Dies ist die Bezeichnung für eine päpstliche Silbermünze zu 4 Giulii aus der Münzstätte in Bologna. Sie wurde um die Jahrhundertwende des 16./17. Jh. als das Sechsfache der Gabella geprägt.
&&Gabun&& ist ein Küstensavannen- und Regenwaldgebiet im westlichen Zentralafrika. Seit 1883 war das Land französische Kolonie, die ab dem 16.03.1936 zum Postgebiet Französisch-Äquatorialafrika gehörte und am 17.08.1960 unabhängig wurde. Amtssprache: Französisch
Hauptstadt: Libreville
Staatsform: Präsidiale Republik
Fläche: 267.667 qkm
Einwohnerzahl: 1,424 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner pro qkm
BIP: 9,1 Mrd. US-Dollar (2006)
BIP/Einwohner: 6.527 US-Dollar (2006)
Unabhängigkeit: 17.08.1960
Nationalfeiertag: 17. August
Zeitzone: UTC +1h bzw. MEZ
Währung: CFA-Franc BEAC
Gadebusch ist eine Stadt im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, die in früherer Zeit auch eine Münzstätte besaß. Dort ließ beispielsweise Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Schwerin (1592-1658) in den Jahren 1612/13 Schautaler und sonstige Taler prägen.
Hierbei handelt es sich um kleine, dicke Münzen aus schlechtem Silber, die zu den sassanidischen Ausgaben von Gujarat ab Mitte des 6. Jh. n.Chr. gehören und dort lange im Umlauf waren.
Gaeta ist eine Stadt in Italien ca. 130 km südöstlich von Rom und 90 km nordwestlich von Neapel und Sitz eines Erzbischofs. Im 7. Jh. gab es dort auch eine eigene Münzstätte.
"Gajah" ist die Bezeichnung für kleine aus Zinn gegossene Plastiken in Form von Elefanten, die im 18./19. Jh. auf der malaiischen Halbinsel und in Sumatra als Geld benutzt wurden. Der Name stammt aus dem Malaiischen und bedeutet soviel wie "Elefant".
Lucius Livius Ocella Servius Sulpicius Galba (geb. 24.12.3 v.Chr. bei Tarracina; gest. 15.01.69 n.Chr. in Rom) war von 68 bis Anfang 69 n.Chr. römischer Kaiser. Er stammte aus einer alten Senatorenfamilie. Sein Vater war Gaius Sulpicius Galba, Suffektkonsul 5 v.Chr., seine Mutter Mummia Achaica. Nach deren Tod adoptierte ihn Livia Ocellina, die zweite Frau seines Vaters, wodurch er deren großen Besitz bei Tarracina erbte. Fortan nannte er sich Lucius Livius Ocella Servius Sulpicius Galba, wodurch eine nähere Verbindung zu Livia entstand, der Frau des Augustus und Mutter des Tiberius, die ihn förderte.
Galba war Prätor und noch vor seinem ersten ordentlichen Konsulat Statthalter von Aquitanien, im Jahr 33 consul ordinarius und während der Herrschaft Caligulas als Ersatz für den rebellierenden Gnaeus Cornelius Lentulus Gaetulicus ab 39 Kommandant des obergermanischen Heeres. Zu Beginn der Herrschaft des Claudius errang er einen Sieg über die Chatten. Danach nahm er an der Eroberung Britanniens teil und war 45–47 Prokonsul von Africa. Unter Nero wurde er 60 Statthalter von Tarraconensis. Dort schloß er sich 68 dem Aufstand des Gaius Iulius Vindex an und ließ sich am 3. April in Carthago Nova zum Kaiser ausrufen. Vindex wurde von der Rheinarmee bei Vesontio geschlagen, aber als deren Kommandant Lucius Verginius Rufus sich weigerte, sich zum Kaiser ausrufen zu lassen, bestätigte der Senat in Rom Galba als neuen Kaiser. Nachdem er die Anerkennung des Senats erhalten hatte, brach er am 8. Juni nach Rom auf. Der entthronte Kaiser Nero beging am 9. Juni Selbstmord.
Zunächst besaß Galba die Anerkennung aller Heere und Statthalter, doch er verlor diese durch seinen Konservativismus und seine Ungeschicklichkeit. Da seine beiden Söhne wie seine Frau vor ihm gestorben waren, suchte der 71 Jahre alte Galba nach einem Nachfolger. Er entschied sich gegen Marcus Salvius Otho und für Lucius Calpurnius Piso Frugi Licinianus. Daraufhin organisierte Otho eine Verschwörung, rief sich selbst am 15.01.69 zum Kaiser aus und ließ Galba und Piso, während diese sich auf dem Forum aufhielten, von der Prätorianergarde ermorden.
Paolo Galeotti (geb. 1520; gest. 1584) war Medailleur und Schüler von Benvenuto Cellini und dessen Nachfolger am Hof in Florenz. Er schuf die meisten Münzstempel für Großherzog Cosimo I. ab 1550. Außerdem gehen auf ihn zwölf Medaillen zurück, die Cosimos Städtebaumaßnahmen zum Thema haben.
Bei der "Galerie métallique des grands hommes françaises" handelt es sich um eine Serie von Porträtmedaillen (z. B. auf die Schriftsteller Michel de Montaigne, Pierre Corneille und Madame de Staël), an deren Herstellung Jacques-Edouard Gatteaux maßgeblich beteiligt war.
Galerius (geb. um 250; gest. 311 in Serdica), mit vollem Namen Gaius Galerius Valerius Maximianus, war ein römischer Kaiser. Zunächst war er von 293 bis 305 untergeordneter Mitkaiser (Caesar) in der ersten Tetrarchie, bis er 305 zum Augustus aufstieg. Bis zu seinem Tod 311 bemühte er sich, das tetrarchische System, das sich seit der Erhebung Konstantins des Großen 306 in einer Krise befand, zu erhalten.
Hierbei handelt es sich um die Pelzmütze römischer Priester in Form einer Mitra, hergestellt aus der Haut eines geopferten Tieres. Der "Galerus" ist eine Sonderform des Albogalerus.
Galle ist eine Stadt auf Ceylon, die auch eine Münzstätte besaß. Gegen Ende des 17. Jh. - zur Zeit der Niederländer - wurden dort beispielsweise dicke Kupfermünzen zu 1 und 2 Stuiver geprägt, die auch in Colombo und Jaffa geprägt wurden. Galle und Trincomalee kamen erst später als Prägestätten hinzu.
André Galle (geb. 1761 in Lyon; gest. 1844) war ein französischer Medailleur, der als Chronist der napoleonischen Zeit in Frankreich gilt. Diesen Ruf erwarb er sich durch zahlreiche Ereignismedaillen, z. B. auf die Krönung Napoleon Bonapartes, die Eroberung Ägyptens und Algeriens, die Überführung der Gebeine Napoleons u.a. Darüber hinaus schuf er eine Reihe großartiger Porträtmedaillen, z. B. auf Matthew Boulton und seinen Partner James Watt, den Erfinder der Dampfmaschine. Von ihm stammt auch die Kreation des 500-Francs-Scheins, den die Banque de France 1819 in Auftrag gab.
Publius Licinius Egnatius Gallienus (geb. 218; gest. 268, kurz "Gallienus" genannt) war von 253 bis 260 neben seinem Vater Valerian Mitregent des Römischen Reiches und 260 bis 268 alleiniger Kaiser.
Das &&Gallische Reich&& (auch: Gallo-römisches Imperium; lateinisch: Imperium Galliarum) war ein Separat- oder Sonderreich, das zwischen 260 und 274 n.Chr. auf dem Gebiet der römischen Provinzen von Niedergermanien, Obergermanien, Rätien, Gallien, Britannien und Hispanien bestand. Obwohl der Beginn des Imperium Galliarum oft mit 259 angegeben wurde, wird mittlerweile angenommen, daß die Usurpation des Postumus, mit der das Sonderreich seinen Anfang nahm, erst im Sommer oder Herbst 260 stattfand.
Die Truppe des Postumus hatte einen mit Beute beladenen fränkischen Plünderungstrupp auf dem Rückweg bei Köln gestellt. Die Beute wurde unter den Soldaten aufgeteilt. Darüber kam es zum Konflikt mit dem legitimen Unterkaiser Saloninus und dessen Prätorianerpräfekt Silvanus, die die Beute zugunsten der Staatskasse einforderten. Daraufhin ließ sich Postumus zum Augustus ausrufen und belagerte Köln, wohin sich Saloninus und seine Truppen geflüchtet hatten. Die Stadt wurde von Postumus erobert und zur Hauptstadt seines Reiches gemacht. Saloninus und Silvanus wurden gefangen genommen und kurz darauf ermordet.
Das Reich hatte seine eigene Reihe von Konsuln, deren Namen aber nicht durchgängig überliefert sind. Die Etablierung des gallischen Sonderreiches stellte eine direkte Konsequenz aus der zeitweiligen Unfähigkeit Roms dar, die Rheingrenze effektiv zu schützen. Tatsächlich konnten die "gallischen Kaiser" diese Aufgabe weitgehend erfüllen. Die Abspaltung gestattet es auch, gewisse Rückschlüsse hinsichtlich des Selbstbewußtseins der nordwestlichen Provinzen zu ziehen.
Im Jahr 273 machte sich der legitime römische Kaiser Aurelian daran, den Westen des Reiches zurückzuerobern, nachdem er im Osten bereits erfolgreich gewesen war. Der letzte Kaiser des gallischen Sonderreiches, Tetricus I., zog mit seiner Armee von seiner Residenz Trier nach Süden, um auf Aurelian zu treffen, der mit seinem Heer auf dem Weg nach Nordgallien war. Die Entscheidungsschlacht fand im Februar oder März 274 in der Nähe von Châlons-sur-Marne statt. Es bleibt unklar, ob Tetricus I. und sein Sohn Tetricus II. kapitulierten oder zu Aurelian überliefen, ihre Truppen wurden jedenfalls unter hohen Verlusten von Aurelians Armee geschlagen. Tetricus I. und sein Sohn wurden im Triumphzug des Aurelian in Rom vorgeführt, ihr Leben aber verschont. Die Kaiser und Usurpatoren dieses gallischen Sonderreiches sind in erster Linie durch die Münzen, die sie geprägt haben, bekannt.
Georg Galster (geb. 1889; gest. ???) war ein dänischer Numismatiker und Historiker, der von 1919 bis 1959 das königliche Münzkabinett in Kopenhagen leitete. Er publizierte über angelsächsische und skandinavische Münzen aus dem Mittelalter und über dänische Medaillen.
Hierbei handelt es sich um ein veraltetes Verfahren zur Herstellung von Kopien von Münzen und Medaillen. Mit Graphit bestrichene Negativseiten (Abdrücke) beider Münzseiten werden in ein galvanisches Bad gelegt. Die Anode wird an Kupfer oder Silber befestigt, das sich unter Stromzufuhr auf der gegenüberliegenden Kathode in festen Decken auf die Negative niederschlägt. Die beiden so behandelten Seiten werden ausgegossen, glattgeschliffen und aneinander gelötet. So hergestellte "Galvanos" können versilbert, vergoldet oder patiniert werden und sind am hohlen Klang, an Lötspuren oder am falschem Gewicht zu erkennen. Deshalb wurde dieses Verfahren kaum zu betrügerischen Zwecken verwendet, sondern vielmehr zur Herstellung von Medaillen und Kopien seltener alter Münzen genutzt.
Dies ist die Bezeichnung für Zahlungsmittel, die als Zinnbarren in Form verschiedener Tierfiguren in den malaiischen Staaten Kedah und Perak umliefen. Sie waren in Gestalt von Elefanten, Fischen, Kampfhähnen, Krokodilen oder Schildkröten gegossen. Je nach Tierart haben die Barren verschiedene Gewichte und Größen.
&&Gambia&& war britische Kolonie und besteht aus einem Gebietsstreifen beiderseits des Flusses Gambia in Westafrika. Am 18.02.1965 wurde Gambia unabhängig und ist seit dem 24.04.1970 Republik. Gambia (englisch: The Gambia) wird mit Ausnahme eines kurzen Küstenabschnittes an der Mündung des Flusses in den Atlantischen Ozean Gambia vollständig vom Staat Senegal umschlossen. Mit einer Fläche von ungefähr 11.000 qkm ist das Land etwa halb so groß wie das Bundesland Hessen und kleinster Flächenstaat des Kontinentes.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Banjul
Staatsform: Präsidiale Republik
Fläche: 11.295 qkm
Einwohnerzahl: 1,688 Mio. (2007)
Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 2.000 US-Dollar (2006)
Unabhängigkeit von Großbritannien: 18.02.1965
Zeitzone: UTC
Währung: Dalasi
Ernest Gariel (geb. 1826; gest. 1884) war ein französischer Sammler, der zwei unterschiedliche Sammlungen aus dem Mittelalter besaß. Der erste bestand aus karolingischen Münzen, die er selber in drei Bänden katalogisierte und der Bibliothèque Nationale vermachte. Die zweite bestand aus burgundischen Münzen und umfaßte die Zeit von den Merowinger bis ins 15. Jh. Diese vermachte er dem Museum in Auxerre, wo man die Sammlung 1908 katalogisierte.
Dies ist die Bezeichnung für das Muschelgeld, das auf Inseln des Karolinen-Archipels im Umlauf war. Das Material bilden die weißen, rötlichen und gelblich-rötlichen Schalen der Spondylusmuschel. Die rund geschliffenen und in der Mitte durchbohrten Scheibchen mit einem Durchmesser von 10 bis 22 mm wurden der Größe nach auf Schnüre aufgefädelt. Die Scheibchen vergrößerten sich in Richtung der Mitte der Geldschnur. Dort platzierten die Yap-Insulaner (West-Karolinen), die die Gaue ursprünglich herstellten, einen großen Pottwalzahn. Später wechselte die Produktion zu den Chomorros, die einen zahnähnlichen Ochsenknochen an die Stelle des Zahns setzten. Der Wert eines "Gaus" auf Yap betrug zur Zeit der deutschen Kolonialzeit (1899-1914) etwa 400 Reichsmark.
Frantz Gaul (geb. 1802; gest. 1874) war ein österreichischer Stempelschneider, der um die Mitte des 19. Jh. eine große Anzahl von Münzstempeln zu österreichischen und ungarischen Prägungen schuf, u.a. die ungarischen Dukaten von 1857 bis 1859. Seit 1866 war er Direktor der Graveur-Akademie zu Wien.
"Gazetta" ist die volkstümliche Bezeichnung einer venezianischen Billonmünze des 17./18. Jh., die in den Besitzungen von Venedig im östlichen Mittelmeerraum umlief. Die Vorderseite zeigt den Hl. Markus bzw. den Markuslöwen mit dem knienden Dogen und die Rückseite Christus.
Matthes Gebel (geb. um 1500; gest. 22.04.1574) war ein deutscher Medailleur und Bildhauer der Renaissance. Seit 1523 ist Matthes Gebel als Bürger von Nürnberg nachweisbar. In diesem Jahr bekam er nämlich das Bürgerrecht von dieser Stadt, in die er zugewandert war. Die Freie Reichstadt Nürnberg war ein wichtiges Zentrum der deutschen Medaillenkunst. Viele reiche Bürger und Adlige ließen sich hier Schaumünzen, also Medaillen anfertigen, um damit ihren Stand und Reichtum zu dokumentieren. Es entsprach dem neuen Selbstbewußtsein der Dargestellten in dieser Zeit. Von 1525 bis 1555 war Gebel dort aktiv als Medailleur tätig. Eine seiner ersten Medaillen war eine Darstellung auf Albrecht Dürer 1527.
In der Folge gestaltete er Medaillen von bedeutenden Bürgern, wie Raimund Fugger, Friedrich Behaim, Georg Hörmann, von vielen Adligen, bedeutenden Fürsten und Herrschern, so unter anderem Philipp von der Pfalz, Kurfürst Johann Heinrich von Sachsen, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach, Herzog Wilhelm IV. von Bayern. Er besuchte die Reichstage zu Speyer 1529 und Augsburg 1530, wo er viele bedeutende Persönlichkeiten traf und von ihnen Aufträge zur Gestaltung einer Porträtmedaille bekam. Insgesamt schuf er als Konterfetter ein Werk von 350 Medaillen, womit er sich als der produktivste Medailleur seiner Zeit auszeichnet.
Da er technisch von der Goldschmiedekunst kam, die die Herstellung von Siegeln einschloß, schnitt er seine Modelle in Stein, wobei es sich um Stechstein aus Solnhofen handelte. Dazu benutzte er Stichel und Schnitzmesser. Seine Modelle sind fein geschnitten, denn er legte besonders auf sie Darstellung des Porträts und des Charakters Wert. Die Umschriften bei Gebel sind mehr zurückgenommen und die grazilen Laubränder erinnern an Fassungen, wie es in der Goldschmiedekunst üblich war. Gebels Medaillen wurden in Silber und Bronze gegossen.
Er war zweimal verheiratet, 1556 starb seine erste Frau Margarethe, danach heiratete er Ursula Burckhardt. Mit Hans Schwarz, Friedrich Hagenauer, Christoph Weiditz zählt Matthes Gebel zu den bedeutendsten Medailleuren der deutschen Renaissance. Er signierte mit "MG".
Dies ist der vom Bieter bei einer Auktion genannter Preis, den er bei Zuschlag bezahlen möchte. Es wird zwischen einem Saalgebot (der Bieter ist bei der Versteigerung persönlich anwesend) und einem schriftlichen Gebot (Abgabe eines Gebot an den Auktionator vor der Auktion und der Bieter selber ist nicht anwesend) unterschieden.
Bezeichnung für eine Münze die abgenutzt ist (dänisch: brugt, englisch: worn, französisch: usé, italienisch: usato, niederländisch: gebruigt, portugiesisch und spanisch: usado).
Aus Anlaß eines Geburtstages wurden nicht nur Geburtstagsmünzen hergestellt, sondern auch "Geburtstagsmedaillen". Dazu rechnet man u. a. auch Freundschaftsmedaillen, die von Freunden zu Geburtstagen verschenkt wurden und die keinen Zahlungsmittelcharakter haben. Die ersten "Geburtstagsmedaillen" stammen aus der Renaissance.
Bei den "Geburtstagsmünzen" handelt es sich um Münzen, die aus Anlaß des Geburtstags von Herrschern schon seit der Zeit der römischen Kaiser ausgegeben wurden, z. B. auf Geburtstage der Kaiser Maximian (286-310) und Konstantin dem Großen (307-337). Im Deutschen Reich wurden im Jahr 1911 2-, 3- und 5-Mark-Stücke auf den 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern ausgegeben, die als offizielle Zahlungsmittel galten. Auch auf Geburtstage berühmter Persönlichkeiten geprägte Gedenkmünzen, wie z. B. das 5-DM-Stück der BRD von 1977 auf den 200. Geburtstag Heinrich von Kleists (1777-1811), werden zu den "Geburtstagsmünzen" gerechnet. Ebenso zählen hierzu auf Jubiläen bedeutender Institutionen geprägte Münzen, beispielsweise das 10-DM-Stück der DDR von 1985 auf den 175. Jahrestag der Humboldt-Universität zu Berlin. Aus derartigen Anlässen wurden auch Geburtstagsmedaillen hergestellt.
"Gectoir" ist das altfranzösische Wort für "Jeton", aber im Sinne von "Rechenpfennig" gebraucht. Das Wort kommt auf den Rechenpfennigen der Spanischen Niederlande recht häufig vor.
Hierbei handelt es sich um eine Sonderausgabe zu einem bestimmten Anlaß bzw. international bedeutender Jahrestage wie Geburts- oder Todestage berühmter Persönlichkeiten (englisch: commemorative issue, französisch: émission commémorative).
"Gedenkmünzen" sind offiziell von einem Staat herausgegebene Münzen und damit gesetzliche Zahlungsmittel laut ihrem aufgeprägten Nennwert. Allerdings wird – im Gegensatz zu Kursmünzen – kein Sammler damit im Geschäft an der Kasse bezahlen, denn der Liebhaberwert ist in der Regel deutlich höher als der Nennwert. Oftmals liegt allein der Wert des verprägten Edelmetalls schon weit über dem Nennwert, was zum Beispiel besonders bei der 1-DM-Goldmünze von 2001 ("Gold-Mark") auffällt. Der Sammlerwert ist hier aber noch um ein Vielfaches höher.
Dies ist die Bezeichnung für Leder-, Papier- und Münzgeld, das in Gefangenenlagern während oder nach dem Krieg an die Kriegsgefangenen ausgegeben wurde. Es diente dem Geldverkehr der Gefangenen untereinander sowie als Zahlungsmittel für die Kantine. Derartiges Notgeld wurde schon seit dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) benutzt, am häufigsten wohl während des 1. Weltkrieges (1914-1918). Der Sinn dieses "Gefangenenlagergeldes" liegt darin, ebenso wie bei dem verwandten Ghettogeld, die Eingeschlossenen nicht mit den im Land gültigen Zahlungsmitteln zu versehen, um so eine Flucht zu erschweren. Das Geld wurde meist von der Lagerverwaltung, gelegentlich auch von den Gefangenen selbst ausgegeben.
Hierbei handelt es sich um Münzen, deren Kern aus einem minderwertigeren Material besteht als die Oberfläche, die meist eine Münze aus Edelmetall vortäuscht. Schon in der Antike wurden scheinbare Gold- und Silbermünzen mit Kupfer und Bronze gefüttert. Bronzemünzen hatten bisweilen einen Kern aus Eisen. Bei diesen lateinisch als "subaerat" bezeichneten Münzen konnte es sich sowohl um Fälschungen als auch um offizielle Ausgaben handeln.
&&"Gegenstempel"&& sind kleine Zeichen, die mittels Stempel oder Punzen auf Münzen aufgebracht wurden. Damit wurden meist Münzen "gegengestempelt" (kontermarkiert), um ihnen einen (neuen) Wert zu verleihen oder sie entweder für den Umlauf zuzulassen bzw. auszuscheiden. Dazu wurden kleinere Stempel verwendet als bei der Überprägung, die (nahezu) das gesamte ursprüngliche Münzbild verdeckt. Die einfache "Gegenstempelung" konnte mittels eines Schlagstempels und eines Hammers einseitig eingeschlagen werden, was auf der Gegenseite eine plattgedrückte Stelle zurückläßt. Mit dem Zangenstempel konnten sich gegenüberstehende beidseitige Abdrücke hergestellt werden, indem die Münze zwischen den Backen der Zange zusammengepreßt wurde.
Als "Gegenstempel" im engeren Sinne werden manchmal nur solche bezeichnet, die von offizieller oder autorisierter Seite angeordnet sind. Schon im Altertum wurden Gegenstempelungen zu politischen Zwecken genutzt, wie das Anbringen von Kaisernamen auf antiken Münzen. Im Mittelalter wurden Witten der wendischen Städte in den westfälischen Städten Münster und Bielefeld gegengestempelt, um sie dort umlauffähig zu machen. Aus Gründen der Unterscheidung der minderwertigen von den zuvor besseren Münzen liefen seit der Mitte des 13. Jh. gegengestempelte Prager Groschen in süd- und westdeutschen Gebieten um. Auch auf Stübern sowie auf hessischen und Meißner Groschen finden sich im 14./15. Jh. Kontermarkierungen. Im 17. Jh. erlebte die "Gegenstempelung" einen Höhepunkt, nämlich zunächst im norddeutschen Raum zur Markierung guthaltiger Münzen während des Dreißigjährigen Kriegs zur inflationären Kipper- und Wipperzeit und am häufigsten in Spanien zur Veränderung des Nennwerts von Vellonmünzen. In den Niederlanden wurden die etwas zu leichten Goldmünzen im Jahr 1615 mit einem "Gegenstempel" (niederländisch: Klop) versehen, die Verfahrensweise aber umgedreht, indem der guthaltige Achtentwintig und Schilling mit "Klop" versehen wurden, die unterwertigen Stücke aber ungestempelt blieben. Vor der Einführung der Rubelwährung in Rußland wurden Talermünzen aus Westeuropa mit Kopekenstempeln und solchen mit der Jahreszahl 1655 gegengestempelt (Jefimok), um ihre Gültigkeit für den Umlauf in Rußland zu bezeugen. Im Jahr 1816 ließ die schweizerische Stadt Bern helvetische Taler und französische Ecu durch Gegenstempelung auf den Wert von 40 Batzen setzen.
Zu den Markierungen im weiteren Sinn, den privaten Gegenstempeln, zählen die Chop marks, die chinesische Händler und Banken im 18./19. Jh. auf ausländischen Großsilbermünzen zu Prüfzwecken anbrachten. Englische und US-amerikanische Münzen wurden im 19. Jh. mit "Gegenstempeln" (englisch: Countermarks) versehen, die für Firmen oder Produkte warben. Kontermarkierungen auf Lager- und Gefangenengeld dienten in der Regel dazu, den Eingeschlossenen die Flucht zu erschweren. Die Gültigkeit von Hazienda-Tokens waren ebenfalls auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt. Letztere konnten allerdings in sehr großen Gebieten als Zahlungsmittel gelten.
Dies ist der Ausdruck zur Bezeichnung von Medaillen, die nicht durch Prägung, sondern im Gußverfahren hergestellt wurden. Dabei wurde das flüssige Metall in eine Form oder Doppelform aus Ton, Formsand, Stein oder Gips gegossen. Bei den Medaillen unterscheidet man die Gußmedaille von der Prägemedaillen. Die frühen Gußmedaillen der italienischen Renaissance gelten als Meisterwerke.
Dies ist der Ausdruck zur Bezeichnung von Münzen, die nicht durch Prägung, sondern im Gußverfahren hergestellt wurden. Dabei wurde das flüssige Metall in eine Form oder Doppelform aus Ton, Formsand, Stein oder Gips gegossen. Das Gußverfahren wurde schon in vormünzlicher Zeit zur Herstellung von Zahlungsmittel (Gerätegeld und Barren) genutzt. Die frühen chinesischen Münzen waren wohl die ersten gegossenen Münzen weltweit. In Europa wurde das Gußverfahren für die schweren italisch-römischen Münzreihen des Aes grave angewendet.
Unter "Gehalt" versteht man die Menge der in einer Münze vorkommenden Metalle. Besonders wichtig ist dabei der Anteil der Edelmetalle in einer Legierung, da dieser den Wert ausmacht.
Dies ist die volkstümliche Bezeichnung für Talermünzen, die als Vorbild des niederländischen Rijksdaalder gelten. Sie zeigen auf der Vorderseite das Hüftbild eines geharnischten Ritters mit Schwert und auf der Rückseite den niederländischen Provinzialschild. Während des Befreiungskampfes der Niederlande wurde die Münze von 1583 bis 1603 von sechs der sieben zusammengeschlossenen nördlichen Provinzen (Ausnahme: Groningen) in Anlehnung an den Prinzendaalder geprägt.
Dies ist die Bezeichnung für Münzen mit einer Öse (Henkel), die zur Befestigung eines Kettchens an der Münze angelötet wurde, um sie als Schmuck oder Amulett zu tragen. Damit waren die Münzen weitgehend entwertet. Zur Reaktivierung der Münze als Sammlungsstück mußte die Öse entfernt werden. Die dabei zurückbleibenden Henkelspuren vermindern den Wert der Münze und sind nicht mehr zu beseitigen.
"Geistliche Münzherren" waren Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte und Äbtissinnen, die außer ihrem kirchlichen Amt auch noch weltliche Rechte besaßen. Schon im frühen Mittelalter erhielten einige Regalien als Reichsfürsten und damit auch das Münzrecht. Dies geschah nicht nur wegen der wirtschaftlichen Entwicklung der ihnen eigenen Länder, sondern bedeutete i. d. R. auch eine lukrative Einnahmequelle und Bestätigung ihrer Souveränität.
Dies ist die numismatische Bezeichnung für meist große Münzen aus dünnem Edelmetall, die auf Grund ihrer geringen Stabilität Knitterfalten aufweisen. Besonders häufig treten solche Falten bei einigen dünnen Brakteaten des Mittelalters auf. Auch Goldmünzen wie Rosenobel oder Schiffsnobel weisen Knickspuren auf, die wohl durch Biegen des Materials zu Prüfzwecken entstanden sind.
Gela war eine sizilianische Münzstätte ab 500 v.Chr. und nach Syrakus und Agrigentum die wichtigste Stadt auf der Insel. Gela lag am gleichnamigen Fluß, was erklärt, daß der Flußgott sehr häufig auf den Münzen vorkommt. Die Stadt wurde durch die Karthager zerstört.
Die Farbe "gelb" ist eine Farbe, die recht häufig auch bei Banknoten vorkommt (dänisch: gul, englisch: yellow, französisch: jaune, italienisch: giallo, niederländisch: geel, portugiesisch: amarelo, spanisch: amarillo).
Die Farbe "gelbbraun" ist eine Farbe, die auch bei Banknoten vorkommt (dänisch: gulbrun, englisch: yellow-brown, französisch und portugiesisch: bistre, italienisch: bistro, niederländisch: geelbruin, spanisch: sepia).
Die Frage nach der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des "Geldes" wurde im Laufe der Geschichte, je nach Entwicklungsstand der Geldwirtschaft und der damit verbundenen Probleme, verschieden beantwortet. Das "Geld" ist mit der Entwicklung des Tauschverkehrs entstanden und teilt den einseitigen Akt des Naturaltauschs in zwei Akte: den des Kaufs und den des Verkaufs. Damit erleichtert es den Wirtschaftsverkehr zweier Wirtschaftssubjekte untereinander.
Der Zeitpunkt der Entstehung des "Geldes" ist unbestimmbar, denn schon im Altertum waren Güter wie Sklaven, Vieh, Muscheln, Felle, Getreide, Salz, Schmuck, Waffen und Metalle umlauf- und absatzfähig. Die Metalle setzten sich durch, vielleicht liegen die Gründe u.a. in der geringen Größe und langen Lagerfähigkeit und der damit verbundenen Eignung als Wertaufbewahrungs- und Wertumlaufmittel. Das Metall wurde zunächst wie eine Ware abgewogen und entwickelte sich über prämonetäre Formen (Gerätegeld) zur Münze, deren Gehalt an Edelmetall durch Prägung amtlich gewährleistet war. Die Münze setzte sich dann mit den Eroberungen Alexanders des Großen in ganz Eurasien durch und erreichte erst spät den amerikanischen und australischen Kontinent. Obwohl man im kaiserlichen China schon im 7. Jh. Geldzeichen in Papierform kannte, setzte sich in Europa das Papiergeld als Banknote erst im 18. Jh. durch. Zuletzt hatte Gold noch als Deckungsgrundlage gedient, verlor aber mit dem Aufkommen des bargeldlosen Bankgeldverkehrs (Buch- bzw. Giralgeld) immer mehr an Bedeutung.
In neueren Geldtheorie wird "Geld" als Institution definiert, die bestimmte Dienste leistet. Danach werden vier Funktionen unterschieden, die abhängig vom Entwicklungsstand der Geldwirtschaft unterschiedlich gewichtet wurden:
1. Allgemeines Tauschmittel, das den Tausch von beliebigen Waren gegen eine Entsprechung in Geld ermöglicht;
2. Allgemeiner Wert- und Preismaßstab, der den Wert bzw. Preis aller Waren in "Geld" ausdrücken kann. Man unterscheidet zwischen Binnenwert, dem Gradmesser für die Kaufkraft inländischer Güter, und dem Außenwert, der an ausländischen Währungen gemessen wird;
3. Gesetzliches Zahlungsmittel bei Besoldung, Renten usw. Die allgemeine Anerkennung des Geldes als gesetzliches Zahlungsmittel ist schon in der Wortfamilie "Geld", gelten, gilt, Geltung, enthalten;
4. Wertmesser, der die Kaufkraft des "Geldes" innerhalb eines bestimmten Zeitraums angibt. Nach dieser Theorie dient das "Geld" als Werttransport- und Wertaufbewahrungsmittel.
Unter einer "Geldanlage" (auch: "Kapitalanlage"; englisch: financial investment) versteht man die Investition von Geldbeträgen unter Umwandlung in Kapital. Ziel ist es im Idealfall einen Wertzuwachs oder einen Ertrag zu erwirtschaften, mindestens aber den realen Wert zu erhalten. Durch Sparen werden die notwendigen Gelder für eine Geldanlage bereitgestellt. Angebotene Formen der Geldanlage mit (meist vom Anbieter) festgelegten Bedingungen werden Anlageprodukte oder Finanzprodukte genannt. Zum Ge- oder Verbrauch erworbene Güter werden nicht als Geldanlage gezählt. Die Geldanlage schließt auch die Kapitalanlage mit ein.
Die Geldanlage kann ...
- durch Direktinvestition, also finanzielle Beteiligung an einem Unternehmen,
- bei einer Bank durch den Erwerb von Sparprodukten oder
- auf dem Kapitalmarkt durch den Erwerb von Aktien oder Obligationen erfolgen.
Geldern war eine Region im späten 11. Jh. und später ein Herzogtum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Dazu gehörten auch Teile der Provinz Limburg des deutschen Distriktes von Kleve, zusammen mit der Stadt Geldern, die auch Sitz des Herzogs war.
1543 wurde Gelderland eine der siebzehn Provinzen der Habsburgischen Niederlande. Nach der niederländischen Revolution 1568 gehörte Gelderland zur Republik der Sieben Vereinigten Provinzen. Innerhalb dieser Republik hatte das Herzogtum Gelderland eine besondere Stellung, denn die übrigen Provinzen waren nur Grafschaften oder Herrlichkeiten. Daher rangierte es offiziell sogar vor der reichsten und einwohnerstärksten Provinz, der Grafschaft Holland.
Dies ist der Sammelausdruck für Zahlungsmittel, die als Ersatz für das Geld nur beschränkt verwertbar sind. Dabei handelt es sich vor allen Dingen um Marken und Token. Es gab sie in Form von Belagerungsmünzen oder Notgeld zu Zeiten akuten Geldmangels oder als Gefangenenlagergeld oder Ghettogeld in ausgegrenzten Teilgemeinschaften. Frühe Papiergeldausgaben - zu Zeiten, als das Papiergeld noch keine weite Verbreitung fand - wurden auch als "Geldersatz" angesehen. Auch Automatenmarken gehören zum "Geldersatz".
"Geldersatzmittel" (auch: Geldsurrogate) sind Begriffe aus dem Rechnungs- bzw. Bankwesen und bezeichnen Hilfszahlungsmittel, wie z. B. Schecks, für die kein gesetzlicher Annahmezwang besteht, die aber einen Anspruch auf Geld verbriefen.
Unter "Geldgeschichte" versteht man die Wissenschaft von der geschichtlichen Entwicklung des Geldes als Zahlungsmittel, der prämonetären Formen des Geldes, der Münzen und des Buch- und Papiergeldes. Als Teilgebiet der Wirtschaftsgeschichte liefert sie wichtige Daten über Güter- und Geldströme, Handelsbilanzen usw. Die "Geldgeschichte" berührt eine ganze Reihe von angrenzenden historischen Wissenschaften, wie z. B. die Politik- (Münzpolitik), Rechts- (Münzrecht), Technik- (Prägetechnik) und Kunstgeschichte (Münzbild).
Seit jeher ist die Geldgeschichte mit einem langsamen Verfall des Geldwertes verbunden, zu Zeiten der Metallwährungen in Form einer allmählichen, meist unmerklichen stufenweisen Verminderung des Gehaltes an Edelmetall der Münzen. Zeitweise hat sich diese Entwicklung zu einer galoppierenden Inflation beschleunigt, wie z. B. im österreichischen und süddeutschen Raum zur Zeit der Schinderlinge, im deutschen Raum zur Kipper- und Wipperzeit, in Preußen, Sachsen und Polen zu Zeiten der Ephraimiten, in Österreich und Großbritannien nach den napoleonischen Kriegen und ebenso in den Verliererstaaten des 1. und 2. Weltkriegs. Bei der Inflation der Vellonmünzen in Spanien (1599-1660) und in Schweden (1714-1724) waren Kupfermünzen von den Geldkrisen betroffen. Seit der Inflation der Assignaten während der Französischen Revolution hat es auch in Amerika und auf anderen Kontinenten verheerende Papiergeldinflationen gegeben.
Die Zentralbanken nehmen auf den "Geldmarkt" Einfluß, indem sie entweder aktiv das Angebot an Geld im Rahmen einer so genannten Offenmarktpolitik beeinflußt oder über den Zinssatz für Zentralbankgeld indirekt auf Angebot und Nachfrage einwirkt.
Die "Geldmenge" ist die Gesamtsumme aller verfügbaren Geldbestände des Nichtbankensektors eines Währungsgebietes zu einer bestimmten Zeit. Man unterscheidet nach ihren Fristen verschiedene Geldmengen.
Unter "Geldpolitik" versteht man alle Maßnahmen einer Zentralbank, die zum Ziel haben, eine Volkswirtschaft ausreichend mit Geld zu versorgen.
Wichtigste Instrumente zur Steuerung der Geldmenge sind die Festlegung kurzfristiger Zinssätze sowie Maßnahmen zur Vermehrung oder zur Verringerung des Geldumlaufs.
Der Bergriff "Geldsystem" bezeichnet die Regeln, die innerhalb eines Wirtschaftssystems auf Geld anzuwenden sind. Dies betrifft vor allem die Art und Weise der Geldschöpfung und den Regulierungsmechanismus des Zinses. Man unterscheidet zwischen dem endogenen Geldsystem und dem exogenen Geldsystem.
"Geldtheorien" gibt es schon seit der Antike, als Aristoteles den wesentlichen Grundgedanken des Geldes als Tauschwert aufzeigte. Als im Mittelalter die Fragen nach der Berechtigung des Zinses auftauchten, beriefen sich die Scholastiker bei der Beurteilung des Zinses als Wucher auf die Bibel und, vor allem in Gestalt Thomas von Aquins, auf Aristoteles. Überhaupt scheint sich die Entstehung von "Geldtheorien" immer an aktuellen politischen oder sozialen Problemen zu orientieren, die im Zusammenhang mit Geld auftauchen. Im Spätmittelalter wurde die "Geldtheorie" vor allem von der Diskussion um das Recht der Fürsten beherrscht, durch die Herabsetzung des Münzfußes eine Münzverschlechterung herbeizuführen. Die Münzverschlechterungen hatten vor allem weitreichende negative Folgen für den Handel, der großes Interesse an stabilen Verhältnissen des Geldwesens hatte. Die ausschließliche Ausübung des Münzrechts lag meistens in der Hand der Fürsten. In vielen dualistischen Territorialstaaten wurden aber bis ins 16. Jh. Ständevertretungen zu münzpolitischen Entscheidungen herangezogen. Im 16. Jh. Legte Nikolaus Kopernikus im erfolglosen Bemühen um eine Münzreform drei geldtheoretische Schriften vor. Entgegen der weit verbreiteten Meinung seiner Zeitgenossen setzte er den Geldwert einer Münze höher an als den Wert des darin enthaltenen Metalls. Der Bezug des Werts einer Münze zu ihrer Menge zeigt schon Ansätze der Quantitätstheorie. Die Merkantilisten stellten die Bedeutung der Geldvermehrung für die wirtschaftliche Entwicklung der absolutistischen Staaten in den Mittelpunkt. Darin zeigen sich erste Ansätze zur Geldwirkungslehre. Im 19. Jh. löste die Suche nach einer gültigen Notenbankverfassung die Kontroverse zwischen Currency- und Banking-Theorie aus.
Ein "Geldwechsler" ist ein mit dem Aufkommen von Münzen seit alters her bekannter kaufmännischer Beruf. Wie der Name sagt, tauscht der Anbieter gegen Entgelt fremde Zahlungsmittel in orts- oder landesübliches Geld um. In den Industriestaaten erledigen inzwischen Wechselstuben solche Geschäfte mit Kunden. Die Entwicklung der "Geldwechsler" ist eng mit der Münz- und Geldgeschichte verbunden. Eine Blütezeit ist im Mittelalter bekannt. Man geht allgemein davon aus, daß in dieser kaufmännischen Tätigkeit die Ursprünge der modernen Kreditinstitute liegen.
Der "Geldwert" bedeutet zumeist den Nennwert oder Nominalwert eines gesetzlichen Zahlungsmittels und definiert somit seinen Wert im Ware-Geldhandel und wird in der Regel durch die Nationalbank festgelegt. Davon zu unterscheiden ist der Marktwert des Geldes, der meist mit der Kaufkraft des Geldes gleichgesetzt wird.
Bei Sammlerobjekten wie Barren oder Münzen, die besonders für den Numismatiker oder als Geldanlage interessant sind, nicht nur wegen des hohen Wertes des Edelmetalles (Silber, Gold, Platin), übersteigt in der Regel jedoch der Warenwert den Nennwert dieser Objekte als gesetzliches Zahlungsmittel.
Realer Geldwert
Zur Bestimmung des "Geldwerts" muß man zunächst zwischen einem Geldsystem mit einem nicht-monetären Wertmaßstab und einem Geldsystem mit monetärem Wertmaß unterscheiden. Weiterhin wird mit Indikatoren gearbeitet.
Beim "Nicht-monetärem Wertmaßstab" ist das Geld nicht selbst Wertmaßstab, sondern dient es lediglich als Tauschmittel, so kann man den Marktwert des Geldes als Preis ausgedrückt in dem Wertstandard messen. So diente im frühen Römischen Reich zum Beispiel ein Standard-Rind als Wertmaßstab, als Tauschmittel wurden Münzen verwendet. Auch in Ländern mit hoher Inflation kann man beobachten, daß das Geld seine Tauschmittelfunktion behält, aber ein anderes Gut als Wertmaßstab verwendet wird. So diente etwa in Argentinien lange der US-Dollar als Wertmaßstab, mit dem die Wirtschaftseinheiten rechneten und planten, während mit dem Peso weiterhin bezahlt wurde. In der Türkei wurde auch bis vor wenigen Jahren der US-Dollar und die Deutsche Mark als Wertstandard angesehen, während die Türkische Lira nur noch als Tauschmittel benutzt wurde. Der Geldwert des Peso und der Lira konnte also am Devisenmarkt über den Dollarkurs gemessen werden.
Beim "Monetärem Wertmaßstab" dient Geld meist selbst als Wertmaßstab und daher kann der Geldwert in diesem Fall nicht gemessen werden. Vielmehr ist er definiert. In einer solchen Wirtschaft herrscht "Geldillusion". Man behilft sich zur Bestimmung des "Geldwertes" meist mit der Messung der Kaufkraft des Geldes, die man über die Ermittlung des Preisniveaus erhält. Wird in einer Währung der "Geldwert" so gemessen, so handelt es sich um eine Indexwährung. Der Euro ist daher eine Indexwährung. Der so bestimmte "Geldwert" ist allerdings nicht immer der Marktwert des Geldes, der sich aus der Geldnachfrage und dem Geldangebot ergibt. Die Geldnachfrage ist die Menge Geldes, gegen die die Wirtschaftseinheiten in einer bestimmten Periode planen, Güter zu verkaufen. Das Geldangebot ist die Menge Geldes, mit der die Wirtschaftseinheiten in einer Periode planen, Güter zu kaufen.
Eine "Geldwertsicherungsklausel" bestimmt in einem Kreditvertrag, daß der Kreditnehmer seine Geldleistungen (Zins- und Amortisationszahlungen) bei Fälligkeit jeweils in Mengen Geld zu erbringen hat, die ausreichen, um entweder eine bestimmte Menge eines Realgutes (z. B. Gold), wahlweise mehrere Realgüter (z. B. Gold oder Silber) oder mehrere Realgüter in einem bestimmten Verhältnis zueinander (z. B. Gold plus Silber oder rohes Kupfer plus Kautschuk plus Zinn) oder eine bestimmte Menge einer Währung (z. B. Schweizer Franken), wahlweise mehrere Währungen (z. B. Schweizer Franken oder Japanischer Yen) oder mehrere Währungen in einem bestimmten Verhältnis zueinander (z. B. Schweizer Franken plus Japanische Yen plus US Dollar) kaufen zu können. Es ist dabei nicht beabsichtigt, diese Realgüter oder Währungen tatsächlich zu kaufen.
Die "Geldwertstabilität" ist eine ideell gedachte, möglichst gleich bleibende Kaufkraft des Geldes. Sie bezeichnet also eine gedachte, um externe Einflüsse bereinigte, Preisniveaustabilität.
Geld von hoher Geldwertstabilität erfüllt die Funktionen von Geld als Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit besonders gut. Ist kein Geld von hoher Geldwertstabilität verfügbar, neigen Menschen dazu, andere Güter, die die Funktionen des Geldes gut erfüllen, als Geld zu verwenden. Ein typisches Beispiel hierfür ist die "Zigarettenwährung" auf den Schwarzmärkten Berlins nach dem 2. Weltkrieg.
Gemäß der monetaristischen Regel ist die Geldwertstabilität gesichert, wenn die Geldmenge nicht stärker als das reale Bruttoinlandsprodukt steigt.
Der Wechselkurs spielt bei der Betrachtung der Geldwertstabilität keine Rolle. Zielgröße der Europäischen Zentralbank ist beispielsweise nicht die "Geldwertstabilität", sondern die Preisstabilität. Sie betrachtet eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent als Geldwertstabilität.
Die zentrale Bedeutung der Geldwertstabilität für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist bereits im Mittelalter erkannt worden. Vor allem in den mittelalterlichen Städten kam es zu teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen, in deren Folge die Münzherren die Geldverschlechterung zugunsten der Einführung direkter Steuern aufgaben. Auch in der Geldtheorie des Mittelalters wurde der Gedanke wertstabilen Geldes verankert, am prominentesten durch Nicolaus Oresme.
Eine "Geldwirtschaft" ist das Wirtschaftssystem mit Geld als allgemeinem Zahlungsmittel. Sie ist ein Gegensatz zu Naturalwirtschaft und Tauschhandel. Durch das Zahlungsmittel Geld – in Münz-, Banknoten- oder Giral-/Buchgeldform – sind Spezialisierungen in der Wirtschaft leichter geworden. Der Sinn des Geldes lag einst in dem Wunsch, ein Tauschmittel zu haben, das immer gleich bleibenden Wert hat. Verschiedene Faktoren in einer nicht oder nur teilsubventionierten Wirtschaft lassen das aber nicht zu. Trotzdem ist Geld das einzige universelle Tauschmittel, was Handel über große Entfernungen erst möglich macht. In der Naturalwirtschaft sind die Tauschmittel – die meist verderbliche Waren oder sterbliche Tiere sind – einem schnellen Wertverlust unterworfen.
Als "Geldwirtschaft" wird auch im engeren Sinne derjenige Teil eines Wirtschaftssystems bezeichnet, der hauptsächlich direkt mit Geld arbeitet (Finanzdienstleistung), etwa Banken und Versicherungen, im Gegensatz zum Beispiel zu Landwirtschaft und Industrie.
Geschichte
Geldwirtschaften existierten bereits in vielen vorchristlichen Hochkulturen, so in Persien oder im antiken Griechenland. Später wurde sie von den Römern übernommen. Die Vereinfachung des Tauschvorgangs verlief in verschiedenen Stufen:
- Weil der simple Abtausch unterschiedlicher Güter – etwa eine Kuh gegen Äpfel – stets umständlich war und eine Konsenssuche erforderte, etablierten sich zunächst allgemein begehrte Güter als Tauschmittel, etwa Leder, Salz oder Perlen; das waren die ersten Vorformen von Geld.
Bei den Römern etablierte sich eine Kupferwährung, die zuerst aus rohem Kupfer, dann aus Kupferbarren mit Bildern und Aufschriften und dann aus Kupfer-Schwergeld (Aes grave) mit dem Januskopf bestand. Auch wurde später bereits Geld aus Silber geprägt.
Im Mittelalter verschwand die Geldwirtschaft zunächst wieder weitgehend auf Kosten einer Naturalwirtschaft, die auf Pflichtabgaben (Zehnten) der Bauern an die Kirche, sowie Pflichtdienste an ihre Grundherren beruhte.
- Mit dem Aufblühen der Städte im Hochmittelalter etablierte sich auch die Geldwirtschaft wieder. Vor allem der Fernhandel benötigte zu seiner Vereinfachung Geld. Am bekanntesten war diese Erscheinung in ihren Anfängen in Italien und Flandern. Der Florentiner Goldgulden wurde zur bevorzugten internationalen Handelsmünze. Auf Grund des Sicherheitsrisikos etablierte sich aber auch bald schon das Buchgeld. Man saldierte sich gegenseitig Schulden und glich diese Schulden nur noch sporadisch mit realem Geld aus.
- Im Verlaufe des weiteren wirtschaftlichen Fortschritts entwickelte sich dann das rein gesetzliche Zahlungsmittel. Man betrachtete es jetzt als überflüssig, daß das Tauschmittel einem realen Gegenwert zum getauschten Gegenstand entsprechen mußte. Nicht mehr Edelmetall wurde somit verwendet, sondern ein relativ wertloses Metall und ab dem 19. Jh. in Form von Banknoten reines Papiergeld.
- Im 20. Jh. nahm auch der Verkehr des Giralgeldes, die Zahlungsabwicklung durch bloßes Abbuchen, einen recht schnellen Aufschwung.
Eine "Gelegenheitsmedaille" ist eine Medaille, die zu einem bestimmten Anlaß, wie z. B. Geburt, Heirat, Krönung, Jubiläum, Eröffnung von Bauten etc., verausgabt wurde.
Eine "Gelegenheitsmünze" ist eine Prägung von monetärem Wert und einer besonderen Gelegenheit gewidmet. Man unterschiedet zwischen Geschichtsmünzen und Gedenkmünzen.
Hierbei handelt es sich um eine aus verschiedenen Gründen nachträglich angebrachte Lochung bei Münzen, im Gegensatz zu Lochmünzen. Die Lochung kann am Münzrand vorgenommen worden sein, um die Münze als Schmuck oder Amulett zu tragen, oder zur betrügerischen Entnahme von Edelmetall angebohrt worden sein (Beschneidung). Auch wenn die Löcher hinterher wieder gestopft (gestopftes Loch) wurden, ist die Münze dadurch stark entwertet. Von offizieller Seite wurden manchmal Löcher ausgestanzt, um gefälschte Münzen zu entwerten. Eine andere offizielle Lochung liegt im Falle von grönländischen und norwegischen Münzen vor, die in der Mitte ausgestanzt wurden, um sie besser von höheren Werten unterscheiden zu können. Solche Münzen können auf Grund ihrer Seltenheit einen höheren Sammlerwert erreichen als die ungelochten Gegenstücke, wie im Falle der 1926 geprägten und 1940 gelochten 25-Öre Stücke aus Grönland. Um sich vor Fälschungen zu schützen, sollte der Sammler die Ausstanzung nach einer trichterförmigen Vertiefung auf der einen Seite bzw. einer leichten Aufwölbung auf der anderen Seite untersuchen. In Australien und auf den Karibischen Inseln wurden aus großen Silbermünzen die Kerne ausgestanzt, die dann als eigene Münzen umliefen (Holey Dollar).
Im Gegensatz zum geschindelten Wappenschild ist dies die Bezeichnung für einen Wappenschild, dessen Teilungslinien enger zusammenstehen als die Spaltungslinien, so daß sich das Bild einer Mauer (aus Backsteinen) ergibt.
Dies ist die Sammelbezeichnung für Münzen, die von mehreren Münzherren gemeinschaftlich ausgegeben wurden. Im weiteren Sinn versteht man darunter Münzen, die nach einem gemeinsamen Münzfuß geprägt wurden. Die nach dem Konstanzer Vertrag von 1240 geprägten Bodenseebrakteaten tragen beispielsweise als Zeichen des gemeinsamen Münzfußes Vierecke und Kreuze. "Gemeinschaftsmünzen" im engeren Sinn zeigen ein gemeinschaftliches Gepräge, auf dem auch die Namen und Wappen der betreffenden Vertragspartner zu sehen sind. Der rheinische Goldgulden und der Albus trugen seit 1386 als Vereinsmünzen der vier rheinischen Kurfürsten (Köln, Mainz, Trier und Pfalz) in wechselnder Anordnung die Wappen der Verbündeten.
Es gibt auch einige Zwischenformen, wie die Münzen des Rappenmünzbundes, die durch gemeinsame Formen gekennzeichnet sind, nämlich zunächst eckige Hohlpfennige und später seit 1425 Rundmünzen mit Perlrand, deren Gepräge aber das Hoheitszeichen der einzelnen Münzstände trug. Beim Wendischen Münzvereins war es seit 1379 so, daß die Witten, Dreilinge und Sechslinge der Hansestädte neben dem Münzfuß kleine Abzeichen (Stern, Rund im Kreuz) gemeinsam hatten. Erst mit der Prägung des Doppelschillings (1492) und mit den Stücken der Lübischen Mark (1502) ging der Münzverein zu "Gemeinschaftsmünzen" über, die alle vier Wappen der beteiligten Städte zeigen.
Die "Gemeinschaft Unabhängiger Staaten" (GUS) (russisch: Sodruschestwo Nesawissimych Gossudarstw - SNG; englisch: Commonwealth of Independent States - CIS) bezeichnet den Zusammenschluß verschiedener Nachfolgestaaten der Sowjetunion (UdSSR) seit dem 08.12.1991. Die Gründung erfolgte durch die Staatsoberhäupter von Rußland, Weißrußland und der Ukraine. Das Hauptquartier der GUS befindet sich in der weißrussischen Hauptstadt Minsk, die Versammlung tagt im Taurischen Palais in St. Petersburg.
Faktisch wird heute der Begriff nur noch umgangssprachlich benutzt, um die ehemaligen Mitgliedstaaten der Sowjetunion (ohne die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen) zu bezeichnen.
Es wurden auch niemals eigene Briefmarken verausgabt oder eine gemeinsame Postverwaltung geplant.
"Gemmen" sind münzverwandte (paramonetäre) Formen in Bezug auf Gravurtechnik, Ähnlichkeit der verwendeten Instrumente und (teilweise) Thematik. Die Gemmen sind wie der Münzstempel seitenverkehrt gearbeitet. Bei den Griechen galten die Gemmenschneider als gleichrangig mit den großen Meistern der Kunst, wie die Signaturen und literarischen Nachrichten nahe legen. Die Römer sahen die Gemme als Edelsteine schlechthin an. Die Gemmen haben ihre Vorläufer in der Glyptik (Steinschneidekunst) der mesopotamischen Rollsiegel (5. Jtd. v.Chr.), den ägyptischen Skarabäen (4. Jtd. v.Chr.) und den kretisch-mykenischen Lentoiden und Amygdaloiden (2./3. Jtd. v.Chr.).
Die "Genealogie" ist eine historische Hilfswissenschaft und die Lehre von der Verwandtschaft der (geschichtlich bedeutenden) Geschlechter. Für die Numismatik ist sie in Bezug auf Geschlechter und Familien, die das Münzrecht ausgeübt haben, von Bedeutung. Viele genealogische Untersuchungen haben auch mit der Heraldik (auch: Wappenkunde) zu tun.
Die "Generalstaaten" (niederländisch: Staten-Generaal) sind das Parlament der Niederlande. Es besteht aus zwei Kammern. Die erste Kammer kann über Gesetzentwürfe abstimmen, sie aber nicht ändern; die zweite Kammer ist das eigentliche Parlament. Sitz beider Kammern ist Den Haag. Der Begriff bedeutet somit soviel wie "Ständeversammlung".
Die Geschichte der Generalstaaten geht zurück bis ins Mittelalter, denn schon im 14. Jh. gab es allgemeine Versammlungen der Stände. Am 09.01.1464 trat in Brügge eine gemeinschaftliche Versammlung namens "Staten-Generaal" aller niederländischen Regionen zusammen. Sie überredete, vor allem auf Bitte der Städte, Philipp den Guten, seinem Sohn Karl dem Kühnen die Würde des Statthalters zu verleihen. Später im 15. und 16. Jh. war Brüssel der Sitz der Generalstaaten.
Dies ist die Bezeichnung für die Münzeinheit der Genfer Republik (1794-1798), die 1794 im Dezimalsystem zu 100 Centimes = 10 Décimes eingeführt wurde. Die Vorderseite der Silbermünze zeigt eine weibliche Gestalt mit der Mauerkrone auf dem Kopf nach links, im Abschnitt "EGALITE, LIBERTE, INDEPENDENCE" (deutsch: "Gleichheit, Freiheit, Unabhängigkeit") und Umschrift "REPUBLIQUE GENEVOISE". Die Rückseite zeigt die Schrift "PRIX DU TRAVAIL" (deutsch: "Preis der Arbeit") zwischen zwei Ähren, darunter "L´AN III DE L´EGALITE" (deutsch: "Jahr Drei der Gleichheit") und die Jahreszahl 1794. Die Umschrift zeigt den Wahlspruch "POST TENEBRAS LUX" (deutsch: "Nach der Dunkelheit das Licht"). Auf Grund einer Volksbefragung am 08.02.1795 wurde das dezimale Münzsystem bereits wieder abgeschafft und der Florin des Ancien Régime wieder als Münzeinheit eingesetzt.
Genf (französisch: Geneve) wurde im 1. Jh. v.Chr. von den Römern erobert und die ältesten Münzen sind aus dem 7. und 8. Jh. n.Chr. bekannt.
Bistum
Die Fürstbischöfe von Genf gehörten zu den ersten Geistlichen, die eigene Hoheitsrechte besaßen. Die ersten bischöflichen Münzen stammen aus dem 10. und 11. Jh. und waren karolingische Denare und Obole mit Stadt- und Bischofsnamen. Auf der Vorderseite zeigen sie einen Tempel und auf der Rückseite ein Kreuz. Das Münzrecht stand auf dem gesamten Gebiet des Bistums nur dem Bischof zu, was ihm die weltlichen Herren aber streitig machten. Gegen Ende des 13. Jh. schlugen die Barone von Waadt eigene Denare. Von 1356 bis 1391 betrieben die Grafen von Genf in Annecy eine Münzstätte, wo sie neben Denaren und Obolen auch Sols herstellten. 1448 eröffnete der Graf von Savoyen in Cornavain eine Münzstätte, wo Gold-, Silber- und Billonmünzen geprägt wurden. Nach der Eröffnung dieser Münzstätte verzichtete der damalige Bischof Amadeus auf sein Münzrecht.
Stadt
Im Jahre 1535 kam es auf Grund politischer und religiöser Umwälzungen zur Wiedereröffnung der Münzstätte in Genf und als erste Münzen wurden Quarte hergestellt. Das noch aus bischöflichen Zeiten stammende Genfer Livre zu 20 Sols war im 14. und 15. Jh. schon vor der Herstellung städtischer Münzen durch den Florin zu 12 Sols ersetzt worden, wobei 1 Sol in 12 Deniers eingeteilt wurden. Dieses System blieb bis 1792 im Gebrauch. Ab 1689 gab es neben dem Florin auch das Livre courant als Rechnungsmünze. Ab Mitte des 16. bis Ende des 18. Jh. gab es zahlreiche Gold-, Silber-, Billon- und Kupfermünzen. 1794 wurde das Dezimalsystem eingeführt mit dem französischen 6-Livres-Taler als Grundlage. Die neuen Taler wurden Genevoises genannt. 1795 wurde das Münzsystem geändert und der Florin wieder eingeführt. 1798 marschierten die Franzosen ein und es kam zu Vereinigung mit Frankreich. Von 1800 bis 1805 war Genf eine französische Münzstätte, in der französische 5-, 2-, 1- und 1/2-Franken geprägt wurden. 1813 kam es zur Loslösung von Frankreich und 1814 erfolgte der Eintritt in den eidgenössischen Bund. Als souveräner Kanton prägte Genf nun Scheidemünzen nach dem Muster von 1792. 1838 wurde erneut das Dezimalsystem eingeführt mit dem Genfer Franken als Währungseinheit. Kurz vor der schweizerischen Münzreform gab es noch 20 und 10 Franken in Gold und 10 und 5 Franken in Silber in kleineren Mengen.
Der Genius ist ein römischer Schutzgeist, der den Geist eines menschlichen Einzelwesens oder einer Gemeinschaft begleitet bzw. einen Ort beschützt. Seit Nero (54-68 n.Chr.) kommt der Genius als halbnackter oder ganz unbekleideter Jüngling auf den Münzen der Römischen Kaiserzeit bis in die konstantinische Zeit im 4. Jh. n.Chr. vor. Eine nähere Bestimmung erfährt er erst durch eine Beifügung (im Genitiv) als Schutzgeist des Augustus (Genius Augusti), des Cäsaren (Caesaris), des Herrschers (imperatoris), des römischen Volkes (populi Romani), des Militärs (exercitus) oder Britanni(ae) u.a. Seine Attribute sind Füllhorn (Cornucopia), Zepter, Patera, Zweig, Schale oder Sol- bzw. Serapiskopf über Altar oder Thymiaterion. Auf dem Kopf trägt er manchmal den Polos oder den Strahlenkranz. Am häufigsten kommt der Genius auf Münzen der Tetrarchie in der ersten Hälfte des 4. Jh. vor, überwiegend als Genius populi Romani.
In der Moderne hat sich die Bedeutung des Wortes "Genius" gewandelt, im Sinne von höchster schöpferischer Begabung, wie es in der französischen Bezeichnung "Genie" (von Genius abgeleitet) enthalten ist. In diesem Sinn ist der Genius der Französischen Revolution als Verfasser der republikanischen Verfassung (französisch: "Constitution") auf Geprägen vom Typ Constitutionnel aus der frühen Zeit der französischen Revolution dargestellt.
Dies ist die Bezeichnung für eine Goldmünze aus Genua, die schon 1149 durch ein Edikt beschlossen, aber erst über ein Jh. später ausgeprägt wurde. Ihre Vorderseite zeigt ein Kastell und die Rückseite ein Kreuz, in der Umschrift "CONRADUS". Der Typ des Genovino blieb ebenso beständig wie der des Fiorinos von Florenz und des Zecchinos von Venedig, fand aber nicht die weite Verbreitung wie die florentinischen und venezianischen Goldmünzen. Seit dem Dogen Simone Boccanegra (1339-1344 und 1356-1363) sind die undatierten Goldmünzen mit einer fortlaufenden Nummer (z. B. "Dux primus", "Dux XVII" etc.) versehen, die sich auf die Reihenfolge der wechselnden Dogen bezieht.
Mit Hilfe des Amtswechsels der Dogen läßt sich somit die Datierung der Goldmünzen bestimmen. Zur Zeit des Dogen S. Boccanegra wurden auch Drittel- und Viertelstücke des Genovino geschlagen. Unter französischer Herrschaft ließ König Karl (Charles) VI. (1396-1409) den Typ beibehalten und die Halb- und Ganzstücke aus dieser Zeit sind heute eine Rarität. Auch die letzten Genovini unter dem Dogen Barnabas von Guano ((DUX XVIII, 1415), der bereits zehn Tage nach seinem Amtsantritt verstarb, sind selten und dementsprechend kostspielig. Der Nachfolger des Genovino wurde noch im Jahr 1415 der Dukat. Die Genueser Goldmünzen (Dukat, Scudo d'oro, Doppia) behielten die Darstellung der Motive Kastell/Kreuz - mit Ausnahme der Regierungszeit französischer Könige (1499-1528) - bis 1638 bei.
Außerdem ist dies die Bezeichnung des Scudo von Genua, einer Silbermünze in der Größe eines Talers, die seit dem ausgehenden 16. Jh. mit denselben Motiven wie die Goldmünzen in der Münzstätte in Genua geprägt wurden. Es gab auch Halb-, Viertel- und Achtelstücke.
Gent (französisch: Gand) ist eine belgische Stadt in Flandern. Die Stadt entstand aus keltischen Ansiedlungen im Gebiete des Zusammenflusses von Schelde und Leie. Im Mittelalter war Gent wegen des florierenden Tuchhandels eine der größten Städte in Städte Europa. Zu dieser Zeit gab es dort auch eine Münzstätte.
Genua hat in der Münzgeschichte keine so überragende Rolle gespielt wie Florenz und Venedig, da der Genovino nie eine europäische Handelsmünze war. Es gibt aber eine Vielzahl an Münzen aus der Zeit der Republik sowie zwischen 1396 udn 1512, als Genua unter mailändischer und französischer Herrschaft stand, sowie die Emissionen der Casa di San Giorgio. In napoleonischer Zeit spielte Genua während der Ligurischen Republik und danach als französische Münzstätte noch eine gewisse Rolle. Von 1815 und 1860 prägte man für das Königreich Sardinien.
Abgesehen von einigen Personifikationen von Flußgöttern, Nymphen und Tychen auf griechischen Münzen setzt die Personifikation von Orten eigentlich erst auf römischen Münzen. Die bekannteste geographische Personifikation der Antike ist wohl die behelmte Roma, die über Jahrhunderte auf römischen Münzen der Republik- und Kaiserzeit dargestellt wurde. Die Vorliebe der Römer für Personifikationen zeigt sich schon auf Geprägen aus der Zeit der Römischen Republik, z. B. bei Münzen mit Darstellungen der Italia, Macedonia und Africa, letztere löwenköpfig oder mit Elefantenfell.
In der Römischen Kaiserzeit erlebt die geographische Personifikation einen Höhepunkt und ihre Blütezeit unter KaiserHadrian (117-138 n.Chr.), der eine ganze Reihe AE-Münzen der Wiederherstellung der Provinzen widmete. Die Gepräge der sog. "RESTITVTORI"-Serie zeigen auf der Rückseite den Kaiser, der die jeweilige knieende Personifikation der entsprechenden römischen Provinz erhebt und im Abschnitt "RESTITVTORI" mit dem entsprechenden Provinznamen. Daneben gibt es eine reizvolle Serie von Groß- und Mittelbronzen, es handelt sich um Gedenkprägungen auf die Ankunft Hadrians in den Provinzen. Sie zeigen eine Begrüßungsszene mit dem Kaiser und der entsprechenden Provincia, umschriftlich "ADVENTIVI AVG" und jeweils den Namen der Provinz. Dazu gehört auch die Britannia, deren Gestalt nahezu unverändert auf englischen Münzen der heutigen Zeit vorkommt. Weitere Bronzemünzen und silberne Denare wurden ausgegeben, u.a. mit den Darstellungen der stehenden, sitzenden oder liegenden Provinzen Aegyptus, Asia, Africa, Gallia, Germania, Hispania, Italia, der Städte Alexandria und Roma und des Flußgottes Nilus.
"Georg d'or" ist die Bezeichnung der hannoverschen Pistolen, die seit 1758 unter den Kurfürsten (seit 1814 Königen) von Hannover geprägt wurden. Diese waren in Personalunion auch Könige von Großbritannien. Georg II. (1727-1760) ließ 1758 nur geringe Stückzahlen mit einem Goldgehalt von 6,05 g herausgeben, ebenso Georg III. (1760-1820). Seit den Jahren 1813/14 verschlechterte sich der Goldgehalt auf 5,95 g. Dadurch konnte das Königreich Hannover zu Lasten anderer deutscher Staaten einen sehr hohen Gewinn erzielen. So verloren aber der "Georg d'or" und seine Halb- und Doppelstücke allmählich jeglichen Kredit und wurden seit 1839 nur noch selten ausgemünzt. Das Gepräge zeigte bis 1830 abwechselnd das Wappen und das hannoversche Roß auf der Vorderseite und die Wertbezeichnung nebst Jahresangabe auf der Rückseite. In den Jahren 1832 bis 1856 zeigten die Stücke auf der Vorderseite den Kopf des Königs, auf der Rückseite den Landesschild. Schließlich wurde der "Georg d'or" unter Georg V. (1851-1866) 1857 von der Krone abgelöst, die sich bis zur Annexion Hannovers durch Preußen 1866 hielt.
Hierbei handelt es sich um eine sehr seltene englische Goldmünze aus der Regierungszeit Heinrichs (Henrys) VIII. (1509-1547). Der englische König ließ sie in seiner zweiten Münzperiode (1526-1544) prägen, erstmals vermutlich im Jahr 1530. Der Typ zeigt auf der Vorderseite ein Schiff mit der Tudor-Rose und auf der Rückseite den hl. Georg, der hoch zu Roß den Drachen mit einer Lanze tötet. Es gibt ein Einfach- und ein Halbstück, beide als Unikate, die eine leicht abgewandelte Variante des Typs zeigen.
&&Georgien&& (georgisch: Sakartwelo) ist ein Staat im westlichen Asien. Es liegt in Transkaukasien, östlich des Schwarzen Meeres und südlich des Großen Kaukasus. Er wird im Norden von Rußland, im Süden von der Türkei und Armenien und im Osten von Aserbaidschan begrenzt.
Georgien liegt an der Grenze zwischen Europa und Asien. Es wird von den Bewohnern als Balkon Europas bezeichnet. Seine Fläche entspricht mit 69.700 qkm jener von Bayern. Gebirge und Vorgebirge bedecken 87 Prozent des Landes. Im Norden liegt die Südabdachung des Großen Kaukasus. Im Süden befinden sich die westlichen Rücken des Kleinen Kaukasus und der Rand des vulkanischen Armenischen Hochlandes. Nach Lösung der kaukasischen Gebiete von Rußland wurde Georgien am 09.04.1918 unabhängig innerhalb der Förderation von Transkaukasien. Ab dem 22.05.1918 war es eine Bürgerliche Republik, die am 07.07.1020 das bis dahin unter britischer Militärverwaltung stehende Gebiet rund um Batum erhielt. Am 22.02.1921 wurde Georgien Sowjetrepublik und gehörte vom 12.12.1922 bis zum 30.09.1923 zur Föderation Transkaukasien. Am 05.12.1936 wurde Transkaukasien im Verband der Sowjetunion wieder in einzelne Teilrepubliken aufgelöst. Am 09.04.1991 erklärte sich Georgien für unabhängig und trat am 01.03.1994 der Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten (GUS) bei.
Amtssprache: Georgisch
Hauptstadt: Tiflis (georgisch Tbilissi)
Staatsform: Republik
Fläche: 69.700 qkm
Einwohnerzahl: 4,693 Mio. (2004)
Bevölkerungsdichte: 67,3 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 1.700 US-Dollar
Unabhängigkeit: 09.04.1991
Nationalfeiertag: 26. Mai (Tag der Unabhängigkeit)
Zeitzone: MEZ + 2
Währung: 1 Lari (GEL) = 100 Tetri
Dies ist die Sammelbezeichnung für Taler und Medaillen in Talergröße, die die Darstellung des St. Georg, meist hoch zu Roß im Kampf mit dem Drachen, zeigen. Da der Heilige als Patron der Reiter und Pferde, Ritter, Soldaten und Wanderer zu den vierzehn Nothelfern zählte, waren solche Taler zur Verwendung als Amulette sehr beliebt, besonders seit dem 14. Jh.
Zu den meistgefragten Amulettmünzen gehörten die Mansfelder Georgstaler aus den Jahren 1521 bis 1523, die auf der Satteldecke des Pferdes den Spruch "ORA PRO (nobis)" (deutsch: "Bitte für (uns)") tragen. Auf Grund gestiegener Nachfrage wurden sie im ausgehenden 16. Jh. mit bis zu 30 Talern bezahlt. Sie sollten die Soldaten vor Verletzungen und Unfällen (Sturz vom Pferd) schützen. Die "Georgstaler" des Grafen David (1603-1628) von Mansfeld, die rückseitig den Spruch "BEI GOT IST RATH UND THAT" tragen, waren bei den Soldaten im Dreißigjährigen Krieg als Amulettmünzen besonders beliebt.
Die ungarischen Medaillen in Talergröße aus Kremnitz zeigen auf der Vorderseite St. Georg hoch zu Roß, den Drachen und die Schrift "GEORGIVS EQVITUM PATRONVS" (deutsch: "Georg, Schutzpatron der Reiterei") und auf der Rückseite Christus mit den Jüngern im Schiff auf hoher See und die Schrift "IN TEMPESTATE SECURITAS" (deutsch: "Sicherheit im Sturm"). Sie waren seit dem 17. Jh. wohl die beliebtesten Amulettmedaillen und wurden häufig nachgeahmt. Sie sollten nicht nur die Soldaten der Kavallerie, sondern auch die der Marine schützen. Münzen mit der Darstellung des hl. Georg wurden auch von den Herzögen Gonzaga im oberitalienischen Mantua, von den Fuggern und den Päpsten sowie in Großbritannien, Schweden und Rußland geschlagen. In England und Rußland galt der Drachentöter Georg als Schutzheiliger des Landes.
Dies ist die Bezeichnung für das Münzbild, die Aufschrift (Legende) und den Rand der Münze. Im weiteren Sinn wird der Ausdruck auch oft in der Bedeutung "Münze" verwendet.
Bezeichnung für eine von einem anerkannten Prüfer vorgenommene Expertise bzgl. Echtheit und Qualität. Meist gibt es ein Attest, das auch ein Foto enthalten kann (englisch: expertized, französisch: signé).
Gera ist eine Stadt im Osten von Thüringen an der Weißen Elster im ostthüringischen Hügelland in etwa 200 m Höhe. Gera hat historische Bedeutung als Landeshauptstadt des Fürstentums Reuß (jüngere Linie / Schleiz) (1848 bis 1918) sowie des Volksstaates Reuß (1918 bis 1920). In frührer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, die in den Jahren 1620 bis 1622 den Kennbuchstaben"G" verwendete.
Dies ist der Sammelbegriff für vormünzliche Zahlungsmittel, die in Form von Äxten, Beilen, Messern, Hacken, Spaten, Angelhaken, Wurf-, Pfeil- oder Lanzenspitzen aus Metall hergestellt wurden. Da nicht jedermann solche Geräte schmieden konnte, bedurfte es einer Arbeitsteilung. Deshalb stellt das "Gerätegeld" eine höhere Stufe als das Naturalgeld dar.
Die Geräte und Waffen dienten wohl zunächst als Gebrauchsgegenstände wie auch als Wertmesser für den Tausch. Dabei hingen die Formen wohl von der jeweiligen Kultur der einzelnen Völker ab. In Hackbauernkulturen entwickelten sich landwirtschaftliche Geräte, in Jagdkulturen Waffen zum "Gerätegeld". Viele Funde von Kümmer- oder Schwundformen, die beispielsweise durch Verkleinerungen oder den Wegfall der Schneide zum Gebrauch als Geräte nicht mehr geeignet waren, lassen auf eine Auseinanderentwicklung von Gebrauchs- und Geldwert schließen. Gelegentlich gab es aber auch Prunk- oder Wucherformen, verzierte und vergrößerte Formen der Geräte, die wohl einen höheren Wert darstellten. Möglicherweise fielen diese Formen mit der Entwicklung der Technik des Messens und Wägens weg.
Das alte chinesische Bronzegeld zeigt noch Anklänge an Hacke, Spaten oder Messer (Gerätemünzen). In Afrika deuten Funde von Messern, Wurfeisen, Lanzenspitzen, Pfeilspitzen oder Stäben auf "Gerätegeld" hin. Neben Doppeläxten und Beilen (Beilgeld), die sich u.a. auf Kreta und Griechenland nachweisen lassen, finden sich bei Homer auch Hinweise auf Dreifüße und Becken. Auch Bratspieße dienten wohl als Geld (daraus wird die Münzbezeichnung Obolos abgeleitet).
Dies ist die Bezeichnung für Münzen aus Bronze, die in der Tschou-Dynastie vom 11. bis zum späten 3. Jh. v.Chr. in China in Gebrauch war. Der Begriff bildete sich, weil die "Gerätemünzen" eine Zwitterform zwischen Geräte- und Münzgeld darstellen. Es handelt sich um Spaten- und Messermünzen, von den Chinesen "Bù" und "Dao" genannt. Sie geben ein anschauliches Beispiel für die Entwicklung vom traditionellen "Gerätegeld" zum standardisierten Geld, die schließlich in die Herstellung von Rundmünzen mündete. Ursprünglich ähnelte das Geld in Größe und Gestalt den Spaten und Messern, die auch als Geräte in Gebrauch waren. Die äußere Gestalt des Geldes bestand aus zunehmend verkleinerten und abstrakteren Formen, auch Schwund- und Kümmerformen entstanden. Die Entwicklung schlug schließlich in die chinesischen Rundmünzen (seit 250 v.Chr.) um. Vermutlich liefen Rundmünzen und "Gerätemünzen" noch eine Weile gemeinsam um.
Sowohl für das Messer- wie auch für das Spatengeld läßt sich eine zunehmende Standardisierung in Form und Beschriftung verfolgen. Die Gerätemünzen sind schon früh mit standardisierten Angaben zu Wert, Ort und Gültigkeit versehen, so daß den Stücken zweifelsfrei Münzcharakter zugesprochen werden kann. Die Vereinheitlichung in Form und Beschriftung geht im Allgemeinen einher mit der politischen Entwicklung Chinas zur immer größeren staatlichen Einheit.
Dies ist der Begriff aus der Heraldik für einen Wappenschild, der durch mehrere gleich große Rauten in zwei Tinkturen (Farbe und Metall) gemustert ist. Diese Rhomben können waagerecht (schräg) oder senkrecht (pfahlweise) stehen.
Als "Germanen" wird eine Anzahl von ehemaligen Stämmen in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien bezeichnet, deren ethnische Identität in der Forschung traditionell über die Sprache bestimmt wird. Kennzeichen sind bestimmte Lautwandel gegenüber der rekonstruierten indogermanischen Ursprache, die als germanische oder 1. Lautverschiebung zusammengefaßt werden.
Ab der Zeitenwende prägte der Kontakt mit den Römern die germanische Welt, wie auch die Entwicklung des Römischen Reiches sich zunehmend mit der germanischen Welt verband. In der Spätantike kam es im Verlauf der Völkerwanderung zu weitreichenden Zügen mehrerer germanischer Stämme (gentes), die teilweise größere Verbände bildeten, und schließlich zu deren Einfall in das Römische Reich. Einige dieser Gruppen gründeten Reiche nach antikem römischen Vorbild auf dem Boden des Westreiches, das 476/80 unterging. Elemente der germanischen Religion und des religiösen Brauchtums wurden unter anderem durch Akkommodation in das angenommene Christentum übertragen.
"German silver" ist die englischsprachige Bezeichnung eines Münzwerkstoffs, der hierzulande als Neusilber bezeichnet wird. Trotz des Namens enthält die Metall-Legierung kein Silber, sondern es handelt sich vielmehr um eine Legierung aus Kupfer-Nickel-Zink, die gewöhnlich 55-60 Prozent Kupfer (Cu), 18 Prozent Nickel (Ni) und 22-27 Prozent Zink (Zn) enthält. Das anfänglich hellgelbe Aussehen der Legierung verändert sich bald zu einer stumpfen, weißen Farbe, die mit einem gelben Stich versehen sein kann.
Diese Bezeichnung aus der Heraldik steht für einen Wappenschild, der durch Spaltungs- und Teilungslinien in mindestens zwölf oder mehr gleich große Quadrate unterteilt ist. Ein solcher Schild weist zwei oder mehrere heraldische Farben (Tinkturen) auf.
Dabei handelt es sich um Donativprägungen, die zu besonderen Gelegenheiten verschenkt wurden, wie z. B. die Mehrfach-Dukaten, die preußische Städte zu den Krönungsfeierlichkeiten an den polnischen König verschenkten. Auch die Auswurfmünzen, die bei festlichen Gelegenheiten unter die Leute geworfen wurden, zählen dazu. Schließlich wurden auch besondere Leistungen mit "Geschenkmünzen" honoriert, dazu zählen auch die Prämien- und Preismedaillen. Die meisten dieser Prägungen sind eigentlich Medaillen oder Jetons in Münzform, die speziell zu Geschenkzwecken hergestellt wurden. Dabei kann es sich um Goldmünzen, wie die vielen Goldabschläge von Talern und deren Halbstücke oder um Silberstücke handeln.
"Geschichtsmünzen" ist der veraltete Ausdruck für Gedenkmünzen, die zur Erinnerung an geschichtliche Ereignisse geprägt wurden, u.a. auf Jubiläumsfeiern von Städtegründungen, auf gewonnene Kriege, Schlachten oder Friedensschlüsse. Hierzulande zählen die bayerischen Geschichtstaler zu den bekanntesten "Geschichtsmünzen".
Dies ist die Bezeichnung für eine Reihe von bayerischen Gedenkmünzen in Form von Konventionstalern (1825-1837) und doppelten Vereinstalern (1837-1856), die die bayerischen Könige Ludwig I. (1825-1848) und sein Nachfolger Maximilian II. (1848-1864) prägen ließen. Die Anlässe sind zum Teil von historischer Bedeutung, wie z. B. die Gedenktaler zur Stiftung des Ludwigs- und des Theresienordens (1827), zur Verlegung der Ludwig-Maximilian-Hochschule von Landshut nach München (1826), der Krönung Prinz Ottos von Bayern zum ersten König von Griechenland (1832) oder zum Abschluß des Zollvereins mit Preußen, Sachsen, Hessen und Thüringen (1833). Auf "Geschichtstalern" gewürdigt sind auch Ereignisse, wie die Errichtung des Denkmals der Trennung der Königin Therese von ihrem Sohn Otto (1835) oder der Bau der ersten deutschen Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Fürth (1835). Der Vermählung zwischen dem bayerischen Kronprinzen Maximilian und der preußischen Prinzessin Marie (1842) sowie der Fertigstellung der Feldherrnhalle (1844) und des Ludwigskanals zwischen Rhein und Main (1846) wird auf Doppeltalern gedacht.
"Gesetzliche Regelungen" gehören zu den Instrumenten der Währungspolitik. Während andere Instrumente hauptsächlich die Zentralbank in die Lage versetzen, Währungspolitik zu betreiben, können auch Regierungen sehr wirksam Einfluß auf den Wechselkurs nehmen, indem sie Gesetze erlassen. So kann das Parlament ein Gesetz beschließen, daß die Zentralbank dazu verpflichtet ist, den Wechselkurs auf einem bestimmten Niveau zu halten.
Ein "gesetzliches Zahlungsmittel" (englisch: Legal tender) ist ein Zahlungsmittel, durch dessen Hergabe nach den Gesetzen eines Landes eine Geldschuld mit rechtlicher Wirkung erfüllt und damit getilgt werden kann und die ein Gläubiger zu akzeptieren hat (man spricht auch von Annahmepflicht oder schuldbefreiendem Annahmezwang). Ein Gläubiger ist verpflichtet, die Tilgung einer Geldschuld mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel zu akzeptieren, sofern nichts anderes wirksam vereinbart wurde. Von Seiten des Schuldners ist die Tilgung einer Geldschuld mit etwas anderem als dem gesetzlichen Zahlungsmittel (z. B. Zahlung in ausländischer Währung oder mit Kreditkarte) nur dann möglich, wenn diese Möglichkeit zwischen den Parteien im Rahmen der Vertragsfreiheit vorher vereinbart oder vom Gläubiger nachträglich akzeptiert wird, wozu dieser aber nicht verpflichtet ist.
Vereinfacht gesagt könnte jemand zur Bezahlung, beispielsweise des Kaufpreises aus einem Kauf in Deutschland, US-Dollar-Scheine übereignen. Der Empfänger hat aber das Recht, diese Zahlung abzulehnen, was nichts daran ändert, daß er einen Anspruch auf Bezahlung des Kaufpreises hat. Wird ihm eine Bezahlung in Euro (Banknoten oder Münzen) angeboten, so muß er diese annehmen und kann nicht fordern, auf eine andere Weise bezahlt zu werden.
Früher gab es in Deutschland für Scheidemünzen und teilweise auch Banknoten einen durch Gesetz geregelten summenmäßig begrenzten oder gar keinen Annahmezwang und nur Kurantmünzen waren unbegrenzt anzunehmen.
Dies ist in der Heraldik die Bezeichnung für einen Wappenschild, der durch eine senkrechte Linie in zwei genau gleich große Felder eingeteilt ist, im Gegensatz zum geteilten Wappenschild. Die Anzahl von Mehrfachspaltungen muß, ebenso wie Mehrfachteilungen, in der Blasonierung angegeben sein.
Hans Jakob Gessner (geb. 1677: gest. 1737) war ein Schweizer Medailleur und Stempelschneider, der seit 1706 als Münzmeister an der Münzstätte in Zürich tätig war. Er arbeitete jedoch auch für Bern und Uri. In Zürich schuf er eine Reihe von Münzen und Medaillen. Dazu gehört ebenso die Zürcher Talermünze von 1727, die auf der Rückseite die Stadtansicht mit der Limmat zeigt. Sie ist mit den Initialen "HIG" signiert, ebenso wie die Gedenkmünzen von 1719 zum 200. Jahrestag der Reformation mit der Büste von Huldrych Zwingli (1484-1531).
Salomon Gessner (geb. 1730; gest. 1788) war ein bekannter Maler und Dichter, der 1773 für seine Heimatstadt Zürich einen sehr schönen Taler schuf, der auch als Gessnertaler bekannt ist.
Beim "Gessnertaler" handelt es sich um die seltene und berühmte Zürcher Talermünze, die der Schweizer Maler und Dichter Salomon Gessner (1730-1788) im Jahr 1773 für seine Heimatstadt entworfen haben soll. Auf Grund eines Stempelbruchs wurden nur wenige Exemplare geprägt. Ihr Münzbild zeigt auf der Vorderseite den Stadtschild mit Löwen und auf der Rückseite ein Schwert und Blumen.
Dies ist die Bezeichnung für eine Manipulation an Münzen und Medaillen, die zuvor zum Tragen als Schmuck mit einem Loch versehen wurden. Um diesen sehr wertmindernden Makel zu beseitigen, werden die betreffenden Löcher wieder gestopft. Aber auch noch so fachmännisch ausgeführte Restaurationen wirken sich wertmindernd aus und sind vom geübten Numismatiker erkennbar. Bei der Veräußerung solcher Stücke in Auktionskatalogen und in seriösen Verkaufs- und Lagerlisten werden solche Manipulationen angegeben.
Publius Septimius Geta (geb. 07.03.189 in Rom; gest. 19. oder 25./26.12.211 in Rom) war vom 04.02.211 bis zu seinem Tod Mitregent seines Bruders, des römischen KaisersCaracalla aus der Dynastie der Severer. Zeitweilig trug er den Vornamen Lucius, wohl in Erinnerung an Lucius Verus, den Mitregenten Marc Aurels, während Caracalla den populären Namen Mark Aurels übernahm. Nach dem Tod des Septimus Severus am 04.02.211 traten die beiden Brüder gemeinsam die Herrschaft an. Da Geta bei den Soldaten populär war, wagte Caracalla vorerst nicht offen gegen ihn vorzugehen. Sie verzichteten auf eine Fortsetzung des Feldzugs und kehrten nach Rom zurück.
Im Dezember 211 gelang es Caracalla schließlich, den Bruder in einen Hinterhalt zu locken. Er veranlaßte die Mutter der beiden, Julia Domna, ihre Söhne zu einem Versöhnungsgespräch einzuladen. Leichtsinnigerweise meinte Geta, in Anwesenheit der Mutter vor seinem Bruder sicher zu sein. Caracalla ließ ihn sofort in den Armen der ahnungslosen Mutter töten, wobei sie auch verletzt wurde. Dies geschah entweder am 19. oder am 25./26. Dezember. Anschließend wurde über Geta die damnatio memoriae verhängt und die Tilgung seines Namens in allen öffentlichen Denkmälern und Urkunden mit größter Gründlichkeit betrieben. Sogar seine Münzen wurden eingeschmolzen.
Im Unterschied zum gespaltenen Wappenschild ist der Schild beim "geteilten Wappenschild" durch eine waagerechte Teilungslinie in zwei ungefähr gleich große Felder unterteilt.
Hierbei handelt es sich um eine farbige Einfärbung (dänisch: farvet, englisch: toned, französisch: teinté, italienisch: tinto, niederländisch: getint, portugiesisch: tintado, spanisch: coloreado).
Von einem "gevierten Wappenschild" spricht man in der Heraldik, wenn eine Kombination aus gespaltenem und geteiltem Wappenschild mit mindestens zwei heraldischen Farben vorliegt. Der Schild muß durch eine Spaltungslinie und eine Teilungslinie so quadriert werden, daß die beiden oberen Felder genau gleich groß sind. Das gleiche Größenverhältnis gilt auch für die beiden unteren Felder. Die oberen müssen ungefähr gleich groß sein wie die unteren Felder. Die Blasonierung beginnt im oberen Feld (heraldisch) rechts.
Der Begriff "Gewicht" wird auf Grund seiner alten Herkunft (erste Belege aus dem 13. Jh.) mit verschiedenen Bedeutungen belegt und sollte laut DIN 1305 vermieden werden, wenn Mißverständnisse zu befürchten sind.
Umgangssprachlich steht "Gewicht" für:
- die Gewichtskraft,
- die physikalische Masse, beispielsweise für das Körpergewicht eines Menschen,
-eine Maßverkörperung (einen Messkörper) der Masse, den Wägewert, den eine Waage anzeigt. Dieser ergibt sich aus der Kraft mit der ein Körper durch eine Unterlage beziehungsweise eine Aufhängung daran gehindert wird, daß er fällt. Dieser Wägewert wird umgangssprachlich in der Einheit der Masse angegeben, also Kilogramm, anstelle der für Kräfte korrekten Einheit Newton.
Im übertragenen Sinn wird "Gewicht" beispielsweise für das Gewicht eines Argumentes, eines Vorwurfs oder das Gewicht einer Variablen verwendet.
Die britische Kolonie Goldkueste war ein Savannen- und Feuchtgebiet am Unterlauf des Volta in Westafrika. Die Goldküste wurde zusammen mit dem UNO-Treuhandgebiet West-Togo am 06.07.1957 unter dem Namen &&Ghana&& unabhängig und ist seit dem 01.06.1960 Republik. Ghana (früher Goldküste) grenzt an die Elfenbeinküste, Burkina Faso, Togo sowie im Süden an den Golf von Guinea (Atlantischer Ozean). Ghana ist fast so groß wie das Großbritannien, mit dessen Geschichte es durch die Kolonialzeit eng verbunden ist. Der Volta-See ist der größte Binnensee des Landes und zugleich der größte vollständig künstlich angelegte Stausee der Welt. Aufgrund seiner Gebiete mit tropischem Regenwald ist eine reiche Flora und Fauna vorhanden, die auch im wirtschaftlichen Bereich zum einen durch den Tourismus, zum anderen durch Edelholzexporte von großer Bedeutung ist. Wirtschaftlich bedeutend ist Ghana aufgrund seines Rohstoffreichtums. Einer der wichtigsten Rohstoffe ist Gold, das der ehemaligen Kolonie auch den Namen "Goldküste" gab.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Accra
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 238.537 qkm
Einwohnerzahl: 22,409 Mio.
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner pro Qkm
BIP: 13 Mrd. US-Dollar
BIP/Einwohner: 602 US_Dollar
Total (Nominal)
Unabhängigkeit: 06.03.1957
Zeitzone: UTC
Währung: 1 New Cedi = 100 Pesewa
Die ersten Münzen der früheren Goldküste erschienen zur Zeit der ehemaligen britischen Kolonie Britisch-Westafrika. Nach der Unabhängigkeit Ghanas behielt man 1958 zunächst noch die britische Währung von Half Penny bis 10 Shillings, aber ohne die Half Crown. Die Münzen zeigten den damaligen Präsidenten Nkruma und hatten eine lateinische Umschrift. 1965 wurde eine eigene Währung mit Pesowa und Cedi eingeführt, die sich am US-Dollar orientierte. Es gelten 100 Pesewa = 1 Cedi.
"Ghettogeld" ist die Bezeichnung für das Geld, das die Selbstverwaltung während des 2. Weltkriegs in den jüdischen Ghettos im nordböhmischen Theresienstadt (heute Terez'n) und im polnischen Litzmannstadt (heute Lodz) ausgab. In Theresienstadt wurde Papiergeld in Nominalen zwischen 1 und 100 Kronen, in Litzmannstadt Papiergeld zu 0,50, 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Mark sowie Münzgeld zu 10 Pfennig, 5, 10 und 20 Mark aus Aluminium und Aluminium-Magnesium ausgegeben.
Vor allem das Ghetto Theresienstadt hatte eine Doppelfunktion. Es war Durchgangsstation auf dem Weg zu den Konzentrationslagern und zugleich Sonderlager mit jüdischer Selbstverwaltung, das ausländischen Besuchern zur Täuschung über die Judenpolitik des nationalsozialistischen Regimes vorgeführt wurde. Von den 140.000 internierten Juden überlebten weniger als 20.000. Die Papierausgaben mit der Darstellung von Moses mit der Gesetzestafel in Händen werden oft als "Moseskronen" bezeichnet.
Als "Ghurush" (auch: "Kurush" oder "Qurush") werden türkische Silbermünzen in der Größe eines Talers bezeichnet, die Sultan Suleyman II. im Jahr 1687 im Osmanischen Reich einführte. Die Bezeichnung leitet sich von "Grossus" (deutsch: "Groschen") ab, obwohl die Münze sowohl in Größe als auch hinsichtlich Gewicht den Groschen bei weitem übertraf und eher den europäischen Silbermünzen nachempfunden war, die als Piaster im Osmanischen Reich zirkulierten. Deshalb wird der Ghurush auch zu den Piastern gerechnet. Im türkischen (osmanischen) Währungssystem wurde der Ghurush mit 40 Para bewertet.
&&Gibraltar&& ist ein britisches Überseegebiet an der Südspitze der iberischen Halbinsel. Es steht unter der Souveränität von Großbritannien. Gibraltar liegt an der Nordseite der Straße von Gibraltar, an der Europa und Afrika am dichtesten beieinander liegen. Amtssprache: Englisch Hauptstadt: keine Staatsform: Britisches Überseegebiet Fläche: 6,5 qkm Einwohnerzahl: 28.750 Bevölkerungsdichte: 4.423 Einwohner pro qkm Nationalfeiertag: 10. September Zeitzone: UTC+1 MEZ, UTC+2 MESZ (März - Oktober)
Währung: Gibraltar-Pfund (GIP)
Die britische Kolonie Gibraltar am südlichsten Ende Spaniens wurde im Jahre 1704 erobert. Im 19. Jh. gab es private Tokens und seit 1802 auch offiziell von der Regierung herausgegebene Kupfermünzen zu 1 und 2 Quartos, die auch Quart genannt werden, um sie besser von den spanischen Cuertas unterscheiden zu können. 192 Quarts entsprachen einem spanischen Real in britischer Währung 4 Shillings 4 Pence. Ab 1842 gab es auch einen halben Quart. Alle Stücke zeigten die Büste von Königin Victoria. 1861 wurden die Prägungen eingestellt. Erst ab 1967 gab es wieder eine eigene Münze, eine Crown.
Das "Gibraltar-Pfund" (ISO-4217-Code: GIP; Abkürzung: Gib£) ist die Währung der britischen Kronkolonie Gibraltar. Seit 1927 gibt es in Gibraltar zusätzlich zum Britischen Pfund eigene Banknoten und seit 1988 auch eigene Münzen. Der Wechselkurs zwischen den beiden Währungen beträgt 1:1. Wegen seiner Nähe zu Spanien kann inzwischen in Gibraltar praktisch überall auch mit dem Euro bezahlt werden.
Der "Gigliato" ist ein Silbergroschen, der unter König Karl (Carlo) II. von Anjou (1285-1309) als Carlino im Königreich Neapel im Jahr 1303 eingeführt wurde. Der Name dieses Grosso geht auf die Darstellung der Lilien (italienisch: "Giglio") um das Kreuz auf der Rückseite zurück. Die Vorderseite zeigt den König sitzend. Seit Robert dem Weisen (1309-1343) verbreitete sich der Gigliato im Laufe des 14. Jh. in der Ägäis, im burgundischen Königreich Arelat und in Ungarn. Für das weite Umlaufgebiet der Münze sorgten vor allem Beischläge aus Avignon (Päpste), Genua (für Chios), Rhodos (Johanniterorden) und andere Nachahmungen des Gigliato. Bei einem Gewicht von ca. 4 g (3,7 g fein) wurde der Gigliato im Mittelmeerraum zu einer der beliebtesten Silbermünzen des Spätmittelalters.
Volkstümliche Bezeichnung des Floren, nach der Lilie auf dem Münzbild der Florentiner Goldmünzen.
Beim "Gigot" handelt es sich um eine Kupfermünze aus Brabant, die zuerst in Antwerpen und Brügge im ausgehenden 16. Jh. herausgegeben wurde. Sie breitete sich im frühen 17. Jh. über die südlichen Niederlande aus und wurde auch in einigen angrenzenden Gebieten beigeschlagen. Volkstümlich wurde sie in Flandern als "Negenmanneke" bezeichnet.
Die &&Gilbert-Inseln&& sind eine Kette von 16 Atollen im Pazifik. Das bevölkerungsreichste und bedeutendste Atoll ist Tarawa, auf welchem die Hauptstadt South Tarawa auf der Insel Bairiki liegt. Die Gilbert-Inseln gingen am 01.10.1975 aus der Teilung der ehemals britischen Kolonie Gilbert- und Ellice-Inseln hervor. Die Gilbert-Inseln erhielten am 01.01.1977 ihre innere Autonomie und wurden am 12.07.1979 als Republik Kiribati unabhängig.
Beim "Gildenzeichen" handelt es sich um eine Marke, die ihre Träger als Mitglieder von Gilden oder Zünften auswiesen. Diese häufig prächtig verzierten Marken wurden im Auftrag der Gilden im Spätmittelalter in Frankreich, den Niederlanden, Süddeutschland und der Schweiz für die verschiedenen Handwerke ausgegeben. Neben den bekannten Handwerkerzünften gab es auch Zusammenschlüsse von Händlern (Hanse), Bauern und religiös motivierte Gilden, die karitative und soziale Zwecke erfüllten.
Beim "Giorgino" handelt es sich um eine kleine Groschenmünze aus Billon, die Alfonso II. d'Este (1559-1597) im Herzogtum Ferrara einführte. Der Name geht auf die Darstellung des St. Georg auf der Rückseite zurück. Unter Herzog Cesare d'Este (1598-1628) wurde der Grosso auch in Modena mit dem Bild des St. Geminianus eingeführt. Die Giorgini waren bis ins 18. Jh. hinein im Umlauf.
Der "Giovannino" ist ein Halbgroschen aus Genua Ende des 17. Jh. im Wert von 5 Soldi. Der Name ist eine Verkleinerungsform von "Giovanni" (deutsch: "Johannes"), nach der Darstellung Johannes des Täufers auf der Rückseite der Münze.
Das Material "Gips" (Kalziumsulfat) wurde zu Abformungen seltener Münzen für Ausstellungszwecke oder für die fotografische Wiedergabe verwendet. Besonders wenn es nicht auf die letzten Feinheiten der Wiedergabe ankam (z. B. in Katalogen), wurde die Fotografie der Gipsabdrücke der technisch schwierigeren Wiedergabe der Münze selbst vorgezogen. Sie ermöglichen die reflexfreie Fotografie von Vorder- und Rückseiten nebeneinander. Aus "Gips" stellen die Künstler auch das Modell für Münzen her, die dann dem Stempelschneider als Vorlage zur Herstellung der Stempel dienen. Gipsabdrücke dienen auch zu Sammelzwecken.
Italienisch und spanisch für "Umlauf" und "Zahlungsverkehr". Das Wort ist somit die Bezeichnung für bargeldlosen Zahlungsverkehr mittels Überschreibung (Gut-, Lastschrift) eines Betrages (Bank-, Giral- oder Buchgeld) von einem Konto auf ein anderes Konto. Der Überweisungsauftrag wird schriftlich erteilt. Der Transaktion liegt ein Vertrag zwischen Bankier und Bankkunden zugrunde, der auf gegenseitigem Vertrauen basiert, deshalb können auch Überziehungskredite eingeräumt werden. Der Giroverkehr erlaubt bequeme und zeitsparende finanzielle Transaktionen, ohne umständliches Abzählen von Münzen und erspart Kosten (Wechselgebühren, Kursverluste). Außerdem setzt er knappe Edelmetallvorräte für andere Zwecke frei.
Belegt ist diese Form des Zahlungsverkehrs zum ersten Mal in der Mitte des 12. Jh. in Genua, wo per "Giro" auf ein "conto corrente" (Kontokorrent) eingezahlt werden konnte. Diesem Beispiel folgten die Merchant Bankers (Kaufleute-Bankiers) auf den Messen in der Champagne, die venezianischen banchi di scritta und die Taula di Cambi der Städte Aragons. Einen entscheidenden Schritt stellte die Gründung der Girobank durch Handelsstädte dar. Damit ging der bargeldlose Zahlungsverkehr von privaten in öffentliche Hände über. Ein landesweiter Giroverkehr ermöglichte die Einführung von Schecks im Laufe des 19. Jh. in Großbritannien.
Im Laufe des frühen 17. Jh. entstanden nach dem Vorbild der Taula di Cambi in den Städten des Königreichs Aragon (Barcelona 1401, Valencia 1408) und den venezianischen "banchi di scritta" in den großen Handelszentren Europas die ersten städtischen Wechsel- oder Girobanken Europas: in Venedig ("Banco della Piazza di Rialto", "Banco Giro"), Amsterdam ("Wisselbank"), Hamburg ("Hamburger Bank"), Nürnberg ("Banco Publico"), andere Städte folgten.
Beim "Giulio" handelt es sich um einen silbernern Grosso des Kirchenstaates, der nach Papst Julius II. (1503-1513) benannt ist, der die Groschenmünze zu 10 Baiocchi im Jahr 1508 mit einem Gewicht von 3,86 g einführte. Die Münzbilder zeigen auf der Vorderseite die päpstlichen Büsten oder Wappen und auf der Rückseite die Apostel Petrus und Paulus. Sein Nachfolger Leo X. (1513-1521) ließ einen Giulio (auch Leone genannt) schlagen, der den knienden Papst zeigt, der Petrus ein Modell der Basilika St. Petri überreicht. Der Anlaß ist wohl der Tod des mit dem Wiederaufbau der St. Peterskirche beauftragten Donato Bramante im Jahr 1514. Clemens VII. (1523-1534) beauftragte Benvenuto Cellini für den Stempelschnitt des weitverbreiteten 1 1/2-Giulio-Stücks mit der rückseitigen Darstellung Christi, der Petrus auf dem Wasser hilfreich die Hand reicht, umschriftlich "QVARE DVBITASTI" (deutsch: "Warum hast du gezweifelt"). Der Giulio war in der ersten Hälfte des 16. Jh. die wichtigste Silbermünze des Kirchenstaats und wurde häufig von italienischen Staaten nachgeahmt.
Dies ist die Bezeichnung verschiedener venezianischer Silbermünzen, die auf der Rückseite das Bild der heiligen Giustina (Iustina) mit der lateinischen Umschrift "MEMOR ERO TVI IUSTINA VIRGO" (deutsch: "Ich werde mich an dich erinnern, Jungfrau Justina") zeigen. Der Doge Niccolo da Ponte (1578-1585) führte einen (schweren) Scudo zu 8 Lire ein, der die Heilige vor dem venezianischen Löwen zeigt. Diese "Giustina maggiore" zeigt im Abschnitt den Wert "160" in Soldi. Der nachfolgende Doge Pasquale (Pachalis) Cicogna (1585-1595) prägte die "Giustina maggiore" fort und führte eine "Giustina minore" oder Ducato(ne) im Wert von 124 Soldi ein. Es gibt zwei Haupttypen, die die Jungfrau mit und ohne zwei Galeeren im Hintergrund (italienisch: "delle galere") zeigen. Die Guistinen wurden in Teilwerten von 2 bis 124 Soldi geprägt.
Hierbei handelt es sich um eine venezianische Silbermünze, die der Doge Niccolo da Ponte (1578-1585) als (schweren) Scudo zu 8 Lire einführte, der die Hl. Jungfrau Justina vor dem venezianischen Löwen zeigt.
Glarus gehörte zum Münzverband von Zürich und trat 1351 der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei. Es gab nur sehr wenige eigene Prägungen. Um 1610/1620 ab es Schillinge und Dicken aus eigenem Silberabbau. Von den Dicken sind nur noch Abbildungen bekannt, da kein einziges Original erhalten blieb. Zwischen 1806 und 1814 gab es eine zweite Prägeperiode und dem Münzmeister Freuler. Es gab Münzen von 1 Schilling oder 3 Rappen, 3 Schilling oder 9 Rappen und 15 Schilling oder 45 Rappen. Alle Münzen aus Glarus zeigen den Landesheiligen, den Hl. Fridolin.
Bei den "Glashandelsperlen" handelt es sich um ein vormünzliches Zahlungsmittel, das bei den Naturvölkern Westafrikas als Zahlungsmittel (neben anderen) fungierte, aber dort nicht hergestellt wurde. Es gab in europäische Manufakturen, z. B. in Amsterdam, Venedig und Gablonz, in denen bestimmte Glasperlen zu Handelszwecken hergestellt wurden, um sie gegen Rohstoffe in Afrika einzutauschen. Am wertvollsten waren wohl die Akoriperlen (englisch: Aggriperlen), große zylinder- oder eiförmige Perlen aus farbigen Glasflüssen. Für verschiedene Völker Westafrikas bedeuteten sie über Jahrhunderte wohl die vornehmste Form des Geldes. Als besonders wertvoll angesehene Stücke wurden sogar mit Namen bezeichnet. Auch in der Südsee kursierten Glasperlen zu Handelszwecken.
Auf Grund seiner Zerbrechlichkeit und der Schwierigkeit für Reproduktionsverfahren ist Glas als Material zur Herstellung von Münzen ungeeignet. In der älteren Literatur werden gelegentlich "Glasmünzen" erwähnt. Dabei handelt es sich wohl um frühislamische Münzgewichte arabischer Dynastien, vor allem der Fatamiden aus dem ägyptischen und syrischen Raum. Ihre Ähnlichkeit mit Münzen hinsichtlich des Aussehens führte wohl zur Deutung als Münzen. Gerade ihre Zerbrechlichkeit mochte ihnen den Nimbus der schwer zu manipulierenden, unveränderlichen Kleingewichte gegeben haben. Ähnliche Objekte gab es auch im Byzantinischen Reich, teilweise als Tessarae gedeutet. Später sind einige Verrechnungsmarken aus Glas bezeugt, die für geleistete Dienste ausgegeben wurden.
Bezeichnung für "eben", "ohne Erhebungen" bzw. "ohne Wellen" (dänisch: glat, englisch: smooth, französisch: lisse bzw. uni, italienisch: liscio, niederländisch: gaaf, portugiesisch und spanisch: liso).
Dies ist die Bezeichnung der antiken silbernen Tetradrachme von Athen, benannt nach der Rückseitendarstellung, der Eule (griechisch: Glaux). Die "Glaukes" waren wohl die wichtigste Nominale der "Eulen aus Athen". Die erste Prägung der Glaukes fällt in die Zeit der endenden Tyrannis und der beginnenden Demokratie (um 510 v.Chr.).
Die Finanzierung des Flottenausbaus wurde durch die Erschließung neuer Silberminen in Laurion finanziert. Nach Abwehr der Perser und dem Wiederaufbau der Stadt blühte Athen zum bedeutendsten wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Ägäis auf. In der 2. Hälfte des 5. Jh. waren die Emissionen der Glaukes aus dem Silber von Laurion besonders umfangreich. Die Prägungen dienten der Errichtung prachtvoller Bauten und der Bezahlung der Peloponnesischen Kriege (431-404 v.Chr.), die den Reichtum Athens erschöpften. Gegen Ende des Krieges gegen Sparta und seine Bundesgenossen fiel die Silberproduktion in Laurion aus und Athen mußte sogar seine Tempelschätze angreifen. Auf Grund des Mangels an Silber erschienen zwischen 406 v.Chr. und der Einnahme Athens durch die Spartaner (404) mit unedlen Metall unterfütterte Tetradrachmen (Subaerat).
Auch wenn sich Athen im 4. Jh. wieder erholte, konnte die Polis ihre einstige Stellung nicht mehr erreichen. Im 2. und 1. Jh. wurden Tetradrachmen neuen Stils geprägt, ebenfalls aus den Laurischen Silberminen, auch wenn die Silbergewinnung allmählich nachließ. Die Münzbilder zeigen ebenfalls die Athene auf der Vorderseite und die Eule auf der Rückseite, sind aber detailreicher gestaltet und meist auf größeren Schrötlingen geprägt. Athen geriet danach zunehmend in Abhängigkeit der Makedonen und Roms.
Ein "Globus" ist eine Nachbildung der Erdkugel, auf dem die Landmassen und Meere abgebildet sind sowie die Längen- und Breitengrade. Auf römischen Münzen ist oft ein Globus als Symbol der Weltherrschaft abgebildet. Es gibt verschiedene Darstellungen wie z. B. einen sitzender Kaiser mit einem Globus in der Hand, die Victoria auf einem Globus stehend, die Providentia mit einem Globus zu ihren Füßen, die Victoriola auf einem Globus oder später ein Kreuz auf einem Globus.
Beim "Glockengeld" (auch: "Gonggeld") handelt es sich um ein vormünzliches Zahlungsmittel in Form von Glocken oder ähnlichen Klanggeräten aus verschiedenen Erdteilen. In China (spätes 2./frühes 1. Jh. v.Chr.), Borneo und Teilen Indiens liefen so geformte Zahlungsmittel ebenso um wie in Afrika. In Zentralafrika waren besonders tragbare eiserne Doppelglocken verbreitet, die im nördlichen Kongo auch "Gonga" oder "Gunga" genannt wurden. Sie wurden als Brautpreis und zum Sklavenkauf verwendet.
Hierbei handelt es sich um eine zum Glockenguß verwendete metallische Legierung aus 77 bis 79 Prozent Kupfer, 21 bis 23 Prozent Zinn und geringfügig anderen Zusätzen. Diese Legierung war zur Herstellung von Münzen zu unbeständig und fand nur in Notzeiten, vor allem bei Belagerungen, Verwendung. Während der Französischen Revolution wurden Sous-Stücke aus eingeschmolzenem Metall der Kirchenglocken gegossen.
Dies ist die Bezeichnung einer Serie von sieben Talern, die August der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666), auf die Befreiung der befestigten Stadt Wolfenbüttel (1643) während des Dreißigjährigen Kriegs in Clausthal-Zellerfeld schlagen ließ. Der Herzog nahm regen Anteil an der Konzeption der Münzen und er soll sogar den einen Typ selbst entworfen haben. Die Vorderseiten der Münzen zeigen das Hüftbild des Herzogs und die Rückseiten Glocken und deren Klöppel in verschiedenen Stadien. In der Umschrift steht "ALLES MIT BEDACHT", was auf die geduldige Rückeroberung der Stadt anspielte. Die ersten drei Typen zeigen die Glocke ohne Klöppel, der vierte nur den Klöppel. Die beiden folgenden Typen zeigen Glocke und Klöppel. Der fünfte Glockentaler ist auf den "13. September" datiert. Er zeigt das Planetenzeichen "Merkur" und wurde auf den bevorstehenden Abzug der österreichischen Besatzungstruppen geprägt. Der sechste Taler vom 14. September bezieht sich auf den Tag des tatsächlichen Truppenabzugs, der im Zeichen des Jupiters stattfand. Der siebte und variantenreichste Typ stellt die von drei Händen geläutete Glocke über der besonnten Stadt Wolfenbüttel dar. Die lateinische Umschrift lautet "TANDEM PATIENTIA VICTRIX" (deutsch: "Schließlich ist die Geduld die Siegerin"). Zusätzliche Beischriften brachten verschiedene Deutungen hervor. Es gab auch Viertel- und Halbstücke einzelner Typen.
Glogau ist eine Stadt in Niederschlesien, ca. 100 km nordwestlich von Breslau gelegen, und gehört heute zu Polen. 1622 wurden dort auch Münzen geschlagen.
Der "Gluckhennentaler" ist eine Schaumünze der Stadt Basel aus dem Jahr 1691 auf die Versöhnung zwischen dem Rat der Stadt und den Bürgern. Die Vorderseite zeigt die Stadtansicht, die Rückseite eine Glucke mit sechs Küken, darunter lateinisch "ALIT ET PROTEGIT" (deutsch: "Sie ernährt und beschützt"). Die Beschwerde des Rats über Autoritätsverlust und Unregelmäßigkeiten der Verwaltung hatten zuvor zu dem Streit geführt.
Glücksburg ist eine Stadt an der Ostsee in Schleswig-Holstein an der Flensburger Förde in der Nähe von Flensburg. Sie ist die nördlichste Stadt Deutschlands. Im Mittelalter gab es dort auch eine Münzstätte.
Dies ist die Sammelbezeichnung für Münzen mit dem Motiv der Fortuna als Sinnbild für Glück auf Einfach- und Mehrfachtalern aus der ersten Hälfte des 17. Jh. Die Vorliebe für allegorische Darstellungen auf Münzbildern entsprach durchaus dem Zeitgeist des Barocks. Die Glücksgöttin ist häufig nach antikem Vorbild auf einer Kugel mit gespanntem Segel dargestellt.
Eine der frühesten Zeugnisse stellen die mecklenburg-schwerinischen Schautaler und sonstigen Taler des Herzogs Adolf Friedrich (1592-1658) aus den Jahren 1612/13 aus der Münzstätte in Gadebusch dar. Viele Vorderseiten der Stücke zeigen das Brustbild des Fürsten und die Rückseiten die Glücksgöttin.
Der dänische König Christian IV. ließ 1620-1646 die Glücksgöttin auf den Rückseiten der in Glücksburg (Holstein) geprägten Taler darstellen. Die Vorderseiten zeigen den stehenden König oder dessen Brustbild.
Berühmt sind die zweifachen und 1 1/4-fachen Ausbeutetaler des glücklosen Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613-1634) aus dem Silber der Grube Andreasberg. Sie zeigen auf der Vorderseite die Glücksgöttin mit Segel und die Umschrift "IHR LEUTE ALLE VIER WAS IHR SUCHT DAS FINDT IHR HIER". Die andere Seite zeigt Szenen der Jagd, des Fischfangs, der Landwirtschaft und des Hüttenwesens.
Unter "Glühen" versteht man das Erhitzen von Metallen bis zu einer bestimmten Temperatur, die vor dem Erreichen des Schmelzpunktes liegt. Danach werden die Metallteile langsam abgekühlt, um Spannungen und Ungleichheiten der Metall-Kristalle zu beseitigen, die vorher durch Walzen, Hämmern und Prägen entstanden sind. Das Metall wird dadurch wieder zu einem gleichmäßig feinen Gefüge, das zur weiteren Verarbeitung besser geeignet ist.
In der Münztechnik wurden früher Zaine durch mehrfaches Kaltwalzen auf die fünffache Länge gestreckt, um so die Metallbänder auf die erforderliche Dicke zu reduzieren. Durch die Kaltverarbeitung verdichtete sich das Metall so sehr, daß es zur weiteren Verarbeitung zu hart und zu spröde wurde. Durch "Glühen" (zwischen jedem zweiten Walzen) wurde der Werkstoff in einem speziellen Glühofen wieder geschmeidig gemacht. Der Vorgang fand unter Luftabschluß statt, um Metalloxidationen zu vermeiden, die vor allem bei Kupfer und dessen Legierungen auftraten. Schwer verformbare Legierungen werden noch heute in einer Gasatmosphäre geglüht, die sie vor Oxidation schützt. Bei dem von Natur aus schon geschmeidigeren Gold ist das Zwischenglühen nicht unbedingt erforderlich, doch wirkt sich der Vorgang bei Goldlegierungen auch günstig auf die Verformbarkeit bei der Weiterverarbeitung aus.
In neuerer Zeit werden die aus den Metallbändern ausgeschnittenen Platten (Ronden) in einer Schutzgasatmosphäre geglüht, um sie für den Prägevorgang geschmeidig zu machen. Silber-Kupfer-Legierungen werden absichtlich unter Luftzufuhr geglüht, damit sich an der Oberfläche ein Kupferoxid bildet. Nach dem Beizen entsteht so die beabsichtigte Schicht Feinsilber an der glänzenden Münzoberfläche.
"Gnacken" sind geringhaltige Groschenmünzen aus dem 15./16. Jh., die häufig mit Gegenstempeln zur Abwertung versehen wurden, so z .B. die Würzburger Gnacken, die im Jahr 1496 auf 4 Pfennige gesetzt wurden. Sie wurden in Sachsen, Hessen, von den Grafen von Stolberg und dem Herzog von Braunschweig-Gubenhagen geprägt.
Hierbei handelt es sich nicht um Münzen, sondern um Medaillen aus dem 16./17. Jh., die als Kleinode (z. B. emailliert, mit Ornamenten, Edelsteinen oder Perlen verziert) an Ketten um den Hals getragen wurden. Das Gepräge war meist mit dem Bildnis des Fürsten versehen, der sie Hofgünstlingen, hohen Beamten oder Generälen für Verdienste verliehen hatte. Die "Gnadenpfennige" sind die Vorläufer der Verdienstmedaillen.
Christian Gobrecht (geb. 1785; gest. 1744) war ein amerikanischer Münzgraveur, der sich 1811 zunächst mit Banknoten beschäftigte. Ab 1836 arbeitete er in der Münzstätte in Philadelphia und schnitt dort einige der schönsten Proben mit der Signatur "C. GOBRECHT".
Dies ist der englische Ausdruck für Münzen, deren Gepräge die Schrift"Dei Gratia" oder deren Abkürzung"D. G." (deutsch: "Von Gottes Gnaden") oder "V. G. G." vermissen ließen. Das Fehlen des Hinweises auf das Gottesgnadentum verursachte meist einen öffentlichen Skandal, der zur Wiederherstellung der Schrift im folgenden Jahr führte, wie im Fall der kanadischen Münzen König Georgs V. 1911/12. Das Fehlen des Hinweises auf das Gottesgnadentum auf britischen Florins von 1849 unter Königin Victoria gab der Münze den Beinamen"Godless Florin".
Das Fehlen des Hinweises auf das Gottesgnadentum auf britischen Florins von 1849 unter Königin Victoria gab der Münze den Beinamen "Godless Florin". Die Münze gehört somit zur sog. "Godless coinage".
Görlitz ist die heute die östlichste Stadt Deutschlands. Die Stadt liegt in der niederschlesischen Oberlausitz an der Lausitzer Neiße, die dort seit 1945 die Grenze zu Polen bildet. Der östlich der Neiße gelegene Teil der Stadt wurde durch die Grenzziehung in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg abgetrennt und bildet seitdem die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec. In früherer Zeit besaß die Stadt auch eine Münzstätte.
"Görlitzer Schekel" (auch: "falsche Schekel") sind Medaillen, die in Nachahmung der Schekel des jüdischen Aufstands (66-70 n.Chr.) zu religiösen Zwecken gefertigt wurden. Die Stücke wurden in Görlitz, aber auch in anderen Wallfahrtsorten vertrieben und sind aus minderwertigen Legierungen, die früheren sind oft aus Bronze gegossen, seit dem 18. Jh. meist aus Zinn und Blei. Sie wurden schon seit dem 16. Jh. hergestellt und als Andenken an Pilger verkauft, die das "Heilige Grab" in Görlitz oder auch andere Wallfahrtsziele besuchten. Viele naive Pilger hielten sie irrtümlich für die echten Münzen, die zur Zeit Christi in Jerusalem umliefen oder gar für die "Silberlinge", die Judas als Lohn für den Verrat an Jesus erhalten hatte. Die "falschen Schekel" sind auch an der Schriftart der Aufschriften erkennbar, die moderne Buchstaben des hebräischen Alphabets (auf der Basis des Aramäischen) benutzen, während die Aufschriften der antiken Stücke sich der Buchstabenreihe des paläo-hebräischen Alphabets bedienen.
Als "Görtzsche Notdaler" bezeichnet man des schwedische Notgeld, das König Karl XII. (1697-1718) während des Nordischen Krieges (1700-1721) von 1715 bis 1719 ausgab. Die Kupfermünzen verdanken ihren Namen dem gottorp-holsteinischen Geheimrat Freiherr Georg Heinrich von Schlitz, genannt "von Görtz", der als Finanzberater dem König die Ausgabe von Kreditmünzen vorschlug. Das Kreditgeld sollte das alte Geld ersetzen, das damit dem finanziell zerrütteten Staat zur Verfügung stehen sollte. Um Fälschungen zu vermeiden, wurden in Folge zehn verschiedene Typen geprägt. Die Vorderseiten zeigen die Wertbezeichnung 1 Daler SM (Sölffmynt = Silbermünze) und die Rückseiten verschiedene Motive:
1. Typ: die Krone und "1715";
2. Typ die Svea (Personifizierung Schwedens) mit der Umschrift "PVBLICA FIDE" (deutsch: "auf Staatskredit") und "1716";
3. Typ: einen Krieger mit Wappen, "WETT OCH WAPPEN" (deutsch: "Wissen und Wappen") und "1717";
4. Typ einen Krieger mit Löwe, "FLINK OCH FÄRDIG" (deutsch: "flink und fertig") und "1718";
5.-9. Typ: Darstellungen antiker Gottheiten (Jupiter, Saturn, Phoebus, Mars, Merkur) und "1718";
10. Typ: der "hoppet" von 1719 zeigt die Personifizierung der Hoffnung, nach einem Stempelschnitt von Hedlinger. Trotz der Aufschrift "1 Daler SM" wurde die letzte Ausgabe nur als 2-Öre-Stück ausgegeben und sollte wertgleich mit der Plåtmynt (deutsch: Kupferplattenmünzen) zu 1 Daler sein.
Das Notgeld war bei den Schweden natürlich unbeliebt. Zudem versäumte man es, den ursprünglichen Plan umzusetzen, bei der Neuausgabe einer Folge die alten Stücke wieder einzuziehen, so daß ca. 4 Mio. Stücke im Umlauf waren. Im Februar 1719 wurde der eigentlich unschuldige Görtz dem Volkszorn geopfert und in Stockholm auf dem Schafott hingerichtet. Das Versprechen der vollen Einlösbarkeit nach dem Krieg wurde nur zur Hälfte eingehalten. Zwar wurde sofort nach dem Frieden zu Nystad 1721 ein Teil der Notdaler eingelöst, allerdings nur zum halben Wert (16 Öre). Die restlichen Stücke kursierten als 1-Öre-Stücke oder wurden umgeprägt. Die "Görtzschen Notdaler" zählen zu den Notmünzen von Skandinavien. Gut erhaltene Exemplare sind heute selten, schlechte Erhaltungen häufig und billig.
Göttingen ist eine Universitätsstadt im Süden des heutigen Bundeslandes Niedersachsen. In früherer Zeit gab es dort eine Münzstätte, in der von 1550 bis 1664 Münzen geprägt wurden.
Karl Xaver Goetz (geb. 28.06.1875 in Augsburg; gest. 08.09.1950 in Berlin) war ein deutscher Medailleur. Er studierte in seiner Heimatstadt Augsburg unter Johannes Dominal und später bis 1897 in Dresden, Leipzig, Berlin und Düsseldorf. Nach zwei Jahren in den Niederlanden war er für fünf Jahre in Paris ansässig, bevor nach München zog, wo er bis zu seinem Tode 1950 lebte. Goetz war Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft und der Numismatischen Vereinigung. In den 40 Jahren seiner Arbeit fertigte Goetz insgesamt 633 Medaillen an, die teils in großen Auflagen verbreitet wurden. Die frühen Arbeiten der Vorkriegszeit in Paris schuf er häufig im Stil der französischen Art Nouveau, vor allem Personenporträts von Personen des Bürgertums, wie Ärzte, Industrielle oder kirchliche Persönlichkeiten. Diese Medaillen gelten als seine künstlerisch wertvollsten, sind aber heute weniger bekannt als seine späteren Propaganda-Arbeiten. In seinen ersten Münchener Jahren arbeite Goetz unter anderem mit dem Expressionisten Ludwig Gies zusammen.
Im 2. Weltkrieg wandte sich Goetz zunehmend der Kriegspropaganda zu. Von 1913 bis 1923 erstellte er eine Serie von 82 Medaillen, die heute als die "satirischen Medaillen" bekannt ist und seine bekanntesten Arbeiten umfaßt. Diese Medaillen werden dem Expressionismus zugeordnet und dienten stets der pointierten Verbreitung einer politischen Aussage. Das Spektrum reicht dabei von offensichtlicher Glorifizierung deutscher Leistungen, bis zur Überzeichnung zur Lächerlichkeit. Einige seiner Medaillen tragen deutlich rassistische Züge. So zeigt seine Prägung"Die schwarze Schande" (1920) eine an einen baumgroßen Phallus gefesselte Frau und auf der anderen Seite ist der karikiert überzeichnete Kopf eines afrikanischen Soldaten dargestellt. Die Propaganda richtete sich gegen die bei der Besetzung des Rheinlands eingesetzten afrikanischen Verbände der französischen Armee.
Seine bekannteste Arbeit ist die "Lusitania-Medaille", die die Versenkung des Passagierschiffs RMS Lusitania durch deutsche U-Boote am 07.05.1915 zeigt. Dabei prägte Goetz irrtümlich den 05.05.1915 als Datum der Torpedierung. Ursprünglich war die Prägung eine rein private Initiative von Goetz, die erst im Jahr 1916 entstand und zunächst nur einige hundert Stücke umfaßte. Als ein Exemplar jedoch vom britischen Außenministerium entdeckt wurde und eine Abbildung in der New York Times veröffentlicht wurde und großes Aufsehen erregte, beschloß die britische Regierung, die Medaille zur Gegenpropaganda zu nutzen. Durch das frühe Datum sollte die Versenkung des zivilen Schiffes, bei der fast 1.200 Menschen umkamen, als geplanter Angriff dargestellt werden. Es wurden über 300.000 Nachprägungen herausgegeben, die an der englischen Schreibweise "May" für den Monat "Mai" zu erkennen sind. Auf deutscher Seite wurde anschließend eine Version mit korrigiertem Datum neu aufgelegt. Die "Lusitania-Medaille" ist Bestandteil vieler Museumssammlungen weltweit, etwa des "Imperial War Museum", des "National Maritime Museum" oder des "Australian War Memorial". Eine weitere bekannte Arbeit von Goetz aus der "satirischen Serie" ist beispielsweise die "Mausefallen-Medaille", die sich dem 14-Punkte-Programm und Woodrow Wilson widmet.
Nach der deutschen Niederlage fertigte Goetz auch kritische Motive an. So zeigt eine Spottmedaille aus dem Jahr 1919 auf der Vorderseite Wilhelm II. und auf der Rückseite einen Kriegsinvaliden mit trauernder Frau und weinenden Kindern sowie einen Ausspruch Wilhelms als auf beide Seiten aufgeteilte Legende: "Ich führe euch - (Avers) herrlichen Zeiten entgegen! (Revers)".
Zur Zeit der Weimarer Republik schuf Goetz auch eine Medaille, auf der er den Hitlerputsch unvorteilhaft satirisch darstellt. Die Putschisten mit Hakenkreuzflagge werden als tanzende Zwerge dargestellt, die tölpelhaft den Sozialdemokraten in die Hände spielen. In späteren Werken ist von einer kritischen Haltung gegenüber den Nationalsozialisten nichts mehr zu erkennen.
Später gab Goetz seine expressionistischen Anklänge auf, um sich den Vorgaben der Kunst im Nationalsozialismus anzupassen und schuf Medaillen im neuklassizistischen Stil. Es entstanden zahlreiche Porträtmedaillen von Politikern, wie Adolf Hitler, Paul von Hindenburg oder Franz von Papen und von bekannten Soldaten wie Manfred von Richthofen, sowie Gedenkmedaillen für besondere Kriegsereignisse, etwa der Luftlandeschlacht um Kreta.
Auch sein Sohn Guido Goetz trat als Medailleur in Erscheinung. Nach dem 2. Weltkrieg schuf er im Stile seines Vaters und teils unter dessen Anleitung Erinnerungsmedaillen zu bedeutenden Ereignissen der Nachkriegszeit, etwa anläßlich der Berliner Luftbrücke, der Währungsreform von 1948 oder der Gründung der NATO.
Johann Samuel Gözinger war ein Medailleur aus Ansbach in der ersten Hälfte des 18. Jh., der u.a. für den Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1729-1757) zwei sog. Falkentaler entwarf.
Daniel Goffin war ein französischer Münzgraveur aus Sedan, der von 1615 bis 1630 arbeitete und dessen Können das von Nicolas Briot übertraf. Er arbeitete an zahlreichen Münzstätten. Ab 1620 nahm er aber in La Vanette zahlreiche Fälschungen vor, wobei es sich um Nachahmungen von im Umlauf befindlichen deutschen, italienischen und spanischen Prägungen handelte.
"Gold" ist ein Edelmetall mit dem chemischen Zeichen "Au" (vom lateinischen Wort "Aurum"), der hohen spezifischen Dichte von 19,3 g/ccm und dem Schmelzpunkt bei 1063 Grad C (Goldpunkt). In der Natur kommt das seltene Metall gediegen als Berggold (meist in Quarz eingelagert), als Wasch- oder Seifengold (ausgewaschen in Flüssen), als Goldstaub oder -körner vor. In Form von Telluriden oder Natriumkomplexsalzen findet sich das größte Goldreservoir im Meerwasser, im Größenwert von ca. 4 mg/1.000 qm. Es wurde allerdings noch keine kostengünstige Methode der Gewinnung gefunden.
Das gelbglänzende Edelmetall läßt sich auf Grund seiner Dehnbarkeit sehr gut verarbeiten, als Blattgold läßt es sich auf bis zu 0,00014 mm dünne, lichtdurchlässige Blättchen auswalzen. Es ist chemisch sehr beständig und kann nur durch Halogene, Königswasser, Quecksilber (Amalgamation) und alkalische Cyanide (Cyanidlaugung) angegriffen werden. Die Amalgamation und Cyanidlaugung wird zur Gewinnung des Goldes genutzt, das dann immer noch Anteile von Silber und Platin enthält. Reines Gold wird durch die Wohlwill-Elektrolyse hergestellt.
Der Feingehalt des Goldes wurde früher in Karat (1 Karat = 0,04166 Feingold) und Gran, heute wird er in Promille (Tausendteile) angegeben (24 Karat = 1000/1000 fein). Bedingt durch seine Weichheit wird das Metall in gehärteten Legierungen verwendet, die mit Kupfer (Rotgold) oder mit Silber (Weißgold) versetzt sind.
Auf Grund seiner hervorragenden Eigenschaften war das Edelmetall schon seit dem 5. Jh. v.Chr. gesucht. Es fand sich auf oder unmittelbar unter der Erdoberfläche. Die Ägypter gewannen Gold aus dem Sand des Nils, seit dem 2000 v.Chr. auch durch Goldbergbau im unteren Nubien. Auch in der mykenisch-kretischen Kultur findet sich das Gold in vielfachen Verwendungsformen. Schon vor der Einführung der Münze ist Gold zur Schatzbildung und wahrscheinlich auch als Zahlungsmittel benutzt worden. Seit dem 7. Jh. v.Chr. wurde in Kleinasien (Lydien) eine natürliche Goldlegierung (Elektron) zur Herstellung der ersten Goldmünzen verwendet. Die Statere der Stadt Cyzicus (Mysien) und Alexanders des Großen sind die bekanntesten Goldmünzen vor dem Aufstieg des Römischen Reiches. Neben dem Stater gab es noch die Litra der Etrusker und auf Sizilien. Die Römer bezogen ihr Gold für den Aureus und den Solidus aus den unterworfenen Provinzen Hispania, Gallia, Dakia (Siebenbürgen), Thrakia und den Ostalpen.
Im römischen Münzwesen spielten die Goldmünzen erst seit Julius Caesar (60-44 v Chr.) eine Rolle. Im spätantiken Byzantinischen Reich gab es eine überraschend umfangreiche Goldmünzenprägung, bescheiden nimmt sich dagegen der Goldumlauf der Völkerwanderungszeit aus. In der Zeit der Karolinger versiegte der Goldumlauf in Nord- und Zentraleuropa vollends. Das Gold floß von den Regionen, südlich der Sahara in die nordafrikanischen Handelsstädte, nach Südeuropa und schließlich in die Handelsstädte Oberitaliens. Dies erlaubte im 13. Jh. Genua (Genovino), Florenz (Florino), und Venedig (Zecchino) eine eigene Goldprägung. Erst im 14. Jh. wurden nach dem Vorbild der florentinischen und venezianischen Goldmünzen Florene und Dukaten mit dem Gold aus Siebenbürgen, Böhmen und dem Fichtelgebirge (Goldkronach) geprägt. Der ungarische und der rheinische Goldgulden wurden zu Handelsmünzen. Der Golderzabbau erreichte im 16. Jh. im deutschsprachigen Raum seine Blütezeit.
Die Entdeckung des amerikanischen Kontinents löste einen regelrechten Goldrausch aus. Nach der Erbeutung des Goldes der Azteken (Mexiko) und der Inkas (Peru) begann schon im 16. Jh. die Ausbeutung der Minen im nördlichen Südamerika. Dadurch flossen große Mengen "Gold" nach Europa, eine reiche Goldprägung setzte ein. Im 18. Jh. kam dazu der Goldabbau in reichhaltigen brasilianischen Goldminen dazu, vor allem im Bergbaugebiet Minas Gerais. Im 19. Jh. verstärkte Rußland seine Goldproduktion im Ural. Die Goldfunde in Kalifornien, Nevada (1848) und später im Klondyke (1897) lösten den Goldrausch aus, der in abgeschwächter Form auch in Australien (1851) einsetzte. Im ausgehenden 19. Jh. übernahm Südafrika die erste Stelle der Goldproduzenten und baut bis heute mit einer Jahresproduktion von ca. 100.000 kg seine Stellung als größter Goldlieferant weiter aus.
Hierbei handelt es sich um goldene Gepräge von Stempeln, die für die Prägung von Münzen aus anderen Metallen (Silber, Kupfer) vorgesehen waren. Sie wurden meist für Probe-, Geschenk- oder Sammelzwecke (Neuabschlag) und als Handelsmünzen verwendet. Häufig wurden Stempel von Talern dazu benutzt, Goldabschläge im Gewicht von Mehrfachdukaten zu schlagen. Auch Stempel von Hellern, Dreiern, Kreuzern oder Pfennigen wurden als Geschenke abgeschlagen. Schon seit dem 18. Jh. wurden solche Stücke als Kuriosa gesammelt. Manchmal sind die Goldabschläge die einzig verbliebenen Belege für sehr seltene oder nie in vorgesehenen Metallen geprägte Münztypen.
"Goldautomatismus" ist ein Begriff der ökonomischen Theorie für einen selbstständigen Ausgleichsmechanismus für die Zahlungsbilanz beim Handels- und Kapitalverkehr zwischen Ländern mit Goldwährung. Demnach sind die Wechselkurse bei Goldwährung nur innerhalb der beiden Goldpunkte flexibel. Sobald der Kurs einer Währung im Vergleich zur Währung eines anderen Landes über die mit der Goldversendung verbundenen Kosten hinaus anstieg, floß Gold aus dem Land der schwächeren Währung in das der stärkeren. Der Goldabfluß und die damit verbundene Verringerung der Reserven führte zu eingeschränktem Notenumlauf, zum Anstieg der Zinsen und schließlich zu Preissenkungen und besseren Exportbedingungen des einen Landes. Im anderen Land führte das zum umgekehrten Vorgang: Ausweitung des Notenumlaufs, Senkung der Zinsen, Preisanstieg und Drosselung des Exports. Wenn dieser Punkt erreicht war, kehrte sich der Vorgang um: Das Gold floß in das Land mit den höheren Zinsen und der größeren Goldnachfrage, die Waren in die entgegengesetzte Richtung. Damit wurden die ungleichen Zahlungsbilanzen ausgeglichen, der Wechselkurs stabilisiert.
In der Praxis funktionierte der Goldautomatismus nur bedingt, wohl, weil sich die Banken nicht an die Spielregeln hielten. Weder verknappten noch erweiterten sie die Notenemission im Bedarfsfall noch floß ausreichend Gold von einem Land in das andere und umgekehrt. Die internationalen Banken rechneten ihre Forderungen gegenseitig auf und hielten den Goldfluß durch Ansammeln von Devisenreserven und Forderungen auf ausländische Guthaben möglichst gering. Das ganze System (Goldstandard) funktionierte nur so lange leidlich, wie das Vertrauen in die Konvertibilität Geld gegen Gold gegeben war (in Friedenszeiten). Mit dem allgemeinen Run auf Gold im Jahr 1914, der die Goldreserven weit überschritt, konnten die Forderungen auf ausländische Guthaben nicht mehr realisiert werden. Das ohnehin nur bedingt funktionierende System brach endgültig zusammen.
Die nordischen &&"Goldbrakteaten"&& aus dem 5. bis 7. Jh. n.Chr., die hauptsächlich in Skandinavien gefunden wurden, stellen kein Zahlungsmittel, sondern dünne Goldbleche mit einseitigen Geprägen dar, die teilweise bis zur Unkenntlichkeit barbarisiert sind. Bei einigen frühen Stücken handelt es sich um barbarische Nachprägungen von römischen Münzen und die späteren figürlichen Darstellungen in Affinität zur nordischen Götterwelt. Die meist aus Dänemark stammenden medaillenförmigen Scheiben waren mit Henkeln versehen, wohl zum Anhängen an eine Kette, und wurden auch als Schmuckbrakteaten bezeichnet. Einige Goldbrakteaten wurden auch im deutschen Raum gefunden.
Bei Grabfunden im antiken Griechenland wurden dünne Goldstücke mit einseitigen Abdrücken und hohler Rückseite gefunden. Da sie z.T. aus Grabfunden stammen, wurden sie fälschlicherweise als Grabbeigaben zur Bezahlung der Überfahrt in das Totenreich gedeutet.
Bezeichnung für den goldenen Farbton, der beim Bronzedruck verwendet wird. Es handelt sich um eine Legierung aus Kupfer-Messing mit einem Kupferanteil zwischen 77 und 85 Prozent. Ihren Namen verdankt die Legierung ihrem goldähnlichen Aussehen.
Als Antwort auf die Hyperinflation der frühen 1920er Jahre setzte sich die "Golddevisenwährung" durch. Neben einer Deckung des Banknotenvolumens durch Edelmetalle trat nun eine Deckung durch Fremdwährungsbestände, die wiederum ebenfalls eine entsprechende Deckung aufwiesen. Mit dem System von Bretton Woods wurde der goldunterlegte US-Dollar zur Leitwährung im Währungssystem. Nach Kündigung der Goldeinlösepflicht durch die Vereinigten Staaten von Amerika brach das Bretton-Woods-System 1973 zusammen und wurde durch ein System flexibler Wechselkurse ersetzt.
Die Farbe "golden" wird bei Banknoten eigentlich nur recht selten verwendet (dänisch: guld, englisch: golden, französisch: or, italienisch und spanisch: oro, niederländisch: goudkleurig, portugiesisch: ouro).
Eigentlich handelt es sich bei der "Goldenen Bulle" um ein Goldsiegel oder um eine mit einem Goldsiegel versehene Urkunde, ausgegeben von Kaisern oder Königen vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Die Urkunde beschäftigt sich mit staatsrechtlichen Themen. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff die "Goldene Bulle" Karls IV. von 1356 (Reichstage von Nürnberg und Metz), eines der wichtigsten Verfassungsdokumente des Mittelalters, das die Königswahl und die Rechte der Kurfürsten für 450 Jahre festlegt. Dabei wurde allen Kurfürsten offiziell das Recht verliehen, Goldgulden zu prägen.
Die &&Goldene Horde&& ist die Bezeichnung für ein turko-mongolisches Teilreich in Osteuropa und Westsibirien. Die Bezeichnung leitet sich angeblich von dem Palastzelt des Heerführers ab ("ordu" = "Heer"; "Ordon" = Palast).
Die spätere Goldene Horde wurde 1236 von Batu Khan (reg. 1236–1255), einem Enkel Dschingis Khans, als Ulus Jochi oder Khanat Kyptschak gegründet. Die Hauptstadt war bis ca. 1342 Alt-Sarai im Wolgadelta, danach das weiter nördlich an der Wolga gelegene Neu-Sarai (auch Berke-Sarai).
Das Reich der Goldenen Horde war ein großes Heerlager von Tschutschis, den ältesten Sohn von Dschingis Khan und lag zwischen Kaukasus, Mittlerer Wolga, Kama, Ural, Kaspischem Meer und Aralsee. Die Goldene Horde prägte Münzen nach islamischem Vorbild in zahlreichen Münzstätten, wobei es sich meist um Bronzemünzen handelte. Später kamen auch Silbermünzen mit arabischen und uigurischen Schriftzeichen hinzu, was auf den Vielvölkerstaat hindeutet.
Beim &&"Goldenen Reiter"&& (niederländisch: "Gouden Rijder"; französisch: "Cavalier" oder "Philipp d'or") handelt es sich um die hochwertige Standardgoldmünze der Burgundischen Niederlande im 15. Jh., nach dem Münzbild des Herzogs zu Pferde benannt. Sie wurde zwischen 1435 und 1447 in der Regierungszeit des Herzogs Philipp der Gute von Burgund (1419-1467) geprägt. Der "Rijder" ist zum ersten Mal 1433 für die Grafschaft Flandern und die Herrschaft Mechelen erwähnt und ein Jahr später offiziell in den Niederlanden eingeführt worden. Der Münztyp orientierte sich an dem französischen "Franc à cheval". Das Gewicht betrug 3,63 g (992/1000 fein).
"Goldener Reiter" ist auch der Beiname der Goldmünzen von Geldern, Overijssel (seit 1582) und Friesland (seit 1583), die bis 1599 im Wert von 6 Gulden ausgegeben wurden. Sie werden nach der Darstellung des Provinzialschildes auf der Rückseite auch "Provinzialrijder" genannt.
Auf Beschluß der Generalstaaten prägten die Vereinigten Provinzen seit 1606 zunächst für den Handel "Gouden Rijders" oder "Cavaliers". Sie wurden nach dem Fuß des englischen "Unite" ausgebracht, denn England hatte die Generalstaaten gegen Spanien unterstützt. Es wurden auch Halbstücke ausgegeben. Ihr Wert schwankte zunächst zwischen 10 und 11 Gulden. 1749 wurde der Kurs auf 14 Gulden (Halbstücke: 7 Gulden) festgesetzt (bis 1763).
Beim &&"Goldenen Vlies"&& (niederländisch: "Gouden Vliesen") handelt es sich um den einzigen Ritterorden des Herzogtums Burgund, der von Philipp dem Guten (1419-1467) im Jahr 1429 gestiftet wurde. Die Ordenszeichen gehen auf die antike Jason-Sage zurück. Sie bestehen aus einem goldenen Widderfell, das an einer Kette hängt, deren Glieder sich aus Feuersteinen und Feuerstahlen (briquets) zusammensetzen. Durch die Heirat des Erzherzogs Maximilian mit Maria von Burgund (1477), der Erbtochter Karls des Kühnen, ging die Großmeisterwürde des Ordens an die Habsburger über. Seit dem Spanischen Erbfolgekrieg (1700 n.Chr.) beanspruchten das spanische und das österreichische Königshaus das "Goldene Vlies" als höchsten Orden der Monarchie. Dementsprechend nachhaltig beeinflußten die Insignien des Ordens die habsburgische und burgundische Emblematik (Hoheitszeichen). Sie waren auf Geprägen von Brabant, Flandern, Braunschweig, Spanien und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu sehen.
Philipp der Schöne ließ 1499 im Gedenken an die Stiftung des Ordens durch seinen Großvater eine Goldmünze prägen, die nach dem Münzbild als "Goldenes Vlies" bezeichnet wird. International ist die französische Bezeichnung "Toison d'or" (deutsch: "Goldenes Vlies") üblich. Gleichzeitig führte der Herzog eine Silbermünze ein, "Toison d'argent" oder "Silbernes Vlies" (niederländisch: "Zilveren Vliesen") genannt.
Nach dem Erfolg der Gold-Mark und der ersten Gold-Euro-Münzen beschloß die Bundesrepublik Deutschland, auch weiterhin Goldmünzen zu prägen. Seit 2003 erscheint seitdem eine Gold-Euro-Ausgabe pro Jahr zum Thema "deutsche Weltkulturerbe-Städte". Auch in anderen Ländern gibt es "Gold-Euros".
Dies ist die umgangssprachliche Bezeichnung des goldenen 20-Mark-Stückes des Deutschen Reiches, das von 1873 bis 1915 geprägt wurde. Dem Münzmaterial der Goldmark war neben 90 Prozent Gold 10 Prozent Kupfer beigemischt, was den Stücken einen rötlichen Schimmer verlieh.
Ebenso wie der Silbergehalt wurde der "Goldgehalt" früher in Karat (unterteilt in Gran) gemessen. Reines Gold war 24-karätig, enthielt also 41,6 (Periode) Tausendteile pro Karat. In der Antike wurde das Gold so fein ausgemünzt, wie es nach dem Stand der Technik möglich war. Der florentinische Fiorino (Floren) und der venezianische Zecchino hatten einen beständig hohen Feingehalt. Die unbeständigen Goldgulden wurden in ihrem Goldgehalt häufig verändert. Die Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 legte für das Dukatengold eine Legierung mit einem Goldgehalt von 23 2/3 Karat (986/1000 fein) fest, nach der über Jahrhunderte der Dukat geprägt wurde. Die Pistolen schwankten dagegen im Goldgehalt zwischen 890/1000 und 905/1000. Die Goldmünzen des Deutschen Reiches waren 900/1000 fein.
"Goldgulden" ist die Bezeichnung des Floren und seiner Nachahmungen in Deutschland und den Niederlanden. Im beginnenden 14. Jh. kamen die Florene nach Deutschland und entwickelten sich unter dem Namen "Gulden" schnell zu einem Hauptzahlungsmittel, vor allem in West- und Süddeutschland. Die Bezeichnung "Goldgulden" ist eigentlich ein Pleonasmus, denn "Gulden" (Güldener) bedeutete eigentlich schon "Goldener" (Pfennig). Die Bezeichnung "Goldgulden" entstand erst nach 1559, zur Unterscheidung vom silbernen Gulden (Reichsguldiner).
Nachdem der Kaiser durch die Goldene Bulle das Privileg der Goldprägung an alle Kurfürsten vergeben hatte, schlossen sich die Kurfürsten von Mainz, Trier und Köln sowie der Pfalzgraf zu Rhein 1386 zu einem Münzverein zusammen und gaben eine umfangreiche Prägung des Rheinischen Goldgulden aus. Diese Goldgulden hielten ein Goldgewicht von 3,39 g und wurden im rheinischen Gebiet zur Währungsmünze. Gegen Ende des 15. Jh. begann auf Grund des Goldmangels eine Verschlechterung des Feingewichts, das im 16. Jh. auf 2,5 g fiel. In der 2. Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 setzte sich der Silbergulden durch. Als traten die Dukaten neben den Goldgulden und setzten sich bald durch. Allmählich versiegte die Prägung der rheinischen Goldgulden und die letzten Stücke wurden 1634 in Köln geprägt. Als Rechnungsmünze (zu 60 Kreuzern) taucht der Gulden noch bis ins 17. Jh. auf.
Neben den rheinischen Goldgulden gab es noch kaiserliche Apfelgulden (seit 1400). Die minderwertigen Goldgulden (vor allem aus den Niederlanden) werden Arnolds-, Davids-, Horn-, Reinolds-, Ruprechts- und Postulatsgulden genannt.
Hierbei handelt es sich um eine Goldwährung, deren Währungseinheit an den Wert einer Menge an Feingold gebunden ist. Im Gegensatz zur Goldwährung wird hier aber auf den Umlauf von Goldmünzen verzichtet. Wenn der Notenbank eine größere Menge an Banknoten vorgelegt wurde, mußte sie in Goldbarren eingelöst werden können, also durch die Goldreserven der Notenbank gedeckt sein. Die Reichsmarkwährung von 1924 ist ein Beispiel für eine "Goldkernwährung".
Zur Zeit der Metallwährungen konnten Verträge abgeschlossen werden, die es den Vertragspartnern frei stellten, eine Geldschuld in bestimmter Münzsorte zu bezahlen. In Niedersachsen und Preußen war es in einigen Branchen (u.a. Pferdehandel, Landpacht) üblich, mit der Pistole (5-Taler-Goldmünze) zu zahlen. Auf Grund des anfänglichen Mißtrauens gegen das aufkommende Papiergeld findet sich in Verträgen vermehrt die Klausel, die Bezahlung "gegen klingende Münze" zu leisten. Als im Deutschen Reich infolge der Entwertung des Silbers 1873 die Goldwährung eingeführt worden war, bedeutete die Klausel in der Praxis, daß nur Gold als Zahlungsmittel akzeptiert wurde.
Auch nach der Einführung der Reichsbanknoten als gesetzliches Zahlungsmittel hielt sich die "Goldklausel" hartnäckig und wurde in einer Bekanntmachung vom 28.10.1914 offiziell für unverbindlich erklärt. In der folgenden Zeit der Inflation wich man in Fremdwährungsklauseln auf den Dollar aus. Nachdem dies verboten wurde, folgten Wertsicherungsklauseln, die Miet- und Pachtforderungen an Warenpreise oder Beamtengehälter banden. Nach § 3 des Währungsgesetzes von 1948 bedürfen Klauseln der Genehmigung der Bank Deutscher Länder bzw. der nachfolgenden Deutschen Bundesbank.
Bei der "Goldmark" handelt es sich nicht um ein Zahlungsmittel, sondern um eine Rechnungseinheit. Das Gesetz über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen vom 04.12.1871 schuf die ersten Reichsmünzen, nämlich 10- und 20-Markstücke in Gold, wobei gleichzeitig die Rechnungseinheit "Mark" in 100 Pfennige eingeteilt wurde (Dezimalsystem). Die neuen Reichsgoldmünzen enthielten 3,584 g bzw. 7,168 g Feingold und bestanden aus 90 Prozent Gold und 10 Prozent Kupfer. Das Münzgesetz von 1873 brachte die Reichsgoldwährung. Als dann 1914 die Reichsgoldmünzen aus dem Umlauf gezogen wurden, war es üblich, die Preise hochwertiger Waren in Goldmark anzugeben. In der alten Relation Gold zu Mark wurde die Goldmark nach der Hyperinflation (1923) als Recheneinheit eingeführt (Reichsmark = Goldmark). Reichsgoldmünzen wurden nun nicht mehr geprägt, der Besitzer einer Reichsmark hatte keinen Anspruch auf Einlösung in Gold.
Bezeichnung für die höchste Medaillenstufe, die zu Ehrenzwecken (z. B. bei guten Ausstellungsergebnissen oder sonstigen Verdiensten) vergeben werden kann.
Der Pandabär ist das National-Tier von China und er ernährt sich ausschließlich von Bambus. Seit 1982 werden Goldmünzen als "Gold-Pandas" und seit 1983 auch Silbermünzen als "Silber-Pandas" geprägt, beide aber nur in limitierter Auflage und somit haben sie ein hohes Wertsteigerungspotential.
Jährlich erscheinen neu gestaltete Panda-Münzen, die den Kleinbären mal beim Bambus knabbern oder mal beim Spielen zeigen. Auf den gemeinsamen Rückseiten ist die 32 m hohe, dreistöckige Halle der Jahresgebete im Pekinger Himmelstempel zu sehen.
Die "Goldparität" ist die im Rahmen eines Goldstandards staatlich oder durch internationale Vereinbarungen festgelegte Menge an Gold in Gramm, die man für eine Währungseinheit erhält. Es handelt sich um einen Sonderfall der Wechselkursparität.
Über den Wert des Goldes ist damit der Wert der Währung festgelegt. Ein wichtiges Beispiel ist die Festlegung des Wertes des US-Dollars im System von Bretton Woods, dessen Wert war anfänglich gegenüber dem Gold auf 35 US-Dollar je Unze festgelegt. Die Goldparität des Dollars besteht jedoch seit Ende der 1960er nicht mehr. Sie wurde durch Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) ersetzt.
Im Mittelalter waren in Mittel- und Nordeuropa eigentlich nur Silbermünzen im Gebrauch. Neben den Goldbrakteaten finden sich auch einige "Goldpfennige", die meist speziell an die Fürsten verschenkt oder an die Kirche abgegeben wurden. Es gab Prägungen von weltlichen Herrschern, z. B. von Karl dem Großen, Ludwig dem Frommen und den Kaisern Heinrich II. und Heinrich V. Auch in England ließen ide Könige Offa, Ethelred II., Eduard der Bekenner und Heinrich III. Goldpfennige zu Geschenkzwecken prägen. Geistliche Prägungen sind u.a. von den Bischöfen von Utrecht, Bernold und Konrad I., und den Erzbischöfen Bruno von Trier und Hermann III. von Köln bekannt.
Der "Goldpreis" entsteht aus dem Zusammenspiel fundamentaler Marktdaten wie Angebot von und Nachfrage nach Gold, wird aber auch von Emotionen, von eher kurzfristigen Ereignissen und Spekulationen wie auch von langfristigen Erwartungen beeinflußt. Weitere Faktoren, die auf den Goldpreis Einfluß nehmen, sind der Ölpreis und der aktuelle Wechselkurs des US-Dollars, da Gold in dieser Währung gehandelt wird.
Nach der Theorie des Goldautomatismus schwanken die Wechselkurse zweier Länder mit reiner Goldwährung zwischen zwei Goldpunkten nach Angebot und Nachfrage. Wenn es für eines dieser Länder infolge des Ansteigens der Wechselkurse trotz Versand- bzw. Transportkosten günstiger ist, Gold statt Devisen auszuführen, so ist der obere Goldpunkt (Goldausführpunkt) erreicht. Im Ausland steigt nun das Angebot an Gold, die Geldmenge und das Preisniveau, im Inland sinken die Geldmenge und das Preisniveau. Die Nachfrage nach ausländischen Devisen nimmt ab, das Angebot steigt und der Preis für Devisen fällt bis zum unteren Goldpunkt (Goldeinführpunkt). Nun wird Gold aus dem Ausland eingeführt.
Der Goldpunkt ist der primäre Fixpunkt der internationalen Temperaturskala, der auf dem Schmelzpunkt des Goldes liegt: 1063,0 Grad C ist genau die Gleichgewichtstemperatur zwischen festem und flüssigem Gold.
Als "Goldreserve" werden nationale Goldbestände bezeichnet, die meist im Verantwortungsbereich einer Zentralbank oder eines Finanzministeriums stehen. Der Zweck nationaler Goldreserven bestand früher zumeist in der Deckung von Währungen (Goldstandard). Heute wird Gold vorwiegend als nationale Reserve für Krisenzeiten aufbewahrt. Der Staat kann durch Verkäufe des Goldes beispielsweise unerwartete Sonderausgaben bestreiten, und sich damit gegen Katastrophen absichern.
Die überwiegende Zahl der Notenbanken reduzierte ihre Goldbestände. Der Anteil der internationalen Goldreserven an den gesamten Währungsreserven ist in den letzten drei Jahrzehnten durch Verkäufe und eine geringere Bedeutung für die Währungssicherung von 60 Prozent 1980 auf zehn Prozent 2006 zurückgegangen. Neben der abnehmenden Bedeutung von Goldreserven für das Vertrauen in die Notenbanken spielen vor allem zwei Gründe eine Rolle:
- Die Goldbestände werden nicht verzinst. Die Umschichtung der Goldbestände in verzinsliche Anlagen erhöht daher die Gewinne der Notenbanken;
- In den Bilanzen der Notenbanken sind die Goldbestände mit den (niedrigen) Anschaffungskosten bilanziert. Der Verkauf zu den aktuell höheren Marktpreisen führt zu einem bilanziellen Gewinn.
Die Staaten mit den größten Goldreserven haben sich darauf geeinigt, nicht ohne Absprachen Gold auf den Markt zu bringen, um so den Goldpreis zu stabilisieren. Ein gleichzeitiger Verkauf der Goldreserven aller Notenbanken würde den Goldpreis zusammenbrechen lassen und der erzielte Erlös läge weit unter dem theoretischen Marktwert.
Im alten Ägypten war der Tauschhandel die Regel. Mit den Erweiterungen des Reichs der 18. Dynastie um die Mitte des 2. Jtd. v.Chr. kam Metall ins Reich, das Kaufleute im Handel verwendeten. Es handelt sich um goldene und silberne Ringe und Barren. Die Gegenstände fanden auch Eingang in die Schatzhäuser und Gräber der Pharaonen.
Der Beruf des "Goldschmieds" ist das wahrscheinlich älteste Metallhandwerk der Welt. Gold kam in den Flußläufen in gediegener Form vor und war das erste, den Menschen bekannte Metall. "Goldschmied" ist die Berufsbezeichnung für einen Handwerker, der Schmuck und Gegenstände aus Edelmetallen herstellt. Der zulassungsfreie, aber sehr umfang- und kenntnisreiche Beruf erfordert handwerkliches Geschick und auch künstlerische Fähigkeiten. Bei den Goldschmieden findet auch heute noch oft die gesamte Materialbearbeitung im eigenen Hause statt. So werden die Metalle oft selbst legiert, geschmolzen, gegossen, gewalzt und zu Blechen oder Drähten verarbeitet. Die Werkstoffe werden darüber hinaus mit einer Vielzahl von Methoden bearbeitet, wie z. B.: Schmieden, Hartlöten, Nieten, Fügen, Schweißen, usw.
Verarbeitet werden in der Regel Legierungen mit Edelmetallen (Gold, Platin, Silber, Palladium) und für die weitere Ausgestaltung eine Vielzahl von weiteren Materialien, wie beispielsweise Edelsteine, Perlen, Elfenbein, Emaille und Gummi (Kautschuk). Des Weiteren kommen Edelstahl und eher selten Eisen, Buntmetalle sowie Holz und auch Kunststoff zum Einsatz.
Rein handwerklich unterscheidet man den "Goldschmied", dessen Schwerpunkt nach Ausbildung und Tätigkeit bei der Gestaltung und Herstellung von Schmuck liegt, vom Silberschmied, der aus den Materialien sakrales Gerät und profanes Gerät in Form von Gefäßen und Eßbestecken herstellt.
Ein "Goldstandard" ist ein Währungsstandard, unter dem der Geldwert in den verwendeten Währungseinheiten als Wert einer feststehenden Menge von Feingold definiert wird. Häufig ist ein Goldstandard mit der Prägung und dem Umlauf von Goldmünzen verbunden. Andere Zahlungsmittel werden in der Regel vom jeweiligen Emittenten auf Verlangen in Goldmünzen getauscht, deren Goldmenge dem Nennwert der eingetauschten Zahlungsmittel entspricht.
Heutige Währungen sind in der Regel Papierwährungen und unterliegen keiner vollständigen Währungsdeckung. An die Stelle eines Standards traten geldpolitische Maßnahmen der Zentralbanken, die eine Preisniveaustabilität sicherstellen sollen.
Ein Goldstandard hat nicht zur Folge, daß Banknoten oder andere Zahlungsmittel vollständig durch Gold gedeckt sein müssen. So waren Banken in Frankreich und in Deutschland im 19. Jh. lediglich dazu verpflichtet, ein Drittel des Wertes der von ihnen in Umlauf gebrachten Banknoten in Gold vorrätig zu halten. Der Notenumlauf, der nicht durch Gold gedeckt war, wurde durch gute Handelswechsel mit einer Fälligkeit von höchstens drei Monaten gedeckt.
Dies ist die Bezeichnung für feines Waschgold in verschiedenen Körnergrößen, das in einigen Kulturen als Zahlungsmittel Verwendung fand. Die Azteken in Mexiko gaben "Goldstaub" in Federkielen weiter, in Japan wurden die feinen Körner in Papierbeuteln gehandelt. Auch in Indien und auf der malaiischen Halbinsel wurden ähnliche Beutel als Geld verwendet. Die Aschanti und die Baule an der Goldküste in Afrika (Ghana) gewannen das Gold für ihre Goldstaub-Währung aus der Flußgoldwäscherei oder aus goldhaltiger Erde. Noch vor der Entdeckung Amerikas lockte das Gold der Aschanti im 15. Jh. die Portugiesen an die Goldküste. Die zahlreichen Goldgräber der Aschanti lagen mindestens 100 km von der Küste entfernt, so daß die Handelspartner auf das Wohlwollen der Küstenbewohner angewiesen waren. Zur Bewertung des Goldstaubs hatten die Aschanti ein Gewichtssystem entwickelt.
Eine "Goldwährung" liegt vor, wenn die Währungseinheit eines Landes in einer festgelegten Goldmenge ausgedrückt ist. Neben den Goldmünzen können auch Banknoten umlaufen, die von der Notenbank gedeckt sind.
Der Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 bedeutete auch das vorläufige Ende der deutschen Goldmünzen. Ab hier ersetzte Papiergeld die Edelmetall-Prägungen. Da die Währung in Mark und Pfennig rasch international Anerkennung gefunden hatte, durfte die neugegründete Deutsche Reichsbank für größere Transaktionen seit 1909 Banknoten ausgeben. Der aufgedruckte Nominalwert des Papiergelds war aber durch Gold gedeckt. Alle im Umlauf befindlichen Geldscheine konnten also in Gold zurückgetauscht werden. Wenn diese Tatsache erfüllt ist, so spricht man von "Goldwährung". Heute gibt es keine großen Währungen mehr, die durch Gold gedeckt sind, sondern durch andere Sicherheiten, wie etwa die Wirtschaftkraft eines Landes. Aber es gibt wieder Goldmünzen in Deutschland. Die Gold-Mark aus dem Jahre 2001, gefolgt von dem ersten deutschen Gold-Euro, legten den Grundstein für ein neues Sammelgebiet.
Bei "Goldzertifikaten" handelt es sich um staatliches Papiergeld, das von 1865 bis 1928 in den USA in Nominalen bis 10.000 US-Dollar ausgegeben wurde und in Gold einlösbar war. Eine 1934 hergestellte Auflage mit einem zusätzlichen 100.000-$-Schein gelangte nicht in Umlauf.
Hubertus Goltzius (geb. 1526; gest. 1587) war Gelehrter und einer der führenden Numismatiker seiner Zeit. Er veröffentlichte mehrere Bücher über antike Münzen, zu denen er die Illustrationen selber zeichnete und danach gravierte. Er besuchte gut 1.000 Sammlungen, um an die Vorlagen zu gelangen.
Zwischen 1810 und 1830 gab es südwestlich von dem schweizerischen Grenzdorf Gondo im Kanton Wallis ein Bergwerk, in dem Gold abgebaut wurde. Wegen Streitereien zwischen Besitzer und den Pächter wurde das Bergwerk aufgegeben und erst 1893 durch eine französische Gesellschaft wieder in Betrieb genommen. Von der bescheidenen Ausbeute wurden 1893, 195 und 1897 in der Eidgenössischen Münzstätte in Bern offizielle 20-Franken-Stücke geprägt. Diese Münzen haben eine etwas hellere Farbe und weisen im schweizerischen Wappen zusätzlich ein kleines Kreuz auf.
Alternative Bezeichnung für Glockengeld. Ähnlich dem Glockengeld wurden in Asien und Afrika prämonetäre Zahlungsmittel in Form von bronzenen Gongs benutzt. Die Gongs wurden in unterschiedlichen Formen, Gewichten und Größen gefertigt. In der Regel dienten sie zur Erzeugung von Klängen bei Zeremonien und als Amulette. Eine Geldfunktion im Tauschhandel kann aber keinesfalls ausgeschlossen werden.
Gorcum ist eine Stadt in den Niederlanden, in der legal und illegal zeitweise eine Münzstätte betrieben wurde. So wurden z. B. in den 1580er Jahren Nachahmungen des englischen Rosenobels und Gold- und Silbermünzen für einen gewissen Don Antonio geprägt, der 1580 bis 1590 Philipp II. von Spanien den portugiesischen Thron streitig machen wollte.
Gordian I. (geb. um 159; gest. 12.04.238) war für zwanzig Tage von 19. März bis 9. April 238 mit seinem Sohn Gordian II. als Mitregenten römischer Kaiser. Aus dem frühen Leben des Marcus Antonius Gordianus Sempronianus Romanus Africanus ist wenig bekannt. Vermutlich stammte die Familie aus Kleinasien. Gordian war bereits 80 Jahre alt, als er gegen seinen Willen vom Senat nach einem Aufstand der Großgrundbesitzer in Nordafrika zum Kaiser ausgerufen wurde, da letztere ihre Enteignung durch Kaiser Maximus Thrax fürchteten.
Capellianus, der Statthalter von Numidien, verhielt sich Maximinus Thrax gegenüber jedoch loyal und besiegte Gordian II., der keinerlei militärische Erfahrung besaß. Als Gordian I. vom Tod seines Sohnes erfuhr, beging er noch am selben Tag Selbstmord. Daraufhin wurden Pupienus und Balbinus vom Senat als gleichrangige Kaiser eingesetzt und Gordians erst dreizehnjähriger Enkel Gordian III. zum Mitregenten und deklarierten Nachfolger ernannt.
Gordian II. (geb. um 192; gest. 12.04.238 in Karthago), mit vollständigem Namen Marcus Antonius Gordianus Sempronianus Romanus Africanus, war für zwanzig Tage, vom 19. März bis zum 9. April 238, Mitregent seines Vaters, des römischen KaisersGordian I. Seine kurze Amtszeit entspricht der seines Vaters, der ebenfalls gegen seinen Willen als 80-Jähriger nach einer Revolte des Adels gegen Maximus Thrax zum Kaiser gewählt worden war.
Er verfügte jedoch über keinerlei militärische Erfahrung und fiel in der Schlacht mit Capellianus, dem loyalen Statthalter von Numidien, der ihn und seinen Vater nicht als Kaiser anerkennen wollte. Als Gordian I. vom Tod seines Sohnes erfuhr, beging er noch am selben Tag Selbstmord. Daraufhin wurden Pupienus und Balbinus vom Senat als gleichrangige Kaiser eingesetzt und Gordians erst dreizehnjähriger Enkel Gordian III. zum Mitregenten und deklarierten Nachfolger ernannt.
Marcus Antonius Gordianus (geb. 20.01.225 in Rom; gest. 244), auch bekannt als Gordian III., war von 238 bis 244 römischer Kaiser.
Als sehr wahrscheinlich gilt, daß seine Mutter eine Tochter von Gordian I. und damit Schwester des Gordian II. war. Wohl im Sommer 241 heiratete er Furia Sabina Tranquillina, Tochter seines späteren Prätorianerpräfekten Gaius Furius Sabinus Aquila Timesitheus.
Nach dem Tod der beiden Gordiane im Januar oder März 238 übernahm der Senat notgedrungen den Widerstand gegen den amtierenden Kaiser Maximus Thrax, den man zuvor zum Staatsfeind erklärt hatte, und ernannte zwei gleichrangige Augusti aus den eigenen Reihen, Balbinus und Pupienus. Die stadtrömische Bevölkerung setzte mit Hilfe der Prätorianer, die sich durch das Vorgehen des Senates in der Kaiserwahl übergangen fühlten, die Ernennung des dreizehnjährigen Gordian III. zum Caesar und princeps iuventutis durch. Nach dem gewaltsamen Tod von Maximus Thrax bei Aquileia (zwischen April und Juni 238) traten offensichtliche Differenzen zwischen Balbinus und Pupienus hervor. Beide strebten die alleinige Herrschaft an. In dieser Situation ergriffen die Prätorianer die Initiative und töteten die beiden Augusti im Kaiserpalast. Anschließend zwangen sie den Senat zur Anerkennung von Gordians Herrschaftsanspruch. Gordian wurde daraufhin (wohl im Juli/August 238) zum alleinigen Kaiser proklamiert.
Zu Beginn seiner Herrschaft stand Gordian III. unter dem Einfluß des Senats, der den Kaiser durch einen Beraterstab lenkte. Innenpolitisch galt es zunächst, die Lage nach den chaotischen Verhältnissen der ersten Monate des Jahres 238 zu stabilisieren. Das bedeutete, die Autorität der Regierung auf Basis der Akzeptanz durch Heer und Senat (bzw. formal auch der stadtrömischen Bevölkerung) wiederherzustellen. Als Zeichen des Konsenses wurde zunächst die Legio III Augusta, die unter dem mauretanischen Statthalter Capellianus die Erhebung der Gordiane in der Provinz Africa niedergeschlagen hatte, aufgelöst. Neuer Prätorianerpräfekt wurde der Senator Aedinius Julianus, was eine ungewöhnliche Entscheidung war, da der Posten eigentlich Rittern vorbehalten war. Der Provinzstatthalter von Hispania Citerior, Q. L. Valerinus, der Gordian III. die Anerkennung verweigert hatte, wurde gegen Ende 238 abgelöst. Die stadtrömische plebs wurde durch Zuwendungen und die Ausrichtung von Spielen besänftigt und dem Heer wurden die bei Herrscherwechseln üblichen Geldzahlungen versprochen. Der Steuerdruck auf die Reichsbevölkerung wurde leicht gemindert und die Selbstverwaltung der Städte gestärkt.
Die enorme finanzielle Belastung führte allerdings zu einer Geldentwertung mit spürbaren Auswirkungen auf Preise und Löhne. In den Jahren 239 und 241 bekleidete Gordian selbst das Konsulat. Im Jahr 240 wurde Sabinianus in Karthago zum Kaiser ausgerufen. Die Usurpation wurde aber durch den Statthalter von Mauretanien noch im selben Jahr niedergeschlagen. Im gleichen Jahr fiel die wichtige, mit Rom verbündete Grenzstadt Hatra in Mesopotamien an das erstarkende neupersische Reich der Sassaniden. Die Perser überschritten den Euphrat und bedrohten Antiochia und die Provinz Syria. Die persische Bedrohung sollte die letzten Regierungsjahre Gordians III. prägen. Die Römer reagierten mit den Vorbereitungen zu einem Perserfeldzug, den wohl bereits Pupienus und Balbinus beschlossen hatten. Die Vorbereitungen waren Anfang 242 abgeschlossen. Nach der rituellen Öffnung der Tore des Janustempels begab sich der Kaiser mit dem Heer in den Osten. Im Herbst 242 erreichte das Heer Antiochia und konnte die Sicherheit in der Provinz wiederherstellen. Ende 242 oder Anfang 243 starb der loyale Timesitheus unter unbekannten Umständen, ihm folgte sein Stellvertreter Philippus Arabs im Amt des Prätorianerpräfekten nach.
Zu Beginn des Jahres 243 rückten die römischen Legionen in die Provinz Mesopotamien ein und schlugen die Armee des Perserkönigs Schapur I.der Schlacht bei Resaina. Damit war die Kontrolle über die Provinz Mesopotamien wiederhergestellt. Gegen Herbst 243 stieß das römische Heer wahrscheinlich gegen die persische Hauptresidenz Ktesiphon vor, doch erlitten die Römer Anfang 244 bei Mesiche eine schwere Niederlage.
Die drei Gorgonen waren gräßliche Ungeheuer der Antike mit runden, häßlichen Gesichtern und Schlangen statt Haaren auf dem Kopf. Es handelt sich um die drei Schwestern Sthenno, Euryale und Medusa, letztere wird auch oft als "Gorgo" (Singular) bezeichnet. Nach der griechischen Mythologie gilt die "Gorgo" als Scheusal, deren Anblick in Stein verwandelt und die von dem Helden Perseus geköpft wurde. Auf antiken griechischen Münzen aus archaischer Zeit und im 5. Jh. ist meist der runde Kopf der Gorgo dargestellt. Die Darstellung des Gorgonenhauptes wird als Gorgoneion bezeichnet. Das Gorgoneion ist u.a. auf Münzen von Athen und Kyzikosabgebildet.
Beim "Gorioban" handelt es sich um eine seltene japanische Goldmünze zu 5 Rio (Halbstück des Oban bzw. Fünffachstück des Koban), manchmal auch in der Transkription Gory-Oban. Sie wurde nur während der Tempo-Ära (1837-1843) in ovaler Form mit einem Durchmesser von etwa 90 x 50 mm ausgegeben. Die Goldstücke sind (wie der Koban) mit mehreren Gegenstempeln versehen, im Gegensatz zum Oban aber ohne Beschriftung mit Tusche.
In Goslar wurde im Mittelalter eine wichtige Münzstätte betrieben wegen der Silberminen, die 968 n.Chr. am Rammelsberg entdeckt wurden. Zwei Jahrhunderte wurden danach Münzen geprägt, wobei es sich um silberne Pfennige handelte. Zuerst gab es den Otto-Adelheid-Pfennig, später ein Typ mit Köpfen der Heiligen Simon und Judas von vorn, unter Heinrich V. (1106-1125) den ersten Reitertyp und schließlich - als Brakteat - eine Münze mit einem Hirschen, die während des Aufstands gegen Heinrich den Löwen (1166-1168) geprägt wurde. Die bekanntesten Münzen aus Goslar waren die Bauerngroschen.
"Gosler" ist die Bezeichnung der Scherfe der Stadt Goslar (Arenkopf) im Wert eines halben Pfennigs. Der Name ging im 16. Jh. auf einige westfälische Kleinmünzen zu einem halben Pfennig über.
Hierbei handelt es sich um eine Silbermünze der niederländischen Städte Deventer, Campen und Zwolle, die 1543 und 1555 als Einfach- und Doppelstück geschlagen wurde. Die Münzen wurden nach den in großen Mengen umlaufenden Mariengroschen aus Goslar benannt. Die Vorderseite zeigt die drei Schilde und den Anfangsbuchstaben einer der drei Städte und die Rückseite den Adlerschild auf Blumenkreuz. Der "Gosseler" wurde etwas geringer als der halbe Stuiver bewertet. Im Jahr 1561 ließen die drei Städte Silberstücke zu 10 Gosseler folgen, die Halbtalerstücken ähnelten. Es gab auch Halbstücke. Sie zeigen auf der Rückseite die drei Schilde auf dem Blumenkreuz.
Dies ist die Bezeichnung für mittelalterliche Pfennigvielfache, die in Gotland geprägt wurden. Darunter versteht man den Örtug (1320-1450) zu 6 Penning und danach den Hvid (Witten) zu 4 Penningar.
Die Goten waren ein ostgermanisches Volk, das seit dem 3. Jh. mehrfach in militärische Konflikte mit den Römern verwickelt war. Während der spätantiken Völkerwanderungszeit bildeten zunächst die West- und dann auch die Ostgoten eigene Reiche, die 711 bzw. 553 untergingen.
Die Ostgoten wurden um 375 von den Hunnen unterworfen. Sie wurden nach deren Niedergang zu römischen foederati (Verbündete) und eroberten 488 unter Theoderich Italien, dem Schein nach im Auftrag Ostroms. Nach Theoderichs Tod zerfiel das Ostgotenreich um 550 unter dem Ansturm der oströmischen Truppen KaiserJustinians. Die Westgoten wurden 382 römische foederati und gründeten Anfang des 5. Jh. ein Reich in Gallien, das von den Franken nach Hispanien verdrängt wurde. Das Westgotenreich unterlag 711 den muslimischen Mauren.
In Gotha gab es für mehr als drei Jahrhunderte eine Münzstätte für Sachsen und für das Herzogtum Sachsen-Gotha. 1838 wurde sie geschlossen. Im herzoglichen Schloß gibt es auch heute noch eines der bedeutendsten deutschen Münzkabinette.
Als "Gothic Crown" bezeichnet man einen Typ der englischen Krone (Crown), der unter Königin Victoria 1847 und 1853 im neugotischen Stil mit gotischer Umschrift geprägt wurde. Die Vorderseite zeigt die Büste der gekrönten Königin und die Rückseite das aus vier bekrönten Wappen zusammengesetzte Kreuz. Auch die britischen Florins wurden von 1851 bis 1887 im gotischen Stil ausgegeben.
Die Gotik ist eine Epoche der europäischen Architektur und Kunst des Mittelalters. Sie entstand um 1140 in der Île-de-France in der Nähe von Paris und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500–1550. Der zuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissance bekannt. In der Nachgotik lebte der gotische Baustil auch außerhalb seiner Epoche bis in die Zeit des Barocks weiter fort.
Die Münzen des ostgermanischen Volks werden unterteilt in ost- und westgotische Münzen und zählen zu den Prägungen der Völkerwanderungszeit. Sowohl die west- als auch die ostgotischen Gepräge zeigen - wenn auch weitgehend vom Oströmischen Reich (Byzanz) beeinflußt - eigene charakteristische Züge.
Der "Gotischer Dreiecksschild" ist eine frühe Form des Wappenschildes aus der Mitte des 12. Jh., mit dem Aufkommen des Wappenwesens im Mittelalter entstanden. Der Schild hatte die Gestalt eines auf die Spitze gestellten, oben abgerundeten Dreiecks. Erst im Laufe des 13. Jh. bildete sich durch Abflachung oben und durch die Verkürzung der Spitze aus dem gotischen Dreieckschild allmählich eine Sonderform heraus, der u-förmige spanische Halbrundschild. Beide Formen bestanden nebeneinander, bis im Laufe des 14. Jh. der Dreiecksschild allmählich ganz aufgegeben wurde.
Gotland, als größte Insel in der Ostsee mit seiner Hauptstadt Visby, war schon in früher Zeit ein wichtiges Handelszentrum und eine Station auf dem Weg nach Rußland und dies besonders in der Zeit der Wikinger. Auf Gotland wurden mehr Silberschätze gefunden als im ganzen Skandinavien. 1161 wurde in Visby von deutschen Kaufleuten die Hanse gegründet und nach der Eroberung durch die Dänen im Jahre 1361 blieb die Insel fast 300 Jahre dänisch. 1645 wurde sie schwedisch.
Schon ab ca. 1140 wurden auf Gotland auch Münzen geprägt, die aber weder einen dänischen noch schwedischen Herrscher nennen. Die ersten Stücke zeigen eine Kirche und einen Stern. Zwischen 1270 und 1450 wurden Hohlpfennige (mit einem "W" für Wisby) geprägt. Nach 1450 wurden nach dänischer Berechnung "Hvide" zu 4 Pfennige hergestellt, die auf der Vorderseite ein mißlungenes Wappen des dänischen Königshauses zeigen. Die letzten Münzen gab es 1554 und 1565.
Ein "Gott" (auch: Gottheit) ist ein übernatürliches Wesen oder eine höhere Macht. Götter spielen eine bedeutende Rolle in verschiedenen Mythologien, Religionen und Glaubensüberzeugungen sowie in der Metaphysik. In der Lehrmeinung vieler Religionen werden einem Gott oder mehreren Göttern besondere Eigenschaften zugeschrieben und besondere Verehrung zuteil.
Wegen der vierzeiligen Aufschrift auf der Vorderseite ("GOTTES /FREUNDT /DER PFAFFEN /FEINDT") wurde der Pfaffenfeindtaler auch als "Gottesfreundtaler" bezeichnet.
Philipp der Kühne von Flandern ließ 1387 einen Ange d'or mit zwei Wappenschilden schlagen, den die Herzogin Johanna von Brabant (1383-1406) mit einem Schild nachahmte und der als "Gouden Engel" bezeichnet wird. Der Name ist von einem Engel als Schildhalter abgeleitet.
"Gourde" ist die französische Bezeichnung für die zerstückelten Teilstücke der Silbermünzen (meist spanische 8-Reales-Stücke), die auf den Westindischen Inseln Martinique und Guadeloupe im 18./19. Jh. umliefen. Der Name ist vom spanischen "gordo" (deutsch: "dick" bzw. "groß") abgeleitet und entspricht dem englischen Bit oder Cut money.
"Gourde" ist aber auch ein Währungseinheit von Haiti von 1880 bis heute. Es gilt 1 Gourde = 100 Centimes. Daneben gilt auch der US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel. Die Kursbindung (1 US-Dollar = 5 Gourdes) ist inzwischen aber de facto aufgehoben. Interessant ist eine Reihe von 10-Gourdes-Stücken in Silber aus dem Jahr 1971 mit den Porträts neun berühmter nordamerikanischer Indianer. Sie wurden zeitgleich auch in Gold (100 Gourdes) geprägt und zeigen die Häuptlinge Osceola, Sitting Bull, Playing Fox, Geronimo, Billy Bowlegs, Chief Joseph, War Eagle, Red Cloud und Stalking Turkey.
Bei den "Grabfunden" handelt es sich um Münzfunde in einem Grab bzw. Gräberfeld oder Grabbezirk. Diese sind vor allem für die Archäologie von Bedeutung. Durch das Alter anderer Grabbeigaben kann auf das Alter der Münzen geschlossen werden und umgekehrt.
In US-amerikanischen Sammlerkreisen haben sich Gesellschaften, sog. "Grading Companies", etabliert, die sich auf die prozentgenaue Bestimmung der Erhaltung von Sammelstücken spezialisiert haben. Da die Preise für Münzen schon bei geringen Erhaltungsunterschieden und Varianten um erhebliche Beträge differieren, waren die Dienste einer von den Anbietern und Käufern unabhängigen Gesellschaft in Sammlerkreisen sehr gefragt. Neben dem Einstufen (englisch: "Grading") der Erhaltungen boten die Gesellschaften, die in den 80er Jahren des 20. Jh. boomten, auch das Einkapseln der Münzen in Plastikbehälter an (englisch: "Slabbing"). In die Kapseln waren die Aufkleber mit den Bestimmungsmerkmalen eingeschlossen.
Ein "Graf" (althochdeutsch: Gravo oder Grafio, mittelniederdeutsch: Greve, lateinisch: Comes, französisch: Comte) war ursprünglich wohl ein aus der Gefolgschaft eines Königs hervorgegangener Verwalter und Vertreter des Königs in einem bestimmten Gebiet (Grafschaft, Gau) in den Reichen der Angelsachsen, Merowinger und Franken. Den Grafen wird für das verliehene Gebiet (Lehen) neben der Wehrhoheit auch die Rechts-, Finanz- und Verwaltungshoheit in Form von Benefizien verliehen. Unter den Ottonen und Saliern werden die Lehen zunächst faktisch, dann auch von Rechts wegen erblich.
Der Ertrag der königlichen Münzstätten gehörte zu den Einkünften der Grafen, mit Ausnahme des Königshofs und der Pfalzen. Bereits im 11. Jh. eigneten sich die erstarkten Fürsten das Münzrecht selbst an. Unter den Staufern nahmen die gräflichen Prägungen zu. Friedrich Barbarossa (1152-1190) versuchte sich mit Verboten dagegen zu wehren, jedoch dehnten die Prägungen der Grafen sich bereits unter seinen Nachfolgern noch weiter aus. Erst später erzwang die wirtschaftliche Entwicklung die Schließung vieler Münzstätten. Man unterscheidet zwischen Burg-, Land-, Mark- und Pfalzgraf.
Urs Graf (geb. um 1485; gest. 1537) war ein schweizerischer Maler, Graphiker, Kupferstecher und Goldschmied. Er war u.a. auch an der Münzstätte in Basel beschäftigt (ca. 1518-1530). Auf Grund der Ähnlichkeit mit seinen Stichen wird ihm der Typ "Madonna mit Kind" zugeschrieben, den die Münzbilder schweizerischer Goldgulden und Dicken aus der Zeit tragen.
Hierbei handelt es sich um das Massegewicht für Edelmetalle und Edelsteine in vielen Staaten, von lateinischen Wort "granum" ("Korn") abgeleitet. In Frankreich entsprach das "Grain" (bis 1799) 0,0531 g, als Übergangsgewicht bis 1861 0,0545 g. Im englisch-amerikanischen Troy-Gewichtssystem entspricht das "Grain" seit dem Jahr 1526 umgerechnet 64,8 mg (0,0648 g).
Ein "Gramm" ist eine physikalische Maßeinheit für die Masse. Ein "Gramm" (g) beträgt ein Tausendstel eines Kilogramms (kg), der offiziellen SI-Basiseinheit für die Masse. Der Name stammt vom von lateinischen Wort Gramma, der Bezeichnung für ein kleines Gewicht (1/24 Unze, entsprechend dem sogenannten Skrupel, ca. 1,25 g).
"Gramo" ist das spanische Wort für "Gramm", auf den kuriosen privaten Goldmünzen von 1889, die Julius Popper auf Feuerland ausbrachte, ist das Gewicht mit 1 GRAMO und 5 GRAMOS angegeben.
Außerdem ist "Gramo" die Bezeichnung für bolivianische Medaillen zum Gedenken an die Revolution aus dem Jahr 1952 in 900er Gold mit Gewichtsangabe in Gramm. Es gab Stücke mit einem Gewicht von 3 1/2, 7, 14 und 35 Gramos.
Beim "Gran" handelt es sich um ein altes Kleingewicht für Gold, Silber und Juwelen. Der Name leitet sich aus dem lateinischen Wort "granum" ("Korn") her. Das Gewicht schwankte erheblich, je nach Ort und Zeit. In Frankreich stellte man zu Beginn des 16. Jh. feine Waagen her, die eine genauere Gewichtsunterteilung in Grain erlaubte. In Deutschland wurde das Karat (9,744 g) als Goldgewicht seit 1524 in 12 Grän unterteilt, das Lot als Silbergewicht in 1/18 Lot. Im Juwelenhandel wird das Karat in 4 "Gran" zu je 0,05 g unterteilt. Wichtig blieb es als kleinste Einheit des englischen Troy pound (437,5 g), wonach die Unze (Troy ounce) 480 Grains enthält, das Gramm umgerechnet 15,432 Grains. Das anglo-amerikanische Grain-Gewicht (64,8 mg) besteht noch heute im Gold- und Juwelenhandel.
Französisch für "fett" (englisch: thick).
Granada im Süden Spaniens war die Stadt, die am längsten von den Arabern besetzt war. Bis 1492 wurden hier rein arabische Münzen geschlagen. Ab 1497 war Granada eine der sieben königlich-spanischen Münzstätten und verwendete das Münzzeichen"G".
"Grande Plaque" ist die Bezeichnung französischer Gros, die auf einem besonders breiten Schrötlingen geprägt wurden, wie z. B. die in der Mitte des 14. Jh. von den Herzögen von Lothringen in Nancy geprägten Groschen. Eine Variante des Gros blanc unter König Charles VII. (1422-1461) aus der Münzstätte in Tournai ist ebenfalls auf einem breiteren Schrötling geprägt.
Bezeichnung für einen besonderen Ehrenpreis auf großen, internationalen Ausstellungen, der für eine besonders exzellente Sammlung zusätzlich zu den üblichen Medaillen vergeben wird.
Ursprünglich war "Grano" das kleinste Münzgewicht zu 44,5 mg, das Kaiser Friedrich II. (1189-1250) in der ersten Hälfte des 13. Jh. als Grano (Grän) oder Acino in Süditalien einführte.
Es handelt sich aber auch um eine kleine Kupfermünze aus Süditalien, die unter König Ferdinando I. von Aragon (1458-1494) in Neapel eingeführt wurde. Das wechselnde Münzbild zeigt auf der Vorderseite den König oder dessen Initialen und auf der Rückseite ein Wappen oder Kreuz.
Der spanische Herrscher Philipp II. ließ als König Filippo II. (1556-1598) in Neapel und Sizilien silberne Grani zu 12 Cavalli schlagen, mit dem Kopfbild und zwei Feuerstahlen (Goldenes Vlies) auf dem Münzbild. Filippo IV. (1621-1665) kehrte wieder zum kupfernen "Grano" zurück, der nach der Inschrift auf der Rückseite auch "Publica" genannt wurde. In der Folgezeit wurden auch doppelte Grani aus Kupfer und Mehrfachstücke aus Silber geprägt. Die langlebige Kleinmünze blieb bis ins erste Viertel des 19. Jh. in Umlauf.
Auch auf Malta liefen Grani seit dem 16. Jh. um. Mit dem Einfluß Englands wurden sie um 1800 durch den Drittel-Farthing ersetzt. Seit 1961 gibt der Malteserorden, der letzte souveräne Ritterorden mit Sitz in Rom, Prägungen nach dem alten Münzsystem heraus, darunter 10-Grani-Stücke. Die Gewinne aus dem Verkauf der Münzen unterstützen die Arbeit des Ordens in der Krankenpflege, der Unfallhilfe und im Katastrophenschutz.
Hierbei handelt es sich um eine Gedenkmünze zum 100. Geburtstag des siegreichen Oberbefehlshabers im Sezessionskrieg und 18. Präsidenten der Grant (1869-1876), Ulysses Simpson Grant. Es gab 1922 einen Dollar in Gold und einen silbernen Half Dollar, die beide typengleich sind. Sie zeigen auf der Vorderseite das etwas grimmig dargestellte Kopfbild des Präsidenten mit dem Schriftzug "ULYSSES S. GRANT", mit und ohne Stern über dem Nachnamen. Auf der Rückseite ist unter Silberahornbäumen ein Blockhaus als Geburtshaus Grants in Point Pleasure (Ohio) dargestellt. Eigentlich handelt es sich um ein normales Holzhaus, denn die Ahornbäume standen bei der Geburt Grants 1822 noch nicht.
Gratian (geb. 359 in Sirmium; geb. 25.08.383 in Lugdunum), mit vollständigem Namen Flavius Gratianus, war von 375 bis 383 Kaiser im Westen des Römischen Reiches, wurde aber bereits 367 von seinem Vater Valentinian I. zum Mitkaiser ernannt. Zusammen mit Theodosius I. gilt er als Gründer der Staatskirche.
Die Farbe "grau" ist eine Farbe, die bei Banknoten öfters vorkommt (dänisch: grâ, englisch: grey, französisch und spanisch: gris, italienisch: grigio, niederländisch: grijs, portugiesisch: cinza).
Graubünden ist seit 1803 der größte schweizerische Kanton und liegt im Südosten der Schweiz. Auf dem Gebiet prägten verschiedene Münzherren. Aus der römischen Zeit gibt es zahlreiche Funde, die auch die Wichtigkeit als Durchgangsland zeigen, denn auf Graubündener Gebiet liegen einige wichtige Alpenpässe.
Bistum
Im Jahre 958 n.Chr. wurde dem Bischof Hartbert von Otto I. das Münzrecht verliehen. Die ersten bekannten Denare des Bistums stammen von Ulirch von Lenzburg (1002-1026(. Bis zum 15. Jh. gab es nur spärliche Prägungen. Erst Ortlieb von Brandis (1458-1491) und ließ zahlreiche Münzen (u. a. Pfennige) herstellen. Bis zum Ende der bischöflichen Prägungen im Jahre 1767 sind von allen seinen Nachfolgern - außer Lucis Iter (1541-1548) - von allen Bischöfen Münzen geprägt worden.
Stadt Chur
Als der Bischof im Anschluß an die Reformation seine weltliche Macht verloren hatte, begann die Stadt Chur im Jahre 1529 selber damit, Münzen zu prägen. Das Münzrecht ließ man sich erst später vom Kaiser bestätigen. 1648 richteten Stadt und Bistum eine gemeinsame Münzstätte ein. Die letzten Prägungen erfolgten im Jahre 1766.
Gotteshausbund
1367 wurde dieser Bund von allen zum Gotteshaus Chur gehörenden Dienstleuten gegründet. Als es wegen Einstellung der Prägungen durch Bischof Thomas von Planta zu einem Mangel an Kleingeld kam, ließ der Bund Mitte des 16. Jh. selber Münzen prägen. Im Jahre 1560 wurde mit dem Bischof ein Vertrag geschlossen, der dem Bund die Prägung erlaubte. Bis 1570 entstanden so eine Reihe von Silbermünzen vom Heller bis zum Taler.
Disentis
Die ersten bekannten Münzen der Benediktinerabtei Disentis im Vorderrheintal entstanden unter Abt Christian von Castelberg (1566-1584). Danach kam die Prägetätigkeit für einhundert Jahre zum Stillstand. Es gibt einige undatierte Münzen, von denen man nicht weiß, ob sie unter Abt Adalbert von Funs (1697-1717( geprägt wurden. Danach prägten noch Abt Gallus von Florin (1716-1724) und Marina von Castelberg (1724-1742). Die Münzen von Disentis sind sehr selten.
Haldenstein
Haldenstein war bis 1798 ein kleines Dorf und Schloß auf der linken Rheinseite, das 1612 von Kaiser Matthias das Münzrecht bekam. Es wurden größere Mengen von Silber- und Billonmünzen geprägt. An Goldmünzen gab es einige Goldgulden und Schaumünzen. Von 1620 bis 1622 gab es einige Kippermünzen und Ende des 18. Jh. wurden die letzten Münzen geprägt.
Reichenau
Reichenau war bis 1803 eine kleine Herrschaft mit dem gleichnamigen Schloß und dem Dorf Tamins. Am Anfang des 18. Jh. kam es unter die Herrschaft von Josef Rudolf von Schauenstein (ältere Linie), der das Münzrecht der 1695 in Haldenstein ausgestorbenen Schauensteins (jüngere Linie) beanspruchte. 1709 erhielt er von Kaiser Joseph I. dieses zugestanden. Es wurden nur kleinere Scheidemünzen geprägt. Thomas Franz von Schauenstein ließ am meisten prägen, denn von ihm sind Gold-, Silber- und Billonmünzen bekannt. 1742 kam Reichenau an seinen Adoptivsohn Johann Anton Boul, von dem nur einige wenige Dukaten aus dem Jahre 1748 bekannt sind. Allen Münzen von Reichenau zeigen das Wappen der Schauensteins, drei Goldforellen auf rotem Grund.
Misox
Misox ist ein italienisch sprechendes Tal auf der Südseite der Alpen. 1480 kaufte der Söldnerführer Johann Jakob Trivulzio (1441-1518) Misox und das Calancatal. Im Jahre 1487 erhielt er von Kaiser Friedrich III. das Münzrecht, das ihm die Herstellung von Gold- und Silbermünzen erlaubte. Bis 1518 prägte er nun Münzen nach Mailänder Muster im Schloß Misox und von 1516 bis 1518 auch in Musso am Comersee. Seine Münzen waren auch in Mailand kursfähig. Nach seinem Tod 1518 kam die Herrschaft an seinen Enkel Johann Franz, der von 1518 bis 1549 noch Silber- und Kupfermünzen schlagen ließ. 1549 kaufte sich die Grafschaft los und gehörte seitdem zu Graubünden. Die Herstellung von Münzen hörte somit auf.
Kanton
Nachdem Graubünden 1797 das Veitlin, Chiavenna und Bormio verloren hatte, kam der Kanton 1799 zur Helvetischen Republik. 1803 wurde Graubünden wieder selbständig Kanton und erhielt mit seinen Rechten u.a. auch das Münzrecht zurück. 1807 gab es erste eigene Münzen zu 5, 1, 1/2 und 1/6 Batzen, die nach dem schweizerischen Münzfuß in Bern geprägt wurden. 1813 gab es Dublonen aus Gold in kleiner Auflage und 1825 10-Batzen-Stücke in Silber.
König Friedrich II. erließ am 14.07.1750 ein Edikt für die preußische Münzreform, die der Generalmünzdirektor Johann Philipp Graumann ausgearbeitet hatte. Nach ihm ist der Münzfuß, ein 14-Taler- oder 21-Gulden-Fuß (1 süddeutscher Gulden = 2/3 Taler) benannt, der dem preußischen Münzwesen bis ins 19. Jh. zu Grunde lag. Demnach waren aus der Kölner Mark (233,856 g) 14 Reichstaler zu schlagen. Der Reichstaler wurde seit den 20er Jahren des 19. Jh. offiziell auch als Preußischer Taler bezeichnet. Er war in 24 Gute Groschen oder 288 Pfennig unterteilt, seit 1824 in 30 Silbergroschen oder 360 Pfennig. Der Friedrich d'or wurde mit 5 Reichstalern bewertet und nach der Wiederherstellung geordneter Münzverhältnisse (Ephraimiten) nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) auf 5 1/3, im 19. Jh. auf 5 2/3 Taler gesetzt. Der Preußische Taler wurde auch als Drittel-, Sechstel-, und Zwölfteltaler ausgegeben.
Im 18. Jh. war der Graumannsche Fuß praktisch in ganz Nord- und Mitteldeutschland verbreitet. Der dem eigentlichen Vereinstaler von 1857 vorausgehende Preußische Taler des Dresdner Münzvertrages wird irrtümlich auch als Vereinstaler bezeichnet. Er wurde jedoch in Anlehnung an den Reichstaler des Graumannschen Münzfußes geprägt. Mit einer geringfügigen Abweichung (Wiener Münzvertrag) blieb der Münzfuß bis 1908 bestehen.
Dies ist der Name der portugiesischen Billonmünze von König Fernando (1367-1383) aus der 2. Hälfte des 14. Jh. im Wert von 15, später von 7 Soldi. Die Vorderseite zeigt den Schild, mit "F" gekrönt über einer Lanze, und die Rückseite den Schild zwischen 4 Kastellen.
"Gravierte Medaillen" sind Kleinkunstwerke in Form von dünnen, meist oval geformten Silberplättchen, die mit Ritzungen (wie Kupferstiche) versehen waren. Manchmal wurden die Einritzungen mit schwarzer Farbe ausgefüllt. Sie erlebten im ausgehenden 16. und im beginnenden 17. Jh. in England und in den Niederlanden eine Blütezeit, verbunden mit dem Namen des Holländers Simon van de Passe, der häufig in England arbeitete. Da sich die Herstellung nicht zur Reproduktion eignete, sind die Stücke heute selten.
Münzgravierungen sind aus verschiedenen Gründen vorgenommen worden. Auf Belagerungsmünzen wurde häufig die Geschichte der Belagerung eingraviert. Der unbeprägte Rand von Klippen wurde gerne zur "Gravierung" von Ornamenten und Verzierungen genutzt. Taler oder Gulden hat man gerne durch Eingravierungen zu (privaten) Gedenkmünzen umgewandelt, z. B. indem man mit eingravierten Daten, Namen oder symbolischen Ornamenten an Taufe, Heirat oder ähnliche Ereignisse erinnerte. In Kriegs-, Not- oder Revolutionszeiten dokumentierte sich das zunehmende politische Interesse der Öffentlichkeit auch in spöttischen Eingravierungen. In Frankreich wurde z. B. zur Zeit des Zweiten Kaiserreichs unter Napoleon III. (Second Empire) während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 die Umschrift "Empire Français" als "Vampire Français" verspottet.
Graz ist die Landeshauptstadt der Steiermark in Österreich. Die Stadt liegt an der Mur im Grazer Becken. Das Grazer Feld war in der römischen Kaiserzeit eine dicht besiedelte Agrarlandschaft. Im 6. Jh. wurde im späteren Graz eine Burg errichtet, von der sich der Name "Graz". Von 1379 bis 1619 war Graz habsburgische Residenzstadt und widerstand in diesem Zeitraum mehreren osmanischen Angriffen. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, die in den Jahren 1961 bis 1963 den Kennbuchstaben"G" verwendete.
&&"Greenbacks"&& ist die volkstümliche Bezeichnung für das in den ersten beiden Jahren im Sezessionskrieg (1861-1865) ausgegebene Papiergeld in Nominalen von 1 bis 1.000 US-Dollar. Die Benennung leitet sich von der grünen Farbe der Rückseiten der Banknoten ab. Die Greenbacks wurden stilbildend für das amerikanische Papiergeld bis heute. Die Bezeichnung hat sich auch als Slang-Ausdruck für alle US-Noten eingebürgert, deren Rückseiten in grüner Farbe gedruckt wurden.
Da es wegen Ungenauigkeiten im römischen Kalender schon im Jahre 47 v.Chr. einen Unterschied von 67 Tagen gegenüber dem Sonnenjahr gab, wurde dies zunächst durch den Julianischen Kalender durch Julius Cäsar richtig gestellt, der im Jahre 4 n.Chr. unter Augustus nochmals korrigiert wurde.
Im Jahre 1582 gab es jedoch wieder eine Differenz, so daß Papst Gregor XIII. seinen "Gregorianischen Kalender" einführte. Seitdem ist jedes durch 4 teilbare Jahr ein Schaltjahr und hat einen Tag mehr.
Ursprünglich war der "Greif" ein orientalisches Fabelwesen in Gestalt einer Mischung aus Löwe (Körper) und Adler (Vorderteil). Schon auf Münzen der Antike kamen Greifen vor. Der schwarz-goldene Greif (schwarzes Vorderteil) spielt seit etwa 1500 in der deutschen Heraldik als Schildhalter des kaiserlichen, später des kaiserlich-österreichischen Wappens eine Rolle. Als Schildhalter des badischen Wappens ist der Greif silberfarbig gestaltet. Auch in Pommern finden sich oft heraldische Greif-Darstellungen auf Wappen.
&&Grenada&& ist eine Insel der Kleinen Antillen, die zur Gruppe der Winward-Inseln zwischen der Karibik und dem Atlantik gehört, und war britische Kronkolonie. Im Jahre 1958 wurde es Mitglied der Britisch-Westindischen Föderation. Am 03.03.1967 wurde es mit dem Britischen Königreich assoziiert und erhielt am 07.02.1974 seine Unabhängigkeit. Seitdem ist Grenada ein eigenständiger Mitgliedstaat des Commonwealth of Nations.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: St. George's
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Fläche: 344 qkm
Einwohnerzahl: 89.703 (2006)
Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 4.826 US-Dollar (2005)
Unabhängigkeit von Großbritannien: 07.02.1974
Zeitzone: UTC-4
Währung: Ostkaribischer Dollar
Die &&Grenadinen&& sind eine Inselkette zwischen den Inseln St. Vincent und Grenada und gehören als Teil der Windward Islands zu den Inseln über dem Winde.
Zu den Inseln der Grenadinen zählen: Young Island (Grenadinen), Bequia, Canouan, Mayreau, Mustique, Palm Island (Grenadinen), Petit St. Vincent und Union Island. Diese Inseln gehören zum Staat St. Vincent. Die Grenadinen Petit Martinique und Carriacou gehören zum Staat Grenada. Neben diesen bewohnten Inseln gibt es eine Vielzahl von kleineren unbewohnten Inseln (Petit Nevis, Isle A Quatre, Battowia, Baliceaux, Petit Mustique, Savan Island, Petit Canouan, Tobago Cays).
Bei den Grenadinen von St. Vincent handelt es sich um die Inseln Young Island (Grenadinen), Bequia, Canouan, Mayreau, Mustique, Palm Island (Grenadinen), Petit St. Vincent, Union Island der Inselkette zwischen den Inseln St. Vincent und Grenada, die zu St. Vincent gehören.
Hierbei handelt es sich um das große 8-Reales-Stück, das die Republik Kolumbien im Jahre 1847 prägen ließ. Das Land nannte sich zu dieser Zeit noch "Nueva Grenada".
Grenoble ist die Hauptstadt der Dauphiné im Südosten von Frankreich. Der Ort wurde schon von den keltischen Allobrogern besiedelt. Zur Zeit der Römer (einem Schreiben an Cicero) wurde Grenoble erstmals 43 v.Chr. als Cularo erwähnt. Die Errichtung der Stadtmauer erfolgte schon 286 unter KaiserDiokletian. Im Jahr 377 wird die Stadt in Gratianopolis (nach Kaiser Gratian) umbenannt. Da in der Zeit nach der Französischen Revolution die Bezeichnung "noble" (französisch:"Adliger" bzw. "adlig") Anstoß erregte, wurde die Stadt 1793 vorübergehend in Grelibre umbenannt, aber unter Napoleon Bonaparte kehrte man zum ursprünglichen Namen zurück.
Seit dem 4. Jh. ist Grenoble als Bischofssitz bekannt. im Jahre 879 kam es zum Königreich und hat seit dem Jahr 1242 das Stadtrecht. Die Universität wurde 1339 gegründet. 1349 kam Grenoble mit der gesamten Dauphiné an Frankreich.
Hierbei handelt es sich um das nach dem Finanzberater der Königin Elisabeth I. von England, dem Gründer der Londoner Börse, Sir Thomas Gresham (1519-1579), benanntes Gesetz. Es besagt, daß schlechteres Geld stets das bessere Geld aus dem Umlauf verdrängt. Vorausgesetzt, jemand hat die Wahl, zwei oder mehrere Münzen mit gleichem Nominalwert in Umlauf zu setzen, so wird die betreffende Person in der Regel immer die Münze mit dem geringsten Metallwert zur Zahlung verwenden und die Münze mit dem höchsten Metallwert möglichst horten.
Im Mittelalter waren die mit Abwertungen verbundenen Münzverrufungen ein gängiges Mittel der Münzherren, um die Staatskasse aufzufüllen. Der Beischlag und die Nachahmung der Münzen von Nachbarstaaten in minderer Qualität, die dann in den Verkehr gebracht wurden, hatte den Wertverfall der Währung und einen Preisanstieg in den betroffenen Staaten zur Folge. Damit stieg auch der Preis für das Edelmetall. Die Kaufleute und Geldwechsler sammelten die Münzen mit höherem Edelmetallgehalt und verkauften sie ins Ausland, wenn der zu erwartende Gewinn die Kosten für Transport, Einschmelzen, Verkauf und Risiko deckte oder überstieg. Der Käufer bzw. Prägeherr im Ausland konnte sich aber den hohen Preis für das Edelmetall und die Prägekosten nur leisten, wenn er den Edelmetallgehalt seiner Münze unter den schon verschlechterten Edelmetallgehalt der vom Nachbarstaat geprägten Münzen verringerte. Die zweite Möglichkeit war, aus dem Metall verschlechterte Beischläge zu münzen, um sie dann in den Nachbarländern in Verkehr zu bringen. Durch die Gewinne floß das Geld in beiden Fällen nun wieder in die eigene Staatskasse.
Grevesmühlen ist eine Stadt im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, in der um ca. 1550 Münzen geprägt wurden.
&&Griechenland&& (griechisch: Hellas) liegt in Südosteuropa und ist ein Mittelmeeranrainerstaat. Das griechische Staatsgebiet grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei. Griechenland gehört seit 1981 zur Europäischen Union. Amtssprache: Griechisch Hauptstadt: Athen Staatsform: Republik Fläche: 131.957 qkm Einwohnerzahl: 11.057.000 Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner pro qkm BIP/Einwohner: 24.000 US-Dollar (2006) Zeitzone: UTC+2 OEZ
UTC+3 OESZ (März - Oktober)
Währung: 1 Euro = 100 Eurocent
Mit dem sog. archaischen Zeit begann im frühen 8. Jh. v.Chr. die Zeit der Antike. Seit dem Jahr 776 v.Chr. ist die Siegerliste der Olympischen Spiele überliefert. Von etwa 770 bis 540 v.Chr. breiteten sich die Griechen während der Großen Kolonisation im westlichen Mittelmeer (vor allem Sizilien und Unteritalien bis nach Marseille), an der nördlichen Ägäis und am Schwarzen Meer aus. In Kleinasien waren Griechen bereits vorher ansässig. In dieser Zeit (ca. von 750 bis 650 v.Chr.) wurden auch die Homerischen Epen (Ilias und Odyssee) schriftlich fixiert, die ältesten Literaturdenkmäler des Abendlands. Auch Hesiod wirkte um diese Zeit (700 v.Chr.).
Zeitgleich entstand das System der griechischen Stadtstaaten, der Poleis, wobei diese in der Mehrzahl nur eine sehr kleine Bevölkerung besaßen. Der werdende Militärstaat Sparta im Süden der Peloponnes unterwarf zwischen 720 und 600 v.Chr. Messenien und kontrollierte damit den gesamten südwestlichen Teil der Halbinsel. Die Stadt mit ihrer oligarchischen Verfassung kann als das erste Beispiel für die fortan herrschende Polis-Struktur gelten.
In Athen bildete sich unter wechselnden Voraussetzungen schließlich ein demokratisches System heraus, das zum Vorbild für die heutigen europäischen Staaten wurde. Nach den Gesetzgebungen Drakons (621 v.Chr.) und Solons (594/593 v.Chr.) gelang es Peisistratos und seinen Söhnen etwa zwischen 561 und 510 v.Chr. zwar noch einmal, eine Tyrannis zu errichten. Bis 501 v.Chr. brachten die Reformen des Kleisthenes von Athen aber den Durchbruch für die Attische Demokratie.
Mit Athens Unterstützung der kleinasiatischen Griechenstädte im Ionischen Aufstand um 500 v.Chr. begann ein annähernd zweihundertjähriger Konflikt mit dem Persischen Reich, zunächst in Gestalt der drei Perserkriege. Als die Perser zu einer Strafexpedition in Griechenland einfielen, wurden sie 490 v.Chr. von den Athenern in der Schlacht bei Marathon besiegt. Zehn Jahre später unterlag der persische Großkönig Xerxes I. der athenischen Flotte unter Themistokles in der Schlacht von Salamis und 479 v.Chr. den vereinigten Heeren der griechischen Poleis in der Schlacht von Plataiai. Die Perser waren vorerst zurückgedrängt, die griechischen Stadtstaaten in Kleinasien aus der Abhängigkeit befreit.
Nach der erfolgreichen Verteidigung der Stadt und mit der Gründung des Attischen Seebunds 477 v.Chr. unter der navalistischen Vorherrschaft Athens setzte eine etwa 50-jährige Blütezeit der Stadt (die sog. Pentekontaetie) ein, die bis zum Ausbruch des Peloponnesischen Krieges 431 v.Chr. (bzw. bis zum Tod des leitenden Staatsmannes Perikles im Jahr 429 v.Chr.) reichte. Die Akropolis mit dem Parthenontempel wurde damals unter der Regie des Phidias zum glanzvoll-repräsentativen Zentrum der Seemacht Athen ausgebaut. Athen mit seinen zu gleichberechtigter politischer Mitwirkung gelangten (männlichen) Vollbürgern beanspruchte nun die Vorherrschaft in Hellas. Seine durchaus auch aggressive äußere Machtentfaltung in und mit dem Attischen Seebund führte allerdings schon während der Pentekontaetie zu Spannungen, vor allem gegenüber der konkurrierenden griechischen Großmacht Sparta.
Die zunehmende Rivalität zwischen der Seemacht Athen und der Landmacht Sparta mündete 431 v. hr. in den fast 30 Jahre währenden Peloponnesischen Krieg, den die zeitgenössischen Historiker Thukydides und (im Anschluß an Thukydides) Xenophon eindringlich beschrieben haben. Der sehr wechselhaft verlaufende Konflikt endete, auch auf Grund der Unterstützung Spartas durch das Perserreich, 404 v.Chr. mit der vollständigen Niederlage Athens und mit der Errichtung einer zeitweiligen spartanischen Hegemonie über Griechenland.
In der ersten Hälfte des 4. Jh. v.Chr. führten die griechischen Städte einen fast permanenten Krieg aller gegen alle. Theben löste Sparta 371 v.Chr. nach der Schlacht bei Leuktra als führenden Staat ab, doch auch Thebens Vorherrschaft war nur von kurzer Dauer. Der Peloponnesische Krieg hatte somit, wie sich im Nachhinein zeigte, das Machtgleichgewicht nachhaltig destabilisiert.
Auf Sizilien behauptete sich derweil das mächtige Syrakus gegenüber der Handelsrepublik Karthago, welche mit den griechischen Poleis (Westgriechen) seit dem frühen 5. Jh. v.Chr. im Konflikt lag. Auf Sizilien hielt sich zudem, im Gegensatz zum Mutterland, in vielen Städten die Tyrannis als Regierungsform (Dionysios I. von Syrakus, Agathokles von Syrakus und andere).
Dem andauernden Machtkampf im griechischen Mutterland machte erst die gewaltsame Einigung Griechenlands durch Philipp II. von Makedonien ein Ende. Der von Athenern wie Demosthenes als nichtgriechischer Barbar betrachtete König errang mit seinem glänzend geschulten Heer in der Schlacht von Chaironeia 338 v.Chr. die Hegemonie über Hellas, die im Jahr darauf im Korinthischen Bund bekräftigt wurde.
Das "griechische Alphabet" ist die Schrift, in der die griechische Sprache seit dem 9. Jh. v.Chr. geschrieben wird. Die "griechische Schrift" ist eine Weiterentwicklung der phönizischen Schrift. Sie war die erste Alphabetschrift im engeren Sinne. Vom griechischen Alphabet stammen u. a. das lateinische, kyrillische und koptische Alphabet ab. Das griechische Alphabet umfaßt heute 24 Buchstaben, die ebenso wie im lateinischen Alphabet als Majuskeln (Großbuchstaben) und Minuskeln (Kleinbuchstaben) vorkommen.
Schon einige Jahrhunderte vor Entstehung des "griechischen Alphabets" war die griechische Sprache schriftlich festgehalten worden. Die mykenische Kultur verwendete vom 14. bis 12. Jh. v.Chr. die Silbenschrift "Linear B", die aus der Schrift der Minoer auf Kreta entwickelt worden war. Nach dem Untergang der mykenischen Kultur geriet sie aber während der sog. "dunklen Jahrhunderte" (12. bis 9. Jh. v.Chr.) wieder in Vergessenheit. Einzig auf Zypern hielt sich die kyprische Schrift, die den kretisch-minoischen Schriften nahe stand. Das griechische Alphabet steht in keiner Verbindung zur Linearschrift B.
Das griechische Alphabet stammt von dem phönizischen Alphabet ab. Die genauen Umstände sowie Ort und Zeit der Entstehung sind weitgehend unbekannt. Wahrscheinlich geschah die Übernahme im 9. Jh. v.Chr., auch wenn manche Forscher einen früheren Zeitpunkt annehmen. Als Entstehungsorte werden Kreta, Rhodos und Zypern vermutet. Die ersten überlieferten griechischen Inschriften, auf der Dipylon-Kanne von Athen und dem Nestorbecher von Pithekussai, stammen aus dem frühen 8. Jh v.Chr.
Das "griechische Münzwesen" ist der älteste und neben den römischen Münzen größter Teilbereich der antiken Numismatik. Nach Herodot gelten die Lyder in Kleinasien im späten 7. Jh. v.Chr. als Erfinder der Münze. Es handelte sich um gestempelte Elektronmünzen, die einige Rinder oder viele Schafe Wert waren. Es gilt keineswegs als gesichert, daß die ersten Elektronmünzen zur Erleichterung des Handels hergestellt wurden. Möglicherweise wurden sie auch vom lydischen König als Geschenke für Kriegsdienste oder andere Loyalitätsbezeugungen überreicht. Aber bald war die Münze ein Zahlungsmittel und verbreitete sich schnell auch in den anderen Gebieten des griechischen Kulturkreises.
Im "griechischen Münzwesen" spielte das Silber die Hauptrolle, Gold und Elektron wurden in archaischer und klassischer Zeit, Gold auch in den hellenistischen Großreichen (Makedonien, Ptolemäer, Seleukiden) ausgeprägt. Die Münzen wurden nach verschiedenen Münzfüßen ausgebracht, der wichtigste war wohl der attische Münzfuß, nach dem auch die Eulen aus Athen geprägt wurden. Die wichtigsten größeren Nominalen waren der Stater, die Tetradrachme und die Drachme. In numismatischen Katalogen werden die antiken Münzen geographisch geordnet dargestellt, meist immer noch nach dem Eckhelschen System (erfunden von Joseph Hilarius Eckhel), beginnend mit Spanien im Uhrzeigersinn um das Mittelmeer herum.
"Griffon" ist die Bezeichnung für verschiedene Gold- und Silbermünzen aus den Niederlanden, nach dem französischen Wort für das Münzbild (französisch: "Griffon", niederländisch: Grijpen, deutsch: Greif).
Es gibt eine Gold- und Silbermünze des Bistums Lüttich, die unter den Bischöfen Johann von Bayern (1389-1418) und seinem Nachfolger Johann von Heinsberg (1419-1455) geprägt wurde. Die goldenen Griffons d'or wurden auch als Halbstücke mit Greif und Wappen auf der Vorderseite und einem Kreuz auf der Rückseite ausgegeben.
Es gibt eine Brabanter Silbermünze, die Maximilian als Vormund des minderjährigen Philipp des Schönen (1482-1496) als doppelte (2 Greife), einfache (1 Greif, Umschrift "DENARIVS SIMPLEX NOMINATVS GRIFONVS") und als halbe Stücke (gekröntes "M") prägen ließ.
Die "Griffons d'or" waren Goldmünzen des Bistums Lüttich, die unter den Bischöfen Johann von Bayern (1389-1418) und seinem Nachfolger Johann von Heinsberg (1419-1455) geprägt wurden. Die Münzen wurden auch als Halbstücke mit Greif und Wappen auf der Vorderseite und einem Kreuz auf der Rückseite ausgegeben.
Der "Gripenhielmsdukat" ist ein schwedischer Ausbeutedukat aus dem Jahre 1695, der nach dem Landeshauptmann von Dalarna, Nils Gripenhielm, benannt ist, der in dem alten Silberbergwerk Garbergsvarpen Gold fand. Daraus ließ er ca. 100 Dukaten mit der Aufschrift "Ex auro scec. reperto in Dalin & Öst: Silv-Bergh Ao 1695 A. N. Gripenhielm" prägen.
Hierbei handelt es sich um eine russische Gewichtseinheit, die vom 14. bis 18. Jh. besonders für Edelmetalle und wertvolle Waren (z. B. Pfeffer) benutzt wurde, ähnlich wie die Gewichtsmark (Mark) in Westeuropa. Man unterscheidet die große Grivenka (409,5 g), die einer Gewichtsgrivna und dem späteren russischen Pfund entsprach, von der kleinen Grivenka (204 g), die auch als rubelsche Grivenka bezeichnet wurde. Die Benennung entstand als Verkleinerungsform von Grivna, die sie als Gewichtseinheit im 13./14. Jh. ablöste. Das Verhältnis der Anzahl der zu prägenden Kopeken bzw. das Verhältnis zum Rechnungsrubel wurde im zaristischen Rußland in Grivenka ausgedrückt und gesetzlich festgelegt.
Dies ist die Bezeichnung des russischen 10-Kopeken-Stücks, das von ZarPeter dem Großen (1682-1725) im Zuge seiner Münzreformen nach westlichem Vorbild um 1700 eingeführt wurde. Seit 1704 taucht auch die Bezeichnung "Grivna" auf der Münze auf. Die Silbermünze wurde im Laufe des 18. Jh. zur wichtigsten Umlaufmünze im zaristischen Rußland. Der in etwa dem Rubel entsprechende Feingehalt wurde seit 1867 auf 500/1000 gesenkt. Die Sowjetunion übernahm den Grivennik in dieser Legierung, wobei der russische Doppeladler des Zarenreichs auf der Vorderseite durch das Staatswappen mit Hammer und Sichel ersetzt wurde. Die kyrillische Umschrift lautete nunmehr "Proletarier aller Länder, vereinigt Euch". Seit 1935 wird das 10-Kopeken-Stück in einer Legierung aus Kupfer-Nickel ausgegeben.
"Grivna" ist die Bezeichnung für eine Geld-, Gewichts- und Recheneinheit aus dem mittelalterlichen Rußland und seit 1704 auch Münzbezeichnung für das 10-Kopeken-Stück (Grivennik). Der Begriff leitet sich etymologisch von dem russischen "griva" ("Mähne", "Halsband") ab und bezeichnete wohl Halsschmuck, der für die ursprüngliche Form von Geld in Rußland gehalten wird. In der sog. "münzlosen Zeit" zwischen dem 12. und dem 13. Jh., als in den russischen Teilfürstentümern kein eigenes Silber gewonnen wurde, wurde hauptsächlich über Nowgorod Silber eingeführt und zu Barren umgeschmolzen. Man unterscheidet die stangenförmige, jüngere Nowgoroder Grivna zu ca. 196 g (frühes 13 Jh.) von der älteren Kiewer Grivna zu ca. 160 g (12. Jh.), die meist in Form von länglichen Sechsecken umlief. Es gab noch weitere verschiedene Formen, besonders runde Gußkuchen und längliche Formen mit abgerundeten Enden kommen vor. Die schmalen, stangenförmigen Barren (ca. 102 g) von Smolensk und Westrußland werden als litauische Grivna bezeichnet. Im 13. Jh. löste der Rubel als Zahlungsmittel in Form eines Silberbarrens im Gewicht von etwa 200 g die Grivna ab. Die Grivna-Kun (Kuna) war eine Recheneinheit zu 1/22 Grivna.
Als die Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig wurde, machte sie die Grivna zur neuen Währungseinheit.
Der "Groat" ist eine englische Groschenmünze zu 4 Pence, die schon unter König Edward I. 1279 mit einem Gewicht von 5,77 g eingeführt wurde. Die Ausgabe wurde aber bereits 1286 wieder eingestellt, vermutlich hat man zu den alltäglichen Zahlungen noch kein 4-Pence-Stück benötigt. Eine erfolgreiche Ausgabe erfolgte erst ab der Mitte des 14. Jh. Unter König Edward III. (1327-1377) mit einem Raugewicht von 4,57 g (925/1000 fein). Die in der Folgezeit variantenreiche Haupttype zeigt auf der Vorderseite den Kopf des Königs und auf der Rückseite ein Langkreuz mit 3 Kugeln in den Winkeln. Unter Henry VIII. (1509-1547) wurde der Groat sukzessive auf einen Feingehalt von 333/1000 verschlechtert. Königin Mary Tudor (1553-1554) hob den Feingehalt des "Groat" zwar wieder auf 916/1000 an, allerdings bei einem reduzierten Raugewicht von 2,07 g. Elizabeth I. (1558-1603) erhöhte 1560 noch einmal den Feingehalt leicht (925/1000), ließ aber die Prägung des Groat im Rahmen ihrer Münzreform von 1661/62 einstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Groat große Bedeutung für den Zahlungsverkehr auf der Insel, wurde aber außer in Schottland nirgendwo nachgeahmt. Danach gab es das 4-Pence-Stück, abgesehen von den Serien des Maundy Money, erst 175 Jahre später wieder als Britannia-Groat.
"Grobe Sorten" (auch: "grobe Münzen") bezeichnen Großsilbermünzen, im Gegensatz zu den kleinen Pfennig- oder Scheidemünzen. Die Bezeichnung wurde gelegentlich auch für Groschen, besonders aber für Talermünzen und ihre Mehrfach- und Teilstücke vom 16. bis ins 19. Jh. verwendet. Die groben Sorten wurden nach einem genaueren Münzfuß (in Entsprechung zu ihrem hohen Metallwert) ausgebracht als die kleinen Sorten, die meist als Landmünzen nach einem geringen Münzfuß, oft sogar als Billon- oder Kupfermünzen in Umlauf gebracht wurden. Die Prägekosten für die Kleinmünzen wären zu hoch gewesen, um sie ebenfalls so guthaltig auszubringen wie die groben Sorten.
Seit 1967 gilt die Dänische Krone auch in Grönland als die offizielle Währung. Am 07.04.2006 wurde vom dänischen Staatsministerium bekanntgegeben, daß ein Projekt zur Einführung einer eigenen grönländischen Banknotenserie ins Leben gerufen wurde. Die Banknoten sollten wie die Banknoten der Färöer das Format der dänischen Banknoten haben und in den Werten 50, 100, 200, 500 und 1.000 Krone in den Umlauf kommen. Auf den Banknoten sollten rein grönländische Motive sowie Text in grönländischer Sprache zu finden sein. Am 01.06.2007 startete das Projekt offiziell, und die Ausgabe der Banknoten sollte im Jahr 2008 beginnen. Sie waren allerdings auch 2009 noch nicht verfügbar, weshalb die geplante Ausgabe der Banknoten auf das Jahr 2011 verschoben wurde. Im Januar 2010 informierte die dänische Regierung die Dänische Nationalbank, daß es der Wunsch des neuen Parlaments von Grönland sei, die Ausgabe eigener grönländischer Banknoten neu zu überdenken, so daß das Projekt vorerst wieder eingestellt wurde. Aus diesem Grund sind dänische Banknoten weiterhin die rechtlichen Zahlungsmittel, sowohl in Grönland als auch auf den Färöer-Inseln.
&&Grönland&& (deutsch übersetzt: "grünes Land"; eskimoisch: "Kalaallit Nunaat", dänisch: "Grønland") ist die größte Insel der Erde und liegt im arktischen Teil Nordamerikas. Die Insel »Grönland« ist autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Die Insel hat eine Längserstreckung von Kap Morris Jesup im Norden bis Kap Farvel im Süden von 2.650 km. Zu Grönland gehören auch einige kleinere vorgelagerte Inseln. Amtssprache: Dänisch, Inuit
Hauptstadt: Nuuk (dänisch: Godthåb), ca. 13.000 Einwohner
Fläche: ca. 2,2 Mio. qkm
Bevölkerung: ca. 56.000
Bevölkerungsdichte: 0,025 Einwohner pro qkm
Nationalfeiertag: 21. Juni
Zeitzone: UTC -3
Währung: Dänische und Grönländische Krone
Grönland ist die größte Insel der Erde und war bis 1953 dänische Kolonie. Seit 1803 gibt es spezielle Geldscheine, aber die Königliche Grönländische Handelsgesellschaft ließ erst 1894 eigene Münzen prägen. Es waren runde Zinkplättchen, die die inkus eingeschlagene königliche Krone zeigten. Sie galten nur in Angmagssalik. Die Rückseiten waren i.d.R. blank. 1926 wurden diese durch Münzen abgelöst, die vom Grönland-Departement verausgabt wurden und auf der ganzen Insel galten. die Münzen gab es zu 1 Krone, 50 und 25 Öre. Ein 5-Kronen-Stück gab es erst 1944, das in den USA hergestellt wurde. Seit 1953 ist Grönland ein integrierter Teil von Dänemark. Anläßlich der Eingliederung gab es ein 2-Kronen-Stück mit der grönländischen Landkarte. Die Königliche Grönländische Handelsgesellschaft ließ noch 1953, 1960 und 1964 Kronenstücke prägen. Ab 1967 wurden alle Münzen durch dänische Kursmünzen ersetzt.
Bezeichnung für den Umfang bzw. die Ausdehnung eines Gegenstandes (dänisch: storrelse, englisch: size, französisch: grandeur, italienisch: grandezza, niederländisch: grootte, portugiesisch: tamanho, spanisch: tamano).
Groningen ist eine Provinz im nördlichsten Teil Hollands mit der Hauptstadt gleichen Namens. Ab Mitte des 15. Jh. gab es in Groningen eine bedeutende Münzstätte, die 1455 erste Silbermünzen mit Datum prägte. 1577, 1591, 1597 und 1672 gab es auch Belagerungs- und andere Notmünzen.
"Groot" ist die Bezeichnung der niederländischen Groschenmünze, die ursprünglich als Nachahmung des französischen Gros tournois von Johann II. von Brabant (1294-1312) und Robert von Bethune, Graf von Flandern, um 1302 eingeführt wurde. Der ursprüngliche Typ wich nur in kleinen Einzelheiten von seinem französischen Original ab. Sein Raugewicht betrug 4,14 g (956/1000 fein). Aber schon die nachfolgenden Herrscher ließen einen geringhaltigeren Blanc schlagen. Graf Louis de Male von Flandern (1346-1384) ließ den sog. Löwengroschen mit einem zwischen 1,5 und 2,15 g schwankenden Feingewicht ausgeben. Diese Verschlechterung führte dann zur Einführung des doppelten Groot (Botdrager) in Flandern, noch unter Louis de Male im Jahr 1365.
Der "Gros heaumé" ist ein Typ des silbernen Gros, den der französische König Charles VI. (1318-1422) im Jahr 1420 prägen ließ. Der Groschen ist nach dem großen Helm (französisch: "heaumé" = deutsch: "behelmt") über dem Wappenschild auf dem Münzbild benannt. Bischof Jan van Hoorn (1484-1505) gab eine Nachahmung des Typs für das Bistum Lüttich heraus.
Beim "Gros parisis" handelt es sich um eine französische Groschenmünze (Gros), die unter König Philipp VI. (1328-1350) eingeführt wurde. Die Groschenmünze war mit einer Bordüre von 15 Lilien umgeben, die ihren Wert von 15 Deniers darstellte. Entsprechend ihrem Wert wog der Pariser Groschen um 1/5 mehr als sein Gegenstück aus Tours (Gros tournois), der im Wert von 12 Deniers tournois ausgegeben wurde. Obwohl der Gros parisis"anfänglich umfangreich ausgeprägt wurde, setzte sich das Münzsystem von Tours allmählich durch und das Münzsystem von Paris wurde später aufgegeben.
Der "Gros tournois" ist die erste schwere Silbermünze, die der französische König Louis IX. (Ludwig der Heilige, 1226-1270) im Jahr 1266 zum ersten Mal ausprägen ließ. Das Münzbild wurde nach dem Vorbild des Denier tournois geschaffen. Die Vorderseite zeigt das Châtel tournois mit der Inschrift "TVRONVS CIVIS", darum ein Kranz von 12 Lilien, die den Wert von 12 Deniers tournois anzeigten sowie die Beschneidung der Münze am Rand erschwerte. Das Kreuz war vom Namen des Münzherrn umgeben.
Damit war erstmals in Silber eine Münze ausgeprägt, die den Zähl- oder Rechenwert des Sol oder Schilling darstellte, der seit der Zeit der Karolinger bestand (nach karolingischem System: 1 Karlspfund = 20 Sols oder Schillinge = 240 Deniers oder Denare). Die erste große Silbermünze Frankreichs hatte ein Raugewicht von 4,22 g (958/1000 fein) und war damit schwerer als die italienischen Grossi, deren Gewicht um 3 g schwankte. Bald wurde die in DeutschlandTurnose oder Turnosegroschen genannte Münze in vielen Ländern Europas kopiert (Groschen) und zum Vorbild der frühen Groschenprägung nördlich der Alpen.
In Frankreich ließen vor allem die Nachfolger Ludwigs IX., Philipp III. (1270-1285) und Philipp IV. (1285-1314), große Mengen des Gros tournois ausprägen, letzteren auch als Halb- (Maille demie) und Drittelstücke (Maille tierce). Der Gros tournois stieg im beginnenden 14. Jh. im Wert auf 15 Deniers tournois an, bevor er verschlechtert wurde.
"Grosch" ist die Bezeichnung des kupfernen 2-Kopeken-Stücks, das unter dem ZarenPeter der Große in den Jahren 1724 und 1727 geprägt wurde. Später änderte sich die Münzbezeichnung des Stücks in "2 Kopeken".
Da der Denar (Pfennig) den gestiegenen Anforderungen des Geldumlaufs nicht mehr genügte, entwickelte sich in der 2. Hälfte des 13. Jh. eine neue Münzsorte, die sich in Europa verbreitete, je nach wirtschaftlicher Anforderung bzw. verbunden mit der Entdeckung neuer Silbervorkommen. Die Benennung der Sorte entwickelte sich aus der lateinischen Bezeichnung Grossus. Wenn auch zeitlich nicht das erste Denar-Vielfache (Grosso), so wurde dennoch der französische Gros tournois (lateinisch: Grossus denarius turnosus) im Wert von 12 Deniers tournois zum Vorbild der neuen Münzsorte.
Dieser und seine Nachahmungen wurden im deutschsprachigen Raum Turnosegroschen oder kurz Turnosen genannt. Zuerst auch in Form von Beischlägen, verbreitete sich die Münzsorte seit dem ausgehenden 13. Jh. in Lothringen, der Provence, den Niederlanden (Groot) und England (Groat). In den deutschen Landen ist im Jahr 1295 in Köln zum ersten Mal die Zahlung mit Turnosen belegt, das Stück galt 3 (alte) Kölner Pfennige oder 3 Sterlinge. Seit ca. 1340 wurden im Rheinland die Turnosen mit eigenständigem Münzbild in Werten von 18 bis 22 Pfennigen nachgeprägt, jedoch bereits in der 2. Hälfte des Jh. zu Gunsten des Albus wieder aufgegeben.
Auf Grund der Ausbeutung der neuen Silbermine in Kuttenberg/Böhmen ließ König Wenzel II. (1278-1305) seit 1300 den Prager Groschen zu 12 Pfennigen prägen, der sich wegen der negativen Handelsbilanz Böhmens als Ausgleich schnell in den Nachbarländern bis nach Westfalen und ins Bodenseegebiet verbreitete. Nach diesem Vorbild ließen die Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen seit 1339 die Meißner oder sächsischen Groschen ausgeben, die aus den Silbervorkommen des Erzgebirges geprägt wurden. Der Meißner Groschen erreichte eine ähnlich große Bedeutung wie sein Vorbild und wurde seinerseits in Niedersachsen nachgeahmt. Die vielen Typen und Varianten des Meißner Groschen, die sich im Laufe der Zeit entwickelten, werden als sächsische Groschenprägung bezeichnet.
Im Spätmittelalter und der beginnenden Neuzeit entstanden in den deutschen Landen eine ganze Reihe von Pfennigvielfachen. Von den verschiedenen Typen der Groschen (u.a. Annengroschen, Bauerngroschen, Engelköpfe, Fürsten-, Horn-, Judenkopf-, Kaiser-, Neugroschen, Schildgroschen, Schreckenberger und Zinsgroschen) wurden meist auch Teil- und Mehrfachstücke geschlagen. Da man das anfängliche Vertrauen in die Groschen durch ständige Münzverschlechterung verlor, gingen viele Städte im 14./15. Jh. zur Gegenstempelung der Groschen über, die für den Umlauf einer Region berechtigten oder verriefen. Auch in Norddeutschland (Groten), Skandinavien (vor allem Dänemark), in Polen (Grosz) und in Rußland, vor allem nach der an westlichem Vorbild orientierten Münzreform von Peter dem Großen (Grosch), wurden Groschenmünzen ausgegeben.
Da aber das Bedürfnis nach größeren und wertvolleren Münzen weiterhin bestand, wurden mit der Einführung der Talermünzen die verschiedenen Groschen zur Scheidemünze. Die Augsburger Reichsmünzordnungen machten zwar den Kreuzer zum Bewertungsmaßstab der Reichsmünzen, aber in Mittel- und Norddeutschland hielt man weiterhin am Groschen fest. Dort setzten sich nach 1570 der Gute Groschen zu 1/24 Taler sowie der norddeutsche Mariengroschen zu 1/36 Taler durch. In Österreich, Süddeutschland und Böhmen war das Dreikreuzer-Stück, ebenso wie der Gute Groschen, in 12 Pfennige unterteilt. Im Jahr 1821 wurde in Preußen der Silbergroschen als Scheidemünze für alle preußischen Provinzen geschaffen. Auf den (preußischen) Taler gingen 30 Silbergroschen. Noch heute wird in Deutschland wie schon zur Zeit der Reichsmarkwährung, das Stück zu zehn Pfennigen umgangssprachlich als "Groschen" bezeichnet. In Österreich war der Groschen zu 100 Schilling seit 1923 (bis zur Einführung des Euros im Jahre 2002) Münzeinheit des Währungssystems.
Mit dem Aufkommen der Groschen im 13. Jh. wurde die Pfennigzeit von der Groschenzeit abgelöst. Der Groschen im Wert von 12 Pfennigen löste den Pfennig als Währungsmünze ab, denn die etwa zeitgleich beginnende Goldprägung eignete sich besser als Zahlungsmittel für den Groß- und Fernhandel.
Das &&Vereinigte Königreich Großbritannien&& (englisch: United Kingdom, Abkürzungen: UK, GB, Langform: Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, englisch: United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland) ist ein souveräner Staat vor der Nordwestküste Kontinentaleuropas.
Der größte Inselstaat Europas ist eine politische Union der vier Teilstaaten England, Schottland, Wales und Nordirland. Das Vereinigte Königreich besitzt auch mehrere Überseegebiete. Die Kronbesitztümer der Isle of Man und der Kanalinseln sind der britischen Krone unterstellt, sind jedoch als selbständige Länder nicht Bestandteil des Vereinigten Königreichs. Als konstitutionelle Monarchie unterhält das Land ferner Beziehungen zu fünfzehn Commonwealth Realms, deren Staatsoberhaupt der britische Monarch ist.
Amtssprache: Englisch (de facto), regional: Irisch, Schottisch-Gälisch und Walisisch
Hauptstadt: London
Staatsform: Konstitutionell-parlamentarische Monarchie
Fläche: 244.820 qkm
Einwohnerzahl: 60.209 Mio. (2005)
Bevölkerungsdichte: 246 (48.) Einwohner pro qkm
BIP: 2.373 Mrd. US-Dollar (2006)
BIP/Einwohner: 39.213 US-Dollar (2006)
Zeitzone: UTC+0
Währung: Pfund Sterling, £, GBP
Schon seit über 2.000 Jahren werden auf den britischen Inseln Münzen verwendet. Zuerst wurden diese von den Kelten (Keltische Münzen) benutzt, die Münzen durch den kulturellen Kontakt mit den alten Griechen kennengelernt hatten. Dabei wurden griechische Vorbilder kopiert. Meist zeigen sie Pferdedarstellung und einfache Porträtköpfe. Zunächst importierte man Münzen vom Kontinent, aber um 100 v.Chr. wurden auch in England eigene Münzen geprägt. Die Gepräge blieb bis zur römischen Zeit im Gebrauch.
Im Jahre 55 v.Chr. landete Cäsar auf den Inseln, die 43 n.Chr. unter Claudius endgültig erobert waren. Seitdem gab es römische Münzen. Das Interesse der Römer an Großbritannien zeigt sich am Titel "Britannicus", den zahlreiche Kaiser führten. Großbritannien gehörte gut vier Jahrhunderte zum Römischen Reich, aber eigene Münzen wurden dort nur in einer kurzen Epoche von 40 Jahren geprägt. Der Usurpator Carausius (287 bis 293 n.Chr.) errichtete auf den Inseln und in Nordfrankreich ein Sonderreich. Er richtete in London und Colchester eigene Münzstätten ein, die nach seiner Ermordung durch Constantius Chlorus von seinem Nachfolger Allectus (293-296 n.Chr.) weiter betrieben wurden.
Mit der Eroberung durch die Angelsachsen im 5. und 6. Jh. kam das Münzwesen zunächst zum Erliegen. Erst gegen Ende des 6. Jh. begannen die Angelsachsen mit der Münzprägung. Es gab zunächst kleine Münzen, die Sceatta genannt wurden und fast zwei Jahrhunderte im Gebrauch blieben. Seit der zweiten Hälfte des 8. Jh. gab es breitere und etwas schwerere silberne Pfennige. Danach eroberten dänische und norwegische Wikinger nach und nach England und gaben dort eigene Münzen heraus. Im 10. Jh. war London die wichtigste Münzstätte, aber bis zur Eroberung durch die Normannen gab es noch 70 weitere. Danach ging die Zahl wieder zurück und nur noch London und Canterbury von Bedeutung. Viele englische Münzen wurden allerdings auch auf dem Kontinent geprägt, wie z. B. in Calais in der Normandie.
Seit Eduard III., der 1339 den "Hunderjährigen Krieg" begann, um seine französischen Thronansprüche durchzusetzen, führten die englischen Könige auch den Titel "König von Frankreich" und dokumentierten diesen Anspruch bis Ende des 18. Jh. auch auf den Münzen. Zur Zeit des Mittelalters waren englische Münzen, bedingt durch den Handel, auch auf dem Kontinent verbreitet. Die englische Münzprägung verlagert sich immer mehr nach London, das ab Mitte des 16. Jh. das Münzmonopol besaß.
Neben den Pfennigen kamen zu dieser Zeit neue Münzen auf, wie der Half Penny, der Farthing, der Groat und der Half Groat. Für höhere Werte gab es bis ins Ende des 16. Jh. Goldmünzen wie den Florin (seit 1344), den Noble (seit 1351) sowie dessen Teile wie den Angel, den Sovereign und den Ryal. Unter Heinrich VII. (1485-1509) wurden als erste größere Silbermünzen die sog. Testoons, die 12 Pennies zählten. Schon bald bürgerte sich die Bezeichnung "Shilling" ein. Edward VI. (1547-1553) ließ in seiner kurzen Regierungszeit die ersten Crowns, Half Crown und den Threepence prägen.
Unter Elisabeth I. (1558-1603) wurden münztechnische Neuerungen eingeführt. So gab es nun neben der Handprägung auch maschinelle Prägewerke. Jakob I. (1603-1625) vereinigte die Kronen von England, Schottland und Irland als König von Großbritannien. Diesen Titel gab es auch auf Münzen, wie auch die irische Harfe und den schottischen Löwen im Wappen. Unter ihm begannen die Spannungen mit dem Parlament und wegen religiöser Intoleranz der katholischen Kirche gegenüber den Anglikanern und Puritanern und es gab erste Auswanderungen nach Amerika. Unter Karl I. (1625-1649) verstärkten sich die Spannungen und es gab Unruhen. Der König wurde enthauptet und die Republik (1649-1660) ausgerufen. Die Münzen dieser Zeit tragen nur das Landeswappen und englische (statt lateinische) Inschriften.
Mit der Restauration und der Regierungszeit von König Karl II. (1660-1685) endete endgültig die Handprägung. Mit dem Guinea gab es eine neue Goldmünze, die 150 Jahre lang von großer Bedeutung war. Da im 18. Jh. der Bedarf an Münzen anwuchs, errichtete man ab 1800 neben dem Tower of London eine neue Münzstätte, die 1810 in Betrieb genommen werden.
Im 19. Jh. wurden hier nicht nur Münzen für das Mutterland, sondern auch für die zahlreichen Kolonien geprägt. Zeitweise versorgte man 20 Prozent der Erdoberfläche mit Münzen. Bis 1870 stieg die Produktion auf 24 Mio. Münzen und 1899 waren es schon über 100 Mio. stück. Bis 1940 wurden ca. 400 Mio. und 1964 erstmals über eine Milliarde pro Jahr.
Seit dem Mittelalter rechnete man 1 britisches Pfund = 20 Shillings = 144 Pennies, aber am 15.02.1971 war der sog. "D-Day", als auch Großbritannien das Dezimalsystem einführte.
"Großbronze" ist der numismatische Begriff zur Unterscheidung der AE-Münzen aus der Römischen Kaiserzeit. Sie werden nach ihrem Umfang in "Groß-" (ca. 30-36 mm), Mittel- (23-29 mm) und Kleinbronzen (23 mm) unterschieden. Unter Großbronzen fallen z. B. Dupondien und Sesterze.
Hierbei handelt es sich um eine Groschenmünze der Stadt Braunschweig aus dem Jahr 1499. Der Name ergibt sich aus dem Münzbild, das den Schutzpatron der Stadt, den Hl. Autor, zeigt. Der "große Autorgroschen" entsprach 12 Autorgroschen.
Der Begriff "Grossetto" ist der Diminutiv (Verkleinerungsform) von Grosso und bezeichnet das Halbstück der italienischen Groschenmünzen. Der Ausdruck wurde im 15. Jh. auch zur Bezeichnung des untergewichtigen ganzen Groschens verwendet, so z. B. zur Bezeichnung des venezianischen Grossetto a navigar. In dem unter venezianischen Einfluß stehenden Ragusa (heute: Dubrovnik) galt der "Grossetto" 6 Soldi und 12 Grossetti galten einen Perpero.
Der "Grossetto a navigar" wurde unter den Dogen Giovanni (1485/6) und Agostino Barbarigo (1486-1501) in Venedig im Raugewicht von 1,44 g (658/1000) für den Handel gemünzt.
Hierbei handelt es sich um einen russischen Titel (russisch: Velikij knjaz), der ursprünglich für den Herrscher des Kiewer Reichs bis zu dessen Untergang im 12. Jh. galt. Im spätmittelalterlichen Moskau führten mehrere Familien den Titel, zu Beginn des 16. Jh. nur noch die Familie des Moskauer Herrschers, der nach Annahme des Zarentitels 1547 und des Kaisertitels 1721 die Bezeichnung "Großfürst" weiter führte. Zeitweise hatten auch polnische Könige als Herrscher über Litauen den Titel "Großfürst von Litauen" inne. Nach der Teilung Polens in der 2. Hälfte des 18. Jh. ging auch dieser Titel an die russischen Zaren über, die seit 1808 auch den Titel "Großfürst von Finnland" trugen. Seit 1886 durften sich auch die Brüder und Enkel des Zaren "Großfürst" nennen. Der Kaiser von Österreich-Ungarn führte den Titel "Großfürst von Siebenbürgen".
Dies war schon zur Zeit der alten Griechen die Bezeichnung für das von den Hellenen besiedelte Unteritalien. Der Begriff wurde schon von den Griechen verwendet und drückte die Großräumigkeit der neuen Heimat gegen über der geographisch stark gegliederten und übersiedelten alten Heimat aus. In Unteritalien entstanden seit dem 6. Jh. v.Chr. viele der schönsten griechischen Münzen. Zu nennen sind hier besonders die Inkusen Münzen.
Hierbei handelt es sich um einen Fürstentitel (lateinisch: Magnus dux) im Rang zwischen Herzog und König, der zum ersten Mal 1569 von Papst Pius V. (1566-1572) an den Gründer der jüngeren Linie der Medici, Herzog Cosimo I. (1536-1574) von Florenz, verliehen wurde. Im Jahr 1575 erkannte Kaiser Maximilian II. den Titel "Großherzog von Toskana" an, ohne allerdings auf die Oberhoheit des Reichs über die Toskana zu verzichten. Im Jahre 1806 verlieh Napoleon Bonaparte seinem Schwager Joachim Murat den Titel "Großherzog von Kleve und Berg". Daraufhin erhob er den Landgrafen von Hessen-Darmstadt, die Kurfürsten von Baden und von Würzburg zu "Großherzögen". Durch Beschluß des Wiener Kongresses wurden auch die Herzöge von Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Luxemburg zu "Großherzögen" ernannt.
Das Großherzogtum Warschau war ein 1807 von KaiserNapoleon Bonaparte errichteter polnischer Rumpf- und Satellitenstaat, der bis 1815 existierte. Er bestand bis 1809 aus preußischen, dann auch aus österreichischen Territorien, die bis zu seiner Dritten Teilung zu Polen gehört hatten.
Um 1806 Preußen vollständig zu bezwingen, setzte Napoleon auf einen Aufstand in dem Teil Preußens, der bis zur Auflösung 1795 noch zum Königreich Polen gehörte. Bereits vage Versprechungen auf eine Wiederherstellung eines polnischen Staates genügten den polnischen Magnaten, der Bevölkerung und den Soldaten der polnischen Legionen im Dienst Napoleons, um nicht nur zügig zu revoltieren, sondern auch engagiert für den neuen polnische Staat zu arbeiten. In kürzester Zeit war eine polnische Administration entstanden. Seit Januar 1807 stand der ehemalige Marschall des Vierjährigen Sejms, Stanislaw Malachowski (1736–1809), an der Spitze einer vorläufigen Regierungskommission. Bereits im Frühjahr waren 30.000 Soldaten einsatzbereit und in drei Legionen formiert. Diese standen unter dem Kommando von Generälen der alten polnischen Armee, Józef Zajaczek (1752–1826) und Jan Henryk Dabrowski (1755–1818), sowie des ehemaligen Kriegsministers und Neffen des letzten polnischen Königs, Stanislaw August Poniatowski, Józef Poniatowski (1763–1813).
Im Frieden von Tilsit (07./09.07.1807) zwischen Rußland und Frankreich wurde die Gründung eines Großherzogtums Warschau festgehalten. Die Verfassung des Großherzogtums wurde am 22.07.1807 verabschiedet. Es entstand ein napoleonischer Satellitenstaat von 104.000 qkm Ausdehnung und einer Bevölkerung von 2,6 Mio. Einwohnern. Das Territorium umfaßte Gebiete, die Preußen nach der Zweiten und Dritten Polnischen Teilung besetzt hatte, sowie aus den südlichen Teilen aus der Ersten Teilung. Mit der Elbinger Konvention vom 10.11.1807 wurde die Gebietsaufteilung abgeschlossen. Das Gebiet um Danzig wurde zur Freien Stadt Danzig erklärt.
Napoleon schuf sich mit dem Großherzogtum Warschau einen Pufferstaat zwischen seinen ehemaligen und potentiellen Kriegsgegnern Österreich und Rußland und schwächte das besiegte Preußen durch die umfangreichen Gebietsabtretungen erheblich. Im Gegenzug dazu stärkte er Sachsen als potenziellen Mittelstaat gegenüber Preußen und Österreich. Vor allem aber schuf er einen Konflikt zwischen Sachsen einerseits und dessen früheren Verbündeten Rußland und Preußen andererseits, der Sachsen auch gegenüber Österreich isolierte und so nur noch um so mehr an Napoleon band.
Als Österreich während des Fünften Koalitionskrieges im Frühjahr 1809 versuchte, das Großherzogtum als Faustpfand zu besetzen, um es Preußen oder Rußland als Preis für ein Bündnis anzubieten, gestaltete sich sein Feldzug zu einem Fiasko. Die Kampfhandlungen dauerten bis zum Abschluß des Znaimer Waffenstillstandes Mitte Juli 1809 an, als die österreichischen Truppen nur noch die Gegend südlich von Krakau besetzt hielten, das, wie beinahe das gesamte "Galizien" genannte österreichische Teilungsgebiet, von russischen und polnischen Truppen besetzt war. In Ungarisch-Altenburg begannen Friedensverhandlungen, die im Oktober mit dem Frieden von Schönbrunn endeten.
In den ausschließlich von Napoleon oder seinen Bevollmächtigten und dem amtierenden österreichischen Außenminister geführten Gesprächen wurde auch die Zugehörigkeit Galiziens und die Möglichkeit einer Wiederherstellung Polens behandelt. Die polnischen Hoffnungen wurden enttäuscht. Beide Probleme lösten die Verhandlungspartner zu Gunsten Rußlands. Es durfte sich noch einmal auf Kosten Polens vergrößern, indem Österreich ihm den galizischen Bezirk Tarnopol abtreten mußte. Österreich blieb, von symbolischen Verkleinerungen abgesehen, weiter im Besitz des Gewinns aus der Ersten Teilung Polens. Das Herzogtum Warschau erhielt Westgalizien sowie Zamosc und Umgebung. Ferner fiel fortan die Hälfte der Einnahmen der Salzmine von Wieliczka an Friedrich August. Seine Schatullengelder stiegen infolge dessen von 0,167 auf 1,5 Mio. Taler an. Dem Herzogtum wurden vier neue Departements angeschlossen, Krakau, Radom, Siedlce und Lublin.
"Grosso" ist die Bezeichnung für die italienische Münzsorte, die seit dem 12./13. Jh. in unterschiedlichen Gewichten und Werten in vielen ober- und mittelitalienischen Städten ausgegeben wurde. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, daß sie größer sind und auch höher bewertet wurden als der doppelte Denaro, der bis dahin als größte Silbernominale zur Ausprägung kam. Die italienischen Grossi stellen also ein (variables) Vielfaches des Denaro dar und gelten als Vorläufer des Groschens zu 12 Denari, der in Italien als Grossone bezeichnet wird.
Schon in der 2. Hälfte des 12. Jh. entstand im reichen Genua ein Grosso mit einem Gewicht von ca. 1,4 g. Im ebenso wohlhabenden Venedig wurde der bedeutendere Matapan geprägt, eine Feinsilbermünze mit einem Raugewicht von etwa 2,2 g. In der ersten Hälfte des 13. Jh. wurden vielerorts Grossi ausgemünzt, u.a. in Bergamo, Como, Cremona, Florenz, Mailand, Pisa, Parma, Pavia und Triest. Spätere Grossi folgten, u.a. der Anconetano, Bolognino grosso, Carlino, Gigliato, Guelfo und Grosso Romanino. Letzterer hatte ein Gewicht von ca. 3,2 g und lag damit nur etwa ein Gramm unter dem Gewicht des französischen Gros tournois, der dann zum Vorbild der europäischen Groschenprägung werden sollte.
Durch die Vormachtstellung in Handel, Gewerbe und Finanzwesen entwickelten sich die Städte Oberitaliens - allen voran Genua, Venedig und Florenz - im Mittelalter zu den wohlhabendsten Städten Europas. Den gestiegenen Ansprüchen des Geldumlaufs konnten die verschlechterten italienischen Denari nicht mehr genügen. Denn die Nachfolger der karolingischen Denare hatten durch Gewichts- und Feingehaltsverluste viel von ihrem Kredit eingebüßt. Die steigende Produktion von Silber nahm mit der Förderung von Trient, Montieri, Massa Maritimi (Toskana), Sardinien, dem Lavant-Tal (Kärnten) und Freiberg (Erzgebirge) - im 13. Jh. kamen auch Iglau (Mähren), Kuttenberg (Böhmen) und ungarische Bergbaureviere hinzu - europaweit einen starken Aufschwung. Damit konnte genügend Silber beschafft werden, um dem Bedürfnis der prosperierenden Kaufleute nach größeren Münzen zu entsprechen, die einen höheren Wert darstellten. Vermutlich wurde zunächst nur daran gedacht, die guthaltigen karolingischen Denare wiederherzustellen. Die guten Bedingungen führten zu den Grossi, die wohl als Vorläufer oder zumindest als Entwicklungsschritt zur europäischen Groschenprägung nördlich der Alpen angesehen werden können. Wenn man dazu noch die Entwicklung der Goldmünzen rechnet, die in der 2. Hälfte des 13. Jh. u.a. von Florenz (Floren) und Venedig (Dukat) ausging, so lassen sich die monetären Innovationen der oberitalienischen Staaten im 12./13. Jh. vielleicht als Ausgangspunkt für die Entwicklung des europäischen Münzsystems im abendländischen Spätmittelalter sehen.
Der "Grosso Romanino" ist eine Silbermünze des Römischen Senats, die seit der Mitte des 13. Jh. ausgegeben und im frühen 15. Jh. durch den päpstlichen Groschen ersetzt wurde. Die ersten Grossi Romanini wurden zwischen 1252 und 1255 im Gewicht von ca. 3,2 g und mit hohem Feingehalt eingeführt. Der Typ zeigt auf der Vorderseite die Roma sitzend mit Weltkugel und Palme und die Umschrift "ROMA CAPVT MVNDI". Die Rückseite zeigt einen schreitenden Löwen mit der Umschrift "SENATVS POPVLVSQUE ROMANVS". Später erschienen auch die Wappen der verschiedenen Senatoren auf dem Münzbild. Es gab verschiedene Typen, z.B. den Grosso Novo Romanino, den Karl von Anjou zwischen 1275 und 1279 mit einem Gewicht von fast 4 g einführte. Die Besonderheit des römischen Grosso liegt darin, daß er - verglichen mit der Grosso-Prägung anderer italienischer Staaten - dem Gros tournois (4,22 g), der zum Vorbild der Groschenprägung nördlich der Alpen wurde, im Gewicht am nächsten kam.
Dies ist eine öffentliche Veranstaltung zum Tauschen von Münzen, Medaillen und Banknoten, zu der vom Veranstalter ein großer Interessentenkreis eingeladen wird. Oft findet dieses Ereignis in Verbindung mit einer Ausstellung statt. In der Numismatik spricht man auch von einer Münzbörse.
Die Pfennige wurden in den Gebieten um die Unterweser im beginnenden 14. Jh. von niederländischen, westdeutschen und französischen Turnosegroschen (Gros tournois) verdrängt. Diese Groschen wurden in Bremen und Umgebung Groten Turnos genannt.
In der Mitte des 14. Jh. bildete sich die Bremer Gewichtsmark, die in 32 Grote unterteilt wurde. Im Jahr 1423 ließ die Stadt Bremen die ersten Groten mit dem Wappen (Schlüssel) und dem Reichsadler auf dem Münzbild prägen. Die ersten Groten des Erzbistums Bremen aus der 2. Hälfte des 15. Jh. zeigen den thronenden Petrus und den erzbischöflichen Bremer Schlüssel. Es gab auch Doppelstücke, seit 1499 auch vierfache, später auch 6-, 12- und 24-fache Stücke. Der Groten galt 5 Schwaren. Der im 18. Jh. in Bremen eingeführte Reichstaler wurde zu 72 Groten gerechnet, seit 1764 wurden aber nur halbe Groten ausgemünzt, seit 1797 aus Kupfer.
Auch die Grafen von Oldenburg und die Herrscher von Friesland ließen seit dem 15. Jh. Groten ausmünzen, die eine ähnliche Entwicklung wie die Bremer Groten nahmen.
Die Farbe "grün" ist eine Farbe, die bei Banknoten sehr häufig vorkommt (dänisch: gron, englisch: green, französisch: vert, italienisch, portugiesisch und spanisch: verde, niederländisch: groen).
"Grünspan" entsteht auf Kupfer in längeren Zeiträumen und unter gewissen Voraussetzungen. Eine Beeinflußung des Kupfers erfolgt durch Oxydation, die durch den Sauerstoff in der Luft ausgelöst wird. Hinzu kommen Beimischungen von Schmutz und Staub sowie sonstige chemische Einflüsse aus der Luft. Grünspan sollte nicht mit echter Patina verwechselt werden.
&&Guadeloupe&& ist eine Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik mit La Désirade, Marie-Galante. die Iles des Saintes, Saint-Barthélemy und dem französischen Teil von Saint-Martin und war französische Kolonie. Seit dem 19.3.1946 ist Guadeloupe ein Übersee-Departement Frankreichs.
Amtssprache: Französisch
Hauptort: Basse-Terre
Fläche: 1.628 qkm
Einwohnerzahl: ca. 405.000 (2006)
Bevölkerungsdichte: 249 Einwohner pro qkm
Zeitzone: UTC-4
Währung: (€) 1 Euro = 100 Cent
&&Guam&& ist die größte und südlichste Insel des Marianen-Archipels im westpazifischen Ozean. Sie ist ein nicht inkorporiertes Territorium innerhalb Amerikanisch-Ozeaniens und gehört damit zum Staatsgebiet der USA. Die Hauptstadt ist Hagåtña, auch bekannt als Agana. Bevölkerungsreichste Siedlung allerdings ist Dededo. Bekannt geworden ist die Insel durch den dort befindlichen strategisch wichtigen US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Andersen Air Force Base sowie das spektakuläre Aussterben fast der gesamten einheimischen Vogelwelt durch die wohl während des 2. Weltkrieges durch Truppen- und Materialtransporte der US-Amerikaner eingeschleppte Braune Nachtbaumnatter. Guam wurde 1898 US-Territorium, wurde 1941 von Japan besetzt und 1944 wieder zurückerobert. Amtssprachen: Englisch, Chamorro
Hauptstadt: Hagåtña
Staatsform: nichtinkorporiertes Territorium innerhalb Amerikanisch-Ozeaniens
Fläche: 549 qkm
Einwohnerzahl: 168.564 (2005)
Bevölkerungsdichte: 307 Einwohner pro qkm
Zeitzone: UTC +10
Währung: US-Dollar (USD)
&&Guatemala&& (offiziell: Republik Guatemala, guatemaltelisch: Chapin, spanisch: República de Guatemala) ist ein Staat in Zentralamerika, im Süden der Halbinsel Yucatán. Der Name "Guatemala" (früher auch "Goathemala" geschrieben) leitet sich vom toltekischen (Nahuatl-) Wort "Cuauhtemallan" ab, was soviel wie "Erde der Bäume verrottet" bedeutet. Guatemala grenzt im Südosten an Honduras, im Süden an El Salvador, im Norden an Mexiko und im Osten an Belize. Guatemala hat zwei Küsten, im Osten einen schmalen Zugang zum Karibischen Meer und im Südwesten die Pazifikküste.
Amtssprache: Spanisch
Hauptstadt: Guatemala-Stadt
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 108.890 qkm
Einwohnerzahl: 12,728 Mio. (CIA 2007)
Bevölkerungsdichte: 134 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 1.898 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit von Spanien: 15.09.1821
Zeitzone: UTC -6h
Währung: Quetzal (GTQ)
Die ehemalige spanische Generalprovinz Guatemala in Zentralamerika bestand aus den heutigen Staaten Guatemala, Costa Rica, Nicaragua, El Salvador und Honduras. Eine Münzstätte (mit dem Münzzeichen "G.") wurde von den Spaniern 1733 errichtet. Der Befreiungskrieg in Mexiko führte 1821 auch zur Unabhängigkeit Guatemalas. Der neue Staat nannte sich "REPUBLICA DEL CENTRO DE AMERICA" und prägte diese Inschrift auch mit einer Bergkette, die von einer Sonne überstrahlt wurde, auf die Vorderseite der Münzen. Die Rückseite trug die Inschrift "LIBRE CRESCA FECUNDO" mit Baum und Wertbezeichnung. Diese Münze gab es auch noch nach der Zersplitterung der Konföderation im Jahre 1932. Erst ab 1859 gab es Prägungen eigenen Typs mit der Büste des Präsidenten Carreras. Ein Typ mit Freiheitskopf wurde später im 19. Jh. üblich, bis 1924 schließlich der Quetzal.
Bezeichnung für die Verwendungsmöglichkeit einer Münze, da diese (noch) kursgültig ist (dänisch: gyldig, englisch: valid, französisch: valable, italienisch: valevole, niederländisch: geldig, portugiesisch: válido, spanisch: valedero).
Günzburg ist eine Stadt im schwäbischen Teil von Bayern und liegt an der Mündung der Günz in die Donau. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, die in den Jahren 1771 bis 1779 den Kennbuchstaben"G" verwendete.
&&Guernsey&& (amtlich: Vogtei Guernsey, englisch: Bailiwick of Guernsey, französisch: Guernesey) ist die zweitgrößte der britischen Kanalinseln. Die Kanalinseln sind weder ein Teil des Vereinigten Königreiches noch eine Kronkolonie, sondern sind als Kronbesitz (englisch: crown dependency) direkt der britischen Krone unterstellt.
Amtssprache: Englisch, Französisch
Hauptstadt: St. Peter Port
Staatsform: crown dependency, d. h. direkt der britischen Krone unterstellter Kronbesitz
Fläche: 78 qkm
Einwohnerzahl: 65.228 (2005)
Bevölkerungsdichte: 836 Einwohner pro qkm
Zeitzone GMT
Währung: Guernsey-Pfund (GGP) = 100 Pence
Die Kanalinsel Guernsey gehörte seit 1066 zur englischen Krone und prägt seit dem 19. Jh. eigene Münzen. Vorher wurden englische und französische Münzen verwendet. Geprägt wurden seltene Bank Tokens zu 5 Shilling (1809), und seit 1830 die auf Double lautenden Kupfermünzen. 1956 gab es erstmals einen Threepence und 1966 ein 10-Shilling-Stück sowie einen Threepence als Gedenkmünzen zur 1.000-Jahr-Feier der normannischen Eroberung. 1971 wurde - wie in Großbritannien - das Dezimalsystem eingeführt mit Münzen zu 1/2 New Penny, 1, 2, 5, 10 und 50 New Pence. Seit dem 2. Weltkrieg gibt es auch eigenes Papiergeld. 1980 wurden zahlreiche Gedenkmünzen für Sammler geprägt.
Das "Guernsey-Pfund" (englisch: Guernsey Pound, abgekürzt: GGP) ist die Währung der Kanalinsel Guernsey. Das Guernsey-Pfund ist eine Binnenwährung und entspricht in seinem Wert exakt dem britischen Pfund. Es wird vom Treasury and Resources Department der States of Guernsey herausgegeben. Es ist das übliche Zahlungsmittel, aber mit dem Pfund Sterling kann ebenfalls überall auf Guernsey bezahlt werden. Die Bindung an das britische Pfund besteht seit 1921. Vorher waren die lokalen Zahlungsmittel wie Doubles, Shilling und Pound an den französischen Franc gebunden. 1971 wurde das Münzsystem auf das Dezimalsystem umgestellt. Es gilt 1 Pfund = 100 Pence.
Außerhalb von Guernsey wird das "Guernsey-Pfund" nur auf den benachbarten Kanalinseln (Jersey, Sark und Alderney) als gültiges Zahlungsmittel anerkannt. Auch die Kanalinsel Jersey hat ihre eigene Währung, das Jersey-Pfund, das gleichfalls mit dem Pfund Sterling wertmäßig verbunden und nur auf den Kanalinseln als Zahlungsmittel anerkannt ist. Eine Bezeichnung nach ISO-4217-Code gibt es nicht.
Eine "Guilloche" ist ein Muster aus wellenförmig verschlungenen Linien auf Wertpapieren und Banknoten. Die feinen und regelmäßigen Linien dienen in erster Linie zum Schutz vor Fälschungen, sind gleichzeitig aber auch als Verzierungen gedacht, besonders schön in verschiedenfarbiger Ausführung. Sie werden mit der Guillochiermaschine hergestellt.
Eine "Guillochiermaschine" ist eine Präzisionsdruckmaschine zum Anbringen einer Guilloche. Die Technik stammt von dem amerikanischen Erfinder Asa Spencer.
&&Guinea&& (französisch: La Guinée) in Westafrika ist eine ehemalige französische Kolonie, die ab 1944 Teil des Postgebietes Französisch-Westafrika war. Am 02.10.1958 wurde Guinea unabhängige Republik. Guinea grenzt an Guinea-Bissau, Senegal, Mali, die Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone und den Atlantik. Amtssprache: Französisch
Hauptstadt: Conakry
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 245.857 qkm
Einwohnerzahl: 9,690 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 39,4 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 403 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit: 02.02.1958
Zeitzone: UTC-2
Währung: Guinea-Franc (Franc Guinéen)
"Guinea" ist aber auch die Bezeichnung für eine britische Goldmünze, die unter König Charles II. im Jahr 1663 zu 20 Shillings eingeführt wurde. Wegen der Verschlechterung der Silbermünzen stieg ihr Wert auf 30 Shillings im Jahr 1694. Nach der Münzreform 1696 wurde ihr Wert auf 21 Shillings 6 Pence gesetzt. Die endgültige Festlegung auf 21 Shillings im Jahr 1717 fand unter dem königlichen Münzmeister Sir Isaac Newton statt, besser bekannt als Entdecker der Gravitation. 1813 wurde die "Guinea" zum letzten Mal ausgeprägt, 1816 endgültig vom Sovereign abgelöst. Bis zur Einführung der Dezimalwährung 1970 blieb die Guinea eine Rechnungsmünze zu 21 Shillings, die vor allem für Luxuswaren galt.
Die Guineas zeigen auf der Vorderseite das Kopfbild des Königs, die frühen darunter manchmal einen Elefanten, als Symbol der "African Society". Die Kolonialgesellschaft Englands in Afrika beutete das Gold für die Prägung der Münze an der westafrikanischen Guinea-Küste aus. Nach ihr ist auch die Münze benannt. Die Rückseite zeigt ein aus vier bekrönten Schilden (dazwischen vier Zepter) zusammengesetztes Kreuz. Seit 1727 wurde die Kreuzform zu Gunsten eines viergeteilten Landesschildes aufgegeben. Im 17./18. Jh. erschienen auch regelmäßig Mehrfachstücke, die letzten als 2- und 5-Guineas im Jahr 1777. Außer der Military Guinea von 1813 wurden im 19. Jh. nur Halb- und Drittelstücke geprägt.
&&Guinea-Bissau&& (portugiesisch: Guiné-Bissau) ist ein Staat in Afrika. Er liegt an der afrikanischen Westküste zum Atlantik und grenzt an Senegal und Guinea. Die ehemalige Überseeprovinz Portugiesisch-Guinea wurde am 24.09.1973 unabhängig. Amtssprache: Portugiesisch
Hauptstadt: Bissau
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 36.125 qkm
Einwohnerzahl: 1,442 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner pro qkm
Unabhängigkeit von Portugal: 24.09.1973 erklärt, am 10.09.1974 anerkannt
Zeitzone: UTC (MEZ - 2 Stunden)
Währung: CFA-Franc BCEAO (bis Mai 1997 Guinea-Bissau-Peso)
Bei den "Guinea-Dukaten" handelt es sich um dänische und brandenburgische Goldmünzen in Form von Dukaten. Das erbeutete Gold der Kurfürsten von Brandenburg wurde aus der kolonialen Ansiedlung Großfriedrichsburg, die königlich-dänische Ausbeute aus der Festung Christiansborg nach Europa verschifft. Die brandenburgischen "Guinea-Dukaten" wurden in den Jahren 1682-1696 jährlich in Berlin geprägt. Der Typ zeigt zur Unterscheidung von den anderen Dukaten aus dieser Zeit auf der Rückseite ein Segelschiff mit drei Masten. Die dänischen Typen wurden zwischen 1657 und 1747 auch in Teil- und Mehrfachstücken geschlagen. Die Typen zeigen Elefanten oder die Festung Christiansborg in verschiedenen Varianten, mit und ohne Segelschiff oder Hafen.
Der "Guinea-Franc" (französisch: Franc Guinéen; ISO-4217-Code: GNF; Abkürzung: F.G.) ist die Währung von Guinea. Mit der Unabhängigkeit Guineas wurde eine Währungsreform durchgeführt, aus der 1960 der guineische Franc hervorging. 1972 wurde er durch den Syli (ISO-4217-Code: GNS) ersetzt.
Der aktuelle guineische Franc wurde 1986 eingeführt und löste den Syli wieder ab. Ausgegeben wird er von der Zentralbank Guineas (Banque Centrale de la Republique de Guinee). Es gibt Münzen zu 1, 5, 10 und 25 Francs, sowie Banknoten zu 25, 50, 100, 500, 1.000 und 5.000 Francs. Seit 1999 werden neue Banknoten jedoch nur noch zu 100, 500, 1.000 und 5.000 Francs herausgegeben.
Der Begriff "Gulden" stammt von der ursprünglichen Goldmünze, dem Floren aus Florenz, die auch der "Güldene" genannt wurde. Abgewandelt wurden daraus die ersten Großsilbermünzen wie Guldiner und Guldengroschen.
Seit dem Ende des 15. Jh. entstanden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation mit dem "Guldengroschen" oder "Guldiner" in Silber geprägte Äquivalente des Goldguldens. Die Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 brachte einen silbernen Reichsguldiner zu 60 Kreuzern hervor, der in Süddeutschland zur wichtigsten Rechnungseinheit wurde, während die norddeutschen Staaten am Taler festhielten. Der "Goldgulden" wurde zwar noch vereinzelt bis ins 18. Jh. ausgeprägt, verlor aber schnell an Bedeutung.
Der "Guldiner" oder Silbergulden entwickelte sich in der 2. Hälfte des 17. Jh. zur Kurantmünze. Der Pfälzer Kurfürst ließ seit 1658 "Gulden" zu 60 Kreuzern schlagen, die keine Landmünzen waren. Sie sollten Kurantmünzen mit kreditmäßiger Unterlage sein und stellen somit eine wichtige Vorstufe zum Gulden zu 60 Kreuzern dar. Zunächst in Süddeutschland verrufen, wurden sie in Kurmainz und einigen Münzständen des oberrheinischen Kreises übernommen. Die südwestdeutschen Gulden vermischten sich bald mit den Systemen von Zinna und Leipzig (Zinnaischer und Leipziger Münzfuß). Je nach Region trugen sie die Wertbezeichnung 2/3 (Taler), 16 (Gute Groschen), 24 (Mariengroschen) oder 60 (Kreuzer). Im 18. Jh. wurden die Zweidritteltaler nach dem Leipziger Münzfuß vor allem von den Herrschern des Welfenhauses aus den Silbergruben des Harzes hergestellt. Diese beliebte Handelsmünze wurde mit dem allmählichen Vordringen des nach dem Graumannschen Fusses ausgeprägten Talers verdrängt.
In Süddeutschland wurden in der 1. Hälfte des 18. Jh. vorwiegend unterwertige Teilstücke des Guldens ausgeprägt. Seit 1750 wurden in Österreich nach einem Zwanzigguldenfuß (auch: Konventionsfuß), in Bayern und dem restlichen Süd- und Westdeutschland nach einem 24-Gulden-Fuß Gulden geschlagen. Nach den Münzwirren der napoleonischen Zeit galten 2 preußische Taler 3 1/2 süddeutsche Gulden und 3 Gulden österreichischer Währung, letzterer in Ungarn unter der Bezeichnung Forint (dieser Name wurde 1946 zur Bezeichnung der ungarische Währungseinheit reaktiviert). Mit dem Münchener Münzvertrag von 1837 vereinbarten die süddeutschen Mitglieder des Deutschen Zollvereins erstmals wieder die Prägung von 2, 1 und 1/2-Guldenstücken im 24 1/2-Guldenfuß. Diese süddeutsche Währung bestand bis zur Einführung der Reichsgoldwährung auf der Rechnungsgrundlage der Reichsmark von 1871. In der Freien Stadt Danzig wurden von 1923 bis 1939 Gulden als Währungseinheit (1 Gulden = 100 Pfennig) ausgemünzt. Die Benennungen des polnischen Zloty und des schwedischen Gyllen sind vom Wort "Gulden" abgeleitet.
Der "Guldentympf" ist ein nach dem Münzpächter Andreas Tympf benannte unterwertige polnische Gulden, die im Wert von 18 Groschen (statt 30) im Umlauf geduldet wurden. Die in Millionenauflagen in den Jahren 1663-1665 geprägten Stücke halfen dem polnischen Staat kurzfristig aus der Geldnot. Die kurz auch Tympfe genannten unterwertigen Stücke fügten aber langfristig gesehen dem polnischen Münzwesen beträchtlichen Schaden zu. Nach ihrem Wert werden sie auch als Achtzehngröscher bezeichnet.
Dies ist die zeitgenössische österreichische, süddeutsche und schweizerische Bezeichnung für die Großsilbermünzen im Wert eines Goldguldens, im Gegensatz zu den in Mittel- und Norddeutschland ausgeprägten Großsilbermünzen, die als Guldengroschen bezeichnet wurden. Der erste Guldiner wurde unter Erzherzog Sigismund von Tirol 1486 geschlagen. Der Guldiner war die erste Großsilbermünze nördlich der Alpen und markiert münzgeschichtlich den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Mit der Einführung der Großsilbermünzen entstand ein Münzsystem, das den gewachsenen wirtschaftlichen Bedürfnissen der Neuzeit Rechnung tragen konnte. Die Bezeichnung "Guldiner" hielt sich in den habsburgischen Landen, bis sich im 2. Drittel des 16. Jh. endgültig die Bezeichnung Taler durchsetzte.
Der Guldiner Sigismunds "des Münzreichen" war der erste Versuch im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, den Wert eines Goldguldens in Silber darzustellen. Damit mußte die kleine Grafschaft Tirol, die für den deutsch-italienischen Handel sehr bedeutend war, nicht erst teuer Gold einkaufen, sondern konnte die eigenen Silberressourcen in und um die Stadt Schwaz zur Prägung nutzen. Im Jahr 1477 verlegte der Erzherzog seine Münzstätte von Meran nach Hall, in die Nähe der Schwazer Bergwerke. Mit der Gestaltung der Münzen beauftragte er auch italienische Künstler.
Die Prägung des Guldiners war mit technischen Herausforderungen verbunden, die der Erzherzog und sein venezianischer Berater Anthoni de Caballis (in Tirol auch als Anthon vom Ross bekannt) schrittweise bewältigten. Zuerst wurde 1482 ein Halbstück des Pfundners, 1483 der Pfundner (6,3 g) und 1484 das Halbstück des Guldiners (15,8 g) geschlagen. Danach konnte erfolgreich der erste Guldiner geschlagen werden, der wegen seines Gewichtes von ca. 31,7 g (935/1000 fein) auch "Unzalis" genannt wurden. Die Vorderseite zeigt die gekrönte Ganzfigur des Erzherzogs von vorn in voller Rüstung mit Zepter und Schwert und die Rückseite die von einem Wappenkreis umschlossene Reiterfigur des Herrschers, darunter die Jahresangabe "1486".
In den habsburgischen, süddeutschen (z. B. Württemberg) und lothringischen Landen, in schweizerischen Kantonen (z. B. Bern, Sitten, Solothurn, Unterwalden und Zürich) sowie im Bistum Salzburg wurde die Prägung der Guldiner übernommen. Dort entstanden noch um die Jahrhundertwende und in der ersten Hälfte des 16. Jh. Guldiner, bevor sich die Talerprägung durchsetzte.
Die "Guldkrone" ist eine dänische Goldmünze, die von König Christian IV. (1588-1648) im Jahr eingeführt wurde. Sie hat den gleichen Wert wie die silberne Krone und zeigt wie diese auf der Rückseite die dänische Königskrone. Am häufigsten wurden bis 1668 Doppelstücke ausgeprägt, die ein Raugewicht von 5,99 g (917/1000 fein) hatten. Es gab auch Einfach- und Halbstücke.
Der "Guldridder" ist eine seltene dänische Goldmünze, von König Christian IV. (1588-1648), die nach dem Vorbild des niederländischen Goldenen Reiters zwischen 1611 und 1629 ausgebracht wurde. Ihr Raugewicht betrug 8,99 g (833/1000 fein). Das Münzbild zeigt auf der Vorderseite das Brustbild des Herrschers und auf der Rückseite einen Elefanten.
Beim "Gun Money" (deutsch: "Kanonengeld") handelt es sich um das Notgeld aus dem Metall eingeschmolzener Kanonen und Glocken, das König Jakob II. in den Jahren 1689/90 nach seiner Vertreibung aus England im bürgerkriegsgeschüttelten irischen Exil anfertigen ließ. Die Stücke, die in Nominalen von der Crown bis zum Sixpence reichten, sollten zur Finanzierung der geplanten Rückeroberung der Königskrone dienen, die jedoch nicht gelang. Bei Erfolg seines Vorhabens versprach er die Rückerstattung des Geldes in Sterling-Silber.
Es kam zu zwei Ausgaben des Gun Moneys. Die erste Ausgabe im Juni 1689 bestand aus den Nominalen Sixpence, Shilling und Half Crown. Bei der zweiten Ausgabe vom April und Juni 1690 wurde die Größe der ursprünglichen Werte reduziert und viele Stücke der ersten Ausgabe überprägt, wie z. B. der neu hinzukommende 1-Crown-Wert. Als keine Kanonen oder Kirchenglocken mehr zur Verfügung standen, ließ der König Notgeld aus Weißkupfer (Kupfer mit geringem Anteil an Silber), das sog. Pewter Money, anfertigen.
Zu erwähnen ist die Datierung auf den Stücken, denn sie waren neben der Angabe des Jahres auch mit Monatsangaben versehen. Dabei begann das Jahr 1690 (nach dem Julianischen Kalender) nicht am 1. Januar, sondern am 25.03.1690, so daß der März 1689 und der März 1690 denselben Monat bedeuten.
Unter "Guß" versteht man das Eingießen des flüssigen, heißen Metall in Formen von verschiedenen Materialien. Ursprünglich wurden die Rohlinge von Münzen gegossen. Später goß man die Zaine, aus denen die Schrötlinge durch Hämmer und Walzen abgeschnitten bzw. ausgestanzt wurden. Für den Guß ist der Schmelzpunkt des Metalls wichtig.
"Gußkönig" ist die Bezeichnung eines Metallstücks, wenn es nach dem Guß aus der Form entnommen wird. In früherer Zeit war dieses in Barrenform, der der Form des Tiegelbodens entsprach (meist oben flach, unten konvex).
"Gußmünzen" sind neben den geprägten Münzen im Abendland eigentlich recht selten hergestellt worden, denn es gab bei den Griechen einige wenige Kleinmünzen nach diesem Verfahren. Bei den Römern gab es das Aes signatum und das Aes grave und auch die Kelten stellten Gußmünzen aus Bronze oder Potin her. Im Byzantinischen Reich wurden in der Münzstätte in Cherson Gußmünzen hergestellt. Ansonsten gab es in Europa derartige Münzen nur in Notzeiten oder bei Belagerungen.
Beim "Guten Groschen" handelt es sich um eine nord- und mitteldeutsche Silbermünze im Wert von 1/24 Taler, im Gegensatz zum leichteren Mariengroschen, der mit 1/36 Taler bewertet wurde. Der Ausdruck geht auf die Restauration des Fürstengroschens nach der Kipper- und Wippterzeit zurück. Das Königreich Hannover prägte noch bis in die Mitte des 19. Jh. Stücke zu 4-, 2- und 1 Guten Groschen.
&&Guyana&& ist ein Staat in Südamerika. Es ist Mitglied des Commonwealth und der CARICOM. Er grenzt an Brasilien, Venezuela und Suriname sowie an den Atlantik. Guyana liegt zwischen 2° und 8° nördlicher Breite und zwischen 57° und 61° westlicher Länge. Der tiefste Punkt befindet sich an der Atlantik-Küste, höchster Punkt ist der Berg Roraima mit 2.835 m. An der Grenze zu Venezuela und Brasilien erhebt sich das Guayana-Gebirge, nach dem der Staat benannt wurde. Das Land war britische Kronkolonie und erhielt 1961 die innere Selbstverwaltung, wurde am 26.05.1966 unabhängig und am 23.02.1970 Republik.
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: Georgetown
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 214.970 qkm
Einwohnerzahl: 769.095 (2007)
Bevölkerungsdichte: 3,5 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 987 US-Dollar (2004)
Währung: Guyana-Dollar
Unabhängigkeit von Großbritannien: 26.05.1966
Zeitzone: UTC-4
Währung: Guyana-Dollar
Der "Guyana-Dollar" (ISO-4217-Code: GYD; Abkürzung: G$) ist die Währung von Guyana. Der Guyana-Dollar ist außerhalb des Landes nicht verwertbar und unterliegt einer relativ starken Inflation. Banknoten gibt es in Nennwerten zwischen 20 und 1000 GYD. Kreditkarten werden nur von größeren Geschäften und Banken akzeptiert und die Beträge dem Konto in US-Dollar belastet.
Beim "Guyennois" handelt es sich um ein seltenes Goldstück, das die englischen Könige Edward III. (1317-1355) und sein Sohn, der "Schwarze Prinz" (1355-1375), während des Hundertjährigen Kriegs (1338-1453) in den besetzten Teilen Frankreich (Aquitanien) ausgaben. Die erste Prägestätte war Bordeaux, später auch Limoges, Poitiers und La Rochelle. Die Vorderseite zeigt den schreitenden Herrscher mit erhobenem Schild und gezücktem Schwert im gotischen Torbogen, die Rückseite im Mehrfachpaß das Blumenkreuz, Lilien und Löwen in den Winkeln.