Ursprünglich war dies die Benennung für den goldenen Doppeldukaten, der unter Galeazzo Maria Sforza (1466-1476) in Mailand eingeführt wurde. Bei einem Gewicht von 6,9 g wurden diese Stücke in großen Mengen aus fast reinem Gold geschlagen. In der Folgezeit wurden in den meisten italienischen Staaten Doppien in verschiedenen Gewichten und zu verschiedenen Werten geschlagen. Im 18. Jh. waren die Doppien und ihre Teilstücke, von wenigen Zecchini abgesehen, die einzigen goldenen Handelsmünzen des Königreichs Sardinien. Ihre letzte Ausprägung erfolgte 1815.
Benennung des spanischen Doppel-Escudos (Dublone), der sich über die spanische Herrschaft in Italien verbreitete und die höherhaltigen italienischen Doppien verdrängte. Sie wogen 6,7 g (921/1000 fein).
Bezeichnung für eine vatikanische Goldmünze zu 30 Paoli, die Papst Pius VI. (1774-1799) 1776 als Doppelstück im Wert von 60 Paoli ("Due Doppie Romane") einführte. Sie wog 10,938 g, das Einfachstück entsprechend 5,469 g (917/1000 fein). Sie zeigt auf der Vorderseite einen blühenden Lilienstock, auf der Rückseite den auf einer Wolke schwebenden Petrus. Die Prägung der Einfachstücke wurde von seinem Nachfolger Pius VII. (1799-1823) weiter verfolgt. Nach seinem Tod 1823 wurde die "Doppia Romana" als Sedisvakanzmünze geprägt.
Hierbei handelt es sich um eine Goldmünze zu 2 sardischen Scudi, die unter den Königen von Sardinien und Herzögen von Savoyen Carlo Emanuele III. (1730-1773) und seinem Nachfolger Vittorio Amadeo III. (1773-1796) 1768-1774 geprägt wurden. Ihr Gewicht lag bei 3,21 g (892/1000 fein). Die "Doppietta" war nur für den insulären Geldumlauf auf Sardinien vorgesehen, die goldene Handelsmünze des Hauses Savoyen zu dieser Zeit war die höherhaltige Doppia. Zur Unterscheidung wurde die "kleine sardische Doppia" mit dem Diminutiv (Verkleinerungsform) "Doppietta" bezeichnet. Ihr Kennzeichen ist der bekrönte ovale Schild auf der Rückseite der Münze. Im Gegensatz zu den Goldhandelsmünzen, die je nach Goldkurs schwankten, stand die Doppietta in einem festen Wertverhältnis, nämlich 1 Doppietta = 5 Lire = 20 Reales.
Dordrecht ist eine Stadt der niederländischen Provinz Südholland und liegt ca. zwanzig Kilometer südwestlich von Rotterdam. Im Mittelalter gab es dort auch eine Münzstätte.
Dorestad war die bedeutendste Handelssiedlung des 7. bis 9. Jh. in den Niederlanden. Die ersten Münzen in der Provinz Utrecht wurden dort in der ersten Hälfte des 7. Jh. geschlagen. Als friesische Siedlung gegründet, wurde der Ort um 700 von den Franken erobert. Die fränkische Münzen mit der Darstellung des Holk trugen die Aufschrift "Dorestatus". Von 834 bis 863 wurde die Stadt sechs Mal durch marodierende Wikinger überfallen und geplündert. Seit der Plünderung Dorestads im Jahre 863 durch Wikinger und der gänzlichen Vernichtung des Ortes durch eine Rheinüberschwemmung ist von der Stadt in den Quellen keine Rede mehr.
Hierbei handelt es sich um eine seltene Talermünze von Jever ohne Jahresangabe (auch Dornenkranztaler genannt). Sie zählt zu den emblematischen Talermünzen, die Maria von Jever (1536-1575) prägen ließ. Die Benennung geht auf die Darstellung auf der Rückseite (Dornenkrone) zurück, in der Umschrift die Devise "VERTRVIB GOD S WE H D V HELP", eine niederdeutsche (friesische) Version des biblischen Verses "Vertrau auf Gott, so wird er dir beistehen". Der Spruch spielt auf die bedrängte Lage Marias durch die ostfriesischen Grafen an. Sie forderten Maria auf, sich ihnen zu unterwerfen und Jever zu übergeben.
Dortmund ist eine Stadt im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die vermutlich auf eine karolingische Reichshofgründung zurückgehende Ansiedlung war einst eine wichtige Reichs- und Hansestadt, die auch eine eigene Münzstätte besaß.
Dies ist die Bezeichnung für die kleine Währungsmünze der Ballei Guernsey, einer Inselgruppe im Ärmelkanal. Neben der gleichnamigen Hauptinsel bilden die Inseln Alderney, Brechon, Herm, Jethou, Lihou und Sark eine autonome Regierung mit eigener Verfassung, die unmittelbar der britischen Krone untersteht.
Die Benennung leitet sich von der französischen Bezeichnung Double tournois ab, denn auf Guernsey galt bis ins 19. Jh. die französische Währung, deren Münzen bis 1921 umliefen. Der "Double" wurde auf Guernsey seit 1830 als 1- und 4-Double-Stücke ausgegeben. 1834 folgte erstmalig das Stück zu 8 Doubles, 1858 das zu 2 Doubles, alle aus Kupfer, seit 1868 aus Bronze. Kennzeichen der Münzen ist das Landeswappen, ein mit einem dreiblättrigen Zweig besetzter Schild, der drei Leoparden zeigt. Mit der Einführung des Dezimalsystems am 15.02.1971 verschwand der Double. Seine letzte Ausprägung erfuhr das 8-Double-Stück im Jahr 1966. 8 Doubles galten 1 Penny.
Englisch und französisch für "doppelt" (dänisch: dobbelt, italienisch: dopplo, niederländisch: dubbel, portugiesisch: duplo, spanisch: doble).
Der "Double Eagle" ist ein goldenes 20-Dollar-Stück der USA, das als Doppelstück des Eagle von 1850 bis 1931 mit verschiedenen Darstellungen des Adlers auf der Rückseite ausgeprägt wurde.
Der "Double tournois" ist das Doppelstück des Denier tournois, das als Billonmünze von Philipp IV. (1285-1314) eingeführt wurde. Als Kupfermünze wurde er zum ersten Mal unter Heinrich III. (1574-1589) ausgeprägt mit der Wertangabe "DOVBLE TOURNOIS". Seine letzte Prägung erfolgte im Jahr 1647 unter Ludwig XIV. (1643-1715).
Hierbei handelt es sich um eine kupferne Kolonialmünze in ostindischen Kolonien von Frankreich aus dem 18./19. Jh. Die "Doudous" stammen aus der Münzstätte in Pontdichery, südlich von Madras. Diese französische Niederlassung bestand seit 1683 und wurde zum Hauptbesitz Frankreichs an der indischen Südostküste. Abgesehen von kurzen Unterbrechungen während englischer Besetzungen (zwischen 1761 und 1816) wurden dort zwischen 1720 und 1837 französische Kolonialmünzen geschlagen, vor allem kupferne Doudous und ihre Halbstücke. Die Kupfermünzen haben ein Gewicht von etwa 4,2 g, die Halbstücke von 2,1 g. Bis 1835 zeigen sie auf den Vorderseiten die französische Lilie, die Rückseiten indische Schrift. Der 1836/37 geschlagene Typ zeigt den gallischen Hahn. 1 Doudou galt 4 Caches (englisch: Cash; deutsch: Kas), 32 Doudous entsprachen einem silbernen Fanon (Fanam).
Hierbei handelt es sich um eine französische Groschenmünze zu 12 Deniers tournois, die unter König Ludwig XII. (1498-1515) eingeführt wurde. Die Vorderseite zeigt den von zwei bekrönten bretonischen Hermelinschwänzen eingerahmten französischen Landesschild (drei Lilien), darunter das Stachelschwein (französisch: porc-épic) als persönliches Zeichen des Königs. Die Rückseite zeigt das Kreuz mit vier gekrönten Hermelinschwänzen in den Winkeln. Als Besonderheit gilt ein Silber-Douzain des Jahres 1625 aus der Münzstätte in Paris, der mit einem Feingewicht von 878/1000 geprägt worden ist. Der übliche Feingehalt der zeitgleich geprägten Billon-Douzains lag bei 240/1000. Nach dem Gesetz vom Juni 1640 wurden Douzains mit einer Fleur de lis (deutsch: Lilienblüte) gegengestempelt, die ihr den Wert von 15 Deniers tournois gaben. Die letzte Ausprägung des Douzain erfolgte 1658 unter Ludwig XIV. (1643-1715).
Hierbei handelt es sich um eine päpstliche Groschenmünze zu 12 Deniers, die im 16. Jh. wie ihre französische Entsprechung, der Douzain, nach französischem Münzfuß in der päpstlichen Münzstätte in Avignon geprägt wurde.
Mit dem Beitritt Griechenlands zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion als zwölftes Mitglied verschwand die älteste noch kursgültige Währung der Welt, die schon in der Antike geprägte "Drachme".
Die Drachme nicht nur Vorbild für mittelalterliche Münzen, sondern wurde die Hauptmünze des nach neunjährigem Bürgerkrieg 1830 proklamierten Königreiches Griechenland. Eine Drachme entsprach 100 Lepta (deutsch: "die Leichte").
Die erste silberne Drachme des modernen Staates Griechenland wurde 1832 geprägt und zeigt den zweiten Sohn des bayrischen Königs Ludwig I., Otto I., der von 1832 bis 1862 König von Griechenland war. 1833 gab es auch die erste goldene 20-Drachmenmünze. Den Kopf der GöttinAthene finden wir auf Lepta- und Drachmenmünzen der Griechischen Republik zwischen 1924 und 1935. Zur Wiederherstellung der Monarchie unter Georg II. erschienen 1935 100 Drachmenmünzen in Silber und goldene 20 Drachmenprägungen. Bei der Währungsreform 1954 wurden 1000 alte Drachmen in eine neue Drachme getauscht. Die erste silberne Gedenkmünze im Nennwert von 30 Drachmen erschien 1963 zum 100. Jahrestag der griechischen Dynastie mit den Köpfen der fünf in dieser Zeit regierenden Königen.
Von 1830 bis 1970 wurden alle griechischen Münzen im europäischen Ausland geprägt. Erst seit 1971 hat Griechenland wieder eine eigene Prägestätte.
Mittelalterliche latinisierte Schreibweise der Drachme auf zeitgenössischen Urkunden zur Bezeichnung des Denarius, also der mittelalterlichen Pfennigmünze, und gelegentlich auch des Dirhems der Omajjaden, dessen Halbstück (Semidragma) im beginnenden 10. Jh. dem karolingischen Denar entsprach.
Bezeichnung für die Münzen der Kreuzfahrer von Akkon aus dem ausgehenden 12. und 13. Jh. im Gewicht des arabisch-islamischen Dirhems von 2,7 g. Sie sind vermutlich nach der Umschrift "DRAGMA ACCONEN" benannt, die auf den Stücken Heinrichs von der Champagne (1192-1197) und Johanns von Brienne (1210-1225) auftaucht. Es wurden auch Halbstücke ausgegeben.
"Drahtkopeken" ist in der Numismatik der Sammelbegriff für die russischen Denga und Kopeken, auf denen vom 14. bis ins frühe 18. Jh. das Münzsystem im russischen Großfürstentum und im Zarenreich beruhte. Der Name leitet sich von den dünnen, drahtähnlichen Silberstangen ab, die zur Herstellung der Schrötlinge verwendet wurden. Von den Stangen wurden Stücke abgeschlagen, die dann flach geklopft wurden. Die dadurch entstehenden unregelmäßigen Formen sind meistens oval oder tropfenförmig, deshalb werden sie auch "Tropfkopeken" genannt. Die Münzbilder der "Drahtkopeken" sind leider oft nur unvollständig oder undeutlich.
Der "Dram" ist eine Währungsmünze der Republik Armenien seit dem 25.03.1992. Der Staat war bis zur Unabhängigkeitserklärung im November 1991 Teil der Sowjetunion. Der Name "Dram" oder "Tram" leitet sich wohl von Dirham ab. Es gilt 1 Dram = 100 Luma.
In Anlehnung an das französischen Wort "draper" (deutsch: "mit Tuch behängen" bzw. "ausschlagen") wird in der Numismatik dieser Ausdruck bei der Beschreibung von Personendarstellungen auf Münzen und Medaillen (vor allem aus der Antike, der Renaissance und dem Klassizismus) verwendet, die mit Toga, Mantel, Schal etc. bekleidet oder behängt sind. Bei Büsten ist die Drapierung nur als kleiner Ausschnitt zu sehen.
Bezeichnung für die Silbermünze zu 3 Batzen bzw. 12 Kreuzer der Kipperzeit (1618-1622) in Böhmen, Österreich, Schlesien und in Süddeutschland. Sie wurden vereinzelt auch schon im 16. Jh. geprägt, zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs aber in großen Mengen ausgebracht und neben dem Sechsbätzner zu 24 Kreuzern zur Kippermünze schlechthin. Zwar wurden auch in West-, Mittel- und Norddeutschland Kippermünzen zu 12 Kreuzern bzw. 4 Groschen geprägt, die aber Schreckenberger genannt wurden, weil die Rechnung nach Batzen dort nicht üblich war. Die Nominalen wurden nach der Kipperzeit weitgehend gemieden und verschwanden allmählich aus dem Umlauf.
Bezeichnung für eine Talermünze aus Kursachsen, die in drei Typen 1592-1611 mit der Darstellung der drei Brüder Christian (Kurfürst, gestorben 1611), Johann Georg (Kurfürst, 1611-1656) und August (gestorben 1615) geprägt wurde. Bis zur Volljährigkeit 1601 standen die Brüder unter der Vormundschaft des Herzogs von Sachsen-Weimar.
Der erste Typ von 1592 zeigt die drei Brüder auf gleicher Höhe nebeneinander. Dies änderte sich noch im selben Jahr, als der zweite Typ ausgemünzt wurde. Er zeigt eine hervorgehobene Darstellung des ältesten Bruders Christian, der seine Brüder überragt. Bei Erreichen der Volljährigkeit wurde eine erneute Änderung des Münzbildes veranlaßt, das Christian allein auf der Vorderseite und seine beiden Brüder auf der Rückseite zeigt.
Bezeichnung für Taler aus Sachsen-Altenburg von 1625 bis 1632 mit der Darstellung des ältesten Bruders Johann Philipp (gestorben 1639) auf der Vorderseite und seinen Brüdern Johann Wilhelm (gestorben 1632) und dem künftigen Kurfürsten Friedrich Wilhelm II. (1639-1669) auf der Rückseite.
Bezeichnung für eine Talermünze der Brüder Georg III. (1639-1663) von Brieg, Ludwig IV. (1653-1663) von Liegnitz und Christian (1639-1672) von Wohlau, alle Herzöge aus Schlesien. Die Vorderseite der zwischen 1651 und 1660 geprägten Münze zeigt die Hüft- bzw. Brustbilder der drei Brüder ohne Hervorhebung.
Bezeichnung für eine Figur, die durch drei sich nicht in einem Punkt schneidende Linien gebildet wird (dänisch: trekant, englisch und französisch: triangle, italienisch: triangolo, niederländisch: driehoekig, portugiesisch: triângulo, spanisch: triángulo).
Bezeichnung für Billon- und Kupfermünzen zu 3 Pfennig aus dem 16. Jh., die von Sachsen aus bis ins 19. Jh. im mittel- und norddeutschen Raum verbreitet war. Sie wurden ursprünglich "Dreipfenniggröschlein" genannt. Seit der Mitte des 18. Jh. wurden sie vorwiegend in Kupfer ausgebracht.
Ursprünglich war dies die süddeutsche und schweizerische Bezeichnung für spätmittelalterliche Stücke zu 3 Hellern oder Hallern (z.B. seit 1360 in Bern). Seit dem 16. Jh. wurden die bis in die 2. Hälfte des 18. Jh. geprägten Kleinmünzen zu 3 Pfennig ("Dreier"), Gröschel oder Gröschlein genannt. Sie galten 1/84 Gulden und zeigten deshalb die Wertzahl 84 im Reichsapfel.
Dies ist ein Gedenktaler des Grafen Heinrich von Reuß-Schleiz (1640-1692) aus dem Jahr 1679. Die Vorderseite zeigt das Wappenschild der Linie Schleiz, die Rückseite die Symbole der Dreieinigkeit in zwei Varianten. Die eine zeigt das Brustbild Gottes (Vater), die andere die Hand Gottes, beide beim Pflanzen eines Reis-Schößlings. Die Deutung ist umstritten und wird auf zwei Ereignisse des Prägejahres zurückgeführt, den Frieden von Nimwegen und die Einführung der Primogenitur (ungeteiltes Nachfolgerecht des ältesten Sohnes). Letztere wird durch die lautliche Ähnlichkeit von Reis und Reuß unterstützt.
Der "Dreifuß" ist neben dem Rad und Hebel wohl eine der Urerfindungen der Menschheit. Im mykenischen und archaisch-griechischen Kulturraum diente der "Dreifuß" zum Aufstellen von Geräten, die auf Feuer gestellt wurden. Er besteht aus drei Füßen, die durch Ringe, später durch bewegliche Querstäbe verbunden sind. Darauf befindet sich ein Kessel mit verzierten Henkeln. Neben seinem praktischen Gebrauch diente der Dreifuß als Zeichen für den wahrsagenden (pythischen) Apollon (Delphi, Delos). Kretische Inschriften auf Rechnungsmünzen und Textstellen bei Homer weisen auf eine Verwendung des Dreifußes als Gerätegeld in vormünzlicher archaischer Zeit hin. Als Pontifikalgerät, das als Altar bei verschiedenen Opferungen benutzt wurde, ist der Dreifuß auf römischen Münzen dargestellt. Ebenfalls als Zeichen der Quindecemviri, einem Kollegium von 15 Apollo-Priestern, dem die Aufsicht der in Rom offiziell eingeführten Fremdkulte oblag. Auf Münzen von Cassius und Brutus, den Verschwörern gegen Cäsar, taucht der Dreifuß wohl als Hinweis auf die Bücher mit den "Sybillinischen Weissagungen" auf.
Hierbei handelt es sich um eine unter König Sigismund I. (1506-1548) nach dem Marienburger Rezeß von 1528 für Polen, Westpreußen und Litauen eingeführte Silbermünzen (2,34 g Feingewicht) zu 3 polnischen Groschen = 9 Schillinge = 59 Pfennige. Die Vorderseite zeigt das Porträt des Königs, die Rückseite die typische lateinische Wertbezeichnung "GROSS(US) AR(GENTE) TRIP(LEX)" (deutsch: "dreifacher Silbergroschen").
Diese guthaltigen Dreigröscher wurden in Schlesien, Brandenburg-Küstrin und im Herzogtum Preußen (Ostpreußen) beigeschlagen. Letztere stiegen im späten 16. Jh. im Wert auf zehn Schillinge, da Preußen sich weigerte, die polnische Münzverschlechterung nachzuvollziehen. Dort wurden sie umgangssprachlich als Zehnschillinger bezeichnet.
Im frühen 16. Jh. gab es schon eine Diskussion um eine Münzreform zwischen Polen und dem zu Polen gehörigen Westpreußen, an der sich auch Nikolaus Kopernikus als Vertreter von Ermland beteiligte. Das zwischen Westpreußen und Ostpreußen gelegene Ermland wurde geradezu von polnischen und preußischen Münzen überschwemmt, was zur schnellen Geldentwertung führte. Die Vereinheitlichung des Geldwesens durch König Sigismund hatte die Übernahme des schlechten polnischen Münzfußes auch für Preußen zur Folge. Der Protest dagegen berief sich auf drei geldtheoretische Schriften des Nikolaus Kopernikus (1473-1543), der in "Monete Cudende Ratio" (1526) die Einführung einer Kupferwährung für Preußen befürchtete. Schon damals postulierte Kopernikus praktisch das erst später nach Thomas Gresham benannte Gesetz, daß das guthaltige immer vom schlechthaltigen Geld verdrängt wird. Außerdem nahm er in Teilen schon die Quantitätstheorie vorweg, indem er den Wert der Münzen in ein Verhältnis zur geprägten Menge (Quantität) setzte. Als in der Auseinandersetzung mit dem polnischen König der Erfolg ausblieb, zog sich Kopernikus aus der Öffentlichkeit zurück und widmete sich der Erforschung des Sonnensystems.
Die Kontroversen um die Münzreform zeigten geschichtliche Nachwirkungen. Als der polnische Münzfuß 1558 zum ersten Mal (um 13,6 Prozent) abgewertet wurde, übernahmen Westpreußen, Ostpreußen, das Ermland und die Städte Thorn, Danzig und Elbing den verschlechterten Münzfuß nicht mehr. Im Laufe des 16. Jh. verschlechterte sich der polnische Dreigröscher zur Billonmünze und wurde später spöttisch von der Bevölkerung mit der Bezeichnung "Düttchen" versehen. Die auch "Dittschen" genannten Stücke wurden nach der Kipper- und Wipperzeit in großen Stückzahlen auch in Brandenburg, Schlesien, Siebenbürgen und Riga geprägt.
Der "Dreihellerpfennig" ist eine fränkische Billonmünze zu 3 Heller aus dem ausgehenden 15. Jh., die ihre Blütezeit im 16. Jh. unter dem Henneberger Grafengeschlecht erreichte. Das Bistum Würzburg gab den "schweren Pfennig" bis in die Mitte des 18. Jh. heraus.
Der "Dreihelmgroschen" ist eine hessische Groschenmünze, die unter Landgraf Ludwig II. 1466 als erste hessische Münze mit Jahresangabe eingeführt wurde. Sie ist nach den drei Wappenhelmen (Hessen, Nidda und Ziegenhain) auf ihrer Rückseite benannt. 20 Dreihelmgroschen galten, ebenso wie ihre Vorbilder, die sächsischen Helmgroschen, einen Rheinischen Gulden.
Der "Dreikaisertaler" ist eine habsburgische Talermünze, die ohne Jahresangabe in der Regierungszeit des Kaisers Ferdinand I. (1556-1564) und später mit der Jahresangabe 1590 geprägt wurden. Sie sind nach den Porträts der drei Kaiser aus dem Haus Habsburg auf der Vorderseite benannt, nämlich Maximilian I. (1493-1519), Karl V. (1519-1556) und Ferdinand I. (1556-1564). Eine "Vierkaisertaler" benannte Variante zeigt zusätzlich noch das Porträt von Kaiser Friedrich III. (1452-1493).
Dies ist die Sammlerbezeichnung für mittelalterliche Groschenmünzen, die auf Veranlassung des Markgrafen Wilhelm I. (1328-1361) von Jülich bis zum Jahr 1356 in der Münzstätte in Düren geprägt wurden. Den Namen erhielten die Münzen von der Darstellung der Heiligen Drei Könige auf der Vorderseite, die Rückseite zeigt die Madonnendarstellung (mit Jesus als Knaben auf dem Arm).
Beim "Dreikreuzer" handelte es sich ursprünglich um eine kaiserlich-österreichische Groschenmünze zu 3 Kreuzern, die in den habsburgischen Erblanden in der Mitte des 16. Jh. geprägt wurde. Nach der Darstellung des kaiserlichen Brustbildes wurde die Scheidemünze gelegentlich auch als Kaisergroschen oder als Silbergroschen bezeichnet. Nach der Münzordnung vom 29.07.1551 aus Billon (455/1000 fein) mit einem Gewicht von 2,475 g geprägt. Im Dreißigjährigen Krieg begann die Blütezeit der "Dreikreuzer", die auch von anderen Münzständen, beispielsweise in Süddeutschland und Böhmen, nachgeprägt wurden. Letztere erhielten in Schlesien den Beinamen"Böhm". Das Münzbild zeigt (nebst dem Brustbild des Kaisers) auch den Reichsadler oder das Landeswappen und die Wertangabe 3 im Oval.
Hierbei handelt es sich um eine hanseatische Billonmünze, die seit Beginn des 15. Jh. in verschiedenen norddeutschen Münzstätten (u.a. Lübeck und Hamburg) geschlagen wurde und 3 Pfennige galt, in zeitgenössischen Dokumenten lateinisch als "Ternarius" (ter = dreifach) bezeichnet, niederdeutsch als Drieling. Seit 1572 gingen formal 128 Dreilinge auf 32 Schillinge bzw. 1 Reichstaler.
Nach der Kipper- und Wipperzeit galten nach dem Hamburger Vertrag von 1622 in den ostelbischen Gebieten 192 Dreilinge = 48 Schillinge = 1 Reichstaler. Die folgenden Prägungen trugen meist auf der Rückseite die Wertzahl 192. In den westelbischen Gebieten des Niedersächsischen Kreises galten weiterhin 128 Dreilinge einen Reichstaler, diesen Dreilingen wurde teilweise die Wertzahl 128 aufgeprägt. In Hamburg wurde die kleine Billonmünze im Gewicht von 0,51 g (187/1000 fein) bis 1855 geprägt. Die Stücke zeigen auf den Vorderseiten die Hamburger Burg, auf den Rückseiten Wertangabe ("I/DREILING") und Datum. In Schleswig-Holstein wurde der Dreiling 1787 und 1850 als Kupfermünzen geschlagen.
Bezeichnung für eine Rechnungsmark aus Lübeck, die es schon seit der Mitte des 13. Jh. gab und 13 Schillinge galt. Kurz nach dem Beginn der Talerprägung nach dem sächsischen Münzfuß um 1500 prägten einige Städte des Wendischen Münzvereins, vor allem Lübeck und Hamburg, ab 1501 die Lübische Mark zu 16 Schillingen in 1-, 2/3-, 1/2-, 1/3- und 1/4-Stücken aus. Nach der Kipper- und Wipperzeit 1622 galt der Reichstaler im Bereich der Lübischen Währung im ostelbischen Gebiet 48 Schilling (sonst 32 Schilling) und er entsprach also einem Dreimarkstück in Lübischer Währung.
Mit der Einführung der Goldwährung des Deutschen Reiches ab 1871 galt der Vereinstaler 3 Mark. Als dieser Taler 1907 außer Kurs gesetzt wurde, bestand auf Grund der Gewöhnung an diese Nominale ein Bedarf nach einem wertgleichen Ersatz. Das Münzgesetz von 1908 trug diesem Wunsch Rechnung, indem es als Ersatz für den Vereinstaler das Dreimarkstück einführte, das folgerichtig volkstümlich auch als Taler bezeichnet wurde. Es hatte ein Feingewicht von 15 g (900/1000) und wurde bis zum Beginn des 1. Weltkriegs 1918 ausgeprägt. In der Weimarer Republik gab es 1922/3 nach den Dreimarkstücken aus Aluminium 1924/5 und zwischen 1931 und 1933 wieder Silberstücke, allerdings mit einem Feingewicht von 7,5 g (500/1000 fein). Außerdem erschien eine Reihe von Gedenkmünzen zu 3 Reichsmark.
Hierbei handelt es sich um die Ausschmückung des Gepräges in Gestalt dreier nach außen gerundeter Bögen, die das innere Münzbild umschließen. Seit dem Hochmittelalter als ornamentale Umrahmung der Rückseite vor allem auf dem Apfelgulden verwendet. Wenn diese Bögen durch drei nach außen weisende Spitzen unterbrochen sind, so spricht man von einem Spitzdreipaß. Bei den meisten Münzen wurde ein Vierpaß verwendet.
Hierbei handelt es sich um eine Kurtrierer Billonmünze zu drei Petermännchen, die 1689 unter Erzbischof Johann Hugo von Orsbeck (1676-1707) mit der Aussetzung des Schlags von einfachen Petermännchen geschaffen wurde. Der Name leitet sich von der Darstellung des auf einer Wolke thronenden St. Petrus auf der Rückseite ab. Zwischen 1689 und 1715 wurden große Mengen ausgegeben. Sie galten 5 Kreuzer im Zwanzigguldenfuß und sollten dann im Vierundzwanzigguldenfuß mit 6 Kreuzern bewertet werden. Das Volk hielt jedoch an der alten Bewertung zu 5 Konventionskreuzern fest, zumal die "Dreipetermännchen" seit 1760 schlechter ausgebracht wurden. Daran konnten weder die Beschriftung "240 EINE FEINE MARK" noch die Strafandrohungen des Erzbischofs Johann Philipp von Walderdorff (1756-1768) in den Jahren 1760 und 1761 etwas ändern. Die Ersetzung der Darstellung des St. Petrus durch das erzbischöfliche Monogramm auf der Rückseite im Jahr 1761 sollte die Untertanen vermutlich nachdrücklich an die Strafandrohung erinnern.
Dies ist die Bezeichnung für sächsische Viertelgroschen zu 3 Pfennig aus Billon, der nach der Sächsischen Münzordnung vom 20.01.1534 als fester Bestandteil in die Nominalkette integriert wurde. Das "Dreipfenniggröschlein" fand dann als Dreier Verbreitung über weite Gebiete Deutschlands.
So lautete der deutsche Name für die polnischen Poltoraki, die von 1587 bis 1668 offizielles Zahlungsmittel waren. Unter Sigismund III. wurden diese gesuchten Sammlerstücke hauptsächlich für den Handel mit Schlesien herausgegeben. Der Wert des "Dreipölkers" entsprach der Hälfte eines Dreigröschers, des dreifachen Groschens.
Hierbei handelt es sich um modernes Münzmetall, das aus drei Schichten besteht und automatentauglich ist. In der Bundesrepublik Deutschland wurde ein schwachmagnetischer Dreischichtenwerkstoff für das 2-DM-Stück (seit 1969) und für das 5-DM-Stück (seit 1975) verwendet. Er besteht aus einem Reinnickelkern, der zwischen zwei Kupfer-Nickel-Platten liegt.
Dies ist ein hessischer Groschentyp von 1466/67 mit den vorderseitigen Wappenschilden von Hessen, Ziegenhain und Nidda, die in Form eines Dreiecks angeordnet sind. Die Rückseite zeigt den Wappenhelm von Hessen. Es galten 20 Dreischildgroschen = 1 (rheinischer) Gulden.
Hierbei handelt es sich um Münzen, die Inschriften in zwei Sprachen aufweisen. Die Niederlande gaben für ihre Kolonie Niederländisch Indien derartige Münzen heraus (Arabisch, Malaiisch, Niederländisch).
Umgangssprachlich war dies die Bezeichnung für habsburgische und süddeutsche 30-Kreuzer-Stücke.
Es gab süddeutsche und habsburgisch-österreichische Landmünzen zu 30 Kreuzer, die seit dem späten 17. Jh. bis zur Einführung des Konventionsfusses 1753 in großen Mengen geprägt wurden. Sie waren in z.B. in Bayern, Österreich und Württemberg sehr beliebt.
Mit der Einführung des leichteren Konventionsfußes 1753 in Österreich und Bayern einigten sich die beiden Staaten (Bayern jedoch nur für 1 Jahr) auf die Ausprägung eines Konventions-Dreißigers im Wert eines halben Konventionsguldens oder eines Viertel-Konventionstalers. Nach dem neuen Zwanzigguldenfuß konnten 40 Dreißigkreuzer aus der Mark Silber geschlagen werden, was einem Silbergewicht von 5,8 g pro Dreißiger entsprach. Das Münzbild sollte ein auf der Spitze stehendes Quadrat kennzeichnen, was aber leicht zu Verwechslungen mit Quadratzwanziger süddeutscher Münzstände führte.
Der "Dreißigtalerfuß" war der nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 beschlossene Münzfuß des Deutschen Bundes. Demnach wurde die Kölnische Mark, die seit dem 16. Jh. das Grundgewicht der deutschen Münzsysteme war, von dem Zollpfund zu 500 g abgelöst. Nach dem "Dreißigtalerfuß" verpflichteten sich die Mitgliedsstaaten, aus 500 g Feinsilber 30 Vereinstaler bzw. 52 1/2 süddeutsche Gulden oder 45 Gulden österreichischer Währung auszubringen.
Dresden ist heute die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen. Bereits in der Jungsteinzeit bestanden erste Siedlungen im Raum Dresden. Südöstlich von Dresden befand sich zu dieser Zeit die reichsunmittelbare Burggrafschaft Dohna. Im Jahre 1206 wurde Dresden erstmals in einer erhaltenen Urkunde genannt. In einer Urkunde von 21.01.1216 wird Dresden bereits als Stadt erwähnt. Bei der Erlangung des Stapelrechts am 17. 09.1455 war Dresden noch eine recht unbedeutende Stadt, wurde jedoch nach der Leipziger Teilung der wettinischen Länder 1485 für Jahrhunderte herzogliche Residenzstadt der sächsischen Herrscher und erfuhr mit der Erhebung des wettinischen Herrschaftsbesitzes zum Kurfürstentum und Königreich eine Aufwertung als politisches und kulturelles Zentrum. Durch den Übergang der kurfürstlichen Würde innerhalb des Hauses Wettin (Wittenberger Kapitulation) wurde die Stadt zur Hauptstadt des wichtigsten protestantischen Landes innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Dresden nie geplündert oder zerstört, aber durch Pest und Hunger sowie die allgemeine wirtschaftliche Stagnation in seiner Entwicklung gestört. 1685 brannte Altendresden komplett ab. Unter Friedrich August I., genannt "August der Starke", errang Dresden die kulturelle Bedeutung, die es bis in die Moderne besitzt. Im Dezember 1745 wurde die Stadt im österreichischen Erbfolgekrieg zum ersten Mal durch Preußen erobert. Erneut wurde es im Siebenjährigen Krieg 1756 durch Preußen eingenommen. Als sich die österreichische Armee der Stadt näherte, ließ der preußische Gouverneur sie teilweise abbrennen. 1760 belagerte Preußen Dresden erfolglos und bescho dabei die Innenstadt. Im Frühjahr des Jahres 1791 wurde im nahe gelegenen Ort Pillnitz mit der Pillnitzer Deklaration ein Initial für die mehr als 150 Jahre währende Feindseligkeit zwischen Deutschland und Frankreich gelegt. Darin riefen die vornehmlich deutschen Monarchen die europäischen Mächte zur Zerschlagung der Französischen Revolution auf.
In den Befreiungskriegen gegen Napoleon Bonaparte im Jahr 1813 fanden zahlreiche vorentscheidende Schlachten der Völkerschlacht bei Leipzig im Großraum Dresden statt. Sachsen, und damit Dresden, kämpfte auf der Seite von Frankreich. Die Stadt wurde durch die Franzosen weiter befestigt und durch deren Truppen geschützt. Der auf die Märzrevolutionen folgende Dresdner Maiaufstand vom 03. bis 09. Mai 1849 zwang den sächsischen König Friedrich August II., die Stadt zu verlassen. Er konnte sie erst durch preußische Unterstützung wieder gewinnen. Im weiteren 19. Jh. blieb Dresden von Kriegen verschont und wurde Hauptstadt eines der – auch ab 1871 – stärksten Königreiche im Deutschen Reich. Vom 1. Weltkrieg blieb die Stadt unberührt. Nach der Novemberrevolution 1918 wurde Dresden Hauptstadt des (ersten) Freistaates Sachsen.
An der Münzstätte in Dresden arbeitete zeitweise auch Jakob Abraham.
Die im Süddeutschen Münzverein zusammengeschlossenen Mitgliedsstaaten des Deutschen Zollvereins hatten im Münchener Münzvertrag von 1837 ihren Münzfuß (24 1/2-Gulden-Fuß) in eine klare Relation (1 3/4 : 1) zum Münzfuß des preußischen Talers (14-Taler-Fuß) gesetzt. Dies schuf die Voraussetzung auf dem Kongreß zu Dresden, ein Jahr später eine gemeinsame Vereinsmünze aller Zollvereinsmitglieder zu schaffen. Aus der feinen Mark wurden 7 Stück der Vereinsmünze geschlagen, die pro Stück 2 Taler = 3 1/2 Gulden wert war. Der "Vereinsdoppeltaler" mußte nach einheitlichen Richtlinien ausgeprägt werden und war in allen Vertragsländern gültig. Die im Volksmund Champagnertaler genannte Münze war 37,1 g schwer, enthielt 33,4 g Silber und maß im Durchmesser 41 mm. Aus diesem Grunde war die unhandliche Münze bei der Bevölkerung äußerst unbeliebt. Zur wichtigen Silbermünze der Münzperiode wurde der einfache (preußische) Taler nach dem Graumannschen Fuß, nach dem Wiener Münzvertrag von 1857 "Vereinstaler" genannt.
Ein weiteres Ergebnis des Vertrags war der seit 01.01.1841 offiziell erfolgende Übergang Sachsens zum preußischen 14-Taler-Fuß. Da in Sachsen schon seit Beginn des 19. Jh. (neben sächsischen Münzen) der preußische Taler im Umlauf war, gestaltete sich dieser Schritt als fließende Fortentwicklung; zumal die Reform zum Anlaß genommen wurde, Ansätze in Richtung einer Dezimalwährung zu machen. Es galten 1 Taler = 30 Neugroschen und 1 Neugroschen = 10 Pfennig. In den meisten Ländern blieb die duodezimale Teilung (zu 12 Pfennig) erhalten. Dem "Dresdner Münzvertrag" schlossen sich nach und nach alle deutschen Staaten an, bis auf die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin. Die beiden Mecklenburg übernahmen 1848 trotzdem den preußischen 14-Taler-Fuß. In Hamburg und Lübeck wurde der preußische Taler in der Mitte des 19. Jh. zur Hauptumlaufmünze, was zu dessen Legalisierung 1856 führte.
Außerdem sah der Münzvertrag den Umtausch von Scheidemünzen in vollwertiges Kurantgeld (in festgesetzter Höhe) vor. Es durften aber nicht mehr Scheidemünzen in den Umlauf gegeben werden, als für das Bedürfnis des Vertragsstaates erforderlich war. Erstaunlicherweise hielten sich die Vertragsstaaten an den Passus, denn das in der Vergangenheit immer wieder aufgetauchte Problem der übermäßigen Abgabe von Scheidemünzen spielte in der zukünftigen geldgeschichtlichen Entwicklung des 19. Jh. keine Rolle mehr. Abgenutzte Münzen mußten vom Prägeland zum vollen Kurswert wieder zurückgenommen werden.
Der "Drielander" war eine niederländische Groschenmünze des 15. Jh., die unter Herzog Johann von Brabant (1414-1427) eingeführt wurde. Der Name kommt daher, daß die drei Länder Brabant, Hennegau und Holland die Münze prägten.
Der "Dritteiner" (auch: Drütteiner) bezeichnete 1/13 des Talers in einigen Gebieten Westfalens, z.B. im Münster- und Sauerland. Später wurde der Ausdruck unter Veränderung seiner Bedeutung auf den preußischen Sechsteltaler angewandt.
Bezeichnung für minderwertige Münzen, die mit erheblichen Fehlern behaftet und somit eigentlich nur als Vergleichs- oder Anschauungsstücke brauchbar sind.
"Dritthalbe" ist die volkstümliche Bezeichnung für Kleinmünzen mit dem Nominalwert 2 1/2, also vom Dritten nur die Hälfte. Damit konnten verschiedene Münzen gemeint sein, z.B. die 2 1/2-Pfennigstücke aus dem Herzogtum Braunschweig von 1792, die 2 1/2-Kreuzerstücke der Markgrafen von Franken aus dem 18. Jh., die 2 1/2-Schillinge aus Schleswig-Holstein oder die 2 1/2-Schwaren-Stücke aus Bremen.
Jean-Pierre Droz (geb. 17.04.1746 in La Chaux-de-Fonds; gest. 02.03.1823 in Paris) war ein Schweizer Medailleur, der als Münzmeister in England und Frankreich arbeitete. Droz führte wesentliche Neuerungen in der Prägetechnik ein und schuf zwischen 1780 und 1819 bekannte Münzen und Medaillen.
Jean-Pierre Droz studierte sein Handwerk in Paris, wo er durch ein sogenanntes Probestück, also einen Vorschlag für eine Münzprägung, auffiel, nämlich den Ecu de Calonne, den er gestaltete und herstellte, prägte er auf einer selbst konstruierten Prägemaschine. Diese Konstruktion fiel dem britischen Unternehmer Matthew Boulton auf, der gerade die erste dampfmaschinenbetriebene Prägeanstalt der Welt, die Soho Mint, plante. Droz hatte in seiner Konstruktion einige Neuerungen eingebaut, so zum Beispiel einen Seitenrand für die Münzen, der nicht nur die Gestaltung des Münzrandes mit Symbolen und Schriftzügen gestattete, sondern auch für eine gleichmäßige Höhe und den gleichmäßigen Durchmesser der so geprägten Münzen sicherstellte. Während die französischen Münzstätten diese Neuerungen ablehnte, übernahm Boulton die Techniken sofort. Zusätzlich engagierte er Droz als Münzmeister seiner neuen Münzstätte nach England.
Ab 1787 schuf Droz eine große Zahl von Proben für die Soho Mint, die aber zum größten Teil nicht umgesetzt wurden. Lediglich eine Penny-Münze für die Bermudas wurde 1793 in einer größeren Stückzahl produziert. Droz war aber bereits 1791 aus der Firma ausgeschieden, da er Boultons Forderung, Stempel reproduzierbar zu gestalten, nicht nachkommen konnte. Bis 1799 blieb Droz in England und schuf in dieser Zeit eine Reihe weiterer Münzen und Medaillen, die zum Teil sehr beliebt wurden.
1799 nahm Droz eine Stelle als Conservateur des Monnaies et des Médailles im Hauptmünzamt Paris an. In dieser Eigenschaft schuf Droz einige berühmte Medaillen, zum Beispiel zur Krönung Napoleon Bonapartes, und verschiedene Münzen, die ebenfalls bekannt wurden, so zum Beispiel die napoleonischen 20- und 40-Francs-Goldstücke, die er zusammen mit Pierre Joseph Tiolier entwarf. Als sich sein Augenlicht stark verschlechterte, zog sich Droz 1819 aus dem Berufsleben zurück. 1823 starb er in seiner Wohnung in Paris.
Eine "Druckplatte" ist ein Druckbildspeicher für Text- und/oder Bildinformationen aller Art. Druckplatten sind alle planliegenden, starren oder flexiblen Druckformen für verschiedene Druckverfahren.
Eine "Druckstelle" ist eine Beschädigung an einer Münze oder Medaille, die durch äußere Einflüsse verursacht wurde. Ein derartiger Schaden tritt meist am Rand auf und kann häufig durch einen Fachmann beseitigt werden.
Unter dem Begriff "Drucktverfahren" werden alle Verfahren zur Vervielfältigung von Druckvorlagen zusammengefaßt, wie Buchdruck, Offsetdruck, Tiefdruck, Flexodruck und Siebdruck. Bei diesen Drucktechniken werden unterschiedliche Verfahren angewandt, um Druckfarben auf einen Bedruckstoff zu übertragen.
Nero Claudius Drusus (geb. 14.01.38 v. Chr.; gest. 14.09.9 v. Chr.), auch der "ältere Drusus" (lateinisch: "Drusus maior") oder nur "Drusus" genannt, war ein römischer Politiker und Heerführer, Stiefsohn des KaisersAugustus. Er war ein Sohn der Livia, der Frau des Augustus, aus ihrer ersten Ehe mit Tiberius Claudius Nero. Sein älterer Bruder war der spätere Kaiser Tiberius.
Drusus war verheiratet mit Antonia Minor, einer Tochter von Marcus Antonius und Augustus Schwester Octavia. Seine Kinder waren Germanicus, Livilla und der künftige Kaiser Claudius. Drusus wuchs im Haus des Augustus auf und begann wie sein Bruder schon in jungen Jahren eine politische und militärische Karriere. Im Jahr 15 v. Chr. führten die beiden Brüder einen Feldzug in Raetia, das zur römischen Provinz wurde. Ab 13 v. Chr. war Drusus Statthalter der drei gallischen Provinzen. Er führte auch zahlreiche Feldzüge in Germanien an. Drusus starb an den Folgen eines Beinbruchs.
Der "Dschibuti-Franc" (ISO-4217-Code: DJF; Abkürzung: FD) ist die Währung des ostafrikanischen Staates Dschibuti. Er ist unterteilt in 100 Centimes. Es gibt Münzen zu 5, 10, 20, 50, 100, 500 Dschibuti-Francs sowie Banknoten zu 1.000, 2.000, 5.000 und 10.000 Dschibuti-Franc. Der "Dschibuti-Franc" ist fest an den US-Dollar gebunden mit einem Kurs von 1 USD = 177,721 DJF.
Das "Dualsystem" (latienisch: "dualis" = "zwei enthaltend") wird auch Zweiersystem oder Binärsystem genannt und ist ein Zahlensystem, das zur Darstellung von Zahlen nur zwei verschiedene Ziffern benutzt. Im üblichen Dezimalsystem werden die Ziffern 0 bis 9 verwendet. Im Dualsystem hingegen werden Zahlen nur mit den Ziffern des Wertes Null und Eins dargestellt. Oft werden für diese Ziffern die Symbole 0 und 1 verwendet. Das Dualsystem ist das Stellenwertsystem mit der Basis 2, liefert also die dyadische (2-adische) Darstellung von Zahlen (Dyadik).
Auf Grund seiner Bedeutung in der Digitaltechnik ist es neben dem Dezimalsystem das wichtigste Zahlensystem. Die Zahldarstellungen im Dualsystem werden auch Dualzahlen oder Binärzahlen genannt. Letztere ist die allgemeinere Bezeichnung, da diese auch einfach für binärcodierte Zahlen stehen kann. Der Begriff Binärzahl spezifiziert die Darstellungsweise einer Zahl also nicht näher, er sagt nur aus, daß zwei verschiedene Ziffern verwendet werden.
Der "Duarius" war eine kleine ungarische Billonmünze, die zwischen 1695 und 1705 im Wert eines Halbkreuzer dem ungarischen Denar bzw. dem österreichischen 2-Pfennig-Stück entsprach. Der Name ist dem lateinischen Ausdruck für "Zweier" entlehnt. Die Vorderseite zeigt das ungarische Wappen, die Rückseite die Wertbezeichnung.
&&Dubai&& war ein Scheichtum unter britischem Schutz und ist seit dem 02.12.9171 als Emirat Teil der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Der Name bedeutet übersetzt "Treffpunkt".
Das Emirat Dubai liegt auf der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf und ist nach Abu Dhabi das zweitgrößte der Vereinigten Arabischen Emirate. Das dominierende Zentrum des Emirats ist die Stadt Dubai. Das Emirat erstreckt sich von dort ins Landesinnere zwischen Abu Dhabi im Südwesten und Sharjah im Nordosten. Die Exklave Hatta liegt im Gebirge an der Grenze zu Oman. Der größte Teil des Emirats besteht aus Wüste. Das Emirat Dubai liegt geographisch 25° 15' 51" N, 55° 17' 24" O mit den Koordinaten 25° 15' 51" N, 55° 17' 24" O.
Staatsform: Emirat
Einwohner: 1,370 Mio. (2006)
Fläche: 3.885 qkm
Bevölkerungsdichte: 352,8 Einwohner je qkm
Zeitzone: UTC +4
Währung: Dirham
"Dubbeltje" ist die niederländische volkstümliche Bezeichnung für den doppelten Stuiver im 17. Jh. Im 19. Jh. ging der Name "Dubbeltje" - entsprechend der Bezeichnung "Stuiver" für das 5-Cent-Stück - auf das 10-Cent-Stück des Königreichs Niederlande über.
Dublin ist nicht nur die irische Hauptstadt, sondern schon seit der Zeit der Wikinger eine bedeutende Münzstätte. Sie war Hauptprägestätte zahlreicher englischer Könige in der Zeit vom 12. bis 17. Jh. Später wurden die Münzen für Irland meist in Birmingham oder in London geprägt.
Ursprünglich wurde der Ausdruck schon als Beiname des goldenen Excelente verwendet, sei es wegen dessen Bewertung als doppelter Dukat, sei es wegen des doppelten Porträts, das Ferdinand und Isabella als Königspaar zeigt. Die Bezeichnung wurde auf das Doppelstück seines Nachfolgers übertragen, des 1537 in Spanien eingeführten goldenen Escudo de oro. Der "Dublone" genannte Doppel-Escudo wurde erstmals 1566 unter Felipe (Philipp) II. (1556-1598) ausgeprägt. Die 22-karätige Goldmünze (916/1000) wog ca. 6,7 g und zeigt auf der Vorderseite das gekrönte Wappen, auf der Rückseite das Jerusalemkreuz im Vierpaß. Auf Grund der Goldausbeute Spaniens in den mittel- und südamerikanischen Kolonien entstand eine reiche spanische Goldmünzenprägung. Nach deren Unabhängigkeit übernahmen Mexico, Peru und Nueva Granada (auf dem Gebiet des späteren Kolumbien) die Prägung der 2-Escudo-Stücke (Doblado).
In Europa wurde die spanische "Dublone" zum Vorbild einer weit verzweigten Familie von Goldmünzen, u.a. des französischen Louis d'or, der italienischen Doppia, der schweizerischen Duplone, der norddeutschen Pistole, des preußischen Friedrich d'or und anderer nach dem Vorbild des französischen Louis d'or geprägten Goldmünzen. In Spanien hielt sich das Escudo-Goldmünzen-System bis zur Invasion Napoleon Bonapartes zu Beginn des 19. Jh. Zwar wurde es von König Ferdinand VII. (1808-1833) beibehalten, unter seiner Nachfolgerin Isabella (1833-1868) aber zugunsten des Reales-Systems vernachlässigt und vom Peseten-System (1868) der provisorischen Republik endgültig verdrängt. Die letzten spanischen Dublonen wurden 1865 geprägt.
In der Antike gab es in Ragusa im 3. Jh. v. Chr. eine illyrische Siedlung. Mit der Neuordnung des Römischen Reiches wurde der Felsen um 550/60 unter Justitian I. befestigt. Frühestens zu Anfang des 7. Jh. siedelten in Folge der Slaweneinfälle die Bewohner des zerstörten Epidaurums (das heutige Cavtat) auf die befestigte Insel über.
Nachdem die Slawen die Bevölkerung von Epidaurum vertrieben hatten, siedelten sie sich in dieser Stadt an. Sie gründeten ebenfalls eine Siedlung auf dem Festland am Fuße des Sergiusberges gegenüber jener Insel, auf welche die romanische Bevölkerung geflohen war. Mit der Zeit entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen zwischen der Insel-Siedlung und der slawischen Bevölkerung auf dem Festland. Im 12. Jh. wurde der Kanal zwischen dem Festland und der Insel aufgeschüttet, wodurch die beiden Siedlungen zusammenwuchsen. Da die Slawen die romanische Bevölkerung zahlenmäßig übertrafen, erhielten schließlich beide Siedlungen die gemeinsame Bezeichnung "Dubrovnik". Das Erzbistum Ragusa wurde 980 gestiftet.
Dubrovnik stand seit seiner Gründung unter dem Schutz von Byzanz. An der Wende vom 12. zum 13. Jh. war Dubrovnik mit dem bosnischen Ban Kulin verbündet. Zur Zeit der Kreuzzüge stand die Stadt zeitweise unter der Herrschaft Venedigs (1205–1358). 1242 wurde die Stadt von den Mongolen belagert und das Umland verwüstet. 1240 und 1244 wurde das Bündnis mit Bosnien erneuert. Nach dem Friedensschluss von Zadar 1358 erkannte Dubrovnik die Oberhoheit der kroatisch-ungarischen Könige an und zahlte ihnen Tribut bis zu deren Niederlage von Mohács 1526. Allerdings reisten schon ab 1420 regelmäßig Delegationen zu den Osmanen, die neben der Beteuerung ihrer Neutralität jährliche Tribute überbrachten, zuletzt 12 500 Dukaten; gezahlt bis zum Friede von Passarowitz 1718.
Nach Erlangung seiner Autonomie (dem ungarisch-kroatischen König wurden nur Abgaben in Form von Steuern und Schiffen geleistet) begann Dubrovnik sein Leben als selbstständige Republik Ragusa. Der Republik gelang es, seine Autonomie zu bewahren. 1416 schaffte die Republik Ragusa als erster Stadtstaat Europas die Sklaverei ab und gleichzeitig wurde der Sklavenhandel gesetzlich verboten. Im 15. und 16. Jh. erlebte Dubrovnik seinen größten wirtschaftlichen Aufschwung durch den ertragreichen Handel mit den Osmanen im Hinterland und den Küstenstädten des Mittelmeerraums. Die bedeutendste Schutzmacht der Republik Dubrovnik war das Königreich Spanien, die größte Bedrohung der Unabhängigkeit und Freiheit Dubrovniks war Venedig. Mit dem Frieden von Passarowitz im Jahr 1718 wurde den Osmanen zwischen Neum und Klek der Zugang zur Adria gewährt. Dubrovnik gehörte ab 1809 als Département Raguse zu den Illyrischen Provinzen des napoleonischen Frankreichs. Militärgouverneur mit dem Titel eines Herzogs von Ragusa wurde der Marschall Marmont. Nachdem die Österreicher die Stadt am 29.01.1814 besetzt hatten, fiel sie durch Beschluß des Wiener Kongresses an Österreich und wurde Teil des Kronlandes Dalmatien.
Der "Ducale" (auch: Ducalis oder Ducato) ist eine Silbermünze, die Normannenfürst Roger (Ruggero) II. (1105-1154), König von Sizilien und Herzog von Apulien, zwischen 1140 und 1144 in Palermo schlagen ließ. Das Drittelstück ist mit der Bezeichnung "TERCIA DVCALIS" versehen. Die Vorderseite zeigt den Fürsten und seinen Sohn, dazwischen ein Kreuz. Der "Ducale" sollte ca. 2,7 g wiegen. 2 1/2 Ducale galten einen Tari bzw. 60 Follari. Auch die Nachfolger König Wilhelm (Guglielmo) I. (1154-1166) und Wilhelm (Guglielmo) II. (1166-1189) ließen "Ducale" schlagen.
Bezeichnung für eine europäische Goldmünze, den Dukat.
Bezeichnung für eine kleine ungarische Billonmünze aus den Jahren 1428-1430. Es galt 1 Denar = 10 Ducat.
Seit dem späten 14. Jh. Bezeichnung des silbernen Denars in der Walachei (Rumänien).
Beiname des venezianischen Matapan, der ersten Groschenmünze in Italien aus dem frühen 13. Jh.
Venezianische Silbermünze in Talerform, die im Jahr 1562 unter dem Dogen Girolamo Priuli (1559-1567) mit einem Wert von 124 Soldi eingeführt wurde. Es gab auch Viertel- und Halbstücke. Bei einem Raugewicht von 32,9 g lag ihr Feingewicht bei 31,19 g (948/1000). Die Vorderseite zeigt den hl. Markus, der den knienden Dogen mit der Fahne belehnt, die Rückseite zeigt den Markuslöwen, darunter die Wertzahl 124 mit der Umschrift "DVCATVS VENETVS". Um 1570 erhielt er den Namen "Ducatone" und wurde im späten 16. Jh. von der Giustina verdrängt, mit demselben Wert, Feingehalt und derselben Darstellung auf der Vorderseite, aber mit der hl. Justina auf der Rückseite, bei einem Raugewicht von nur 28,1 g.
Der Doge Domenico Contarini (1658-1675) ließ einen neuen silbernen Ducato einführen, Ducato novo oder Ducatello genannt. Dieser galt ebenfalls 124 Soldi und zeigt dasselbe Gepräge, hat aber als Unterscheidungsmerkmal - im Gegensatz zu seinem Vorläufer - keine Wertangabe auf der Rückseite. Bei einem Raugewicht von 23,4 g (826/1000 fein) verdrängte er seinerseits die Giustina minore. Die Entwicklung der venezianischen Ducati zeigt eine Verschlechterung durch ständigen Gewichtsverlust.
Der Ducatello wurde in verschiedenen italienischen Staaten nachgemünzt, beispielsweise im spanischen Neapel. Dort wurde der Ducato unter Philipp II. (1556-1598) mit einem Gewicht von 29,11 g im Wert von 10 Carlini geprägt, sein Halbstück wurde Cianfrone genannt. Unter Karl II. (1667-1700) wog der Ducato zuletzt 21,94 g (896/1000 fein).
Beim "Ducato di Camera" (auch: Fiorinopagale) war eine Goldmünze, die dem Fiorino aus Florenz nachempfunden war und erstmalig unter Papst Johannes XXII. (1316-1334) geprägt wurde.
Nach der Eroberung des Königreichs Neapel 1442 ließ Alfonso I. von Aragon (1442-1458) eine Goldmünze schlagen, die auf der Vorderseite den König zu Pferde zeigt, nach dem Vorbild der französischen Franc à cheval.
Bezeichnung für eine Kupfermünze zu 10 Cash aus der Präsidentschaft Madras (Britisch-Indien), die zwischen 1691 und 1805/6 geschlagen wurde. Ihr Gewicht lag ursprünglich zwischen 8,21 und 8,35 g, seit 1755 auf 6,3 g reduziert. Es galten 8 Dudu = 1 Silber-Fanam.
Dülmen ist heute eine Stadt in Nordrhein-Westfalen im Kreis Coesfeld. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, in der von 1590 bis 1625 Münzen geprägt wurden.
Numismatisch gesehen, ist dies die geringe Dicke einer Münze (dänisch: tynd, englisch: fine bzw. thin, französisch: fin, italienisch: sottile, niederländisch: dun, portugiesisch: fino, spanisch: delgado).
Hierbei handelt es sich um dünne, große, zweiseitig geprägte Denare aus dem 11./12. Jh. in einigen deutschen Gebieten, nämlich Niedersachsen, Hessen, Franken, Bayern und in Teilen Obersachsens (Merseburg, Naumburg), des Elsaß (Hagenau, Selz) und in der Pfalz (Speyer, Worms). Der große Durchmesser (bis zu 26 mm) bei gleichbleibendem Gewicht der Denare ließ diese besonders dünn ausfallen, so daß sich die Motive auf der gegenüberliegenden Seite durchschlugen und häufig nur die Darstellung einer Münzseite erkennbar ist. Sie werden meist als Vorläufer der Brakteaten angesehen und deshalb als Halbbrakteaten bezeichnet. Doch nicht in allen Gebieten, in denen es zur Ausprägung von Brakteaten kam, ging die Prägung von Dünnpfennigen voraus und nicht in allen Gebieten, die Dünnpfennige prägten, folgte hinterher die Prägung von Brakteaten.
Dies ist die deutsche Bezeichnung für die polnischen Dreigröscher, die in großen Mengen während der Kipper- und Wipperzeit umliefen. Die polnische Bezeichnung "Dudki" (von "dudek" = "Wiedehopf", spöttisch für den Adler auf polnischen Münzbildern) nahm im 14. Jh. die Bedeutung für Geld an und wurde im 16. Jh. dann auf die Dreigröscher übertragen.
Nach der Kipper- und Wipperzeit wurde der im Deutschen zu "Düttchen" oder "Dittschen" abgewandelte Ausdruck östlich der Elbe für die dort umlaufenden norddeutschen 3-Schilling-Stücke und andere gleichwertige Münzen übernommen. Der Name hielt sich in Ostpreußen noch bis ins 20. Jh. als umgangssprachliche Bezeichnung für das 10-Pfennig-Stück.
Duisburg ist heute eine Großstadt am Rande des Ruhrgebietes im Bundesland Nordrhein-Westfalen, direkt am Rhein gelegen. Im Mittelalter gab es dort auch eine Münzstätte.
Hierbei handelt es sich um eine kleine niederländische Münze aus Billon im Wert von 1/4 Stuiver, seit dem 14. Jh. aus Billon, 1573 aus Kupfer geprägt. Im 17./18. Jh. wurde der "Duit" mit 1/8 Stuiver bewertet und wurde so die kleinste Nominale der Niederlande. Die letzte Ausprägung für die Niederlande erfolgte zur Zeit der Batavischen Republik 1797. Nach dem niederländischen Vorbild wurden im 17. Jh. im brandenburgischen Cleve und im Tecklenburger Land geringwertige Deute geprägt, auf deren geringen Wert das Sprichwort "keinen Deut Wert sein" zurückgeht.
Im 18. Jh. gab die Vereinigte Ostindische Kompanie große Mengen Duits (1/4 Stuiver) und halbe Duits (1/8 Stuiver) für die indonesischen Kolonien aus. Sie zeigen das Monogramm der kolonialen Handelsgesellschaft, ein großes "V", in dessen Schenkel ein "O" und ein "C" eingeschrieben ist. Die letzten Prägungen von 1842 wurden mit den Stempeln des Jahres 1790 in der Münzstätte in Utrecht hergestellt.
Der "Dukat" ist die langlebigste, verbreitetste und wertbeständigste europäische Goldmünze. 1284 ließ der Doge Giovanni Dandolo (1280-1289) in Venedig einen Typ (Zecchino) im Gewicht von 3,537 g schlagen, der auf der Rückseite Christus in der Mandorla zeigt, vermutlich nach einem byzantinischen Typus. Die Vorderseite zeigt den hl. Markus, der den knienden Dogen mit der Gonfalone, dem Regierungssymbol (Stab mit Kreuz) belehnt, mit dem umschriftlichen Hexameter "SIT TIBI XPE (= Christe) DATVS, QUEM TV REGIS ISTE DVCATVS" (deutsch: "Dir, Christus, sei das Herzogtum gegeben, das du regierst"). Nach dem letzten Wort des Verses soll die Münze "Dukat" (Herzogtum) genannt worden sein. Da aber die Silbermünzen Venedigs auch schon "ducatus" (Ducato d'argento) genannt wurden, liegt die Vermutung nahe, daß sich die Bezeichnung "Dukat" für die zunächst "ducatus auri" genannte Goldmünze erst mit ihrer Verbreitung etwa im 14./15. Jh. durchsetzte. Theoretisch sollte der Dukat 24-karätig herausgebracht werden, in der Praxis erreichte er im Mittelalter nur annähernd die angestrebte Feinheit. In Venedig wurde der Typ mit diesem charakteristischen Münzbild (Zechine) weitgehend gewichtsbeständig (seit 1526 im Gewicht von 3,49 g) in Mehrfachstücken bis zu 100 Dukaten (allerdings nur einmalig) und in Teilstücken bis zu einem Vierteldukaten geschlagen. Der Münztyp wurde noch nach dem Anschluß der Republik Venedig an Österreich von den Habsburgern bis ins 19. Jh. fortgeprägt.
Durch den intensiven Levantehandel Venedigs verbreitete sich der Zecchino als Handelsmünze im östlichen Mittelmeerraum und wurde allmählich nachgeahmt, anfangs unter Beibehaltung des Münzbildes. Auch im westlichen Mittelmeerraum verbreitete sich der Dukat im Laufe des 15. Jh., so daß das Königspaar Ferdinand und Isabella (1476-1516) der vereinigten Königreiche Aragon und Kastilien die Standardgoldmünze, den Excelente, nach dem Münzfuß des Dukaten schlagen ließen.
Die ersten ungarischen Dukaten richteten sich nach dem Münzbild des Floren. Seit der Regierungszeit Ludwigs I. (1342-1382) zeigen sie die Darstellung des stehenden hl. Ladislaus auf der Vorderseite. und den Landesschild, später die Madonna auf der Rückseite. Die Dukaten des goldreichen Ungarn wurden in Mittel- und Nordeuropa zur Haupthandelsmünze. Übrigens stammen die interessantesten Stücke aus Siebenbürgen, besonders eine Reihe runder, quadratischer und hexagonaler Formen bis zum 100-Dukaten-Stück aus der Regierungszeit Michael Apafis (1661-1690). 1527 beschloß Erzherzog Ferdinand I. (1521-1564), den Dukaten zur ausschließlichen Goldmünze der Habsburgischen Erblande zu erheben, was die Ausprägung bis ins beginnende 20. Jh. zur Folge hatte.
Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation erklärte die Reichsmünzordnung von 1559 den Reichsdukaten im Gewicht von 3,49 g zur Hauptgoldmünze. Der Feingehalt von 23 Karat und 8 Gran (986/1000) wurde weitgehend eingehalten und unter dem Begriff "Dukatengold" bekannt. In Skandinavien und Rußland fanden durch den Ostseehandel vor allem die hanseatischen und die geringfügig leichteren (3,42 g) niederländischen Dukaten Verbreitung. In den skandinavischen Ländern zirkulierten neben den Rhinsk Gylden (Rheinischer Gulden) auch Ungersk Gylden (ungarische Dukaten), auch als Dogkate bezeichnet.
Bis ins späte 18. Jh. zirkulierte der Dukat nach Gewicht. Im 17. Jh. wurden die ersten Dukaten mit Rändelung versehen, um Fälschungen bzw. Beschneidungen zu erschweren. Solche Stücke wurden als Randdukaten bezeichnet. Im 18. Jh. tauchten die ersten Stücke mit Wertbezeichnung auf.
Der "Dukaton" wurde als Silberäquivalent des Dukaten im Jahr 1618 als Talermünze der Spanischen (südlichen) Niederlande im Wert von 60 Stuiver eingeführt. Der erste Typ zeigt auf der Vorderseite die Büsten von Albert und Isabella, auf der Rückseite das von Löwen gehaltene Wappen. Bei einem Raugewicht von 32,48 g (944/1000 fein) war er die schwerste Silbermünze der Niederlande und wurde bis 1755 für die Habsburgischen Niederlande geprägt. Mit dem Silbernen Reiter schufen die Generalstaaten der Vereinigten Niederlande 1659 eine Entsprechung. Auch in Lüttich wurde der Dukaton nachgeahmt.
"Dumps" ist der englischsprachige Ausdruck (englisch: "dumpy" = "dick und klein") für besonders grobe, kleine und dicke Münzen, die in einigen Kolonien im 18. und 19. Jh. im Umlauf waren. Es handelt sich um die aus Großsilbermünzen (meist Pesos) ausgeschnittenen Mittelstücke. Auf den Karibischen Inseln (Westindien) gab es verschiedene Formen (rund, eckig, herzförmig), die auf Grund des Geldmangels in der 2. Hälfte des 18. Jh. als Notgeld dienten.
Im australischen Sydney wurden 1813 aus etwa 40 000 spanischen Pesos runde Mittelstücke ausgestanzt und umgeprägt und gelangten als Zahlungsmittel in der Provinz New South Wales in den Umlauf. Eine Seite zeigt eine Krone über der Jahreszahl und die Umschrift "NEW SOUTH WALES", die andere Seite die Wertbezeichnung "FIFTEEN PENCE". Sie wurden ab 1822 eingezogen und 1829 ungültig.
Die Gesellschaft "Dunbar & Co." mit Sitz in San Francisco brachte während des kalifornischen Goldrauschs ausschließlich 5-Dollarstücke aus, die auf der Vorderseite über dem Datum 1851 das Kopfbild der Liberty mit Stirnband zeigen, das mit dem Firmennamen beschriftet ist, und das mit 13 Sternen umgeben ist als Symbol für die damals zu den Vereinigten Staaten von Amerika zusammengeschlossenen dreizehn Staaten. Die Rückseite zeigt den Bundesadler (mit Ölzweig und Blitzbündel in den Fängen), die Wertangabe und die Beschriftung "CALIFORNIA GOLD".
Bezeichnung im Hinblick auf die Farbgebung (dänisch: mork, englisch: dark, französisch: foncé, italienisch: cupo, niederländisch: donker, portugiesisch: escuro, spanisch: oscuro).
Das "Duodezimalsystem" (auch: Zwölfersystem) ist ein Stellenwertsystem zur Darstellung von Zahlen. Es verwendet die Basis Zwölf und wird deshalb auch zwölf-adische Stellenwertsystem genannt. Das bedeutet, das anders als beim üblichen Dezimalsystem (mit der Basis 10) es zwölf Ziffern gibt, so daß erst für natürliche Zahlen ab 12 eine zweite Ziffer benötigt wird.
Die Zahl 12 hatte in vielen Kulturen eine wichtige Bedeutung. Sie gilt als die Zahl der Vollkommenheit. Ein Grund sind vermutlich die zwölf Mond-Monate im Jahr. Beispiele der Verwendung der "12" sind die zwölf Monate im Jahr, zweimal zwölf Stunden pro Tag, zwölf Tierkreiszeichen, zwölf Zeichen in der chinesischen Astrologie, zwölf Sterne auf der Flagge der Europäischen Union (nicht von den Gründungsstaaten abgeleitet). In vielen europäischen Sprachen gibt es eigene Zahlennamen für 11 (elf) und 12 (zwölf) anstelle der regelmäßigen Zehnersystem-Namen (wie zweiundzehn oder zweizehn). Dies weist, wie auch die Verwendung des Dutzends, auf eine breite Verwendung der Basis 12 hin.
Zusätzlich hat die 12 die Eigenschaft, durch relativ viele Zahlen ganzzahlig teilbar zu sein (1, 2, 3, 4, 6, 12), was die Verwendung als Größeneinteilung (z. B. bei Zoll und Fuß) zur Folge hatte.
Ein kleiner Nachteil gegenüber dem Hexadezimalsystem, den das Duodezimal- mit dem Dezimal- und dem Oktalsystem teilt, ist, daß die Quadratwurzel der Basis keine ganze Zahl ist. Das Duodezimalsystem wird heute noch in einigen Zusammenhängen verwendet: 1 Dutzend = 12 Stück, 1 Schock = 5 Dutzend, 1 Gros = 12 Dutzend, 1 Maß = 12 Gros bei verschiedenen Maßeinheiten, z. B. 1 Fuß = 12 Zoll, Einteilung des Tages in 2 mal 12 Stunden. Ansätze, das Dezimalsystem mit zwei zusätzlichen Ziffern zu ergänzen, um allgemein im Duodezimalsystem zu rechnen, konnten sich dagegen nicht durchsetzen.
"Dupondius" ist ein antikes römisches Gewicht, das schon zur Zeit der Römischen Republik als Münznominale zu 2 Assen verwendet wurde. Sie wurden in den Aes-grave-Reihen aus Bronze gegossen und waren mit der Aufschrift II versehen und mit den Reduktionen des römischen Münzfußes wurden sie bald geprägt. In der Römischen Kaiserzeit wurde der "Dupondius" größtenteils aus Aurichalkum (Messing), einer Kupfer-Zink-Legierung, hergestellt und ist - wie die meisten Doppelstücke - durch die Strahlenkrone um den Kopf des Herrschers gekennzeichnet.
Augustin Dupré (geb. 1748; gest. 1833) war Medailleur und Stempelschneider, der als Vertreter des französischen Klassizismus gilt. Er schuf 1795 das erste 5-Franc-Stück. 1770 war er als gelernter Waffenschmied nach Paris gekommen, arbeitete zunächst für die königliche Münzstätte und danach für die Republik. Neben Münzstempeln schuf er auch Medaillen mit dem Porträt von Ludwig XVI. und Napoleon Bonaparte. Er signierte mit "Dupré".
Guillaume Dupré (geb. 1576; gest. 1647) war ein bedeutender französischer Bildhauer, Medailleur und Münzmeister der französischen Krone (seit 1606). Seine Vielzahl von Stempeln schnitt er nach dem Vorbild der Skulpturen der italienischen Renaissance. Berühmt ist seine Medaille, die Heinrich IV. (1589-1610) mit Maria von Medici als Mars und Athene zeigt. Weitere Medaillen schuf er auf Ludwig XIII. (1610-1643) und Kardinal Richelieu. Außerdem stammt eine ganze Reihe von Entwürfen für französische Münzen aus seiner Hand.
Anthony Durant war ein englischer Numismatiker, der sich 1865 in Genf niederließ und dort sein Buch "Médailles et Jetons des Numismates" veröffentlichte. Dieses Buch ist heute noch ein Standardwerk über bedeutende Personen, die Münzen sammelten.
"Durchschnitt" (auch: Durchstoß) wird das Werkzeug zur Herstellung von Schrötlingen genannt, das nach einer Konstruktion Leonardo da Vincis Eingang in die Münztechnik gefunden haben soll. Mit dem "Durchschnitt" wurden die Schrötlinge (Ronden) aus den Zainen geschnitten. Der Vorgang erfolgte mit einem stählernen Stempel mit scharfen Rändern (Mönch) auf eine stählerne Unterlage (Nonne), die mit einem Ausschnitt versehen ist, durch den die ausgeschnittenen Schrötlinge fallen. Die frühe Form des Durchschnitts mußte noch von Hand mit einer Kurbel oder Spindel betätigt werden, später trieb Wasserkraft (Mühle) das Gerät an. Heute wird die Arbeit durch automatische Stanzmaschinen erledigt, die mehrere Ronden gleichzeitig ausschneiden.
Im 11. Jh. wurde in Durlach eine Burganlage auf dem Turmberg von den Grafen von Hohenberg erbaut und im 12. Jh. erweitert. Durlach wurde erstmals 1196 als staufische Besitzung erwähnt und im Jahre 1219 Eigengut des Markgrafen von Baden. Im Jahre 1556 wurde die Stadt mit den Landesherren protestantisch. 1689 wurde die Stadt durch französische Truppen, die der französische König Ludwig XIV. im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekriegs entsandte, völlig zerstört. Der Landesherr, Markgraf Friedrich Magnus, hielt sich währenddessen bis zu seiner Rückkehr 1698 im Basler Exil auf. 1709 übernahm sein Sohn Markgraf Karl Wilhelm die Regierung. Im Zerwürfnis mit seiner Gemahlin Magdalena Wilhelmine, einer Tochter des Herzogs von Württemberg, und den Durlacher Bürgern stoppte er den weiteren Ausbau der Karlsburg und 1715 verlegte Markgraf Karl Wilhelm die Residenz in ein mitten im Hardtwald neu erbautes Schloß, wobei er auch die neue Stadt Karlsruhe gründete. 1735 wurde die Münzstätte errichtet.
Dies ist die volkstümliche spanische Bezeichnung für das 8-Reales-Stück, im 19. Jh. für das 5-Peseta-Stück. Mitte des 20. Jh. wurde das große 100-Peseta-Stück aus Kupfer-Nickel als "Duro" bezeichnet.
Benjamin Duvivier (geb. 1728; gest. 1819) war ein berühmter französischer Münzgraveur und Medailleur. Er war der Sohn von Jean Duvivier (geb. 1687), der schon mehr als 400 Stempel geschnitten hatte, darunter siebzehn Porträts von König Ludwig XV. (1715-1774). Sein Sohn Benjamin wurde im Jahr 1764 königlicher Medailleur und übernahm erst mit dem Regierungsantritt von Ludwig XVI. im Jahr 1774 das Amt eines Münzgraveurs. Er war der Lieblingsmedailleur von König Ludwig XVI. und Marie Antoinette. Seine Tätigkeit für die Monarchie hinderte Duvivier nicht daran, im hohen Alter noch für die 1. Republik und für Napoleon BonaparteMünzen zu gravieren und Medaillen zu schneiden, ehe er 91-jährig verstarb.
"Dwojak" ist der Name des polnischen Zweigröschers, der im Jahr 1565 eingeführt wurde. Auch das 2-Groschen-Stück von 1949 der Volksrepublik Polen wurde als "Dwojak" ("Zweier") bezeichnet.
Dies ist die englische Abkürzung für Pennyweight (deutsch: "Pfenniggewicht"), das zur Berechnung der Feinheit in Großbritannien in 24 Gran unterteilt wurde. Die Abkürzung setzt sich zusammen aus "d", der englischen Abkürzung für Penny und "wt" für "weight".