Das auch als Larin bezeichnete Zahlungsmittel, das am Persischen Golf und im Küstengebiet Indiens benutzt wurde, wird auf Grund der Form als "Haarnadelgeld" bezeichnet.
Die Habsburger sind eine bedeutende europäische Herrscherfamilie, deren Name sich von ihrer Stammburg Habsburg im heutigen Kanton Aargau herleitet. Mitglieder der Dynastie stellten erstmals 1273 und fast ununterbrochen ab 1438 die deutschen Könige und römisch-deutschen Kaiser und herrschten ab 1282 über die Herzogtümer Österreich und Steiermark (Österreich) sowie ab 1438/1527 über Böhmen und Ungarn. Im 16. Jh. teilte sich die Dynastie in eine spanische Linie, die über Spanien und Portugal und deren überseeische Besitzungen in Amerika, Afrika und Asien herrschte, und deren Mannesstamm 1700 mit Karl II. ausstarb, und eine österreichische Linie, deren Mannesstamm 1740 mit Karl VI. endete.
Zeitweise herrschten die Habsburger auch über andere europäische Gebiete, u.a. über Burgund, Flandern, Mailand sowie Teile der Lombardei und die einstmals Vorderösterreich genannten Länder.
Karls VI. älteste Tochter Maria Theresia gründete durch ihre Verbindung mit Franz I. Stephan aus dem Hause Lothringen das Haus Habsburg-Lothringen. In diesem Haus verblieb die römisch-deutsche Kaiserwürde bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806. Der letzte römisch-deutsche Kaiser, Franz II., begründete 1804 das Kaisertum Österreich, das 1867/68 zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt wurde und 1918 unterging. Nebenlinien regierten in der Toskana, in Modena und in Parma sowie in Mexiko.
Die sog. "Haciendamarken" wurden in Südamerika von den Besitzern großer Güter zur Bezahlung der Landarbeiter und Angestellten ausgegeben. Da die großen Haciendas in Argentinien und Mexiko sich oft über Hunderte von Quadratkilometern erstreckten, hatten die Haciendamarken einen großen Gültigkeitsbereich. Sie sind bei amerikanischen Sammlern sehr begehrt und heißen auch Plantagen-Token.
Beim "Hackengeld" handelt es sich um Objekte in Form einer Hacke oder einer Grabegabel, die im Kaiserreich China während der Zhou-Dynastie (1122-255 v.Chr.) als Zahlungsmittel verwendet wurden. Das Gerätegeld wurde aus Bronze gegossen und mit Schriftzeichen versehen.
In Zentral- und Westafrika, wo sich ein fast ausschließlich von Frauen betriebener Ackerbau entwickelte, war früher der Pflug unbekannt. Der Boden wurde mit Hacken bearbeitet, die sich aus dem Grabstock entwickelten. So verwundert es nicht, dass sich in diesen Ackerbau-Kulturen verschiedene Hackenformen als Geldformen verbreiteten. Sie wurden in Eisen verarbeitenden Zentren im Kongogebiet entwickelt und geschmiedet. Es gibt kreisförmige Hackenblätter (Loggoh melot) und bis zu 25 cm kleine Schwundformen (Loggoh kullutty) am Oberlauf des Nils. Am Kongo waren herzförmige (Ntsengo) und ankerförmige (Lukasu) Schwundformen ebenso in Gebrauch wie die vielen verschiedenen Formen des Shoka. Letzteres diente ausschließlich als Geld und wurde in größeren Mengen von den Europäern nachgeahmt und in den nördlichen Kongo importiert. Importe europäischer Hackenformen nahmen seit dem 17. Jh. zu.
Das "Hackmessergeld" war das Geld der mixtekischen Kultur in Mittelamerika, von den Spaniern Hachita de Cobre genannt. Die bronzenen und kupfernen Stücke in verschiedenen Größen und Gewichten ähneln in ihrer Form Axtklingen und finden sich auch als Grabbeigaben.
Hierbei handelt es sich um Geldersatz in Form von zerkleinertem silbernem Schmuck, Draht, Münzen, Barren und Silber. Analog zu zerhackter Bronze der Italiker (Aes rude) fand das "Hacksilber" im Handel des antiken Ägyptens mit Griechenland und Vorderasien im 6. bis 4. Jh. v.Chr. Verwendung. Im frühen Mittelalter finden sich Hacksilberschätze im Ostseeraum, im Gebiet östlich der Elbe, also in Polen, Rußland und Skandinavien. Dort diente vorgewogenes Hacksilber (neben Silberbarren) im Handel zur Bezahlung von Waren. In Ostasien war es bis ins 20. Jh. im Gebrauch.
In der inflationären Zeit nach dem 1. Weltkrieg gab die österreichische Gemeinde Hadersfeld im Wienerwald Geld in Form von Sperrholzplatten aus, die von Holzfabriken der Umgebung hergestellt wurden. Die bebilderten Holzstücke sind mit Angaben zu Wert und Einlösungszeitraum versehen.
Hades ist der griechische Gott der Unterwelt und Herrscher des Totenreichs. In der Spätantike verschob sich die Bedeutung und bezeichnete den Ort der Toten. Auf griechischen Münzen der römischen Kaiserzeit finden sich Darstellungen des Hades im Synkretismus mit Serapis, der ebenfalls als Attribut den Polos trägt. Manchmal zeigt ihn das Münzbild mit Kerberos, dem dreiköpfigen Höllenhund, einige phrygische Münzen stellen den Raub der Persephone dar.
Publius Aelius Hadrianus, als Kaiser auch Imperator Caesar Traianus Hadrianus Augustus genannt (geb. 24.01.76 in Italica in der Nähe des heutigen Sevilla oder in Rom; gest. 10.07.138 in Baiae), war der vierzehnte römische Kaiser von 117 bis 138. Hadrian neigte der stoischen Philosophie zu und gilt als dritter der "fünf guten Kaiser". In Zusammenhang mit seiner philosophischen Ausrichtung ist auch seine Wertschätzung der griechischen Kultur (Philhellenismus) zu sehen. Er war mit seinem Vorgänger Trajan verschwägert, unter dem er hohe Ämter bekleidete. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger führte Hadrian keine größeren Offensivkriege, schlug aber einen jüdischen Aufstand in einem mehrjährigen Krieg nieder. Des Weiteren veranlaßte er in größerem Umfang Befestigungen der Reichsgrenzen, unter anderem durch den nach ihm benannten Hadrianswall.
Hadrian war der Nachfolger Trajans, des ersten Adoptivkaisers. Trajan war nach seinem Adoptivvater Nerva als erster Provinziale Kaiser geworden. Ob die Adoption tatsächlich stattgefunden hat oder nur vorgetäuscht wurde, ist noch heute in der Forschung strittig.
Hadrians Zeit als Herrscher war geprägt durch eine rege Reisetätigkeit, die ihn durch große Teile des Imperiums führte und jahrelang von der Hauptstadt Rom fernhielt. Seine Regierung war durch eher seltene militärische Auseinandersetzungen gekennzeichnet. So gab er die mesopotamischen Eroberungen Trajans wieder auf, da er glaubte, die Gebiete nicht langfristig gegen die Parther verteidigen zu können. Statt dessen sicherte er seinen Machtbereich durch den Bau von Befestigungen. Zu nennen sind insbesondere der Hadrianswall zwischen Solway Firth und Tyne in Britannien, aber auch die Grenzen an Rhein und Donau, die mit Festungen, Forts, Außenposten und Wachtürmen versehen wurden.
Nach der Rückkehr von der letzten großen Reise stellte sich für Hadrian, der zunehmend unter Krankheiten litt, die Nachfolgefrage. Aus der Ehe mit Sabina hatte Hadrian keine Kinder. Im Sommer 136 adoptierte er Lucius Ceionius Commodus, och starb der Erwählte am 01.01.138, woraufhin Hadrian Titus Aurelius Fulvius Boionius Arrius Antoninus, einen respektierten und sehr wohlhabenden Senator, adoptierte. Auf Hadrians Wunsch mußte dieser mit Commodus’ gleichnamigem Sohn und Marcus Annius Verus (den späteren Kaisern Lucius Verus und Marc Aurel) zwei weitere Kandidaten adoptieren. Mit dieser Maßnahme war die Herrschaft über zwei Generationen gesichert. Hadrian starb am 10.07.138 nach einer langen Krankheit in Baiae.
Die "Härtung" ist ein Verfahren zur Verfestigung und Erhöhung der Verschleißfestigkeit bei Münzen sowie von Präge- und Stanzwerkzeugen aus gehärtetem Stahl. Letztere werden in Härteöfen auf eine hohe Temperatur erhitzt (über 750 Grad C) und anschließend rasch in Wasser, Mineralölen oder Luft abgekühlt (abgeschreckt). Durch diese Behandlung entstehen Spannungen im Werkstück, die eine Sprödigkeit des Stahls verursachen. Um dies auszugleichen, wird das Werkstück angelassen, d.h. in einem Anlaßofen auf höchstens 300 Grad C erwärmt und bei bleibender Temperatur gehalten.
Um den Einfluß der schädlichen Ofenatmosphäre zu mildern, wurden dem Härtegut früher kohlenstoffhaltige Stoffe beigegeben, um den Sauerstoff zu binden. Gestiegene Anforderungen an die Härte führten zur Entwicklung der Schutzgasatmosphäre. Dabei wird der Ofen mit einem Gasgemisch gefüllt, das mit dem Werkstück keine Reaktion eingeht. Durch Zugabe von kohlenstoffhaltigen Gasen wird der Stahl je nach Dauer und Grad der Erwärmung außen härter. Dies macht man sich zunutze bei der Herstellung von Prägeringen, die meist außen hart und innen weicher beschaffen sind, um eine gewisse Elastizität zu erhalten. Die Münzprägestempel sind mehr oder weniger vollständig durchgehärtet.
In der Münzprägung erleichtern Legierung den Prägevorgang, die durch Ausscheidungshärtung behandelt werden können. Im Gegensatz zur oben beschriebenen Abschreckungshärtung wird das Material nach der Abschreckung weicher und ist somit für den Prägevorgang mit geringerem Druck verformbar. Erst das anschließende Anlassen führt zur gewünschten Härtung. Wenn die Erwärmung in Schutzgasatmosphäre oder im Vakuum geschieht, so behalten die Münzen ihren Glanz. Beim Kugelpolieren von Platten wird die Aufhärtung von Münzen mit den Erhaltungsgraden"Polierte Platte" und "Proof like" erreicht.
Die Hafsiden waren von 1229 bis 1574 eine Herrscherdynastie in Ifriqiya, dessen Kernbereich dem heutigen Tunesien entspricht. Sie zählen zu den am längsten regierenden Dynastien im Maghreb und übernahmen 1229 in dessen Osthälfte die Macht von den Almohaden (1147–1269). Im algerischen Westen herrschten etwa zeitgleich die Abdalwadiden (1235–1554). Ab 1212 war die Macht der in Andalusien und dem Maghreb herrschenden Almohaden geschwächt, weil sie Kämpfe gegen die christlichen Königreiche Spaniens verloren und interne Thronrivalitäten hatten. In der sich ausweitenden Anarchie gewannen die arabischen Beduinen und andere Nomaden gegenüber den seßhaften Berbern an Bedeutung.
Begründer der Hafsiden-Dynastie war der Gouverneur von Gabes, Abu Zakariyya Yahya I. (Herrscher von 1229–1249). Nach seinem Abfall von den Almohaden (1228 Unabhängigkeitserklärung gegenüber dem Kalifat Marrakesch) beruft er sich auf den Mahdi, da er das Reich fortsetzen und wieder einigen will. Abu Zakariyya (Zacharias) reformierte in Ifriqiya die Verwaltung und baute Tunis zu dessen wirtschaftlichem und kulturellem Zentrum aus. Er nahm den Titel eines Emirs an und ließ sich im Freitagsgebet sogar als Kalifen huldigen.
Unter ihm wurden viele Muslime aus Andalusien aufgenommen, die vor der Reconquista in Kastilien und Aragon auf der Flucht waren. 1231–1236 schloß Ifriqiya Wirtschaftsverträge mit den italienischen Republiken Venedig, Pisa. Zakariyyaas Nachfolger Muhammad I. al-Mustansir (1249–1277) nahm offiziell den Titel eines Kalifen an und förderte insbesondere die Bautätigkeit.
Im 14. Jh. kam es zum zeitweiligen Niedergang des Reiches. Zwar gelang es den Hafsiden mehrmals, das Reich der Abdalwadiden von Tlemcen zu unterwerfen, doch wurde das ihre zwischen 1347 und 1357 zweimal von den marokkanischen Meriniden erobert. Diese konnten sich allerdings nicht gegen die Beduinen durchsetzen, so daß die Hafsiden ihr Reich zurückgewinnen konnten. Da aber gleichzeitig Pestepidemien zu einem erheblichen Bevölkerungsrückgang führten, wurde ihre Herrschaft weiter geschwächt.
Unter den Hafsiden gewann seit dem 14. Jh. die Piraterie gegen die christliche Seefahrt an Bedeutung und wurde als Art Rache wegen der spanischen Reconquista angesehen. Sie erlebte besonders unter Abd al-Aziz II. (1394–1434) einen großen Aufschwung. Allerdings rief die Piraterie auch Gegenaktionen von Aragon und Venedig hervor, die mehrmals tunesische Küstenstädte angriffen. Unter Utman (1435–1488) erreichten die Hafsiden ihren letzten Höhepunkt, indem sie den Karawanenhandel durch die Sahara und mit Ägypten, sowie den Seehandel mit Venedig und Aragon förderten. Danach gewannen die Städte Ifriqiyas und die Beduinen weitgehende Unabhängigkeit, so daß die Hafsiden nur noch Tunis und Constantine kontrollierten.
Im 16. Jh. geriet die Dynastie zunehmend in den Machtkampf zwischen Spanien und den von den Osmanen unterstützten Korsaren. Letztere eroberten 1574 Tunis und stürzten die Hafsiden, die zeitweise die spanische Oberhoheit anerkannt hatten.
Hierbei handelt es sich um eine Vereinbarung im Maastricht-Vertrag (Maastrichter Vertrag), wonach weder die Mitgliedstaaten der EWU noch die EZB (Europäische Zentralbank) für öffentliche Schulden einzelner EWU-Teilnehmerländer haften.
Friedrich Hagenauer (geb. um 1499 in Straßburg; gest. nach 1546 in Köln) war ein deutscher Medailleur und Bildschnitzer der Renaissance. Er war ein Sohn des Bildschnitzers Nikolaus Hagenauer. Dem Vater werden die Figuren des Altars im Straßburger Münster und am Isenheimer Altar zugeschrieben. Durch die Datierung und Signierung seiner Medaillen ist nachweisbar, daß Friedrich Hagenauer über Nürnberg, Passau, Regensburg und Salzburg 1526 nach Augsburg wanderte. Dort hielt er sich bis 1532 auf. In Augsburg war er äußerst produktiv, schuf 100 Medaillen auf Augsburger Persönlichkeiten, z. B. Konrad Peutinger, Georg Vitil, Margarete von Frundsberg und Anna Rehlinger von Haldenberg. 1530 hatte er zum Reichstag die Gelegenheit, deutsche Fürsten zu porträtieren.
Seine Wanderschaft brachte ihn 1533 über Baden in das Rheinland. In Köln lebte er bis zu seinem Tod, vermutlich 1546/47. Dort schuf er seine vielleicht berühmteste Medaille auf Philipp Melanchthon, der sich dort 1543/44 aufhielt.
Hagenauers Modelle wurden in Buchsbaum geschnitten, die Güsse davon waren meist einseitig. Die Gestaltung der Medaillen zeichnet ein flaches Relief aus, es gibt viele Profildarstellungen, die Gewänder wurden sehr genau dargestellt. Insgesamt schuf Friedrich Hagenauer etwa 250 Medaillen. Er gehört mit Hans Schwarz, Christoph Weiditz und Matthes Gebel zu den bedeutendsten Meistern der deutschen Renaissance-Medaille.
Als Signaturen verwendete er "H", "FH", "F.H.C" (Coleniensis).
Dies ist die zeitgenössische Bezeichnung für die brandenburgischen 2-Pfennig-Stücke, die von 1670 bis 1700 in der Münzstätte in Minden geprägt wurden. Das Volk verspottete die beiden Palmzweige, die ein Zepter auf der Rückseite der Münze umgaben, als "Hahnenkämme".
Dies ist der Sammelbegriff für erotisch-satirische Spottmedaillen, die sich auf die Hahnreischaft beziehen. Hierzu zählen z. B. die privaten Nürnberger Medaillen des 17. Jh., die auf der einen Seite einen auf einem Hahn reitenden Mann mit Geweih zeigen, auf der anderen Seite eine Truhe mit der Inschrift "Das kommt in die Hahnrey-Lade".
Die "Hahnrei-Taler" des vom dänischen König Christian IV. eingesetzten Kommandanten der Festung Wolfenbüttel, Philip Reinhard von Solms-Hohensolms, besitzen Münzcharakter. Im Jahr 1627 nutzte er die Vollmacht aus, indem er aus Silbergeschirr des Herzogs und geraubtem SilberTalermünzen mit dem Wort "Vicarius" (deutsch: "Stellvertreter") in der Umschrift prägen ließ. Die Rückseite zeigt das gekrönte Monogramm des dänischen Königs (der Buchstabe "C" mit darin eingelassener Ziffer "4") und die Umschrift "QVID NON PRO RELIGIONE". Die Hahnrei-Taler zählen zu den Hahnrei-Medaillen.
Wilhelm IV. gab im Hennegau einen Ange d'or heraus, der nach der Darstellung einer Umfriedung (Zaun) als "Haie d'or" bezeichnet wird. "Haie d'or" ist der Beiname dieser seltenen niederländischen Goldmünze, wobei die Benennung ist vom französischen Wort "Haie" ("Hecke") abgeleitet ist, die auf der Vorderseite des Münzbildes den Engel mit Schild umgibt. Wilhelm IV. ließ die Hecke wohl in Erinnerung an die Belagerung der Festung Hagestein 1406 auf seine Münzstempel schneiden. Die offiziell als "Ange d'or" oder "Thuyne d'or" bezeichneten Stücke zeigen auf der Rückseite das Blumenkreuz mit Doppeladler und Löwe in den Winkeln. Die Umschrift zitiert einen Spruch aus dem Evangelium nach Lukas: "Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus" (deutsch: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden").
Haithabu (dänisch: Hedeby, lateinisch: Heidiba) war als erste mittelalterliche Stadt in Nordeuropa ein Handelsort und Hauptumschlagsplatz für den Handel zwischen Skandinavien, dem Nordseeraum und dem Baltikum. Haithabu lag auf der Kimbrischen Halbinsel an der Schlei in der Schleswigschen Enge zwischen Nordsee und Ostsee in der Nähe des historischen Ochsenwegs. Der Ort gehörte zur damaligen Verwaltungseinheit Arensharde.
&&Haiti&& ist ein Staat auf der Westhälfte der Insel Hispaniola, die zu den Großen Antillen gehört. Der Name "Haiti" kommt aus der Sprache der Tainos, der Ureinwohner Hispaniolas, und bedeutet "Bergiges Land". Der höchste Berg, der Morne de la Selle (2.715 m über NN), liegt im Südwesten des Landes unweit der Grenze zur noch gebirgigeren Dominikanischen Republik. Haiti ist das einzige Land der beiden amerikanischen Kontinente, welches auf der Liste der "Least Developed Countries" (LDC, Liste der am wenigsten entwickelten Länder) gemäß der Weltgesundheitsorganisation steht.
Amtssprache: Französisch, Créole (Haiti)
Hauptstadt: Port-au-Prince
Staatsform: Republik
Fläche: 27.750 qkm
Einwohnerzahl: 8,308 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 299,4 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 468 US-Dollar (2004)
Unabhängigkeit: 01.01.1804 von Frankreich, 1825 anerkannt, 1863 von den USA
Zeitzone: UTC -5 (Keine Sommerzeit)
Währung: 1 Haitianische Gourde = 100 Centimes
Haiti ist eine westindische Insel, die um 1720 zweigeteilt wurde und unter französische (Saint Domingue) und spanische (Santo Domingo) Herrschaft kam. Die spanische Münzstätte gehörte neben der in Mexiko City zu den ersten in Amerika. Die Franzosen prägten im 18. Jh. nur Billonmünzen mit der Inschrift "REPUBLIQUE FRANCAISE" auf der Vorderseite und "COLONIES DE SAINTE DOMINGUE" auf der Rückseite. Nach dem Sklavenaufstand gab es ab 1791 Negerherrscher, die sich "président", "empéreur" oder "roi" nannten. Ab etwa 1810 wurde der Gourde als offizielle Währung eingeführt, der in Centimes eingeteilt war und in etwa einem 5-Franc-Stück entsprach. Bis 1890 wurden nur Kleinmünzen geprägt.
Hierbei handelt es sich um Banknoten des moslemischen Staates Pakistan, die speziell für die religiöse Pilgerfahrt ("Haj") nach Mekka (Saudi-Arabien) ausgegeben werden. Zur Unterstützung der Pilgerreise, die jeder gläubige Moslem mindestens einmal im Laufe seines Lebens unternehmen sollte, gibt der pakistanische Staat mehrsprachige Banknoten zu 10 und 100 Rupien heraus, deren Gebrauch auf die Pilgerfahrt beschränkt ist.
Im ausgehenden 16. Jh. wurden im oberrheinischen Kreis des Heiligen Römisches Reich Deutscher Nation "Halbbatzen" im Wert von 2 Kreuzern in großen Mengen geprägt. Neben den 3-Kreuzer-Stücken dienten auch sie zur Bezahlung der Heere. Denn nur mit der Prägung von Scheidemünzen ließen sich die großen finanziellen Aufwendungen für die Heere ohne Verluste bewältigen. Vor allem die Grafen von Salm, Solms und die Stadt Worms gaben so große Mengen an Halbbatzen aus, daß das Münzmetall zur Herstellung von Talern und Reichsguldinern knapp wurde.
Bei der "halbbaren Zahlung" benötigt der Käufer oder der Verkäufer ein Konto. Hierbei zahlt der Käufer am Bankschalter bar auf das Konto des Verkäufers, wobei der Verkäufer eine Gutschrift auf sein Konto erhält oder der Verkäufer erhält einen auf das Konto des Käufers lautenden Barscheck. Zahlungsarten sind Barscheck, Zahlschein, bei Postbankkonto auch Postnachnahme.
Hierbei handelt es sich um einen preußische Billonmünze, die seit 1821 geprägt wurde. Die Vorderseite zeigt den Kopf des Königs und die Rückseite die Beschriftung "60 einen Taler" (oben) und "Scheidemünze" (unten) sowie im Feld "1/2 Silbergroschen", darunter die Jahresangabe.
Halberstadt ist eine Stadt im nördlichen Harzvorland. Durch Karl den Großen wurde der Missionsstützpunkt 804 zum Bischofssitz. Dem Bischof Hildeward von Halberstadt (968–996) wurde 989 von König Otto III. das Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen. Heinrich der Löwe zerstörte 1179 die Stadt, die sich 1326 mit Aschersleben und Quedlinburg zum Halberstädter Dreistädtebund zusammenschloß, der über 150 Jahre bis zum Jahre 1477 andauern sollte. 1387 schloß sich Halberstadt der Hanse an. Im Mittelalter besaß Halberstadt auch eine eigene Münzstätte.
Der "Halbschoter" ist eine Groschenmünze des Deutschen Ritterordens, die im Wert von 16 Pfennigen unter dem Großmeister Winrich von Kniprode im Jahr 1370 in Ostpreußen eingeführt wurde. Die Stücke zeigen auf der Vorderseite den Schild des Großmeisters in fünfbogiger Einfassung und auf der Rückseite das Blumenkreuz im Vierpaß. Die Benennung leitet sich von "Schoter" (auch: Skot, Schot) ab, ursprünglich ein osteuropäisches Silbergewicht und eine Rechnungsmünze (1/24 Kulmische Mark) in Preußen, Polen und Schlesien (13.-15. Jh.). Mit seinem Gewicht von ca. 3 g rau, 1,875 g fein, entsprach der Halbschoter in etwa der Hälfte des Schoters. Abgesehen von einem Probestück (1416) wurde die Prägung des Halbschoters nicht fortgesetzt und ganze Schoter sind nie geprägt worden.
Haldenstein war bis 1798 ein kleines Dorf und Schloß auf der linken Rheinseite, das 1612 von Kaiser Matthias das Münzrecht bekam. Es wurden größere Mengen von Silbermünzen und Billonmünzen geprägt. An Goldmünzen gab es einige Goldgulden und Schaumünzen. Von 1620 bis 1622 gab es einige Kippermünzen und Ende des 18. Jh. wurden die letzten Münzen geprägt. Es ist liegt im schweizerischen Kanton Graubünden.
Der "Half Cent" ist die kleinste US-amerikanische Münze im Wert eines halben US-Cents, die von 1793 bis 1857 ausgegeben wurde. Das Halbstück des Large Cent wurde in Kupfer ausschließlich in der Münzstätte in Philadelphia geschlagen. Ursprünglich war ein Gewicht von 132 grains vorgesehen, das aber noch vor Prägebeginn auf 104 grains (6,74 g) reduziert und 1795 endgültig auf 84 grains (5,44 g) gesetzt wurde.
Nach den verschiedenen Entwürfen der Liberty auf den Vorderseiten unterscheidet man beim Half Cent die Typen Liberty Cap (mit phrygischer Mütze 1793-1797), Draped bust (drapierte Büste, 1800-1808), Classic Head (Büste mit Diadem, 1809-1836) und Braided Hair (Kopfbild mit Diadem und geflochtenem Haarknoten, 1840-1857). Die Rückseiten tragen die Wertbezeichnung im Kranz. Nach Unterbrechungen wurde die Prägung des Half Cent 1857 schließlich gänzlich aufgegeben.
Die goldene "Halfcrown" zu 2 Shilling 6 Pence wurde im Jahr 1526 als Halbstück der Crown of the Double Rose in der zweiten Münzperiode Heinrichs (Henry) VIII. in England eingeführt. Sie wurde bis in die zweite Münzperiode (1604-1619) unter König Jakob (James) I. weitergeprägt.
Mit der Einführung der englischen Crown in Silber (1551) wurde auch ihr Halbstück als Silbermünze von König Edward VI. (1547-1553) eingeführt. Die Halfcrown hielt sich bis zur Einführung der Dezimalwährung 1971. Ab 1947 wurde sie in Kupfer-Nickel ausgeprägt.
Der "Half Dime" ist eine US-amerikanische Münze in Kleinsilber im Wert von 5 US-Cents, die als Halbstück des Dime 1794 eingeführt wurde. Der erste Typ zeigte auf der Vorderseite die Freiheitsgöttin Liberty mit wehendem Haar, darüber das Wort "LIBERTY", umgeben von dreizehn Sternen und auf der Rückseite den naturalistischen Adler. Dieser "Dime" wechselte häufig das Münzbild. Die Liberty wurde mit drapierter Büste ("Draped Bust") oder phrygischer Mütze ("Liberty Cap") dargestellt, die Anzahl der Sterne wechselte, die Adlerdarstellung veränderte sich usw. Von 1837 bis 1873 zeigte die Vorderseite die sitzende Liberty ("Seated Liberty") und auf der Rückseite die Wertbezeichnung "HALF/ DIME" im Kranz. Auch hiervon gibt es zahlreiche Varianten. Danach wurde der Wert von 5 US-Cent in einer Legierung aus Kupfer-Nickel ausgegeben und als "Nickel five-cent" bezeichnet.
Der "Half Dollar" ist das Halbstück des US-Dollars, das 1794 im halben Gewicht des ganzen Stücks auch als Liberty-Typ eingeführt wurde. Seit 1837 mit sitzender Liberty, die phrygische Mütze in Händen haltend. Auf den nach ihrem Designer benannten "Barber Half Dollar" (1892-1915), der den belorbeerten Kopf der Liberty zeigt, folgt der Typ "Walking Liberty". Seit 1948 zeigt das Münzbild des Präsidenten Benjamin Franklin und die Freiheitsglocke (Franklin Half), seit 1964 John F. Kennedy und das große Staatssiegel (Kennedy Half). Der "Kennedy Half" wird seit 1971 in Kupfer-Nickel, plattiert, ausgegeben.
Der "Half Groat" ist eine englische Silbermünze zu 2 Pence, deren Einführung als Halbstück des Groat mit der regelmäßigen Ausprägung des Einfachstückes im Jahr 1351 zusammenfällt.
Gelegentliche Prägungen des Halbstücks des Penny gab es schon im frühen Mittelalter. König Edward I. (1272-1307) führte dann den "Half Penny" in Form des verkleinerten Pennies zusammen mit dem Farthing in das englische Münzwesen ein. Die Kleinsilbermünzen wurden bis in die Mitte des 17. Jh. geprägt. Zur Zeit des Commonwealth wurde die Prägung des Kleingelds sehr vernachlässigt, obwohl die großen Mengen der umlaufenden Token bezeugen, daß eine enorme Nachfrage nach Kleingeld in England bestand. 1672 erschien der erste kupferne Half Penny, 1686 in Zinn. Im 18. und beginnenden 19. Jh. wurde die Prägung des Halbstücks wieder vernachlässigt. Erst Königin Victoria (1837-1891) ließ wieder regelmäßig Stücke ausgeben, seit 1860 in Bronze. Mit der Einführung des Dezimalsystems 1971 wurde der Durchmesser der Stücke erheblich verringert. 200 Stücke gingen jetzt auf das britische Pfund.
Haliartos war eine antike griechische Stadt im mittleren Böotien am südlichen Ufer des Kopaissees. Der Ort war schon in mykenischer Zeit besiedelt. Spätestens seit dem 6. Jh. v.Chr. gehörte die Stadt zum Böotischen Städtebund unter Führung Thebens. Es gab dort auch eine Münzstätte.
"Halifax Currency" ist die Bezeichnung der nordamerikanischen Währung, die im 18. Jh. im Gebiet der kanadischen Provinz Nova Scotia galt. Sie bewertete den Piaster mit 5 Shillings statt dem sonst üblichen Kurs von 4 Shillings 6 Pence.
Aus den perlmutthaltigen Scheibchen des Gehäuses der Haliotisschnecke (Meerohr) stellten die Indianer vom Stamm der Pomos Geldschnüre und Schmuck her. Die Pomos waren an der amerikanischen Pazifikküste im Nordwesten der heutigen USA beheimatet und sind auch als Hersteller des Dentaliumgeldes bekannt. Die Haliotidae, die auch als schmackhafte Delikatesse gelten, finden sich in seichten Gewässern, wo sie sich mit einem Saugfuß an Steinen festhalten. Mit Meißeln aus Walknochen lösten die Pomos die Seeschnecken vom Untergrund.
Hall war eine Münzstätte in Tirol, die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. für Erzherzog Sigismund als Hauptprägestätte diente, die er von Meran dorthin verlegte. In den 1470er Jahren führte er eine große Münzreform durch, die schließlich zur Einführung des Guldengroschen führte. Die Münzstätte arbeitete bis 1804 für die Habsburger und 1809 wurde sie noch einmal von Andreas Hofer während seiner Revolte gegen Bayern benutzt.
Haltern (seit 2001 Haltern am See) ist heute eine Stadt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets an der Lippe im Bundesland Nordrhein-Westfalen. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, in der von 1595 bis 1624 Münzen geprägt wurden.
Zu Beginn des 19. Jh. blickte Hamburg als Freie und Hansestadt auf eine glorreiche Geschichte zurück. Auch nach dem Niedergang der Hanse und während der Aufklärung und der Industrialisierung blieb die Stadt das bedeutendste Wirtschaftszentrum Norddeutschlands (neben Berlin). In seiner wechselvollen Geschichte unterstand die Stadt der dänischen Königskrone (was aber nie von Hamburg formal anerkannt wurde), war Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Hauptstadt des Departments Elbmündung ("Département des Bouches de l'Elbe") im ersten französischen Kaiserreich. 1813/14 wurde Hamburg vom russischen General Bennigsen belagert. Als Freie Stadt trat es 1815 nach dem Wiener Kongreß dem Deutschen Bund bei. 1867 wurde es Mitglied des von Otto von Bismarck initiierten Norddeutschen Bundes. 1871 trat Hamburg dem Deutschen Reich bei.
Die Hansestadt Hamburg entstand angeblich aus einer Grenzstation Karls des Großen, die im 11. Jh. zusammen mit Holstein an die Schauenburger Grafen kam und 1189 erste kaiserlich verbriefte Privilegien bekam, wie z. B. die Mitaufsicht über die Münzstätte. 1293 verpachteten die Grafen von Holstein diese an Hamburg und 1325 ging das Münzrecht endgültig an die Stadt über, die bald gemeinsam mit Lübeck eine wichtige Rolle in der Hanse spielen sollte. 1618 wurde Hamburg als Reichsstadt bestätigt, was von Dänemark aber erst 1768 anerkannt wurde. 1870 wurde Hamburg Teil des Deutschen Reiches.
Zunächst wurden Hohlpfennige geprägt, die die Hamburger Burg und das Nesselblatt des Grafen von Holstein zeigten. 1334 erschien als erste zweiseitige Münze der im Verbund mit dem Wendischen Münzverein ausgegebene Witten. Ab 1435 wurden Goldgulden nach rheinischem Vorbild und ab 1497 die schwereren Dukaten nach Florentiner Vorbild geprägt und im 16. Jh. auch Taler. Außerdem wurde ab 1506 im Verbund mit Lübeck, Lüneburg und Wismar die Lübische Mark geprägt, von der dreizehn auf die Kölnische Mark gingen. Bis 1764 folgte der Species- bzw. Reichstaler im 9-Taler-Fuß und galt als Banco-Taler neben den Kurantmünzen, die seit 1725 nach dem 34-Mark-Fuß geschlagen wurden, und dem als Handelsmünzen kursierenden Gold. Die letzten Münzen von Hamburg waren silberne 2-, 3- und 5-Mark-Stücke sowie 10- und 20-Mark-Stücke, die zwischen 1873 und 1914 geprägt wurden.
Hameln ist eine Stadt im Südwesten des heutigen Bundeslandes Niedersachsen und bekannt durch die Sage vom Rattenfänger von Hameln. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, in der von 1543 bis 1672 Münzen geprägt wurden.
Alberto Hameran (1620-1677) war der Sohn von Johann Andreas Hameran und arbeitete für die päpstliche Zecca unter den Päpsten Clemens IX. und Clemens X. Er signierte mit "A.h", "Alb. Hermanus", "Alberto Hameranis F", "Alb. Hameran" und "Opus Hamerani".
Beatrice Hameran (1675-1704) war die Tochter von Giovanni Hameran und schuf einige wenige, aber bedeutende Münzen und Medaillen für die Päpste Innozenz XII. und Clemens XI. Sie signierte mit "V. H.", "Ben Hamerani F.".
Ermenigildo Hameran (1685-1744) war der Sohn von Giovanni Hameran und arbeitete für die Päpste Clemens XI., Innozenze XIII. und Benedikt XIII. Er signierte mit "Hermenegildis Hameranus", "Hermen Hamerani" und "E. H.".
Giacomo Hameran war Sohn des Ottone Hameran und der letzte der Familie Hameran. Er arbeitete für die Päpste Pius VI. und Pius VII sowie für die Republica Romana.
Giovanni Hameran (1649-1705) war der Sohn von Alberto Hameran und Enkel von Johann Andreas Hameran. Er arbeitete nach dem Tod seines Vaters für Papst Clemens X., Innozenz IX., Alexander XIII., Innozenz XII. und Clemens XI. Er war der künstlerisch begabteste aus der Hameran-Dynastie und signierte mit "I. H.", "I. H. F." und "I o Ham".
Johann Andreas Hameran (gest. 1644 in Rom) war Goldschmied und Medailleur und Begründer der gleichnamigen Medailleur-Dynastie. Er arbeitete in Rom für Papst Paul V. (1605-1621). Seine Münzen und Medaillen sind nicht signiert.
Ottone Hameran (1694-1768) war der Sohn von Giovanni Hameran und der jüngere Bruder von Ermenigildo Hameran. Er arbeitete mit seinem Bruder für die Päpste Celemens XI., Innozenz XIII. und Benedikt XIII., aber auch für fremde Auftraggeber. Er signierte mit "O. H.", "Otto Hameran F."
Hamerani ist der Name einer Dynastie von Medailleuren und Münzgraveuren, deren Begründer Johann Andreas Hameran (gest. 1644) aus Hermannskirchen in Bayern von Papst Paul V. (1605-1621) an die Zecca in Rom berufen wurde.
Sein Sohn Alberto (1620-1677) arbeitete unter den Päpsten Clemens IX. (1667-1669) und Clemens X. (1669-1676), die Tochter Anna als Goldschmiedin und Steinschneiderin. Ihr Bruder Giovanni (1649-1705) war der bekannteste und bedeutendste Medailleur der Familie. Er stand in den Diensten der Päpste Innozenz XI. (1676-1689), Alexander VIII. (1689-1691), Innozenz XII. (1691-1700) und Clemens XI. (1700-1721). Seine Tochter Beatrice (1675-1704) schuf wenige, aber bedeutende Münzen für die Päpste Innozenz XII. und Clemens XI., ihre Brüder Ermenigildo (1685-1744) und Ottone (1694-1768) arbeiteten ebenfalls für die Päpste, letzterer nahm aber auch fremde Aufträge an. Der Sohn Ottones, Giacchimo, arbeitete bis ca. 1807 für Pius VI. (1774-1799), Pius VII. (1799-1823) und für die Römische Republik.
Hamm (lateinisch: Hammona) ist eine Stadt in Westfalen. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, in der von ca. 1609 bis 1749 Münzen geprägt wurden.
"Hammered coins" ist der englische Ausdruck für handgeprägte Münzen, im Gegensatz zu milled coins (maschinengeprägte Münzen). In England haben sich viele Sammler auf das Gebiet der "hammered coins" spezialisiert. Obwohl schon im Jahr 1561 die ersten Prägemaschinen zur Verfügung stand, war der Widerstand der Münzarbeiter gegen die mechanische Prägung so groß, daß handgeprägte Münzen bis ins Jahr 1662 hergestellt wurden.
Dies ist ein münztechnischer Begriff zur Bezeichnung des alten Prägeverfahrens mit dem Hammer, im Gegensatz zur mechanischen Prägung. Dabei wurde die Ronde in den festgesetzten Unterstempel (Stock) gelegt, darauf kam der Oberstempel (Eisen), auf den mehrere Schläge mit dem Hammer ausgeführt wurden. Dadurch entstanden häufig Doppelprägungen. Eine Verbesserung erfuhr das Herstellungsverfahren durch die Verwendung von Prägezangen. Die Einführung des Klippwerks stellte eine weitere Verbesserung des Prägeverfahrens dar.
Numismatisch gesehen ist es die Bezeichnung für ein Fachbuch im Gegensatz zu einem Katalog, der alle Münzen eines Landes oder Gebietes auflistet. Das Handbuch ist eine wissenschaftliche Arbeit zu einem bestimmten Thema, der Katalog eher ein Nachschlagewerk zur Wertbestimmung.
Hierbei handelt es sich um Geld in Form von Barren, das im Herstellungsland selbst zwar meist kein gesetzliches Zahlungsmittel ist, aber sich im überregionalen Handel zu beliebten Zahlungsmitteln entwickelt haben oder speziell dafür hergestellt wurde.
Hierbei handelt es sich um Münzen, die im Herstellungsland selbst zwar meist kein gesetzliches Zahlungsmittel sind, aber sich im überregionalen Handel zu beliebten Zahlungsmitteln entwickelt haben oder speziell dafür geprägt wurden. Schon in der Antike wurden Prägungen griechischer Staaten in den Nachbarstaaten als Zahlungsmittel benutzt. Beispielsweise waren die Eulen aus Athen in anderen griechischen Staaten und im gesamten Mittelmeerraum als Zahlungsmittel verbreitet. Zur Zeit des Römischen Reiches wurden auch außerhalb der Reichsgrenzen, z. B. in Germanien, römische Prägungen benutzt. In den Reichen der Völkerwanderungszeit entwickelten sich byzantinische Gepräge, vor allem der goldene Tremissis, zu den gängigen Handelsmünzen.
Im Mittelalter waren u.a. die englischen Sterlinge und der goldene Nobel im Ostseehandel beliebt und die erzbischöflichen Friesacher Pfennige entwickelten sich auf dem Balkan zu Handelsmünzen. Mit der Verbreitung der Goldmünzenprägung im Mittelalter wurden der Floren (Goldgulden) und der Dukat, die vielleicht langlebigste Goldmünze, zu Handelsmünzen in weiten Teilen Europas.
In der Neuzeit wurden die niederländischen Albertustaler und die deutschen Taler im Ostseehandel zu Handelsmünzen. Der niederländische Löwentaler, später in seiner Funktion vom Mariatheresientaler abgelöst, floß in den Handel mit der Levante und von dort nach Afrika. Die spanischen Piaster und Trade Dollar bereiteten schließlich den Weg für den Aufschwung des Welthandels.
Dies ist der Sammelbegriff für Schmuckperlen, die als Zahlungsmittel im Handel zwischen verschiedenen Kulturen dienten. Sie waren aus verschiedenen meist minderwertigen Materialien, häufig aus Glas (Glashandelsperlen). Dabei wurden die Perlen von überlegenen Geschäftspartnern in Europa, Arabien oder China hergestellt und als Währung zum Kauf wertvoller Rohstoffe bei sog. primitiven Kulturen in Afrika oder der Südsee verwendet. Die Naturvölker schätzten die "Handelsperlen" hoch ein und verwendeten sie selbst als Zahlungsmittel oder als Schmuck.
Bei dem Handelswert einer Münze handelt es sich um den üblichen Preis, der im Handel für eine Münze als Sammelgegenstand zu bezahlen ist. Dieser Preis kann sich erheblich (meist nach unten) vom Katalogpreis unterscheiden.
Die "Hand of Providence" ist ein Typ des englischen Penny, den man nur auf Münzen von Eduard dem Älteren (899-924) und Aethelred II. (978-1016) findet. Der erste ist sehr selten, der zweite dagegen existiert in mehreren Varianten und zeigt auf der Vorderseite die Büste des Königs mit und ohne Zepter. Der Name der Münze stammt von der Rückseite, die die Hand Gottes, manchmal zwischen den Buchstaben Alpha und Omega darstellend. Manchmal sind auch nur zwei Finger der Hand zur Geste des Segens sichtbar.
Das &&Königreich Hannover&& entstand 1814 auf dem Wiener Kongreß als Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg. Auf dem Wiener Kongreß 1814 wurde das von Napoleon I. aufgelöste Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) als Königreich Hannover neu errichtet. Dem Königreich wurden die Niedergrafschaft Lingen, das Herzogtum Arenberg-Meppen, die Grafschaft Bentheim, das Hochstift Hildesheim, die Stadt Goslar, Bereiche des Untereichsfelds und das Fürstentum Ostfriesland zugeteilt. Die Personalunion seit 1714 zwischen "Kurhannover" und Großbritannien bestand noch bis zum Tod König Wilhelm IV. 1837 fort. Die welfische Personalunion mit England endete 1837, da in England als ältestes und damit erbberechtigtes Kind Viktoria die Regierung antreten konnte, während sie in Hannover als Frau nicht erbberechtigt war und hier Ernst August den Thron bestieg. Dieser schaffte, beraten von Justus Christoph Leist, bei seinem Amtsantritt 1837 das liberale Staatsgrundgesetz von 1833 wieder ab und Hannover wurde wieder nach der alten Verfassung von 1819 absolutistisch regiert. Die Revolution von 1848 führte vorübergehend zu einer Liberalisierung, diese wurde aber von König Georg V. (1851–66), unter dem Einfluß des preußischen Bundestagsgesandten Otto von Bismarck, rückgängig gemacht. Die Regierungszeit Georgs V. war durch einen hohen Verschleiß an Ministern gekennzeichnet. Das Königreich Hannover war Mitglied des Deutschen Bundes seit dessen Gründung 1815. Hannover trat zunächst nicht dem Deutschen Zollverein bei, sondern bildete 1834 zusammen mit dem Herzogtum Braunschweig den Steuerverein und wurde erst in den 1850er Jahren Mitglied im Zollverein. 1866, im Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich, verlor das Königreich Hannover seine Unabhängigkeit. Die hannoversche Armee mußte nach anfänglichen Erfolgen in der Schlacht bei Langensalza gegenüber den preußischen Truppen am 29.06.1866 kapitulieren. Die Welfen wurden entthront, das Königreich Hannover wurde annektiert und zur preußischen Provinz Hannover. Das Privatvermögen der Welfen wurde von Bismarck als sogenannter Reptilienfonds zur Beeinflussung von Presseberichten und des immer geldbedürftigen bayerischen Königs Ludwig II. genutzt, ohne darüber dem Reichstag Rechenschaft abzulegen. Ludwig II. erhielt angeblich für seine Privatschatulle 4.720.000 Goldmark aus dem Welfenfonds für die Zustimmung des Königreichs Bayerns zur Gründung des Deutschen Reiches 1871. Im März 1851 wurde die Währung auf die preußische Währung (30 Silbergroschen = 1 Thaler) umgestellt.
Der sog. "Hannover Sovereign" ist eine Spottmedaille von 1837 auf Ernst August II., Herzog von Cumberland und seit 1837 König von Hannover. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite die Königin Victoria. Auf der Rückseite sieht man einen Reiter (den Herzog) und einen Drachen (Katholizismus), darüber die Schrift "TO HANOVER". Ernst August hatte sich als Führer der Ultrakonservativen im britischen Oberhaus unbeliebt gemacht, vor allem, indem er die Emanzipation des Katholizismus forderte. Als der Herzog 1837 den Thron von Hannover bestieg, machte er damit den Weg für die Thronbesteigung Viktorias in England frei. Damit wurde der auf der Spottmedaille zum Ausdruck gebrachte Wunsch Wirklichkeit, Ernst August nach Hannover zu schicken.
"Hansatsu" ist die Bezeichnung für das in Japan lokal ausgegebene Papiergeld, das zwischen 1680 und der Zeit der Meiji-Restauration (1868-1902) im Umlauf war. Bis auf drei kurzzeitige zentrale Ausgaben der Regierung wurden praktisch alle Noten dezentral ausgegeben. Es soll sich um etwa 1700 verschiedene Typen des "Hansatsu" gehandelt haben.
Die "Hanse" war zwischen Mitte des 12. Jh. und Mitte des 17. Jh. eine wichtige und erfolgreiche Vereinigung niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland war. Mitte des 14. Jh. entwickelte sie sich von einer "Kaufmannshanse" zur "Städtehanse" mit gemeinsamen Tagungen (Hansetagen), an denen sich die Hansestädte trafen und die Interessen der Kaufleute vertraten. In den Zeiten ihrer größten Ausdehnung waren beinahe 300 See- und Binnenstädte des nördlichen Europas in dieser Städtehanse zusammengeschlossen. Eine wichtige Grundlage dieser Verbindungen war die Entwicklung des Transportwesens, insbesondere zur See, weshalb die Kogge zum Symbol für die Hanse wurde. Die Hanse war nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf politischem und kulturellem Gebiet ein gewichtiger Faktor.
Mit "Hao" wird das 10-Cent-Stück in Hongkong bezeichnet. Nach anderer Transkription schreibt man auch Chiao. Es gelten 10 Hao = 1 Hongkong-Dollar (Yuan).
Dies ist der Spottname für die minderwertigen Silbermünzen aus der späten Regierungszeit des Königs Harald III. Hardrådi (der Harte) von Norwegen (1047-1066). Mit einem Feingehalt von 500/1000 waren sie praktisch zu Billonmünzen herabgesunken. Die Legenden der barbarisierten Münzen sind meist unleserlich. Seltene Stücke waren mit Runen beschriftet (Runenmünzen). Sie zählen damit zu den wenigen Münzen des Mittelalters, die nicht in lateinischer Sprache beschriftet sind. Die Bezeichnung "Haraldsslåtten" kommt in nordischen Sagen vor und bedeutet "Haralds Heu-Ernte".
Der "Hardhead" ist eine schottische Billonmünze zu 1 1/2 Pence, die Königin Mary Stuart im Jahr 1555 einführte. Unter König James VI. (1567-1625) wurde die Prägung fortgeführt und der Wert auf 2 Pence erhöht. Die Benennung leitet sich von dem französischen Hardi ab.
Der "Hardi d'argent" ist eine von den englischen Königen in Aquitanien im 14. Jh. geprägte Silbermünze im Wert von 3 Deniers tournois, die dann die französischen Könige in der zweiten Hälfte des 15. Jh. und in der ersten Hälfte des 16. Jh. nachahmten, zuletzt König Franz (François) I. (1515-1547).
Der "Hardi d'or" ist eine von dem englischen Herrscher Edward, dem Schwarzen Prinzen (1355-1375), in Aquitanien etwa im Jahr 1368 eingeführte Goldmünze. Die ungefähr 4 g schwere Münze aus Feingold zeigt auf der Vorderseite das Hüftbild des Herrschers mit Schwert und auf der Rückseite das Blumenkreuz mit Lilien und Löwen in den Winkeln im Mehrfachpaß. Mit der gekrönten Büste auf der Vorderseite wurde die Goldmünze nicht nur von den englischen Thronfolgern Richard II. (1377-1399) und Henry IV. (1399-1413) übernommen, sondern auch von dem französischen Herrscher Charles von Valois (1468-1474). Richard und Charles ließen auch Halbstücke im Gewicht von etwa 1,86 g ausgeben.
Dies sind US-amerikanische Tokens, die privat in den Jahren 1833-1844 ausgegeben wurden. Da die Herausgabe in die Zeit der tiefen amerikanischen Depression nach 1837 fiel, werden sie "Hard Time Tokens" genannt. Die Stücke waren meist aus Kupfer und einige Stücke ähnelten den regulären großen Centstücken (Large Cents). Manche Stücke waren als Spott-Tokens auf Präsident Andrew Jackson gedacht und bezogen sich satirisch auf die damalige Auseinandersetzung zwischen dem Präsidenten und der Bank of the United States.
Dies sind englische Tokens aus Kupfer im Wert eines Farthing, nach Lord Harington von Exton benannt, der die Prägeerlaubnis im Jahr 1613 von König Jakob (James) unter der Bedingung erhielt, den König am Münzgewinn zu beteiligen. Die Prägelizenz wurde später vom Herzog von Lennox übernommen. Da ihr Kupferwert nicht dem Nominalwert entsprach, waren die minderwertigen Tokens unbeliebt.
Der "Harnisch" ist ein Teil der Rüstung zum Schutz des Oberkörpers des Ritters. Der "Harnisch" besteht aus zwei Teilen, dem Brust- und Rückenstück. Diese bestanden in der Antike meist aus Bronze, seit dem 13. Jh. wurden sie aus Eisenplatten und -ringen gefertigt. Die Darstellung der Herrscher im Harnisch (geharnischt) auf Münzbildern entfaltete im Zeitalter des Barocks ihre Blüte und sollte die Wehrhaftigkeit und Stärke des Fürsten ausdrücken.
Harpokrates ist die griechische Bezeichnung für den ägyptischen Licht- und Sonnengott Horus, dessen Abbildung seit der hellenistischen Zeit auf Münzen vorkommt. Er war der Sohn von Isis und Osiris und wurde immer als Kind dargestellt. Sein Brustbild findet man auch auf phönikischen und syrischen Münzen sowie bei den Römern auf Alexandrinern.
Dies ist der Beiname der irischen Groats und ihrer Halbstücke, die unter König Heinrich (Henry) VIII. etwa seit 1535 mit der Darstellung einer Harfe (englisch: "harp") erschienen. Es sind die ersten Münzen überhaupt, die auf dem Münzbild das irische Symbol zeigen, das seitdem auf vielen irischen Münzen dargestellt ist. Diese Tradition wurde auch von der Republik Irland beibehalten. Die Harfe bedeutete in der Mythologie die Brücke zwischen Himmel und Erde.
Außerhalb Irlands bekamen kanadische Tokens aus Kupfer den Beinamen "Harps", die auf der Rückseite eine Harfe zeigen. Die nach 1820 hergestellten Tokens zeigen auf der Vorderseite das Kopfbild Georgs IV. (1820-1830).
Dies sind Sturm- und Todesdämonen der griechischen Mythologie, die meist als Vögel mit Menschenkopf dargestellt sind. Die Darstellung von "Harpyien" findet sich auf antiken Elektronmünzen von Kyzikos (Kyzikenern) sowie im Wappen von Ostfriesland ("Harpyienschild").
Das "Hat Piece" ist eine seltene schottische Goldmünze, die König Jakob (James) VI. im Jahr 1591 im Wert von 4 (schottischen) Pounds prägen ließ. Die Benennung "Hat-Piece" (deutsch: "Hutstück") geht auf die Darstellung eines bemerkenswert hohen Hutes zurück, den der König trägt. Links neben der Hutkrempe zeigt die Vorderseite der Münze die schottische Distel. Die auch etwas seltsame Rückseite zeigt einen sitzenden Löwen, der mit der Pfote ein Zepter in eine Wolke hält, darüber in hebräischer Schrift das Wort "Jehova".
Bezeichnung für den größeren Teil einer Münzenausgabe (auch als Massenauflage bezeichnet), der am häufigsten vorkommt. Daneben gibt es noch Teilauflagen.
Als "Hauptseite" (oder Vorderseite) der Münze wird die staatsrechtlich bedeutendere Seite der Münze bezeichnet, im Gegensatz zur Rückseite. Bei Münzen monarchischer Staaten zeigt die "Hauptseite" stets das Bild, den Namen oder das Monogramm des Herrschers. Wenn diese Elemente auf die beiden Seiten verteilt sind, so wird nach oben genannter Reihenfolge entschieden. Münzen republikanischer Staaten zeigen auf der Vorderseite entweder die Landes- oder Stadtbezeichnung, das Wappen oder ersatzweise ein anderes Symbol des Staates. Bei Verteilung auf beiden Seiten wird ebenfalls nach der Reihenfolge entschieden. Eine Sonderstellung kommt dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation mit seinen vielen Münzherren zu. Dabei ist nur in dem Fall das Bild des Kaisers oder die Darstellung des Reichsadlers die "Hauptseite der Münze", wenn es sich um die Erblande des Herrschers handelt, ansonsten Bild, Name oder Symbol des Münzherrn bzw. Münzstandes.
Als der König im Mittelalter (vor allem im 11. Jh.) das Münzrecht an weltliche und geistliche Herren übergab, mußten die neuen Münzherren eine Organisationsform für die Münzbetriebe finden. Dabei stellte sich für die Münzherren, die auf ihrem Herrschaftsgebiet nicht genügend Metallvorkommen hatten, das Problem der Rohstoffbeschaffung für die Münzstätte. Zur Beschaffung des Rohmaterials, später auch zur Aufsicht und Leitung der Prägung, der Prüfung von Legierungen und Gewichten, Einziehung und Umtausch von verrufenem Geld, Geldwechsel usw. überließen einige Münzherren die Organisation und Verwaltung der Münzstätte einer "Hausgenossenschaft". Diese setzte sich aus dem reichen Bürgertum der Städte zusammen, meist Kaufleute, Edelmetallhändler, Geldwechsler, Goldschmiede u.a., auch der Münzmeister wurde aus den Reihen der Hausgenossen bestimmt. Für ihre Tätigkeit erhielten die Hausgenossen einen Teil des Münzgewinns nebst einigen Privilegien und Rechten, darunter das Monopol des Gold- und Silberkaufs, Zollfreiheit, Steuerbefreiung oder die Gerichtsbarkeit über Münzarbeiter und Falschmünzer, die sich in Straßburg sogar auf den Blutbann erstreckte. Die Hausgenossenschaft erlebte ihre Blütezeit im 13./14. Jh., in regional unterschiedlichen Organisationsformen. So bestand z. B. die Hausgenossenschaft in Basel als Zunft, in Augsburg und Speyer wehrten sie sich gegen die Zugehörigkeit zur Zunft. Auch in den im Mittelalter bedeutenden Städten Bamberg, Erfurt, Goslar, Köln, Mainz, Regensburg, Wien, Worms und Würzburg sind Hausgenossenschaften nachgewiesen. Der Untergang der Hausgenossenschaft hing mit der Übernahme der Münzstätten an die Landesherren oder die Städte zusammen.
Die "Hausknechtstaler" waren Talermünzen, die Herzog August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel in den Jahren 1653 bis 1666 prägen ließ. Die Benennung entstand als Spott auf das Münzbild, das den Wilden Mann zeigt, der die Tanne quer vor sich hält, als würde er Hausknechtsarbeit für den Landesherrn verrichten. Die Umschrift zeigt das Motto des Herrschers "ALLES MIT BEDACHT". Auf der Vorderseite ist das Wappen mit reichlich Helmzier dargestellt.
Hawaii ist eine Inselgruppe im nördlichen Stillen Ozean mit der Hauptstadt Honolulu. Es war ein unabhängiges Königreich und wurde 1893 Republik. Am 21.08.1959 wurde die Inselgruppe der 50. Bundesstaat der USA.
Hawaii gehört seit 1900 zu den USA und benutzt dessen Münzsystem. Seit 1959 ist es der 50. Bundesstaat. Als unabhängiges Königreich (1791-1894) gab es zweimal eigene Münzen, nämlich 1847 und 1881-1883. Die ersten waren nur Cents aus Kupfer, aber die zweiten waren aus Silber mit Nominalen von 5 Cent bis 1 Dollar. Das große Silberstück wurde "Akaha Dala" genannt. Es zeigt auf der Vorderseite die Büste des Königs im Profil nach rechts und auf der Rückseite ein Wappen.
Name eines wichtigen deutschen Herstellers von Zubehör. Die Firma ist vor allem bekannt für Klemmtaschen. Der Name setzt sich zusammen aus den ersten Buchstaben des Namens des Firmengründers Hans Widmaier.
Hierbei handelt es sich um münzähnliche private Marken, die in Mittel- und Südamerika von Großgrundbesitzern an die Arbeiter zur Bezahlung der Löhne ausgegeben wurden und immer noch werden. Viele Stücke tragen den Namen der Großgrundbesitzer auf ihrem Gepräge. Das private Kleingeld diente der Behebung des Kleingeldmangels in den dünn besiedelten Regionen. Da sich die Güter in Mexiko und Argentinien über mehrere hundert Quadratkilometer erstrecken und deren Besitzer über die Grenzen hinaus bekannt sind, haben die Marken teilweise einen weit ausgedehnten Gültigkeitsbereich. Die "Hazienda-Token" stellen auf dem amerikanischen Kontinent ein beliebtes Sammelgebiet dar.
Die Heaton Mint ist seit 1850 die größte und wichtigste private Münzstätte in England, die nach ihrem Gründer, dem Münztechniker Ralph Heaton benannt war. Sie war - wie die Soho Mint - in Birmingham ansässig und verwendete als Münzzeichen ein "H". Meistens wurden Münzen aus Bronze, Kupfer oder Silber hergestellt. Aus Gold ist das 10-Sucre-Stück von Ecuador von 1899. Die Maschinen von Heaton wurden weltweit benutzt. Zu Beginn des 20. Jh. hieß die Münzstätte "The Mint (Birmingham) Limited" und nach dem 2. Weltkrieg "The Birmingham Mint".
Hierbei handelt es sich um eine französische Groschenmünze, die König Karl (Charles) VI. (1380-1422) im Jahr 1420 im Wert von 20 Deniers tournois einführte. Die Vorderseite zeigt einen Helm auf dem Lilienschild, die Rückseite das Blumenkreuz. Auch Johann von Heinsberg (1419-1455) ließ für Lüttich einen Heaume schlagen.
"Hebräermünzen" oder Ulfeldtsche Münzen, nach dem Namen des dänischen Reichshofmeisters Ulfeldt, war die Bezeichnung für dänische Kriegsmünzen, die König Christian IV. (1588-1648) in den Kriegsjahren 1644/45 ausgeben ließ. Dabei handelt es sich um minderwertige, später herabgesetzte 2- und 1-Mark-Stücke sowie um Stücke zu 4 Skillings. Sie zeigen auf der Rückseite die Schrift "IUSTUS/Jehova" in hebräischer Schrift "/IUDEX" (deutsch: "Der Herr ist ein gerechter Richter"), wohl als Kommentar zum Einmarsch der Schweden in Jütland zu verstehen.
Der Begriff "Heckenmünzen" bezeichnet seit dem Mittelalter illegale Münzstätten. Nicht nur Personen, die gar kein Münzrecht hatten, sondern auch einige Münzherren betrieben nebenbei "Heckenmünzen" oder ließen in den legalen Münzstätten minderwertige Beischläge beliebter Münzen prägen, indem sie z.B. das Metall guthaltiger Münzen einschmolzen, mit Kupfer streckten und daraus minderwertige Münzen prägten. Durch Weißsieden konnte die Minderwertigkeit der Legierung zumindest oberflächlich verdeckt werden. Zur Täuschung wurden Symbole, die die Echtheit der Münze bezeugen, frei erfunden oder Devisen und Wappen gefälscht. Das Unwesen der Heckenmünzerei war nicht nur in Deutschland verbreitet. Nach der Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 war die Münzprägung nur Kreismünzstätten und Reichständen gestattet, die über eigenes Bergsilber verfügten. Aber wann immer ein hoher Spekulationsgewinn in Aussicht stand, wuchs die Anzahl der Münzstätten und Prägung an. Der Höhepunkt des Unwesens liegt in den Jahren vor und während der Kipper- und Wipperzeit (1618-1623) und noch einmal in den Jahren 1660 bis 1675 (Zweite Kipperzeit). Die politische Zersplitterung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation vor und während des Dreißigjährigen Kriegs verhinderte eine wirksame Bekämpfung der Heckenmünzerei. Als sich in der 2. Hälfte des 17. Jh. die Heckenmünzerei wieder ausbreitete, gelang es den Fürsten der großen Staaten - nach der Einführung des Leipziger Münzfußes (1690) - einige illegale Münzstätten samt Inventar zu zerstören. Die Stabilisierung des süddeutschen Münzwesens durch den Konventionsfuß machte den Betrieb kleiner Münzstätten (Mitte des 18. Jh.) endgültig unrentabel.
Die "Hedeby Halbbrakteaten" gehören zu den sog. Hedeby-Münzen. Sie stammen aus dem 10. Jh. und waren bis zur Unleserlichkeit entstellt, aber im Zahlungsverkehr schon bedeutender als die ersten Hedeby-Münzen.
Bei den "Hedeby-Münzen" handelt es sich um die ersten in Skandinavien hergestellten Münzen, die aus Hedeby stammten. Beide Städte lagen am Handelsweg von Dorestad am Rhein (bei Utrecht) nach Rußland (Novgorod). Nach der Zerstörung Dorestads ahmten die Wikinger einfach die karolingischen Münzen nach. Die Nachahmungen waren ohne Münzbild, hatten auf der Vorderseite die Schrift "CARO/LUS" und auf der Rückseite "DOR/STAT". Es gab auch einige Stücke mit Tier- und Schiffsdarstellungen. Das übliche Zahlungsmittel blieb aber das Hacksilber. Im 10. Jh. wurden sog. Hedeby-Halbbrakteaten hergestellt, die bis zur Unleserlichkeit entstellt waren, aber im Zahlungsverkehr schon bedeutender waren als die ersten Münzen.
Johann Karl von Hedlinger (geb. 28.03.1691 in Seewen/Schwyz; gest. 14.03.1771 in Schwyz) ist ein schweizerisch-schwedischer Medailleur. Er war der Sohn des Schweizer Bergwerksaufsehers Johann Baptist H. Hedlinger und der Anne Elisabeth Betschard. Er ging erst in Seewen und 1700, als sein Vater Bergwerksaufseher im Bolenzer- und Blegnotal wurde, dort in das Gymnasium in Bellinzona.
Mit Erfolg und väterlicher Unterstützung versuchte er sich im Zeichnen und in der Stechkunst, zu der er seine eigenen Werkzeuge anfertigte. Im Jahre 1709 schickte ihn der Vater in die Lehre zu dem Luzerner Wilhelm Krauer, der damals Münzmeister in Sion war, aber schon ein Jahr darauf Münzmeister in Luzern und später zum Pächter der Münzstätte des Bischofs von Basel sowie der Stadt Biel wurde. Von Wilhelm Krauer lernte Hedlinger das Gravieren, die Kunst des Goldschmieds und des Juweliers. Unter der Aufsicht seines Meisters schnitt er in der Zeit von 1710 bis 1714 die luzernischen Münzstempel und schnitt und prägte die Münzen von Montbéliard und Porrentruy. Seine Lehre wurde 1712 durch den Krieg der fünf katholischen Orte der Eidgenossenschaft gegen Zürich und Bern unterbrochen, an dem er als Freiwilliger und Lieutenant im Luzerner Corps teilnahm. 1723 versuchte ZarPeter der Große, der ihn schon in Paris gesehen hatte, ihn vergeblich mit Versprechungen nach Sankt Petersburg zu locken.
Im Jahr 1725 fertigte Hedlinger eine Medaille auf den Kaiser Karl VI. an und erhielt ein Jahr darauf Urlaub für eine Reise nach Italien, die er bei der Anreise auch zu einem Abstecher in die Schweiz nutzte. Er durchreiste Italien bis Neapel. Dort verbrachte er einige Zeit und schloß Freundschaft mit dem Maler Pietro Sollima, bevor er nach Rom weiter reiste, wo er schnell Aufnahme in der dortigen Künstlerkolonie fand und sich mit den Malern Francesco Trevisani und Ghezi, dem Bildhauer Camillo Rusconi, dem Luzerner Kupferstecher J. J. Frey und dem Antiquar Ficoroni anfreundete. Dem Papst Benedikt XIII. machte er seine Aufwartung mit einer Medaille auf ihn, worauf dieser ihn mit dem Ritterkreuz des Christusordens beschenkte.
In Begleitung des schwedischen Malers George Desmarées traf er nach 18 Monaten wieder in Schweden ein. Eine schwere Krankheit überwand er glücklich und lehnte 1728 einen Ruf des polnischen Königs und sächsischen Kurfürsten August des Starken, nach Polen zu kommen, ab. Inspiriert von der Antike und seiner Italienreise entstand eine seiner schönsten Medaillen Auf der Vorderseite war ohne Nennung seines Namens seine Büste abgebildet und auf der Rückseite eine mit Helm und Speer der Minerva bewaffnete Eule, sowie in griechischen Münzen die Umschrift festgehalten, die für das schwedische Wort "lagom" stand, so viel wie "maßhaltend" oder "nicht zu viel, nicht zu wenig" bedeutete und sein Wahlspruch war.
Neben neuen Medaillen auf das regierende Königspaar und auf herausragende Persönlichkeiten der schwedischen Gesellschaft fertigte er auch eine Serie aller schwedischen Könige, die mit Björn I. begann und bis zu dem damals herrschenden König Friedrich reichte. Zu den Nummern zwei bis neun fehlten geeignete Vorlagen und so kam ihre Ausführung nicht zu Stande. Die Nummer eins und die Folge von 30 bis 56 führte Hedlinger selber aus, während die restlichen Nummern zehn bis 29 nach seinen Entwürfen und unter seiner Aufsicht von seinem Schüler Daniel Fährmann geschaffen wurden.
Ein zweiter gewährter Urlaub führte Hedlinger auf Einladung der Zarin Anna Iwanowna 1735 nach St. Petersburg, wo er bis 1737 blieb. Auch Anna Iwanowna verewigte er auf einer Medaille. Eine zweite Einladung an den russischen Hof in St. Petersburg zur neuen Zarin Elisabeth Petrowna schlug er 1741 aus und schickte ihr an seiner Stelle ein Medaillon mit einem Bildnis von ihr auf der Vorderseite. Während seines dritten Urlaubs besuchte er sein Heimatland Schweiz. Hier heiratete er mit 50 Jahren Maria Rosa Franziska Schorno, die aus dem alten schweizerischen Geschlecht der Schorno stammte, und lebte mit ihr in Freiburg in der Schweiz. Auf einer Reise durch Deutschland empfing ihn Friedrich der Große in Berlin mit allen Ehren und versuchte ihn ebenfalls zu halten, doch ohne Erfolg.
Im Jahre 1744 kehrte Hedlinger allein nach Stockholm zurück, wo er den Titel eines Hofintendanten erhielt und zum Mitglied der königlichen Wissenschaften ernannt wurde. Dies sollte ihn auch zum Bleiben in Schweden veranlassen, doch zog es ihn zu seiner Frau und in seine Heimat. Daher erbat er für sich den Abschied, der ihm schließlich gewährt wurde. Auf seinem Wunsch hin wurde sein Schüler Daniel Fährmann sein Nachfolger als Direktor der königlichen Münzstätte. Im November 1745 brach Hedlinger von Stockholm aus zur Rückkehr in die Schweiz auf. Seine Medaillensammlung und Bibliothek, die schon vor ihm abgeschickt wurden, gingen bei einem Schiffbruch unter und mußten mühselig geborgen werden. Am Neujahrstag 1745 kam er in Freiburg an, zog aber in seinen Geburtsort Seewen um, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Er unternahm zwar noch kleinere Reisen, arbeitete aber in stiller Zurückgezogenheit in seiner Werkstatt und hatte im In- und Ausland einen regen Briefwechsel vor allem mit schwedischen Freunden und Medailleurkollegen.
In dieser letzten kreativen Periode schuf er Medaillen auf Könige und Fürsten, auf Friedrich den Großen, Kaiserin Maria Theresia, König Georg II. von Großbritannien, Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel und auf schwedische Staatsmänner und Gelehrte. Zudem fertigte er für die Akademie der Wissenschaften in Berlin eine Preismedaille, für die Republik Bern die große Verdienstmedaille und für das Kloster Einsiedeln eine Jubiläumsmedaille an, um nur einige zu erwähnen. Auch seiner Familie widmete er Medaillen. Seine Hochzeit 1741 und die seiner einzigen Tochter 1761 hielt er ebenso in einer Medaille fest, wie den frühen Tod seiner Frau im Jahr 1755. Eine weitere Medaille mit dem Bildnis seiner Tochter schuf er 1765. Zwei Medaillen blieben jedoch unvollendet, als er am 14.03.1771 kurz vor seinem 80. Geburtstag in Seewen verstarb.
Der Hedschas (arabisch: al-Hidschaz) ist eine Landschaft im westlichen Saudi-Arabien. Das Betreten des Hedschas oder Teilen davon (Mekka und Medina) ist nur Muslimen erlaubt. Zur Zeit des Osmanischen Reiches erklärte sich Hedschas am 30.05.1916 zum unabhängigen Königreich. 1924/25 wurde es von Truppen des Nedschd besetzt und am 19.12.1925 angegliedert.
Heidelberg ist heute eine Großstadt in Baden-Württemberg im Südwesten Deutschlands, unweit der Mündung des Neckars in den Rhein. Die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt ist bekannt für die Ruprecht-Karls-Universität, die älteste Hochschule auf heutigem deutschem Gebiet. In kurpfälzischer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte.
Dies ist der Name für eine nach dem rückseitigen Motiv der Auferstehung Christi benannte Talermünze aus der Regierungszeit des Fräuleins Maria von Jever (1536-1575). Die Vorderseite zeigt den Löwen von Jever.
Sammlerbezeichnung der schwedischen Salvatortaler nach der Darstellung des Christus mit Wunden.
Nach der katholischen Kirchenlehre sind "Heilige" Verstorbene, die von den Lebenden verehrt und um Fürbitte bei Gott angerufen werden können. Der christliche Heiligenkult hat sich aus der Märtyrerverehrung der Urkirche entwickelt, wobei die Beliebtheit des Verstorbenen beim gläubigen Volk die entscheidende Rolle spielte. Seit dem 4. Jh. n.Chr. baute man Kirchen, die die Reliquien der Heiligen aufbewahrten. So entstanden die Schutzpatrone für Kirchen, Klöster, Städte und Länder. Im 12. Jh. richtete der Papst ein Verfahren zur Heiligsprechung (Kanonisation) ein, dem die Seligsprechung (Benefikation) vorausgeht.
Im Mittelalter existierte die Vorstellung, daß dem im Himmel fortlebenden Heiligen die Kirche oder das Kloster als Eigentum gehörte. Damit war er auch Herr über das Kirchen- oder Klostervermögen und somit auch über das Münzrecht, wenn dies dem Kloster oder der Kirche verliehen wurde. Seitdem fand man "Heilige" auch auf zahlreichen Prägungen. Dies erklärt auch die Fülle von Heiligendarstellungen auf mittelalterlichen Münzen. So kommt es auch zur Vorstellung, daß der Heilige den lebenden Machthaber mit dem Eigentum belehnt, wie dies vielleicht am deutlichsten das Münzbild des Dukaten aus Venedig darstellt. Der hl. Markus, der Schutzpatron der Stadt, belehnt den vor ihm knienden Dogen mit der Gonfalone, dem Regierungssymbol. Häufig werden die Heiligen auf dem Münzbild auch mit ihren Attributen oder symbolisch dargestellt, beispielsweise der Löwe als Symbol des hl. Markus, das Andreaskreuz als Symbol des hl. Andreas, dem Schutzheiligen von Schottland und Rußland.
Bekannte Schutzpatron-Darstellungen sind auch Johannes der Täufer z. B. auf Münzen von Florenz, der hl. Georg (der Drachentöter) auf Münzen von England und Rußland, der hl. Stephan auf ungarischen Münzen, die Madonna (Maria mit Kind) auf Münzen von Ungarn und Bayern. Auf päpstlichen Münzen sind häufig Peter und Paul zu sehen, Petrus oder Schlüssel als Attribut auf Greprägen von Trier. Zur Bestimmung der Heiligen und ihrer Attribute auf Heilige gibt es Wörterbücher von Heiligen, die dem Münzsammler zur Bestimmung der Gepräge hilfreich sein können.
Ein "Heiliges Jahr" oder "Jubeljahr" (lateinisch: Anno jubilei) wurde zum ersten Mal im Jahr 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) verkündet. Es findet in regelmäßigen Abständen von 25 Jahren statt. Daneben werden auch außerordentliche "Heilige Jahre" verkündet, z. B. 1933/1934 zum 1900-jährigen Jubiläum des Todesjahres Christi. Die erste Münze aus diesem Anlaß ließ Papst Nikolaus (1447-1455) im "Heiligen Jahr" 1450 prägen. Die Gepräge zeigen manchmal die Heilige Pforte, die symbolisch zu Beginn des "Heiligen Jahres" geöffnet und nach seinem Ablauf wieder geschlossen wird.
Das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" existierte bis 1806, das aus dem Ostfränkischen Reich der Karolinger entstanden war. Gelegentlich spricht man auch vom "Ersten Deutschen Reich" oder heutzutage meist vom "Römisch-Deutschen Reich". Schon Otto der Große (936-973 n.Chr.) sah die Kaiserkrone als Symbol der Herrschaft über das Römische Weltreich. Der Ausdruck "Imperium Romanum" (deutsch: Römisches Reich) für das Kaiserreich, das Deutschland, Reichsitalien und Burgund umfaßte, ist 1032 n.Chr. zum ersten Mal dokumentiert. Die Idee der Betonung der christlichen Tradition des Kaisertums (seit Konstantin dem Großen) geht auf KaiserFriedrich Barbarossa zurück. Die früheste erhaltene Erwähnung des Ausdrucks "Sacrum Imperium Romanum" ("Heiliges Römisches Reich") geht auf eine Urkunde von 1254 zurück. Der Zusatz "Deutscher Nation" stammt aus dem 15. Jh. Der vollständige Titel "Sacrum Imperium Romanum Nationis Germanicae" ist als offizielle Bezeichnung des Staatsgebildes (ohne Italien) auf dem Reichsabschied von Worms 1521 verwendet worden. Nach der dort getroffenen Neueinteilung in Reichskreise folgen häufig numismatische Anordnungen, um den auch für das Münzwesen geltenden Partikularismus der Zeit aufzuschlüsseln. Als Münzen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation gelten hauptsächlich die Münzen der habsburgischen Lande, da die Habsburger bis auf wenige Ausnahmen die Kaiser stellten. Die Prägungen der deutschen Reichsstädte werden hingegen als Städtemünzen aufgeführt.
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation hieß lateinisch "SACRUM IMPERIUM ROMANUM NATIONIS GERMANICAE". Dieser lateinische Titel entwickelte sich erst schrittweise vom 11.. bis zum 15. Jh. Als Münzen des Reiches gelten die Prägungen der königlichen Münzstätten. Seit dem 16. Jh. werden auch die Prägungen der habsburgischen Lande unter diesem Begriff geführt, während die Prägungen der deutschen Städte als "Städtemünzen" bezeichnet werden. Das Reich gab es bis zum Jahre 1806.
Bezeichnung für eine numismatische Sammlung, die sich mit bestimmten Abschnitten der heimatgeschichtlichen Entwicklung eines begrenzten Gebietes beschäftigt. Hierbei kann es sich um historische, politische, kulturelle, verkehrsgeschichtliche oder postalische Ereignisse handeln.
Heinrich der Löwe (geb. um 1129/1130 oder 1133/35 am Bodensee, vermutlich in oder um Ravensburg; gest. 06.08.1195 in Braunschweig) stammte aus dem Geschlecht der Welfen, und war von 1142 bis 1180 als Heinrich III. Herzog von Sachsen, das damals auch Westfalen und Engern umfaßte, sowie von 1156 bis 1180 als Heinrich XII. Herzog von Bayern. Seine Stellung als Herzog von Sachsen und Bayern wird seit jeher als königsgleich charakterisiert. Er war Gegenspieler seines Vetters Friedrich Barbarossas.
Der "Heinrichsnobel" (englisch: Henrynobel) ist eine englische Goldmünze, von Heinrich VIII. 1540 an Stelle der älteren Rosenobel geprägt wurde und ein Schiff zeigt. Die Münze galt 51/3 Thaler.
Im weiteren Sinn bedeutet das griechische Wort "Hekte" eigentlich den sechsten Teil einer Einheit. Im engeren Sinn werden die Elektronmünzen im Wert eines Sechstelstaters aus Kyzikos, Mytilene und Phokaia als "Hekten" bezeichnet. Sie sind teilweise inschriftlich auch so genannt. Die Hekten von Mytilene und Phokaia wiegen etwa 2,6 g. Dabei sind die Münzen aus künstlich hergestelltem Elektron nach einem heute verlorengegangenen Münzvertrag zwischen beiden Städten geprägt worden. Die phokaisch-mytilenische Gemeinschaftsprägung wird um 400 v.Chr. datiert.
Helena war die erste Frau des römischen Kaisers Constantius I. und Mutter von Konstantin dem Großen (307-337). Sie schloß sich schon früh dem Christentum an und man findet sie auf zahlreichen Münzen. Im Mittelalter genossen Münzen mit Darstellungen der heilig gesprochenen Helena religiöse Verehrung.
Dr. Karl Helfferich (geb. 1872; gest. 1924) war Politiker und Finanzwissenschaftler und entwickelte als Staatssekretär im Finanzministerium im Sommer 1923 den Plan einer Roggenwährung zur Überwindung der die Wirtschaft lähmenden Inflation. Da eine Goldwährung auf Grund zu geringer Goldreserven undurchführbar war, schlug der Reformer vor, auf eine "Roggenmark", die 5 kg Roggen entsprach, auszuweichen. Die etwas abgeänderten Vorschläge Helfferichs führten zur Einführung der Rentenmark durch Schacht.
Der griechische Sonnengott Helios wurde im Vergleich zu anderen Kulturen (z. B. Re in Ägypten) in Griechenland nicht kultisch verehrt wurde. Eine Ausnahme ist die Stadt Rhodos auf der gleichnamigen Insel im Mittelmeer, deren kultische Verehrung des Helios in dem Koloß von Rhodos (eines der sieben Weltwunder) ihren Höhepunkt fand. Auf seiner Fahrt mit dem Sonnenwagen über den Himmel tauchte er die Erde in gleißendes Licht und konnte alles sehen, was sich darauf abspielte. Helios galt als unmittelbares Naturphänomen, als Symbol von Licht, Feuer, Leben, Reinheit oder Ordnung. Darstellungen des Gottes erscheinen auf vielen griechischen Münzen, besonders häufig auf Silbermünzen von Rhodos zwischen dem 4. Jh. und dem Beginn der Römischen Kaiserzeit. Er ist meist als Kopfbild mit losen, strahlenförmig um den Kopf gelegten Haaren oder einer Strahlenkrone dargestellt. Seine Attribute sind Peitsche und Globus. Bei den Römern wurde Helios mit Apollon zu Sol verschmolzen, der sich als "Sol invictus" auf römischen Münzen der Kaiserzeit findet, besonders häufig im 3. Jh. n.Chr.
"Hell" ist eine andere Bezeichnung für "reich an Licht" bzw. "leuchtend" (dänisch: lys, englisch: light, französisch: clair, italienisch: chiaro, niederländisch: helder, portugiesisch und spanisch: claro).
Unter "Hellenismus" versteht man in der Geschichte die vom Griechentum geprägte Zeit ab Alexander dem Großen und der nachfolgenden Diadochenreiche bis zum Aufstieg des Römischen Reiches.
Nach der Ermordung Philipps 336 v.Chr. führte sein Sohn Alexander der Große ein griechisch-makedonisches Heer nach Asien und eroberte in wenigen Jahren mit dem Perserreich ein Weltreich. Der Alexanderzug bahnte der griechischen Kultur im ganzen damals bekannten Orient den Weg, von Ägypten über Mesopotamien und das Persische Reich bis zu den Grenzen Indiens. Nach Alexanders Tod 323 v.Chr. in Babylon teilten seine Nachfolger, die Diadochen, in lange währenden Kriegen das Reich unter sich auf. In allen Teilreichen bildete der Hellenismus in den folgenden Jahrhunderten die prägende Kultur.
Das Zeitalter des Hellenismus war geprägt von ständigen Kämpfen der drei Großmächte (Ptolemäer, Seleukiden und Antigoniden) um die Vorherrschaft. Ebenso breiteten sich in dieser Zeit der Fernhandel bis hin zum Kaiserreich China und die Güterprodution für große städtische Märkte aus.] Verschiedene Wissenschaften blühten auf (besonders in Alexandria). Zu Beginn des 2. Jh. v.Chr. intervenierte Rom in Griechenland und 146 v.Chr. unterstellte das Römische Reich die Mitglieder des unterlegenen Achaiischen Bundes der Provinz Macedonia. Korinth als führende Polis wurde zerstört. Doch blieben viele Poleis wie Athen und Sparta zumindest vorerst formell unabhängig.
Bald darauf folgte der Erwerb Pergamons durch Rom und 64/63 v.Chr. die Beseitigung der Überreste des Reiches der Seleukiden. Als letzter Nachfolgestaat des Alexanderreichs wurde im Jahre 30 v.Chr. das ptolemäische Ägypten, dessen letzte Herrscherin Kleopatra VII. war, ins Römische Reich eingegliedert. Damit war die hellenistische Staatenwelt als machtpolitischer Faktor ausgelöscht. Die griechische Kultur jedoch lebte mit unverminderter Kraft im Römischen Reich fort und prägte es über seinen Untergang im Westen 476 hinaus bis in die Zeit des Byzantinischen Reiches.
Der "Heller" ist eine Pfennigmünze, die unter Kaiser Friedrich I. im ausgehenden 12. Jh. in der Reichsmünzstätte in Hall eingeführt wurde. Deshalb wird die Münze auch "Haller", Häller oder "Heller" genannt. Die Vorderseite zeigt ein Spaltkreuz und die Umschrift "FRISA" ("Fridericus Rex Imperator Semper Augustus") und die Rückseite die Innenfläche einer Hand, deshalb auch die Namen Händleinheller.
Die ursprünglich ca. 0,55 g leichten Pfennige (675/1000 fein) wurden sehr schnell durch eine Trugschrift ersetzt, seit der Mitte des 13. Jh. waren sie stumm (schriftlos). Die bald als Vierschlag-Pfennige hergestellten Stücke zeigen meist auf der Kreuzseite ein Quadratum supercusum. Bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jh. begann die Münze sich im südwestdeutschen Raum zu verbreiten und verdrängte die einheimischen schwereren Pfennige. Für den Heller spricht, daß er von den Münzverrufungen verschont blieb. Überdies war der Heller handlicher und für den Umlauf besser geeignet als die vergleichsweise zerbrechlichen Brakteaten. Die um 1300 an eine florentinische Gesellschaft verpachtete Münzstätte Schwäbisch Hall brachte große Mengen Heller in Umlauf, die sich im 14. Jh. in ganz Süddeutschland und dem Rheinland bis nach Aachen verbreiteten.
Diese Entwicklung führte zu Beischlägen der "Heller" mit kaiserlicher Erlaubnis, u.a. in Nürnberg, Ulm, Frankfurt und Speyer.
Das durch die vielen Nachahmungen gesunkene Gewicht ließ den Heller auf den zukünftig typischen Wert von einem halben Pfennig fallen. In diesem Wert lief die Münze auch im 15. Jh. um, im Rheinland auch in Nominalen zu Vier-, Acht- und Zwölfhellern und in Form des Hohlringheller. Seit dem ausgehenden 16. Jh. wurde die Scheidemünze in Kupfer ausgegeben, in Süddeutschland als halbe Pfennige und Achtelkreuzer bis ins 19. Jh.
Mit Einführung der Kronenwährung in Österreich im Jahr 1892 wurde eine Krone in 100 Heller unterteilt. Bis zur Ablösung durch die Schillingwährung (1925) liefen 1- und 2-Heller-Stücke in Kupfer und 10- und 20-Heller-Stücke in Nickel um. Die Benennungen "Haler", "Halieru" und "Halierov" (Mehrzahl) für die Unterteilung (Hundertstel) der tschechischen und slowakischen Krone bis heute leitet sich vom Heller ab.
"Hell Money" ist die englische Bezeichnung für das chinesische Totengeld. Der Name ist zwar europäischen Ursprung, wurde aber von den Chinesen übernommen und sogar auf die Banknoten gedruckt. Es gibt das "Hell Money" aber auch auf Münzen.
"Helm" ist die Bezeichnung einer sehr seltenen englischen Goldmünze im Wert eines Viertelflorins, die unter König Edward III. im Jahre 1344 geprägt wurde. Sie ist das Halbstück des Leopard und zeigt auf der Vorderseite den behelmten Leoparden sowie auf der Rückseite das Blumenkreuz mit einem Vierpaß in der Mitte.
Auf vielen Münzen seit der Antike erscheint der von Kriegern und Göttern getragene Kopfschutz. Auf griechischen Münzen wird vor allem die Schutzgöttin Pallas Athene mit hochgeschobenem Helm dargestellt. Man kann die auf antiken griechischen Münzen vorkommenden Helme in drei Hauptformenunterteilen:
- der korinthische Helm, ein Kopfhelm mit Stirnreif und Nasenschiene, der das gesamte Gesicht mit Ausnahme der Augen bedeckt. Diese Form findet sich hauptsächlich auf Münzen von Korinth, deren Münzbild häufig Pallas Athene mit zurückgeschobenem Helm darstellt, der das Gesicht freiläßt;
- der attische Helm mit Stirnschirm, Nackenstück und Ohrbogen und Helmschweif ist der Kopfform angepaßt, läßt aber das Gesicht frei. Als Kopfschmuck von Pallas Athene u.a. auf Münzen von Athen dargestellt;
- der makedonische Helm im Stil einer Sturmhaube ohne Nackenstück, mit Busch und Backenstücken erscheint häufig auf makedonischen Münzen hellenistischer Zeit.
Auf römischen Denaren der Republikzeit ist die Darstellung der behelmten Roma öfter anzutreffen. Ihr der Kopfform angepaßter Helm mit Stirnschirm und kurzem Nackenstück läßt das Gesicht frei und ist häufig durch ein Flügelpaar gekennzeichnet.
Im Mittelalter wurde der heraldische Helm neben dem Schild zum wichtigsten Bestandteil der Wappen. Die Heraldik unterscheidet verschiedene Formen:
- den Topfhelm, der oben flach auf dem Schädel auflag und das gesamte Gesicht bis auf waagerechte Augenschlitze bedeckte. Die Hochwölbung der Schädelpartie in Kübelform, die dem Kübelhelm des 14. Jh. den Namen gab, verbesserte den Schutz gegen Schwerthiebe, die Verlängerung der Seiten gestattete die Ablenkung des hohen Gewichts auf die Schulter;
- der Stechhelm diente bei den Lanzenturnieren des 14. und 15. Jh. als Schutz. Auffallend sind seine Rundungen, die sich besser der Kopfform anpassen. Charakteristisch ist der spitz vor den oberen Teil des Helmes vorgezogene untere Teil auf Höhe des Sehschlitzes;
- mit dem Aufkommen des Kolbenturniers, das als Ziel des Kampfes das Abschlagen der Helmzier definierte, kommt schließlich der Bügel- oder Spangenhelm in Gebrauch. Der erweiterte Sehschlitz wurde durch gebogene Bügel abgedeckt, die von oben nach unten verlaufen. Die für Wappenverleihungen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zuständige kaiserliche Kanzlei in Wien verlieh die jüngste Helmform nur adligen Personen, alle anderen konnten auch an bürgerliche Personen verliehen werden.
Die "Helmdecke" ist ein wohl zunächst aus praktischen Gründen auf die Schädel- und Nackenpartie gelegtes Tuch. Durch die künstlerische Gestaltung entwickelte sich die "Helmdecke" zu einem beliebten Ornament der Heraldik, da die Helmdecke den Künstlern eine größere Freiheit ließ als beispielsweise die strenge Form des Schildinhaltes.
Im weitesten Sinn bezeichnet der Ausdruck "Helmpfennige" alle Pfennige mit einem Helm im Münzbild. Im Besonderen wurden die von Kurfürst Friedrich I. (1415-1440) in Frankfurt/Oder für die Mark Brandenburg geprägten Hohlpfennige und die seit 1322 geprägten Pfennige der hannoverschen Stände als Helmpfennige bezeichnet.
Schon seit der Antike trugen die Krieger als Verzierung Rosshaarbüsche auf dem Helm. An verschiedenen Stellen des Helms finden sich Ornamente. Bei den Griechen waren vor allem die Sphinx, Skylla, Charybdis und andere mythologische Figuren sowie Schlangen, Greife und sonstige Untiere beliebt, die den Feind schrecken sollten. Daneben finden sich auf römischen Helmdarstellungen Flügel. Im Mittelalter erlangten die vor allem im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zahlreich geführten Helmzierden eine heraldische Bedeutung. Sie sind vorwiegend in Form von Federn und Büschen oder als gekrönte Helme auf Wappen zu finden.
Helsinki ist die Hauptstadt von Finnland. Sie liegt in der Landschaft Uusimaa im Süden an der Küste des Finnischen Meerbusens. Helsinki ist auch das politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum Finnlands. Die Stadt wurde im Jahr 1550 während der Zugehörigkeit Finnlands zu Schweden gegründet, blieb aber lange unbedeutend. Kurz nachdem Finnland unter russische Herrschaft gekommen war, wurde Helsinki 1812 zur Hauptstadt des neugegründeten Großfürstentums Finnland bestimmt und ist seit 1917 Hauptstadt des unabhängigen Finnland.
Wegen des Wirrwarrs in Politik, Wirtschaft, Religion, Gesetzwesen, Maßen und Gewichten sowie im Geldwesen war es recht einfach für die Franzosen, im Frühjahr 1798 in die Schweiz einzumarschieren und die Einheitsrepublik zu errichten. Es wurde nun erstmals versucht, eine einheitliche Währung einzuführen. Die neuen Münzen wurden in den bereits bestehenden Münzstätten in Bern, Basel und Solothurn nach dem bernischen Münzfuß geprägt. Sie konnten dem Wirrwarr aber kein Ende setzen, da die bisherigen Münzen der Kantone und Städte weiterhin im Umlauf blieben. Die recht unpopuläre Republik wurde 1803 durch die "Mediationsakte", die den alten Staatenbund wieder herstellte, ersetzt. Das Münzrecht ging an die Kantone zurück, wobei allerdings beschlossen wurde, nur noch nach dem eidgenössischen Münzfuß (1 Schweizer Franken = 10 Batzen = 100 Rappen) zu prägen.
Die "Hemidrachme" ist das Halbstück der Drachme und wird als deren häufigstes Teilstück angesehen. Die Silbermünze von gewöhnlich ca. 2,2 g (nach dem Attischen Münzfuß) ist als Präsenzgeld bei der Volksversammlung und als Tagegeld für den athenischen Richter erwähnt. In vielen griechischen Städten wurde die Hemidrachme auch als Goldmünze geschlagen.
Der "Hemilitron" ist eine griechische Silbermünze zu einer halben Litra, die von vielen Städten auf Sizilien geprägt und meist mit "H" gekennzeichnet wurde. Der Hemilitron entsprach dem römischen Semis, bei Dezimalrechnung dem Quincunx. Einige sizilianische Städte gaben bronzene Hemilitra mit 6 Kugeln (Duodezimalsystem) als Wertzeichen heraus. In Tarent und Kyrene gab es in der 2. Hälfte des 4. Jh. v.Chr. sogar kleine goldene Halblitra-Stücke im Gewicht von ca. 0,43 g.
Beim "Hemiobol" handelt es sich um eine antike griechische Münze im Wert von einem halben Obol, die später auch in Bronze gemünzt wurde. In der Stadt Cumae (Campania) ist ein goldener Hemiobol aus dem 5. Jh. v.Chr. erwähnt.
Dies ist die griechische Bezeichnung des einschneidigen, metallischen Axt- oder Beilgeldes, das als Tausch- und Zahlungsmittel in prähistorischer und archaischer Zeit im ägäischen Raum genutzt wurde. Seine Verwendung als Gerätegeld ist noch bis in homerische Zeit gesichert: Der Bogenschuß des heimkehrenden Odysseus trifft durch die Ösen von 12 einschneidigen Beilen. Hesychios erwähnt in seinem Lexikon "Hemipelekon" und Pelekys (Doppelaxt). Die Verwendung von Steinbeilen als Zahlungsmittel in prähistorischer Zeit ist allerdings nicht gesichert.
Das "Henkelkreuz", ein "T" mit einem ovalen Henkel oben, ist ursprünglich das ägyptische Symbol für "Leben" und "Leben nach dem Tod", also Unsterblichkeit. Das Zeichen findet sich nicht auf ägyptischen Münzen, aber leicht abgewandelt auf kilikischen (südöstliches Kleinasien), karischen (südwestliches Kleinasien) und zyprischen Münzen des 5./4. Jh. v.Chr. Interessant ist eine zyprische Abwandlung in Form eines Kreises mit einem Kreuz unten.
Hierbei handelt es sich um Löt-, Schweiß-, oder Feilspuren, die durch Entfernung von Henkeln und Ösen der zuvor als Amulette oder Schmuck getragenen Münzen herrühren. Manchmal sind Münzen, die zuvor als Schmuck gedient haben, so selten oder einzigartig, daß sich das Zurückversetzen in den früheren Zustand trotz der Bearbeitungsspuren lohnt. Die Mängel werden in den Auktionskatalogen vermerkt. Dazu wird meist die Abkürzung "Hksp." verwendet, manchmal Zusätze zum Grad des Mangels wie "minimal" oder "grob".
Die Grafschaft Henneberg war eine fränkische Grafschaft zwischen Thüringer Wald und Main und umfaßte Gebiete der Rhön, des Grabfeldes und der Haßberge. Sie existierte vom Ende des 11. Jh. bis 1660 und besaß auch das Münzrecht.
Der "Henri d'or" ist eine französische Goldmünze, die König Heinrich (Henri) II. in den Jahren 1550-1559 mit einem Gewicht von 3,65 g (958/1000 fein) prägen ließ. Es gab drei Typen und der interessanteste ist der Henri d'or à la Gallia. Diesem Typ kamen die von Aubin Olivier entwickelten Techniken des Balanciers und des geteilten Rings (virole brisée) zugute, z. B. in einem Piéfort des Typs von 1555, der die Prägung einer erhabenen Randschrift erlaubte. Die technischen Neuerungen waren aber zu teuer und stießen auch bei den Münzarbeitern auf Kritik, was zunächst keine regelmäßigen Prägungen damit erlaubte.
Der "Henri d'or à la Gallia" ist der interessanteste Typ des Henri d'or, der auf der Vorderseite die belorbeerte Büste des Königs zeigt und auf der Rückseite (im Stil des römischen KaisersTrajan) die sitzende Gallia, umschriftlich "OPTIMO PRINCIPI".
Hephaistos ist ein auf griechischen Münzen gelegentlich dargestellter Gott des Erdfeuers und der Schmiede(kunst), dem der römische Vulcanus entspricht.
Hera ist die griechische Götterkönigin, Schutzgöttin der Frauen und der Ehe, Schwester und Gemahlin des Zeus. Ein Kult breitete sich von Argos her aus, blieb aber auf Teile des Peloponnes und die griechischen Inseln der Ägäis beschränkt. Auf Münzen von Argos, Samos und Elis finden sich meist Darstellungen des Kopfes der Göttin, manchmal mit Krone. Seltener sind ganzfigürliche Darstellungen Heras anzutreffen, wie der unter König Mithradates IV. (159-150 v.Chr.) geprägte einzigartige Stater.
Eine "Herabsetzung" ist eine gesetzliche Verminderung des Nennwerts einer Münze, im Mittelalter regelmäßig durch die periodischen Münzverrufungen bewirkt. Später wurde die Herabsetzung einer Münze immer dann nötig, wenn der Nennwert über den tatsächlichen Verkehrswert hinausging. Manchmal setzte man eine Münzsorte auch absichtlich unter ihren inneren Wert, um den Aufkauf zum Einschmelzen zu erreichen bzw. zu verbilligen, wie im Falle der Kronentaler.
Herakleia am Latmos war eine antike griechische Stadt im Westen Kleinasiens in der Landschaft Karien. Dort gab es auch eine Münzstätte, in der u.a. auch Stephanephoren geprägt wurden.
Herakles war ein antiker Held, Sohn des Zeus und der Alkmene, der durch seine Kraft, seinen Mut und seine Heldentaten und Abenteuer zum beliebtesten Heros Griechenlands wurde. In der Mythologie wurde Herakles als Unsterblicher in den Olymp aufgenommen. Sowohl die Dorer (auf dem Peloponnes) wie auch die makedonische Königsdynastie leiteten ihren Herrschaftsanspruch mythisch durch Herkunft von Herakles ab. Seine häufigsten Attribute sind Keule und Löwenfell. Goldmünzen (Hemidrachmen) der thrakischen Stadt Thasos zeigen ihn als knienden Bogenschützen. Die Heldenfigur geht als Herkules in den römischen Kulturkreis über, in Verbindung mit der phönizischen GottheitMelkart auch in Nordafrika und Spanien. Ferner ist sie bei den Kelten und Germanen verbreitet.
Die "Heraldik" umfaßt die Bereiche Wappenkunde, Wappenkunst und Wappenrecht:
- Wappenkunst sind die Regeln, wie ein Wappen zu gestalten ist;
- Wappenkunde sind die Regeln, wie ein Wappen zu lesen ist;
- Wappenrecht sind die Regeln, wie ein Wappen zu führen ist.
Die Wappenkunst im heraldischen Sinne geht auf das 12. Jh. zurück. Die Wappenkunde beschäftigt sich mit dem Aufbau von Wappen, deren Bedeutung und der Bedeutung der einzelnen Teile und Symbole. Der Wappenherold war der Fachkundige dafür, das Wappen zu lesen und seinen Träger zu erkennen. Zuvor wurde die Aufsicht über die Wappenführung von den Herolden ausgeübt, an deren Spitze ein Wappenkönig stehen konnte (heute noch in Großbritannien). Heute pflegen das die heraldischen Vereine.
Wichtige Grundlagen für die historische Heraldik bilden neben wenigen erhaltenen Originalschilden, Siegel auch Wappenverzeichnisse der Herolde, die sie auf Grund ihres Amtsbereiches oder zu besonderen Anlässen angelegt hatten. Auch Exlibris (Buchbesitzerzeichen) aus dem Spätmittelalter, die zu dieser Zeit vorwiegend als Wappen ausgeführt wurden, dienen der Heraldik als Forschungsgrundlage. Als Disziplin der Geschichtswissenschaft gehört sie zu den historischen Hilfswissenschaften. Als ihr wissenschaftlicher Begründer für den deutschsprachigen Raum gilt Philipp Jacob Spener.
Um die Farben der Wappen im Schwarzdruck darstellen zu können, wurden verschiedene Schraffierungen festgelegt, die in der Fachsprache Tinkturen genannt werden.
Der Gott Hercules ist eine römische Gottheit und entspricht dem griechischen Gott Herakles. Hercules kommt auch auf römischen Münzen vor, wie z. B. auf dem Quadrans.
Herford ist heute eine Stadt im Regierungsbezirk Detmold im Bundesland Nordrhein-Westfalen. In früherer Zeit gab es dort auch eine Münzstätte, in der von 1580 bis 1670 Münzen geprägt wurden.
"Heringe" ist die volkstümliche Bezeichnung für die Dreier (Dreipfennig-Münzen) des Herzogs Ulrich von Württemberg (1498-1519), die um 1509 in Schwaben in großen Mengen im Umlauf waren. Die Benennung geht auf die Deutung zweier springender Fische als Heringe im Münzbild zurück. Dabei handelt es sich um das Wappen der Herrschaft von Mömpelgard, die 1503 in den Besitz des Herzogs kam.
"Herkules" (auch: Hercules) ist der lateinische Name des Herakles, der als Schutzgott der griechischen Kaufleute und durch die Etrusker (Hercle) Eingang in die römische Götterwelt fand. In latinisierter Form ist er als unbezwingbarer (invictus) Siegesgott (Victor) auf Münzbildern der Römischen Kaiserzeit dargestellt.
Nach Einführung des Franc wurde 1795 in Frankreich als erste Münze mit der Bezeichnung "Franc" das 5-Francs-Stück geprägt. Sein Münzbild zeigt die &&Herkulesgruppe&& (Umschrift: UNION ET FORCE). Die Gruppe wird dominiert von dem mit dem Löwenfell dürftig bekleideten Herkules (Sinnbild der Stärke), der die sich die Hand reichenden weiblichen Personifikationen der Freiheit (mit phrygischer Mütze) und Gleichheit (mit Waage) beschützt. Der von Augustin Dupré geschaffene Typ war ursprünglich auch für 1- und 2-Francs-Stücke vorgesehen, die auf Grund des Metallmangels aber nicht geprägt wurden. Der Typ wurde in den ersten drei Republikzeiten als Münzbild immer wieder aufgegriffen, in den Unterbrechungen durch andere Regierungsformen fand er keine Verwendung. In der fünften Republik findet sich die "Herkulesgruppe" auf 10-Francs-Stücken (1964-1973) und auf 50-Francs-Stücken (seit 1974).
"Hermanubis" ist eine Zusammensetzung aus den Namen des ägyptischen GottesAnubis und des griechischen Gottes Hermes. Darstellung dieser Gottheit findet man auf einigen Alexandrinern.
Eine "Herme" ist in der antiken Kunst ein Kopf mit Pfeilerschaft als Körper, Der Begriff leitet sich vom griechischen Gott Hermes ab, dem als Gott derartige Kultbilder an Kreuzwegen aufgestellt wurden. Die Hermen dienten eigentlich als Grenzmarkierungen. Auf griechischen und römischen Münzen erscheinen sie nur als Beizeichen.
Hermes ist der griechische Götterbote, Gott der Reisenden, Kaufleute, Diebe, Hirten, Straßen und Wege. Der Sohn von Zeus und Maia führte auch die Seelen in die Unterwelt, erfand die Lyra und war Gott der Rhetorik. Seit der klassischen Zeit stellte man sich Hermes jugendlich-sportlich vor und sah ihn auch als Schutzgott der Jugend und der Gymnasien. In hellenistischer Zeit nimmt er als "Hermes Trismegistos" (in Synkretismus mit dem ägyptischen Thoth) Züge als Stifter der Wissenschaften, Erfinder und als Verkünder geheimer Lehren an. Seine römische Entsprechung Merkur entwickelte sich zum Gott des Handels und Verkehrs. Die Attribute des griechisch-römischen Gottes sind Petasos (Reisehut mit breitem Rand), Heroldsstab (mit Bändern oder Flügeln), geflügelte Schuhe, später der Geldbeutel. Entsprechend seiner mythologischen Bedeutung ist Hermes relativ häufig auf antiken Münzen vertreten, wobei sowohl Kopfbilder wie auch figürliche und sogar szenische Darstellungen des Gottes zu sehen sind. Im 5./4. Jh. v.Chr. ist das Kopfbild häufig auf Münzen von Ainos (Thrakien) dargestellt. Auch Münzbilder in und um Arkadien. dem Ursprungsland des Hermeskults, zeigen den Götterboten.
Hermosillo ist heute die Hauptstadt des Bundesstaates Sonora im Nordosten von Mexico. Die Ursprünge der Stadt gehen auf das Jahr 1700 zurück, als es noch "Villa de Pitic" genannt wurde. Den heutigen Namen hat die Stadt erst 1828 zur Ehrung des Generals und Unabhängigkeitskämpfers José María González de Hermosillo angenommen. Es gab dort auch eine Münzstätte, die das Münzzeichen"H" bzw. "HO" verwendete.
Bei Homer waren die "Heroen" zunächst Herren, Krieger und Helden wie Achill, später auch Halbgötter (z. B. Herakles) die ähnlich wie die christlichen Heiligen kultisch verehrt werden. Es bildet sich ein lokaler Heroenkult. Fast jede Stadt (Polis) hat ihren Heroen. Dabei wird vom Namen der Stadt ausgehend nachträglich ein Heros geschaffen, der auch ein Wohltäter (Arzt) sein kann. In hellenistischer Zeit schwindet die Unterscheidung zwischen Heroen und Göttern, denn selbst lebende Herrscher können als Götter verehrt werden. In der Spätzeit werden schließlich fast alle Toten Heroen genannt. Auf Münzen werden neben einigen Helden (u.a. Herakles, Perseus) auch Beamte in Byzantion mit dem Ehrentitel "Heros" benannt.
Das Wort "Herzog" stammt aus dem althochdeutschen "Herizogo", der mit dem Heer auszog (lateinisch: Dux), bei den germanischen Stämmen ein nur für die Dauer des Krieges gewählter Heerführer. Im Frankenreich wurden die Herzöge genannten Herrscher von Alemannien, Aquitanien, Bayern und Thüringen zur Bedrohung für den König. Von den Karolingern unterworfen, bildeten sich an den Rändern des Reichs zum Ende der Karolingerzeit halbsouveräne Stammesherzogtümer (Bayern, Schwaben, Sachsen). Heinrich I. (919-936) versuchte die Herzöge durch Vergabe des Lehnsrechts stärker an das Reich zu binden. Daraus entwickelte sich das Titularherzogtum, seit dem 12. Jh. das Territorialherzogtum mit Anspruch auf ein Gebiet. Bis zur Einführung des Titels Großherzog war "Herzog" der höchste Adelstitel. Im Laufe der Zeit gab es auf deutschem Reichsgebiet mehr als 30 Herzogtümer. Die deutschen Stammesherzöge beanspruchten schon von Anfang an das Recht zur Prägung von Münzen unter eigenem Bild und Namen.
Wenn zwei oder drei Schilde aufeinander gelegt sind, wird der kleinste Schild, der zugleich meist auch das älteste bzw. wichtigste Wappen trägt, "Herzschild" genannt.
Das Großherzogtum Hessen und bei Rhein war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedsstaat des Deutschen Bunds und 1871 bis 1919 ein Bundesstaat des Deutschen Reiches. Das Großherzogtum ging 1806 aus dem Reichsfürstentum der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt hervor. Die regierenden Fürsten entstammten dem Haus Hessen.
Nach den preußischen Annexionen Kurhessens 1866 verblieb das Großherzogtum als letzter selbständiger hessischer Staat und gilt deshalb als einer der Vorgängerstaaten des heutigen Bundeslandes Hessen. Die Hauptstadt des Landes war Darmstadt, andere wichtige Städte waren Mainz, Offenbach, Worms und Gießen .
Am 14.08.1806 wurde die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, gegen Stellung hoher Militärkontingente an Frankreich und den Beitritt zum Rheinbund, von Napoleon zum Großherzogtum erhoben. Widrigenfalls drohte Napoleon Bonaparte mit Invasion. Gleichzeitig trat das Land aus dem Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation aus. Nach dem Wiener Kongreß trat das Großherzogtum im Jahre 1815dem Deutschen Bund bei. 1871 wurde das gesamte Großherzogtum Bundesstaat des neu gegründeten Deutschen Reiches.
Die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt war ein Fürstentum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Sie ging 1567 aus der Landgrafschaft Hessen hervor und ging 1806 in den Wirren der napoleonischen Kriege im neuen Großherzogtum Hessen auf. Die Hauptstadt der Landgrafschaft war Darmstadt.
Hessen-Homburg war im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation vor 1806 eine kleine, von 1768 bis 1806 reichsunmittelbare Landgrafschaft, bestehend aus der Herrschaft Homburg am Fuße des Taunus. Die regierenden Fürsten gehörten dem Haus Hessen an. Von 1622 bis 1768 war es Teil von Hessen-Darmstadt und von 1806 bis 1815 Teil des Großherzogtums Hessen. Die Fürstenlinie starb im Jahr 1866 aus.
Die &&Landgrafschaft Hessen-Kassel&& war ein deutsches Reichsfürstentum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, von der älteren Linie des Hauses Hessen regiert. Der Landgraf wurde 1803 zum Kurfürsten erhoben. Bald darauf begann man, zur Abhebung von der 1806 durch Napoleon zum Großherzogtum erhobenen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, die Bezeichnungen Kurfürstentum Hessen oder kurz Kurhessen zu gebrauchen. Der Wiener Kongreß 1815 sanktionierte die neue Bezeichnung. Das Land wurde Teil des Deutschen Bundes.
Im "Hexadezimalsystem" werden Zahlen in einem Stellenwertsystem zur Basis 16 dargestellt. In der modernen Datenverarbeitung wird das Hexadezimalsystem sehr oft verwendet, da es sich hierbei letztlich nur um eine komfortablere Verwaltung des Binärsystems handelt. Im Gegensatz zum Dezimalsystem eignet sich das Hexadezimalsystem mit seiner Basis als vierte Zweierpotenz (16 = 24) zur einfacheren Notation der Binärzahlen, da stets eine feste Anzahl Zeichen zur Wiedergabe des Datenwortes benötigt wird. In den 1960er und 1970er Jahren des 20. Jh. wurde in der Informatik häufig auch das Oktalsystem mit seiner Basis als dritte Zweierpotenz (8 = 23) verwendet, da es mit den üblichen Ziffern von 0 bis 7 auskommt.
Üblich ist es, im Dezimalsystem zu rechnen. Das indo-arabische Zahlensystem verwendet zehn Symbole zur Notation der Ziffern (0 bis 9). Das Hexadezimalsystem enthält dagegen sechzehn Ziffern. Seit Mitte der 1950er Jahre werden zur Darstellung der sechs zusätzlichen Ziffern die Buchstaben A bis F oder a bis f als Zahlzeichen verwendet.
Dies ist eine byzantinische Silbermünze, die von Herakleios (610-641 n. Chr.) im Wert von 1/12 Solidus eingeführt wurde. Die Münzsorte im Gewicht von 6 Skrupeln (ca. 6,6 g) hielt sich bis ins beginnende 8. Jh.
"Hibernia" ist die lateinische Bezeichnung für Irland. Sie findet sich auf irischen Münzen bis ins beginnende 19. Jh. als Landesbezeichnung (heute: Eire).
Dies ist die englische Bezeichnung für die Nachahmungen der englischen Denare, die die norwegischen Wikinger in Irland schlugen. Es handelt sich meist um stark barbarisierte Imitationen der Prägungen des englischen Königs Ethelred II. (978-1016). Die Schrift der barbarischen Nachprägungen ist entweder unleserlich oder nachgemacht, so daß sie den betreffenden englischen König nennt, der auf den Vorbildern vorkommt. Die Qualität der imitierten Münzbilder ist teilweise so schlecht, daß Porträts durch die abstehenden Haare eher Igeln ähneln. Die in England eingefallenen Wikinger übernahmen ebenfalls den Stil (und das Münzsystem) der angelsächsischen Pennies.
Die "Hidschra" (auch: Hedschra) bezeichnet die Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im September des Jahres 622 n.Chr. Der 1. Tag der mohammedanischen Zeitrechnung (nach Mondjahren) ist auf den 16.07.622 unserer Zeitrechnung festgelegt und wird international mit "A.H." (Anno Hegirae) abgekürzt.
Bror Emil Hildebrand (geb. 22.02.1806 in Flerohopp, heute Gemeinde Nybro; gest. 30.08.1884 in Stockholm) war ein schwedischer Archäologe und Numismatiker. Er begann 1820 an der Universität Lund zu studieren, wo er sich 1830 als Dozent habilitierte. Zwei Jahre später wurde er als Assistent ins königliche Münzkabinett nach Stockholm berufen und 1837 zum "Reichsantiquar" (d. h.: Direktor des archäologisch-historischen Staatsmuseums und des königlichen Münzkabinetts, Inspektor der Denkmäler) und Sekretär der königlichen Akademie der schönen Wissenschaften ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis 1879. Seit 1866 war er Mitglied der Schwedischen Akademie und saß auf dem elften Stuhl der achtzehn numerierten Stühle der Akademie.
An der Stelle, wo der uralte West-Ost-Handelsweg Hellweg die Innerste querte, bestand vermutlich schon in vorfränkischer Zeit eine Siedlung und ein Heiligtum. Um 800 errichtete Karl der Große in Elze ein Bistum für Ostfalen. Das Bistum wurde dann 815 von seinem Sohn Ludwig dem Frommen auf dem Gebiet des heutigen Hildesheim neugegründet und der Gottesmutter Maria geweiht. Unter Bischof Altfrid wurde der erste Dom errichtet. Es gab eine Alt- und eine Neustadt, die lange im Streit miteinander lagen.
Bereits um 1300 hatte der Bischof seine Macht über die Altstadt de facto abgeben müssen, da sich die Bürger ein eigenes Stadtrecht samt eigenem Siegel gaben. Es folgten zwei Jahrhunderte wechselhafter Beziehungen zwischen dem rechtmäßigen Stadtherren, dem Bischof und seinen sich immer weiter emanzipierenden Untertanen. 1367 trat Hildesheim der Hanse bei. 1523 verlor das Fürstentum Hildesheim als Folge der sogenannten Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523) große Teile seiner Gebiete. 1542 fand die Reformation durch den Mitstreiter Martin Luthers, Johannes Bugenhagen, Einzug in die Stadt. Doch bestand das Bistum Hildesheim sowohl als katholische Diözese wie als Reichsfürstentum weiter. 1796/97 fand in Hildesheim der Hildesheimer Kongreß der norddeutschen Reichsstände statt. Das Hochstift Hildesheim wurde 1803 wie alle geistlichen Territorien säkularisiert, die Diözese Hildesheim 1824 neu umschrieben. Städte und Stiftsgebiet kamen vorübergehend unter die Herrschaft Preußens. 1807 kam das Fürstentum an das Königreich Westfalen. 1813 wurde es dem Königreich Hannover zugeteilt. 1866 kam Hildesheim mit dem gesamten Königreich Hannover zu Preußen.
Sir George Francis Hill (geb. 1867; gest. 1948) gehörte zu den bedeutendsten englischen Numismatikern und war Kustos des Münzkabinetts am Britischen Museum in der Zeit von 1912 bis 1940. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit dem antiken Griechenland und Medaillen der Renaissance. Er hat sechs der insgesamt 29 Bände über Münzen des Museums betreut.
Himera ist neben Selinus die früheste Münzstätte auf Sizilien. Die frühesten Typen aus dem 6. Jh. v.Chr. zeigen einen Hahn und ab dem 5. Jh. v.Chr. die Nymphe Himera, am Altar ein Opfer darbringend.
Hierunter versteht man Währungssysteme, bei denen die Kurantmünzen in einem Edelmetall (z. B. Gold) frei ausprägbar sind, während die Kurantmünzen des anderen Metalls (z. B. Silber) zwar unbeschränktes Zahlungsmittel, aber nicht frei ausprägbar sind. So wurden z. B. die alten Vereinstaler im Deutschen Reich in den Jahren 1875-1907 unbeschränkt als Zahlungsmittel angenommen, aber nur nach Bedarf im Geldverkehr ausgegeben. Ebenfalls eine hinkende Goldwährung hatte die Lateinische Münzunion seit der Aufhebung der freien Prägung für das 5-Franken-Stück.
Beim Betrachten eines Bildes etc. ist dies der Teil des Blickfeldes, der nicht vorne, sondern hinten liegt (dänisch: baggrund, englisch: background, französisch: fond, italienisch und spanisch: fondo, niederländisch: achtergrond, portugiesisch: fundo).
Das "Hippokamp" ist ein antikes Fabelwesen mit dem Vorderteil eines Pferdes und dem Hinterteil eines Fisches, (ähnlich dem Seepferdchen), das als Reittier von Göttern auf Münzen in Phönizien, Griechenland, Kleinasien und Italien vorkommt. In klassischer und römischer Zeit wurde es als Reittier der Verstorbenen auf der Reise ins Jenseits dargestellt.
Hierbei handelt es sich um Dukaten mit der Darstellung eines Hirsches. Im weitesten Sinne zählen darunter auch die seit Mitte des 17. Jh. geprägten Dukaten der Grafen von Stolberg, die den Hirsch (als Wappentier) zeigen. Im Besonderen sind aber die Dukaten des Landgrafen Ludwig VIII. (1739-1768) von Hessen-Darmstadt gemeint. Der leidenschaftliche Jäger ließ einfache und doppelte Dukaten mit einem Hirsch auf der Rückseite anläßlich großer Jagden ausgeben.
Dies ist die Bezeichnung der Kippergulden des Herzogtums Württemberg zu 60 Kreuzern aus den Münzstätten in Christophstal, Stuttgart und Tübingen. Diese wurden in den Jahren 1622/23 mit der Darstellung eines liegenden Hirsches auf der Rückseite geprägt. Aus dem Jahr 1623 gibt es auch doppelte Stücke, die zwei sich gegenüberliegende Hirsche zeigen.
Hierbei handelt es sich um Stolbergsche Zweidritteltaler (1 Gulden) und ihre Halbstücke (1/3-Taler) von 1739 bis 1796, die auf der Rückseite das Stolbergsche Wappentier, den stehenden Hirsch, vor einer Säule zeigen. Sie bestehen zum Teil aus Feinsilber.
"Hirtenpfennige" sind einseitigen Pfennige der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn (heute Friedrichshafen) am Bodensee, die das Stadtwappen, ein Hirtenhorn, neben einer Buche zeigen.
Hispania ist die lateinische Bezeichnung des Gebiets der iberischen Halbinsel, die nach der Eroberung durch die Römer im 2. Punischen Krieg (218-201 v.Chr.) in die Provinzen "Hispania citerior" und "Hispania ulterior" gegliedert wurde. Auf einigen römischen Münzen sieht man die "Hispania" als Personifikation Spaniens manchmal zusammen mit der Gallia dargestellt. Die Figur wurde in republikanischen Prägungen der Neuzeit (1931-1939) wieder aufgenommen.
Mit "Historismus" bezeichnet man in der Stilgeschichte ein im 19. Jh. verbreitetes und teilweise noch ins 20. Jh. nachwirkendes Phänomen, bei dem man – vor allem in der Architektur – auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte.
Dies ist die Bezeichnung für die durch die Hobos modifizierten Stücke des offiziellen US-amerikanischen 5-Cent-Stückes (Nickel). Die Blütezeit der Hobo Nickels fiel in die Zeit, in der der Typ Buffalo Nickel (1913-1938) umlief. In dieser bewegten Epoche, die den 1. Weltkrieg, die Prohibition, die "Roaring Twenties" und die tiefe wirtschaftliche Depression umfaßt, sprangen die sog. "Hobos" auf Züge auf und durchstreiften Nordamerika auf der Suche nach Arbeit oder Abenteuer. Gefälligkeiten wie einen trockenen Schlafplatz oder eine warme Mahlzeit bezahlten die Heimatlosen gelegentlich mit einem Nickel, den sie selbst oder andere Hobos umgearbeitet hatten. Das Bild der Rückseite des offiziellen Nickels, ein Bison, wurde z.B. zu einem Esel, einem Elefant oder einem Mann mit Rucksack umgeschlagen, der Indianer auf der Vorderseite zu einem Selbstporträt, einem Freund, Clown usw.
Die Hobo Nickels entwickelten sich zu einem der beliebtesten Sammelgebiete in den USA, denn sie stellen einzigartige Originale dar. Die Künstler sind anonym, mit Ausnahme von George Washington "Bo" Hughes, der um die Jahrhundertwende als zehnter oder elfter Sohn eines befreiten Sklaven geboren wurde und eine Sonderstellung erreichte. Seine Umprägungen in einem ganz eigenen Stil waren von höchster Qualität und Kunstfertigkeit und erreichen heute in Sammlerkreisen sehr hohe Preise.
Der "Hochmeister" war das Oberhaupt des Deutschen Ritterordens (auch Deutschritter- oder Deutschherrenorden; englisch: Teutonic order) in Ostpreußen war Fürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Kaiser Friedrich II. verlieh Hochmeister Hermann von Salza 1226 neben landesherrlichen Hoheitsrechten in Ostpreußen auch das Münzrecht. Unter Hochmeister Winrich von Kniprode (1351-1382) hatte sich der Ordensstaat bis nach Estland und Gotland ausgedehnt. Aus dieser Zeit stammt auch die Prägung von Schilling und Halbschoter. Das Wappen des Hochmeisters ist ein Schild mit dem Ordenskreuz, darin ein Kreuz von Jerusalem, in der Mitte bedeckt mit einem kleinen Adlerschild. Der letzte Hochmeister in Ostpreußen, Markgraf Albrecht von Brandenburg, verwandelte den Ordensstaat in ein (protestantisches) Herzogtum. Kaiser Karl V. verlieh 1530 dem Oberhaupt des katholisch gebliebenen Ordens, Deutschmeister Heinrich von Bobenhausen, die Hochmeisterwürde. Der Prägeort des Ordens wurde nach Mergentheim (Württemberg) verlagert.
Als "Hochmittelalter" wird in der Mediävistik die von der Mitte des 11. Jh. bis zur Mitte des 13. Jh. dauernde Epoche im Mittelalter bezeichnet. Der Begriff gilt - im wissenschaftlichen Sinne - aber ausschließlich nur für West- und Mitteleuropa. Auf den byzantinischen oder gar den arabisch-islamischen Bereich und die außereuropäische Geschichte trifft er nicht oder nur sehr begrenzt zu.
Dies ist die neuere Bezeichnung der Sachsenpfennige, da sie formal durch ihren aufgebördelten hohen Rand auffallen. In alten numismatischen Werken wurden sie noch als Wendenpfennige bezeichnet.
Im ausgehenden 16. Jh. kamen neben Hochzeitsmünzen auch Medaillen in Mode, die auf ihrem Gepräge die biblische Hochzeit zu Kana darstellen. Im 17. Jh. wandelt sich das Bild unter dem Einfluß der Sittengemälde der Zeit, denn statt Christus wird nunmehr ein Engel oder eine Taube, als Symbol des Hl. Geistes, dargestellt und das Ehepaar wandelt sich zu einem Liebespaar. Als biblische Motive gelten auch die Liebespaare Sarah und Tobias oder Rahel und Jakob. Als Bildmotive entwickeln sich im 17./18. Jh. Taubenpärchen, die eingeschlechtliche Palme, Gluckhenne mit Küken, verschlungene Hände (mit Herz) und der Pelikan, der seine Jungen mit seinem Blut nährt. Es sind teilweise ähnliche Motive wie auf der Freundschaftsmedaille. Auch die Grenzen zu Ehemedaillen und erotischen Medaillen sind fließend. In den Niederlanden und Dänemark sind solche Hochzeitsmedaillen ebenfalls bekannt, in den romanischen Ländern fehlen sie.
"Hochzeitsmünzen" sind Gedenkmünzen, die auf die Hochzeit oder das Hochzeitsjubiläum geprägt wurden. Es gibt solche Prägungen vom Altertum bis zur Gegenwart. Im 17. Jh. wandelt sich das Bild unter dem Einfluß der Sittengemälde der Zeit, denn statt Christus wird nunmehr ein Engel oder eine Taube, als Symbol des Hl. Geistes, dargestellt und das Ehepaar wandelt sich zu einem Liebespaar. Als biblische Motive gelten auch die Liebespaare Sarah und Tobias oder Rahel und Jakob. Als Bildmotive entwickeln sich im 17./18. Jh. Taubenpärchen, die eingeschlechtliche Palme, Gluckhenne mit Küken, verschlungene Hände (mit Herz) und der Pelikan, der seine Jungen mit seinem Blut nährt.
Im weiteren Sinn werden alle Talermünzen, die auf die Hochzeit oder das Hochzeitsjubiläum (meist in den Fürstenfamilien) geprägt wurden, als "Hochzeitstaler" bezeichnet. Im engeren Sinn sind die Hochzeitstaler aus der Reihe der Glaubenstaler gemeint, die Herzog Ernst von Sachsen-Gotha (1640-1675) auf die Hochzeiten seiner Söhne Friedrich (mit Magdalena Sybilla von Sachsen-Weißenfels) und Bernhard (mit Maria Hedwig von Hessen-Darmstadt) in seinem Fürstenhaus 1669 und 1671 prägen ließ. Sie zeigen auf den Vorderseiten Strahlen, die sich von hebräischen Buchstaben ("JEHOVA") auf das Hochzeitspaar senken, das sich die Hände über einer Taube reicht. In der Umschrift steht der Spruch "WAS NUN GOTT ZUSAMMEN GEFUGET HAT DAS SOLL DER MENSCH NICHT SCHEIDEN MATTH: 19.". Die Rückseiten zeigen eine zwölfzeilige Inschrift.
Der "Hoedjesschelling" ist eine niederländische Schillingmünze (deutsch: Hutschilling) zu 6 Stuiver, die zwischen 1672 und 1783 von der Provinz Zeeland ausgegeben wurde. Die Rückseite zeigt einen Löwen mit Speer, auf dessen Spitze die Freiheitsmütze zu sehen ist.
Als "Hoffaktor" wurde der Leiter einer Faktorei, der im Auftrag des Fürsten die Geschäfte des Hauses leitete, bezeichnet. Der Hoffaktor handelte mit Waren und Geld des Fürsten. Er war für den Bedarf des Hofs an Lebensmitteln, Luxusgütern, Kleidung u.a. zuständig und hatte deren Finanzierung sicherzustellen. Das Aufgabengebiet eines "Hoffaktors" konnte auf ein Tätigkeitsfeld beschränkt sein, wie im Titel eines Milizfaktors, Kriegsfaktors oder Kammeragenten ausgedrückt, oder sich auf das gesamte Finanzwesen (auch mehrerer Herren) ausdehnen, einschließlich des Münzwesens.
Sein vertragliches Dienstverhältnis zum fürstlichen Auftraggeber konnte auch beinhalten, mehrere Aufträge zu bündeln und somit gleichzeitig für mehrere Auftraggeber tätig zu werden. Bei den Hoffaktoren handelte es sich in der Regel um Juden, deren geschäftliche Beziehungen auf engen Zusammenhalt von Familien oder Sippen beruhten. Die Juden hatten nicht die gleichen Rechte wie die Christen, sie waren z.B. von der Verpachtung der Münzstätten ausgeschlossen. Die Rohstofflieferverträge für die landesherrlichen Münzstätten machten einen erheblichen Teil des Geschäfts eines "Hoffaktors" aus und verschleierten die reichsrechtlich verbotene Verpachtung der Münzstätten an sog. "Münzjuden". Ein von gegenseitiger Abhängigkeit geprägtes Vertrauensverhältnis zwischen Fürst und Hoffaktor erlaubte - neben einer verstärkten Schutzaufnahme des sog. "Hofjuden" - auch Privilegien, wie das Recht zum Synagogenbau oder zur Anlage eines Friedhofs. Der jüdische Hoffaktor war immer auch ein Vorreiter der jüdischen Emanzipation, denn mit seiner Stellung war er meist der oberste Jude und hatte Einfluß auf die Einbeziehung der Juden in den landesherrlichen Schutz. Als Hoffaktor hatte er aber auch die Pflicht, den Judenzoll zu erheben oder die Judenschutzgelder und Judensteuer einzunehmen. Seine herausgehobene Stellung erschien deshalb den Glaubensgenossen und auch den Christen nicht unproblematisch. Da die Eigenkapitaldecke vieler Hoffaktoren oft bei weitem nicht ausreichte, mußten Einlagen christlicher Geldgeber mit hohen Zinsspannen angenommen werden, die an die Gläubiger weitergegeben werden mußten. Daraus resultierten dann Wuchervorwürfe an die Juden, die mit den geringen Sicherheiten begründet wurden, wie sie in den geringen Auszahlungsquoten bei Wechselgeschäften deutlich wurden. Zudem stand die Funktion der Hoffaktoren im Zusammenhang mit der zentralistischen und absolutistischen Verwaltung der deutschen Territorien und darum auch in einem brisanten Spannungsverhältnis zwischen ständischer Verfassung des Landes und Absolutheitsanspruch des Fürsten.
Juden sind schon im 12. Jh. in fürstlichen Finanzverwaltungen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nachweisbar. Als erster jüdischer "Hoffaktor" gilt Salomon oder Salmon, der 1315 als Hof- und Küchenmeister von Herzog Heinrich VI. in Breslau bezeugt ist. Bis zur Jahrhundertwende diente Samuel von Derenburg unter vier Kirchenfürsten in Magdeburg. Burggraf Friedrich VI. von Hohenzollern (1404-1440) beschäftigte den Juden Joseph. Kurfürst Joachim II. (1535-1571) ernannte den obersten märkischen Juden, den aus einer Prager Judenfamilie stammenden Lippold, 1556 zum Münzmeister. Er gilt als erster Hoffaktor im umfassenden Sinne. Zu seinen Aufgabe gehörte die Beschaffung des Münzmetalls und die Betreuung des Schlagschatzes. Als mit dem Tod des Herzogs dessen Schutz wegfiel, wurde Lippold angeklagt, zum Tode verurteilt, gevierteilt und verbrannt. Berühmt wurde der Oberhoffaktor Samuel Oppenheimer, der die Befreiung Wiens finanzierte und zum Geldbeschaffer der Habsburger wurde. Nach der Vertreibung der Juden aus Wien 1670 gelang Oppenheimer eindrucksvoll der Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde. In dem "Edikt wegen aufgenommenen 50 Familien Schutz-Juden" erteilte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg am 21.05.1671 die Aufenthaltserlaubnis für 50 aus Wien vertriebene jüdische Familien in Brandenburg. Zwar wurden sie beim Grenzübertritt vom Judenzoll befreit, bekamen aber die Zahlung jährlicher Schutzgelder auferlegt. Sie durften für die nächsten 20 Jahre mit Wolle, Tüchern und Konfektionswaren handeln, jedoch nicht mit Geld (Wuchergeschäfte). Ihre Religion durften sie privat ausüben, nicht aber Gottesdienste in einer Synagoge abhalten. Unter dem aufklärerisch wirkenden preußischen Monarchen Friedrich der Große (1740-1786) arbeiteten mit Herz Moses Gomperz, Itzig, Isaak und Ephraim vier Münzjuden am Hof des Königs. Nach der Eröffnung der neuen Berliner Münzstätte 1751 gewannen Verträge mit jüdischen Münzmeistern ein großes Gewicht. Die Erteilung der Generalprivilegien mit den Rechten der christlichen Kaufmannschaft im Jahr 1763 durch Friedrich den Großen an die Hoffaktoren gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Emanzipation der Juden. Die Institution der Hoffaktoren wurde in Preußen bis zur Besetzung durch Napoleon beibehalten, die Zahl der "Hoffaktoren" erhöhte sich nach dem Wiener Kongreß sogar noch.
Im Januar 1772 stellte Landgraf Friedrich II. (1760-1785) gegen Bezahlung von zunächst 450.000 TalernGroßbritannien ein hessisches Söldnerheer zur Verfügung, das den britischen Truppen bei der Niederschlagung des amerikanischen Aufstands dienen sollte. Schon sein Vorgänger, Landgraf Wilhelm VIII. (1751-1760), kassierte für jeden toten hessischen Söldner 30 Kronen, für jeden Verwundeten immerhin 10. Es war der 1792 zum Oberhof- und Kammeragenten von Hessen-Kassel ernannte Feidel David, der seit 1756 für die Landgrafen den Soldatenhandel vermittelte. Sein Konkurrent war Meyer Amschel Rothschild, der die Gelder des Hessen-Kasseler Landgrafen so gewinnbringend anlegte, daß er zu den reichsten deutschen Fürsten zählte. Die Vermittlungsgelder der britischen Anleihe und die Gewinne aus Geschäftsverbindungen nach Frankfurt, Wien und London befähigten Meyer Amschel 1810 zur Gründung des Stammhauses "Rothschild & Söhne", das zum Ausgangspunkt des Hauses Rothschild, des reichsten Privatbankhauses Europas, wurde.
Das "Hog Money" ist das erste Kolonialgeld, das England etwa 1616 für Nordamerika (auf den Bermudas) ausgab. Die Benennung leitet sich von der Darstellung eines Schweins auf der Rückseite ab. Diese Tiere sollen in großen Mengen auf der unbewohnten Atlantik-Inselgruppe vorgefunden worden sein, als Sir George Somers mit seinem Flaggschiff "Sea Venture" 1609 auf einer der Riff-Inseln landete, womit die Besiedlung der Bermudas (1612) eingeleitet wurde. Die Vorderseite zeigen Segelschiffe mit der Umschrift "SOMER ISLANDS" (Somers-Inseln). Die ursprünglich übersilberten Messingstücke wurden in Nominalen zu Twopence, Threepence, Sixpence und Twelvepence (Shilling) geschlagen. Sie sind selten, vom Shilling sind nur drei Exemplare bekannt. Angeblich soll es auch Penny- und Fourpence-Stücke gegeben haben, jedoch ist kein Exemplar bekannt.
Die Hohenzollern sind eine der bedeutendsten deutschen Dynastien. Sie hatten sich seit dem Mittelalter in mehrere Haupt- und Nebenlinien untergliedert. Die Linie Brandenburg-Preußen der Hohenzollern stellte von 1701 bis 1918 die preußischen Könige, die seit 1871 zugleich die deutschen Kaiser waren. Aus dem Haus Hohenzollern kamen außerdem von 1866 bis 1947 die rumänischen Könige.
Die Burg Hohenzollern als Stammburg der Hohenzollern liegt auf der Gemarkung von Bisingen bei Hechingen im Zollernalbkreis. Im heutigen Baden-Württemberg bestanden bis 1849 zwei selbstständige Fürstentümer, die eigentlichen Stammlande der Grafen von Zollern, nämlich Hohenzollern-Hechingen und das später als Lehen dazu gekommene Hohenzollern-Sigmaringen, die in der Folge zum Staat Preußen kamen und danach als "Regierungsbezirk Sigmaringen" (zugehörig zur Rheinprovinz) unter dem Namen "Hohenzollernsche Lande" geführt wurden. Der Aufstieg der Hohenzollern im Spätmittelalter war nicht zuletzt deren Königstreue gegenüber den Staufern und später den Luxemburgern zu verdanken.
Hohenzollern-Haigerloch war ein Territorium im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Das Land bestand territorial recht unverändert von 1576 bis 1767. Ursprünglich gehörte das Gebiet um die Stadt Haigerloch zur Herrschaft Haigerloch, im Jahre 1497 fiel diese an die Grafschaft Zollern. Hohenzollern-Haigerloch entstand durch Erbteilung der Grafschaft Hohenzollern im Jahre 1576 gemeinsam mit Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen.
Hohenzollern-Hechingen, die Stammlande der Hohenzollern, war ein Territorium mit der Residenzstadt Hechingen und Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Es bestand bereits seit dem 11. Jh. als Grafschaft Zollern, seit 1218 unter dem Namen Grafschaft Hohenzollern, dann territorial weitgehend unverändert seit 1576 als Grafschaft Hohenzollern-Hechingen und von 1623 bis 1850 als Reichsfürstentum.
Hohenzollern-Sigmaringen ist die schwäbische, katholisch gebliebene Linie der Hohenzollern, eines alten deutschen Adelsgeschlechts, und gleichzeitig der Name der von ihr beherrschten Ländereien, der Grafschaft Hohenzollern-Sigmaringen, die 1623 zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen erhoben wurde und bis 1849 bestand.
Hierbei handelt es sich um Medaillen, die nicht durchgängig aus Metall bestehen, sondern innen einen Hohlraum aufweisen. Meist wurden beide Seiten getrennt hergestellt und dann miteinander verbunden (gelötet oder verschweißt). Ein Meister der "Hohlmedaille" war im 17. Jh. der niederländische MedailleurPieter van Abeele, der die beiden Seiten der schweren Medaillen durch einen Ring verband.
Die "Hohlpfennige" sind kleine Brakteaten mit sehr einfachen, aber stark reliefierten Geprägen, die im 14. und 15. Jh. vor allem in Norddeutschland geschlagen wurden.
"Hohlringheller" sind einseitig geprägte Heller, die mit einem wulstartigen Hohlring umfaßt sind. Sie sind im Rheinland vor allem im 15. Jh. verbreitet und werden dort auch "Möhrchen" genannt. Sie zeigen meist Wappen, im Hohlring häufig Buchstaben oder Beizeichen. Man unterscheidet die alten "Hohlringheller" des 16. Jh. von den neuen des 17. Jh., die aus reinem Kupfer geprägt wurden. Letztere wurden vom Erzbistum und der Stadt Köln ausgegeben und tauchen während der Kipperzeit auch in anderen Gebieten auf (z. B. als Näpfchenheller).
Dies sind gelochte Münzen in Größe eines Dollars, wobei es meist spanisch-amerikanische Pesos sind. Die Benennung leitet sich aus dem englischen "hole" (Loch) ab. Seit der 2. Hälfte des 18. Jh. liefen auf den Karibischen Inseln (Westindies) "Holey Dollars" als Notgeld um. Die wertvollsten Sammlerstücke sind die auch als Ringdollars bezeichneten seltenen Stücke aus New South Wales geprägt wurden.
Holland ist ein Teil der Niederlande, der im Westen von der Nordsee und im Osten vom Ijsselmeer begrenzt wird. Holland, das lange als Grafschaft Holland auch eine politische Einheit war, ist seit 1840 auf die Provinzen Nordholland und Südholland verteilt. Die nördliche Grenze liegt bei Den Helder und der Insel Texel, die südliche liegt im Delta von Rhein, Maas und Schelde. In Holland befinden sich unter anderem die Großstädte Den Haag, Rotterdam und Amsterdam, die Teil des Ballungsraumes Randstad sind. Im Westen, an der Nordsee, befinden sich entlang der Küste überwiegend Dünen, landeinwärts sind flache Polder vorzufinden. Der Großteil Hollands liegt unterhalb des Meeresspiegels.
Im deutschen wie im englischen, spanischen, japanischen, arabischen, polnischen, russischen, französischen und italienischen Sprachgebrauch wird "Holland" oft als Synonym für die Niederlande benutzt. Dies ist bereits auf das ausgehende 16. Jh. zurückzuführen, als die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen entstand, deren einflußreichste Provinz Holland war.
Holstein gehörte von 811 bis 1806 zum Fränkischen Reich und danach zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und war nach 1815 ein Mitglied des Deutschen Bundes. Es war bis 1474 Grafschaft und anschließend bis 1864 Herzogtum Holstein. Vier Jahrhunderte lang, von 1460 bis 1864, waren Holstein und das nördlich angrenzende Herzogtum Schleswig in Personalunion mit dem Königreich Dänemark verbunden, dabei ab 1773 als Teile des dänischen Gesamtstaates, der auch Norwegen und Island umfaßte. Im Gegensatz zu Schleswig blieb Holstein aber bis 1806 staatsrechtlich stets Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und bildete dessen nördlichstes Territorium, auch wenn es zumeist vom dänischen König in seiner Funktion als Herzog regiert wurde. Als Ergebnis des Krieges von Dänemark mit Preußen und Österreich verlor Holstein 1864 seine politische Eigenständigkeit und wurde preußische Provinz (bis 1946). Seit 1946 bildet es gemeinsam mit dem Landesteil Schleswig wieder ein staatliches Gemeinwesen, das Bundesland Schleswig-Holstein.
In Europa ist Holz nur in den Notzeiten nach dem 1. Weltkrieg in einigen deutschen und österreichischen Städten zur Herstellung von Notgeld verwendet worden, z. B. Hadersfelder Notgeld. Die amerikanischen Wooden-Nickels sind vorwiegend zu Sammelzwecken hergestellt worden. In China wurden im 18. und 19. Jh. Bambusstäbchen als Bankgeld verwendet. Prämonetäre Formen des Geldes sind die aus dem afrikanischen Kongogebiet stammenden Bongotol, Barren aus Rotholzpulver.
"Holzkirche" ist die Bezeichnung für ein Münzbild auf mittelalterlichen Geprägen, die ein stilisiertes Kirchengebäude zeigen. Die vom karolingischen Tempel-Typ abgeleitete "Holzkirche" findet sich häufig auf Pfennigmünzen des 10. und 11. Jh., vor allem auf Sachsenpfennigen und auf Otto-Adelheid-Pfennigen.
Hierbei handelt es sich um mit großem Druck auf Holz geprägte Medaillen aus der Zeit des Barocks, die meist als kunstvolle Brettsteine für das Damespiel gefertigt wurden (Dambrettsteine).
Ein "Holzmodell" ist eine positiv von einem Künstler in Holz geschnittene Vorlage für eine beabsichtigte Medaille. Hiervon mußte dann ein Negativ abgeformt werden, das dann wiederum zu einem positiven Guß der Medaille verwendet wurde.
&&Honduras&& ist ein Staat in Zentralamerika. Honduras liegt an der breitesten Stelle der mittelamerikanischen Landbrücke und grenzt im Südosten an Nicaragua, im Nordwesten an Guatemala und im Südwesten an El Salvador. Im Norden liegt die Karibik (644 km Küste).
Amtssprache: Spanisch
Hauptstadt: Tegucigalpa
Staatsform: Präsidialrepublik
Fläche: 112.090 qkm
Einwohnerzahl: 7,326 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 65,4 Einwohner pro qkm
BIP/Einwohner: 993 US-Dollar (2004)
Zeitzone: UTC-6
Währung: Lempira
Honduras verwendete nach der Befreiung von den Spaniern das Münzzeichen "T" (für Tegucigalpa) weiter und ansonsten prägte man bis 1832 Typen wie in Guatemala. Diese gab es auch noch später neben Kupfermünzen abwärts von 8 Reales, aber mit der Inschrift "PROVIONAL DEL EST, DE HONDURAS". Erst ab 1869 gab es neue Typen mit der Inschrift "REPUBLICA DE HONDURAS". In Gold gab es 1888 bis 1922 einen Typ mit Freiheitskopf. 1926 wurde der Lempira zu 100 Centavos als Silberwährung eingeführt.
&&Hongkong&& (chinesisch: Xianggang = "Duftender Hafen", kantonesisch: Heunggong) ist der Name einer Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China. Das an der Mündung des Perlflusses auf einer Halbinsel und 262 Inseln gelegene Territorium war bis 30.06.1997 eine britische Kronkolonie und wurde vertragsgemäß am 01.07.1997 an China zurückgegeben. Im Rahmen der von Deng Xiaoping entwickelten Doktrin "Ein Land, zwei Systeme" bleibt das marktwirtschaftliche System Hongkongs mindestens 50 Jahre neben dem kommunistischen System der Volksrepublik China bestehen, so daß Hongkongs Rolle als eines der Finanzzentren Asiens gesichert bleibt. Diese Autonomie erlaubt es Hongkong, seine eigenen Gesetze, Zölle sowie seine eigene Währung zu haben. Die Sonderverwaltungszone ist weiterhin ein eigenständiges Mitglied bei GATT, WTO, APEC, der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) und dem Forum für Finanzstabilität (FSF) sowie bei ESCAP assoziiert.
Amtssprachen: Chinesisch (Kantonesisch, Hochchinesisch)
und Englisch
Fläche: Land 1.103,72 qkm, Aufschüttung davon 67,39 qkm, Meer 1.651,32 qkm = total 2.755,03 qkm
Bevölkerung: 7,013 Mio. (2006)
Bevölkerungsdichte: 6.355 pro qkm
Nationalfeiertag: 1. Oktober (Gründungstag der Volksrepublik China), 1. Juli (Tag der Übergabe an die Volksrepublik China)
Zeitzone: UTC+8
Währung: Hongkong-Dollar (HKD)
Flavius Honorius (geb. 09.09.384; gest. 15.08.423 in Ravenna), war weströmischer Kaiser zwischen 395 und 423. Honorius war der Sohn des Kaisers Theodosius I. und seiner ersten Frau Aelia Flacilla. Sein älterer Bruder war der oströmische Kaiser Arcadius, seine jüngere Halbschwester Galla Placidia. Honorius war zweimal verheiratet. Zuerst heiratete er im Jahre 398 Maria, die Tochter von Serena und dem Heermeister Stilicho. Nach deren Tod heiratete er ihre jüngere Schwester Thermantia. Sie wurde genau wie ihre Schwester Maria aus dem Kaiserpalast verbannt, ohne daß die Ehe vollzogen worden war.
Noch zu Lebzeiten seines Vaters war Honorius am 23.01.393 in Reaktion auf die Usurpation des Eugenius in Konstantinopel zum Mitkaiser für den Westen erhoben worden. Nach der siegreichen Schlacht am Frigidus am 5./6. September 394 berief ihn Theodosius zu sich an den Hof nach Mailand. Seine achtundzwanzigjährige Regierungszeit nach der Reichsteilung 395 war eine der ereignisreichsten der römischen Geschichte. Als Ostrom seinen westgotischen Vasallen unter Alarich 397 Soldzahlungen verweigerte, plünderten diese mehrere oströmische Provinzen, wobei sie sogar im antiken Griechenland einfielen. Nachdem es zu mehreren Schlachten zwischen Alarich und dem einflußreichen Heermeister Stilicho gekommen war und Ostrom sich mit den Westgoten wieder verständigt hatte, konzentrierten diese 401 ihre Feldzüge auf Italien. Als Ende 406 die Rheingrenze zusammenbrach (Rheinübergang von 406), strömten mehrere Gruppen Barbaren ins Reich und überfluteten die Provinzen Gallien und Hispanien, die dem Reich teilweise verloren gingen. Britannien wurde vollständig aufgegeben. 407 war in Britannien Konstantin III. zum Gegenkaiser erhoben worden, der kurz darauf nach Gallien übersetzte. 411 wurde er besiegt und hingerichtet.
Großen Einfluß übte in den ersten Regierungsjahren des Honorius der Heermeister Stilicho aus. Der Fall Stilichos begann mit dem Scheitern der Feldzugspläne gegen Ostrom 407. Als er 408 einen Feldzug in Gallien anführte, meuterten seine Truppen und Stilicho wurde erschlagen.
Die Schwäche des Kaisers zusammen mit den Angriffen der Westgoten und Vandalen förderten den raschen Zerfall des Westreiches. 408 lehnte Honorius ein Friedensangebot Alarichs ab. Dieser belagerte darauf Rom, zog aber nach umfangreichen Tributzahlungen wieder ab. Ende 409 begann eine erneute westgotische Belagerung Roms, während der Senat auf Drängen Alarichs Priscus Attalus zum Gegenkaiser ernannte. Dieser machte Alarich zum Heermeister, worauf der Gote die Provinz Africa für sich verlangte. Als diese verweigert wurde, plünderten Alarichs Truppen 410 Rom. Trotz des Falls der Stadt Rom verweigerte Honorius weiterhin Verhandlungen mit Alarich. Darauf zog dieser nach Süditalien weiter. Die beabsichtigte Überfahrt nach Nordafrika scheiterte aber am schlechten Wetter. Auf dem Rückweg nach Norditalien starb Alarich schließlich.
Im Inneren war die Regierungszeit des Honorius von einer ganzen Reihe von Revolten gekennzeichnet, so z. B. in Gallien, Britannien und Africa. Die weströmische Armee löste sich immer mehr auf bzw. wurde durch die verstärkte Aufnahme von Germanen als foederati "barbarisiert". Die Verwaltung zerfiel mehr und mehr, die Steuereinnahmen gingen ebenso zurück wie die Wirtschaftskraft des Weströmischen Reiches. Kulturell von Bedeutung war das Wirken Claudians, des bedeutendsten spätrömischen Dichters, am Hof des Honorius. Honorius war insgesamt eher ein schwacher und unfähiger Kaiser.
Honos ist die römische Personifikation der (militärischen) Ehre und erscheint auf römischen Münzen meist zusammen mit Virtus, aber selten allein mit den AttributenFüllhorn und Zweig (oder Zepter) auf Münzen der Römischen Kaiserzeit aus dem 2. Jh. n.Chr.
Der "Horngroschen" ist ein sächsischer Groschentyp, den die Herzöge Ernst und Albrecht gemeinsam mit Wilhelm III. zwischen 1465 und 1469 in Freiberg und Colditz prägen ließen. Die Münzen zeigen auf der Vorderseite den behelmten sächsischen Schild und auf der Rückseite den thüringischen Löwenschild und den Helm mit Büffelhörnern, wonach der Groschen benannt ist. Die auch "Zinsgroschen" benannte Münze zu 9 Pfennig mit einem Feingewicht von ca. 1,4 g enthielt etwa zur Hälfte Silber. 20 Horngroschen gingen auf den Goldgulden. Sie wurden von den Spitzgroschen abgelöst.
Der "Horngulden" ist ein unterwertiger Goldgulden, den der Bischof von Lüttich, Johann von Hoorn (1484-1506), prägen ließ. Das Feingewicht zweier Goldgulden entsprach etwa dem Feingewicht eines rheinischen Guldens. Im Rheinland rechnete man im Verhältnis 1:2. Der Feingehalt der Goldmünze lag bei 50 Prozent und darunter (10-12 Karat), daher leitet sich der Ausdruck Horngold ab. Später wurde die Bezeichnung "Horngulden" auch auf andere minderwertige Goldgulden ausgeweitet und somit zum Synonym für minderwertige Goldgulden schlechthin.
"Hornsilber" ist chemisch Silberchlorid (AgCl), also eine Salzverbindung, die sich auf Silber bildet. Sie entsteht durch Verbindung von Silber mit Salzsäure, Schmutz und organischen Stoffen. Dadurch bildet sich auf Silbermünzen ein fester graugelber bis dunkelbrauner Belag.
Das Wort "Horoskop" kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "der die Stunde der Geburt ansehende Stern"; d. h., der Stern, der in der Geburtsstunde am Osthorizont aufsteigt. In der Römischen Kaiserzeit im 2. Jh. n.Chr. verlagerte sich die Bedeutung des astrologischen Begriffs auf schematische Darstellung aller Planeten im Tierkreiszeichen im Hinblick auf die Geburtsstunde. Auf römischen Münzen ist vor allem der Steinbock (capricornus) dargestellt, das Zeichen, in dem Augustus geboren war.
Horus war ein Hauptgott in der frühen ägyptischen Mythologie. Ursprünglich ein Himmelsgott, war er außerdem Königsgott, ein Welten- oder Lichtgott und Beschützer der Kinder. Im Mittleren Reich wird Horus als Gottheit des ersten und elften oberägyptischen Gaues aufgeführt, in der griechisch-römischen Zeit dagegen als Gott des 16. oberägyptischen und 14. unterägyptischen Gaues.
Bezeichnung für den höchsten englischen Orden, der bei Männern unter dem linken Knie und bei Frauen am rechten Oberarm getragen wird (dänisch: hosebônd, englisch: garter, französisch: jarretière, italienisch: giarrettiers, niederländisch: kousenband, portugiesisch: jarreteira, spanisch: jarretera).
Der "Hosenbandorden" ist der höchste englische Orden (englisch: Order of the Garter), der 1350 von König Edward III. (1327-1377) zu Ehren des hl. Georg gestiftet wurde. Er besteht aus dem Ordensband, dem Bruststern und einem am linken Knie getragenen Schnallenband mit der französischen Aufschrift "HONI SOIT QUI MAL Y PENSE" (deutsch: "Ehrlos sei, wer Schlechtes dabei denkt"). Band und Aufschrift kommen nicht nur auf englischen Münzen vor, sondern beispielsweise auch auf den sächsischen Hosenbandtalern und -klippen, die im zweiten Drittel des 17. Jh. auf die Verleihung des Hosenbandordens geprägt wurden.
Die "Hrywnja" (ISO-4217-Code: UAH; Abkürzung: hrn.) ist seit der Währungsreform im September 1996 die Währung der Ukraine. Es gilt 1 Hrywnja = 100 Kopeken. Bereits während der Zeit der Kiewer Rus gab es unter der Bezeichnung "Grivna/Hrywnja" eine allgemeingültige Geldeinheit, die knapp einem Pfund Silber (400 g) entsprach. Es wird behauptet, daß das Wort "Hrywnja" von den goldenen und/oder silbernen Schmuckstücken stammt, die um den Hals (Griwa, Zagriwok) getragen wurden. Es wurden auch kleinere Währungseinheiten benutzt, nämlich Nogata (Bär oder Wolf), Kuna (Nerz oder Zobel) und Wekscha (Eichhörnchen). Es galt 1 Hrywnja = 20 Nogata = 25 Kuna = 100 Wekscha.
Im 11. Jh. wurde "Grivna" als Maßeinheit benutzt. Im 12. Jh. entsprach eine silberne Grivna einem Gewicht von ca. 204 g.
Später war "Hrywnja" als Bezeichnung für Kupfermünzen (2,5 oder 3 Kopeken), oder "Hrywenik" für eine Silbermünze im Wert von 10 Kopeken gebräuchlich. Bis in sowjetische Zeiten hielt sich diese traditionelle Benennung.
In den Wirren nach der Oktoberrevolution, in der auf bis dahin russischem Gebiet gegründeten Ukrainischen Volksrepublik, hieß die Währung zunächst Karbonwanez. Nach dem Zusammenschluß mit der auf dem ehemaligen Habsburgergebiet entstandenen Westukrainischen Volksrepublik (Westukraine) am 22.01.1918 beschloß der Zentralrat am 01.03.1918 die Einführung einer neuen Währungseinheit, nämlich die "Hrywnja". Sie war in 100 Einheiten geteilt und hatte den Wert eines halben Karbowanez. Die Geldscheine wurden im Laufe des Jahres 1918 in Berlin gedruckt. Vorerst wurden weiterhin Karbowanzen ausgegeben, die dann gleichzeitig mit den Hrywnjas im Umlauf waren.
Die "Hubertusmünzen" sind Münzen mit der Darstellung des hl. Hubertus (etwa 655-727), Bischof von Maastricht-Lüttich, der später durch die Hirsch-Legende zum Schutzpatron der Jäger wurde. Zu den Hubertusmünzen zählen u.a. die Guldengroschen des Herzogs Johann III. von Jülich-Kleve-Berg (1511-1531), der Snapphaan des Bischofs von Lüttich, Eberhard von der Mark (1525-1538), und die pfälzischen Reichstaler (Hubertustaler), die seit 1709 die Kette des erneuerten Hubertusordens zeigen. Sie zählen zum Sammelgebiet der Jagdmünzen und -medaillen.
Der "Huedjesschelling" ein niederländischer Schillingtyp zu 6 Stuiver. Er wurde zwischen 1750 und 1793 im Gewicht von 4,95 g (583/1000 fein) ausgebracht und zeigte ein Segelschiff.
Dies sind Gedenkmünzen von Städten oder Gebieten, die die Herrschaft eines (neuen) Herrschers feierlich anerkennen. Solche Münzen stehen oft in Zusammenhang mit der Krönung bzw. der Eroberung von Städten.
"Hundesechstel" ist die volkstümliche Spottbezeichnung für den 1822 geprägten Sechsteltaler von Preußen. Auf der Rückseite der Münzen deckte das Wappenbild die beiden oberen Glieder der sie umgebenden Ordenskette so ab, daß darin zwei sich gegenüberstehende Hunde gesehen werden konnten. Ein Jahr später wurde der Stempel so abgeändert, daß die beiden Kettenglieder klar zu sehen waren.
Dies ist die Bezeichnung des unter Albrecht Ernst I. von Öttingen (1659-1683) geprägten silbernen Gulden zu 60 Kreuzer aus dem Jahr 1675, benannt nach der Darstellung auf der Rückseite eines Dracken (Wappentier der Öttinger), der nach links läuft. Die Vorderseite zeigt den Fürstenhut über dem Monogramm, das die Jahreszahl 1675 teilt. Albrecht Ernst I. (1659-1683) aus dem protestantischen Zweig der Grafen von Öttingen wurde 1674 gefürstet und ließ den Gulden wohl als Reaktion auf seine Erhebung in den Fürstenstand prägen. Die Prägungen in den 70er Jahren des 17. Jh. unter Albrecht Ernst I. zählen zu den intensivsten Prägephasen des Geschlechts der Öttinger.
Solche Medaillen und Jetons sind eng verwandt mit Medaillen auf Mißernten, Teuerungen und ähnliche Katastrophen. Aus dem Jahr 1816/17 gab es eine Reihe Hungermünzen in Süddeutschland. Auch nach dem 1. Weltkrieg gibt es Hungermedaillen, deren Aufschrift den Hunger als Leiden des Volkes thematisieren.
Solche Medaillen und Jetons sind eng verwandt mit Medaillen auf Mißernten, Teuerungen und ähnliche Katastrophen. Aus dem Jahr 1816/17 gibt es eine Reihe Hungermünzen in Süddeutschland. Auch nach dem 1. Weltkrieg gibt es Hungermedaillen, deren Aufschrift den Hunger als Leiden des Volkes thematisieren.
Hung Tsung (geb. 1120; gest. 1174) war ein chinesischer Gelehrter, der das früheste noch erhaltene Werk über die chinesischen Münzen seit den Anfängen bis Mitte des 10. Jh. n.Chr. hinterließ. Sein Werk ist reich bebildert und auch Nachahmungen und Fälschungen werden gezeigt.
Das Wort "Hunnen" ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe zentralasiatischer Reitervölker mit nomadischer, später halbnomadischer Lebensweise. Ihre genaue Herkunft und Ethnizität ist nicht bekannt und es ist unsicher, ob der Begriff eine klar umrissene Gruppe von Stämmen bezeichnete. In der Spätantike bezeichnete man als "Hunnen" Stämme, die um die Mitte des 4. Jh. n.Chr. im Raum zwischen den Flüssen Don und Wolga lebten und schließlich nach Westen vorstießen. Sie fielen ab 375/76 n.Chr. mit dort unbekannter Reiterkampftechnik in Europa ein und spielten bis ins späte 5. Jh. eine wichtige Rolle. Allerdings zerstreuten sich die Hunnen nach dem Tod Attilas 453 und dem Zerfall seines Reichs wieder weitgehend. Hunnische Hilfstruppen in oströmischen Diensten sind jedoch noch im 6. Jh. belegt.
"Hurenkarrentaler" ist die volkstümliche Bezeichnung für die prächtigen Schautaler, die 1622 zur Erinnerung an die Gründung der Stadt Magdeburg geschlagen wurden. Es gab einfache, anderthalbfache, doppelte (auch als hexagonale Klippe), dreifache Taler und 10-Dukaten-Stücke. Sie zeigen auf der Vorderseite Otto den Großen hoch zu Roß, auf der Rückseite die Venus mit den drei Grazien in einem von zwei Schwänen und zwei Tauben Richtung Burg gezogenen Wagen. Darunter steht der Vers "Venus die heydnisch Gottin zart/ So blos hier angebettet wardt./ Nun ist gottlob das gottlich Wort/ Hegegen gepflantz an dis Ort." Der Vers bezieht sich auf das Wortspiel, Magdeburg sei vor der Gründung durch Otto den Großen eine "Burg der Magd" Venus gewesen (Magd-e-burg). Das Volk sah in der Darstellung der unbekleideten Göttinen Huren, in dem Gefährt einen Schandkarren.
Die "Hustaler" sind Medaillen in Talergröße mit der Darstellung des tschechischen Reformators Hus, der während des Konstanzer Konzils 1415 trotz Zusage des freien Geleits als Ketzer verbrannt wurde. Dies löste im empörten Böhmen die Hussitenkriege aus. Die ursprünglichen Stücke wurden 1637 von Ludwig Neufahrer und Hieronymus Magdeburger hergestellt. Sie zeigen Hus auf dem Scheiterhaufen und wurden oft nachgegossen. Die zu den Reformationsmünzen und -medaillen zählenden Hustaler wurden oft als Amulette getragen.
Der "Husumer Taler" ist eine Talermünze von 1522, die der dänische König Frederik (Friedrich) I. für das Herzogtum Schleswig-Holstein im Jahr 1522 ausgab. Der Name geht auf die Umschrift auf der Rückseite zurück:" MONET(A) NOVA* ARGENTA: HVSIMITI" (deutsch: "Neues Geld: Silbergeld von Husum") zurück. Die Vorderseite zeigt die Büste Friedrichs mit Mütze im Perlkreis, in der Umschrift "FRIDERICVS DEI GRA. SLESVICEN. ET. HOLSAC. DUX" (deutsch: "Friedrich von Gottes Gnaden Herzog von Schleswig und Holstein").
&&"Hvid"&& ist die skandinavische Bezeichnung für den Witten zu 4 Pfennig, nach dem dänischen Wort "hvidt" ("weiß"). Die ersten dänischen Nachahmungen der Münze des Wendischen Münzvereins liegen zeitlich im letzten Drittel des 14. Jh. Im 15. Jh. entwickelten sich die "Hvide" zu einer Hauptmünzsorte, zeitweise sogar zur einzigen Münzsorte von Dänemark. Ein häufig geprägter Typ zeigt auf der Vorderseite einen Löwen und auf der Rückseite ein großes Kreuz.
Dänisch für "weiß" (englisch: white, französisch: blanc, italienisch: bianco, niederländisch: wit, portugiesisch: branco, spanisch: blanco).
"Hwan" ist eine südkoreanische Münzeinheit bis zur Währungsreform des Jahres 1962 im Wert von 100 Chon. Danach wurden 100-Hwan-Stücke aus Kupfer-Nickel eingezogen und die 50-Hwan-Stücke wurden auf 5, die Nominale zu 10 "Hwan" auf 1 Won gesetzt und 1975 eingezogen.
"Hybride Münzen" (auch: Hybride oder Zwittermünzen) sind Prägungen, deren Münzseiten von nicht zusammengehörigen Stempeln geprägt wurden. Solche Fehler unterliefen vor allem größeren Münzstätten, die mehrere gleich große Münzsorten herstellte, so daß gelegentlich ein falsches Stempelpaar gekoppelt wurde.
In einem "Hybridsystem" wird eine Grundziffer einem Zeichen vorangestellt, das eine Potenz der Basis wiedergibt. Die Werte beider Zeichen werden miteinander multipliziert. In den europäischen Zahlensystemen kamen solche Hybridsysteme so gut wie nicht vor, wohl aber - schon seit Beginn des zweiten Jtd. v.Chr. - in Mesopotamien, später auch in China und im Nahen Osten allgemein. Sowohl aus Äthiopien, als auch aus Südindien und Ceylon sowie der Maya-Kultur sind solche hybriden Zahlensysteme bekannt.
Mittels der "hydrostatischen Probe" läßt sich der Feingehalt einer Goldmünze durch das spezifische Gewicht bestimmen. Das spezifische Gewicht ist das Gewicht im Verhältnis zu dem gleichen Raumteil Wasser. Das spezifische Gewicht von Gold ist fast doppelt so hoch wie das von Silber (etwa 1:1,84) und mehr als doppelt so hoch wie das von Kupfer (etwa 1:2,18). Wenn man also das Gewicht zweier an der Luft gleichgewichtiger Münzen im Wasser mißt, ergibt sich bei unterschiedlichem spezifischem Gewicht, daß die Legierung unterschiedlich sein müssen. So kann man z. B. auch auf Fälschungen schließen. Wenn eine Legierung bekannt ist, kann auf Grund des Unterschieds der spezifischen Gewichte auch der Goldgehalt der anderen Münze berechnet werden.
Hygieia ist die griechische Göttin der Gesundheit und Tochter des Asklepios. Auf Münzen wird sie meist eine Schlange haltend dargestellt, die sie aus einer Schale füttert. Sie wird auch zusammen mit Asklepios abgebildet.
Beim &&"Hyperpyron"&& handelt es sich um eine byzantinische Goldmünze, die in der Münzreform von 1092 unter Kaiser Alexios I. Komnenos (1081-1118) als Standardgoldmünze die Nachfolge des Stamenon nomisma antrat. Sie wog - wie der Solidus - 4,5 g und hatte einen Feingehalt von 21 Karat, was einem Legierungsverhältnis von 21 Teilen Gold zu 3 Teilen anderem Metall entspricht.